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Der gnadenlose Richter

NaruHina
von

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Das Attentat

Der neue Tag hatte kalte Luft aus den Bergen mitgebracht und damit die ersten Vorzeichen ein kühlen Herbstes. Unwillig zog sich mein ganzer Körper zusammen, als ein kalter Luftzug über meinen Rücken strich. Auf dem Dach war ich dem Wetter schutzlos ausgeliefert und ich hoffte, dass der leichte Wind nicht weiter zunehmen würde, weil das die Präzision meines Schusses negativ beeinflussen würde.

Schon seit einer guten Stunde lag ich auf dem Dach und mein einziger Trost war der Umstand, dass Rin mir Gesellschaft leistete. Sie hatte die Aufgabe bekommen, nach meinen Schuss, meinen Rückzug zu decken.

„Wie lange dauert das denn noch?“ Rin seufzte tief und mir wurde klar, warum ich die Scharfschützin im Team war. Rin wurde zu schnell unruhig, wenn sie warten musste, ein Manko, das sich kein Sniper leisten konnte. Ich jedoch hatte gelernt zu warten und war in solchen Situationen kalt wie eine Hundeschnauze. So hatte Kurenai jedenfalls mein Verhalten genannt. Damals war ich wegen dieser Bemerkung beleidigt gewesen, nun wusste ich jedoch, dass sie mich hatte loben wollen.

Ich erlaubte mir ein schmales Lächeln, während ich weiter den Anfang der Straße im Auge behielt.

„In der Ruhe liegt die Kraft, Rin.“

Mit diesen Worten griff ich nach der Armbrust. Die Waffe lag hervorragend in meinen Händen, Kakashi hatte gute Arbeit geleistet.

„Behalt bitte die Straße im Auge und sag mir Bescheid, wenn sie kommen.“, bat ich Rin.

„Okay, verlass dich auf mich.“ Rin wusste, was ich nun tun wollte. Ich schloss meine Augen und horchte nun auf meinen Puls-und Herzschlag. Ich zählte die Schläge und begann ihre Anzahl zu senken, ich horchte auf meine Atemzüge und verlangsamte sie, ich fühlte wie mein Geist und mein Körper immer ruhiger wurden, ich spürte wie die Waffe in meinen Händen förmlich mit meinen Körper verschmolz und zu einer natürlichen Verlängerung meiner Arme wurde. Meine ganzen Sinne verschärften sich, ich konnte nun den Herzschlag von Rin hören und gleichzeitig vergrößerte sich mein Blickfeld. Ich sah nun den Anfang der Marktstraße, wie durch ein Fernglas vergrößert.

„Sie kommen!“, meldete Rin.

Auch ich konnte nun die Menschengruppe sehen, die auf die Marktstraße einbog. Der Fürst Tanaka Yamamoto und Hokage Tsunade bildeten die Spitze, gefolgt von Kakashi und Naruto Uzumaki, dahinter kam die Gefolgschaft des Feudalherren, sowie noch zwei Anbu.

Einige der Passanten blieben stehen und bestaunten den prominenten Besuch. Yamamoto sonnte sich in seiner Berühmtheit und schenkte den Gaffern ein huldvolles Lächeln.

Fehlt nur noch, dass der Kerl winkt. Ich verdrängte den Gedanken sofort aus meinen Kopf. Meine Antipathie gegen Yamamoto durfte mich nicht in meiner Konzentration stören.

Dann blieb Tsunade vor einen Verkaufsstand stehen, so als habe sie etwas Interessantes entdeckt. Yamamoto zog ein verärgertes Gesicht. Er war es nicht gewohnt, auf andere warten zu müssen. Ich legte die Armbrust an.

Tsunade griff nach einem Halstuch, das vereinbarte Zeichen. Sie wirbelte herum und stieß gegen den überraschten Feudalherrn, ich drückte im gleichen Moment ab. Der Bolzen verließ die Armbrust, raste durch die Luft und traf sein Ziel.

Tsunade wurde durch den Treffer um die eigene Achse gewirbelt und stürzte zu Boden, wobei sie Yamamoto mit sich riss. Für eine Sekunde herrschte Stille, dann brach die Panik los. Die Menschen schrien und liefen durcheinander, für einen Moment verwandelte sich die ganze Szene in ein komplettes Chaos und in diesem Kaleidoskop aus Schreien und durcheinander laufenden Menschen sah ich Naruto mit gezückten Kunai auf den Fürsten zu springen. Yamamoto riss mit einen entsetzten Schrei seine Arme hoch, in der Hoffnung, mit dieser jämmerlichen Abwehrbewegung sein Leben retten zu können. Im letzten Augenblick rammte Kakashi seine Schulter gegen Naruto und brachte ihn damit zu Fall. Naruto federte jedoch sofort wieder hoch und stand nun seinen alten Sensei gegenüber.

Rins Hand packte meine Schulter.

„Hoch mit dir! Er schafft das schon!“

Mit einen Ruck riss Rin mich zuerst hoch und dann mit sich, meine Gedanken weilten aber immer noch bei Naruto. Er hatte nun einen schweren Part vor sich. Er würde sich durch halb Konoha kämpfen müssen und dabei hatte er noch Kakashi und zwei Anbu auf seinen Fersen.

Er wird es schaffen. Er wird es schaffen. Er ist der Beste. Im Stakkato hämmerte ich mir diese Gedanken immer wieder in meinen Kopf, doch dann wurde ich brutal in die Wirklichkeit zurück gerissen.

„Verdammter Mist!“, fluchte Rin.

Vor uns waren zwei weitere Anbu aufgetaucht. Für einen Moment wirkten die Beiden unschlüssig, doch dann sahen sie die Armbrust, die ich immer noch in meinen Händen hielt und ihre Hände zuckten zu ihren Waffen.

Mit einen Schrei stieß sich Rin vom Dach ab und flog mit ausgestreckten Bein durch die Luft. Ihr Fuß traf die Brust des Anbu und hämmerte ihn förmlich vom Dach.

Ich schleuderte meinem Gegner die Armbrust entgegen. Mit Leichtigkeit wich der Anbu aus, nur um einen Moment später zu erkennen, dass er auf meine Finte herein gefallen war. Zielsicher fand meine Faust einen Weg durch seine Deckung und erwischte genau die richtige Stelle an seinen Hals. Wie eine Marionette, der man die Fäden gekappt hatte, stürzte er ohne ein Ton von sich zu geben zu Boden.

Wir stürmten weiter über die Dächer, aber nun stellte sich uns kein Gegner mehr in den Weg. Wir sprangen vom letzten Dach und landeten auf der Straße, die direkt zum großen Tor von Konoha führte. Wir rannten weiter und erreichten unbehelligt das Tor.

Nur ein Posten hielt Wache. Er sah uns entgegen und hob die Hand zu einen Gruß. Er wollte wohl auch etwas sagen, aber bevor er dazu kam, traf der Außen span meines Fußes sein Kinn und er wurde von der Wucht des Trittes förmlich aus seinen Stiefeln gehoben. Er landete krachend auf den Boden und blieb-alle viere von sich gestreckt- bewusstlos liegen. In Gedanken entschuldigte ich mich bei ihm und hoffte, ihm nicht den Kiefer gebrochen zu haben.

Als wir durch das Tor liefen, war ich für einen Moment versucht, die Flucht zu unterbrechen, um auf Naruto zu warten, doch die Anweisungen von Ibiki waren unmissverständlich. Wir durften auf unseren Gefährten innerhalb von Konoha nicht warten, sondern hatten uns unverzüglich am vereinbarten Treffpunkt einzufinden.

Sollte Naruto die Flucht nicht gelingen und er gefasst werden, so würden wenigstens Rin und ich in Freiheit bleiben und konnten dann die Mission weiter führen.

Das klang zwar brutal, war aber die richtige Entscheidung. Für einen Ninja hatte die Erfüllung des Auftrages oberste Priorität. Ich wusste, Naruto würde es uns nie verzeihen, sollten wir seinetwegen die Befehle von Morino missachten und dadurch die Mission gefährden.

Kaum hatten wir das Dorf verlassen, bogen wir in den Wald ein. Wie menschliche Bulldozer pflügten wir durch das Gestrüpp, unser Ziel war eine kleine Lichtung, wo wir auf Naruto warten sollten. Außerdem war dort unser Proviant, sowie unsere weitere Ausrüstung und eine große Menge Geld versteckt.

Nach etwa zehn Minuten hatten wir die Lichtung erreicht. Schnaufend blieben wir stehen und pumpten wieder Luft in unseren Lungen. Rin stupste mich an und deutete in die Höhe. Ich folgte ihrer Bewegung mit meinem Blick und musste unwillkürlich grinsen. Ein vereinzelter Baum stand wie ein einsamer Wächter in der Mitte der kleinen Lichtung und in seinen Ästen hingen unsere Rucksäcke, sowie unsere Mehrzweckgürtel und drei Schlafsäcke.

„Ich hole die Sachen mal runter.“ Rin sammelte Chakra an ihren Händen und Füssen und kletterte wie eine Spinne den Stamm herauf. Kopf unter klebte sie dann am Ast, löste die Gepäckstücke und warf sie mir einzeln zu.

Als sie dann wieder vom Baum herunter sprang, aktivierte ich mein Byakugan und machte einen Rundum Blick. Ich konnte keine Verfolger entdecken, fand aber auch keine Spur von Naruto. In Gedanken gab ich mir noch fünf Minuten, bevor ich damit anfangen würde, mir Sorgen um meinen Freund zu machen.

Rin hatte meinen Blick natürlich bemerkt.

„Mach dir keine Sorgen, er wird schon auftauchen. Er will es nur spannend machen. So sind halt die Kerle.“

„Aber nicht Naruto.“, entgegnete ich bestimmt.

Rin verbiss sich mit Mühe das Lachen.

„Natürlich würde dein Naruto so etwas nicht machen.“

Ich warf Rin einen bösen Blick zu, dann machten wir uns daran die Ausrüstung noch einmal zu überprüfen. Selbstverständlich fehlte nichts, die Prüfung sollte nur ein wenig unsere Nerven beruhigen, die doch, durch die letzten Ereignisse, ziemlich aufgepeitscht waren.

Wir waren gerade damit fertig, als wir ein Krachen von Gestrüpp und Ästen zwischen den Bäumen hörten. Sofort benutzte ich das Byakugan und atmete erleichtert auf.

Nur einen Moment später tauchte Naruto auf der Lichtung auf. Er wirkte ziemlich außer Atem, zeigte aber ein triumphales Lächeln, als er sich zu uns gesellte.

Ich hatte schon eine scharfe Bemerkung auf den Lippen, als ich sah, das Naruto aus einer Wunde an der rechten Schulter blutete.

„Du bist verletzt.“, stellte Rin ruhig fest. „Zieh deine Jacke aus, das muss behandelt werden.“

Sie holte ein Medi-Pack aus einen der Rucksäcke, während Naruto gehorsam seine Jacke und sein schwarzes Shirt auszog und ich die Wunde untersuchte. Ich erkannte, dass sie von einen Kunai stammte.

„Hat dich einer der Anbu erwischt?“, fragte ich besorgt. Die Wunde war glücklicherweise nicht sehr tief und würde Naruto nach einer kurzen Versorgung nicht weiter behindern.

Mein geliebter Blondschopf schüttelte den Kopf.

„Nein, das war Kakashi.“

Empört schaute ich Naruto an.

„Das war Kakashi? Warum macht der Idiot so ein Blödsinn!“

Naruto hob seine Schultern, was er im nächsten Moment schon bereute, weil sofort eine Schmerzwelle durch seinen Körper floss.

„Er hat wohl geglaubt, es würde die ganze Sache noch etwas realistischer machen, wenn er mir eine verpasst. Die Sache ist ja nicht so schlimm, es schmerzt nur ein wenig.“

„Schlimm oder nicht. Sobald die Mission vorbei ist gehe ich zu ihm und trete ihm meinen Fuß so tief in den Arsch, das er mir die Zehennägel abkauen kann.“, schimpfte ich.

Rin ließ vor Lachen beinahe das Medi-Pack fallen. Naruto riss verblüfft über meinen Ausbruch die Augen auf. Dann fing er jedoch an zu grinsen.

„Um das zu sehen, würde ich sogar Eintritt bezahlen.“

Für einen Moment sah er mich so liebevoll an, dass ich sofort rot wurde. Rin räusperte sich und brachte uns damit in die Wirklichkeit zurück.

„Kann ich endlich mal seine Wunde versorgen, oder wollt ihr so lange warten, bis sie sich von selbst schließt?“

„Sorry.“ Ich machte Rin Platz und sie begann die Wunde zu versorgen. Ich beobachtete derweil die Umgebung, aber es ließ sich immer noch kein Verfolger blicken. Lange würde es aber nicht mehr dauern, bis die Suchkommandos ausschwärmen und uns jagen würden. Wir fingen jetzt schon damit an, unser Glück zu strapazieren. Glück ist wie ein Stück Seife. Je öfters man es benutzt, desto kleiner wird es.

„Fertig, das müsste reichen.“ Rin war mit ihrer Arbeit fertig und sah zufrieden aus. Naruto zog sich wieder an und bewegte vorsichtig die Schulter. Zufrieden nickte er.

„Danke, Rin. Das hast du gut hin gekriegt.“

Ich schaute auf unser Gepäck und dann auf Naruto.

„Kannst du mit der Verletzung schwere Sachen tragen? Sonst müssen wir das Gewicht deines Gepäckes reduzieren und es auf Rin und mich verteilen.“

Rin warf mir einen ironischen Blick zu.

„Klar kann er sein Zeug selber tragen. Sein Arm ist doch noch dran. Verhätschle ihn bloß nicht. Das kannst du zu genüge machen, wenn ihr verheiratet seid.“

Jetzt wurde auch Naruto rot und ich schaute Rin wieder böse an, aber mein Blick prallte wirkungslos an ihr ab. Wir schulterten alle unser Gepäck und kletterten auf den nächsten Baum. Wir würden den üblichen Weg durch die Baumwipfel nehmen. Als wir auf den höchsten Ast standen, konnten wir das Dach des Hokage- Gebäudes gerade noch erkennen. Stumm nahmen wir Abschied von Konoha, drehten uns um und starteten unsere Flucht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-03-22T01:48:31+00:00 22.03.2014 02:48
Spitzen Kapi^^
Mach weiter so^^


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