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One Piece - Enel in Candyland

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Wie immer war es ein friedlicher Tag in Skypia. Die Sonne schien auf die Wolkeninsel, die übergroßen Southbirds flatterten durch die Gegend und die Himmelsbewohner lebten voller Ehrfurcht vor Enel.

Unser allseits beliebter Gott lungerte stilvoll auf seinem Thron und verspeiste einen gar köstlichen Snack. Eigentlich schien es so, als würde es für ihn ein weiterer öder Tag mit Komfort, Reichtum und vielen Anhängern, die demütig vor ihm im Staub krochen, zu werden, bis eine Dienerin ein kleines Paket vor ihm hinstellte.

"Sprich! Was ist das?", befahl Enel.

"Ich weiß es nicht. Es lag draußen am Eingang mit Eurem Namen darauf."

"Öffnet es. Wahrscheinlich ist es nur ein Geschenk dieser Tölpel."

Dabei gähnte er ausgiebig und bohrte sich mit dem kleinen Finger im Ohr herum.

Als das Päckchen offen war, kam ein kleines Ei hervor, welches in schillernden Farben erstrahlte.

Neugierig nahm Enel das Teil in seine Hand und schüttelte es leicht aggressiv.

"Nur ein Ei. Welcher Idiot konnte es nur wagen, sich einen Scherz mit mir zu erlauben?"

Mit diesen Worten warf Enel das Ei hinter sich und ahnte nicht, was er damit angerichtet hatte. Das Ei explodierte und unser Gott wurde von einer knallpinken Wolke eingehüllt. Er musste unwillkürlich husten und verlor das Bewusstsein.
 

Als Enel wieder zu sich kam, bemerkte er sofort, dass er nicht mehr in Skypia war. Denn der Boden in seinem Palast war nicht rosa. Seine Einrichtung hatte auch nicht Ähnlichkeiten mit dem Zimmer einer Siebenjährigen.

Überall, wo er hinsah, dominierte eine Farbe: Rosa. Nun erkannte er unter seinen Füßen Gras und am Horizont waren grüne Hügel zu erkennen. Jedoch glänzten sie unnatürlich und schienen zu... wackeln?

"Was ist das für ein widerwärtiger Ort? Und wo sind meine Dienerinnen!"

Genervt stapfte Enel über die weiten Wiesen, bis hin zu einem Wald. Auch hier stimmte etwas nicht. Hier dominierte ebenfalls die Farbe Rosa, aber das war noch nicht alles. Die Stämme der Bäume waren zwar braun, aber sie waren glatt und zeigten keine Unebenheiten auf. Blätter in dem Sinne gab es nicht, nur eine einzige flauschige Masse, die auf den Stämmen lose lag. Und das merkwürdigste war, dass die Bäume keine Früchte trugen, sondern Bonbons. Eingewickelt in glitzerndes Papier.

Neugierig griff unser Gott nach einem Bonbon, doch an seinen Fingern klebte darauf etwas von der rosa Masse.

Da er nur noch genervt war und logisches Denken für unangebracht hielt - wer will es ihm auch verübeln? -, leckte er das klebrige Zeug ab. Es stellte sich als äußerst süß heraus und löste sich bei der Berührung mit seiner Zunge auf.

Nun wollte er das Bonbon probieren. Er wickelte es aus, warf das Papier auf den Boden und steckte sich die Leckerei in den Mund, wobei er sie sofort wieder ausspuckte.

"Igitt! Was ist das für ein abartiges Zeug?"

Enel hatte jetzt einen ekelhaften Geschmack auf der Zunge und die ersten Zornesfalten waren auf seiner Stirn zu erkennen. Dieser Ort machte ihn krank und er wollte so schnell wie möglich in sein altes, langweiliges Leben zurück.

Auf einmal hüpfte ihm ein kleines pelziges Ding vor die Füße. Das grelle Grün seines Fells tat Enel in den Augen weh. Und roch das haarige Vieh etwa nach Pfefferminz? Jedenfalls war es ein beißender Geruch, der einem den Verstand raubte.

"Oh, hallo, großer Mann. Ich bin der Pfefferminzbär! Wie ich sehe, hast du von den Bonbons genascht. Das war sehr dumm von dir. Jeder weiß doch, dass sie nach alten Käsetatzen schmecken. Hahaha ", brabbelte das Pelzknäul.

Nun war unser Gott richtig wütend. Nicht nur, dass dieser Ort ihn wahnsinnig machte, nein. Jetzt nervte ihn auch noch ein sprechendes Tier.

"Wie sprichst du mit einem Gott, du Wurm!", donnerte Enel. "Sag mir sofort, was für ein verfluchter Ort das hier ist und wie ich von hier wegkomme!"

Augenblicklich zuckte der Pfefferminzbär zusammen, denn er war es gewohnt, dass man mit ihm freundlich und zuckersüß redete. Aus Angst klimperte er mit seinen Äuglein und nuschelte:

"Das hier ist Candyland. Heimat aller süßen und niedlichen Dinge."

Dieser Bär war durch und durch niedlich. Die großen Augen, das flauschige Fell, die herzförmige Nase und das kleine Puschelschwänzchen waren alles Dinge, die dafür sorgten, dass Enel einen Würgereiz unterdrücken musste. Je länger unser Gott ihn anstarrte, desto schlechter wurde ihm. Langsam machten sich Kopfschmerzen bemerkbar, sowie ein leichtes Schwindelgefühl.

Da Enel sich nicht rührte, griff der Pfefferminzbär nach seiner Hand und schlenderte mit ihm tiefer in den Wald.

"So einen komischen Kerl wie dich, haben wir hier noch nie gesehen. Haben alle, wo du herkommst, solche komischen Ohren und Bongotrommeln am Rücken? Hihi."

Enel konnte nicht antworten. Diese Liebenswürdigkeit machte ihm zu schaffen. Er hätte beinahe seinen Namen vergessen, wenn der quietschige Fellball nicht danach gefragt hätte.

"Wie heißt du? Und aus welchem Land kommst du?"

"Äh... Ich bin Gott Enel..."

"Was ist deine Lieblingsfarbe? Was isst du am liebsten? Willst du mein bester Freund sein? Soll ich dir Zöpfe machen? Willst du mit mir-"

"Schweig endlich!", schrie unser Gott vor Verzweiflung. "Du bist mit Abstand das nervigste Tier, das mir je unter die Augen gekommen ist!"

Der Bär war durch diese Worte nicht schockiert, sondern fühlte sich geschmeichelt und sprach verlegen:

"Ach, das sagst du nur, weil du so schüchtern bist."

Darauf konnte er nichts sagen. Niemand hätte das gekonnt.

Unbekümmert schleifte ihn der Bär weiter und sie kamen an eine Lichtung, wo sich weitere knallbunte Bären tummelten.

Dies war anscheinend die Hölle, von der seine Mutter sprach.

Überglücklich tollten die Kleinen über das rosa Gras und kicherten wie Schulmädchen. Als sie Enel bemerkten, stürmten sie auf ihn zu und überschütteten ihn mit Fragen.

"Was ist deine Lieblingsblume?"

"Willst du mit zu den Puddinghöhlen?"

"Darf ich dir Blumen ins Haar stecken?"

"Darf ich auf dir Hoppe-Hoppe-Reiter spielen?"

"Willst du für immer bei uns bleiben?"

Mit einem Aufschrei stoß Enel tausende von Volt aus und die Bären fielen nacheinander um. Ihr buntes Fell war nun verkohlt und ihre nervigen Stimmen waren verstummt.

Nun rollte ein glitzerndes Ei auf ihn zu. Als es durch Enel´s Fuß zum stehen kam, explodierte es und hüllte unseren Gott in eine dreckige, graue Wolke.

Wieder verlor er das Bewusstsein. Alles um ihn herum wurde schwarz.
 

Nach einer Weile öffnete Enel seine Augen. Er befand sich in seinem gemütlichen Palast, in dem es keine Spur von Rosa oder sprechenden Bären gab. Eine Dienerin war herbei geeilt, um ihrem Gott zu helfen.

"Ist mit Euch alles in Ordnung?"

Aus lauter Freude weinte er und umarmte die Dienerin, die vor Schreck in Ohnmacht fiel.

Was leider niemand bemerkte, war ein grüner Schemen und der Duft von Pfefferminz, die hinter den Vorhängen verschwanden. Und eine krächzende Stimme flüsterte:

"Freunde für immer..."



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