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Kasai to Mizu

Feuer und Wasser
von

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Klärendes Gespräch


 

Kapitel 10: Klärendes Gespräch

 

Geschockt sahen die meisten den schwarzhaarigen Strohhutträger an. Wussten sie doch gar nichts über die Verbindung zwischen Sabo und Ruffy. Der blonde hielt sich seine blutende Nase, hatte den Hinterkopf auf die Planken der Sunny gelegt und realisierte erst jetzt, was gerade passiert war. Sein Bruder hatte ihn geschlagen und er wusste selbst, er hatte es ja verdient. „Ich schätze, das hab ich verdient.“, meinte er und setzte sich auf. Ein Schatten lag auf den Augen des jungen Captains. Er war zwar froh, dass Sabo doch nicht tot war, jedoch hatte seine Wut gerade die Oberhand gewonnen. Er war sauer. Ziemlich sogar. Warum hatte der blonde sich denn nicht gemeldet? Seine Hände zu Fäusten geballt stand er erst einmal nur da. Doch löste sich seine Starre. Langsam sank er auf die Knie und packte den älteren am Kragen. „Verdammt, ich dachte, du wärst tot! Warum hast du dich nicht gemeldet?!“, schrie er los. Sein Griff verstärkte sich etwas, während er ihn näher zu sich zog. Die rothaarige betrachtete die Szene von der Seite, sah ihrem Partner an, wie leid es ihm tat. Er hatte doch keine Wahl gehabt. Aber wie sollte er dies erklären? Ohne es überhaupt zu bemerken hob Ruffy seine Faust. Am liebsten hätte einer der Crew sich eingemischt, jedoch wagte es niemand. Der Kapitän war wirklich wütend, man sah es ihm an und man konnte es sogar spüren. „Ich hatte meine Gründe dafür, Ruffy.“ „Ich hoffe für dich, dass es gute Gründe sind.“ Tief sahen sie sich in die Augen, doch wurde dieser Augenkontakt unterbrochen. „Es reicht jetzt.“, gab Kasai dazu und verpasste beiden jeweils eine saftige Beule. Gleichzeitig landeten sie mit dem Gesicht auf dem Boden. Die Revolutionärin hatte keine Lust auf eine Prügelei unter Brüdern, wäre es doch total sinnlos. Langsam richteten sich die beiden Jungen wieder auf. Auf ihren Köpfen prangte jeweils eine große, pochende Beule, die sich der schwarzhaarige nun rieb und vor Schmerz ein wenig stöhnte. Was war denn bloß in sie gefahren?! Seufzend massierte sich Kasai ihre Schläfen. In letzter Zeit war sie jedes Mal so gestresst gewesen, dass sie bei lauteren Geräuschen immer wieder Kopfschmerzen bekam. Es war zum Kotzen. „Mein Gott, habt ihr euch denn nichts zu sagen? Müsst ihr euch direkt schlagen?“, fragte sie genervt und betrachtete die Brüder. „Sorry, Kasai.“, murmelte Sabo, wusste aber nicht, was er seinem Bruder sagen sollte. Er hatte gute Gründe gehabt, Goa fern zu bleiben. Aus Spaß hatte er dies garantiert nicht getan! „Außerdem…“, ergriff die rothaarige wieder das Wort. Sie sah Ruffy streng an, verschränkte die Arme vor der Brust und tippelte mit dem rechten Fuß auf das Holz. „Ich sagte doch, du bleibst aus der Sonne. Denn, noch einmal kümmere ich mich nicht um deine Körpertemperatur, verstanden?“ Lachend sprang nun auch Ivancov an Deck der Sunny. „Ach, Kasai, du bist echt die geborene Anführerin. Strohhut-Boy, lange nicht gesehen!“ „Ivan-chan!“, freute sich der Gummimensch und grinste. Die Aussage der rothaarigen ließ ihn erst einmal völlig kalt. Er ließ sich von Niemandem etwas sagen, was Kasai auf der einen Seite zwar gefiel, doch auf der anderen nervte es sie. Sie wollte doch nur, dass er nicht noch einmal einen Sonnenstich oder schlimmer noch einen Hitzeschlag bekam. Prompt packte sie den schwarzhaarigen von hinten an seinem Kragen und zog ihn hinter sich her. „Hey, was soll das?“ Ohne zu stoppen oder gar zu antworten schleife sie ihn mit dem Hosenboden über die Treppe. Sein Hinterteil kam schmerzlich auf jeder Stufe auf, er versuchte sich zwar los zu reißen, doch versagte er kläglich bei dieser Aufgabe. Kasai war nicht abzuschütteln, was ihr ähnlich sah. Heilfroh, dass sein Hintern in einem Stück unten angekommen war atmete der Kapitän durch, jedoch war sein Weg noch nicht am Ende. Ohne Pause schleifte sie den Kapitän durch das Gras, bis hin zur nächsten Treppe, welche nach oben führte, denn ihr Ziel war die Kombüse. Gleichgültig stoppte und drehte sie sich zu ihm, sah ihm kalt in die Augen. Ihre Stimmung konnte sich wirklich jede Minute ändern, dies hatte er schon bemerkt. Sabo wunderte die Reaktion seiner Partnerin nicht. Er kannte sie, so war sie halt. Genau so war sie auch zu ihm gewesen, als sie sich kennengelernt hatten. Sie hatte das Sagen, er hatte ihre Befehle zu befolgen. Nie hatte es ihm etwas ausgemacht, hatte er doch großen Respekt vor ihr und Freundschaft verband sie, auch wenn die rothaarige das nicht oft zeigte. „Also, stehst du nun auf und gehst selbst in die Kombüse, oder soll ich dich auch noch hier hoch schleifen?“ Ruckartig stand er nun doch auf und verschwand schnell in der Küche.

 

Alle saßen in der Küche am Tisch. Freundlich wurde sich unterhalten, doch herrschte zwischen zwei Personen Totenstille. Die beiden Brüder saßen sich gegenüber und schwiegen sich an. Selbst Kasai sagte kein Wort, beobachtete die beiden und war richtig genervt. Sie konnte zwar nachvollziehen, dass Ruffy sauer auf Sabo war, jedoch verstand sie auch, dass der blonde noch nichts gesagt hatte. Er wusste einfach nicht, wie er anfangen sollte. Außerdem war ihm der Gedanke, dass alle sofort aufmerksam zuhören würden, unangenehm. Die rothaarige spürte die Verunsicherung ihres Partners, doch auch ihr fiel nichts Passendes dazu ein. Auch sie hatte mal keine Idee. Wie sollte man bloß solch ein Gespräch beginnen? Kurzerhand fasste sich die Revolutionärin ein Herz, konnte sie es sich doch nicht mehr ansehen. Langsam erhob sie sich vom Stuhl, ihr Blick war gesenkt und starrte erst auf die Tischplatte. Doch hob sie ihn wieder. „Jungs, ich krieg die Krise, wenn nicht endlich einer von euch ein Gespräch anfängt.“, stellte sie ihre Situation somit klar. Zwar konnte sie die Aufmerksamkeit der Beiden auf sie selbst lenken, doch sprachen sie weiterhin nicht. Das Schweigen setzte nun auch schon im ganzen Raum ein. „Gut, ihr wollt es so…“, nuschelte sie. Im nächsten Moment zerrte sie die jungen Männer von ihren Stühlen, sodass sie am Kragen über den Boden geschleift wurden. Ruffy wehrte sich wieder einmal dagegen, Sabo hingegen nicht. Kasais Methoden waren ihm bekannt genug, um zu wissen, dass er sich weder selbst befreien, noch herausreden konnte. Ihre Methoden waren wie ihre Strategien: Wasserdicht. Mit flinkem Schritt lief sie den Gang entlang, bis hin zu Ruffys Kajüte. Kurz ließ sie von dem blonden ab, um die Türe zu öffnen, packte ihn jedoch gleich darauf wieder und zerrte Beide hinein. Schnell schloss sie die Tür und lehnte sich dagegen. Seufzend verschränkte sie die Arme vor der Brust. Sie hatten nicht von selbst miteinander gesprochen, dann zwang sie sie eben dazu. Auffordernd sah sie die Jungs an. Der blonde nickte ihr zu und räusperte sich kurz. Er war ihr sehr dankbar, dass sie sie in einen anderen Raum gebracht hatte. Jetzt konnte er wenigstens mit seinem Bruder sprechen, ohne, dass noch andere zuhörten. Im Schneidersitz saß er da, suchte nach passenden Anfangsworten, bis er sich schließlich entschied. „Es tut mir leid, Ruffy.“, fing er an. Was Besseres war ihm nicht eingefallen. „Das soll ich dir glauben? Warum hast du dich denn nicht gemeldet? Waren wir dir etwa egal?“, fragte Ruffy mit einer erstickten Stimme, die die rothaarige erstaunte. So hatte sie den schwarzhaarigen noch nicht erlebt. Ein Schatten lag, durch den Strohhut, auf seinen Augen, sodass sie seine Gesichtszüge nicht erkennen konnte. Doch, sie konnte es sich denken. Schweigend rutschte sie an der Türe hinunter. Jetzt wollte sie sich erst einmal zurückhalten und alles in Ruhe beobachten. Sabos Blick wurde etwas fester und richtete sich auf den Strohhutträger. „Ihr seid mir nie egal gewesen, das weißt du ganz genau. Es ist so, dass ich nicht die Möglichkeit hatte, zurückzukommen.“ „Wieso?“ „Weil, wenn ich wieder auf Goa aufgetaucht wäre, hätten die Tenryubito es mitbekommen.“ Nun blickte auch Ruffy auf, sah seinen Bruder ebenfalls fest an. „Und, was wäre daran so schlimm gewesen?!“ Er war lauter geworden. „Weil…“, wollte er antworten, doch wurde er von seiner Partnerin unterbrochen. „Weil sie dann alles daran gesetzt hätten, Sabo zu töten. Sie hätten herausgefunden, dass ihr zu ihm gehört, und hätten euch dann ebenfalls umgebracht. Er war unter einer Piratenflagge unterwegs, das hätte man euch, also dir und Ace, dann auch unterstellt. Das ist der Grund, er wollte euch beschützen. Abgesehen davon war er auch noch schwer verletzt gewesen.“, erklärte sie ruhig. „Genau.“, fügte der blonde hinzu, er hätte es nicht besser ausdrücken können. So langsam verstand auch Ruffy die Umstände. Ein lautes Seufzen entfuhr ihr, wobei die kurze Stille wieder unterbrochen wurde. Beide sahen zu ihr hinüber, obwohl es eigentlich keinen von ihnen wunderte. Kasai hatte in den letzten Wochen so oft geseufzt, dass es schon Alltag geworden war. Unentschlossen sah sie zwischen ihnen hin und her. „Ich weiß zwar jetzt nicht wirklich viel über so etwas…aber wollt ihr euch nicht umarmen, oder so?“, meinte sie. Verwundert über diese Aussage sah ihr Partner sie an. Seit wann kümmerte sie so etwas? So kannte er sie gar nicht. Seit sie sich kannten war die rothaarige oft kalt, gestresst oder schlechtgelaunt gewesen. Oder traurig. Irgendwie freute es ihn richtig, dass sie ihm wieder eine andere Seite von ihr zeigte. So kalt war sie ja doch nicht, wie sie immer tat. Während sich auf Sabos Gesicht ein Lächeln breitmachte, realisierte sein Bruder die Worte seines Gegenübers erst. Er hatte in seiner Ratlosigkeit komplett vergessen, seinen Bruder erst einmal richtig zu begrüßen. Sofort umarmte er den blonden fest, wollte er es sich doch nicht zweimal sagen lassen. Sabo erwiderte diese Geste automatisch, während sich ein warmes Lächeln auf die Lippen der jüngsten im Raum legte. Wenigstens Sabo und Ruffy hatten ohne große Prügelei wieder zueinander gefunden. Warum können Mizu und ich das nicht?, fragte sie sich in Gedanken. Ihr Lächeln erstarb und sie schloss die Augen. Die beiden Brüder hatten sich wieder voneinander gelöst und der blonde sah zu ihr. Er konnte sich denken, dass sie wieder einmal an die blauhaarige Offizierin dachte. Auch der schwarzhaarige sah nun zu ihr, hatte er doch Sabos Blick bemerkt. Er machte sich Sorgen um sie, das wusste der junge Captain, da er selbst ziemlich besorgt war. Die Blicke auf ihrer Haut spürend öffnete sie die Augen wieder. „Alles klar bei dir, Kasai?“, fragte der Revolutionär sachte nach und musterte sie. Langsam erhob sie sich wieder und drehte sich zur Tür, legte ihre Hand auf die Klinke. „Natürlich, was soll sein? Ich geh in die Aquarium-Bar und sieh mir die Fische etwas an, also, falls ihr mich sucht, damit ihr Bescheid wisst.“ Damit verschwand sie auch schon. Seufzend rieb sich der blonde die Stirn. Warum war sie nur so stur? Warum sprach sie nicht einfach mit ihm darüber, wie sonst auch? „Sag mal, Sabo…“, setzte Ruffy zum Sprechen an. Angesprochener drehte seinen Kopf in seine Richtung, zeigte ihm somit, dass er seine ungeteilte Aufmerksamkeit hatte. „Hat Kasai schon mal geweint? Also, hast du’s schon einmal gesehen?“ Überrascht sah er ihn an, jedoch senkte sich sein Blick. „Ja, hab ich. Warum fragst du?“ „Naja, gestern Nacht hatte ich Wache, weißt du. Mitten in der Nacht hatte ich sie auf dem Deck stehen sehen und weinen hören.“, erklärte er dem älteren. „Hast du sie darauf angesprochen? Ich meine, hat sie dich bemerkt?“ „Nein, aber ich konnte das nicht mit ansehen, verstehst du? Sie hat mir alles erzählt, also das mit dieser Mizu.“ „Verstehe. Ach, Ruffy, ich soll dir schöne Grüße von deinem Vater bestellen.“ Damit hatte der Gummimensch gar nicht gerechnet. Hatte er doch ausgeblendet, dass Sabo Kontakt mit Dragon hatte. Er war schon immer neugierig gewesen, wie sein Vater denn so drauf war. „Genau, wie ist er denn so?“ „Er ist super, Ruffy. Eben ein richtiger Revolutionär. Er ist stark, schnell und das Wohl der Armee und seiner Freunde steht an erster Stelle.“

Während die beiden fröhlich miteinander plauderten, lag Kasai auf dem Sofa in der Aquarium-Bar.



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