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Schicksal deines Herzens

DMxOC
von

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Von Dramen und Idioten

Die Wochen verflogen wie nichts. Es war schon Mitte Oktober - bald sollte das erste Qudditchspiel der Saison stattfinden und das auch gleich gegen Gryffindor, sodass uns mein Bruder wie verrückt bei jedem Training über das Feld scheuchte.

Nach dem morgendlichen Samstagtraining saß ich erschöpft im Gemeinschaftsraum und widmete mich meinen Arithmanik – Hausaufgaben, die ich so schnell wie möglich erledigt sehen wollte.

Ich wälzte das dicke Buch hin und her und mein Kopf fing schon langsam an zu qualmen. In solchen Momenten verfluchte ich, dass ich dieses Fach tatsächlich freiwillig gewählt hatte, obwohl ich es doch viel einfacher hätte haben können, aber nun konnte ich auch nichts mehr daran ändern. „Verdammter Mist!“, fluchte ich vor mich hin. Meine Stirn war in Falten geworfen und ich hämmerte in rhythmischen Abständen mit meinen Fingernägeln auf den Holztisch.

Ich seufzte laut auf; nur noch eine kleine Aufgabe, dann hatte ich es endlich geschafft. Gerade als ich den letzten Abschnitt meiner Hausaufgaben niederschrieb, wurde mein Unterfangen unterbrochen.
 

„Na, du wirkst ja ziemlich entnervt.“, bemerkte eine Stimme hinter mir. Ich drehte mich um und entdeckte Pucey, der über meine Schulter hinweg auf meine Aufgaben lugte. „Wie kommst du denn auf so einen Unsinn – ich kann mir wirklich nichts Besseres an einem Samstagvormittag vorstellen.“, antwortete ich sarkastisch. „Hm, also ich wüsste da etwas wesentlich besseres.“, ging er grinsend auf meinen Sarkasmus ein. „Heute ist Hogsmeade – Wochenende, komm doch mit, Nik und die anderen sind bereits dort.“

Ich überlegte einen kurzen Moment, aber eigentlich hörte sich das Angebot um ein vielfaches besser an, als die Vorstellung den Tag im Schloss zu vermodern. „Gib mir noch fünf Minuten, ich bin gleich fertig.“, meinte ich schließlich. Schnell beendete ich noch die letzten Zeilen und brachte die Unterrichtssachen auf mein Zimmer.

Warm eingepackt und mit meinem knielangen, schwarzen Mantel in der Hand betrat ich wieder den Gemeinschaftsraum. „Wir können los.“, verkündete ich daraufhin. Adrian nickte und erhob sich aus dem Sessel, der dem Kamin am nächsten stand.
 

Kaum hatten wir das Schloss verlassen, wehte uns auch schon ein kalter Wind entgegen, aber zumindest war der Himmel frei von Wolken. „Und bist du fit für’s Spiel nächste Woche, Kleines?“, unterbrach Adrian die Stille. „Man, Pucey, hör auf mich immer so zu nennen!“, funkelte ich ihn an. „Ach Kleines.“, grinste er und zwinkerte mir zu. Ich verdrehte die Augen und betitelte ihn als Idioten.

Er nahm es wieder nur mit Humor. „Warum suchst du dir nicht jemand anderen, den du damit auf die Nerven gehen kannst?“, fragte ich ihn schließlich. „Weil sich niemand so herzallerliebst darüber aufregt wie du.“, entgegnete er mir gelassen.

Ich schüttelte genervt den Kopf, musste dann aber doch lachen – Pucey war echt ein Trottel und dazu noch anstrengend.

So verbrachten wir den Weg nach Hogsmeade damit zu diskutieren, was aber dank Adrians Art in den meisten Fällen in Gelächter mündete. Man hörte viel Schlechtes über ihn, besonders was das Thema Mädchen betraf, aber hinter dieser Fassade schien ein ganz anderer Mensch zu schlummern, der sich mir mehr und mehr offenbarte.

Als wir schließlich das Dorf erreichten, begaben wir uns zunächst in den Honigtopf, da ich dringend Nervennahrung für die nächsten Berge von Hausaufgaben benötigte. Als ich Adrian schließlich noch durch diverse Geschäfte geschliffen hatte, erbarmte ich mich und wir setzten und in Richtung der Drei Besen in Bewegung.
 

Dort angekommen entdeckte ich Draco und Theo zusammen mit Flint und Montague in einer Ecke sitzen. Theo entdeckte uns als erstes und winkte uns sogleich zu sich. „Geh schon mal vor, ich hol uns nur zwei Butterbier.“, meinte Adrian daraufhin. So schritt ich den Jungs alleine entgegen, begrüßte sie und setzte mich zu ihnen. „Sagt mal, wo ist eigentlich mein Bruder? Er ist doch mit euch zusammen aufgebrochen.“, fragte ich in die Runde. Flint grinste dreckig. „Schau mal an die Theke, da sitzt er mit der Greengrass“, meinte er mit einem trollartigen Ausdruck.

Vorsichtig wendete ich meinem Blick der Theke zu und tatsächlich, da saß er mit einer kichernden Daphne. Ich ahnte ja bereits, dass meine Zimmergenossin für meinen Bruder schwärmte, da sie mich immer wieder versucht hatte unauffällig über ihn auszufragen, aber dass auch mein Bruder an ihr interessiert war, dies entging meinem Bewusstsein gänzlich, sodass ich unbewusst eine Augenbraue anhob und kopfschüttelnd lächeln musste. „Sag mal, wie kommt es eigentlich, dass dich Pucey aus dem Schloss locken konnte und alle anderen lediglich eine Abfuhr erhalten haben?“, riss mich Montague aus meinen Gedanken. „Er hat zufällig das richtige Timing gehabt. Ich war so gut wie fertig mit Arthitmanik.“, meinte ich gelassen. „Natürlich.“, meinte Flint schon wieder dreckig grinsend und nickte. Auch die anderen Jungs sahen mich kritisch an, nur Draco würdigte mich nicht eines Blickes.

Just in diesem Moment kam Adrian mit den Getränken an unseren Tisch. „Hier Kleines, dein Butterbier – es geht auf mich.“, sagte er gut gelaunt während er das Glas vor meiner Nase abstellte. Ich bedankte mich zwar, strafte ihn aber mit einem bitterbösen Blick und fügte schließlich noch hinzu, dass ich ihn irgendwann noch kalt machen würde, wenn er mit diesem Kosenamen nicht bald aufhörte, doch er tat so, als hätte er meine Drohung glatt überhört und wechselte das Thema zum anstehenden Quidditchspiel.
 

An diesem Mittag saßen wir noch lange beisammen und nach einer Weile stieß auch Nik und Daphne zu uns. Es wurde viel gelacht und erzählt, lediglich Draco schien keinen Anteil an den Gesprächen nehmen zu wollen und zudem wirkte er gänzlich abweisend mir gegenüber. Ich ärgerte mich über sein Verhalten, fragte mich aber auch gleichzeitig was ich schlimmes verbrochen hatte. Am Abend nach dem Essen fing ich ihn in den Kerkern ab und wollte ihn zur Rede stellen. „Draco, was ist los?“, fragte ich ihn. „Gar nichts, ist alles Bestens und jetzt lass mich los.“, entgegnete er mir in eiskalter Tonlage, die mich an den ersten Schultag zurückerinnerte, als wir damals auf Potter getroffen waren. Ich ließ augenblicklich von ihm ab, als hätten seine Worte meine Haut verbrannt. Er drehte sich um und marschierte davon, sodass ich nur noch seine Umrisse im Licht der Fackeln allmählich verschwinden sehen konnte. Es war wirklich zum Verzweifeln, aber wenn er sich stur stellen wollte, dann würde ich ihn gewähren lassen.
 

Den Rest des Wochenendes verbrachte ich mit Lernen. Ich traf mich mit Bella in der Bibliothek und wir recherchierten gemeinsam etwas für Geschichte der Zauberei. „Oh Merlin, diese Koboldaufstände interessieren doch keinen Menschen.“, meckerte Bella. „Tja, wie gut, dass unserer Prof. Binns ein Geist ist.“, bemerkte ich zynisch. Buch für Buch durchstöberten wir die Regale. Als wir endlich alle nennenswerten Informationen beisammen hatten, war der Nachmittag auch schon verflogen. Die kommende Woche bis zum Spiel war gefüllt mit Hausarbeiten und außerdem rekrutierte Umbridge munter Schüler für ihr Inquisitionskommando.

Pansy war natürlich die Erste, die sich freiwillig dafür meldete und auch Draco konnte sie zu einem Betritt überreden. Die ganze Woche ging er mir aus dem Weg und ertrug stattdessen lieber das kleine Mopsgesicht mit der unerträglichen Stimme. Innerlich kochte ich langsam vor Wut, aber dies ließ ich mir unter keinen Umständen ansehen.

Als endlich der langersehnte Spieltag anbrach, hoffte ich nur inständig, dass dieser Tag nicht so furchtbar werden würde, wie die Woche gewesen war. Nach einer guten Stunde stand es 90:40 für Slytherin – wir dominierten langsam das Spiel, aber es würde uns nichts bringen, wenn Draco nicht in der Lage sein würde den Schnatz zu fangen. Gerade als ich mir ein Kopf an Kopfrennen mit einer Jägerin der Gryffindors um den Quaffel lieferte, die ich ganz undamenhaft hart anrempelte, erregten die Sucher die Aufmerksamkeit der Zuschauer. Potter ging in den Sturzflug – Draco folgte ihm und versuchte ihn aufzuholen, danach verschwanden sie zwischen den Tribünen. Alles was man danach noch hören konnte war ein lautes Krachen, irgendetwas stimmte da nicht.
 

Mein Bruder reagierte als Erster und begab sich ebenfalls zwischen die Tribünen, kurz darauf folgte ich ihm, danach ging alles ganz schnell. Wir fanden beide Sucher bewusstlos und blutend auf dem Boden vor. So wie es aussah, waren sie gegen einen massiven Pfeiler gerast, da um sie herum viele kleine und größere Bruchstücke lagen. Das Spiel wurde sofort abgebrochen und die Verletzten wurden auf die Krankenstation gebracht. Das Letzte was ich sah, war Dracos blasses Gesicht und Blut, welches ihm an der Schläfe entlang runterfloß.



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