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Kasai to Mizu

Feuer und Wasser
von

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Kasai unter Piraten


 

Kapitel 4: Kasai unter Piraten

 

Von allen gemustert stand die rothaarige im Türrahmen. Sie war zwar kein schüchternes kleines Mädchen, jedoch wusste sie mit ihrer Situation im ersten Moment nicht umzugehen. Sanft wurde sie von dem kleinen Elch zum Tisch gezogen. Er deutete ihr an, sich zu setzen, was sie auch sofort in die Tat umsetzte. „Oh, so eine hübsche junge Dame.“, vernahm sie neben sich und erblickte das Skelett, welches sich vor ihr höflich verbeugte. Diese Leute waren ihr irgendwie sympathisch. „Sag, kann ich vielleicht dein Höschen sehen?“, sprach es weiter, als wäre es das normalste der Welt, jemanden nach seinem Höschen zu fragen. Als hätte sich bei ihr ein Schalter umgelegt, bildete sich ein Wutkreuz an ihrer Stirn. Sie erhob sich, ballte die linke zur Faust und katapultierte das Skelett auf den Boden. „Nein, darfst du nicht, du Perversling!“, schrie sie dabei und setzte sich anschließend wieder. Wo war sie denn hier gelandet? Einer dichtete ihr die Schönheit der Sonne an, der andere fragte nach ihrem Höschen, ging’s noch?! Aber am meisten nervten sie die misstrauischen Blicke des grünhaarigen, der sich links neben ihr niedergelassen hatte. Einfach nur schrecklich nervig. „Was möchtest du trinken, meine Schöne?“, fragte der blonde sie schmachtend und stand am Kühlschrank. „Ein Wasser reicht mir, danke.“ Sie hatte noch nie Extrawünsche gehabt, was Essen und Getränke anging. „Nein, quatsch. Du bekommst etwas Anständiges von mir.“, lächelte er warmherzig und zog eine Flasche mit Orangensaft heraus. Wenige Augenblicke später stand ein volles Glas mit der Flüssigkeit vor ihrer Nase, was sie dankend annahm und einen großen Schluck trank. So etwas hatte sie eineinhalb Monate nicht mehr getrunken. Wohlig seufzend lehnte sie sich, nachdem sie das Glas abgestellt hatte, im Stuhl zurück. „Das tat gut. Hab lange kein Getränk mit Geschmack getrunken.“, seufzte sie erneut, worauf sie einen verwirrten Blick von der Crew einheimste, doch hielten sie sich mit Fragen erst einmal zurück. „Wie heißt du eigentlich?“, warf nun endlich der Captain ein und sprach als erster die Frage, die sich alle stellten, aus. Sie sah nun direkt zu Ruffy, der sich genau gegenüber von ihr auf einen Stuhl gesetzt hatte. Begrüßend und mit freundlichem Gesichtsausdruck streckte sie ihm ihre rechte Hand entgegen. „Kasai. Furasshu Kasai. Und du bist Monkey D Ruffy, Pirat mit einem Kopfgeld von 400 Millionen Berry.“, grinste sie. „Der Mann neben mir ist Lorenor Zorro, 120 Millionen Berry und euer Koch ist Schwarzfuß Sanji, 77 Millionen Berry wert. Ich kann den Rest von euch auch noch benennen. Eure Bande ist für die Weltregierung ein großer Dorn im Auge, da du unter anderem einen Weltaristokraten geschlagen hast.“, erklärte sie und grinste genüsslich weiter. Ein Schweigen herrschte im Raum, bis Zorro sein Wado-Ichji-Monji zog und dessen Klinge an ihre Kehle hielt. „Was soll das? Wer bist du?“ Desinteressiert sah sie aus dem Augenwinkel zu ihm, während ihr Grinsen wieder verschwand. Stattdessen legte sich etwas Gelangweiltes und Gleichgültiges in ihre Mimik. Da verstand wohl jemand ihren Humor nicht. „Bist du taub? Ich hab meinen Namen gerade genannt.“, antwortete sie gelangweilt und schloss die Augen, während sie Ruffy weiterhin die Hand hinhielt. „Das mein ich nicht, das weißt du ganz genau.“ „Weißt du, man sollte bei so etwas immer Ruhe bewahren können. Fahr deine Krallen wieder ein und ich antworte dir auf deine Frage.“, meinte sie seelenruhig und lächelte wieder etwas. „Zorro, es ist ok.“, mischte sich nun auch Ruffy ein. Schnell reichte er ihr ebenfalls die Hand. Ein kurzer, freundlicher Händedruck, dann zogen beide die Hände wieder zurück. Der grünhaarige hatte mittlerweile sein Schwert zurück in die Scheide geschoben. Seufzend verschränkte sie die Arme am Hinterkopf und lehnte sich wieder zurück. „So, wer Fragen hat stellt sie jetzt ruhig. Ich beantworte bestimmt alle.“ Ganz entspannt schloss sie die Augen. Währenddessen grübelten Nami und Ruffy. Diesen Namen…sie hatten ihn irgendwo schon einmal gehört. „Robin, was weißt du?“, fragte Ruffy auf einmal und sah zu der Archäologin. „Du hast den Namen schon einmal gehört, nicht wahr?“ Nickend beantwortete er die Frage und sah nun wieder zu der rothaarigen ihm gegenüber. Diese hatte die Augen wieder geöffnet, welche Ruffys Verhalten studierten. „Tja, Strohhut Ruffy. Denk doch mal scharf nach. Vielleicht bin ich dir auch unter einem anderen Namen bekannt.“ In seinem Kopf ratterte es gewaltig, wusste er doch, dass er ihren Namen irgendwo her kannte. Doch, woher? Verdammt, woher? Minuten der Stille vergingen, während er angestrengt nachdachte. Nach weiteren fünf Minuten gab er es auf, er hatte keine Ahnung. „Gut, sagt dir „das feuerrote Dämonenmädchen“ etwas?“, harkte sie nach. Kopfschüttelnd verneinte er auch diese Frage. „Das gibt’s doch wohl nicht…“, nuschelte sie und fasste sich mit der Hand an die Stirn. War sie denn so unbekannt? Das konnte doch gar nicht sein. „Klingelst denn wenigstens bei einem von euch?“, fragte sie, die Hoffnung schon aufgebend. Sie knallte mit der Stirn gegen die Tischkante, fluchend und klagend. Doch legte sich plötzlich eine Hand auf ihre Schulter, ließ sie wieder hochfahren. Schon sah sie in das freundlich lächelnde Gesicht Robins. Natürlich, sie kannten sich doch! Wie konnte sie es vergessen? Diese Sache damals im East Blue bei der Winterinsel, na klar! Ein Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Wie gut, dass wenigstens eine Person informiert ist. Schön, dich wiederzusehen, Robin.“ Sie erhob sich, um Robin in eine begrüßende Umarmung zu verwickeln, welche auch sofort erwidert wurde. Verwirrte Blicke wurden ausgetauscht, bis Sanji seine Stimme erhob. „Robinchen, ihr kennt euch? Woher?“ Die schwarzhaarige schaute zu ihm, setzte sich wieder, genau wie Kasai, und fing an alles zu erklären. „Ich habe euch doch erzählt, in den zwei Jahren, in denen wir voneinander getrennt waren, war ich doch bei der Revolutionsarmee. Du weißt doch, dass diese Armee unter Dragons Befehl steht. Dort lernten Kasai und ich uns kennen. Den Rest überlasse ich dann mal dir.“ Nickend übernahm die rothaarige: „Also, ich bin Furasshu Kasai, Vize-Oberoffizierin der Revolutionsarmee. Ich bedanke mich dafür, dass ihr mich gerettet habt und so weiter.“ Und wieder herrschte kurzes Schweigen, bis alle verstanden hatten, was ihnen gerade erzählt worden war. „DRAGONS VIZE?!“, schrien Lysop, Nami, Chopper, Franky, Sanji, Zorro und Brook gleichzeitig. Konnten sie es doch einfach nicht fassen, dass dieses Mädchen so eine große Nummer war. Der Captain war sichtlich amüsiert über diese Situation, ihm war wahrscheinlich nicht klar, dass ihre bloße Anwesenheit auf diesem Schiff die Marine anlocken könnte. Selbstsicher stand sie auf, stütze sich mit den Händen auf der Tischplatte ab und beugte sich vor zu Ruffy. „Ich mach’s kurz, ich will nicht länger als nötig bleiben. Ein oder zwei Tage, aber ich brauch eine Teleschnecke. Dürfte ich eure mal eben benutzen?“ „Aber klar doch.“, meinte Nami und schob ihre Baby-Teleschnecke über den Tisch. „Danke.“ Sie nahm das kleine Gerät zur Hand und lief nach draußen, setzte sich auf die Reling. Schnell wählte sie die Nummer, hoffte innerlich, dass es allen gut ging und niemand schwer verletzt war. War sie doch ziemlich enttäuscht von sich selbst, da ihre Deckung ganze zweimal vernachlässigt hatte. Wenn sie doch nur diese Sorgen und den Stress hätte wegwerfen können. Warum war denn in ihrem Leben alles so verdammt schwer? Plötzlich wurde abgehoben. „Hallo?“, drang aus dem Lautsprecher. Sabos Stimme war ganz normal, so wie immer. „Hallo Sabo. Na, wie geht’s euch?“, sprach sie in den Hörer. Sie war wirklich froh, seine Stimme zu hören. „Kasai? Uns geht’s ganz super. Nur ein paar Kratzer, aber sag, wie geht es dir?“ Seine Stimme klang besorgt und erleichtert zugleich. Am liebsten hätte sie ihm gesagt, wie erleichtert sie selbst war, doch empfand sie dies als Schwäche. Sie konnte es einfach nicht. „Na dann. Mir geht’s gut, keine Sorge. Ich hoffe doch, ihr holt mich schnell ab.“, sagte sie in ihrem üblichen kalten Ton. „Von wo rufst du eigentlich an? Natürlich kommen wir dich abholen. Was denkst du denn?“ Ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht. Typisch Sabo. Sollte sie ihm sagen, dass sie gerade an Bord seiner Lieblingspiratenbande stand? Ja, diesen Spaß durfte sie sich nicht entgehen lassen! „Also, ich steh gerade auf dem Deck des Schiffes der Strohhutpiraten. Die sind echt nett. Dann sehen wir uns, meine Vivre-Card hast du ja hoffentlich noch. Dann, bis später.“ Ohne eine Antwort abzuwarten legte sie auf. Keine Widerworte, keine Beschwerden wollte sie jetzt hören. Alles, bloß das nicht. Ein Seufzer entwich ihrem Mund. Verzweifelt versuchte sie den Kopf frei zu bekommen, deswegen schloss sie einfach die Augen. Ungewollt tauchte sie vor ihrem inneren Auge auf. Die Person, die der Grund dieser Informationsbeschaffung gewesen war. Tamashi Mizu. Ihre Hand fuhr wie von selbst zu ihrem Gürtel. Doch griff sie ins Leere. Das durfte doch nicht wahr sein! Wo waren ihr Schwert, ihre Dolche und die Pistole? Blitzschnell drehte sie sich um, als ihr auch schon jemand die schwarze Hülle ihres Schwertes unter die Nase hielt. Ihr Blick glitt zu dem Gesicht der Person. Zorro war dieser jemand. „Vielen Dank, hab’s schon gesucht.“ Dankend nahm sie es wieder an sich, genauso wie ihre restlichen Waffen. Jedoch kam es ihr komisch vor. Warum war er ihr hinterher gelaufen? Nun war sie es die misstrauisch war. „Also, wolltest du mich belauschen oder mir einfach meine Waffen wiederbringen?“, fragte sie ihn mit einer leichten Provokation in der Stimme. Er schüttelte nur genervt den Kopf. „Befehl vom Captain. Ich sollte dir deine Sachen wiedergeben und dir sagen, dass er eine Frage an dich hat.“ Verwundert lief sie mit der Teleschnecke in der Hand wieder in die Kombüse, sah den neugierigen Blick der Crew. Wahrscheinlich wollten sie wissen, wie lange sie bleiben würde. „Mein Partner holt mich mit einigen Revolutionären ab. Vielleicht schon heute, aber kann auch erst morgen sein.“, erklärte sie, setzte sich dabei während sie die Teleschnecke wieder ihrem Besitzer übergab. Mit einem ernsten Gesichtsausdruck wandte sie sich zum Kapitän und sprach ihn an: „Du hast eine Frage?“ Er nickte. „Es interessiert mich, wie du in diesem Boot gelandet bist. Wie ist das passiert?“ Ihr Blick senkte sich. Dieses Thema hatte eindeutig an ihrem Stolz genagt. Sollte sie das jemanden erzählen, den sie eigentlich nur von einem Steckbrief kannte? Ein innerer Kampf entbrannte. War das doch alles nicht so einfach, wie es schien. Ihr Herz zog sich schmerzlich zusammen. Es geschah immer wenn sie an diese Person dachte. So lang war es nun her und doch schmerzte es immer noch. Diese Mission hatte einen so tiefsitzenden Grund, dass man sie nur verstehen konnte, wenn man die komplette Geschichte kannte. Diese Story war für ihren Geschmack einfach zu lang, um sie im Schnelldurchlauf erzählen zu können. Wollte sie über das alles doch sowieso nicht reden. Unbemerkt verkrampfte sich ihre Haltung. Dieses Thema machte sie einfach fertig, verletzte sie, auch wenn sie das nicht zugeben wollte. Sie erhob sich. „Das geht niemanden etwas an.“, nuschelte sie und verließ die Küche, lief aufs Deck und lehnte sich an die Reling. Warum war ihr diese Sache nur so unangenehm?  Ok, war es doch so persönlich und trotzdem unterstützte Dragon sie dabei. Immerhin war Mizu nicht zu unterschätzen, nicht umsonst war sie die Vize-Oberoffizierin der Weltregierung. Und immer noch spukten die Bilder dieses schrecklichen Tages in ihrem Kopf herum. Der Tag an dem ihre Freundschaft offiziell geendet hatte. Einer der schlimmsten Tage ihres Lebens.   



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2013-11-22T00:21:08+00:00 22.11.2013 01:21
Damit hart wohl keiner gerechnet.
Bin schon sehr gespannt wie es weiter gehen wird.


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