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He's My Best Friend

~JeanxMarco~
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Sorry für die Verspätung, aber das Krankenhaus
in dem ich war, hatte kein WLan -.-*

Viel Spaß beim 3. Kapitel! ^w^ Komplett anzeigen

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Sleep Over

Marco fühlte sich den ganzen Tag irgendwie unwohl in Annies Gegenwart und versuchte sie so gut es ging zu ignorieren, was ihm aber nicht immer gelang. Nach Schulschluss ging er mit Jean zu diesem nach Hause und war auf dem Weg dort hin seltsam still.

„Hey! Beschäftigt dich irgendwas…?“, wollte Jean daher nun wissen und sah fragend zu seinem besten Freund. „Oder hast du dich in ein Mädchen verguckt? Sag schon, wer ist es?! Diese Annie vielleicht?“ Der Brünette war eindeutig zu laut für Marcos Geschmack – jedenfalls bei so einem peinlichen Thema.

„N-nein! Hab ich nicht!“, verteidigte sich der Schwarzhaarige schnell, doch Jean ließ ihn nicht so einfach in Ruhe.

„Und warum hast du sie dann angesprochen und warum ist sie dann weggegangen?“

„Ich wollte sie nur kennen lernen, weil doch die Klassensprecherwahl nächste Woche stattfindet!“

„Das war alles?“, gab Jean etwas enttäuscht von sich.

„Ja, das war alles“, bestätigte Marco und atmete erleichtert aus.
 

Wenig später waren sie auch schon bei Jean angekommen und Marco machte - wie eigentlich immer wenn er bei Jean war – erst mal Essen. Nachdem sie gegessen hatten und die Hausarbeit erledigt war, überredete der Schwarzhaarige seinen Freund dazu, dass sie gemeinsam Hausaufgaben machten. Das lief mal wieder darauf hinaus, dass Jean die ersten zehn Minuten einigermaßen konzentriert arbeitete, dann die Lust verlor, Marco alleine weiter machte und dabei von dem brünetten Störenfried genervt wurde. Als der Größere schließlich – alleine – die Arbeit erledigt hatte, schrieb Jean ab. Das hatte Marco ihm in den ersten Jahren noch versucht auszureden, war aber immer weicher geworden und sagte inzwischen gar nichts mehr, sondern beobachtete ihn dabei nur seufzend.

Den Nachmittag und frühen Abend verbrachten sie damit, Videospiele zu spielen, wobei Marco würde wurde und sie sich schließlich einen Film im Fernsehen ansahen, den der Schwarzhaarige relativ spannen fand und mit dem sich Jean anfreunden konnte.

Als eine Weile nichts mehr von Marco kam, versuchte Jean ihn anzusprechen: „Hey…“ Keine Antwort. „Marcoooo…“, versuchte er es nochmals und tatsächlich bekam er diesmal eine Antwort entgegengerummelt: „Was denn?“

„Bist du schon wieder eingeschlafen?“

„Neiiin…ich hab nur gerade nicht zugehört…“

Ein verräterisches Gähnen vereitelte den Versuch des Jüngeren, seinem Freund weiß zu machen, er sei noch nicht mindestens ein Mal eingeschlafen.

„Willst du nicht lieber ins Bett gehen?“, schlug Jean mit hochgezogener Augenbraue vor. „Es ist eigentlich genau die richtige Zeit, um ins Bett zugehen.“

„Das musst gerade du sagen“, kam es doch recht schlagfertig von dem Müden, der Jean einen wissend-müden Blick zuwarf.

„Ich mein ja nur so allgemein“, argumentierte der Brünette zurück und sah Marco dabei noch einmal beim Gähnen zu.

„Na schön…wir gehen nach dem Film ins Bett, okay? Der geht sowieso nur noch ‚ne viertel Stunde“, meinte Marco und Jean nickte. „Okay, machen wir es so.“

Der Plan ging etwa fünf Minuten gut, bis der Kopf des Größeren auf die Schulter Jeans sank und dieser sich beinahe erschrocken hätte. „Mensch…du machst aber auch Sachen“, murmelte Jean leise als er den Kopf ein Stückchen in Richtung Marco drehte.

„Mir sagen wollen, ich geh nicht früh genug ins Bett und selbst auf dem Sofa einpennen…“, dachte er sich und schaute sich den Film – mit Marcos Kopf auf der Schulter – zu Ende an. Danach schaltete er den Fernseher aus und überlegte, was jetzt am Besten zu tun wäre. Den Schlafenden wecken wollte er nicht, da dieser – wie Jean (leider) feststellen musste – ziemlich niedlich aussah, wie er so an seiner Schulter gleichmäßig ein- und ausatmete und sich inzwischen auch schon etwas mehr an den warmen Körper des andern gekuschelt hatte. Als Jean bemerkte, was er soeben dachte, hätte er sich am liebsten selbst eine verpasst. „Und ich dachte, ich wär‘ mit dem Scheiß endlich durch…“, bemitleidete er sich selbst in Gedanken und entschloss sich gelichzeitig dazu, Marco zu wecken. Ihn hoch zu tragen käme auf gar keinen fall in Frage, da er größer war und außerdem hatten sie sich noch nicht bettfertig gemacht und Marco ausziehen wollte Jean jetzt schon gar nicht.

„Heeey…aufwachen“, stupste der Kleinere seinen Freund an und dieser öffnete tatsächlich die müden Augen, rieb sie kurz und wollte dann verschlafen wissen, was los sei – er hatte den Kopf wohl gemerkt immer noch auf Jeans Schulter, sowie sich an diesen gekuschelt, und machte auch keine Anstalten, das irgendwie zu ändern.

„Du bist wieder eingeschlafen. Der Film ist zu Ende und wir müssen ins Bett“, teilte Jean dem Schlaftrunkenen sachlich und knapp mit, da er für mehr keine Nerven hatte.

„Oh, okay…“, nuschelte Marco, erhob sich vom Sofa, schlurfte in den Flur, die Treppe hoch und ins Bad. Er machte sich im Moment gar keine Gedanken darum, dass er eingeschlafen war und sich an Jean gekuschelt hatte, dazu war er schlichtweg zu müde. Gerade noch so brachte es der Schwarzhaarige fertig, von den normalen Klamotten in ein Schalfshirt und Shorts zu wechseln und sich die Zähne zu putzen. Danach ging er wie automatisch in Jeans Zimmer, wo dieser auch schon auf ihn wartete, und ließ sich ins Bett fallen. Der Brünette blinzelte über das Verhalten seines Freundes perplex und erhob sich schließlich, um sich ebenfalls fürs Schlafen fertig zu machen. So müde hatte er Marco schon lange nicht mehr erlebt und im Nachhinein bemerkte er, dass dieser dunkle Ringe unter den Augen gehabt hatte als er in die Schule gekommen war.

„Hat wohl wenig Schlaf bekommen“, stellte Jean fest und hatte nun auch eine Erklärung für die Müdigkeit seines besten Freundes, dachte sich jedoch nichts weiter dabei. Schließlich hatte jeder mal eine schlechte Nacht, das war nichts Ungewöhnliches. Über die Gründe des Schlafmangels von Marco konnte Jean nicht bescheid wissen und wenn er es gewusst hätte, würde er diesen Kerl ganz bestimmt nicht neben sich im Bett schlafen lassen. Glücklicherweise ahnte der Brünette nichts und versuchte sich – nachdem er aus dem Bad kam – auch in sein Bett zu legen, in dem allerdings Marco lag, der sich quer hingelegt hatte.

Jean atmete genervt aus und schob seinen Freund kurzerhand ein Stück zur Seite, sodass er selbst auch Platz hatte. Der Schwarzhaarige war davon natürlich wieder wach geworden und wunderte sich nun, warum er erstens anders da lag und zweitens, warum sich plötzlich ein warmer Körper neben ihm befand. Dann fiel ihm ein, dass er ja bei Jean war und sich dieser gerade zu ihm gelegt hatte. Schlagartig war Marco wieder wach und erinnerte sich an den Grund, warum er sich so vor dieser Situation gefürchtet hatte. Dieser Grund war zuvor von der Müdigkeit verdrängt worden, doch nun hatten die beiden die Rolle getauscht.

Jean neben ihm murmelte gerade ein „Nacht“, welches Marco erwiderte und versuchte das Zittern in seiner Stimme zu unterdrücken.

Da er auf dem Bauch lag, stieg Jeans Geruch nicht nur von diesem nebenan, sondern auch vom Kissen unter ihm in seine Nase und machte ihn wuschig – zum Glück nicht so sehr, dass man es merkte. „Das darf doch alles nicht wahr sein!“, jammerte Marco in Gedanken und vergrub das Gesicht im Kissen, was nachträglich betrachtet keine so gute Idee gewesen war, weil es ihn den Duft nur noch stärker wahrnehmen ließ. Als der Schwarzhaarige das bemerkte, hob er schnell den Kopf und drehte sich mit dem kompletten Körper weg von Jean. Das half zumindest, dass er diesen nicht mehr roch, senkte seine Nervosität aber kaum.

Jean, der bisher auf dem Rücken gelegen war, öffnete die Augen und sah zu Marco rüber, erhaschte aber nur einen Blick auf dessen Rücken. „Heeey…hast du mich etwa nicht mehr lieb?“, flüsterte der Brünette mit einem frechen Grinsen auf den Lippen, drehte sich zu diesem, legte eine Hand auf dessen Schulter und ließ sie kurz den Arm hinabwandern, ehe er sie zurückzog, nicht ahnend, was er seinem besten Freund damit antat.

Marco durchfuhr augenblicklich ein Schauder, ausgelöst von er unerwarteten Berührung und er stammelte: „D-doch, aber…es ist so bequemer“

„Ist doch okay“, grinste Jean noch immer gut gelaunt. Er hatte das mit dem ‚lieb haben‘ eigentlich als Scherz gemeint – sowas sagte man unter Kerlen einfach nicht – wurde sich aber nun erst bewusst, dass Marco es erwidert hatte, was ihm das Grinsen aus dem Gesicht wischte. Das war nicht ganz so gelaufen, wie er es geplant hatte…

Beide Jungen waren gerade peinlich berührt und das aus ähnlichen Gründen:

Jean, da er sich wieder Vorwürfe machte, sich einem Kerl zu nähern und Marco, weil er Angst hatte, dass Jean merken könnte, warum er sich so benahm. Würde es rauskommen, bedeutete das sicher das Ende ihrer Freundschaft wie sie jetzt war, dessen glaubte sich der Jüngere sicher zu sein. Was er nicht wusste war, dass Jean eigentlich kein Problem damit gehabt hätte, wäre er nicht so beeinflusst worden, zu denken, er müsse sich eine süße Freundin suchen und dürfe auf gar keinen Fall was mit einem Kerl anfangen.

Die beiden fanden irgendwann ihren Schlaf, hatten aber noch sehr lange ihren eigenen Gedanken nachgehangen. Wider Erwarten, schliefen sie beide doch ziemlich gut, auch wenn sich Marco im Schlaf komplett auf die andere Seite kugelte und an Jean kuschelte, welcher wieder auf dem Rücken lag und es zuließ – nicht dass er es bewusst getan hätte.

Am nächsten Morgen wachte Jean als Erster auf, da Marco ja noch Schlaf nachzuholen hatte, und wunderte sich, wie sie beide dalagen. Der Jüngere hatte nämlich inzwischen seinen Kopf auf Jeans Brustkorb gebettet und schlummerte dort friedlich vor sich hin. „Na toll, jetzt muss ich ihn schon wieder wecken, weil er auf mir eingeschlafen ist…“, dachte sich Jean verschlafen und stupste Marco sanft an.

„Aufstehen…sonst komm ich nicht hoch ohne dir weh zu tun“, sagte er und gähnte dabei.

Der andere hob den Kopf, der ganze Oberkörper folgte bald, der sich im Bett aufrichtete und dessen Besitzer sich dann die Augen rieb.

„Schon Morgen?“, blinzelte Marco Jean mit zwei unschuldige Rehaugen an, sodass man ihm nie glauben würde, was er die vorletzte Nacht geträumt hatte.

„S-süß!“, schoss es dem Brünetten dabei unweigerlich durch den Kopf und er wurde für einen Moment rot um die Nase, riss sich aber schnell wieder zusammen – wobei die Röte nicht verschwand – und stand auf, um Schlimmeres zu vermeiden. Ein Blick auf den Wecker verriet, dass es kurz nach sieben Uhr am Morgen war und sie sich besser beeilen sollten, wenn sie nicht zu spät kommen wollten. Ohne etwas zu sagen verschwand Jean im Badezimmer und kam für eine viertel Stunde nicht aus diesem heraus. In der Zwischenzeit wachte Marco vollständig auf und gerade als sein Freund wieder das Zimmer betrat, realisierte er, dass es schon fast halb acht war und sprang erschrocken aus dem Bett. Jean zog sich gerade sein T-Shirt aus und kramte dann nach einem frischen Hemd. Marco, dessen Blick sofort auf den nackten Oberkörper seines besten Freundes fiel, wurde knallrot, stammelte etwas von ‚ er müsse schnell ins Bad gehen und sich anziehen‘, schnappte sich seine Klamotten und war dann auch schon im Eiltempo aus dem Zimmer verschwunden.

Jean wunderte sich nicht sehr über dieses Verhalten, da er es darauf zurückführte, dass Marco sich Sorgen machte, dass sie zu spät kommen würden – was sie wahrscheinlich auch taten – und dachte sich nichts weiter dabei, da er dessen Gesichtsausdruck nicht mitbekommen hatte.

„Scheiße, sieht er gut aus!“, dachte sich Marco währenddessen im Bad und ließ sich an der geschlossenen Tür hinabgleiten. „Es sollte verboten werden, so gut auszusehen…“

Jean war seit jeher immer in der Basketballmanschaft der Schule gewesen und hatte einen gut durchtrainierten Körper, aber zuvor war Marco noch nie aufgefallen, wie gut sein Freund eigentlich aussah – vielleicht wegen seiner Strategie, sich in Umkleideräumen nicht umzusehen. Für ihn war das nichts gewesen und nachdem einmal eine Sportlehrerin entdeckt hatte, dass er ziemlich gelenkig für einen Jungen war, hatte sie ihn dazu überredet, Bodenturnen zu machen, was im Nachhinein eine gute Idee gewesen war. Immerhin hatte das Team damals eigentlich nur aus Mädchen bestanden, die ihn gerne aufgenommen hatten und nett zu ihm gewesen waren. Außerdem war er durch das jahrelange Training sehr beweglich geworden, was vielleicht in späteren Situationen…

Da fiel ihm dann wieder ein, dass er sich ja noch fertig machen musste und sie heute Schule hatten. Also stand er auf, warf einen Blick auf die Uhr – „Fünf nach halb…scheiße!“ – und zog sich schnell aus, machte sich fertig und ging dann im Eiltempo in Jeans Zimmer zurück, wo sich dieser – man glaubte es kaum – wieder ins Bett gelegt hatte. „Jean!“. Rief Marco teilweise tadelnd, teilweise verzweifelt und zog den Faulpelz erst vom Bett hoch und dann mit sich nach unten. Dort ließ er ihn los, zog sich die Schuhe an und schnappte sich seine Tasche, während Jean beleidigt im Flur stand und mit trotziger Mine meinte: „Und ich dachte, wenn du hier schläfst machst du mir Frühstück…“

„Ist das jetzt dein ernst?“, stieß der Größere verzweifelt aus und versuchte dann Jean dazu bewegen, sich die Schuhe anzuziehen. „Wenn du dir nicht sofort die Schuhe anziehst, koch ich einen Monat nichts mehr für dich!“, drohte der Schwarzhaarige an. „Ach komm schon…“, setzte Jean entgegen, doch wurde von dem entschlossenen Blick seines Freundes schließlich überredet, sich zu fügen. Das Risiko, für einen weiteren Monat auf Marcos Essen verzichten zu müssen, wollte er dann doch nicht eingehen. Sein bester Freund sah vielleicht nicht so aus, aber er konnte ganz schön streng sein wenn er wollte.
 

Zum zweiten Mal in dieser Woche rannten sie zur Schule, kamen zu spät, aber immerhin doch noch vor dem Lehrer im Klassenraum an. Reiner grinste sich einen ab und stieß Bertholdt an, woraufhin Annie sie genervt ansah.

„Siehst du. Vielleicht ist an meiner Vermutung doch was dran. Die beiden sind immerhin schon wieder beide zu spät gekommen“, flüsterte er ihm zu.

„Ich weiß nicht…“, erwiderte der Große ratlos und sah kurz zu den erschöpften Jungs vor ihm. Reiner war der Auffassung, sie hätten was am Laufen, aber er war sich da nicht so sicher. Immerhin verhielten sie sich doch sonst eigentlich wie normale Freunde…andererseits hatten sich Reiner und er auch mal lange in dieser Lage befunden, bevor sie endlich zueinander gefunden hatten. Man merkte es ihnen auch jetzt nicht wirklich an, dass sie schon länger ein Paar waren, aber man erwartete wohl auch nicht unbedingt, dass zwei Kerle wie sie eine Liebesbeziehung führten, jedenfalls dachte Betholdt sich das.

„Nächstes Mal schaust du aber wirklich, dass du früher aufstehst“, jammerte Marco erschöpft zu Jean, doch dieser fühlte sich diesmal nicht angesprochen. „Hey, immerhin war ich heute rechtzeitig fertig. Du hast so lang im Bad gebraucht“, rechtfertigte er sich. „Das mag ja sein, aber-“ Marco wurde von Mr. Smith unterbrochen, der in diesem Moment den Raum betrat.

Der Vormittag verlief entspannt, auch wenn Connie und Sasha sich zwischendurch einen Spaß mit ihrer Geschichtslehrerin erlaubten, die den beiden prompt eine Stunde Nachsitzen aufbrummte. Jean waren die beiden egal, solange sie ihn nur in Ruhe ließen, was die ersten Tage erstaunlicherweise auch passiert war, doch darauf verlassen konnte man sich nicht. Wenn es den beiden mal langweilig wurde, war nichts und niemand mehr vor ihnen sicher.

In der Mittagspause entschied sich Marco kurzerhand – und zur Überraschung von Jean, Bertholdt und Reiner – nicht mit ihnen zu essen, da er noch was zu erledigen hätte. Was genau das war, wollte er ihnen aber nicht mitteilen. Der Schwarzhaarige ging durch die Gänge und suchte den Klassenraum der 1 – A, in die unter anderem Armin, Eren und Mikasa gingen. Zu ersterem wollte er gehen und ihn um Rat bei einer gewissen Sache zu fragen, da er sich nur bei dem Blonden vorstellen konnte, dass er ihn verstehen würde, zumal sie ziemlich gut seit der Mittelstufe befreundet waren. Schnell hatte er die drei gefunden, die in ihrem Klassenzimmer am Fenster saßen und sich unterhielten, und ging auf sie zu.

„Hey, ihr drei“, begrüßte er sie kurz und sie sahen mit fragenden Blicken zu ihm. „Also eigentlich wollte ich nur fragen, ob du kurz für mich Zeit hättest…“, meinte er dann an den kleinen Blonden gewandt, woraufhin dieser nickte und aufstand.

„Bis später!“, verabschiedete sich dieser von seinen beiden Freunden, wobei Mikasa irgendwie glücklich wirkte – vermutlich weil sie nun mit Eren alleine sein konnte.

„Also, was ist los?“, wollte Armin wissen, als sie sich ein ruhiges Plätzchen gesucht hatten. Marco atmete tief ein und senkte den Blick, bevor er zögernd anfing: „Also…ich glaube, ich hab mich…verliebt“ Eine kurze Pause folgte, in der Schwarzhaarige kurz zum Kleineren sah, dessen Blick jedoch mied. Armin wartete ab, denn Marco machte den Anschein, als würde da noch was folgen. Der Schwarzhaarige riss all seinen Mut zusammen und sagte so leise wie möglich: „In Jean…und ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll!“ Die Verzweiflung in seiner Stimmte war deutlich zu hören.

Armin, der irgendwie so gar nicht überrascht zu sein schien, nahm eine nachdenkliche Haltung ein und es folgte eine längere Pause des Schweigens, ehe er meinte: „Wie wäre es, wenn du ihm erst mal sagst, dass du auf Männer stehst – was du wahrscheinlich noch nicht getan hast – und seine Reaktion abwartest?“

Marco fühlte sich einerseits gut, da Armin es nicht schlimm fand, dass er schwul war, andererseits wollte er das Risiko, Jean durch so ein Geständnis zu verlieren nicht eingehen, daher setzte er dagegen: „Aber wenn er mich dann nicht mehr mag…“

„Er ist dein bester Freund, oder? Da sollte ihn sowas nicht stören und selbst wenn, wird er nur seine Zeit brauchen, um sich damit abzufinden“, beruhigte der Kleine ihn, sagte ihm aber nicht, dass er vermutete, dass Jean zumindest bi war. Schließlich waren ihm dessen Blicke früher keinesfalls entgangen, doch hatte er sich nie daran gestört, da Jean ihn nie angefasst oder blöd angemacht hatte.

„Meinst du echt?“, hakte der Schwarzhaarige zur Sicherheit noch mal nach und erntete ein Nicken und einen ernsten Blick von Armin.

„Es wird gleich klingeln…“, stellte dieser auch fest. „Sag mit bescheid, wenn was Neues passiert und bis dahin: viel Glück und lass den Kopf nicht hängen!“

„Ich wird‘ mein Bestes geben!“, versprach Marco und machte sich schon mal auf den Weg zum seinem Klassenzimmer, während Armin es ihm gleichtat.

Jean hatte keine Ahnung, weswegen sein bester Freund den kleinen Blonden aufgesucht hatte, genauso wenig wie diese beiden davon Ahnung hatten, über was sich Reiner und er in der Zeit unterhalten hatten, in der Marco nicht bei ihnen gewesen war…


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hoffe, es gefällt euch bisher :)

Ichwürde mich freuen, wenn ihr mir ein Favo
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dalassen würdet! :) Komplett anzeigen

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