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Ein folgenschweres Chasting

von

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Kapitel 2

Kapitel 2
 

Isa schloss die Haustür auf und betrat das Haus, das schon seit vielen Generationen in dem Besitz der Familie Schönberg ist. Hier lebte sie mit ihrem Vater und ihrem kleinen Bruder. Ihre Mutter verließ die Familie als sie 7 Jahre alt war und lebte jetzt mit ihrem neusten Freund in Spanien, weshalb Isa sie kaum sah und auch ihr Verhältnis zu ihrer Mutter war nicht das allerbeste.
 

Im Haus rührte sich nichts, was Isa ziemlich verwunderte. Sie hatte eigentlich als Begrüßung eine Schimpfattacke ihres Vaters erwartet, doch sie war froh darüber, dieser entkommen zu sein schien. Isa zog sich um und ging in die Küche, um sich etwas zu essen zu nehmen. Denn erst nachdem die ganze Aufregung wegen dem Casting verschwunden war, bemerkte sie ihren großen Hunger. Sie nahm einen Apfel aus dem Kühlregal und stockte. Ein Zettel lag auf dem Küchentisch.

Als sie ihn nun las, wurden ihr einige Tatsachen klar. Ihr Vater holte ihre Cousine vom Flughafen ab! Plötzlich zuckte sie erschrocken zusammen. Anna, ihre Cousine kam zu Besuch. Anna, das schrecklichste Wesen überhaupt.

Eine Sekunde später stürze sie aus der Küche in ihr Zimmer. „Puh, alles noch so, wie es sein sollte!“, dachte Isa, „Nie wieder würde ihr Cousine ihr heiliges Zimmer auch nur betreten. Das letzte Mal hatte ihr völlig gereicht, diese Zicke …“. Sie hoffte inständig, dass sie nicht für Anna den „Babysitter“ spielen musste. Das wurden ihre armen Nerven nämlich nicht aushalten und Zeit hatte sie auch keine. Sie schmiss sie sich auf das Bett, den Apfel aufessend und begann ein Buch zu lesen.

Sie vertiefte sich so tief in die Geschichte, dass sie beinahe die Ankunft ihrer Familie verpasst, als diese nach 2 Stunden erschienen.
 

Langsam kam sie in die Wirklichkeit zurück, richtete sich auf und begab sich nach unten. Dort erwartete sie ein Caos der extra Klasse und sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Anna stand zwischen ihren bereits hereingetragenen Koffern und ihr Bruder hatte sich schon daran gemacht, mit seinem Spielzeug im ganzen Haus zu spielen. Ganz zum Leidwesen vom Vater, der gerade den 3. Koffer hereintrug und gleich wieder verschwand. Sie hoffte, dass dieser der letzte war und dachte bei sich: „Mein armer Papa muss für diese verwöhnte, selbstsüchtige Ziege den Packesel spielen. Helfen könnte sie ihm ja wohl, sind ja schließlich ihre Sachen, nicht seine. Dafür ist sich das Fräulein wahrscheinlich zu fein.“

Sie trat zu ihrer, ach so netten Cousine, auf gestylt wie immer, und sagte halbherzig: „ Hey, guten Flug gehabt?“ „Oh, hallo“, erwiderte Anna und musterte sie von unten nach oben. „Verändert hast du dich seit letzten Mal ja nicht, wie ich sehe“, fügte sie herablassend hinzu. Schnell konterte Isa: „Na, du ja auch nicht. Ich frage mich ernsthaft, was du hier willst.“ „Stimmt, diese Lebensbedingungen hier sind wirklich unter MEINEM Nivea. Aber …“. Weiter kam sie nicht, denn gerade betrat Isas Vater wieder den Flur und trat zu den beiden Cousinen. „Na, wie ich sehe vertragt ihr euch. Ähm… Isa, es wäre nett von dir wenn deine Cousine Anna bei dir im Zimmer wohnen könnte.“ Isa erstarrte und lief rot an, vor Wut. Wie konnte ihr Vater es wagen, ihr diese Bitte auch nur zu stellen. Nachdem, was letztes Mal vorgefallen war …. Die Hände zu Fäusten geballt, antwortete sie so ruhig sie konnte: „Auf gar keinen Fall werde sie sie auch nur einen Schritt in mein Zimmer lassen. NIEMALS!!!“. Damit rannte sie in ihr Zimmer. Doch bevor sie die Tür mit einem lauten Knall zuschlug hörte sie noch ihren Vater, der gerade zu Anna sagte: „Isa meint das nicht so. Ich werde später noch einmal in aller Ruhe mit ihr reden!...“ Was er weiterhin noch sagte, konnte sie nicht mehr verstehen, denn ihre Tür fiel mit einem lauten „Bum“ zu.

Im Zimmer lief sie, immer noch laut schimpfend, unruhig auf und ab. Ihre Wut war mächtig. Wie konnte ihr Vater ihr das nur antun. „Sie wird nie in meinem Zimmer wohnen. Niemals. Egal was auch immer mein Vater sagt oder tut. Niemals würde ich mir ein Zimmer mit dieser schrecklichen Cousine teilen“, beschloss sie.

Sie stellte sich ans offene Fenster, atmete die kühle Abendluft ein und wandte sich dann seufzend ab.
 

Sie nahm sich die Hausaufgaben vor und benötigte dafür 1 ½ Stunden, vor allem da sie noch für den Mathetest morgen lernen musste. Gerade damit fertig geworden rief ihr Vater zum Abendessen.

Sie stand auf und bewegte sich, die Zimmer noch hinter sich zuschließend, in das Esszimmer.

Dort roch es köstlich nach ihrem Lieblingseintopf. Sie setzte sich zu ihrem Bruder und der gerade dazukommenden Anna. Als ihr Vater mit dem Essen den Raum betrat, stand sie schnell auf und half ihrem Vater. Erst ihrem Bruder, dann ihrer Cousine und Vater und zum Schluss sich selber gab sie das Essen auf den Teller, während ihr Vater die restlichen Sachen aus der Küchen holte. Sobald Anna das Essen sah, verzog sie das Gesicht. Angewidert meinte sie: „Diese Essen soll ICH essen?! Weißt du überhaupt, wie viele Kalorien da drinnen sind?! Im Gegensatz zu dir, achte ich auf meine Figur. Was man von dir ja nicht behaupten kann! Du… „ Weiter kam sie mit ihrer Schimpftirade nicht, denn gerade betrat ihr Vater wieder den Raum. „Also“, ergriff Vater das Wort, „Lasst es euch schmecken“. Damit begann er zu essen. Mein Bruder und Isa taten es ihm gleich, nur Anna stochert etwas im Essen herum, aß dann aber immerhin die Hälfte ihrer Portion.
 

Es herrschte eine angespannte Atmosphäre und die Spannung war fast greifbar. In diese lastend Stille hinein, fragte Vater: „Und Isa, wie geht’s in der Schule?“ Das war Isas Stichwort: „Äh super! Weißt du, heute kamen die Jungs von Tokio Hotel in unsere Schule und haben ein Casting veranstaltet.“ „Wer ist Tokio Hotel?“, quakte Isas Bruder dazwischen. Unbeirrt fuhr Isa fort: „Also, sie haben ein Casting veranstaltet und ich habe daran teilgenommen. Zwar hatte ich gar keine Hoffnung… aber … Ich habe gewonnen, gewonnen. Ich gehöre zu den 3 glücklichen, die in die nächste Runde gekommen sind. Ist das nicht supertoll? Ach ja, dieses nächste Casting findet am 7. Mai statt und dazu müsstest du noch einen Anmeldezettel ausfüllen. Könntest du das bitte nach dem Essen gleich machen?“

„ISA, wie kannst du es wagen, bei deinen sehr schlechten Noten danach zu fragen, ob du daran teilnehmen darfst!? Erst kommt die Schule, dann das Vergnügen – Das weißt du doch. Also: keine guten Noten, kein Singen! Verbessere erst mal deine Noten, bevor du auch nur daran denkst an einem Sing-Casting teilzunehmen. Und meine Antwort ist NEIN, falls ich noch nicht deutlich genug war!“ Isa sprang wütend auf. „Wie kannst du mir das antun!“, schrie sie, „Warum verbietest du mir immer das, was mir unendlich viel Spaß macht? Denkst du, dadurch werden meine Noten besser? Ich sag es dir: Sie werden nicht besser. Wenn ich nicht zum Casting gehen darf, werde ich auch nicht mehr lernen! Dann schreibe ich halt schlechte Noten und bleibe sitzen. - Ist mir doch egal!“ „Das wirst du nicht tun und mich erpressen dass … „ Isa stieß den Stuhl zurück und rannte in ihr Zimmer. Verzweifelt warf sie sich aufs Bett, vergrub ihr Gesicht unter ihrem Kissen und schluchzte hemmungslos.
 

Nach einer Weile, nachdem ihre Tränen versiegt waren, richtete sie sich auf und sagte laut zu sich: „Egal was mein Vater sagt, ich WERDE am Casting teilnehmen. Und wie ich am Casting teilnehmen werde, dass wirst du schon sehen, Vater! Du, wirst mir bei der Verwirklichung meines großen Traumes nicht im Weg stehen!!!Sie setzte sich an ihren Laptop und öffnet ihr E-Mail Postfach. „Keine neuen Nachrichten“ prangte ihr entgegen. Sie klickte auf den Link „Neue E-Mail schreiben“.
 

An: MelissaMaus@onlinepost.de

Von: IsaSchönberg@onlinepost.de

Betreff: Horror Familie
 

Hi Melissa,

Der Tag hat sooo schön begonnen, doch muss leider sooo schrecklich enden!

Zum ersten: Meine dämliche Cousine Anna ist zu Besuch und soll in MEINEM Zimmer schlafen. – Aber egal was Vater sagt, ich werde es nie im Leben zulassen! Ich frage mich, warum mein Vater, nachdem was letztes Mal vorgefallen ist, will, dass ich mit ihr mein Zimmer teile???

Zum zweiten: Mein Vater hat mit theoretisch verboten, am Casting teilzunehmen. Wegen meinen schlechten Noten! Das kann er doch nicht machen! Was soll ich nur tun?

Deine verzweifelte Freundin Isa :(
 

Nach fünf Minuten, kam die Antwort von Melissa.
 

An: IsaSchönberg@onlinepost.de

Von: MelissaMaus@onlinepost.de

Betreff: Horror Familie
 

Hi Isa,

das ganze tut mir so Leid für dich. Du hast ja heute wohl doppeltes Pech!

Was hältst du davon, wenn wir uns morgen im Kaffee „Zum Berg“ treffen und alles vor Ort besprechen und ausdiskutieren?

Deine an dich denkende Freundin Melissa ;)
 

Isa antwortete prompt.
 

An: MelissaMaus@onlinepost.de

Von: IsaSchönberg@onlinepost.de

Betreff: Horror Familie
 

Hi Melissas,

danke für das Angebot.

Klar können wir uns treffen! Ich erwarte dich um 14:00 Uhr am Café, OK?

Deine Isa :)
 

Keine Minute später kam das Okay von ihrer Freundin. Somit war der Cafébesuch eine beschlossene Sache. Isa freute sich schon ein wenig auf das Treffen, denn es tat gut, mit ihr reden zu können und sich Rat zu holen.

Isa sah auf die Uhr, bereits 21.30 Uhr. Sie erschrak, stand auf und ging ins Bad, um sich bettfertig zu machen. Doch als sie das Bad wieder verließ, winkte ihr Vater sie ins Wohnzimmer, wo schon Anna saß.
 

Etwas erstaunt betrat sie den Raum und setzte sich erwartungsvoll aufs Sofa. Ihr Vater räusperte sich: „So, ich bitte dich inständig, jetzt vernünftig zu sein!“ Etwas verblüfft über diesen Beginn schaute ich auf ihn direkt in die Augen, als er fortfuhr: „Anna bleibt eine Weile bei uns und es wäre sehr nett von dir, sie in deinem Zimmer schlafen zu lassen!“ „Nein!“, schrie ich erbost auf, „Das werde ich nicht tun. Nie im Leben!“ „Isa! Du vergisst, dass du unter MEINEM Dach lebst. Das Zimmer gehört nicht dir. Ich bezahle ja auch die Miete von deinem Zimmer! Du wirst Anna jetzt mit auf dein Zimmer nehmen, verstanden?“ „Nein, Nein, Nein!“ tobte ich, „Warum tust du mir das an? Du weißt doch, was letztes Mal vorgefallen ist! Und das möchte ich nicht noch einmal mitmachen müssen. Vater, bitte! Verschon mich! Äh… Anna könnte doch sich ein Zimmer mit Roman teilen, oder besser noch: Sie könnte doch auf der aufgeklappten Coach schlafen. Bitte!!!“ Und noch was: Wenn ich mal, was ja eigentlich sehr, sehr selten vorkommt (Gott sei Dank!) bei ihr übernachte, schlafe ich genauso auf der Schlafcouch. Und was mir nicht schadet, schadet ihr auch nicht! Also…?“, sagte Isa und sah ihren Vater dabei bittend in die Augen. „Ehrlich gesagt habe ich es so satt, zwischen euren Streitereien zu sehen. … Na schön, Anna wird erst mal auf der Coach schlafen, einverstanden?“ Isa nickte und Vater begab sich sogleich ins Schlafzimmer, um das Bettzeug zu holen. Kaum war ihr Vater aus dem Raum, funkelte Anna Isa voller Zorn an. „Du hässliche, dumme Kuh. Wie kannst du es nur wagen, MICH auf einer Schlafcouch schlafen zu lassen. Ich bin nicht du und deshalb steht mir das Recht zu, im Gegensatz zu dir, in einem richtigen Bett zu schlafen. Eine Schlafcoach, das ist doch unter meinem Nivea. Und…“. Weiter kam sie nicht, denn Isa hatte sich bereits umgedreht und war kurz davor, den Raum und somit das Geschimpfe zu endfliehen. Doch zuvor drehte sie sich noch ein letztes Mal um, rief über die Schulter hinweg ein „Gute Nacht!“ und schlüpfte in ihr Bett. Eine Weile lang hörte sie noch etwas Musik, bis sie schließlich todmüde einschlief.
 

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So, das war mein 2. Kapitel. Ich würde mich über nen Feedback von euch freuen ;)



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