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Der gnadenlose Richter

NaruHina
von

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Rin Fuma 2

Als ich aus dem Hokagegebäude trat, stand die Sonne schon ziemlich hoch am wolkenlosen Himmel und hatte die Luft aufgeheizt. Geblendet kniff ich die Augen zusammen und suchte nach meinen Teamkameraden.

„Hey, hier sind wir!“, rief Naruto.

Rin und er hatten es sich auf einer Bank gemütlich gemacht. Ich ging zu ihnen hin und ließ mich ebenfalls auf der Bank nieder. Naruto reichte mir eine Wasserflasche und ich nahm einen tiefen Schluck.

„Also, Boss. Was machen wir jetzt?“, fragte Naruto grinsend.

„Zuerst mal, dir den Mund zunähen, falls du noch einmal Boss zu mir sagst. Und dann lass mir etwas Zeit zum sammeln.“

„Aber ich muss dich doch gemäß deines neuen Ranges ansprechen. Wie wär es mit Göttin?“

Ich tat so, als müsste ich intensiv nachdenken.

„Ja, ich glaube, das ist mir angemessen.“

Vermutlich hätten wir noch etwas weiter geblödelt, doch wir wurden vom Knurren eines Magens unterbrochen.

„Mann, Naruto, kannst du dich nicht etwas mehr beherrschen? Das ist ja echt peinlich. Was soll denn Rin von dir denken?“

„Also echt jetzt. Das war ich nicht!“

Beide schauten wir nun verblüfft auf Rin Fuma, deren Wangen einen Rotschimmer angenommen hatten.

„Das war leider ich.“, sagte Rin verlegen. „Ehrlich gesagt habe ich den ganzen Tag noch nichts gegessen. Gibt es hier eine Laden, wo man guten Rahmen serviert bekommt?“

Auf Narutos Gesicht ging eine Sonne auf.

„Du hast Glück. Hier in Konoha gibt es nämlich den besten Rahmenimbiss des ganzen Landes. Wir wollten sowieso da heute noch essen.“

„Tatsächlich? Das trifft sich ja gut.“ Erfreut lächelte Rin. „Wenn das so ist, dann lade ich euch zur Feier des Tages zum Essen ein.“

Die Sonne in Narutos Gesicht verwandelte sich prompt in eine Supernova.
 

„Klasse! Du warst mir gleich von Anfang an sympathisch. Man merkt gleich, das wir auf der gleichen Wellenlänge liegen.“

Ich verdrehte die Augen. Rin, die das sah, fing an zu kichern.

„Damit du das gleich weißt, der kürzeste Weg zu Narutos Herzen führt über seinen Magen. Das hast du schnell bemerkt, Rin.“

Rins Kichern wurde zu einem Lachen. Naruto versuchte ein unschuldiges Gesicht zu machen, was ihm aber nicht besonders gut gelang. Wir standen auf und machten uns auf den Weg zum Imbisstand.

Zu unserem Glück war zu dieser Tageszeit der Imbiss noch nicht so gut besucht und wir bekamen sofort einen Platz. Ayame lächelte, als sie den besten Kunden ihres Vaters sah.

„Na, eine Portion Rahmen für alle?“

Naruto schenkte ihr ein strahlendes Lächeln, für das ich getötet hätte, um es von ihm geschenkt zu bekommen.

„Aber sicher doch. Das hier ist übrigens Rin Fuma. Sie wird bestimmt eure neue Stammkundin!“

Ich grinste breit.

„Sie ist sozusagen die Wiedergutmachung für mich, weil ich bei euch nicht so viel esse.“

Ayame lachte und brachte uns die Schalen mit dem Rahmen. Die nächsten Minuten verbrachten wir damit, unseren Hunger zu stillen. Natürlich waren Naruto und Rin mit ihren Portionen schneller fertig als ich und ich konnte ihren Gesichtern deutlich ansehen, das sie beide daran dachten, sich einen zweiten Gang zu bestellen.

„Esst nicht so viel. Falls ihr nichts dagegen habt, würde ich gerne sehen, wie dein Kampfstil ist, Rin. Was hältst du davon, mit Naruto eine Sparingsrunde zu machen?“

Narutos Augen leuchteten freudig auf. Für einen guten Trainingskampf war er immer zu haben und natürlich war auch er neugierig auf Rins Fähigkeiten. Rin zwinkerte Naruto zu.

„Warum nicht. Mal sehen, wie lange ich brauche, um dich zu besiegen. Ich hoffe, du bist mir nicht allzu böse, wenn du vor mir im Staub liegst.“

Ich verschluckte mich an meine Nudeln und Naruto machte ein verblüfftes Gesicht. An Selbstvertrauen mangelte es Rin offenbar nicht und ich warf Naruto einen warnenden Blick zu. Ich hatte schon viel von den Kampfkünsten der Fuma-Sippe gehört und auf keinen Fall durfte Naruto die Kunoichi auf die leichte Schulter nehmen, sonst würde er bestimmt eine böse Überraschung erleben.

„Jetzt hast du mich aber echt neugierig gemacht.“, sagte Naruto. „Beeil dich mit dem Essen, Hinata. Hier ist jemand ganz wild auf eine Lehrstunde. Soll ich dir ein Notizblock leihen, damit du dir nach deiner Niederlage Notizen machen kannst?“

Naruto und Rin grinsten sich an, wie Haifische, die gerade einen saftigen Leckerbissen zu Gesicht bekommen hatten.

„Also, wenn eure Kampfkraft auch nur halb so groß ist wie euer Mundwerk, dann wird das bestimmt der Kampf des Jahrhunderts.“, meinte ich trocken.

Wir lachten alle drei und Rin bezahlte das Essen. Das Trainingsgelände war nicht sehr weit vom Imbiss entfernt und so machten wir uns sofort auf dem Weg.

Wie ich vermutet hatte, war niemand auf dem Trainingsgelände. Die meisten unserer Freunde waren in wichtigen Missionen unterwegs.

Rin und Naruto machten einige Lockerungsübungen, um sich dann in der Mitte des Platzes zu treffen und mich anzuschauen.

„Du gibst das Zeichen.“, sagte Rin.

„Aber seid nicht zu grob zueinander.“ Ich hob die rechte Hand. „Also los!“

Kaum hatte ich das Kommando gegeben, als die beiden jeweils einen großen Sprung zurück machten. Während Rin in Warteposition ging, wendete Naruto das Ninjutsu an, für das er so bekannt war. Mit der Fähigkeit Kagebunshin erschuf Naruto vier Doppelgänger von sich, die Rin sofort von allen Seiten angriffen. Rin blieb bis zum letzten Moment stehen, dann jedoch schien sie sich in einen menschlichen Wirbelwind aus Händen und Füssen zu verwandeln. Ich wurde sofort an unseren Kampfstil Kaiten erinnert, bei dem Schläge und Tritte zu einem Art Schutzschild werden.

Die Geschwindigkeit der Kunoichi war um einiges höher als die von Naruto. Nach meiner Meinung konnte sie es in diesem Bereich sogar mit Rock Lee und Gai aufnehmen. Durch ihre Tritte und Schläge wurden zwei von Narutos Doppelgängern in die Luft geschleudert und lösten sich auf. Den beiden Verbliebenen ereilte nur einen Augenblick später ein ähnliches Schicksal, als Rin mehrere Wurfsterne aus dem Handgelenk schleuderte und mit unglaublicher Präzision ihre Ziele traf.

„Nicht schlecht!“, grinste Naruto. „Aber nun füge ich meiner Qualität noch die Quantität hinzu. Ich klecker nicht, ich klotze.“

Nach diesen Worten erschuf Naruto zehn weitere Doppelgänger von sich, die sofort damit begannen, einen Ring um seine Gegnerin zu bilden. Rin drehte sich einmal im Kreise und fing dann zu meiner Überraschung an zu lachen.

„Dann greif mal an, mein lieber Klotz!“

Das ließ sich Naruto nicht zweimal sagen. Seine Doppelgänger stürmten auf Rin zu, doch die reagierte sofort. Auf einmal hielt sie eine kleine Kugel in der Hand, die sie auf den Boden schleuderte. Es gab einen lauten Knall, einen grellen Lichtblitz und Rin verschwand in einer Rauchwolke. Als sich die Sicht wieder verbesserte, war Rin nicht mehr da, doch dafür gab es nun elf Kopien von Naruto.

Ich musste schmunzeln. Rin hatte sich einfach ebenfalls in eine Kopie von Naruto verwandelt. Der blonde Chaosninja fluchte und löste seine Doppelgänger auf. Nun standen sich nur noch zwei Narutos gegenüber, von denen einer wie ein Lausbube grinste und sich einen Wimpernschlag später wieder in Rin Fuma zurück verwandelte.

„Du solltest vorsichtig sein, welche Ninja-Kunst du anwendest. Sonst nutzt sie dein Gegner.“, sagte Rin.

Beinahe hätte ich laut aufgelacht. Ohne es zu wissen, hatte Rin einen Lehrsatz zitiert, den Naruto schon von seinen alten Sensei Kakashi gehört hatte.

Naruto ließ nur ein Knurren hören und schuf nun einen einzigen Doppelgänger. Beide hielten ihre Hände übereinander und stellten eine Art Energiekugel her. Naruto wollte offensichtlich das Rasengan anwenden. Für einen Moment war ich versucht in den Kampf einzugreifen, denn nun begann Naruto damit schwere Geschütze aufzufahren und schließlich ging es hier nur um einen Übungskampf, aber dann sah ich die Miene von Rin und blieb ruhig.

Rins Gesicht zeigte keine Regung. Bevor Naruto auch nur eine Bewegung machen konnte, legte Rin den Mittelfinger ihrer linken Hand auf ihren rechten Oberarm, direkt auf den tätowierten Tiger.

„Tora—Tiger!“, rief sie.

Die Farben des Tigers schienen förmlich zu explodieren. Ein Chakraschleier löste sich aus dem Tattoo, breitete sich innerhalb eines Augenblicks über mehrere Meter aus und formte einen riesigen Königstiger, der mindestens doppelt so groß war, wie ein übliches Exemplar dieser Gattung.

Das Tier riss sein Rachen auf und ließ ein furchterregendes Brüllen hören. Selbst am Rand des Geschehens konnte ich noch den heißen Atem des Tieres auf meiner Haut spüren und für einen Moment glaubte ich mein Herz würde vor Schreck stehenbleiben. Die Augen des Tigers schienen Blitze auf Naruto zu schießen.

Naruto erstarrte förmlich vor Schreck. Ungläubig blickte er auf das Ungeheuer vor sich.

Der Tiger machte einen Satz auf Naruto zu und schlug mit seiner Pranke nach den blonden Ninja. Die Kopie von Naruto wurde getroffen und löste sich sofort auf. Die tödlichen Krallen stoppten nur Zentimeter vor dem Original.

„Ich denke, ich habe gewonnen!“, sagte Rin ruhig.

Naruto sah mit blassen Gesicht auf den Tiger und dann auf Rin. Plötzlich zeigte sich ein Grinsen auf seinem Gesicht.

„Mann, also echt jetzt. Das ist der absolute Oberhammer! Kann ich auch so ein Tattoo bekommen? Ich will aber einen Wolf oder besser noch einen Fuchs. Geht das?“

Rin schaute verblüfft auf Naruto, der den Tiger im Laufschritt umrundete und auf sie zulief. Bei ihr angekommen, streckte er ihr seine Hand hin. Verdutzt ergriff Rin sie.

„Meinen Glückwunsch, Rin.“, sagte Naruto. „Du hast mich mit dieser Vorstellung völlig überrascht. Für heute gebe ich mich geschlagen. Also, kann ich auch so ein Tattoo bekommen?“

„Ich fürchte, das geht nicht. Diese Tattoos wurden nicht in einen Arbeitsgang in meine Haut gestochen, sondern über mehrere Jahre. Nur wenige Menschen haben so ein Immunsystem, das sie der Kraft dieser Tätowierungen widerstehen können. Viele sterben bevor die Tattoos fertig gestellt sind, innerlich von der tödlichen Energie verbrannt, die diese Abbildungen in sich bergen. Es hat vier Jahre gedauert, bis ich sie in meiner Haut hatte und während dieser Zeit war ich mehr als einmal dem Tode näher als dem Leben.“

Rin machte eine Handbewegung und der Tiger löste sich auf. Da diese Hindernis nun fort war, konnte ich mich den beiden nun nähern und hörte weiter zu, was Rin sagte.

„Vor mir sollte meine ältere Schwester diese Tattoos bekommen, aber sie überlebte diese Prozedur nicht. Ich habe nun ihr Erbe und ihre Verpflichtungen übernommen.“

Für einen kurzen Moment zeigte sich Rins Seelenschmerz auf ihrem Gesicht, doch dann hatte sie sich wieder im Griff und grinste.

„Aber das ist doch furchtbar. Warum sollte man das einen Menschen antun!“, rief Naruto.

Rins Grinsen verwandelte sich in eine Härte, wie ich sie nur von Diamanten kannte.

„Es ist eine Ehre, dies für seinen Clan zu erdulden. Würdet ihr beide nicht auch alles für euren Clan tun? Jedes Leid ertragen, um euren Clan zu schützen und um seinen Ruhm zu mehren?“

Naruto sah Rin fest in die Augen.

„Nein, für mich gibt es Grenzen. Ich könnte es nicht ertragen, wenn der Ruhm meines Clans alleine auf das Leiden und Sterben seiner Mitglieder begründet wäre.“

Für einen Moment befürchtete ich, die beiden würden anfangen sich zu streiten, doch auf einmal zeigte Rin ein Lächeln.

„Nein, ich glaube du würdest von keinem Mitglied deiner Familie ein Opfer verlangen. Ich beneide ein wenig die Frau, die mal deine Gefährtin sein wird. Aber zu deiner Beruhigung. Es werden nur Freiwillige für diese Prozedur genommen. Auch ich wurde nicht gezwungen, sondern tat alles aus eigenen Antrieb und genauso hat dies auch meine unglückliche Schwester getan.“

„Ich wollte weder dich noch deine Familie kritisieren. Ich werde dir später meine Geschichte erzählen und du wirst dann verstehen, warum ich so reagiert habe. Ich kann sehr gut nachfühlen, was in dir vorgeht, das versichere ich dir, Rin.“

Ich schaute von Rin zu Naruto und fühlte einen leichten Stich in der Brust. Für meinen Geschmack, verstanden sich die beiden etwas zu gut. Zwischen den beiden gab es eine Verbindung, gegen die ich nicht ankam.

„Wir werden uns in der nächsten Zeit noch besser kennen lernen. Wir werden uns unsere Ecken und Kanten schon abschleifen.“, erklärte ich. „Auf jeden Fall hast du eindrucksvoll gezeigt, dass du zu kämpfen verstehst. Aber das war von einem Mitglied der Fuma-Sippe auch nicht anders zu erwarten.“

Rin Fuma verbeugte sich leicht vor mir.

„Vielen Dank für das Lob, Hinata. Ich muss aber noch viel lernen und ich bin sicher, dass unsere Zusammenarbeit für mich sehr lehrreich sein wird.“

Naruto stöhnte leise auf.

„Haben wir uns nicht jetzt genug geschmeichelt? Wollen wir nicht lieber irgendwo etwas trinken gehen und uns noch etwas besser kennen lernen?“

„Eigentlich eine gute Idee, aber ich muss gestehen, dass ich zurzeit etwas müde bin. Ich habe letzte Nacht nicht sehr viel Schlaf bekommen und die Reise nach Konoha war doch recht anstrengend. Wollen wir das also nicht auf morgen verschieben?“, sagte Rin.

„Ich habe auch noch etwas vor.“, erklärte ich. „Ich schlage vor, wir treffen uns morgen um neun bei Naruto. Wir können ja bei ihm frühstücken und danach in eine der Trainingshallen gehen. Ich muss noch etwas Reha machen und ihr könnt euch etwas an den Geräten austoben.“

„He, und warum ladet ihr euch gerade bei mir zum Frühstück ein?“, meckerte Naruto.

Ich schenkte ihm ein strahlendes Lächeln, das ihn, zu meiner stillen Freude, rot werden ließ.

„Das hat mehrere Gründe. Erstens: Rin weiß schon, wo du wohnst und findet deine Wohnung sofort. Zweitens: Rin ist gerade erst in ihre Wohnung gezogen und da willst du ihr doch nicht gleich auf die Bude rücken. Drittens: Ihr könnt natürlich auch zu mir kommen, dann kannst du endlich mal die herzliche Gesellschaft meines Vaters genießen. Ich bin sicher, du freust dich schon darauf, dich mal mit ihm unter vier Augen unterhalten zu können.“

Narutos Gesichtsausdruck war zum Schießen. Zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich so etwas wie Panik in seinen Augen sehen.

„Der Quadratschädel? Nein danke. Der bringt mich doch sofort um, wenn ich eure Türschwelle überschreite. Also dann bei mir. Ich werde euch schon ein fürstliches Frühstück vorsetzen.“

Rin blickte neugierig von Naruto zu mir. Sie ahnte, dass die Beziehung zwischen Naruto und meinem Vater kompliziert war, aber sie beschloss mit ihren Fragen bis morgen zu warten.

„Also sehen wir uns dann morgen.“, beendete ich das Thema.

Damit gingen wir auseinander.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2014-03-01T22:31:10+00:00 01.03.2014 23:31
Hammer Kapi^^


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