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Wie Frühling und Herbst

von

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Als Oropher und seine Krieger auf die Lichtung ritten, wo sich das Orklager befand, war die Schlacht tatsächlich noch in vollem Gange. Die beiden Prinzen schlugen sich tapfer, obwohl sie gewaltig in der Unterzahl waren.

Dieser Anblick erzürnte Oropher sehr; wie um alles in der Welt konnte Gornarbelethas sich und seinen Bruder nur in eine solche Situation bringen? Doch noch im selben Moment kam dem Elbenherrscher der Gedanke, dass er selbst sicherlich nicht unschuldig war am unverantwortlichen Verhalten seines Jüngeren... Energisch schob Oropher diese Gedanken beiseite, sich den Kopf zerbrechen konnte er auch später noch, nun galt es erst mal, seinen Söhnen zur Hilfe zu kommen.
 

Oropher konnte sich zunächst zu Gornarbelethas durchschlagen, der ein paar kleiner Schrammen, allerdings auch einen nicht ganz so gut aussehenden Schnitt am rechten Unterarm hatte. Doch davon schien er nicht besonders beeindruckt zu sein; all die Übungsstunden auf dem Trainingsplatz hatten sich gelohnt – er kämpfte einfach mit der anderen Hand weiter.

„Alles klar, mein Sohn?“, wollte Oropher wissen.

Gornarbelethas' Blick verriet weder Schuldbewusstsein noch Reue, er zeigte nur seinen entschlossenen Kampfgeist.

Oropher verstand, dass dies der falsche Zeitpunkt zum Reden war. Und als einige der Krieger Gornarbelethas zur Hilfe geeilt waren, machte er sich mit einem „Wir sprechen uns später noch...“ auf zu Thranduil.
 

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Dafür, dass Thranduil eigentlich ganz und gar nicht in seinem Element war, schlug er sich erstaunlich gut, jedenfalls war er überrascht, wie leicht ihm der Umgang mit dem Schwert fiel. Als durchaus „angenehm“ - sofern man irgendetwas an einer Schlacht überhaupt so bezeichnen kann – empfand er die Tatsache, dass er im Eifer des Gefechts keine Zeit hatte, zu denken, sondern „nur“ auf seine Instinkte horchen musste. Er in diesen Momenten merkte er, wie befreiend es doch war, nicht denken zu müssen – etwas, das er ansonsten Tag und Nacht tat.
 

Plötzlich nahm er war, dass anderen Elben ihnen zur Hilfe kamen und mit einem raschen Seitenblick erkannte er Mitglieder der königlichen Wache. Der Schub der Erleichterung, der ihn bei deren Anblick durchfuhr, verlieh Thranduil zusätzliche Kraft, und er hoffte, dass die Schlacht nun bald vorbei sein würde.

Da hörte er auf einmal jemanden seinen Namen rufen. „Thranduil!“

Abgelenkt sah sich der Kronprinz um, was er jedoch sofort bereute, da ihm ein Ork in die Seite hieb. „Ah!“ Vor Schmerz zuckte er zusammen und presste sich eine Hand gegen die Wunde, aus der Blut zu sickern begann.

Thranduil bemühte sich, seine Konzentration wieder voll auf seine Gegner zu richten, doch diese Stimme hatte ihn irritiert und seine Gedanken wieder ins Rollen gebracht – die lauten Stimmen in seinem Kopf begannen, seine Instinkte zu übertönen.

Schon sauste das nächste Schwert auf ihn herab und traf ihn am Arm, den er eben so noch hatte hochheben können, um seine Brust zu schützen.

„Thranduil!“ Wieder diese Stimme. Doch diesmal kam sie ihm bekannt vor, mehr als bekannt. Konnte das tatsächlich sein? War sein Vater hier?

Erneut wandte sich Thranduil der Stimme zu – und wirklich, vor ihm stand Oropher. Und auf einmal wurde Thranduil bewusst, wie zu viel ihm alles war. Und die Tatsache, dass er hier aufrecht stand, dass er kämpfte, erschien ihm angesichts dessen so irreal... er hatte doch eigentlich keine Kraft mehr, oder?

„Vater...“ - daraus sprachen Erleichterung, Verzweiflung, Schuldbewusstsein,... Den Schlag auf den Kopf spürte Thranduil schon fast nicht mehr. Alles wurde schwer und schwerer. Und dann fiel er.



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