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Experiment: Nr 001

von

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Gespräch mit Ace

Deck der Moby Dick | 02. Juli. | 20 Uhr 43
 

Ace konnte es immer noch nicht fassen.

Diese Frau war für ihn unbegreiflich – und ihr Freund genauso.

Als Ace Sabo angerufen hatte, nachdem Naiko in seinem Zimmer unter Tränen und mit ihrer Tochter in den Armen eingeschlafen war, hatte dieser nur gelacht, als er ihm sagte, dass ihm seine Freundin nicht alles erzählt hat.

Solche Idioten, die beiden.

Seufzend stützte Ace sich auf der Reling ab und blickte aufs Meer.

Wie hatte diese Frau ihr Leben bis jetzt überstanden?

Von allen Seiten der Familie nur Nörgeleien eingesteckt, in so viele brenzlige Situationen zu geraten und nicht einmal kämpfen zu können war ja auch schon ein Kunstwerk.

„Ace?“

Angesprochener drehte seinen Kopf und erblickte Himeko.

„Ja? Was gibt es?“

„Weißt du wo Neiko ist? Delia und ich wollte mit ihr reden.“

Reden? Nachdem was er sie heute schon gefragt hatte…

„Lasst das mal besser“, meinte er und wandte seinen Blick ab. „Für heute ist es wirklich genug.“

„Okay…“

Eigentlich wollte Himeko nicht so schnell aufgeben, doch sie hatte Ace angesehen, dass er mehr wusste als sie, also gab sie einfach mal auf.

Dieser währenddessen hing wieder seinen Gedanken nach.

Er kam nicht darum dieser Frau zu bewundern…

„Sieht man von den Experimenten an mir ab, welche nicht gerade angenehm waren, so tut es mir viel mehr im Herzen weh wie mich meine Mutter damals empfangen hat, oder wie mein Vater auf meine Existenz reagierte – das sind die Dinge die einen prägen Ace. Das weißt du.“

Er raufte sich die Haare.

Und wie er das wusste.

Was konnte er nur für sie tun, damit es ihr wieder besser ging?
 

Aces Kajüte | 02. Juli | 23 Uhr 01
 

Als ein Lichtstrahl das Zimmer erleuchtete schlug ich meine Augen auf.

„Du warst lange an Deck, Ace“, murmelte ich und setzte mich auf, während ich mir den Schlaf aus den Augen rieb.

„Ich habe nicht damit gerechnet, dass du noch da bist“, meinte er und setzte sich an die Bettkante. „Aber ich habe nichts dagegen.“

Ich lächelte – natürlich hatte er nichts dagegen.

Kaori zog ich auf meine Brust und rutschte näher zur Wand.

„Bleib ruhig. Ich schlaf am Boden.“

„Nein“, meinte ich und deutete auf den Platz neben mir. „Leg dich hin.“

„Ja ja“, kam es von ihm.

Als er dann neben mir lag spürte ich die Wärme die von ihm ausging.

„Ich habe nachgedacht“, hörte ich Aces Stimme.

„Hm?“, fragte ich und schloss meine Augen. „Über was?“

„Ich möchte dir irgendwie helfen, aber…ich bin doch selber nicht besser…“

„Wieso?“

„Ich komme mit meiner Abstammung nicht klar und…und…wenn meine Brüder nicht wären, dann…hätte ich mir schon längst das Leben genommen.“

Ich drehte meinen Kopf und öffnete meine Augen.

„Was ist das Problem bei deiner Abstammung, Ace?“

„Ich bin immerhin Gold Rogers Sohn…Der Sohn des Teufels…“

Kurz blieb es still.

„Und deine Mutter?“, fragte ich nach.

„Sie starb bei meiner Geburt, da sie mich 20 Monate austrug…“

„Phu…ein Glück, das ich meine kleine Kaori nur ein Monat hinausgezögert habe, nicht?“

Geschockt blickte Ace mich an.

„Was hast du gesagt?!“

„Kurz nachdem du auf die Moby Dick kamst hatte ich das Gefühl als würden die Wehen beginnen, aber ich wollte das noch nicht. Ich wollte mich um dich kümmern und…“

Plötzlich tropften aus Aces Augen riesen Tränen.

Im ersten Moment war ich leicht überfordert, bevor ich ihn anlächelt und ihm meine freie Hand, welche nicht Kaori hielt, auf den Kopf legte und ihn zu mir zog.

„Ach Ace…“, murmelte ich. „Die Abstammung ist doch nicht das wichtigste im Leben“, sagte ich. „Das Leben mit der Familie ist es…Glaub mir.“

Mir selbst steckte ein riesen Klos im Hals.

„Willst du dich nicht um Kaori kümmern in der Zeit in der ich nicht mehr da bin?“

„Kommst du wieder?“

„Ich hoffe es…“

Damit schliefen wir doch wirklich ein.
 

Speisesaal | 03. Juli | 8 Uhr 32
 

Skeptisch lag Marcos Blick auf der Tür, während er weiter an seinem Kaffee nippte.

„Was hast du, Marco?“, fragte Whitebeard ihn.

„Ace müsste längst hier sein“, murmelte er. „Seit gestern sind Ace und Naiko samt der kleinen Kaori verschwunden.“

„Du machst dir ziemlich viele Sorgen, Kommandant“, kam es von einem Koch, welcher ihn anlächelte. „Ich denke es geht allen dreien gut.“

Kurz schien Marco noch skeptisch als er von draußen lautes Rufen hörte und auch Lachen.

„Die kleine Kaori kann fliegen!“, rief Ace während die Tür zum Speisesaal von ein paar Crewmitgliedern aufgehalten bekam.

Kaori, deren Haare zu zwei kleinen Zöpfen gebunden waren, lachte laut, während Ace sie über seinen Kopf hielt und mit ihr wie ein Irrer durch die Gegend rannte.

Marco währenddessen stand der Mund offen.

Was stimmte nur mit seinem Kammeraden nicht?

Whitebeard brachte das nur zum lachen, während die meisten noch zu perplex aus der Wäsche schauten.

„Wo ist Naiko?“, fragte Izou vorsichtig nach. „Erlaubt sie das überhaupt?“

„Mama hat uns hergeschickt nicht?“

Kaoris Augen jedoch weiteten sich als sie ihre Patschhändchen Richtung Marco ausstreckte.

„Magst du zu Marco, Kaori?“

Keine Rektion, auf Izous Frage, bevor Ace lächelte.

„Magst du das Essen haben, Kaori?“

„Essen…“

Es brach in schallendes Gelächter aus, bevor er die kleine Kaori auf seine Schultern setzte.

„Wir gehen der kleinen Kaori jetzt was zum Essen holen. Sonst wird sie keine schöne Prinzessin.“

„Prinz…essin….Essen…“

Der Kommandant der ersten Division war noch immer zu geschockt.

Er konnte nicht glauben, dass Naiko ihre Tochter in die Obhut dieses Idioten gab.

„Ist was, Marco?“, fragte Ace, nachdem er mit zwei Köchen im Schlepptau kam.

Während der eine sein Essen trug, trug der zweite Kaoris püriertes Essen.

„Du hast doch nicht vor, Kaori zu füttern, oder?“

„Doch.“

Nun war die Skepsis in Marco aufs äußerste gewachsen.

Ich selbst war Ace und Kaori lächelnd hinterher gegangen.

Seit Ace und ich in der Früh aufgewacht sind und er mich noch einmal gefragt hatte ob ich ihn wirklich erlaubte sich um Kaori zu kümmern hatte er sich im Eiltempo fertig gemacht und war mit Kaori los in den Speisesaal.

Ich selbst war noch kurz duschen und trug nun ein langes orangenes Kleid, welches keine Träger hatte.

Heute hatte ich auch mal wieder die Zeit gefunden mich um meine Haare zu kümmern so dass diese nun zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden waren.

Nun stand ich in der Tür zum Speisessaal und musste bei Marcos Anblick leicht kichern.

„Naiko! Was hat das hier alles zu bedeuten?!“

Ich sah Marco die Verzweiflung an und lächelte ihn beruhigend an.

„Jetzt beruhig dich erst einmal Marco“, sagte ich und setzte mich an den Tisch. „Du kannst dich gerne nachher um Kaori kümmern wenn Ace keine Zeit hat.“

Sie wird hier wirklich noch zu einer kleinen Diva erzogen.

Ace währenddessen schob mir eine dampfende Tasse Kaffee und einen seiner Teller rüber.

„Danke schön.“

„Darf man erfahren was passiert ist?“, fragte Marco nach und blickte zwischen Ace und mir hin und her. „Ihr scheint verändert.“

„Uns geht es auch besser. Danke für die Besorgnis“, antwortete ich und strahlte regelrecht.

Plötzlich hörte ich leichte Schritte hinter mir und mein Körper verspannte sich.

„Es tut mir leid, Himeko“, kam es leise von mir.

Die Kraft mich umzudrehen hatte ich nicht.

„Schon ok…“, gab sie mir als Antwort, wobei ich die Trauer heraushörte. „Ich kannte dich wohl nie richtig, was?“

Das saß...

Ich biss meine Zähne und meine Gesichtszüge verhärteten, als sich plötzlich Aces Gesicht in mein Sichtfeld schob.

Himeko währenddessen war wieder gegangen.

Auffordernd sah er mich an.

„Tsk…Ich geh ja schon“, murrte ich und stand auf. „Kümmer dich um Kaori, Marco.“

„Hä?“

„Warum?!“, rief mir Ace weinerlich hinterher.

„Du bist ein Idiot, Ace.“

Ich sagte das mit so einer weichen Stimme das Ace wieder erleichtert ausatmete.

„Deine Mama ist schon kompliziert, Kaori. Vorallem auch stur und es ist nicht leicht zu ihr durchzukommen.“

„Redest du gerade wirklich von Naiko, Ace? Nicht eher über dich selber“, fragte Marco und alle mussten lachen.

Ja, vielleicht traf es auch auf ihn selbst zu, doch diese Eigenschafften waren nichts schlimmes.

Sie verhinderten nur, dass man das Blau des Himmels dünkler wahrnahm als andere, doch dafür wurde man nicht verletzt.

Ein fairer Tausch.



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