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Angels and Saints

A Boondock Saints Fanfiction
von

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Balls Deep in your Love

Beim Frühstück am Morgen saßen die beiden Brüder zerschlagen an ihrem Tisch, wohingegen Cara bester Laune war, da sie sich mit ihrem Vater vertragen hatte.

„Was seid ihr denn so mies drauf, Jungs?“, erkundigte sie sich und setzte Kaffee auf.

„Mein Schädel bringt mich um...“, murrte Connor und legte seine Stirn auf die Tischplatte ab.

„Dein Vater hat uns ziemlich unter den Tisch getrunken.“, erklärte Connor die niedergeschlagene Stimmung und zog mit etwas zittrigen Händen an seiner Zigarette.

Sie schmunzelte.

„Nun, er trinkt ja auch schon ein paar Jahre mehr als ihr beide.“, versuchte sie die Zwei zu besänftigen, doch das brachte nichts.

„Oh, ist das fies.“, nölte Connor wieder und rieb sich den Kopf.

Solche Kopfschmerzen hatte er vorher noch nie gehabt.

Cara stellte sich mitfühlend hinter ihn und streichelte bemutternd über seinen Rücken und seinen Nacken.

„Aber er hat wenigstens gesagt, dass ihr ihm sehr sympathisch seid.“, raunte sie aufmunternd und küsste Connors Haar, um sich dann wieder dem Frühstück zu widmen.

„Ach wirklich?“, harkte Murphy interessiert nach und starrte ihr dabei auf dem Hintern.

„Na ja, er sagte ihr seid zwei beschissene irische Ficker. Das bedeutet, er mag euch.“, klärte sie die Brüder auf, die dann doch lachen konnten.

Den Rest des Tages verbrachten die Drei faulenzend auf dem Sofa und pflegten sich gegenseitig etwas, wobei eigentlich Cara die Jungs pflegte mit Kuchen und kleinen wohltuenden Streicheleinheiten.

Doch als der Abend heranbrach, fanden sie sich wieder im McGinty’s ein.

Auch Rocco war wieder mit von der Partie und ließ es sich nicht nehmen mit Cara zu flirten.

Während die Jungs sich den nächsten Kater antranken, sprang Cara von einem Tisch zum anderen.

Rocco beobachtete sie dabei.

„Wie haltet ihr das nur jeden Abend aus, ohne sie in eine Ecke zu schleifen und zu vergewaltigen?“, wollte er wissen, wofür er von Connor einen Blick erntete, der ihn fragen wollte, ob er doof sei.

„Wir sind nicht so primitiv wie du, Rocco. Iren machen so was charmanter. Mit Romantik und den ganzen Kram. Du weißt schon.“, verteidigte er sich und seinen Bruder.

Rocco ignorierte das und starrte ihr stattdessen nach, als sie an ihnen vorbeihuschte.

„Schaut sie euch doch mal an. Sie ist so sexy...“, schwärmte er und die Jungs mussten zugeben, dass er Recht hatte.

„Hm... Ihre Beine sind schon nicht schlecht.“, bedachte Connor und leckte sich angetan über die Lippen, als er sich vorstellte, dass sich diese Beine wie Fesseln, um ihn legen würden.

Doch er schüttelte dies schnell ab.

Sie war schließlich ihre Freundin.

„Der Rest spricht auch für sich. Ich hätte nichts dagegen ihr einen saftigen Klaps auf den Hintern zu geben, während ich sie von hinten...“, brach es hingegen unverhofft aus Murphy heraus und Connor verpasste ihm dafür eine brüderliche Ohrfeige.

„Spinner! Du bist vielleicht charmant. Also wirklich...“, mokierte er sich darüber und schüttelte fassungslos mit dem Kopf.

„Hey, ich bin ein Mann. Ich kann das nicht abschalten.... Außerdem, bin ich nur ehrlich. Glaub mir, wenn ich die Chance hätte, würde ich es ihr so richtig...“, wollte er schon loslegen, da bemerkte er, dass sie auf sie zukam.

„Scheiße, hat sie das etwa gehört?“, fluchte er und zog schnell den Kopf ein.

Sie hingegen schob ihn erst mal weiter auf die Sitzbank und klaute ihm die Zigarette, die er gerade rauchte, um selbst einen Zug davon zu nehmen.

„Lästert ihr schon wieder über mich?“, fragte sie, da sie wusste, dass es stimmte.

„Wie kommst du darauf, dass wir über dich reden? Du eingebildetes Weib. Als hätten wir nicht auch andere Themen.“, empörte Connor sich und sie musste lachen.

„Murphys Ohren wurden ganz rot, als ich euch darauf angesprochen habe.“, machte sie ihm klar, dass sie sie erwischt hatte.

Grinsend spielte sie an Murphys Ohrläppchen.

Er zog nur erregt den Kopf weg, da sie ihn kitzelte.

Dafür bekam er von der anderen Seite einen Schlag in den Nacken, der von Rocco kam. „Verräter!“, schimpfte er.

„Ich kann nichts für meinen Körper, Mann!“, warf er entrüstet ein und sie lachten darüber. Dann unterhielten sie sich dann über anderes.

Doch Cara fiel auf, dass Murphy sich immer etwas zurückzog, sobald sie sich mehr mit seinem Bruder beschäftigte.

Und das beunruhigte sie ein wenig.
 

„Warum seid ihr denn heute so spendabel, Jungs?“, erkundigte sie sich und stellet ihnen und Rocco Bier hin, um sich dann auch etwas zu ihnen zu setzen, da gerade mal nicht so ein Andrang bestand.

Die Jungs hatten heute schon zweimal eine Runde geschmissen, was ziemlich außergewöhnlich war.

Das hatten sie noch nie getan.

Connor legte einen Arm um ihre Schultern.

„Unser Chef hat uns eine Gehaltserhöhung gegeben.“, verriet er ihr und sie machte große Augen.

„Wirklich? Wofür das denn?“, harkte sie etwas konfus nach.

Murphy zog genüsslich an seiner Zigarette und sah sie aus seinen schmalen Augen an.

„Er denkt, dass er sich damit besser Karten bei deinem Vater erschleimen könnte.“, vermutete er und sie verstand worauf er hinauswollte.

„Also über euch an mich und an meinen Dad kommen?“, kombinierte sie und er nickte.

„Genau.“, bejahte Connor und sie musste einfach belustigt grinsen.

„Mein Vater lässt sich auf so was nicht ein.“, wusste sie und zündete sich ebenfalls eine Zigarette an.

„Er nicht, aber wir.“, scherzte er und brachte damit alle zum Lachen.

Nachdem sie mit ihnen eine Zigarette geraucht hatte, ging sie wieder an ihre Arbeit.

Murphy sah ihr nach und wurde gleich von seinem Bruder geneckt.

„Der Arsch könnte dir gehören, wenn du endlich mal mit ihr reden würdest, Brüderchen.“, erriet er Murphy Gedanken, was nicht schwer war.

Was konnte ein Mann wohl alles denken, wenn er einer Frau auf den Hintern starrte?

Murphys Augen schmälern sich genervt zu Schlitzen.

„Ach, fick dich doch... Arsch.“, murrte er und kippte den Rest seines Bieres runter.

Cara war doch gar nicht an ihm interessiert, sondern eher an Connor, der das aber anscheinend nicht verstehen wollte.

Obwohl er auch immer mit ihr flirtete, wenn er es konnte

Und das nervte Murphy tierisch.

Er gab es langsam auf sich noch irgendwelche Hoffnungen zu machen bei ihr landen zu können.

Connor musterte seinen Bruder und fand dessen Verhalten langsam auch äußerst eigenartig.

Cara hatte ihn am Sonntag nach dem Gottesdienst darauf angesprochen, doch er hatte ihr gesagt, dass sie sich das wahrscheinlich einbildete.

„Ich geh uns noch mal Nachschub holen, damit Cara nicht laufen muss.“, murmelte er nachdenklich und erhob sich.

Die junge Irin stand gerade hinterm Tresen und rotierte um die eigene Achse bei so viel Kundschaft.

„Mach doch, was du willst...“, rief Murphy Connor nach, was diesen herausforderte.

Connor äffte ihn gereizt nach.

„Mach doch, was du willst! Und du hör auf dich wie ein kleines Kind zu benehmen!“, zischte er und ließ ihn mit seiner schlechten Laune sitzen.

Er ging zu Cara, die lächelte als er auf sie zukam, was Murphy natürlich von seinem Platz aus nicht entging.

Connor schob sich durch die anderen Männer und lehnte sich zu ihr vor.

„Wir brauchen noch Bier, Cara.“, orderte er und grinste charmant, wie er war.

Sie schmunzelte und zwinkerte ihm zu.

„Gerne, Schatz. Diesmal geht es auf mich.“, bot sie ihm an und er erwiderte das Schmunzeln.

„Sehr großzügig von dir, Süße. Aber vor dem Bier wollte ich mit dir über Murphy reden. Ich weiß jetzt was du meintest.“, raunte er ihr zu und sie sah ihn, im ersten Moment etwas perplex, an.

„Eh... Klar... Aber, lass uns nach hinten gehen. Es muss nicht jeder zuhören.“, forderte sie ihn auf und warf ihr Geschirrhandtuch zur Seite.

„Okay. Wie du willst.“, fügte er sich und sie gingen zusammen in den Abstellraum der Bar, wo sie die Türe abschloss.

„Ich glaube, du hattest Recht, als du letztens sagtest, dass Murphy sich eigenartig verhält.“, schoss er sofort los, was sie etwas überrumpelte.

„Du wolltest mir nicht glauben...“, entgegnete sie vorwurfsvoll.

Connor seufzte.

Damit hatte er gerechnet.

„Ist ja gut... Ich hab es verstanden.“, winkte er ab, um dann wieder zum Thema zurückzukehren.

„Du musst was dagegen machen, Cara. Er führt sich so auf, weil er denkt, er hätte keine Chance bei dir.“, hatte Connor seinen Zwillingsbruder schon längst durchschaut.

Cara rieb sich über die Stirn.

„Das ist nicht so einfach Connor. Was ich für Murphy empfinde ist kompliziert... Hey, Murphy, weißt du was? Ich liebe dich... Ich kann doch nicht zu ihm gehen und ihm das ins Gesicht sagen.“, machte sie ihm klar und er sah sie einen Augenblick lang aus großen Augen an.

Sie liebte ihn?

Also waren da nicht nur leichte Gefühle.

„Warum nicht?“, fragte er sie dann salopp und sie hätte ihn am liebsten eine Ohrlasche verpasst.

„Weil man mit Gefühlen sensibel umgehen muss.“, kam es postwendend von ihr und sie schüttelte fassungslos den Kopf, wobei ihre schwarzen Locken hin und her schwangen.

„Scheiß doch da drauf, Cara! Du stehst auf Murphy. Er steht auf dich. Was müsst ihr mehr wissen?“, rutschte es, etwas aufgebracht aus Connor heraus.

Sie seufzte und dachte darüber nach.

Eigentlich hatte er Recht.

Aber es fiel ihr schwer, sich dazu zu überwinden.

Sie war noch nie gut darin gewesen Liebesgeständnisse zu machen.

Doch als sie in seine Augen sah und den Hundeblick nicht mehr ausweichen konnte, hatte er sie überredet.

„Sprich doch einfach nur mit ihm... Du wirst sehen, dann wird es wieder wie früher...“, versicherte er ihr zuversichtlich und sie atmete tief durch.

„Oder auch nicht...“, brummte sie leise in sich hinein.

„Was?“, wollte er wissen, doch sie winkte ab.

„Nichts... Ich rede mit ihm. Und zwar jetzt sofort.“, entschloss sie sich.

Man konnte förmlich hören, wie Connor der Stein vom Herzen fiel.

„Ich danke dir...“, wisperte er und sie tätschelte seine Wange.

Sie wusste ja, wie tief die Bruderliebe der beiden war.

Kein Wunder, sie hatten kurz hintereinander das Licht der Welt erblickt.

Sie gingen zusammen raus und sie wollte sich sofort Murphy schnappen, bevor sie es sich wieder anders überlegen konnte.

Doch der war nicht mehr auf seinem Platz.

Hinterlassen hatte er lediglich ein leeres Glas.

„Wo ist Murphy hin, Rocco?“, wandte sie sich an den Italiener, der wohl eingetroffen war, als sie sich unterhalten hatten.

Rocco sah sie gelangweilt an.

„Er sagte er sei müde und wollte schon mal nach Hause gehen.“, informierte er sie und Connor warf ihr einen besorgten Blick zu.

„Ich werde hinterher gehen. Bleibt ihr hier falls er wieder zurückkommt. Ich ruf an, wenn ich ihn gefunden habe.“, versprach sie ihm und er gab ihr dafür einen Kuss auf die Wange.

„Ist gut.“, entgegnete er und Cara riss ihren Mantel von der Garderobe.

„Doc, ich bin kurz weg, denkst du, du schaffst erst mal ohne mich?“, rief sie ihrem Chef zu, der aufsah.

Er hatte am Rande mitbekommen, worum es ging und wollte sie nicht aufhalten.

„Klar, Liebes. I... ist schon in Ordnung!“, beruhigte er sie und ohne ein weiteres Wort ging sie hinaus.

Murphy konnte nur einen Weg gegangen sein.

Und sie hatte Recht, fünfzehn Minuten später, in denen sie auf ihren hohen Schuhen durch die Straßen gehastet war, sah sie ihn vor sich schlendern, eine Zigarette rauchend.

Sie rannte los und war bald neben ihm.

„Murphy, was soll das? Warum bist du einfach gegangen?“, legte sie mit aufgebrachter Stimme los.

Doch er störte sich nicht daran.

„Ich hatte einfach keine Lust mehr.“, versuchte er sie mit dieser Antwort abzuspeisen, was natürlich nicht funktionierte.

„Warum nicht?“, harkte sie nach und wollte ihn am Arm festhalten, doch er schüttelte sie ab.

„Lass mich jetzt in Ruhe, Cara!“, ging er sie an und lief dann stur weiter.

Sie folgte ihm hartnäckig, wie ein Terrier einem Postboten.

„Nicht solange du mir das nicht erklärst. Du bist die ganze Zeit schon so komisch...“, konfrontierte sie ihm mit seinem Verhalten.

Er blieb abrupt stehen, sodass sie bald an ihm vorbeigelaufen wäre.

„Checkst du es einfach nicht?“, wollte er genervt von ihr wissen und sie stemmte die Hände in die Hüfte und versperrte ihm so den Weg.

„Was checke ich nicht? Erklär es mir.“, verlangte sie mit ruhiger Stimme.

„Da gibt es nichts zu erklären.“, murrte er bloß und wollte an ihr vorbei, doch sie ließ ihn nicht.

„Wir machen uns doch nur Sorgen. Dein Bruder und ich.“, klärte sie ihn auf.

„Dann geh doch zurück zu meinem Bruder und hab ein bisschen Spaß mit ihm. Das stört euch doch auch nicht, wenn ich dabei bin!“, motzte er.

„Ich weiß nicht, was du meinst. Connor und ich...“, wollte sie ihm erklären, doch er fuhr ihr harsch ins Wort.

„Denkt ihr, ich bin blöd? Meint ihr, ich würde nicht mitbekommen, wenn ihr euch verpisst, um es irgendwo zu treiben?!“, brüllte er nun und das machte sie wirklich sauer.

„Das tun wir nicht. Wir haben bloß miteinander geredet...“, bemühte sie sich trotzdem geduldig zu bleiben und vor allem ruhig.

„Und das konntet ihr nicht im meinem Beisein? Habt ihr Geheimnisse vor mir? Weißt du, ich dachte du würdest uns gleich behandeln.“, blaffte er verächtlich.

Nun reichte es ihr.

Das er ihr so etwas vorwarf, war nicht fair.

„Wenn ich das könnte, wäre ich dir nicht nachgelaufen, du beschissener Wichser!“, platzte es aus ihr heraus und ließ ihn für einen Moment konfus innehalten.

„Was soll das denn jetzt schon wieder heißen?! Weißt du, ich verstehe dich nicht mehr, Cara.“, regte er sich darüber auf, dass sie es so schwer machte, zu kapieren, was sie wollte.

„Ich dich auch nicht, Murphy. Und ich verstehe auch nicht, wie ich Gefühle für dich entwickeln konnte, wenn ich dich jetzt so höre.“, erwiderte sie enttäuscht und wollte sich auf den Rückweg zum Pub machen.

Doch da hielt er sie auf einmal auf.

„Cara, warte.“, kam es etwas sanfter von ihm, aber sie hatte kein Interesser mehr daran ihm zuzuhören.

„Nein, ich hab keinen Bock mehr mich mir dir zu unterhalten, Murphy.“, fauchte sie.

Da griff er ihren Arm, etwas gröber als beabsichtigt, und zog sie zu sich.

„Nein, es...“, begann er, kam jedoch nicht weit, denn sie holte aus und ohrfeigte ihn kräftig.

„Lass mich los!“, herrschte sie ihn an und er blickte ihr verschreckt in die Augen, rieb sich über die Wange.

Sie schüttelte nur den Kopf über sein Verhalten.

„Lass es einfach, Murphy.“, beendete sie ihr Gespräch, wenn man das überhaupt so nennen konnte.

Sie verschwand eilig und war bald nicht mehr zu sehen.

Murphy lehnte sich gegen die Häuserwand und strich sich verzweifelt durchs Haar.

Was hatte er da nur angerichtet?
 

Cara hatte nicht mit Connor über den Vorfall gesprochen.

Sie hatte ihm gesagt, dass Murphy einfach keine Lust gehabt hätte wieder zurückzukommen.

Sie beendete ihre Schicht und wünschte ihren Freunden eine Gute Nacht, um dann allein nach Hause zu gehen.

In ihrer Wohnung angekommen, zog sie sich bereits im Wohnzimmer aus und ging ausgiebig duschen.

Das heiße Wasser tat ihr gut, doch sie konnte das Gespräch mit Murphy nicht vergessen.

Er hatte so verletzt geklungen, als er von ihr und Connor gesprochen hatte.

War er wirklich davon überzeugt, dass sie etwas mit seinem Bruder angefangen hatte, ohne ihm davon auch nur ein Wort zu sagen?

Na ja, vielleicht hatte man es manchmal so interpretieren können.

Sie seufzte gestresst und lehnte sich mit der Stirn gegen die geflieste Wand.

Männer waren doch solche Idioten!

Murphy war währenddessen zu seinem Bruder in die gemeinsame Wohnung, die eher als Bruchbude zu bezeichnen war, zurückgekehrt.

Connor sah ihn verwundert an, als er ihn erblickte.

„Was ist mit dir los, Murphy? Cara hat mir nicht erzählt, was zwischen euch passiert ist, aber sie sah nicht gerade glücklich aus.“, fing er sofort mit dem Thema an, dass Murphy jetzt am wenigsten gebrauchen konnte.

Er bemerkte das Gesicht seines Bruders erst, als dieser den Kopf hob, um ihm zu antworten.

Die Lippe war etwas aufgeplatzt und er hatte ein blaues Auge.

„Welcher Laster hat dich denn überfahren?“, stieß Connor einerseits amüsiert, andererseits besorgt, aus.

Murphy winkte ab.

„Ich hab keine Lust darüber zu reden, Connor. Ich will nur noch pennen.“, grummelte er vor sich hin und wollte sich schon die Schuhe ausziehen.

„Und was ist mit Cara?“, wollte sein Bruder wissen.

Murphy zuckte desinteressiert mit den Schultern.

„Das müsstest du doch wissen. Ihr erzählt euch ja sonst auch immer alles. Oder habt ihr anderes zu tun, wenn ihr euch im Abstellraum einschließt?“, kam es voller Vorwürfe in Murphys Stimme zurück.

Connor verstand erst nicht, doch dann ging ihm ein Licht auf.

„Du denkst, wir haben was miteinander, richtig? Spinnst du?“, brach es mit Fassungslosigkeit aus ihm raus.

„Ich kann nur sagen, wie es für mich aussieht!“, regte sich sein Zwilling über ihn auf.

„Murph, das ist absurd. Gut, sie ist echt heiß und ich mag sie wirklich sehr. Aber wir sind doch nur Freunde. Sie ist nicht mein Typ. Viel zu eigensinnig...“, versuchte er ihm klarzumachen, dass er in dieser Hinsicht keine Konkurrenz zu fürchten hätte.

„Ach ja? Aber du würdest sie trotzdem ficken.“, warf Murphy ihm daraufhin vor, was er leider nicht abstreiten konnte.

„Hör doch auf. Cara hat mir gesagt, dass sie was für dich empfindet. Denkst du, da stell ich mich in den Weg? Was wäre ich dann für ein Bruder?“, appellierte er dann aber an Murphys Vernunft und legte eine kurze Pause ein, um Luft zuholen.

„Aber scheinbar stehst du dir selbst im Weg.“, stellte er fest.

Murphy starrte ihn verwundert an und erhob sich dann, um sich seine Jacke zu schnappen.

„Was hast du jetzt vor?“, wollte sein Bruder von ihm wissen.

Drehte der jetzt durch?

„Ich werde den Weg frei machen...“, antworte Murphy in sich hineinnuschelnd, doch Connor verstand, was er sagte.

Grinsend klopfte er ihm auf die Schulter.

„So kenn ich dich, Murph! Na los, schnapp sie dir, Tiger!“, feuerte er ihn stolz an.
 

Cara kam gerade aus der Dusche und schaltete ihr Radio ein, um etwas abschalten zu können, als es an ihrer Tür klopfte.

Sie zog sich einen Bademantel über und sah durch den Spion, zögerte kurz, da es Murphy war.

Was wollte der denn hier?

Doch dann machte sie doch auf.

Er lehnte im Türrahmen und sah sie aus entschuldigenden Augen an.

„Hallo, Cara.”, begrüßte er sie kleinlaut.

Sie musterte ihn und räusperte sich.

„Hallo, Murphy.“, erwiderte sie.

Er hampelte von einem Bein aufs andere und wusste nicht so recht, wo er anfangen sollte. „Kann ich reinkommen, Cara?“, fragte er dann schüchtern und wagte es nicht ihr in die Augen zu sehen.

Er war vollkommen nassgeregnet, denn es schüttete draußen wie aus Eimern, also konnte sie ihn schlecht so stehen lassen.

So war sie dann doch nicht.

Sie ging etwas zur Seite, um ihm Platz zu machen.

„Klar...“, erlaubte sie ihm den Eintritt und ging ins Bad, ihm ein Handtuch zu holen, damit er sich etwas abtrocknen konnte.

Dabei bemerkte sie sein blaues Auge und einige andere Schrammen.

„Was ist passiert? Hast du dich etwa geprügelt?“, erkundigte sie sich, wobei etwas Empörung in ihrer Stimme mitschwang.

Was hatte er denn nur wieder angestellt?

„Ich musste mich nach unserem Gespräch einfach abreagieren.“, verteidigte er sich und musste leicht grinsen.

Sie seufzte und obwohl sie hätte sauer auf ihm sein müssen, war sie einfach nur froh, dass er nichts dümmeres angestellt hatte.

„Alles nur wegen mir...“, gab sie sich selbst die Schuld dafür und nahm ihm das Handtuch ab, um sein Haar zu trocknen.

„Du Dummerchen...“, schimpfte sie etwas zaghaft und legte ihre Hand auf seine Wange, streichelte zärtlich über seine Verletzungen.

Murphy genoss die Streicheleinheit.

„Das machst du aus mir.“, wandte er ein und sie musste lächeln.

„Es tut mir leid... Ich hätte nicht einfach gehen sollen.“, entschuldigte sie sich, doch er schüttelte den Kopf.

„Nein, ich war selbst dran Schuld. Eifersüchtig wie ich war...“, gestand er sich ein.

„Und ich war zickig...“, wollte sie das nicht allein auf ihm sitzen lassen.

Sie lächelten sich an und sie wollte ihre Hand wieder wegnehmen, aber er hielt sie an seinem Gesicht fest.

„Hör bitte nicht auf, Cara.“, bat er sie, wobei seine Stimme etwas verzweifelt klang.

Sie glitt mit ihren Fingern über die Blessur an seiner Braue, über sein blaues Auge und über seine Nase, dann über seine Lippen, die sich etwas öffneten.

„Es hat mich wahnsinnig gemacht...“, haucht er ihr zu und Cara hörte verwundert auf.

„Was?“, fragte sie und er nahm ihre Hand in seine.

Wusste sie das denn nicht?

„Jedes Mal, wenn ich dich mit Connor gesehen habe. Wie ihr geflirtet und zusammen gelacht habt. Es tut weh, Cara. Genau hier...“, erklärte er ihr seine Gefühle dabei und legte ihre Hand genau auf sein Herz, das kräftig unter der Berührung pochte.

Sie senkte den Blick und erhob sich.

„Murphy...“, begann sie und er unterbrach sie wieder gereizt.

„Was ist? Willst du doch lieber zu ihm? Habt ihr vielleicht doch rumgemacht? Ich hab euch gesehen am Valentinstag. Wie ihr euch geküsst habt. Dabei wollte ich dir an dem Tag sagen, was ich für dich empfinde.“, sprudelte es nur so aus ihm heraus und er schnaubte.

„Wir standen da um über dich zu reden. Connor hat gedacht, ich könnte...“, versuchte sie, dass in eine andere Richtung zu lenken, aber es war zu spät.

Murphy erhob sich und stand genau vor ihr.

„Was? Ich hätte es wissen müssen. Ihr wollt mich doch bloß verarschen.“, dachte er, sie durchschaut zu haben.

Sie holt kräftig aus und gab ihm eine saftige Ohrfeige, was ihn dazu veranlasste sie zu packen.

Grob drückte er sie an die Wand, was sie kurz aufschreien ließ.

Sie zog den Kopf ein, da er ihr für einen kurzen Moment Angst machte.

So kannte sie ihn ja gar nicht.

„Geh jetzt bitte!“, schrie sie ihn an und zappelte in seinem Griff, was ihn seine Überreaktion bereuen ließ.

„Cara...“, wollte er sich sanft entschuldigen, doch für sie war das eindeutig zu viel gewesen.

„Geh, Murphy!“, fauchte sie mit Nachdruck und verwies auf die Tür.

Er atmete verärgert durch und machte sich auf den Weg.

Er konnte hören, dass sie zu schluchzen begann und wenige Sekunden später, flog ein Glas an ihm vorbei und traf die Wand vor ihm.

„Verpiss dich endlich! Hau ab! Ich will dich nicht mehr sehen, du verdammtes Arschloch. Ich hasse dich!“, fluchte sie hysterisch.

Doch sie erreichte das genaue Gegenteil.

Er drehte sich zu ihr um und ging entschlossen auf sie zu, packte sie und drückte sie erneut an die Wand.

Sie wehrte sich energisch, doch er war einfach stärker.

„Murphy! Hör auf! Lass mich!“, bat sie ihn, aber er ließ nicht locker, sodass ihre Wehr irgendwann zaghafter wurde.

„Hör auf...“, flehte sie nun und ihre Finger hatten sich in seinen Mantel verkrallt.

Er blickte ihr ins Gesicht und seine Lippen waren ihren auf einmal ganz Nahe.

„Verzeih mir... Du... Der Gedanke, dass du nicht mit mir zusammen sein willst, macht mich wütend und traurig und...“, wisperte er nun zärtlich und sie unterbrach ihn sanft, als sie das hörte.

„Aber das will ich... Ich will mit dir zusammen sein, Murphy.“, offenbarte sie ihm und er starrte sie fassungslos an.

War das und wirklich ihr Ernst?

„Glaubst du mir nicht, Dummerchen?“, flüsterte sie und ihre verkrampften Hände lösten sich von seinem Mantel, um sich an seinen Hals zu legen.

Vorsichtig zog sie ihn noch näher und ihre Nasen stießen aneinander.

Ihre Augen funkelten von den Tränen und das machte sie noch schöner.

Er zögerte kurz.

Wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte, doch dann ließ er sich auf sie ein.

Sie küsste ihn vorsichtig und der Kuss hinterließ ein aufregendes Prickeln auf seinen Lippen.

So etwas hatte er bei einem einfachen Kuss noch nie gespürt.

Er wiederholte den Kuss mit ihr, genauso behutsam wie sie und als ihre Zunge zwischen seine Lippen glitt, konnte er sich nicht länger zurückhalten.

Er wollte sie.

Und das sofort.

Er presste sie gegen die Wand, zerrte an ihrem Bademantel, bis er nackte Haut unter seinen Fingern spürte

Seine Lippen liebkosten heftig ihren Hals.

Sie konnte seine Zähne spüren, die sich in ihre Haut gruben.

„Murphy...“, brachte sie angetan hervor und verdrehte die Augen.

Ihr Stöhnen ließ Hitzewallungen in ihm aufkommen und er konnte es selbst nicht unterdrücken.

Er berührte sie überall, zärtlich aber sehr fordernd, so wie sie vorher noch nie von einem Mann berührt worden war.

Ihr Bademantel rutschte letztendlich komplett zu Boden und sie hatte ihm seinen Mantel und sein Shirt ausgezogen, hungrig darauf seinen Körper zu untersuchen.

Ihre Finger strichen langsam über seine Brust.

Über seine muskulösen Oberarme, die sich unter ihren Berührungen anspannten, und sie fuhr das keltische Kreuz an seinem rechten Unterarm nach.

Sie sah ihm tief in die Augen, während er von ihrer Nacktheit hypnotisiert wurde.

Knurrend wurde er gröber.

Ihre Finger verfingen sich in seinem feuchten Haar, während seine Finger in ihr waren.

Sie küssten sich leidenschaftlich und seine Lust und die Wärme seines Körpers trieben sie an.

Sie konnten nicht länger warten.

In ihrem Schlafzimmer verschmolzen sie miteinander.

Der Schweiß der beiden vermischte sich, als er über ihr war und in ihr und sich so bewegte, dass sie ihn intensiver spürte, als sie es sich je erträumt hatte.

Und sie fühlte sich so atemberaubend gut an.

Verzweifelt und nach mehr lechzend legten sich ihre Schenkel um seine Hüfte und ihre Nägel stachen in seinen Rücken.

Der süße Schmerz war beinahe unerträglich für ihn und er hoffte nicht ohnmächtig zu werden.

„Murphy!“, schrie sie beinahe seinen Namen, als er kräftiger zustieß, und er erwiderte nur mit einem dunklen angestrengten Stöhnen.

Irgendwann saß sie auf seinem Schoß, küsste sein Kinn, seinen Mund und seine Nase, was er sichtlich genoss.

Murphy stöhnte etwas außer Puste.

„Cara...“, murmelte er und sie grinste an seinen Hals.

Sie hatte ihn schon so oft ihren Namen sagen hören, doch jetzt jagte es ihr einen Schauer über den Rücken.

Ihre Hüfte kreiste und ließ ihn erzittern.

Was machte sie denn nur mit ihm?

„Ich habe solange darauf gewartet, Cara... Hab es mir immer wieder vorgestellt.“, brachte er hervor und amüsierte sie damit so sehr, dass sie sich ein Kichern nicht verkneifen konnte.

„Und ist es so, wie du es dir vorgestellt hast?“, erkundigte sie sich interessiert, was ein Grinsen auf seine Lippen malte.

„Nein... Besser...“, gab er zu und wieder ertönte ihr Kichern.

Sie biss ihm fordernd in die Unterlippe, was seinen Körper sofort wieder in Alarmbereitschaft brachte.

„Dabei haben wir doch gerade erst angefangen, Süßer.“, ließ sie ihn auf mehr hoffen.

Sie küsste das Tattoo der Maria Magdalena an der linken Seite seines Halses, das er mit Connor teilte.

Und es machte ihn an.

„Ich liebe dich... Ich...“, knurrte er aufgedreht und sie drückte ihn ins Laken, um ihm zu zeigen, dass sie genauso für ihn fühlte.



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