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Farbenwunder

Bunt wie das Leben
von

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Die perfekte Schwester

Mit hängenden Schultern stand Lucy vorm Spiegel im Schlafsaal und betrachtete sich aus trüben Augen. Das Gesicht, welches ihr entgegen starrte, kannte sie nur zu gut. Es war nicht auffallend, sehr gewöhnlich - nicht einmal besonders hübsch.

Genieß es doch einfach unsichtbar zu sein, halten die unbedachten Worte in ihrem Kopf wieder und ließen sie bitter Schlucken.

Unsichtbar. Dies beschrieb Lucy Weasley in einem Wort perfekt. Dies hatte sie inzwischen zu akzeptieren gelernt und auch den Umstand, dass sie nie mit ihrer großen Schwester konkurrieren würde können.

Wie auch?

Was Molly Weasley auch anpackte, gelang. Sie war organisiert, fleißig und ehrgeizig. Für jeden ihrer Mitschüler stand sie ein, wenn ihm eine Ungerechtigkeit widerfuhr und mit ihrem außerordentlichen Rechtsempfinden setzte sie ihre Pflichten als Schulsprecherin um. Doch über all dies verlor Molly nie ihre Herzlichkeit und ihr Strahlen, wodurch jeder sie mochte.

Dem hatte Lucy nichts entgegenzusetzen. Ihre Leistungen waren Mittelmäßig, zudem plagte sie eine Schusseligkeit, die selbst unfallfreies essen verhinderte.

Wurde sie gesehen, belächelte man die junge Weasley. Die wenigsten kannten ihren Namen, eigentlich war sie nur ‚die kleine Schwester der Schulsprecherin‘ und sonst niemand. Der einzige Mensch, der es schaffte in Lucy etwas anderes zu sehen, war Molly.

„Du bist unglaublich stark, Lucy“, hatte sie der Jüngeren oft gesagt, doch in ihrer Bitterkeit war es für sie der reinste Hohn.

Molly war verpflichtet so über sie zu denken, sie war ihre Schwester und sie musste ihr Image des perfekten Menschen wahren. Egal, wie liebevoll sich die Ältere gab und welche kleinen Wunder sie auch an ihrer Schwester entdeckte, für Lucy waren es leere Worte.

Die Bitterkeit und der Neid auf das Strahlen, das ihr fehlte, ließen Lucy die Wahrheit hinter den Worten nicht erkennen und so versuchte sie die gelb-schwarze Krawatte mühselig zu richten und begab sich zum Unterricht.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Emmett-the-Cullen
2014-04-28T19:15:56+00:00 28.04.2014 21:15
Im Schatten von Geschwistern zu stehen ist immer .... blöd. Vor allem, wenn einem andere das immer wieder vor Augen führen.
Ich hoffe doch aber einfach irgendwie, dass sie irgendwann aus sich herauskommt und allen zeigt, was in ihr steckt, denn Hufflepuff ist kein schlechtes Haus!!

toll geschrieben!

glg Metti
Antwort von: Norrsken
28.04.2014 23:02
Spätestens wenn Molly aus Hogwarts raus ist, kann Lucy sich langsam entfalten und als Hufflepuff voll aufdrehen. ;) Und mit dem älter werden wird sie auch merken, dass auch ihre Schwester nicht ganz so perfekt ist wie sie glaubt.
Trotzdem muss Lucy sich mit dem Kummer eine ganze Weile gerumschlagen, aber so ost das ja meist beim erwachsen werden.

Vielen lieben für das liebe Lob! Ich hab mich riesig gefreut. Cx

liebe Grüße
Von:  Dahlie
2014-01-09T15:39:25+00:00 09.01.2014 16:39
Klein aber fein ~

Ganz so könnte man es wohl nennen. Auch hier bin ich positiv überrascht, wie du es umgesetzt hast. Obwohl es nur ein Moment ist, fühle ich mit Lucy. Auch ich denke, dass Lucy einen kleinen Neid auf Molly haben wird, wenn auch aus anderen Gründen. Das du die Farbe mit der Krawatte verbindest war ein ziemlich guter Einfall ;)
Ich denke mal stark, dass Molly nur in Lucys Augen perfekt ist und nicht wirklich ;) meistens sehen wir ja nur das, was wir auch glauben. Schade, dass ein Drabble immer so kurz ist, denn ich hätte wirklich gerne weiter gelesen, aber das hätte dann irgendwie den Sinn kaputt gemacht :) Deshalb, Respekt an deiner Geradlinigkeit der 300 Wörter.

Liebe Grüße Dahlie
Antwort von: Norrsken
28.04.2014 22:16
Es ist doch immer wieder erstaunlich wie sich gewisse Vorstellungen in gleichen Bahnen bewegen. Auch wenn nicht 1:1. :D Wobei es bei den gleichgeschlechtlichen Geschwistern gar nicht so unüblich ist, oder? (Victoire und Dominique, James und Albus)
Egal! Jedenfalls freut es mich, dass du es ähnlich siehst und ja, vermutlich ist Molly gar nicht so perfekt. Ihr fliegt zwar bei mir wirklich vieles zu, aber das nimmt auch irgendwann ein Ende. Und jeder hat immer seine kleinen Probleme. x)
Es tut mir eigentlich fast ein bisschen Leid, dass ich ausgerechnet die Krawatte der lieben Hufflepuffs nehmen musste, aber so passiert es nun mal. Und auch die Liebsten können eben nicht immer nur freundliche Gedanken haben.
Für deinen Kommentar bedanke ich mich wieder recht herzlich. ♥

liebe Grüße
Von:  Albus_Potter
2013-10-29T17:07:33+00:00 29.10.2013 18:07
awwww
Ich mag dieses Kapitel wirklich sehr.
Denn genau so ist Lucy in meiner Vorstellung, im ewigen Neid zu ihrer Schwester.
Und die Farbe hast du mit der Krawatte auch sehr genial eingebracht <3


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