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Sengoku Basara - Weihnachtsspecial

Zusammenfassung
von

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Ein verschnupfter Hochzeitsgast

Ein verschnupfter Hochzeitsgast
 

Der heutige Tag war wahrlich ein wundervoller Tag. Die Sonne schien, es war angenehm mild und ließ den Schnee glitzern. Nach den vergangenen Tagen, die grau, trist und regnerisch waren, weckte dieser selten freundliche Tag die müden Lebensgeister.

Das fand auch Sarutobi Sasuke.

Er strecke genüsslich seine Gliedmaßen und bereitete sich innerlich auf seine neueste Mission vor.

Plötzlich durchdrang eine laute Stimme den friedlichen Morgen.

„SASUKE!!“

Die Stimme gehörte Sasuke’s Meister, Sanada Yukimura.

Warum war er denn um diese Uhrzeit schon so panisch? Soweit er wusste, hatte sein Meister doch heute gar nichts zu tun, außer vielleicht zu trainieren.

Verwundert suchte Sasuke das Zimmer seines Meisters auf. Er kniete sich vor die Schiebetür und öffnete sie. „Ihr habt nach mir geruf…“

Dem Ninja blieben die Worte im Halse stecken, als er das Chaos im Zimmer sah. Überall lagen die Gewänder verstreut herum. Sein Meister stand mitten in diesem Chaos und musterte seine Gewänder kritisch.

„Was tut Ihr hier, Danna?“, erkundigte sich Sasuke vorsichtig.

„… Ich weiß nicht, was ich anziehen soll“, nuschelte Yukimura durch die Finger seiner rechten Hand, die er nachdenklich auf seine Mund gelegt hatte und fixierte seine Gewänder, als könnten sie ihm die Antwort darauf liefern, welches von ihnen er anziehen sollte.

Der Ninja war noch mehr verwirrt. Eine solche Aussage hätte er von einer Frau erwartet, aber von seinem Meister? Er schüttelte kurz den Kopf. „Äh… dürfte ich fragen, warum das wichtig ist? Wollt Ihr irgendwo hingehen?“

„Natürlich!“, antwortete Yukimura schnippisch, als wäre das die dämlichste Frage überhaupt. „Ich gehe zur Hochzeit von Fürst Yoshimoto Imagawa.“

Sasuke hob eine Augenbraue. „Aber… Oyakata-sama hat doch bereits abgesagt! Was wollt Ihr dann dort?“

Endlich wandte sich Yukimura seinem treuen Diener zu. Sein Gesicht wirkt überrascht und nachdenklich. „Na ja… das war so…“
 

Rückblick

Es begann vor drei Tagen.

Takeda Shingen erkrankte schwer an einer Grippe und da es unwahrscheinlich war, dass er zur Hochzeit wieder fit sein würde, erhielt Yukimura von seinem Herrn den Auftrag, zu Yoshimoto zu reisen und ihm höflich abzusagen.

Nachdem der junge General dies getan hatte, wollte er sich in die Ställe zu seinem Pferd begeben und zurück reiten, als ihm unterwegs eine ihm nur allzu bekannte Persönlichkeit begegnete: Date Masamune, Fürst und Nummer Eins von Oshu.

Er wirkte ziemlich genervt.

Als er Yukimura sah, blieb er unwillkürlich stehen. „Sieh mal einer an. Was führt dich denn hierher?“

„Mein Herr ist erkrankt und kann nicht zur Hochzeit kommen. Und Ihr, Masamune-dono?“

„Ah… ich bin hier, um Yoshimoto mitzuteilen, dass ich allein kommen werde. Mein Begleiter ist verhindert. Eigentlich habe ich überhaupt keine Lust, alleine auf diese Veranstaltung zu gehen, aber… was muss das muss, nicht wahr? Na schön, richte deinem Herrn meine Besserungswünsche aus.“

Mit einem leichten Wink verabschiedete sich der junge Fürst von seinem Rivalen und lief an ihm vorbei.

Yukimura jedoch bekam bei der Nachricht leuchtende Augen und es entwickelte sich eine fixe Idee in seinem Kopf. Schnell folgte er Masamune. „Masamune-dono! Was haltet Ihr davon, wenn ich Euch begleiten würde?“, fragte er aufgeregt.

Wieder blieb Masamune stehen und musterte Yukimura überrascht. „Du? Warum willst du mich denn begleiten?“

Yukimura errötete leicht und dachte rasch nach. Er konnte ihm ja schlecht die Wahrheit sagen. Dass er sich nichts mehr wünschte, als dem Fürsten näher zu kommen.

„Äh, nun… es wäre sicher auch im Sinne meines Fürsten, wenn wenigstens ich bei der Hochzeit erscheine!“, log er.

Masamune war dennoch skeptisch. „Das kann ich nicht von dir verlangen, es ist zu kurzfristig“, versuchte er abzuwimmeln.

„Das ist es gewiss nicht. Ich habe nichts anderes vor.“

„…Du müsstest dich etwas… eleganter anziehen.“

„Kein Problem.“

Masamune seufzte. „Du zwingst mich förmlich dazu, es dir zu sagen, oder?“

„Mir was zu sagen?“

„Du und ich… also… es wäre komisch, ausgerechnet mit dir als mein Begleiter zu der Hochzeit zu erscheinen, angesichts der Tatsache, dass wir erbitterte Rivalen sind.“

„Masamune-dono, ich verstehe durchaus, was Ihr meint. Aber macht Euch deswegen keine Gedanken! Ich erscheine dort lediglich anstelle meines Fürsten! Bitte sagt ja! Ich werde auch nichts tun, was Euch in Verlegenheit bringen würde!“, flehte Yukimura und setzte automatisch eine Hundeblick auf.

Schließlich knickte Masamune ein. „Gut, ich bin einverstanden. Aber nur, weil ich ungern allein dort hingehe!“

„Ich danke Euch, Masamune-dono. Das werdet Ihr nicht bereuen!“

Freudestrahlend drehte sich Yukimura um und ging zu den Ställen.

Rückblick Ende
 

Sasuke seufzte fassungslos. „Ihr… habt also Fürst Date versprochen, ihn zu der Hochzeit zu begleiten?“

Yukimura nickte.

„Dürfte ich Euch eine Frage stellen? Was wollt Ihr von diesem brünetten Mann?“, fragte der Ninja eindringlich, wobei er die Worte »brünetter Mann« besonders betonte, als sei das wichtig.

„Er ist nicht brünett“, empörte sich Yukimura, dann wurde sein Blick ganz verträumt. „Sein Haar ist mehr wie… helle Schokolade. Es ist so wundervoll, wenn der Wind ihm sanft ein paar Strähnen in sein Gesicht weht oder das Sonnenlicht es verführerisch schimmern und verspielt über ihn hinwegtanzen lässt.“ Yukimura seufzte verzückt, dann fiel ihm urplötzlich wieder ein, dass Sasuke ja auch noch da war und er wurde rasch wieder ernst. „Er ist also nicht brünett!“

„Danna…“, begann Sasuke tadelnd, fand aber nicht die richtigen Worte. Schließlich sagte er entschieden: „Ihr müsst das absagen! Ihr könnt diesen Mann nicht auf die Hochzeit begleiten!“

„Doch, ich kann! Ich hab es ihm versprochen und ich halte meine Versprechen!“

Sasuke seufzte schwer. Offenbar war das hier ein Kampf gegen Windmühlen. „Nun gut. Dann versprecht mir wenigstens, dass Ihr nichts Dummes tun werdet.“

Beleidigt senkte Yukimura die Augenbrauen und zog eine Schnute. „Ja, ich mache nichts Dummes!“, maulte er genervt.

Der Ninja hoffte das Beste und ließ seinen Meister allein. Vorher warf er ihm noch ein rotes Haori zu.

Yukimura musterte ihn nachdenklich, dann nickte er ihn zufrieden ab und suchte nach den passenden Hakama. Und dann, ganz plötzlich, musste er kräftig niesen.

Überrascht hielt er inne und wunderte sich, woher das kam. Dann musste er noch einmal kräftig niesen. Und dann noch einmal.

Nun wurde der junge General panisch.

Hatte er sich etwa bei seinem Herrn angesteckt?

Das dürfte auf gar keinen Fall passieren! Wenn er jetzt krank werden würde, dann könnte er ja nicht Masamune zur Hochzeit begleiten! Dabei war das doch seine Chance, dem Fürsten endlich näher zu kommen! Das konnte er sich nicht entgehen lassen!

Warum musste er auch unbedingt die letzten Tage am Krankenbett seines Herrn zubringen?!

Er musste unbedingt etwas dagegen tun!

Wenn er sich recht erinnerte, dann trank sein Herr doch eine seltsame Medizin, um wieder gesund zu werden. Auf den ersten Blick schien sie jedenfalls zu helfen.

Dann war ja alles klar! Entschlossen zog sich Yukimura an und huschte dann in die Kammer, in der sein Herr seine Spezialmedizin aufbewahrte. Er hatte sie glücklicherweise bereits portionsweise in kleine Fläschchen abfüllen lassen.

Gut darauf achtend, dass ihn niemand dabei erwischte, nahm Yukimura ein Fläschchen aus dem Regal, zog den Korken ab und nahm einen kräftigen Schluck. Es schmeckte absolut ekelhaft und brannte in seinem Rachen. Noch nie in seinem Leben hatte er so etwas Scheußliches getrunken! Aber wahrscheinlich musste Medizin so schmecken…

Yukimura zwang sich selbst dazu, noch einen Schluck zu nehmen, dann stopfte er den Korken wieder rein, steckte die Flasche in seine Gewänder und machte sich dann auf zu Ställen, um endlich loszureiten.
 

Gegen Abend kam Yukimura im Schloss von Yoshimoto Imagawa an.

Masamune wartete dort bereits auf ihn.

Yukimura, dem es inzwischen schlechter ging und einige weitere Schlucke der Medizin intus hatte, lächelte trotzdem tapfer und betrat mit dem Fürsten von Oshu den Hochzeitssaal.

Wie von Masamune erwartet, warfen die anderen Hochzeitsgäste neugierige Blicke zu; hier und da wurde auch getuschelt. Masamune ignorierte dies jedoch und begab sich erhobenen Hauptes zu seinem Platz. Yukimura nahm als sein Begleiter hinter ihm Platz.

Die Zeremonie begann und alle lauschten aufmerksam – nur nicht Yukimura.

Er holte das Fläschchen hervor und nahm einen kräftigen Schluck, dann steckte er sie wieder weg. Dabei fing er sich die vorwurfsvollen Blicke von Kasuga ein, die neben ihm saß.

Der Brünette ignorierte sie jedoch und beugte sich stattdessen zu Masamune vor.

„Also… wie haben die beiden sich denn überhaupt gefunden?“, fragte er eine Spur zu laut.

„Das war eben Schicksal“, flüsterte Masamune zurück. „Er war reich, sie wollte ein bequemes Leben und suchte einen Mann mit Geld.“

Yukimura seufzte theatralisch. „Oh~ Das ist so wunderschön. Die Beiden sind füreinander bestimmt! Glaubt Ihr, dass sie wohl ahnen, wie hässlich ihre Kinder mal werden?“

Masamune brach in Gelächter aus.

Kasuga sah die Beiden empört an. „Sscht!“, zischte sie böse.

„Ach, sei doch still!“, erwiderte Masamune genervt und widmete sich wieder der Zeremonie.

Yukimura grinste breit. Er fühlte sich irgendwie benebelt, aber gut.

„Ich liebe das hier alles!“, säuselte er. „Soviel Liebe! Umarmt Ihr mich?“, fragte er den Fürsten plötzlich und noch ehe der antworten konnte, schlang Yukimura schon die Arme um ihn und drückte ihn ganz fest an sich.

„Lass das!“, polterte Masamune und stieß ihn zurück.

Nun waren auch die anderen Hochzeitsgäste genervt. Sie bedachten die beiden jungen Männer mit tadelnden Blicken und zischten alle genervt: „Sscht!!!!“

„ICH MAG DIESES SPIEL NICHT MEHR!!!“, schimpfte Yukimura bockig und verschränkte die Arme.
 

Anschließend saßen alle beim Hochzeitsempfang.

Masamune rümpfte die Nase. „Es wäre wirklich nicht nötig gewesen, den Brautstrauß an dich zu reißen“, beschwerte er sich bei Yukimura.

Der Brünette, der gerade seinen Strauß betrachtete, zog eine Schnute. „Ich verstehe! Offenbar dürfen nur Frauen etwas Hübsches geschenkt bekommen!“, maulte er bockig.

„Wie auch immer. Die Zeremonie und das Essen haben wir hinter uns, dann sollten wir jetzt gehen!“, schlug Masamune seufzend vor.

Genau in diesem Augenblick erhob sich der Trauzeuge. „Einen Toast auf das schöne Brautpaar. Möge das Glück sie niemals verlassen!“

Yukimura fügte lauthals noch hinzu: „Wir geben ihnen dafür ein ganzes Jahr!“

Masamune schwankte zwischen Scham und Belustigung.

Mori Motonari, der Fürst der westlichen Provinz Aki, beugte sich spöttisch lächelnd zu Masamune herüber. „Ich hätte nicht gedacht, dass du einen Begleiter finden würdest, der dich in ein noch schlechteres Licht rücken könnte, aber dieser charmante Kerl schafft das mit Bravur“, höhnte er.

Masamune schenkte ihm ein kaltes Lächeln zurück. „Ich kann dir versichern, dass Yukimura ein höchst respektabler, junger Mann ist. Er mag heute vielleicht seine Manieren vergessen haben, aber dennoch wäre ich mit keinem Anderem lieber hier, als mit ihm. Ich bin sicher, dass ich mich tausendmal besser amüsiere, als du.“

Natürlich hatte auch Yukimura dies gehört und er fühlte sich dazu veranlasst, ebenfalls einen Toast auszusprechen. „Ich muss etwas loswerden! Ich denke, ich spreche für jeden hier, wenn ich sage, dass der wunderbarste und faszinierendste Mann in diesem Saal nicht der Bräutigam ist, sondern Fürst Date Masamune!“, verkündete er lauthals.

Der junge Fürst wäre am Liebsten im Erdboden versunken.

„Mir reicht es, ich verschwinde“, stöhnte er genervt und erhob sich.

In diesem Moment ertönte Musik.

Sofort sprang Yukimura auf und griff nach Masamune’s Arm, zog ihn in seine Arme und begann mit ihm zu tanzen.

„Was tust du da?! Lass mich los!!“, protestierte Masamune, konnte sich aber einfach nicht aus den Armen des Jüngeren befreien.

Der ignorierte ihn einfach und tanzte mit ihm quer durch den Saal. Dabei stieß er immer wieder andere Tanzpaare beiseite.

So unangenehm Masamune dies auch war, irgendwie kam er nicht umhin, festzustellen, dass sein Begleiter ein wirklich guter Tänzer war. Schließlich gab er seinen Widerstand auf und ließ sich von ihm führen.

Als das Lied endete, zog Yukimura den Älteren fest an sich. Dabei berührte dessen Hand sein Gesicht – und zum ersten Mal an diesem Abend bemerkte Masamune, dass Yukimura hohes Fieber hatte.

„Yukimura! Du verglühst ja!“, rief er geschockt. Sofort nahm er dessen Hand und zog ihn hinter sich her. „Komm! Du gehörst ins Bett und zwar sofort!“

Zu schwach, um zu protestieren, ließ sich Yukimura aus dem Saal ziehen.
 

Einige Zeit später kehrten Masamune und der geschwächte Yukimura in die Residenz des Tigers von Kai ein.

Sofort brachte Masamune den Jüngeren in sein Zimmer und legte ihn ins Bett.

„Du hättest mir ruhig früher sagen können, dass du krank bist“, schimpfte er, während er Yukimura oberflächlich entkleidete. „Weißt du denn nicht, wie gefährlich das ist, was du gemacht hast?“

„Doch, ich weiß es“, sagte Yukimura leise.

Er wirkte so schwach und kränklich, dass Masamune Mitleid mit ihm hatte.

„Ruh dich aus“, sagte der Fürst sanft und deckte ihn zu.

„Ich muss Euch aber noch was sagen!“, flehte Yukimura.

Masamune jedoch hatte inzwischen das Fläschchen gefunden, das mittlerweile leer war. Neugierig roch er daran und verzog das Gesicht. Das stank ja geradezu nach Alkohol! „Hast du etwa die ganze Flasche leer getrunken?! Was ist denn das?!“

„Das ist… die Spezialmedizin von… Oyakata…sama“, brachte Yukimura mühselig hervor.

„Spezialmedizin trifft es ziemlich gut“, dachte Masamune laut und stellte die Flasche beiseite.

Dann griff Yukimura nach seiner Hand. „Masamune-dono, bitte hört mich an! Ich muss Euch unbedingt etwas sagen! Wisst Ihr… mein Fürst war lange Zeit das einzig Wichtige für mich! Aber mittlerweile… gibt es da noch jemanden… nämlich Euch.“

„Ja, wie du meinst“, blockte Masamune ab und wollte sich des Griffes entziehen.

Doch Yukimura ließ nicht los, sondern packte den Älteren an seinem anderen Arm und zog ihn ganz nah zu sich herunter. „Ich meine das ernst!“, rief er eindringlich. „Egal, wie oft ich darüber nachdenke, ich kann es einfach nicht anders sagen! Masamune-dono… ich liebe Euch!“ Nach diesem Geständnis überwand Yukimura noch die letzten Meter Abstand zwischen ihnen und küsste ihn.

Der süße Kuss war so schnell vorbei, wie er anfing.

Völlig erschöpft fiel Yukimura ins Kissen zurück und schlief auf der Stelle ein.

Masamune kniete noch eine Weile über Yukimura gebeugt, dann erhob er sich und verließ das Zimmer. „Ganz schön problematischer Kerl… aber irgendwie süß!“
 

~ Owari ~



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