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Rhea- Die Herrin der Werwölfe

von

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Der erste Kampf (Rhea)

Das nächste Mal geweckt wurde ich dadurch, dass der Wagen mit einem kleinen Ruck zu stehen kam.
 

Murrend öffnete ich die Augen und erschrak. Vor uns auf der Straßestand eine maskierte Gruppe in schwarzen Umhängen und mit erhobenen Zauberstäben, bereit uns mit irgendeinem Zauber zu treffen.

War heute etwas Fasching oder war dies einfach nur eine neue Mode der Zauberer Gesellschaft?
 

„Nem!“ zischte Alekto von vorne.Sofort schlug das Mädchen neben mir die Augen auf. Die Augen, welche vorher eine rostbraune Farbe besaßen, leuchteten nun golden auf, anscheinend versuchte sie die Leute vor uns in der Dunkelheit etwas besser erkennen zu können.Nicht nur ihre Augen waren golden orange und zeigten damit an, dass sie ihre Fähigkeiten benutze, auch die Augen der anderen beiden Mädchen leuchteten und ich würde meine Schätze darauf verwetten, dass meine es auch taten.

Irgendetwas war hier nicht richtig, stellte ich fest.
 

Meine drei Zöglinge gingen in Angriffsstellung, aber ich wusstenicht genau warum. „Das sind Todesser, Herrin. Ihr müsst hier weg, sie sind wegen Euch hier“, flüsterte Nemesis und schnallte sich langsam, ohne übereifrige Bewegungen zu machen, ab. Langsam glitt die kleine Hand auch zu meinem Gurt und befreiten mich vondiesem. „Die Diener des Dunklen Lords?“ fragte ich leise nach, während ich die Bande vor uns im Blick behielt.
 

Keiner von ihnen roch nach Werwolf. Es waren einfach Zauberer, ich könnte sie mit einem einzigen Schlag vernichten, dessen war ich mir bewusst, allerdings bräuchte ich dafür Blut, Muggelblutoder eine lange Strecke zum Laufen, ansonsten konnte ich mich nicht verwandeln. Die Schwestern waren zwar keine Reinblütigen Werwölfe, dafür waren sie aber einst Hexen gewesen und zwar Reinblütige.
 

Sie fielen schon einmal aus und nach alldem was ich gehört hatte, konnte ich mir nichtvorstellen auf der Gegnerischen Seite jemanden mit Muggelblut zu finden. Da wir uns in einer Wohnsiedlung befanden, konnte ich auch nicht einfach während des Laufens verwandeln.Ein Royalzu sein hatte mehr Hindernisse als Vorteile, wenn man so darüber nachdachte.
 

Frustriert knurrte ich auf und ließ die anderen drei somit zusammen zucken. „Bitte beruhigtEuch. Nemesis, bring die Herrin zum Hauptquartier. Wir werden sie ablenken und dann zu euch stoßen. Informiere Black, ehe dieser noch herauskommt und nach uns sucht“, wies Alekto sie an und stieg langsam aus dem Wagen. Auf der anderen Seite folgte ihr Hebe langsam, währenddessen konnte ich einen guten Blick auf die beiden Frauen erhaschen. Sie waren wahrlich keine kleinen Mädchen mehr, während meiner Abwesenheit waren beide zu Frauen herangereift.
 

Stolz erfüllte mich, als ich mit ansah, wie die beiden ihre Menschliche Hülle auf gaben und ihren Wolf annahmen. In weniger als einer Minute standen dort keine Frauen mehr, sondern Wölfe.

Alektos Innerer Wolf war ein kleiner, schmaler Wolf mit schwarzem Fell und kleinen, grauen Flecken. Sie war die schnellste derdrei.

Anders als Hebe.

Ihr Innerer Wolf war groß, drahtig – schlank und dennoch muskulös- mit hellbraunem Fell.
 

Beide waren mir so bekannt, beide hatte ich schon seit Jahren nicht mehr gesehen. Mein eigener Wolf heulte innerlich auf, als er seineWelpen erkannte. Alles in mir sträubte sich dagegen meine beiden Welpen zurückzulassen. Unschlüssig blieb ich stehen und sah zu, wie die beiden Raubtiere damit begannen ihre Beute zu umkreisen.
 

Sanft stupste einekühle,feuchteNase gegen meine Handfläche und ließ mich nach unten gucken. Nemesis hatte sich ebenfalls verwandelt und stand ungeduldig als kleiner, zierlicher Wolf mit rehbraunem Fell neben mir. Seufzend wandte ich mich von dem Anblick der anderen beiden ab und rannte dem Wolf hinterher.Passtauf euch auf Kinder.
 

Ich war über mich selber erstaunt, wenn ich ehrlich war. Es gehörte schon eine Menge dazu mit einem jungen Wolf Schritt zu halten und dies auch noch in Menschlicher Form und besonders nachdem ich erst vor kurzem aufgewacht war.
 

Ichhatte das Gefühl, dass mein Mündel uns im Zickzack durch die Gegend führte, konnte es jedoch nicht beschwören.

Sicherlich um ihren Geruch in der Gegend zu verteilen und mögliche Verfolger, mit guten Nasen, damit in die Irre zu führen.
 

„Wo führst du mich hin, Nemesis?“ fragte ich leise nach, nur um sicher zu gehen. Langsam aber sicher wurde ich nervös. Die Sonne war bereits untergegangen und die Straßen wurden lediglich von einigen Straßenlaternen beleuchtet. An sich hatte ich keine Angst in der Dunkelheit, im Gegenteil, ich begrüßte sie sogar, aber ich kannte mich in dieser Gegend nicht aus und war noch viel zu verwirrt von all dem Geschehenden und den Informationen.
 

Beinahe schon anklagend drehte die Jüngste der Schwestern ihren massigen Kopf und sah mich über ihre Schulter hinweg an. Entschuldigend grinste ich meinen Schützling einmal kurz an.

Natürlich führte die Wölfin mich zu dem Hauptquartier des Ordens. Allerdings hätte es auch sein können, dass die Kleine ihren Schwestern nicht gehorchen würde und mich erst einmal an einen anderen Ort bringen würde.
 

„Nemesis?!“ rief eine tiefe Stimme den Namen meines Zöglings.

Diese legte eine erstaunliche Vollbremsung hin und trappte auf die große Gestalt zu, welche am Zaun eines der Häuser stand.

Widerwilligfolgte ich.
 

„Was machst du denn hier so alleine auf den Straßen? Kinder sollten in der Nacht immer mit einem Erwachsenen unterwegs sein“, rügte der große, schwarzhaarige Mann den Wolf sanft und schien mich dabei gar nicht zu bemerken.
 

Räuspernd machte ich auf mich aufmerksam.

„Ich denke, dass ich mehr als nur dazu geeignet bin sie zu begleiten“, warf ich ein, als der Mann seine grauen Augen auf mich richtete und mich abwartend ansah.
 

Langsam kam ich aus dem Schatten, in welchem ich mich versteckt hatte um die Lage zu beurteilen, heraus und stellte mich in das gelbliche Licht eine der Straßenlaternen.
 

Mit weit aufgerissenen Augen stellte er sich vor meiner kleinen Nemesis und schien sie Augenscheinlich beschützen zu wollen. Verwundert legte ich denKopf schief. Vor wem wollte dieser Mann meine kleine Nemesis schützen?
 

Empört schnaubte ich auf, als ich bemerkte, dass ich der Grund für sein Verhalten war.
 

„Topolina, ich glaube dein Freund hier, hat einen falschen Eindruck von mir“, wandte ich michan die rehbraune Wölfin, welche am Bein des Mannes zu mir linste. Bei der Erwähnung ihres alten Kosenamens leuchteten die rotbraunen Augen auf, ehe sich der Körper des Wolfes zu verwandeln begann und kurze Zeit später stand dort wieder mein kleines Mäuschen in Menschengestallt. „Wir erklären euch alles später. Jetzt sollten wir erst einmal dafür sorgen, dass wir weg von der Straße kommen“, sagte sie zu dem Mann.
 

Jetzt lag es an dem Mann sie verwirrt anzugucken. Allerdings hielt diese Verwirrung nicht langean und wurde erst von Erkenntnis und dann von Angst übernommen.„Wo ist deine Schwester?“ fragte er besorgt, ohne dabei zu erwähnen welche er meinte. „Mach dir keine Sorgen. Die beiden kommen gleich nach. Aber es ist höchst wichtig, dass wir jetzt ins Haus gehen. Alles andere erkläre ich dir, wenn wir drinnen sind“, drängte Nemesis und zog sowohl den Mann als auch mich ins Innere des Hauses.
 

Aufgebracht schritt ich auf und ab, darauf bedacht nichts weiter außer dem Boden zu berühren. In diesem Haushaltgab es eine Menge das verhext wurde und nur darauf wartete von jemanden ohne Magierblut, wie mir, berührt zu werden und anders als meine Zöglinge, besaß ich nicht einen Tropfen davon in meinen Venen.
 

Nachdem Nemesis mich in das Hauptquartier des Ordens gebracht hatte, und diesem Sirius Black die Lage erklärt hatte, waren bereits zwei Stunden vergangen und bis jetzt hatten wir noch nicht einmal den Hauch einer Ahnung wo Alekto und Hebe waren.
 

„Ihr solltet Euch beruhigen, Herrin. Euer Körper ist noch nicht daran gewöhnt, so lange auf den Beinen zu sein. Hier, trinkt dies, es wird Euch helfen“, sorgte Nemesis sich um mich. Lächelnd blieb ich stehen und ging auf das Mädchen zu.

Sanft strich ich dem Kind durch das weiche Haar.

„Du bist wirklich gewachsen. Das letzte Mal als ich dich zu Gesicht bekommen habe, sahst du noch aus wie eine Achtjährige. Nun allerdings, hast du mehr Ähnlichkeiten mit einer Fünfzehnjährigen“, flüsterte ich andächtig, während ich dem Mädchen erneut über den Kopf strich.
 

Strahlend und mit roten Wangen nahm das Kind die Komplimente wortlos an. Es tat mir Leid, dass sie noch einige Jahre warten musste, ehe sie erwachsen aussah, wenn man bedachte, dass Nemesis bereits 57 Jahre alt war. Schon alleine der Biss eines normalen Werwolfes verlangsamte das Altern drastisch, aber ich war eine Nummer höher als die normalen Werwölfe, weshalb es noch einmal extra dauern würde.

„Aber jetzt wird es schneller gehen, da ich das fünfzigste Lebensalter hinter mir habe“, erklärte meine kleine Topolina optimistisch.
 

Vorsichtig nahm ich die Heiße Tasse entgegen und seufzte. Wenigstens würde Nemesis mich nun nicht mehr so besorgt betrachten.
 

Prüfend schnupperte ich an einem der zwei Sofas und stellte erfreut fest, dass sie nicht verhext zu sein schien. Schwerfällig ließ ich mich darauf fallen und legte den Kopf auf die Rückenlehne des geblümten Sofas. Seufzend versuchte ich mich zu entspannen, was zu Folge hatte, dass ich mich nur noch mehr verkrampfte und es schließlich aufgab.
 

Den Heutigen Tag hatte ich mir eigentlich ganz anders vorgestellt. Eigentlich hatte ich mir gedacht zehn oder zwanzig Jahre zu schlafen, dann im Kreise meines inneren Rudels aufzuwachen und alle mit neugewonnener Energie weiterleiten, aber dies schien mir verwehrt zu sein. Ich war alleine in einer Höhle aufgewacht, welche ich nicht einmal kannte und musste erfahren, dass man mich verraten hatte und meine Sippe in den Abgrund steuerte.
 

„Ihr müsst nachher vorsichtig sein. Es befindet sich ein weiterer Werwolf hier, aber er akzeptiert weder sich selber noch einen anderen seiner Rasse“, erklärte Nemesis mir, während sie auf meinen Schoss kletterte und sich gemütlich an mich kuschelte.
 

Wie in Trance strich ich ihr über den braunen Haarschopf. Meine Gedanken wurden förmlich von demunbekannten Werwolf eingenommen, welchen ich hier überall wittern konnte, bis jetzt allerdings noch nicht zu Gesicht bekommen hatte. „Welchen Rang in der Entwicklung hat er?“ fragte ich leise nach.

„Rang C“, kam es sofort zurück.

„Wie lange ist er schon einer von uns?“

„Er wuchs als Halbblut heran. Als Kind wurde er dann von Fenrir Greyback gebissen“, erklärte das Mädchen mir.
 

Verwundert sah ich das Kind auf meinen Schoss an. Fenrir sollte jemanden verwandelt haben? Ob dem Armen wohl irgendwelche Körperteile fehlten? Kurz überlegte ich ob es Mutig oder Dumm war sich von Fenrir beißen zu lassen, da er viel zu schnell in einen Blutrausch verfiel, als ich Nemesis mitleidigen Blick bemerkte. „Er wurde gezwungen.“ Ich konnte beinahe spüren, wie mir bei dieserVorstellung das Blut aus dem Gesicht wich.
 

Es galt als höchstes Vergehen jemanden gegen seinen Willen zu wandeln und wurde eigentlich mit dem Tode bestrafft, jedenfalls war dies so zu meiner Zeit und während meiner Residenz gewesen.
 

„Das ist richtig“,bestätigte Nemesis. Erneut walte Hass in mir auf. „Wir haben wohl eine Menge zu erledigen. Befinden sich noch andere in diesem … Haus?“ fragte ich nach, während ich mir endlich einen Schluck von dem Schwarztee gönnte, welcher nun nicht mehr allzu Warm war.
 

Strahlend sah die Kleine mich an. „Der gesamte Orden befindet sich im oberen Stockwerk und wartet nur darauf, dass meine Schwestern …“ Weiter kam sie gar nicht, den in diesem Moment hörten wir bekannte Geräusche vom Eingang des Hauses her. Eilig standenwir beide auf und rannten zur Tür, dabei bemerkte ich, dass oben an der Treppe noch andere erschienen waren, sicherlich um das Spektakel zu beobachten.
 

„Her … Herrin“, brachte Alekto stockend hervor, als sie mich erkannte. „Wir sind … wieder da“, fügte Hebe wie immer hinzu und verzog dabei schmerzlich das Gesicht.



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