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Verspiegelt

Die Wahrheit lauert im Schatten
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Du arme verlorene Seele, dass du dich hier hin verloren hast :)

Nein, vielen Dank! Ich wünsche dir viel Spaß beim lesen und hoffe doch einfach sehr, dass ich dich in die Welten, die in meinem Kopf sind, verführen kann :)
Über Kommentare mit Meinungen oder auch Verbesserungsvorschlägen würde ich mich wirklich sehr freuen! Komplett anzeigen

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Am Anfang stand das Licht

Wenn es nach mir gegangen wäre, wäre ich in London geblieben, aber Michael wollte ja unbedingt in sein Heimatkaff zurück, eine kleine Stadt zwischen Augsburg und München mit einem Namen, der so albern klingt, dass ihr ihn mir eh nicht glauben würdet. Aber wem erzähle ich das schon. Jedenfalls hat er unseren Umzug damit gerechtfertigt, dass er in München wohl eher Arbeit als Künstler finden würde und auch, dass ich als Journalistin für ein Online Magazin ja von überall her arbeiten kann. Mein Wunsch auf die Bahamas zu ziehen war ihm natürlich völlig egal. Ich meine gutes Wetter, Sandstrand und Meer. Pah! Wer braucht sowas schon. Genau, lasst uns nach Bayern mit den stets verschneiten Bergketten und den betrunkenen Klischee-Deutschen in Lederhose und mit einer XXL-Brezel im vom Bier umschäumten Maul.
 

Ich habe keine hohe Meinung auf das Deutsche Volk. Nicht wegen der Kriege der Vergangenheit, sondern einfach, weil mir ihre stressige Vorstellung des Lebens nicht gefällt. Nan meinte immer, ich hätte die Philosophie der Spanier oder Griechen. Viel schlafen, gutes Essen genießen und die Familie über alles stellen, es sei denn es geht um Schokolade. Nichts geht über Schokolade, versteht sich!
 

Ist ja auch egal, aber weißt du was das lustige an diesem Text ist, den du hier gerade liest? Wenn du ihn liest, wenn, falls überhaupt irgendwann das hier einmal lesen sollte, ich hoffe es ja doch sehr, dann werde ich inzwischen längst tot sein, meine Existenz längst vergessen. Vielleicht bin ich auch einfach nur sehr pessimistisch, mh?
 

Mein Leben mag einigen nicht sonderlich spannend vorgekommen sein, ist es mir auch nie, aber ich hatte stets einen Hang zum übernatürlichen. Die Lebenden haben mich nie interessiert. Ihre Gedanken, ihr Handeln war mir immer zu sehr auf den Tod gerichtet, doch die Toten...Sie sind so viel mehr als nur Nicht-Lebende. Sie sind frei und überdauern die Zeiten und sie sind immer und überall existent, sonst würden wir uns in unseren kurzen Leben nicht so sehr auf sie konzentrieren. Die, die sie unbedingt hören und sehen wollen, sind zu meist Zweifler, die nur widerlegen wollen, dass es sie nicht gibt und meist vor Schreck sterben, sollten sie doch ein "unerklärliches Ereignis" erleben. Ich gehöre zu der, meines Wissen nach, kleinen Charta Mensch, die mehr sehen, hören und spüren, als die anderen, als du, als der freundliche, alte Mann von nebenan, dessen kleiner Pudel ständig in eurem Vorgarten die Rosenbeete zerwühlt. Nun ja, dieser alte Mann ist sogar noch näher an den Schatten dran, aber nicht an denen, über die ich reden will.
 

Ich nenne sie Schatten, weil sie immer da sind, egal ob Tag oder Nacht. Sie sind immer da, hören dir zu, sehen dich, inspirieren dich. Sie sind der Wind, der dir die Ideen für dein nächstes Reiseziel zuflüstern, weil sie dort waren und denken, es könnte dir gefallen. Sie sind die Muse, die dich küsst, wenn du dir unsicher bist, was du auf der Leinwand vor die verewigen möchtest. Manchmal haben selbst Schatten eine physische Form. Dann entladen sie sich und verpassen dir einen kleinen Stromschlag, der in deinem Gehirn einen unterschwelligen Reflex auslöst, der sie für eine Sekunde sichtbar werden lässt. Kennst du das Problem? Die Gesellschaft, unsere Gesellschaft im Jahre 2014 Anno Domini. Wir sind auf eine Linie getrimmt. Wir sind keine reinen Individuen, mehr sind wir Gummipuppen, industriell gefertigt, alle mit dem selben Sinn, der selben Grundlage. Uns wird eine Vorlage hingestellt, die wir übernehmen müssen, ansonsten…Im Mittelalter war es die Hexenverbrennung, in der Renaissance war es das Verhungern lassen ganzer Dörfer, um alle Wissenden zu töten. Verfolgung aufgrund von Religion ist bis heute eine sehr beliebte Erklärung, wieso plötzlich Leute verschwinden. Oh, und wir dürfen natürlich auch nicht die seit dem 19ten Jahrhundert richtig beliebt gewordenen Tollhäuser vergessen. Nervenheilanstallten, in denen völlig gesunde Menschen krank gepflegt wurden. Woher ich das weiß? Weil ich in einer gelandet bin und dank wem? Du wirst ihn noch genauer kennen lernen, auch wenn ich wünschte, es würde sich vermeiden lassen. Er ist ein…ich versuche mir Beleidigungen zu verkneifen. Er ist es nicht wert.
 

Jedenfalls landete ich in einem Irrenhaus und Doc O'Neil hat versucht mir zu "helfen". Er meinte, ich würde an PTBS leiden. Posttraummatische Belastungsstörungen. Ich sei nicht lebensfähig, weil ich den Kontakt zu Menschen scheute, was meinen Beruf als Journalistin für ein Online Magazin ja einwandfrei belegen würde. Er stufte mich als eine Gefahr für mich selber ein, da ich dazu neigte mir die Nägel wegzufressen in stressigen Situationen und auch meine Haare strähnenweise kürzer Schnitt, wenn ich unter enormen Druck stand und leider kam das viel zu häufig vor.
 

Michael habe ich damals im Waisenheim kennen gelernt. Ich war immer stolz darauf sagen zu können, dass wir im Geiste gleich sind. Als ich damals ankam, er war bereits seit fast einem Jahr an diesem Ort, war er es, der mich abends, als ich versuchte mich in den Schlaf zu weinen, nach mir sah, mir die Sterne zeigte. Ist wohl das einzig schöne an Bayern, es gibt kaum industriellen Smog. Ein weiter, klarer Sternenhimmel mit einem dicken Vollmond und einer kühlen Brise. Es war einfach traumhaft. Ich war zwar noch sehr jung, er kaum älter als ich, aber ich habe diesen Mann nie wieder gehen lassen. Er hat mir einfach zu viel bedeutet, mich verstanden und dann kam die Pubertät und er wurde das perfekte Beispiel für einen faulen, saufenden Nichtsnutz. Mich lässt der feine Herr schuften, damit er sich auf seine Musiker Karriere konzentrieren konnte. Pah, kann nicht singen, kein Instrument spielen und besonders kreativ ist er auch nicht, aber Hauptsache er kann "ein Musiker, wie sein Vater" werden. Zu seinem letzten Geburtstag habe ich ihm etwas tolles geschenkt. Ein kleiner Pokal, aussehend wie der "Grammy" nur eben völlig verbogen, wirkend, als ob man über ihn gefahren wäre mit der Aufschrift "Glückwunsch! Du hast es geschafft!". Ja, Glückwunsch! Du bist genauso faul und unnütz, wie dein Vater und stinken tust du wie Stella aus "Ab durch die Hecke!".
 

Wir hatten aber nicht nur solche Momente. Es waren auch ein paar schöne dabei. Immerhin hat er mir das Haus gezeigt, in dem sich mein Leben geändert hat. Die alte Fanny Villa mitten in der Pampa. Man hatte sein Demo wohl gut gefunden und ihm den Dreh für ein Musikvideo angeboten. Er wollte unbedingt "die Location checken", damit er gucken konnte "wo die geilen Tussen hinkommen". Selbstredend habe ich ihm eine gescheuert.

Man hatte ihm erzählt, dass das Haus zwar runtergekommen war, aber zu seinem Lied "Weeping angels" gut passen würde. Runtergekommen war noch eine nette Bezeichnung für das vermoderte und zugewachsene Haus, aber es hatte einfach so viel Charme! Ich sah es und liebte es!
 

Wir gingen hinein…


Nachwort zu diesem Kapitel:
So, damit habe ich den "Prolog" auch mal beendet :)

Ich hoffe dir gefällt es bisher schonmal.
Im folgenden Kapitel, für das ich mir noch keinen Namen überlegt habe, werde ich wohl zwischen den Schreibstilen etwas hin und her springen, falls das hier keinen stört. Was? Keine Einwände? Gut! :)

Wir sehen uns im Gruselhaus wieder! Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: Futuhiro
2014-02-11T19:11:35+00:00 11.02.2014 20:11
Uaha, es geht weiter. Was ein paar Zeilen mehr doch gleich ausmachen!

Ich find die Charaktere immer toller. Ein Musiker also, das gefällt mir. Was genau hat er in seiner Band für einen Posten? Ist er der Frontmann/Sänger oder ist er Gitarrist? (Ich finde, Schlagzeuger würde gut zu ihm passen, bei der Vorgeschichte.)

Außerdem interessiert mich, wie die zwei aus der Psychiatrie wieder rausgekommen sind. Man hat sie ja sicher nicht einfach irgendwann rausgeschmissen, mit der Begründung sie seien jetzt plötzlich gesellschaftsfähig. Wer hat sie entlassen oder da rausgeholt? Und wie ging es danach weiter? Haben sie schlagartig in ein "alltägliches Leben" zurückgefunden oder sind sie immer noch ausgegrenzt weil psychopatisch?

Soviele Sachen, die mich brennend interessieren würden! Die Story hat einen Haufen Potenzial und ich hoffe, diese spannende Vergangenheit der beiden wird noch tiefer beleuchtet. ^^

Aber eine Sache hat mich irritiert: Es hieß die ganze Zeit, sie würde bereits als Journalistin arbeiten und bei Stress selbstschädigende Züge entwickeln. Und darum wurde sie ins Irrenhaus gesteckt. Demnach war sie also bei Einweisung ins Irrenhaus wohl schon erwachsen. Dort lernt sie Michael kennen. Und dann plötzlich der Satz "Dann kam die Pubertät" ... ähm ... ??? Haben die beiden einen so großen Altersunterschied? Ist Michael wesentlich jünger als sie? Oder hab ich da irgendwo einen Zeit/Ort-Wechsel nicht mitgeschnitten?
Antwort von: Futuhiro
11.02.2014 20:13
Okay, Korrektur, ich hab den Fehler gefunden. Sie hat ihn im Waisenhaus kennengelernt, nicht im Irrenhaus. Mein Fehler, sorry. XD
Antwort von:  YukITunes
15.02.2014 19:49
haha x'D Happens! Aber ich finds awesome, dass du dich meine Story so interessiert :D
Michael ist der Frontmann. So ne typische Rampensau :)
Von: Futuhiro
2014-02-01T17:07:00+00:00 01.02.2014 18:07
Allein dein Vorwort ist es schon wert, in diese Geschichte reinzulesen. XD

Ich finde den Prolog sehr vielversprechend. Obwohl er sehr kurz ist und nur sehr wenig wirklich ausgesprochen wird, bekommt man schon eine gute Vorstellung, wer die Hauptcharaktere sein werden und was die Story bereithalten mag. Ich bin gespannt auf mehr.
Antwort von:  YukITunes
09.02.2014 22:52
Vielen Dank :) Ich versuch wenigstens den Prolog bald zu vervollständigen. Freut mich, dass dir meine Geschichte bisher gefällt :)

LG


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