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Katze im Sack ist die Katze an Bord

von

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Shoppinglaune und Minzgeflüster

Lautes Rufen und Getrampel ließen den Kater aufbrummen, der aus seinen schönen Träumen gerissen wurde. Lucci konnte nicht sagen, wann er zuletzt so ruhig hatte schlafen können.

Erst einmal war er völlig orientierungslos, was wohl an der Decke über ihm lag.

Noch verschlafen krabbelte er hervor, erblickte Nami, die mit zerzausten Haaren gerade zur Tür stampfte, während sich Robin ebenfalls noch müde aus dem Bett schälte.

Es war wohl noch sehr, sehr früh…

„WAS ZUM TEUFEL IST DENN HIER SO FRÜH AM MORGEN LOS?!“, keifte die Navigatorin, nachdem sie die Tür aufgerissen hatte, kochend vor Wut.

„Nami! Lucci ist weg!“, hörte man den Strohhutjungen rufen, woraufhin die Angesprochene heraustrat und schlagkräftigen Argumente für Ruhe sorgte.
 

„Puuuuh! Ich hab einen richtigen Schrecken bekommen, als du nicht da warst. Shishishishi!“, amüsierte sich Ruffy am Frühstückstisch, sich die Beule, die ihm Nami verpasst hatte, reibend.

Derweilen wurde Lucci von einigen am Tisch mit einer Mischung aus Misstrauen und Bewunderung beäugt, denn niemals hatte Nami einen der Männer auch nur kurz ins Zimmer der Frauen gelassen.

Da kam er daher und nach wenigen Tagen durfte er dort sogar schlafen.

Nur bei Sanji fehlte die Bewunderung, denn dieser kochte vor Eifersucht. Doch hatte auch er schon eine gewaltige Kopfnuss für seine Beschwerden einsacken dürfen.

„Wir kommen übrigens heute an eine Insel. Dort können wir unsere Vorräte noch mal aufstocken und außerdem will ich dort einkaufen gehen“, verkündete Nami zwischen zwei Bissen, sah dann Lucci an und versuchte Haltung zu bewahren.

Zwar fürchtete sie sich immer noch vor ihm, aber er würde wohl nun bei ihnen bleiben, jedenfalls erst einmal. Ein Raubtier war nur schwer zu zähmen und wie unberechenbar diese waren, wusste sie nur zu gut.

„Da wir ja ziemlich flott aus Water Seven abhauen mussten, hatten wir ja keine Zeit mehr, für Lucci Sachen zu holen. Deswegen kaufen wir das da gleich mal nach. Also ähm…“

„Das wird bestimmt witzig mit uns Vieren“, mischte sich Robin ein, mit einem sanften Lächeln auf den Lippen. „Hattori braucht schließlich auch noch ein paar Sachen.“

Die Frau wusste eben, wie sie punkten konnte, denn sogleich hatte sie einen gefiederten Begleiter auf der Schulter, der sich gurrend an sie schmiegte und sich vertrauensselig kraulen ließ.

Lucci wusste da ehrlich gesagt nicht, auf wen er mehr sauer war. Auf Robin, die wusste, wie sie ihre Karten auszuspielen hatte, oder auf Hattori, das verräterische Federvieh.

Noch bevor sie die Insel erreichten, wurde geklärt, wer welche Aufgaben übernehmen sollte.

Nami, Robin, Lucci und Hattori würden erst mal shoppen gehen, wobei Dritter notgedrungen eher mit ‚musste‘. Sanji würde zusammen mit Franky Vorräte kaufen gehen, und Lysop begleitete Chopper, der seinen Medizinschrank auffüllen wollte.

Aus Gründen, die wohl nicht weiter erwähnenswert waren, war Zoro dazu verdonnert worden auf dem Schiff zu bleiben. Die Aufgabe für Ruffy war eh hinfällig, denn kaum waren sie in der Nähe des Hafens, war der Strohhutjunge auch schon von Deck gesprungen, die wütenden Schreie seiner Navigatorin geflissentlich überhörend.
 

Lucci konnte nicht glauben, auf was er sich da eingelassen hatte. Aber er drückte das auf seine Misere ab, da er sonst hier festhocken würde, wenn er sich gegen die Piraten stellten würde.

Er selbst sah sich noch lange nicht als einer und war auch der festen Überzeugung, dass dieser Moment nie eintreffen würde. Aber gerade hatte er eh ganz andere Probleme.

„Oh, das sieht gut aus, Lucci. Hier, probier das auch mal an. Wenn du schon dabei bist, das hier auch noch.“

Lucci konnte es schon nicht mehr hören und vor allem sehen. Seit Stunden gingen sie von einem Geschäft ins Nächste und die Rothaarige geriet richtig in Shoppinglaune, während Nico Robin sich um die Garderobe von Hattori kümmerte und ihn nur immer wieder belächelte.

Eigentlich sollte er von hier abhauen und das so schnell wie möglich. Das hatte er doch auch vor gehabt, weg von diesen Piraten, egal, wohin es ihn dabei verschlug.

Jetzt aber, wo sie eine Insel erreicht hatten, wurde Lucci realistischer. Es würde schließlich nur eine Frage der Zeit sein, bis seine Fahndung offiziell wurde, und auch wenn er es nicht gerne zugab, er fürchtete sich vor diesem Moment.

Sein Bild auf einem Steckbrief, zusammen mit dem ausgeschriebenen Kopfgeld.

Allein bei dem Gedanken lief es ihm eiskalt den Rücken herunter, doch versuchte er sich nichts anmerken zu lassen und machte bei diesem Einkaufsmist mit, nur um auf andere Gedanken zu kommen. Er zahlte ja auch nicht.
 

„Geht einfach zu den Damen ins Zimmer, als wäre das gar nichts. Dieser verlogene Kater spielt das Unschuldslamm und wenn keiner hinsieht…“

„Nun beruhig dich endlich mal wieder. Robin hat ihn ja wohl eingeladen. Außerdem ist nichts passiert“, mischte sich Franky ein, dem das Gemecker des Kochs langsam auf den Senkel ging, doch war das wohl die falsche Reaktion, die sich dieser erhoffte.

„Nichts passiert?! Mehr hast du dazu nicht zu sagen?!“, regte sich Sanji auf und kümmerte sich nicht einmal darum, dass man sich schon nach ihnen umdrehte.

„Vielleicht nicht dieses Mal! Aber niemand kann garantieren, dass er das nun nicht für sich ausnutzen wird. Die arme Robin und die hilflose Nami waren ihm völlig ausgeliefert“, regte er sich weiter auf, packte die gekauften Vorräte auf ihren Karren.

„Ich weiß ja, was du meinst. Ich fand Lucci früher schon nicht sehr sympathisch, aber bisher hatte er eigentlich immer Anstand gezeigt, außer eben bei der Sache mit dem Attentat. Wenn er den beiden aber wirklich etwas hätte antun wollen, hätte er das ja wohl schon längst machen können. Außerdem kannst du eh nichts dagegen machen, außer die Augen offen halten. Nun beruhig dich wieder und lass uns den Einkauf fertig machen. Was brauchen wir denn noch?“, versuchte der Cyborg den anderen abzulenken und auch wenn Sanji noch vor sich hin grummelte und Lucci verfluchte, so steuerte er nun einen kleinen Teeladen an, ließ Franky mit den übrigen Einkäufen vor der Tür warten.

Schnell besah er sich das Sortiment und sein Blick blieb an einem rosafarbenen Tütchen hängen. Darauf abgebildet war ein katzenartiges Wesen im Rüschenkleid und einer rosaroten Schleife an einem Ohr.

„Servus Kitty… seltsame Teesorte. Ach was soll’s“, murmelte Sanji und packte diese mit ein, nahm noch andere Päckchen mit, ehe er mit Franky zusammen weiter zog.
 

Ruffy hatte derweilen das Meiste der Stadt im Schnelldurchgang erkundet und zu seiner großen Enttäuschung war zu sagen, es war schnarchlangweilig.

Hier sah nichts nach Spaß oder Abenteuern aus, nicht mal eine Marinestation war hier zu sehen, wo man ein paar Soldaten hätte aufmischen können. Dafür würde ihm dann zwar Nami wieder die Hölle heiß machen, aber zur Not taten es diese eben auch.

„Maaaaaaan! Das ist so öööööde!“, jammerte er lauthals los, schenkte den umstehenden Leuten gar keine Beachtung. Vielleicht hätte er doch lieber mit jemanden von den anderen mitgehen sollen, aber dann hätte ihm Nami sicherlich Arbeit aufgebrummt. Und darauf hatte Ruffy mal so gar keine Lust.

Vielleicht waren die anderen aber auch schon fertig und er könnte sich zu ihnen gesellen, ohne nun etwas machen zu müssen. So machte er sich auf die Suche nach seinen Leuten, und traf auf… Nami!

„DA STECKST DU ALSO!!!“

„Nami! Wa-AUA! Das tut weh!“, jammerte der Gummijunge, während sich eine dicke Beule auf seinem Schädel bildete.

„Selbst schuld! Du hast nicht immer abzuhauen, wenn Arbeit ansteht!“

„Aber das ist langweilig… Aua!“

Schon gesellte sich eine zweite Beule zu der Ersten hinzu und kleine Tränchen bildeten sich in den Augenwinkeln des jungen Piraten.

Lucci und Robin kamen auch noch dazu, beide mit Einkaufstüten vollbepackt.

Nein, das war nicht alles für Luccis Garderobe, auch die beiden Frauen hatten einige ‚süße Teile‘ für sich gefunden und dank Namis Handelstalent hatten sie dabei auch noch einiges an Geld gespart.

Lucci war zuvor schon einige Male aufgefallen, dass die Orangehaarige sehr dominant war und manchmal fragte er sich, warum nicht sie die Mannschaft anführte. Wenn sie was sagte, tanzte eh fast jeder nach ihrer Pfeife.
 

Ruffy ‚durfte‘ sich an der Schlepperei natürlich gleich einmal beteiligen und da half auch alles protestieren und jammern nicht weiter.

„Okay, für dich müssten wir erst einmal alles Nötige haben, für Hattori eigentlich auch.“

„Ahja… ich versteh trotzdem nicht, wieso ihr das macht“, erwiderte Lucci und sah die Orangehaarige misstrauisch an.

Gut, eigentlich konnte er sich da schon was vorstellen, denn die beiden Damen hatten es sich beim Einkleiden seinerseits auch nicht nehmen lassen, das ein oder andere ‚süße Teil‘ für sich herauszupicken, aber da es nicht sein Geld war, war ihm das auch egal.

„Is ja wohl klar, oder? Du kamst schließlich mit, ohne irgendwas packen zu können. Dann musst du das alte Zeug von Zoro und Sanji nicht mehr anziehen.“

„Das ist ja schön und gut so, aber…“

„Du brauchst doch auch deine Sachen, wenn du mit uns reist“, mischte sich nun auch mal Ruffy ein, der gerade eher wie der Packesel der Crew rüber kam, nicht wie der Captain.

„Ich kann mich nicht erinnern, dem je zugestimmt zu haben.“

„Egal, du bist nun bei uns! Außerdem ist alleine reisen doch langweilig.“

Lucci war wirklich fassungslos wie dieser Rotzbengel einfach mal völlig seine Einwände überging und mit seinem überbreitem Grinsen über sein Leben bestimmte.

Robin fand das natürlich sehr witzig, erinnerte sie es doch an ihre eigene Aufnahme in die Crew.

Damals wollte sie sterben, aber Ruffy hatte sich nicht um ihre Einwände gekümmert.

Lucci knurrte kurz auf, aber ließ dann jegliches weitere Kommentar bleiben, es brachte ihm ja doch nichts.

In der kurzen Zeit, in der er nun schon mit den Strohhüten segelte, hatte er erlebt, dass der Captain ziemlich beredungsresistent war und außerdem… er hatte doch eh nichts Besseres vor, wenn man es mal so ausdrücken wollte.

Die Weltregierung hatte ihn als Verräter eingestuft und machte Jagd auf ihn, er konnte also schlecht an einem Ort verweilen. Und auch wenn er früher gerne seine Missionen allein erledigt hatte, war es doch nun was ganz anderes völlig auf sich allein gestellt zu reisen, diesmal ohne das Ende einer Mission im Blick zu haben.
 

Am Schiff angekommen waren Sanji und Franky schon zurück an ihrem üblichen Platz. Der eine in der Küche, der andere beim Werkeln. Ruffy stürmte natürlich gleich in die Küche, kaum dass er das Deck betreten hatte und ließ dabei den Einkauf achtlos auf den Boden fallen, während die Frauen ihre Errungenschaften erst einmal in ihre Kabine brachten.

Lucci stellte den für ihn erbrachten Einkauf erst einmal in den Schlafraum der Männer und stellte diesen in die Ecke. Er würde sich hier nicht ausbreiten und so tun, als wäre das hier völlig normal. Diese ganze Bande aber war doch nicht normal!

„Wo hab ich mich da nur reingeritten?“, fragte er sich selbst und rieb sich den Nasenrücken, hörte das leise, aufmunternde Purren seiner Taube und kraulte seinem langjährigen Begleiter durchs Gefieder. Wieso tat hier jeder so, als wäre es völlig normal ihn mitzunehmen? Konnte er dieser Freundlichkeit wirklich trauen?

Lucci beschloss wieder nach oben ans Deck zu gehen, die Grübelei würde ihm ja doch nicht weiter helfen. Außerdem schien der Koch wieder was recht interessantes zu Stande bekommen zu haben, wenn er seiner Nase trauen konnte.

Wenn er nur wüsste, woher ihm dieser Duft so bekannt vorkam…

„Hey Lucci, da bist du ja! Komm, es gibt was zu futtern!“, wurde er sogleich von Ruffy begrüßt, kurz bevor dieser einen Topf an den Kopf geworfen bekam.

„FÜR DICH GANZ BESTIMMT NICHT DU VIELFRAß! Du hast deine Portion schon verdrückt!“

Es war dem ehemaligen Agenten ein Rätsel, wie gerade dieser Knirps ihn besiegen konnte. Eine Gruppe Kindergartenkinder war dagegen reinste Wellness, und er wusste, wovon er da redete.

Seufzend kam er aber der Aufforderung nach und begleitete den strahlenden Hüpfer in die Küche, wo Sanji gerade Tee und Kekse servierte.

Hier war dieser seltsame Duft viel stärker, und ließ den Zoannutzer einen Moment lang innehalten. Er kam ihm so bekannt vor, aber er konnte partout nicht sagen, woher. Gespannt schnupperte er den Duft ein, gab ein tiefes Grollen von sich, beachtete die dadurch erregte Aufmerksamkeit aber nicht weiter.

Lucci setzte sich zu den anderen an den Esstisch, nahm zwischen Chopper und Ruffy Platz und bekam dann auch eine Tasse heißen Tee vor die Nase gesetzt, ehe sich Sanji schwärmend an die Seite der hereinkommenden Damen warf.
 

Für Lucci jedoch schaltete sich die Außenwelt immer mehr aus, ohne dass er hätte sagen können, woran das lag.

Ruffy nutzte natürlich jede Sekunde, um was in seinen Schlund zu stecken, was Nami und Sanji natürlich nicht unkommentiert ließen.

„Du Sanji, sag mal was ist das denn für ein Tee?“, erkundigte sich der Schiffsarzt. Mit seiner feinen Nase war ihm aufgefallen, dass irgendetwas an diesem Tee nicht stimmte, aber er konnte nicht sagen, was das genau war.

„Hm? Warte, ich geb dir die Packung. Ich wollte mal eine neue Sorte probieren. Schmeckt sie dir nicht?“

„Eigentlich schon, aber zeig trotzdem mal her.“

Dankend nahm Chopper die Packung an und begann die Inhaltsstoffe durchzulesen… was ihn fast vom Stuhl haute!

„S-Sanji das ist doch…!“

„Miau~“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-06-13T23:31:42+00:00 14.06.2015 01:31
Klasse Kapitel
Schön das es weiter geht.^^
Antwort von:  DonquixoteRosinante
14.06.2015 13:14
Vielen Dank *verbeug*


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