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Wenn die Nachtigall singt.

von

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Wissen und Täuschung

Wissen und Täuschung
 

Die beiden Männer standen sich gegenüber, Tobirama sah nur streng auf den Kanzano hinunter, während dieser die Hand langsam zu den beiden Katana in seinem Gürtel wandern ließ.

"Ich habe bisher nicht vor dich anzugreifen, nur will ich wissen warum du uns einen Namen verheimlicht hast."

Veritu verharrte in der Bewegung, Schweißperlen liefen an seinem Gesicht hinunter, er musste unglaublich aufgeregt sein oder aber er hatte Angst. Was immer es war, es verriet dem Senju dass dieser weder oft gekämpft, noch Erfahrung besaß.

"Wenn du weißt, das ich eine Person unterschlagen habe, dann ist dir auch klar wen oder?" Der Kanzano umschloss jetzt den Griff eines der Katana und wartete.

"Ja, deine Schwester oder? Ezari?"

"Genau. Sie ist die Jüngste und meine Pflicht, als großer Bruder, ist es sie zu beschützen."

Tobirama runzelte die Stirn, er würde den Kampf mit Sicherheit gewinnen, aber dann fehlte ihnen einen Krieger.

"Bist du hier um uns zu verraten? An die Uchiha?"

"Nein, ich werde mit euch gegen sie in die Schlacht ziehen, falls du mich leben lassen solltest und ihr alle das dann noch wollt."

"Wie ich bereits sagt, ich will dich noch nicht töten. Warum deckst du sie?"

Veritu lockerte den Griff und nahm eine entspannte Haltung an. "Weil sie meine Schwester ist."

"Das sagtest du bereits, doch die Namen und Tiere deiner anderen Schwestern hast du auch aufgeschrieben." Der Senju ging langsam um den anderen Mann herum und musterte ihn, als sie beide mit dem Rücken zueinander standen blieb er stehen.

"Sie ist die Jüngste, es ist ein ungeschriebenes Gesetz sie zu beschützen."

"Ist sie die Nachtigall?"

"Das kann ich nicht sagen."

"Ja oder nein?" Knurrte Tobirama, er hasste es wenn man ihm etwas verschwieg, oh ja, er hasste vieles.

"Nein."

"Du lügst!" In einer fließendes eleganten Bewegung segelte der Senju herum, griff nach dem Hals des Kanzano und drückte ihn gegen einen Baum. "Halte mich nicht für dumm! Ich habe dich und dieses Vogel beobachtet, ihr wart viel zu vertraut mit einander und dann die Federn, die ich heute morgen gefunden habe. Sie hat sich verwandelt in deinem Zelt oder?"

Veritu biss sich auf die Lippe, bis diese anfing zu bluten, sagte jedoch kein Wort.

"ANTWORTE!" Er schlug den Mann wieder gegen das Holz, dieser schwieg nur, im nächsten Moment hielt Tobirama keinen Menschen mehr fest, sondern einen riesigen Wolf. Durch das Gewicht des Tieren aus dem Gleichgewicht gebracht, musste er einen Schritt zurück weichen um nicht in die Knie zu gehen.

Die großen gelben Augen blickten in seine. "Du willst also kämpfen?"

Der Wolf schüttelte bloß den Kopf, er setzte sich auf den Waldboden und legte den Schwanz um seine Beine, ganz gelassen, vollkommen ruhig. Als Mensch mochte er ängstlich sein und nicht gekämpft haben, aber als Tier war er unglaublich gefährlich. Tobirama erkannte sofort, dass der Wolf viel mehr Erfahrung hatte, im Vergleich zum Mann. Die Art wie er sich bewegte und die Position die das Tier wählte, zeigten einen Bruchteil seiner wahren Stärke.

Es passierte nicht oft, das sich der Senju so dermaßen in jemandem getäuscht hatte.

"Wenn du nicht kämpfen willst warum hast du dich verwandelt?"

Der graue Wolf legte den Kopf leicht schräg und sah in abwarten an. Die Kanzano konnte in ihren Tiergestalten demnach nicht sprechen, sie waren wirklich Tiere, mit dem Verstand eines Menschen.

"Du wolltest mir zeigen das ich kein leichtes Spiel mit dir habe?"

Dieses Mal nickte Veritu.

"Ich habe verstanden, verwandle dich zurück."

Er zog die Lefzen hoch und entblößte seine Fangzähne. Obwohl Tobirama keine Angst verspürte oder sich fürchtete, bewirkten die langen, spitzen Zähne und die Klauen an seinen gewaltigen Tatzen, dass sich die feinen Härchen auf dem Rücken des Mannes aufstellten und er unbewusste kurz schauderte.

"Ich werde dich weder angreifen, noch versuchen zu töten, ich verspreche es."

Der Wolf schüttelte den Kopf, er glaubte ihm nicht, erhob sich jedoch und schlich langsam um den Senju herum, die Muskeln unter dem Fell spannten und entspannten sich abwechselnd bei jedem Schritt.

Tobirama folgte dem Tier mit den Augen und in dem Moment, als er den Kopf in die andere Richtung drehen musste, um ihn nicht zu verlieren, verschwand der Wolf.

Jemand schrie, dann folgte das knacken von Knochen und Stille, er war in eine leichte Hockstellung gefallen, falls ein Kampf folgte. Mit zwei Finger berührte der Mann den Boden, außer Veritus Chakra spürte er in der Nähe kein anderen, erst weiter entfernt, das seines Clans und ihrer Verbündeten, wer hatte also geschrien?

Äste knackten links von ihm und aus dem Dickicht trat wieder der Wolf, im Maul einen Menschen, das Wappen der Uchiha prangte auf dessen Rücken. Veritu ließ den leblosen Körper fallen, um sich über die Schnauze zu lecken, dann sprang er und verwandelte sich zurück.

"Wir wurden beobachtet. Ich habe ihn erst bemerkt als ich ein Tier war." Der Kanzano wischte sich mit einer Hand über den Mund, das Blut des Mannes klebte in seinem Gesicht und lief an dem Kinn hinunter, wieder leckte er sich über die Lippen, dieses Mal als Mensch. "Ein Uchiha, wie du siehst. Vielleicht bestärkt diese Geste dein Vertrauen zu mir."

Tobirama ging mit schnellen Schritten zum Toten hinüber und drehte ihn mit dem Fuß auf den Rücken. Es war ein Mann mittleren Alters, wahrscheinlich ein Späher, sicherlich gut ausgebildet, ihn zu töten müsste eigentlich schwer sein und Veritu hatte nicht einmal dreißig Sekunden gebraucht. "Was ist mit deiner Schwester?"

"Was willst du von ihr?"

"Nichts, nur wissen welches Tier sie ist."

"Das kann ich nicht sagen."

"Ist sie nun die Nachtigall oder nicht?"

Der Kanzano schwieg wieder, er wirkte gefährlich, das Blut im Gesicht, der Tote zu seinen Füßen und trotzdem diese Gelassenheit.

Tobirama machte sich gerade und hob dem Kopf, nur um Überlegenheit vor zu spielen und um auf ihn hinunter zu sehen, er würde einen Kampf gewinnen, darin bestand kein Zweifel und Veritu wusste das, doch der Senju hätte es nicht leicht und wahrscheinlich, trug er schwere Verletzungen davon, leider wusste der Kanzano das ebenfalls.

"Gut, du verrätst sie also nicht, ich sehe schon. Dann töte ich die Nachtigall wenn sie wieder kommt."

Veritu sprang einen Schritt vor. "NEIN!"

Die Augen des anderen Mannes verengten sich zu Schlitzen. "Also hatte ich Recht. Du musst kein Wort sagen, mit deiner Reaktion hast du es bestätigt. Dummer Junge."

Unsicher trat Veritu von einem Fuß auf den anderen, es schien als würde er überlegen und sich selbst Vorwürfe machen. Tobirama wurde einfach nicht schlau aus ihm, normaler Weise durchschaute er Menschen nach wenigen Minuten mit ihnen, doch die Kanzano waren anderes. Schon als er und sein Bruder sie anheuern wollten konnte er sie nicht einschätzen, keinen von ihnen. Es mussten die Tiere sein, durch diese war es schwere klar zu erkennen wie sie waren, der animalische Zug an ihnen zog einem Schleier gleich, den Vorhang zwischen Wissen und Unwissen.

Die Worte Veritus rissen ihn aus seinen Gedanken. "Was wirst du nun tun?"

"Da euer Clan sich den Uchiha angeschlossen hat, gehe ich davon aus, dass sie spioniert oder? Zumindest würde ich das an Madaras Stelle von ihr verlangen. Somit ist deine Schwester eine Gefahr, allerdings könnte man eine Abmachung treffen." Tobirama wandte sich in Richtung des Lagers um und bedeutete dem Anderen ihm zu folgen.

"Was für eine Abmachung?"

"Sag ihr, wenn sie uns über die Uchiha gute Informationen liefert bekommt sie einige unwichtige Fakten über uns für ihre Spionage. Andernfalls werde ich sie töten, sollte sie noch einmal hier in die Nähe kommen. Verstehst du das?"

Veritu nickte mit gesenkten Kopf.

"Ich bin mir sicher sie wartete schon im Lager auf dich."

"Eines will ich dir sagen, solltest du ihr auch nur ein Haar krümmen, werde ich DICH töten." Der Kanzano blickte ihn durchdringend an, seine Augen funkelten.

"Ich dachte du hast verstanden was ich gesagt habe." Zischte Tobirama zurück.

"Das habe ich, aber ich werde nicht zulassen das du ihr zu Nahe kommst."

Der Senju schnaubte, es war lächerlich. "Du bist zu sehr von dir überzeugt."

"Und du kennst mich zu wenig, um dir da sicher zu sein."

"Sei vorsichtig," Der Weißhaarige verschränkte die Arme vor der Brust, seine Finger trommelten genervt auf der Haut. "Der Vogel könnte sonst über dem Grill enden bevor du ihm den Vorschlag überbringen kannst."

Der Eingang des Lagers war schon in Sicht als Veritu sein Katana zog und es Tobirama an den Hals legte, die Wachen liefen hektisch auf die Beiden zu. Der Senju hob abwehrend die Hand. "Alles gut, wir trainieren nur."

"Seit Ihr sicher Herr?"

"Ja, geht zurück auf Euren Posten."

Die Wachen sahen sich unsicher an, skeptisch betrachteten sie auch Veritu, dessen Mund noch immer mit geronnen Blut verschmiert war, drehten sich dann jedoch um und gingen zurück.

Der Kanzano schnitt mit der Klinge leicht in die Haut, sodass ein einzelner Blutstropfen an Tobiramas Hals hinunter lief. "Du hast keine Ahnung von was du sprichst. Rühre sie nicht an, sieh sie nicht einmal falsch an und wenn du auch nur irgendjemanden von ihr erzählst, schwöre ich, du wirst sterben. Falls meiner Schwester etwas passiert, mache ich dich verantwortlich."

Der Senju lächelte leicht. "Ich sagte bereits, du überschätzt dich." Er verschwand kurz und tauchte dann hinter Veritu wieder auf, sein Kunai gegen einen Wirbel gedrückt. "Ich werde dich besiegen."

"Dann sorge ich dafür, dass du mit mir stirbst." Beide Stimmen eiskalt. Beide Männer regungslos, die Klingen erhoben, eine davon bedrohte nur warme Luft.

Tobirama ließ das Kunai sinken und Veritu tat es ihm gleich. "Unterbreite ihr meinen Vorschlag und ich verspreche dir, ich werde ihr nicht näher kommen als Notwendig."

Mit einem klirrenden Geräusch glitt das Katana zurück in die Scheide. "Dann nehme ich dich beim Wort."

Der Kanzano lief weiter in Richtung Lager, neben ihm der Senju und als sie das Tor durchquerten ließ sich die Nachtigall sofort auf die Schulter von Veritu niedersinken, dass gleiche Lied singend wie am letzten Abend.

Tobirama bedachte die beiden mit einem durchdringenden Blick, bevor er zu Hashiramas Zelt hinüber ging.



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