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Vollmondnacht

von

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Kapitel 1

An Abenden wie diesen blieben die meisten Menschen am liebsten im warmen Haus und liessen sich mit einer Tasse Tee in den Händen vom warmen Kaminfeuer wärmen. Obwohl es draussen ununterbrochen schneite und die Stadt beinahe in den Schneemassen versank, war ihre Stimmung im Vergleich zu den anderen Trainern im Aufenthaltsraum heiter.
 

Schliesslich konnte sie das Wetter auch nicht beeinflussen und wenn Väterchen Frost nach Schnee war, sollte er ruhig weisse Schneeflocken herunterrieseln lassen. Ausserdem war heute Vollmond. Bei Mondschein sah die Gegend bestimmt wunderschön aus. Vielleicht würde sie später, wenn sich der Schneefall gelegt hatte, die Gelegenheit nutzen, noch einmal mit Glaziola hinaus zu gehen und die Schneelandschaft zu geniessen.
 


 

»Ich hätte nicht gedacht, dass ich dich in dieser verschneiten Gegend treffen würde.« Die Angesprochene wandte ihren Blick vom Kaminfeuer ab und blickte in smaragdgrüne Augen.
 

»Hi«, hauchte Misty überrascht.
 

»Hat es dir die Sprache verschlagen?«, ein verschmitztes Grinsen legte sich über seine

Lippen, als er sich ihr gegenüber setzte. »Du hast dich nicht verändert«, gab Misty schlagfertig zurück. »Lang ist es her, Ash.«
 

Er grinste bloss und lehnte sich zurück. Während er das Tanzen der Flammen im Kamin beobachtete, studierte sie seine Gesichtszüge. Seine jungenhaften Gesichtszüge waren mit der Zeit gänzlich verschwunden und sein Kinn war markanter geworden. Sie hatten sich in der Tat lange nicht mehr gesehen. Ein Jahr? Nein. Sie hatte ihn bestimmt zwei Jahre nicht mehr gesehen. Mindestens. Sie hatte sich nach Sinnoh aufgemacht und er war zuerst nach Alabastia zurückgekehrt. Bei grösseren Wettbewerben und dem grossen Festival hatten sich ihre Wege durchaus gekreuzt, aber

ihre zufälligen Begegnungen waren immer seltener geworden, selbst der E-Mail Kontakt wurde mehr schlecht als recht aufrecht erhalten. Umso mehr freute sich Misty über ein zufälliges Wiedersehen mit ihm.
 


 

Irgendwas, gerade in diesem Augenblick, geschah mit ihr. Ein vertrautes Gefühl machte sich in ihrer Brust breit. Dieses warme Gefühl, welches ihr Herz einen Vierteltakt höher schlagen liess, hatte sie schon sehr lange nicht mehr verspürt. Man konnte diese Sinnesempfindung mit nach Hause kommen vergleichen. Wie sie sich zu Hause immer sicher und geborgen fühlen konnte, so war dies auch bei Ash so. Wann immer er in ihrer Nähe war, konnte sie sicher sein, dass ihr nichts geschah. So war es schon immer gewesen. Wann immer sie in Schwierigkeiten steckte oder nicht mehr weiter wusste, war Ash für sie da gewesen.
 


 

Wenn es ein Ereignis gab, das sie geprägt hatte, dann ihre Begegnung. Obwohl Ash beim großen Festival gegen sie eine Niederlage einstecken musste, hatte er es sich nicht nehmen lassen, sie wieder aufzubauen und ihr Mut zu machen. Falsch, Ash war so viel mehr für Misty. Nicht nur ein Rivale, wie es ganz am Anfang war. Er war auch nicht nur ein guter Freund. Ihre Beziehung hatte sich mit der Zeit verändert, so wie sie sich beide über die Jahre weiterentwickelt haben.
 

Mittlerweile war sie 16, er 17 und zwischen ihnen hatte sich kaum etwas verändert. Das Knistern zwischen ihnen wurde bei jedem Wiedersehen stärker und beinahe mit den Händen greifbar. Obwohl Misty in den vergangenen zwei Jahren viele Momente mit ihm allein verbringen konnte, brachte sie es nicht über sich, ihm von ihren Gefühlen zu erzählen. Was wenn er nicht dasselbe für sie empfand, wie Solidad ihr immer wieder versuchte klar zu machen? Sie wusste, dass er sie respektierte und als Freundin mochte, aber Liebe? Ash war – so wie sie ihn mittlerweile kannte – nicht der Typ, der einem Mädchen eine Liebeserklärung machte, wie man sie aus Pokéwood kannte. Er zeigte seine Zuneigung auf seine Weise.
 


 

Der Tee auf dem kleinen Beistelltisch war längst kalt geworden und die anderen Trainer hatten sich zur späten Stunde auf ihre Zimmer zurück gezogen. Es war merkwürdig und gleichzeitig so vertraut, ihrem Rivalen gegenüber zu sitzen.
 

»Eigentlich schade, dass dieser Flügel kaum benutzt wird.«
 

Misty blinzelte und schaute ihrem Gegenüber überrascht an. »Du kannst spielen?« Er überraschte sie immer wieder. Wann immer sie dachte, dass sie nichts mehr überraschen konnte, eröffnete er ihr – wie gerade in diesem Moment – eine weitere Überraschung. Eine weitere Begabung, von der sie bisher nichts wusste.
 

»Überrascht dich das?«
 

»Du hast nie erzählt, dass du Klavierspielen kannst.« Sie hörte ihn leise lachen.
 

»Ich überrasche meine Mitmenschen auch ausserhalb der Kampfarena.« Dann stand er auf, ging auf den grossen schwarzen Flügel zu und setzte sich auf den Schemel. Einige Sekunden später hörte sie die ersten Klänge, die den einsamen Aufenthaltsraum mit einer wunderschönen Melodie erfüllte.
 


 

Misty, die mittlerweile hinter ihm stand, lauschte mit geschlossenen Augen der schönen Melodie, die er auf dem Flügel spielte, und liess sich mit den Klängen in eine andere Welt führen. Wenn es nach ihr gegangen wäre, hätte Ash weiterspielen können. Es war so, als würden die sanften Klänge ihr eine andere Seite von Ash offenbaren, seine sanfte Seite, die sie von ihm kaum zu Gesicht bekommen hatte. Eine Facette, die er nur den wenigen Menschen zeigte, denen er vertraute. Sie spürte, wie ihr Herz auf ihn reagierte. Intensiver als je zuvor.
 


 

So öffnete sie ihre Augen wieder, als der letzte Ton verklang und die Stille wieder den Raum für sich einnahm. »Das war wunderschön«, hauchte sie leise.
 

»Hat es dir gefallen?«, fragte er und bedeutete ihr mit einer Handbewegung, sich neben ihn

zu setzen.
 

»Natürlich.« Sie legte ihren Kopf schief und sah ihm in die Augen. »Du wärst sicher ein

grossartiger Pianist, wenn du nur wolltest.« Ihr Zeigefinger drückte eine weisse Taste runter.

Ein tiefer Klang hallte durch den Raum.
 

»Das Stück nennt sich The Same Old Story.«
 

»Oh«, hauchte sie und drehte verlegen ihren Kopf zur Seite.
 

»Irgendwie passend, nicht wahr?« Misty spürte wie sie errötete. Da war es wieder. Dieses Knistern zwischen ihnen. Misty spürte, dass heute noch etwas passieren würde. Vielleicht war der Gedanke von Solidad gar nicht so abwegig, dass er dasselbe für sie empfand wie sie für ihn. Möglicherweise würde sie in dieser Nacht herausfinden, woran sie war.
 

»Vielleicht sollten wir diesmal Nägeln mit Köpfen machen«, murmelte er, bevor seine Lippen

ihre Wange streifte.
 

»Vielleicht…«, gab sie leise zurück, als seine Lippen die ihren für einen Wimpernschlag

berührten. Einen Herzschlag später berührten sich ihre Lippen erneut. Federleicht und so kurz, dass er ihr einen dritten und vierten Kuss hauchte.
 


 

Es hatte mittlerweile aufgehört zu schneien und der Vollmond, der sich bisher hinter einigen Wolken versteckt hatte, zeigte in dieser Nacht seine volle Schönheit. Sie brauchten keine Worte, um einander zu verstehen. In dieser Nacht begriff Misty, dass sie ihn mehr vermisst hatte, als sie in all den vergangenen Jahren zugeben wollte.
 


 

***
 

Es waren diese Momente, die das Herz eines Mädchens zum Rasen bringen konnten, ihr die Röte auf den Wangen malten, ihr das Gefühl gaben, dass dieser Moment so einzigartig wie auch magisch war.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Ja es ist bestimmt verwirrend das Ash Klavier spielen kann aber naja ...
Schreib mir in die kommis wenn ich irgendwas in Zukunft verbessern kann oder so Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Von:  BenWill
2014-06-26T01:16:34+00:00 26.06.2014 03:16
Ash und Klavier spielen? Wie das bei ihm reinpasst muss ich noch zurecht legen. Wir können ja sagen Deliah wollte seine Kreative-Ader fördern ;) Ich finde den OS wirklich sehr schön geschrieben, dennoch.... muss ich den anderen anschließen, die Situation würde wirklich mehr so zu Maike und Drew passen. Aber ich finde erst dennoch Klasse geworden :D

Schreib fleißig weiter

lg
BenWill
Von:  KiraNear
2014-06-03T14:17:56+00:00 03.06.2014 16:17
Es ist wirklich überraschend, dass er Klavier spielen kann - aber warum denn nicht?^^
Ich find den OS süß.
Antwort von:  Pokefan
04.06.2014 21:24
Danke nett von dir
Von: abgemeldet
2014-06-03T12:39:24+00:00 03.06.2014 14:39
ähm...
also so finde ich die story wirklich schön beschrieben auch so mit der melodie wenn man sich das durchliest und danach die augen schließt könnte man richtig die melodie hören und auch die gefühle spüren die misty hat...
und genau da komm ich zum knackpunkt.... ich will dir wirklich nicht zu nahe treten aber... könnte es sein das du... außversehen ash und Misty mit Drew und Maike vertauscht hast....
Antwort von: MiyaToriaka
03.06.2014 17:11
Dasselbe dachte ich auch, denn Misty hat weder ein Glaziola noch jemals Solidad kennen gelernt. Klingt für mich auch eher nach einer abgeänderten Contestshipping-FF.
Sorry.
Antwort von: abgemeldet
03.06.2014 17:39
ja wie gesagt ich mein es nicht böse mich hat es nur gewundert weil smaragt-grüne augen, wettbewerb, rivalen,solidad na ja hehehe
Antwort von:  Heibara
04.06.2014 17:16
Ich schließe mich euch an ich finde die Geschichte zwar auch schön aber das ist eindeutig Contestshipping was da beschrieben wird (die Namen ausgenommen)...
Antwort von:  Pokefan
04.06.2014 21:27
ja ihr habt recht :)
Misty hätte sich ja in der Zeit 1 Evoli fangen können und es zu Glaziola etwickeln können
Antwort von:  Heibara
04.06.2014 22:51
Nix für ungut aber hätte misty es dann nicht eher zu einem Aquana gemacht :D?
Antwort von: abgemeldet
07.06.2014 12:53
hätte sie wahrscheinlich gemacht aber ein glaziola würde auch zur ihr passen, eigentlich würden beide zu ihr passen
aber wie gesagt das aussehen und das andere drum herum passze nicht ganz so
aber hay es ist noch kein meister vom himmel gefallen also
gib einfach weiterhin dein bestes ;)
Von:  Kaninchensklave
2014-06-03T10:44:55+00:00 03.06.2014 12:44
ein wudnershcöner und gefühl voller OS

tja Ash ist ahlt immer f+ür überraschungen gut immerhin sind seien Großeltern Mütterlicher seitrs alles andere als Arm
so wunderte s mich nciht das er auch Klavier unterricht hatte xD


GVLG
Antwort von:  Pokefan
04.06.2014 21:27
Danke


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