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Wenn die Nachtigall singt.

von

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Schulden

Schulden
 

Stumm und mit hoch rotem Kopf hielt sich Ezari mit einer Hand an dem Senju fest. Ihre Schulter schmerzte fürchterlich, doch sie biss die Zähne zusammen und versuchte sich irgendwie abzulenken. Schließlich musste sie auch einen Weg finden diesen dämlichen Happuri wieder zu besorgen, welcher nun mal irgendwo im Zelt von Madara Uchiha lag. Ein Ort, den Ezari lieber meiden wollte. Und wofür? Damit Tobirama das bekam was er wollte.

Als der Senju vor ihr in die Hocke gegangen war konnte die Frau nicht anderes als sich zu schämen. Das Ganze hätte peinlicher nicht sein können. Und ausgerechnet von diesem Arroganten Wicht musste sie sich tragen lassen. Veritu hatte nicht Unrecht was ihn betraf, kein Danke oder etwas in der Art. Nun gut, er brachte sie zu Hashirama, aber nur weil der Senju seine Schuld begleichen wollte. Und zu allem Übel belauschte der Mann ihr und Veritus Gespräch. Sich bewusstlos stellen, wer machte so etwas?

Andererseits war Ezari immer noch neugierig warum er Dutohu tötete und gegen einen Vogel gekämpft hatte.

Tobirama hielt kurz an, um auf ihren Bruder zu warten. Als Veritu in Sichtweite kam setzte er sich erneut in Bewegung. Seine Haare wehten ihr ins Gesicht und sie atmete abermals seinen Duft ein. Der Senju war bisher der einzige Mensch der ihr begegnete, welcher nach Wasser roch. Wie ein See oder das Meer, obwohl eher wie ein See. Sie schnüffelte nochmal. Nein, es war nichts salziges an seinem Geruch.

„Was wird das? Stinke ich?“ Tobirama hatte den Kopf leicht zu ihr umgewandt und betrachtete sie halb wütend, halb skeptisch.

Ezari zuckte ein Stück zurück. „Nein, nein. Ich habe nur...“

Steif unterbrach er sie. „Was auch immer. Lass es oder du läufst.“

Die Frau starrte wieder auf seinen Hinterkopf. Er war ein unglaublicher... „Widerling.“ Flüsterte sie mehr zu sich selbst.

„Was?“ Der Senju drehte sich erneut leicht zu ihr um, seine Augen blitzten kurz auf. „Was murmelst du da vor dich hin?“

„Nichts!“ Log Ezari schnell. „Gar nichts.“ Sie versuchte ihrem Gesicht einen möglichst gelassenen Ausdruck zu geben.

Scheinbar nicht wirklich überzeugt runzelte Tobirama die Stirn. „Kannst du einfach still sein? Dein Gerede nervt mich.“

Stumm nickte sie und sackte ein Stück in sich zusammen. Eigentlich war die Frau ruhiger als ruhig. Hätte er nicht gefragt was sie da täte, würden sie sich immer noch anschweigen. Hoffentlich war das Lager nicht mehr weit entfernt.

Früher als Kind nahm ihr Vater sie auch öfters auf seinem Rücken mit während er zu verborgen Quellen lief. Sehr selten ging er als Bär dorthin, wahrscheinlich einfach weil seine Tiergestalt ungeheuer groß und massig war. Damals spielten sie auf dem Weg immer ein Spiel. Ezari musste Fragen über die Geschichte der Kanzano beantworten und wenn sie richtig lag sprang ihr Vater auf den nächsten Ast. War die Antwort falsch musste sie die nächsten fünf Minuten laufen. Ja, an die Zeit erinnerte sie sich gerne.

Tief in Gedanken legte Ezari ihren Kopf auf Tobiramas Rücken ab, sein Kragen aus Wolfspelz war ausgesprochen weich.

„Ich bin nicht dein Kissen!“ Knurrte der Senju gereizt.

Erschrocken fuhr sie hoch. „Verzeih.“ Diesen Mann störte wirklich alles, jede noch so winzige Kleinigkeit legte er auf die Goldwaage. Wenn er eine Seele oder gute Seite hatte, versteckte er diese ausgesprochen gut.

Tobirama hielt an und Ezari sah auf. Der Wald vor ihnen begann sich zu lichten, die Bäume wurden weniger und sie vernahm leises Stimmengewirr.

„Wir sind fast da.“ Er ließ sie von seinem Rücken rutschen und verschränkte die Arme vor der Brust. Der Verband war stark durch geblutet, durch die Anstrengung sie zu tragen wahrscheinlich. „Am besten du verwandelst dich jetzt in einen Vogel.“ Der Senju sah sie abwartend an. „Was ist?“ Hakte er nach als die Frau nichts tat.

Ezari schüttelte den Kopf. „Nichts. Aber deine Wunde sie...“

Mit einer Handbewegung brachte er sie zum Schweigen. „Mein Bruder wird das gleich heilen.“

Andauernd unterbrach er sie. Das war zu einem unglaublich respektlos und zum anderen fühlte sie sich auch überhaupt nicht ernst genommen.

Die Frau funkelte ihn wütend an, streckte das Kinn nach vorne und schwieg. Sollte er doch verbluten, sie wollte ihm nur helfen, freundlich sein.

„Was schaust du so?“ Fragte er ohne besonderes Interesse in der Stimme.

Ohne ihm eine Antwort zu geben umklammerte sie ihren rechten Arm und drehte sich weg.

„Du redest jetzt nicht mehr mit mir.“ Stellte er tonlos fest. „Auch gut. Eine Problem weniger für mich.“ Der Senju zuckt leicht mit den Schultern.

Nur zu gerne hätte Ezari darauf etwas erwidert, doch sie wusste nicht was. Seine Arroganz brachte sie noch zur Weißglut. Die Kanzano begann die Fingerzeichen zu formen und verwandelte sich in die Nachtigall, genau in dem Moment als Veritu zu ihnen aufschloss. Er wechselte die Gestalt, hob wortlos den kleinen Vogel hoch und lief dem Senju hinterher, welcher bereits vorgegangen war.

Die Sonne stand hoch am Himmel während die beiden Männer über die Wiese auf das Tor des Lagers zugingen. Ezari hätte nicht gedacht dass der Tag schon so weit fortgeschritten war. Bald musste sie wirklich zurück zu den Uchiha gehen. Andernfalls würde man sich fragen wo sie hin verschwunden war.

Die Wachen am Tor grüßten sowohl Tobirama als auch Veritu freundlich, traten zur Seite und ließen sie passieren. Der Senju ging zielstrebig auf das größte der Zelte zu, ohne einen der Menschen die ihnen über den Weg liefen auch nur eines Blickes zu würdigen. Ezari fielen immer mehr Parallelen zwischen ihm und Madara auf und insgeheim fragte sie sich was die beiden Männer so hatte werden lassen.

Tobirama bedeutete Veritu stehen zu bleiben und schlug die Plane am Eingang zurück, nach einem kurzen Blick ins Innere, gab er ihrem Bruder das Zeichen ihm zu folgen. Mit ihr in der Hand trat nun auch Veritu hinter dem Senju in das Zelt. Im Inneren befand sich ein großer Tisch, an dessen Ende vier Personen saßen, ein junger Mann und drei Alte.

Der Jüngere hob den Kopf und lächelte breit, als er die beiden erkannte. „Bruder, Veritu. Schön euch zu sehen. Wo wart ihr? Ich habe überall nach euch gesucht.“

Veritu verbeugte sich. „Verzeiht.“

Tobirama schnaubte nur. „Genug, wir sind hier um mit dir zu sprechen. Allein.“ Fügte er mit einem bösen Blick auf die Älteren zu.

Wäre Ezari in Gestalt eines Menschen gewesen, hätte sie nicht schlecht geschaut. Trügte sie ihre Erinnerung nicht, so saß dort Hashirama, das Oberhaupt des Senjuclans, nicht irgendein einfacher Krieger, sondern ihr Anführer. Egal ob Bruder oder nicht. So sprach man doch nicht mit jemandem in seiner Position.

Hashirama bewahrte sein Lächeln und drehte sich zu den Alten um, wahrscheinlich seine Berater. „Entschuldigt uns, wir besprechen alles weitere später.“ Er deute ein Nicken an und erhob sich. „Lasst uns nach hinten gehen, hier kommt dauernd jemand herein.“ Fügte er nun an Tobirama und Veritu gewandt hinzu.

Ihr Bruder folge den beiden Senju mit etwas Abstand. Er fühlte sich sicherlich genauso unwohl wie sie.

„Was ist mit deinem Arm, Tobirama?“ Besorgt beäugte der Ältere den blutgetränkten Verband.

„Nichts, hab mich verletzt.“ Grunzte Tobirama ungehalten.

„Was du nicht sagst.“ Scherzte sein Bruder.

Der Jüngere schielte ihn genervt von der Seit an. „Heute wieder besonders witzig, ja?“ Zischte er

Hashirama grinste. „Du bist wie eh und je, wenigsten einer von uns muss eine etwas gelassener Persönlichkeit haben. Soll ich ihn mir ansehen?“ Er wollte nach dem Verband greifen, aber Tobirama entzog sich ihm.

„Nicht jetzt!“ Murrte der Jüngere. „Wir haben wichtiges zu besprechen.“

Ezari staunte nicht schlecht. Wenn die beiden Brüder miteinander sprachen, konnte man denken Tobirama wäre das Oberhaupt und nicht Hashirama. Deswegen war es also wichtig gewesen Tobirama zu retten, er hatte das Sagen.

Das Zimmer hinter dem Versammlungsraum ähnelte stark Tobiramas Zelt. Auf dem Boden lagen Kissen, ein kleiner Tisch stand in der Mitte und in der einen Ecke erkannte Ezari einen massiven Schreibtisch, der über und über mit Schriftrollen, Zetteln und Briefen bedeckt war.

Hashirama bedeute den beiden Männern sich zu setzten. „Wollt ihr etwas trinken?“ Fragte er höflich und füllte ohne auf ihre Antwort zu warten drei Becher mit Wasser.

Tobiramas Blick wanderte hinüber zu Ezari. „Verwandle dich zurück. Hier wird dich keiner sehen.“

Sein Bruder hielt inne in seiner Beschäftigung und sah überrascht zu Veritu hinüber, auf dessen Arm sie saß. Ihr Bruder ließ sie auf den Boden hinunter und die Frau wechselte die Gestalt. Was genau sie von Hashiramas Reaktion erwartete wusste sie selbst nicht, aber keinesfalls das was folge.

Das Oberhaupt des Senjuclans klatschte in die Hände und lächelte breit. „Toll,“ Freute er sich. „Das muss deine Spionin sein oder Bruder? Ich brauche noch einen Becher.“ Der Mann verschwand in einem Raum nebenan.

Tobirama schüttelte verständnislos den Kopf. „Am besten überhaupt nicht beachten.“ Seufzte er.

Ezari stand, etwas fehl am Platz im Zimmer, die Augen starr auf die Stelle gerichtet, an der Hashirama verschwand. Er war das genau Gegenteil zu Tobirama.

Der ältere Senju kam mit einem vierten Becher zurück und füllte auch diesen mit Wasser. „Setz dich. Bloß keine falsche Scheu. Hier.“ Er reichte ihr das Trinken. Zitternd nahm sie es ihm ab. „Du musst wissen ich habe schon von dir gehört, allerdings dachte ich nicht dich sobald schon zu sehen. Mein Bruder macht immer ein großes Geheimnis aus solchen Sachen.“ Fuhr er ohne zu zögern fort und ließ sich neben Tobirama auf ein Kissen sinken. „Du hast sicher einiges mit Madara zu tun oder? Meinst du er würde mit uns endlich Frieden schließen?“

Vollkommen überfordert mit der Situation blickte Ezari Hashirama einfach nur mit großen Augen an. Dieser Mann sollte tatsächlich der Bruder von Tobirama sein? Unmöglich!

„Verzeih mir, wie unhöflich.“ Er beugte sich nach vorne und strecke ihr die rechte Hand entgegen. „Hashirama. Und du bist doch eine von Arabi Kanzanos Töchtern oder? Die Schwester von Veritu. Leider ist mir dein Name entfallen.“ Entschuldigend sah er sie an. Die Frau rührte sich nicht. „Hab ich etwas falschen gesagt?“ Unsicher wandte der ältere Senju sich zu seinem Bruder.

Dieser winkte ab. „Nein, ich weiß auch nicht was mit den Kanzano nicht stimmt.“

Sie stellte den Becher auf dem Boden ab und nahm mit ihrer linken Hand Hashiramas, bevor Tobirama noch weiter über ihren Clan herziehen konnte. „Ezari.“

Der Mann grinste und legte auch seine linke Hand auf ihre. „Freut mich dich richtig kennen zu lernen. Was führt dich her?“

Bevor Ezari zu einer Antwort ansetzten konnte, übernahm Tobirama das Sprechen. „Ich stehe in ihrer Schuld. Und es ist nicht wichtig warum!“ Setzte er harsch hinzu, als Hashirama den Mund aufmachte. „Wichtig ist nur dass sie eine Verletzung von der Schlacht hat, die nicht richtig geheilt wurde. Würdest du dir das bitte ansehen und versuchen es zu richten?“

Ezari schüttelte den Kopf, das konnte nicht sein. Sie starrte Hashirama an. Unterdrückte er gerade wirklich ein Lachen?

„Du stehst in der Schuld jemand anderes?“ Fragte der ältere Senju belustigt.

„Möglich.“ Knurrte Tobirama böse.

„Und nicht nur in der Schuld von irgendjemanden, sonder, verzeih mir dafür Ezari.“ Hashirama neigte kurz den Kopf in ihre Richtung. „Sondern in der Schuld einer Frau?“

„Und wenn es so wäre?“ Der Jüngere Senju hatte die Augen geschlossen und sein Körper zitterte, wahrscheinlich vor Wut.

Hashirama lächelt sanft. „Nichts, ich meine du stehst in ihrer Schuld und da sie deine Spionin ist, ist sie im Prinzip eine von uns. Natürlich werde ich mir ihr Verletzung ansehen. Ich war nur positiv überrascht dass es jemanden gibt, in dessen Schuld du stehst.“

Tobirama zerbrach den Becher in seiner Hand, sodass die Scherben und das Wasser herumflogen. „Dann tu doch endlich deinen Teil, damit sich das erledigt hat.“

Der Ältere hob beschwichtigend die Hände. „Schon dabei.“ Er stand auf und trat näher an Ezari, bevor er sich setzte. „Wo liegt das Problem?“

Sie starrte ihn immer noch stumm an, während er leicht lächelte. Unglaublich, Izuna war zwar sanfter als Madara, doch die beiden waren nicht so verschieden wie die Senjubrüder, auf gar keinen Fall. „Ich ähm...“ Begann die Frau zögernd. Wie sollte sie anfangen? Was genau von allen konnte sie ihnen anvertrauen? „Also...“

„Rede ganz offen, dir wird nichts passieren.“ Hashirama klopfte einmal kräftig auf ihre rechte Schulter.

Augenblicklich versteifte sich Ezari und sie spürte wie alle Farbe aus ihrem Gesicht verschwand. Die Frau jaulte schmerzvoll auf und wich, in Richtung ihres Bruders, zu Seite weg. „Nicht den Arm!“ Heulte sie.

„Verzeih mir.“ Der ältere Senju rutschte näher. „Ich hatte keine Ahnung.“ Er streckte eine Hand nach ihrer Schulter aus, doch Ezari zog sich nur noch weiter zu Veritu zurück, sodass sie beinahe auf seinem Schoß saß.

Hashirama ließ seinen Arm sinken. „Ich wollte dir nicht weh tun. Lass mich deine Wunde ansehen.“

Ihr Bruder stieß ihr sanft in die Seite. „Keine Angst, ist schon in Ordnung.“ Er lächelte. So wie früher, wenn sie sich fürchtete. Veritu stand immer neben ihr und grinste nur.

Ezari atmete einmal tief ein und ließ die Luft dann ganz langsam entweichen. „Gut.“ Die Frau rückte ein Stückchen zurück und beobachte genau Hashirama. Dieser rieb die Handflächen aneinander, bevor er sie ganz vorsichtig auf ihre Schulter legte. Grünes Chakra bildete sich und floss zwischen seinen Fingern in ihren Körper. Eigentlich fühlte es sich recht wohltuend an, keine Schmerzen oder Stiche in ihren Muskeln.

„Mh,“ Der Senju legte den Kopf leicht schief. „Ich erkenne was nicht stimmt und ich denke ich kann es heilen, aber dass wird nicht angenehm werden.“

Ein kalter Schauer lief Ezari den Rücken hinunter und all ihre Härchen stellten sich auf. „Und das bedeutet?“ Fragte sie ängstlich.

„Unter Umständen könnte es schmerzhaft sein,“ Er überlegte. „Mehr oder weniger.“

Mit panisch weit aufgerissenen Augen sah sie zu ihm auf. Hashirama bemerkte ihren Blick und fuhr schnell fort. „Was ich versucht zu sagen ist, dass das vorzügliche Arbeit war. Der- oder Diejenige, welcher die Wunde versorgt hat muss ein natürliches Talent für heilendes Chakra besitzen. Aber ich denke du weißt das Knochensplitter in deinen Muskeln stecken und die müssen irgendwo abgesplittert sein.“

Ezari runzelte die Stirn. „Ja und diese Splitter sind das Problem.“

Der Senju schüttelte den Kopf. „Eben nicht. Es ist der Knochen an dem sie fehlen. Ich habe die Splitter bereits entfernt. Beziehungsweise sie verschwinden lassen, aber ein Stück des Knochen ist nicht mehr vorhanden. Deswegen fällt es dir schwer die Schulter zu bewegen.“

„Knochen wächst doch nach oder?“ Veritu blickte an ihr vorbei zu Hashirama.

„Ja und nein. Er wächst zusammen, nicht nach.“ Hashirama lachte leise. „Hört sich gleich an ich weiß. Es ist aber etwas völlig anderes.

„Ist doch auch völlig gleichgültig.“ Fuhr Tobirama dazwischen. „Kannst du es nun heilen oder nicht?“

Ezari war beim Klang seiner Stimme kurz zusammengezuckt, hatte aber anderes als sonst keine Schmerzen in ihrer Schulter gespürt. Es musste an dem grünlichen Chakra liegen, ganz bestimmt. Innerlich seufzte sie. Tobirama konnte einfach nicht damit leben unbeachtet herumzusitzen. Wirklich überall mischte er sich ein. Hashirama sprach von Schmerzen die auftreten würden wenn er sie heilte. An und für sich ein relativ geringer Preis für ihre Genesung. Trotzdem fürchtete sich Ezari davor. Nicht direkt vor den Schmerzen, sondern eher vor der Ungewissheit. Das alles könnte natürlich auch eine Falle sein und die beiden Senju würden sie umbringen. Andererseits war das wohl ihr geringstes Problem. Erstens, weil Tobirama sie schon vorhin hätte umbringen können und zweitens, da Hashirama sicher nicht den Typen Mensch darstellte, welcher unter falschem Vorwand Leute heilte, nur um sie zu töten. Und wenn das noch an Gründen zu wenig sein sollte, war da auch noch ihr Bruder. Er lebte schon länger bei ihnen und atmete auch noch, Veritu würde schon eingreifen wenn Tobirama etwas versuchen sollte.

„Ich werde mein Bestes geben, versprechen tue ich nichts.“ Hashiramas Stimme holte sie zurück aus ihren Gedanken, als er auf die Frage von Tobirama antwortete.

„Dann fang endlich an.“ Zischte der jüngere Senju. „Ich bin es Leid zu warten.“

Das grüne Chakra um ihre Schulter erlosch und Hashirama schnippte mit den Fingern. „Wir könnten dich auch in ein Genjutsu versetzten, dann würdest du den Schmerz nicht spüren. Natürlich lösen wir es sobald ich fertig bin.“

Ezaris Blick wanderte sofort zu Tobirama und sie bemerkte, dass auch ihr Bruder ihn skeptisch musterte. Anscheinende dachten sie genau das selbe. Hashirama würde ein Genjutsu lösen, aber sein Bruder auch?

„Was sagst du dazu? Da ich dich heile würde ich es Tobirama überlassen, also das Genjutsu. Er ist wirklich gut, vertrau mir.“ Der ältere Senju lächelte. „Und ich verspreche du wirst nichts merken.“

„Ja, also...“ Sie unterbrach ihren Satz und schielte erneut zu Tobirama. „Ich weiß nicht.“ Wahrscheinlich würde er sie in dem Genjutsu quälen oder sonst irgendetwas schreckliches machen.

Hashirama runzelte überraschte die Stirn. „Du kannst ihm vertrauen, immerhin bist du doch seine Spionin oder? Und er ist mein Bruder.“

Ja oder nein? Ezari biss sich auf die Lippe, während sie unruhig mit den Füßen wippte. „Also gut.“ Antwortet die Frau schließlich. „Ich bin bereit.“

Tobirama erhob sich mit einem genervten Seufzen und trat vor sie. Unwahrscheinlich schnell formte er Fingerzeichen und tippte gegen ihre Stirn. Beinahe sofort trübte sich ihr Blick ein und sie spürte ihren Körper kippen. Dann war alles dunkel.
 

Veritu fing Ezari gerade noch auf bevor sie auf den Boden schlagen konnte. Ihn hatte niemand gefragt ob er das überhaupt tun wollte. Aber um so schneller sein Bruder anfangen konnte, um so schneller würde er die Kanzano los ein. Oder besser, seine Schuld bei ihr beglichen haben. Es gab noch einiges was sie besprechen mussten. Unter anderem ob es stimmte was der Zeribon gesagt hatte, von Madara und Arabi Kanzano.

Die Bisswunde an seinem Arm zwickte bei jeder Bewegung, doch Tobirama ließ sich davon nichts anmerken. Gerade jetzt Schwäche zu zeigen wäre fehl am Platz. Und warum um alles in der Welt sah Veritu ihn so merkwürdig an? Seine Augen verengten sich zu Schlitzen, wenn der Bengel nicht gleich wo anderes hinsah konnte Hashirama einen mehr heilen. Dabei waren die Wunden des Kanzano gerade erst geheilt. Noch ein Punkt der ihn wütend machte. Er blutet vor sich hin, während Veritu schnell die Gestalt wechselte und alles war wieder in Ordnung. Einfach nur zum verrückt werden!

Ärgerlich ließ sich Tobirama zurück auf das Kissen sinken, die Arme vor der Brust verschränkt.

„Sag mal Bruder, wo wart ihr?“

Er fing Hashiramas Blick auf und erwiderte ihn streng. „Spazieren.“

„Ahja und jetzt die Wahrheit.“

War klar dass er ihm das nicht abnehmen würde. „Im Wald.

Sein Bruder stöhnte enttäuscht. „Lass mich dich nicht bitten, was ist passiert? Insbesondere mit deinem Arm.“

„Ich, Veritu, Orabe, Kampf!“ Fasste er sehr kurz und knapp zusammen, die Augen geschlossen. Tobirama war nicht in der Stimmung über dieses Thema zu diskutieren. Besonderes da es sicher war, dass es in einer Diskussion ausartete.

„Und die Frau?“ Hashirama deutete mit einem Nicken auf Ezari.

Der Jüngere zuckte mit den Schultern. „Hat uns geholfen.“ Er vermied es mit Absicht 'gerettet' zu sagen. Diese Blöße würde sich der Senju nicht geben.

Sein Bruder schüttelte leicht den Kopf. „Ergibt nicht viel Sinn. Wie habt ihr Orabe besiegt? Er ist doch nie alleine.“

Tobirama sprang auf die Füße. „Verdammt Hashirama! Es reicht! Ich will darüber jetzt nicht reden!“

Ein entsetzliches Knacken erfüllte den Raum. Selbst er zuckte kurz zusammen und biss fest die Zähne aufeinander. Was für ein widerliches Geräusch, das konnte nur von Ezaris Knochen kommen.

Hashirama lehnte sich ein wenig zurück. „Das war es. Alles erledigt, der Knochen sitzt wieder.“

„Du hättest uns ruhig vorwarnen können.“ Murmelte der Jüngere ungehalten.

Veritu blickte mit großen Augen seinen Bruder an. „Heißt das, meine Schwester ist wieder gesund?“

„Ja, genau das heißt es.“ Der Ältere lachte. „Du kannst sie wecken Bruder.“ Wandte er sich nun an ihn.

„Wenn es sein muss.“ Tobirama trat vor, berührte ihre Stirn und ließ sein Chakra in ihres fließen um sie aus dem Genjutsu herauszuholen. Er hob den Blick und sah in zwei überrascht wirkende Augen die ihn anstarrten.



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