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Oh du alles zerstörende Weihnachtszeit~

von

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Donnerstag der 04.Dezember

Mit einem Schlag öffnete er die Augen. Noch bevor sein Wecker überhaupt die Chance hatte, seiner Bestimmung nachzukommen, stellte er diesen stumm und streckte sich. Heute war Donnerstag.

Er würde heute in die Schule gehen, um für seine Annahme an der Schule zu garantieren.

Für alle Notfälle, falls der unwahrscheinliche Fall eintreten sollte, dass die Schuldirektorin ihn trotz der vorhandenen Unterlagen nicht an der Schule annahm, hatte er bedenkliche Informationen über sie und einige ihrer Kollegen herausgesucht, die wohl besser verborgen bleiben sollten. So hatte er erfahren, dass diese Frau, trotz ihres angeblich stolzen und selbstsicheren Antlitzes, eine gebrochene Persönlichkeit hatte– was würde sie nur machen, wenn ihre Affäre mit einen ihrer Kollegen rauskommen würde. Nachdem er sich noch einmal ausgiebig gestreckt hatte, machte er sich auf den Weg in die Küche, wo er erst einmal etwas zu sich nahm. Frühstück war die wichtigste Mahlzeit des Tages. Es versorgte den Körper und vor allem das Hirn mit neuer Energie und sättigte den Magen.

Als er auch dies hinter sich gelassen hatte, begab er sich in sein Bad, in dem er die morgendliche Routine durchführte; Waschen, Zähne putzen und anziehen.

Schließlich musste er auch bald los. Er hatte sich nicht umsonst den Wecker gestellt und er hatte keine Lust, dass sein Plan später nicht aufging wie er es wollte, nur weil er mal meinte länger schlafen zu müssen, oder zu lange im Bad brauchte.

Wenn man sich etwas vornahm, dann sollte man mit genügend Disziplin an die Sache rangehen, sonst würden sie am Ende nicht den erwarteten und erwünschten Effekt haben. Sondern sie würden einen eher Unglücklich machen, da man weiß, man hätte es besser gekonnt.

Von seinem Appartement zu seiner „neuen Schule“ dauerte es gerade mal zehn Minuten zu Fuß – zuvor hatte er nur wegen des extrem eigeschränkten Sichtfeldes länger gebraucht. Die Schule gehörte nicht wirklich zu den Kreisen, die er eher aufsuchte. Es war eine öffentliche Schule, die die üblichen Probleme; dumme pubertierende Halbheranwachsende mit und ohne Migrationshintergründen, Gangs, Drogen, Vandalismus, schwangere Minderjährige und sinkende Intelligenz durch das RTL Nachmittagsprogramm, plagte.

Es gab sieben Schulen in dieser Stadt, wovon gerade einmal drei überfüllte öffentliche Schulen waren und das, obwohl die Armutsrate hier sehr hoch war und immer weiter stieg. Jedoch schickten die wenigen reichen Eltern ihre verwöhnten kleinen Bratzen in die Eliteschule, welche sie nur bestanden, da die Eltern genügend Geld den Lehrern zahlten oder aber ihr Leben in ihren Zimmern hinter Büchern verbrachten – was ihn nicht unbedingt störte. Wissensdrang ist natürlich, doch würde diese Art von Kindern niemals wirklich lernen, ihr Gelesenes zu verwirklichen, da die Gesellschaft sie systematisch zerstörte, sodass sie schon im jungen Alter starben.

In dieser Stadt gab es eine bestimmte Struktur, die die Armen von den Reichen trennte, sodass diesen ignoranten Kreaturen das Elend ihrer eigenen Rasse nicht einmal bekannt war. Aber er kannte sie. Er kannte die Sünden der Menschen. Ihre Fähigkeiten, das negative zu verdrängen und zu leugnen. Seine Wohnung lag am Rande des reicheren Viertels und deswegen lag es näher an der öffentlichen Schule im Nord-Westen der Stadt. Um zu den Blondhaarigen zu gelangen müsste er schon vierzig bis fünfzig Minuten einrechnen – die Trennung wurde durch die Schule und die City mit ihren Einkaufsstraßen vollzogen. Auch in dieser war die Differenzierung der beiden Stände zu fühlen. Während im Norden, Westen und Süd-Westen viele Ein-Euro-Shops und billige Einkaufgeschäfte wie Primark und Kik vorzufinden waren, gab es im Osten und Süd-Osten Läden von Galeriés Lafayette, Hollister und Piaget, auch gab es dort auch unnötig teure Schönheitssalons an jeder zweiten Ecke, die den Frauen weis machen sollten, dass man nie früh genug ein Opfer der Chirurgie werden konnte – man solle ja vorbeugend Handeln. Er hatte sie für extra eine Randwohnung ausgesucht, da diese nicht ganz so teuer waren, wie die, im Zentrum des Reichenviertels, welches durch breite Straßen, Grünstreifen, große Häuser mit noch größeren Gärten und weitgezogenen Parks und Kinderspielplätzen definiert wurde.

Es würde einfach viele Fragen aufwerfen, zumal er keine „Eltern“ besaß.

Allerdings wollte er nicht, in das Armutsviertel, dadurch würde man ihn eher ansprechen, falls irgendetwas passiert seinen sollte, und er hätte nicht so viel Bewegungsfreiheit, wie er es im Moment genoss. Klar würde er, sofern es für ihn gefährlich hätte werden können, seine jetzige Identität ablegen, die Stadt verlassen und sich sein neues Armeisennest suchen, welches er zerstören konnte.

Außerdem waren die Häuser in den ärmeren Viertel eher auf WGs ausgelegt.
 

Die zehn Minuten vergingen schneller als erwartet und so sah er schon den riesigen Schul-Komplex. Pünktlich mit den Klingeln betrat er die Schule und wurde auf den Weg zum Direktorenzimmer direkt von einem überengagierten, verwirrten Lehrer abgefangen, der ihn nicht als Schüler erkannte und deswegen vom Schulgebäude schicken wollte. Als er diesem zu erklären versuchte, dass er erst frisch auf diese Schule gewechselt hatte, bekam er als Antwort nur einen verwirrten Blick. Er hatte schon irgendwie vermutet, dass sich irgendein Lehrer in den Weg stellen würde. „Aber mir wurde versichert, dass meine Anmeldung verzeichnet wurde.“ „Nein, also nach meinem Wissensstand –“ „Ich möchte Ihnen keineswegs unterstellen, dass sie nicht Bescheid wissen, aber ich würde mich beruhigt fühlen, wenn sie wenigstens in den Schülerakten nachsehen würden.“

„Entschuldigen Sie! Ich denke wir sollten, bevor wir die Direktorin in ihrer Arbeit stören, erst einmal Herrn Eraques konsultieren. Er müsste von Ihnen wissen.“

Es fiel dem Schwarzhaarigen wirklich schwer, ein genervtes Seufzen zu unterdrücken. Er musste sich unter Kontrolle haben, denn er es nicht mit den Lehrern verscherzte, konnte er deren „Fehler“ ausnutzen und später Vorteile aus ihren schlechten Gewissen ziehen.

Als sie nach einer kurzen Unterhaltung feststellten, dass es wohl keine andere Möglichkeit gab, als die Direktorin persönlich zu fragen und sie wollten ihn gerade schon zur Tür heraus schieben, als diese ebenfalls die Frage, ob sie von einen neuen Schüler wüsste, verneinte.

„Entschuldigen Sie. Ich meinte, dass eine nette Frau mir versichert hatte, dass sie meine Akte schon einmal alphabetisch einordnen würde. Ich wäre ihnen sehr verbunden, wenn sie wenigstens einmal nachschauen könnten, ob nicht doch meine Unterlagen hier sind.“

„Nun unterstellen sie unserer Rektorin nicht, dass sie unordentlich sei!“, fuhr ihn auch gleich der Schleimer-Lehrer an.

„Das habe ich auch niemals behauptet.“

„Entschuldigen Sie Mr. …?“ „Leicester…. Tylor Leicester.“ „Leicester. Ich werde gleich nachsehen, ob ich ihre Unterlagen finden kann. Wir hatten vor kurzen eine neue Sekretärin bekommen, vielleicht ist deswegen ihre Akte verschwunden.“, sagte sie, während sie aufstand und den Schrank mit den Unterlagen öffnete.

Sein Blick glitt durch den Raum und blieb am Fenster haften, nicht, weil er seinen gelungenen Einbruch genießen wollte, sondern, da er im Hintergrund einen gehetzt wirkenden Jungen zum Schulgebäude rennen sah. Ventus hatte also verschlafen, kein Wunder, dass dieser schlecht in der Schule war. Wer häufig fehlte verpasste einfach sehr viel.

Wenige Minuten später war der Blondhaarige verschwunden und er wendete seinen Blick auf die Rektorin, welche gerade eine Akte heraus zog und diese kritisch musterte – der Blick war zu göttlich.

„Wir scheinen uns geirrt zu haben. Es tut mir sehr leid, dass es so viele Umstände wegen ihren Schulwechsel gab. Wir werden heute schauen, in welche Klasse wir sie am besten einteilen. Kann ich sie telefonisch erreichen?“ Als Antwort nahm er sich den kleinen Notizblock, der auf dem Podest lag und schrieb die Nummer seines Prepaid-Handys, welches er sich extra für dafür gekauft hatte, nieder.

Nachdem sich die Anwesenden im Raum nochmals für dessen Verständnis bedankten und ihm versicherten, dass er im Laufe des Tages noch einen Anruf bekommen würde.

Er verabschiedete sich kurzgebunden und wollte sich auf den direkten Weg in die Innenstadt begeben. Dort, in einem kleinen Café, kellnerte die blauhaarige Zimmerkameradin, um ihren Teil der Miete, der deutlich höher war, als der des Blondhaarigen, beizutragen.

Im Gedanken versunken bemerkte er nicht, dass sich ihn jemand näherte. Erst als diese Person ihn an der Schulter packte und leicht nach hinten zog, um ihn von weitergehen abzuhalten, fiel es ihm auf. Reflexartig hatte er sich umgedreht und seine Hand, die er zu einer flachen Faust angespannt hatte, hielt nur wenige Zentimeter von der Person inne. Ventus hatte echt Glück, dass er eine so gute Reaktionszeit hatte. Dieser schaute ihn erst geschockt, doch bald darauf, mit einem Lächeln an. „Ich habe dich hier noch nicht an der Schule gesehen, bist du neu hierher gezogen? Und das mitten im Jahr?“

Na der ging aber gleich ran. „Du kannst mich hier auch noch nicht gesehen haben, morgen wird mein erster Schultag hier…“ – bevor der Schwarzhaarige weiter antworten konnte, hatte ihn die Schulklingel unterbrochen, die den Schülern signalisierte, dass dir Pause beendet war und die Schüler sich bitte zu den Sälen begeben sollten.

„Ah Entschuldigung, ich muss rein… Sonst überlebe ich den Tag heute nur noch einen Kopf kürzer! Wir können uns morgen weiter unterhalten.“, mit diesem Worten drehte sich der Blondhaarige um und lief zurück in das Gebäude.

Der Schwarzhaarige wusste nicht warum, aber empfand nun noch mehr das Bedürfnis, den Blondhaarigen seinen Glauben an die Menschheit und dessen Wohlwollen Stück für Stück zu zerreißen, bis dieser nur noch ein Wrack seiner selbst war.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Sora_KuttieKey
2014-12-06T20:46:12+00:00 06.12.2014 21:46
Haha Ventus und rangehen: Uh la la xD hehe
sehr schön! jetzt kommt ja so langsam alles in die Wege! ;) *händereib* und die Spannung steigt!

was ich mich gerade gefragt habe, würde es nicht irgendwann auffallen, dass Vanitas mit seinen Methoden, plötzlich irgendwo auftaucht und ein Schüler ( wie in diesem Fall) umgebracht wird und er wieder verschwindet?
ich meine klar ist es schwer ihn dann aufzuspüren und zu fassen… ich dachte nur irgendwann würde es nur mal komisch auffallend werden xD
Antwort von:  Lalonde
07.12.2014 18:44
Ich muss vorwarnen~ Ich steh absolut auf Flachwitze...
Heißt, so Sachen wird man wahrscheinlich noch öfters lesen :P

Es würde ganz bestimmt auffallen, aber dafür nimmt er ja die verschiedene Persönlichkeiten an und mit der heutigen Erfindungen kann man sich ganz einfach neue Haarfarben färben oder die Augenfarbe durch Kontaktlinsen ändern. Und da er die Menschen gerne auch mal meidet, fällt nicht immer sofort auf, wenn er in die Stadt kommt oder aus der Stadt geht. Und wer sagt, dass es nur ein Opfer wird? :P
Vanitas bleibt so lange, wie er den Aufendhalt für sicher empfindet.

Antwort von:  Sora_KuttieKey
07.12.2014 21:09
gute flachwitze! weiter machen!! :D
das stimmt! aber der Gedanke hatte ein wenig an mir genagt, dennoch finde ich es interessant wie er einem leben mal etwas Schwung gibt ;P hui hui!! moooment wieso kommt da noch eines?? rrrhrhrhrhrh xD
guter Riecher der junge!


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