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Star Trek TOS - Routinemission mit Folgen (2)

Zweiter Teil - Dunkle Nebel
von

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Die Besprechung

Am liebsten wäre Jim nach der Dusche direkt in sein Bett gekrochen. Es war heute ein ziemlich anstrengender und ereignisreicher Tag gewesen. Er war gerade von einer Krankheit genesen, die vielleicht gar keine richtige Krankheit gewesen war, dann hatte Spock seinen Zusammenbruch gehabt. Außerdem hatte ihn die Mentalverschmelzung mit seinem Freund sehr viel mehr Kraft gekostet, als wenn Spock wie üblich den Kontakt initiierte, eine Tatsache, die Jim sich selbst gegenüber nur ungern eingestand. Er hasste es, Schwächen zuzugeben.
 

Die Zeit drängte, Spocks Zustand würde sich bald wieder verschlechtern und so wollte und würde er die Verabredung mit Lieutenant Thima und Fähnrich Rala auf jeden Fall einhalten. Jetzt, wo er von Spock neue Fakten kannte, konnte ihre Suche noch gezielter von statten gehen.

Er schlüpfte in eine frische Uniform und machte sich auf den Weg zum Konferenzraum.
 

Der Rigelianer Bejiki Rala erwartete den Captain bereits vor der Tür des Versammlungsraums, er strahlte die Ruhe eines Schamanen aus, obwohl die Uniform der Sternenflotte nicht wirklich zu seinem restlichen Erscheinungsbild passte. Seine dunkle Haut schmückten im Gesicht und an den Händen geometrische Stammeszeichen in verschiedenen hellen Brauntönen mit einigen weißen Farbelementen. In einzelne Strähnen seiner langen, schwarz glänzenden Haare waren hellbraune und beige Perlen eingeflochten.
 

Lieutenant Leanna Thima traf nur einige Sekunden später als der Captain ein, dafür aber im Laufschritt. Ihr rostrotes Haar reichte ihr nicht ganz bis zu den Schultern, es war vom Laufen ganz wirr und betonte ihre katzengrünen Augen. „Bitte entschuldigen Sie die Verspätung, Sir.“ Sie strich sich eine Haarsträhne hinter die Ohren und klang kein bisschen außer Atem.
 

James T. Kirk winkte ab. „Ich bin selbst gerade erst eingetroffen, Lieutenant.“ Mit einer einladenden Geste bat er beide in den Raum. Als sich alle niedergelassen hatten, begann der Captain: „Ich nehme an, Sie wissen warum ich Sie beide angefordert habe?“

Beide Besatzungsmitglieder nickten bestätigend.

„Ich weiß nicht, ob Sie bereits Gelegenheit hatten, einen Blick auf die gesammelten Daten aus dem Raumnebel zu werfen. Sie sind ziemlich umfangreich. In jedem Fall gibt es inzwischen neue Erkenntnisse, Mr. Spock betreffend.“ Er machte eine kurze Pause, um nach den besten Worten für die Präsentation von Spocks Informationen zu suchen. Erwartungsvoll musterten ihn die beiden Crewmitglieder.
 

Der Captain holte tief Luft und legte die Fingerspitzen beider Hände aneinander, seine Ellenbogen ruhten angewinkelt auf der Tischplatte. Eine Haltung, die üblicherweise von Spock eingenommen wurde. Jim bemerkte es und nahm die Hände wieder herunter. Entschieden begann er zu sprechen: „Während einer Mentalverschmelzung mit Mr. Spock habe ich von ihm selbst erfahren, dass er vermutet, von einem Element des Raumnebels auf atomarer Ebene vergiftet worden zu sein. Er weiß nicht, worum es sich handelt, nur dass es ihn bald töten wird, wenn wir das Element nicht isolieren, bzw. wenn wir kein Gegenmittel finden.“

Jim Kirk lehnte sich zurück und wartete auf die Reaktion seiner beiden Besatzungsmitglieder. Er war gespannt, was sie von seiner Aussage hielten, vor allem nach Doktor M’Bengas Reaktion. Doch zunächst herrschte Schweigen und dann wechselten Thima und Rala einen kurzen Blick, bevor sie sich wieder ihrem Captain zuwandten.
 

Fähnrich Rala ergriff zuerst das Wort: „Ich bin, wie Sie wissen, erst seit kurzem auf der Enterprise. Doch auch ich habe von Ihrer fast schon legendären freundschaftlichen Verbindung zu Mr. Spock gehört. Die Informationen, die er Ihnen mitteilen konnte, sind wirklich hilfreich für unsere Suche. Möglicherweise hängt mit diesem unbekannten atomaren Element auch die kürzlich erlebte Grippeepidemie der Crew zusammen.“

Lieutenant Thima stimmte ihm zu. „Das ist auf jeden Fall möglich. Denn soweit ich weiß, ist Mr. Spock doch zur Hälfte Mensch, nicht wahr? Vielleicht wirkt sich die Durchquerung des Raumnebels bei ihm nur zeitlich verzögert und eben ganz anders aus, weil er ein Hybride ist.“

Captain Kirk war zufrieden mit den Schlussfolgerungen der beiden Crewmitglieder. Er war froh auf Scottys und Uhuras Empfehlungen gehört zu haben. Diese Beiden waren genau die richtigen Personen für diese Aufgabe. Sie besprachen das weitere Vorgehen und verteilten die zu erledigenden Arbeiten in Details.
 

Als alles Nötige besprochen war, sagte Captain Kirk: „Wenn Sie beide noch etwas für Ihren Auftrag brauchen, ganz egal was, zögern Sie nicht, es mir zu sagen.“ Dann blickte er zunächst Thima und dann Rala an. „Und wenn Sie jetzt keine weiteren Fragen haben, betrachten Sie diese Besprechung als beendet. Was ihren Auftrag angeht, können Sie sich jederzeit ohne Rücksicht auf die Dienstzeit an mich wenden. Es ist mir sehr wichtig, dass wir Mr. Spock so schnell wie möglich helfen können.“

„Natürlich, Captain.“, bestätigte Fähnrich Rala.

„Aber sicher, Sir.“, kam es von Lieutenant Thima.

Sie standen alle Drei auf und verließen gemeinsam den Konferenzraum. Vor der Tür verabschiedeten Sie sich. „Gute Nacht.“, sagte Captain Kirk und Rala und Thima erwiderten: „Gute Nacht, Sir.“
 

Der Captain machte sich auf den Weg zum Turbolift und auch Bejiki Rala wollte in die gleiche Richtung gehen, doch Leanna Thima hielt ihn zurück. „Entschuldigen Sie, Mr. Rala. Haben Sie noch eine Minute Zeit?“

Der dunkelhäutige Mann nickte und lächelte seine Kollegin freundlich an. „Natürlich. Um was geht es denn?“

Leanna war unsicher, wie Sie es formulieren sollte: „Ich möchte nicht vermessen erscheinen, aber können Sie mir etwas genauer sagen, was es mit dieser Mentalverschmelzung auf sich hat?“
 

Der Rigelianer nickte erneut. „Gerne, Miss Thima. Einige Vulkanier sind Berührungs-telepathen, sie können Ihre Gedanken mit denen von anderen Personen verbinden und so miteinander kommunizieren. Soweit ich weiß, hat Mr. Spock mit dem Captain schon öfters seine Gedanken geteilt. Möglicherweise konnte der Captain ihn daher heute erreichen, denn eigentlich ist Captain Kirk kein Telepath.“

Bejiki bemerkte, dass seine Kollegin sich nun noch unbehaglicher fühlte und hatte eine Vermutung, warum. „Keine Sorge, Lieutenant.“, versuchte er sie zu beruhigen. „Mr. Spock würde niemals unaufgefordert irgendjemandes Gedanken lesen. Im Gegenteil, es ist ihm meist sehr unangenehm, es ist eine ziemlich intime Angelegenheit.“
 

Leanna musterte ihren Gegenüber verwundert. „Mr. Rala, wie kommt es, dass Sie so gut Bescheid wissen? Wie Sie eben sagten, sind Sie noch nicht lange auf der Enterprise. Ich selbst bin nun schon eine Weile hier, aber irgendwie habe ich von all dem nur wenig mitbekommen, wenn ich auch von der Freundschaft zwischen dem Captain und Mr. Spock wusste.“

Nun lächelte Bejiki ein wenig geheimnisvoll: „Nun, es kommt auch immer darauf an, wofür man sich interessiert und was man hören möchte.“ Er machte eine bedeutungsschwere Pause. Dann ergänzte er: „ Es war mein persönlicher Wunsch, auf die Enterprise zu kommen. In meinem Volk gibt es außerdem ebenfalls Mitglieder mit besonderen spirituellen Fähigkeiten und ich persönlich finde zudem die vulkanische Kultur äußerst spannend.“

Lieutenant Thima verstand. „Ach so. Nun dann, gute Nacht. Und vielen Dank.“ Sie wandte sich zum Gehen, doch eine Hand auf ihrer Schulter hielt sie zurück.

„Da wir jetzt zumindest in nächster Zeit öfters zusammenarbeiten… Wollen wir uns nicht beim Vornamen nennen?“, schlug Bejiki Rala vor.

Leanna Thima nickte zustimmend. „Gerne. Ich bin Leanna.“

Bejiki verbeugte sich mit einem Lächeln. Er schien oft und gerne zu lächeln. „Bejiki, zu Diensten.“

Leanna lachte. „Es ist zwar schon spät, aber ich hätte noch Hunger. Und du? Willst du auch noch etwas essen, Bejiki?“

„Ja, ich könnte noch etwas essen.“, bestätigte er.

Zusammen gingen Sie miteinander plaudernd zur Mannschaftsmesse.
 

Captain Kirk war trotz seiner Müdigkeit statt zu seiner Kabine zur Krankenstation zurückgekehrt. Er hatte Christine Chapel mit dem Befehl, sich auszuruhen in ihr Quartier geschickt und ihren Platz an Spocks Seite eingenommen. Der Vulkanier hatte nach wie vor die Augen geschlossen. Seine Werte waren noch unverändert, nicht besser, aber zum Glück auch noch nicht schlechter geworden. Doch nun, da Jim auch körperlich in Spocks Nähe war, spürte er durch das mentale Band wieder die schwarzglühenden Nebelschleier, die Spocks Bewusstsein bedrohten. Ihre brennende Hitze drang auch in seine Gedanken und verursachte ihm Kopfschmerzen. Doch um nichts in der Welt wollte er die Verbindung zu Spocks Bewusstsein verlieren und wenn Sie ihn noch so sehr schmerzen würde. Irgendwann schlief er mit dem Kopf aufs Spocks Bettdecke ein.



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