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One Piece - Law und Ophelia

von

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Ich wusste nicht, wie ich in diese Stadt gekommen bin. Es war Nacht, nirgends brannte ein Licht und nur ein eisiger Wind fegte durch die Straßen. Eine Geisterstadt.

Ohne zu wissen, wo ich hier war, ging ich die Straße entlang. Leichter Nebel bildete sich und es war, als hätte er versucht, mir den Weg zu versperren.

Wie in einem Labyrinth. Anders konnte ich es gar nicht beschreiben. Jede Straße, jede Gasse, jedes Haus, alles sah gleich aus. Und mir war, als würde ich nicht voran kommen.

Auf einmal sah ich einen Schatten vorbei huschen. War das ein Mensch oder hatte ich mir das alles nur eingebildet? Mit schnellen Schritten ging ich in die Richtung, in die auch der Schatten verschwunden war.

Und dann sah ich es. Besser gesagt, sie.

Vor mir stand nun eine junge Frau. Sie wollte gerade über eine Brücke gehen, doch als sie mich bemerkte, sahen wir uns in die Augen.

Ihre Augen funkelten wie das Meer, wenn die Sonnenstrahlen auf den Wellen tanzten. Ihr langes Haar wehte im Wind sanft hin und her. Und ihre Haut war so bleich, das sie fast leuchtete, wenn die Mondstrahlen darauf fielen.

Noch immer sahen wir uns an und ich hatte das Gefühl, als würde ihre bloße Präsenz dieser Stadt Farbe und Leben spenden. Vielleicht war es auch so.

Sie drehte sich nun ganz zu mir. Ihr weißes Kleid flatterte dabei ein wenig. Dann bemerkte ich, dass sie keine Schuhe trug. Dabei war es in dieser gottverlassenen Stadt eiskalt. Doch von dieser Frau ging eine wundervolle Wärme aus.

Vorsichtig wagte ich ein paar Schritte auf sie zu. Einen Meter blieb ich von ihr entfernt. Und mit wachsamen Augen überwachte sie jeden meiner Schritte.

"Mein Name ist Law. Ich weiß nicht, wie ich hierher gekommen bin. Kannst du mir sagen, was für ein Ort das hier ist?"

"Das kann ich dir nicht sagen. Hier ist es wie in einem Traum. Nichts von alldem scheint real zu sein."

"Kannst du mir wenigstens deinen Namen nennen?"

"Verzeih mir, aber auch das ist mir nicht möglich."

Traurig schaute sie zu Boden.

"Dann lass mich dir einen Namen geben. Wäre das für dich in Ordnung?"

Sie hob ihren Blick und sah mich freudig strahlend an.

"Das würdest du für mich tun?"

"Natürlich. Schließlich muss ich dich irgendwie ansprechen können. Von nun an nenne ich dich Ophelia."

"Ein wunderschöner Name. Ich bin dir zu großem Dank verpflichtet."

"Musst du nicht. Es reicht, wenn du mir ein wenig Gesellschaft leistest."

Ich nahm ihre Hand, die überraschenderweise angenehm warm war, dafür, dass hier so eine Kälte herrschte. Ophelias Wangen leuchteten rot auf und sie senkte ihren Blick.

"Sag mir, wenn es für dich unangenehm wird, Ophelia."

"Nein, es ist alles in Ordnung. Nur hat bisher niemand meine Hand gehalten."

"Niemand? Lebst du hier etwa alleine?", wollte ich von meiner Begleiterin wissen.

In dieser Geisterstadt konnte unmöglich jemand überleben.

"Ich weiß es nicht. Es scheint, als hätte ich keine einzige Erinnerung. Nur eine ist mir geblieben."

Bedrückt sah sie zum Himmel und in mir verbreitete sich der Wunsch, diese Frau in den Arm zu nehmen und vor allen Gefahren zu beschützen.

"Und an was kannst du dich erinnern?"

"An das Meer..."

Nun umschloss sie meinen Arm und klammerte sich daran fest, als wäre es ihre letzte Rettung.

"Aber diese Erinnerung schmerzt ", schluchzte Ophelia und Tränen rannten über ihr Gesicht.

Zögerlich nahm ich sie in meine Arme und streichelte ihren Kopf.

"Wie kann ich dir diesen Schmerz nehmen, Ophelia?"

"Gar nicht. Ich muss es selber schaffen."

Ihre Umklammerung wurde fester. Waren dieser Schmerz und diese Angst etwa so gewaltig?

Sachte hob ich ihr Kinn und blickte in ihre von Tränen geröteten Augen. Ich musste ihr einfach helfen. Aber wie?

"Lass mich dir wenigstens ein bisschen zu Seite stehen. Und ich möchte mit dir neue Erinnerungen sammeln. Vielleicht lässt der Schmerz dann nach."

Ophelia wischte sich die Tränen aus ihrem Gesicht und lächelte ein wenig.

"Vielen Dank."

Sorge und Unsicherheit waren in ihrer Stimme.

"Lass uns nun weitergehen. Wir finden wahrscheinlich auch einen Ausgang."

"Ist gut. Dann lass uns aufbrechen."

Wie zu Beginn, ein einziges Umherirren, nur war ich nicht mehr alleine. Endlos wirkten die Straßen, doch wir gaben die Hoffnung nicht auf.

Auf einmal wurde die gesamte Straße von Mondlicht erhellt. Vorher war es immer fahl. Aber jetzt leuchtete der Mond auf uns herab. Und keine Wolke verdeckte den Himmel. Wie konnte so was geschehen? Vom einen auf den anderen Moment.

Ophelia blieb unbeeindruckt und deutete auf einen neuen Weg, der sich nun vor uns erstreckte.

"Wir müssen da entlang."

"Erinnerst du dich etwa an den Weg nach draußen?"

"Nein, aber ich fühle es."

Hastig zerrte sie mich die Straße entlang. Ihre Augen leuchteten aufgeregt. Sie hatte nun neuen Mut geschöpft.

Am Ende des Weges angekommen, standen wir beide vor einer Wiese. Ein Meer von tausend kleinen, weißen Blüten, die sacht im Winde tanzten. Am Horizont kündigte sich der Morgen an und Ophelia fiel mir um den Hals.

"Ich habe meine Erinnerung wieder. Wie kann ich das nur wieder gut machen?"

"Ganz einfach. Schließe deine Augen."

Sie tat, wie ich es ihr gesagt hatte, und ich hauchte ihr einen Kuss auf die Lippen. Aber ich wollte es nicht dabei belassen.

Vorsichtig legte ich meine Arme um ihre Taille, Ophelia ihre um meinen Hals und ich küsste sie mit einer Liebe, die mir bisher völlig fremd war. Wer war diese Frau bloß?

Als die ersten Sonnenstrahlen am Horizont zu sehen waren, wehte ein starker Wind über die Wiese, der mich zwang meine Augen zu schließen.

Nachdem ich meine Augen wieder öffnete, war Ophelia verschwunden. Sie hatte keine Spuren hinterlassen. Bis auf das Gefühl unseres Kusses auf meinen Lippen.

Nun strahlte die ganze Sonne über mich, die Wiese und die Stadt. War Ophelia etwa nur ein Traum?

Plötzlich öffnete sich der Boden unter meinen Füßen und ich versank in absoluter Finsternis.

Als ich auf dem Boden aufprallte, lag ich neben meinem Bett, auf dem harten Fußboden. Diese wunderschöne Frau war also doch nur ein Traum. Ich hätte es wissen müssen. So etwas geschieht nicht im echten Leben. Selbst für die Verhältnisse der Grand Line war es zu absurd. Seufzend richtete ich mich auf und begab mich an Deck meines Schiffes. Nun hieß es, zurück in den Alltag.



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