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Twilight

"Die Prinzessin von Dressrosa"
von

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Auf Dressrosa

Ein Monat später
 

„Donquixote Doflamingo …“, flüsterte ich leise, stützte meinen Elenbogen auf dem Geländer ab, legte mein Kinn in meine Handfläche und schaute zum Meer. Einer der Shichbukai. Das hatte ich am allerwenigsten erwartet. Eine sanfte Brise strich mir durch die Haare und der salzige Geruch des Meeres umspielte meine Nase.

Mama sagte, ich solle zu ihm gehen. Er würde sich bestimmt um mich kümmern. Ob ich mir da so sicher sein konnte? Vielleicht war er ja mit einer anderen Frau zusammen und hatte schon weitere Kinder. Da wäre ich sicherlich nicht sonderlich willkommen. Aber, ich musste ihn treffen. Wenigstens ein einziges Mal.

Ich seufzte. „Na, kannst du nicht schlafen, Twilight?“, Nakotos Stimme riss mich aus meinen Gedanken. Ich schaute zur Seite. Mit einem Lächeln auf dem Gesicht, blieb er neben mir stehen. „Nein, nicht wirklich.“, antwortete ich und ließ meine Hand sinken. „Bist du aufgeregt?“, fragte er, „Deinen Vater zu treffen?“ Ich zuckte mit den Schultern: „Ein bisschen, vielleicht.“ Er lachte und fuhr sich mit seiner Hand durch seine fliederfarbenen Haare: „Mensch, deine Gleichgültigkeit ist manchmal wirklich erstaunlich.“ „Es ist mir nicht gleichgültig.“, gab ich zurück, „Ich weiß nicht, was ich empfinden soll. Das ist alles.“ Mein Blick schweifte wieder zum Wasser, welches durch das Licht des Mondes silbern schimmerte. „In drei Stunden sind wir in Dressrosa.“, seine Worte waren nicht mehr als ein Flüstern, „Dann heißt es Abschied nehmen, oder?“ Ich nickte leicht: „Ja.“ Ich schaute ihn an. Wehmütig schaute er zum Meer: „Irgendwie schon ein bisschen traurig. Immerhin sind wir schon Freude, seit wir klein waren.“ Ich lächelte und legte meine Hand auf seine: „Das ist doch kein Abschied für immer. Vielleicht komme ich ja wieder nach Hause, wenn es hier nicht funktionieren sollte.“ Er erwiderte mein Lächeln, aber in seinen grauen Augen sah ich die Trauer, die er empfand. Ich nahm meine Hand von seiner und boxte ihm sanft in den Arm: „Jetzt zieh nicht so ein Gesicht. Das wird schon.“ Er verzog für einen Augenblick das Gesicht und rieb sich anschließend die Stelle seines Armes, in die ich geboxt hatte. Mit großen Augen schaute er mich an: „Meinst du?“ Ich nickte grinsend: „Klar, also mach dir darüber keine Gedanken. Und selbst, wenn tausend Meere uns trennen sollten, bleiben wir doch immer Freunde, oder?“ Er grinste zurück: „Na klar.“ Ein zufriedenes Lächeln umspielte meine Lippen und ich ließ meinen Blick wieder zum Meer schweifen. „Aber, Twilight? Geht es dir auch wirklich gut?“, fragte er leise, „Nachdem deine Mutter vor drei Wochen gestorben ist?“ Das Lächeln verschwand und gedankenverloren schaute ich zum Meer. „Ja, es geht schon.“, flüsterte ich leise. Ja, meine Mutter war tot. Sie starb und ich war bei ihr gewesen. Und bis zum Schluss hatte sie mich angelächelt. Sie wollte nicht, dass ich mich an ihr trauriges Gesicht erinnerte.

„Meinst du, dass du alleine klar kommen wirst?“

Leicht zuckte ich mit den Schultern: „Ich weiß nicht. Vielleicht.“ Dann grinste ich ihn an: „Ich schaffe das auf jeden Fall. Mach dir darum keine Sorgen.“ Er schaute mich erstaunt an, lächelte dann leicht: „Dann ist es ja gut. Ich glaube auch, dass du recht hast. Immerhin bist du ja ein starkes Mädchen.“ Ja, dass hatte meine Mutter auch immer zu mir gesagt. Das ich stark sei.

Langsam wurde es heller und in drei Stunden würden wir Dressrosa erreichen.

„Nakoto?“

„Hm?“, kam es von ihm. „Danke für alles …“, flüsterte ich leise und schaute ihn an. Für einen Augenblick schaute er überrascht, dann lächelte er leicht: „Keine Ursache.“
 

Begeistert schaute ich die riesige Stadt an, die man bereits vor dem Hafen sehen konnte. Allein schon am Hafen waren unglaublich viele Leute unterwegs. Alle schienen fröhlich zu sein. „Wirklich erstaunlich.“, erklang Nakotos Stimme neben mir, „Ich hätte nie gedacht, dass Dressrosa so belebt ist.“ „Ich auch nicht.“, gab ich von mir. Das Schiff hielt am Hafen. Erstaunt schauten Nakoto und ich vom Schiff herunter, zu der Holzpuppe, die wie ein kleiner Soldat aussah und uns zuwinkte. „Was ist das denn?“, fragte ich, den Blick auf diese Puppe gerichtet. „Ich weiß nicht.“, antwortete Nakoto, „Ich habe zwar gehört, dass die Spielsachen in Dressrosa lebendig sind. Aber, dass das stimmt, hätte ich nicht gedacht.“ Wirklich eine erstaunliche Insel. Lächelnd winkte ich dem kleinen Holzsoldaten zu. Über diese Geste schien er sich sehr zu freuen, denn er sprang fröhlich herum und winkte uns weiterhin zu. Ich kicherte: „Das ist ja ein lustiges Kerlchen.“ „Findest du?“, fragte Nakoto erstaunt, seinen Blick weiterhin auf den kleinen Soldaten gerichtet. Ich nickte: „Ja.“

Als das Schiff endlich am Hafen angelegt hatte, schnappte ich mir meine Tasche, hängte sie mir um und dann gingen Nakoto und ich von Bord. Sofort kam der Holzsoldat auf uns zu und blieb vor uns stehen. Er ging mir, mit seiner Mütze gerade einmal bis zu meiner Hüfte. Ein kleiner Soldat in schwarzer Uniform und mit einem schwarzen Hut auf. Seine großen aufgemalten Augen waren blau und seine Wangen waren leicht rosa gefärbt. „Herzlich willkommen auf Dressrosa.“, begrüßte er uns freudig. Ich lächelte: „Guten Tag.“ Dann nahm ich seine Hand und schüttelte sie leicht. Langsam ließ ich sie los. Auch Nakoto schüttelte ihm die Hand: „Hallo.“ „Darf ich euch eine Stadtführung anbieten?“, fragte der kleine Soldat fröhlich, „Ich würde euch wirklich gerne durch die Stadt führen.“ „Da muss ich leider passen.“, Nakoto kratzte sich am Hinterkopf, „Tut mir leid. Ich muss etwas Geschäftliches erledigen.“ Er schaute mich an: „Tja, jetzt trennen sich unsere Wege.“ Ich lächelte traurig: „Ja.“ Er schloss seine Arme um mich und zog mich in eine sanfte Umarmung.

„Pass auf dich auf, ja?“

Ich nickte: „Ja, ok. Du auf dich auch, ok?“ Ich spürte, wie er nickte: „Ok.“ Nur zögerlich ließen wir uns los. Dann ging er. Wir winkten uns zu, bis Nakoto in der Menge verschwunden war. Irgendwie machte es mich ein bisschen traurig, dass sich unsere Wege nun getrennt hatten und dass ich ihn vielleicht gar nicht so bald wiedersehen würde.

Ich schaute den kleinen Soldaten an: „Ich würde gerne eine Stadtführung machen.“ Er nickte begeistert: „Aber, natürlich. Bitte folge mir.“ Er nahm meine Hand und ging los, zog mich hinter sich her. Obwohl er nur aus Holz war, war seine Berührung warm. „Sag mal, wie heißt du eigentlich?“, fragte ich, während wir durch die Menschenmenge gingen. Er schaute mich an: „Mein Name ist Mister Soldat. Und wie heißt du?“

„Ich heiße Twilight.“

„Twilight, also“, seine Schritte wurden langsamer, bis er neben mir herlief, „Das ist aber ein schöner Name.“ Ich lächelte leicht verlegen: „Vielen Dank.“ Mein Blick entfernte sich von Mister Soldat und ich schaute mich um. Die Menschen strömten an uns vorbei. Auch Spielzeuge waren darunter, unterhielten sich mit den Leuten oder brachten sie durch witzige Einlagen zum Lachen. „Hier sehen alle so glücklich aus.“, sprach ich mehr zu mir, als zu meinem Begleiter. Allerdings hatte er meinen Kommentar mitbekommen und schaute mich an: „Ja, wir leben hier mit den Menschen in Ruhe und Frieden.“

„Bist du auch glücklich hier?“

Er nickte: „Ja, ich finde es schön hier. Aber, warum bist du eigentlich hierhergekommen?“ „Mein Vater soll angeblich hier leben.“, erzählte ich, „Meine Mutter ist vor kurzer Zeit gestorben und hatte mir vorher aber von ihm erzählt.“ „Verstehe.“, Mister Soldat nickte leicht, „Und wer ist er? Vielleicht kenne ich ihn ja.“

„Donquixote Doflamingo.“

Er blieb stehen und schaute mich erschrocken an: „Do-Doflamingo?!“ Erstaunt schaute ich ihn an: „Ja. Kennst du ihn?“ Ich legte den Kopf leicht schief. Warum war er so schockiert? „Ihn kennen?“, fragte er immer noch erschrocken, „Er ist … er ist … der König von Dressrosa!“ Meine Augen weiteten sich. Der König von Dressrosa? Er war … der König von dieser Insel? Ich kicherte verwirrt: „Du … Du musst dich irren. Er ist bestimmt nicht der König von dieser Insel.“ „Doch, ist er.“, kam es von ihm, „Er ist unser König. Und das schon seit vielen Jahren.“

Na klasse. Da konnte ich doch überhaupt nicht an ihn herankommen. Wunderbar. Wie sollte ich denn mit ihm reden? Der hatte bestimmt einen Haufen Wachen, die ihn beschützten. „Er lebt da oben.“, Mister Soldat zeigte auf den Hügel und ich folgte ihm mit meinem Blick. Auf dem Hügel stand ein riesiges Schloss. Toll. Ich war jetzt schon total genervt von dieser Situation.

„Ich komme nicht so leicht da rein, oder?“

„Nein!“, sprach er eilig und ich schaute ihn an, „Du verstehst das nicht! Wenn jemand unbefugt ins Schloss eindringt, wird er sofort von seinen Leuten fertig gemacht. Sie würden dich auseinandernehmen.“ Er machte sich Sorgen. Ich seufzte: „Mach dir keine Sorgen. Ich werde da schon nicht einbrechen. Aber, weißt du, wo ich zufällig wo ich vorläufig unterkommen kann?“ „Ja, du kannst solange bei mir wohnen, Twilight.“, erklärte er schon etwas ruhiger, „Aber, wir müssten vorher noch etwas zu Essen kaufen, weil ich nichts zu Hause habe.“ Ich nickte lächelnd: „Ja, ok.“ Dann gingen wir weiter.

Eine Weile liefen wir durch die Stadt und Mister Soldat hatte mir alles gezeigt. Die Wohngebiete, die Einkaufsmeile und die verschiedenen Arztpraxen. In der Einkaufsmeile gingen wir gleich noch in einen Laden und ich kaufte mir ein paar Lebensmittel.

Mittlerweile dämmerte es bereits und es waren nur noch wenige Menschen auf den Straßen unterwegs. „Wenn du magst, kannst du bei mir zu Hause auch ein Bad nehmen.“, sprach Mister Soldat fröhlich. Ich lächelte: „Danke. Du scheinst dich ja wirklich zu freuen, das ich bei dir bleibe.“ Er nickte: „Ja, ich hatte schon ewig keinen Besuch mehr. Und ich fühle mich sonst immer alleine.“ „Verstehe.“, flüsterte ich und lächelte ihn an. Plötzlich stieß ich gegen jemanden, meine Einkaufstüte fiel herunter und die Lebensmittel fielen aus der Tüte. „Du verdammter Idiot!“, fluchte ich, „Kannst du nicht aufpassen?!“ Ich schaute mein Gegenüber an. Es war ein großer Mann mit einer komischen Frisur und riesigen Hasenzähnen, auf denen ein seltsamer Smily aufgemalt war. Er trug einen gelben Pelzmantel, der einfach nur hässlich aussah. Neben ihm stand eine Frau, die mich überrascht anschaute. Sie trug ein lila Dienstmädchenoutfit im Minirockformat, dazu noch eine weiße Schürze mit Spitzen verziert. Sie hatte schwarze wellige Haare und trug, passend zu ihrem Outfit, ein passendes Spitzenhaarband. Auf ihrem Rücken hatte sie Feuerwaffen geschnallt und an ihrer rechten Hüfte trug sie ein Samuraischwert. Jeden normalen Menschen würden diese Waffen abschrecken. Aber, mich nicht! Mein Blick huschte zu dem Typen in dem scheußlichen Mantel, der mich einfach nur erstaunt anstarrte. „Was glotzt du denn so?!“, zischte ich böse, „Mach doch ein Foto von mir, da kannst du mich länger anstarren!“ Mister Soldat zog an meinem Minirock: „Bitte, Twilight. Mit diesen Leuten ist nicht zu spaßen.“ „Das ist mir doch egal!“, zischte ich und stemmte meine Hände in die Hüfte, „Der Arsch hätte mal besser aufpassen müssen!“ „Ähm … du solltest doch besser aufpassen, wie du mit mir redest ~ dasuyan.“, sprach er anscheinend immer noch etwas perplex. „Wie ich mit dir rede, bestimmte ich, du Vollidiot!“, fing ich meinen Redeschwall an, „Hast du keine Augen im Kopf, oder sind die nur dazu da, damit es nicht in deine hohle Birne zieht?! Weißt du nicht, wie man mit einer Dame umgeht?! Du bist wohl in der Gosse großgeworden, was?!“ Nur vage bekam ich mit, wie Mister Soldat die Lebensmittel wieder in die Tüte räumte. „Am besten, du kriechst wieder in das Loch zurück, aus dem du gekommen bist, du elender Wurm!“ Der Typ schaute mich mit offenem Mund an und auch seine Begleiterin, schien keine Worte finden zu können. Ich fuhr in meinem Redeschwall fort, merkte nur, wie Mister Soldat mich an der Hand nahm und hinter sich herzog. Ich ließ mich ziehen, drehte mich während des Laufens um. Die beiden schauten uns hinterher und ich streckte ihnen noch frech die Zunge entgegen. Beiden fielen die Kinnladen herunter.

Ich atmete tief durch. Langsam hatte ich mich wieder beruhigt. „Du meine Güte. Du kannst aber auch an die Decke gehen.“, sprach der kleine Holzsoldat und schaute mich an. Ich grinste verlegen und kratzte mir mit meiner freien Hand am Hinterkopf: „Ja, tut mir leid. Das ist mir auch etwas peinlich, dass du mich so gesehen hast.“ Er schüttelte den Kopf: „Ist schon in Ordnung. Du hast mir damit bewiesen, dass Doflamingo wirklich dein Vater ist.“ Ich schaute ihn überrascht an: „Ach ja?“ Er nickte: „Ja, er kann auch sehr aufbrausend sein.“ Ich erinnerte mich daran, dass meine Mutter das auch erwähnt hatte. Das er aufbrausend war, genauso wie ich.

„Aber, mit den beiden hättest du dich nicht anlegen dürfen.“

Überrascht blickte ich den Holzsoldaten an: „Warum nicht?“ Mister Soldat erwiderte meinen Blick: „Weil sie zur Donquixotefamilie gehören.“ „Zur Donquixotefamilie?“, ich legte meinen Kopf schief und schaute meinen Begleiter fragend an. Er nickte: „Ja, sie gehören zur Familie von Donquixote Doflamingo und stehen unter seinem Schutz. Wer sich mit ihnen anlegt, bekommt meistens großen Ärger.“ Zu seiner Familie …

„Sind sie mit ihm verwandt?“

Mister Soldat schüttelte den Kopf: „Nein, sie gehören zu seiner Crew. Doflamingo bezeichnet seine Crewmitglieder als Familie.“ Vor einem Wohnblock blieben wir stehen. „Ich wohne im zweiten Stock, Twilight.“ Wir gingen hinein, die Treppen hoch. Vor seiner Wohnungstür blieben wir stehen. Er holte seinen Wohnungsschlüssel heraus, schloss auf und ließ mir den Vortritt. Es war eine kleine Wohnung, im Grunde genommen nur ein Zimmer und ein angrenzendes Bad. An der gegenüberliegenden Wand standen ein Bett und daneben ein Kleiderschrank. Auf der andern Seite der Wand befand sich eine kleine Küche. Etwas von der Küche entfernt, stand ein brauner Holztisch und zwei Stühle.

Mister Soldat schloss die Tür hinter sich: „Ich weiß, es ist nicht sehr groß, aber …“ „Ich finde es schön.“, unterbrach ich ihn lächelnd, „Es reicht doch. Man muss doch nicht unbedingt in einem Luxusapartment wohnen, oder?“ „Ja, da hast du recht.“, stimmte er zu und ging zu der Küche herüber, „Du kannst jetzt erst einmal ein Bad nehmen. Ich mache dir solange etwas zu essen.“ „Kannst du denn kochen, Mister Soldat?“, ich legte den Kopf schief. Er schaute mich an: „Mach dir keine Sorgen, Twilight. Auch wenn ich nicht so aussehe, bin ich ein wirklich guter Koch.“ Er zeigte auf den Schrank: „Da sind Handtücher drinnen. Die kannst du nehmen.“ Ich lächelte: „Ja, ok.“ Aus dem Schrank holte ich ein großes Handtuch heraus. Dann verschwand ich im Bad. Es war nicht sonderlich groß, aber für eine Person reichte es allemal. Eine Badewanne, Toilette, Waschbecken, Waschmaschine und ein schmaler Schrank. Ich stellte meine Tasche auf der Waschmaschine ab, kramte ein paar Haargummis heraus und band mir die Haare zusammen, damit sie später nicht nass wurden. Dann ließ Badewasser in die Wanne.

Ich ließ mich bis zur Schulter ins Wasser sinken und schaute aus dem Fenster. Mittlerweile war es dunkel geworden und man konnte schon ein paar Sterne am Nachthimmel erkennen. Eine schöne Aussicht. Obwohl ich eigentlich nicht von solchen Bädern begeistert war, wo die Wanne direkt vor dem Fenster stand. Immerhin hatten andere Leute so die perfekte Gelegenheit zum spannen. Gedankenverloren schaute ich die Sterne an. Irgendetwas musste ich mir einfallen lassen, um an Doflamingo heranzukommen. Aber was? Dass er der König von dieser Insel war, war schon schlimm genug. Immerhin kam ich dadurch nur noch schwieriger an ihn heran. Vielleicht sollte ich einfach hingehen und sagen, dass ich ihn sprechen will. Aber, wahrscheinlich würden seine Bediensteten mich eher auslachen, als ich Schloss lassen. Ich seufzte genervt. Also fiel diese Idee schon einmal weg. Mist! Langsam ließ ich meinen Kopf in den Nacken gleiten und schaute an die Decke. Irgendetwas musste ich mir doch einfallen lassen. Warum hatte Mama mir auch nicht gesagt, dass er der König von Dressrosa ist? Warum musste sie mir so etwas Wichtiges verheimlichen?! Innerlich schrie ich genervt auf. Das konnte doch nicht wahr sein! Ich pustete stoßweise die Luft heraus.

Nachdem ich das Badewasser aus der Wanne gelassen hatte und mich abgetrocknet und wieder angezogen hatte, machte ich sie noch sauber. Wäre ja unhöflich, wenn ich sie einfach so lassen würde. Das Handtuch stopfte ich dann in die Waschmaschine. Ich zog die Haargummis aus meinen Haaren und packte sie meine Tasche zurück, die ich dann an mich nahm und das Bad verließ. „Ah, Twilight.“, sprach Mister Soldat, als ich die Badezimmertür schloss, „Du kommst gerade richtig. Ich bin mit dem Essen eben fertig geworden. Du kannst dich schon einmal an den Tisch setzen.“ Ich lächelte ihn an und setzte mich an den Tisch. Er war bereits gedeckt, allerdings nur für eine Person. „Du willst wohl nichts essen?“, fragte ich, als er mit einem Topf an den Tisch kam, auf einen kleinen Hocker stieg, der mir erst in diesem Augenblick auffiel und den Topf abstellte. Er setzte sich mir gegenüber: „Ich brauche nichts essen, Twilight. Immerhin bin ich aus Holz.“ „Verstehe.“, sprach ich nur und schaute in den Topf. Sofort bekam ich den Dampf ins Gesicht und zog meinen Kopf wieder weg. Er hatte Suppe für mich gekocht. Ich nahm die Kelle, die schon im Topf war und machte mir etwas auf den Teller. Wenn er nicht aß, wie konnte er denn dann kochen? Immerhin musste man doch manchmal probieren, um zu merken, ob noch etwas fehlte, oder? Ich nahm den Löffel in die Hand und probierte einmal. Erstaunt schaute ich auf den Teller: „Das ist ja richtig lecker. Woher hast du denn so gut kochen gelernt?“ Er zuckte mit den Schultern: „Ich weiß nicht. Irgendwie konnte ich das schon immer.“ Verwirrt schaute ich ihn an, während ich meine Suppe aß. Er schien meinen Blick bemerkt zu haben: „Es ist die Wahrheit, Twilight. Ich weiß wirklich nicht, warum ich so gut kochen kann. Aber, es freut mich wirklich, dass sie dir schmeckt.“ Sein Gesicht konnte keine Züge zeigen, aber in seiner Stimme konnte ich hören, dass er wirklich glücklich war.

Zusammen mit Mister Soldat räumte ich den Tisch ab und wusch das Geschirr auf. Dann stellte er alles zurück. Mein Blick wanderte zu dem Bett: „Mister Soldat?“ Ein einfaches „Hm?“, kam als Antwort von ihm. „Wo soll ich eigentlich schlafen?“, fragte ich und ließ meinen Blick zu ihm gleiten. Er schaute mich an: „Du kannst in meinem Bett schlafen.“ Ich schaute ihn erstaunt an: „Aber, wo schläfst du dann?“ Er legte seine Hand auf seine Brust: „Ich bin eine Holzpuppe. Also, brauche ich keinen Schlaf, Twilight. Du kannst ruhig in meinem Bett schlafen.“ Ich nickte leicht: „Ok.“

Ich legte mich in das Bett und Mister Soldat deckte mich zu. „Brauchst du noch irgendetwas, Twilight?“, fragte er höflich. Ich schüttelte lächelnd den Kopf: „Nein, danke. Ich brauche nichts.“ Er nickte: „Gut. Gute Nacht. Schlaf schön.“

„Du auch.“

Er drehte mir den Rücken zu und setzte sich an den Tisch. Dort nahm er das Buch, welches er vorhin auf den Tisch gelegt hatte und dimmte das Licht der kleinen Lampe etwas herunter. Langsam blätterte er um. „Mister Soldat?“, flüsterte ich, für ihn aber gut verständlich. Er schaute auf und drehte sich zu mir herum: „Brauscht du doch noch etwas?“ Ich schüttelte den Kopf: „Nein, ich wollte mich nur bei dir bedanken. Du kennst mich ja eigentlich nicht und hast mich trotzdem durch die Stadt geführt und mich bei dir zu Hause aufgenommen. Dafür bin ich dir sehr dankbar.“ „Dafür musst du mir doch nicht danken.“, antwortete er mit sanfter Stimme, „Ich mache das doch gern. Immerhin bist du so ein liebes Mädchen.“ Ich lächelte stumm und drehte mich um. Leise gähnte ich noch einmal, dann fielen mir ganz langsam die Augen zu und ich glitt allmählich ins Land der Träume.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  kleinerwolfi
2014-02-07T13:06:37+00:00 07.02.2014 14:06
Hey

Mir gefällt deine Geschichte. Eine Coole Idde, ich hoffe du machst bald weiter.
Dein Schreibstyl finde ich auch recht gut ^^.

LG Wolfi
Antwort von:  Lyncifer
07.02.2014 14:18
Ehrlich? Das freut mich natürlich sehr. :-D
Das gibt mir neue Motivation doch weiter zu schreiben. ^^
Vielen Dank.


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