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timeless

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timeless
 

Genre: AU, Comedy, lime etc

Disclaimer: Hierbei handelt es sich um reine Fiktion. Ich habe keine Rechte an the GazettE und verdiene hiermit kein Geld, noch will ich den Ruf von real existierenden Personen schaden.

Kommentar: Nachdem ich bei Greed (und allen anderen auch ^^) total festhänge, habe ich mich entschieden, diese Story nun erstmal hochzuladen ^^ Ich hoffe, dass ich trotz der komischen Grundstory doch positives Feedback bekomme ^^

Natürlich auch wieder ein großes Danke an meinen Betaleser~ Endlich wieder Arbeit ^.~

Ich wünsche allen viel Spaß beim Lesen und ich hoffe, ihr wartet alle auf neue updates (auch von anderen ffs ^^)
 

timeless I
 

„Was war denn nun so wichtig, dass ich nicht mal nach Hause fahren durfte?“, fragte der 17-Jährige, blonde Junge, dessen Haare wild in alle Himmelsrichtungen abstanden, als er die Tür zum Zimmer seines besten Freundes hinter sich schloss.

„Du wirst es kaum glauben…“, begann besagter bester Freund gleich wieder euphorisch. Akira jedoch rollte nur mit den Augen und stiefelte zum Bett des anderen, auf das er sich zusammen mit seiner Schultasche und seinem Ersatzmittagessen in Form von Burgern aus einer bekannten Familienrestaurantmarktkette schmiss.

„Das sagtest du bereits am Telefon…“

„Mensch, Aki…“, schmollte der groß gewachsene, honigblonde Junge mit den mädchenhaften Zügen und zog typisch für ihn auch gleich wieder eine Entenschnute.

„Spuck’s aus, Kou… Du hältst mich vom Mittag ab!“ An und für sich war es kein Problem Akira kurzfristig irgendwo hinzubestellen, aber wenn er sein Essen nicht bekam oder hungern musste, dann wurde es schlimm.

„Dann iss halt! Ich kann es dir nebenbei ja auch erzählen!“, räumte Kouyou seinem Freund nun ein und krabbelte mit zu ihm auf das Bett. Bequem setzte er sich im Schneidersitz hin und tippelte mit seinen Fingern auf der Bettdecke herum. Begleitet wurde das von dem Rascheln von Akiras Papiertüte und dem Papier der Burger, als Akira endlich sein Essen auspackte.

„Also…“, begann Kouyou sofort wieder und fuchtelte mit seiner Hand in Richtung des anderen.

„Als ich vorhin nach Hause gekommen bin, hat mir mein Vater etwas UNGLAUBLICHES erzählt…“, begann er schließlich.

„Noch unglaublicher als der Ewig-Jung-Trank deines Vaters?“, fragte Akira skeptisch nach, nachdem er ausgekaut hatte. Gleich verzog Kouyou sein Gesicht, wobei ihm seine schwarze Hornbrille ein Stückchen von der Nase rutschte.

„Fang nicht wieder davon an. Das ist Geschichte. Außerdem mixt er nichts mehr zusammen…“, erklärte Kou zum gefühlt hundertsten Male. Akira nickte ihm nur mit einem wissenden Blick zu.

„Was war es denn diesmal?“, wollte Akira nun doch wissen, was denn soooo unglaublich war, dass er gleich nach der Schule zu Kouyou nach Hause in sein sonderbares Haus mit den tausend wohl merkwürdigsten Erfindungen der Welt kommen musste. Mit der Zeit hatte er sich ja dran gewöhnt, dass sein Freund einfach anders tickte, was wohl nicht mal an ihm, sondern wohl eher an seinen durchgeknallten Eltern lag. Schließlich hatte nicht jeder einen verrückten Wissenschaftler als Vater. Von seiner Mutter, der introvertierten Künstlerin, die sich für einen Teilzeitvampir hielt, wollte er gar nicht erst anfangen. Da war er sich nicht so sicher, was das kleinere Übel war.

„Mensch, Aki… Etwas mehr Begeisterung!“ Ja, Mensch Aki. Das sagte Kou auch ganz oft. Ob das wohl ein Kompliment war? Immerhin kein Vampir Aki!

Dennoch lächelte er den honigblonden Jungen nun zu.

„Es interessiert mich ja. Aber…. Hunger….“, erklärte der Kleinere kurz und biss wieder herzhaft in seinen Burger, bei dem nun auch der Ketchup an den Seiten herausquoll.

„Ja, ja…“, tat Kouyou das alles mal wieder ab. Er würde sich nun nicht weiter stören lassen.

„Wie schon gesagt, ich bin vorhin nach Hause gekommen und war beim Essen mit meiner Mutter. Da kam mein Vater aus seinem Labor gestürmt und hat mit seinen Armen gewedelt.“ Anscheinend genau so, wie es auch eine Marotte von Kou war, wenn der etwas erzählte. Das jedenfalls dachte sich Akira gerade, der seinem Freund dabei zusah, wie er fachmännisch seine Brille wieder nach oben schob.

„Er meinte nur, es hat geklappt, es hat geklappt! Seht euch nur diese Ratte an! Der Durchbruch ist nahe!!!“, versuchte es Kou nun genau so euphorisch nachzuahmen, wie er es erlebt hatte. Akira aber leckte nur seinen Ketchup von den Fingern.

„Was?“, fragte er irritiert guckend. „Ich hör‘ dir doch zu!“, verteidigte er sich und langte gleich wieder in seine Tüte, um sich seinen zweiten Burger zu genehmigen.

„Jedenfalls…. Meine Mutter und ich wussten nicht, was er nun damit meinte. Ist ja alles immer streng geheim, was er macht oder auch nicht macht. Keine Ahnung wer überhaupt seine Geldgeber sind. Aber er hat uns dann erklärt, dass er eine Zeitmaschine gebaut hat und die Ratte wohl aus dem 14. Jahrhundert stammt.“

„Eine…. Zeitmaschine….“, erwiderte Akira skeptisch. Hätte er auch eine Brille getragen, dann hätte er sie wohl genau jetzt auch nach oben geschoben.

„Hm… Zeitmaschine. Er meinte, damit eröffnen sich uns nun völlig andere Möglichkeiten. Man könnte nicht nur Dinge in der Vergangenheit besser erforschen, sondern auch anders dokumentieren, wenn man nun einfach wieder an die Orte aus der Vergangenheit reisen könnte. Attentate könnten verhindert werden, Angriffe der schwarzen Schiffe könnten vereitelt werden und all sowas… Man wäre so gesehen seinen Feinden immer einen Schritt voraus“, redete Kouyou euphorisch weiter. Natürlich gestikulierte er dabei wie wild. Akira nickte.

„Klingt wie aus ‘nem schlechten Science Fiction-Streifen. Ich meine… Darüber gibt’s doch schon tausende Bücher und Filme. Also… Dass man alles verändert und dass das dann nur wieder Auswirkungen auf die Realität hat und man eventuell gar nicht geboren worden wäre und sowas“, sagte der blonde Junge mit etwas gemischten Gefühlen. Kou nickte nun seinerseits bestätigend.

„Ich sehe… du bist in der Materie. ABER… Du weißt ganz genau, dass ich ein großer Samurai werden will. Mit allem drum und dran. Daher ist das für mich DIE Chance schlechthin!“

„Du bist doch verrückt. Du willst echt in die Vergangenheit reisen?“, fragte Akira desinteressiert nach.

„Natürlich will ich das! Ich wäre dort ein großer Kämpfer. Schließlich bin ich seit Jahren Bester im Kurs!“, verteidigte der honigblonde Junge seinen Traum.

„Du spinnst doch. Selbst wenn das funktionieren sollte. Du hast 1. keine Ahnung wie man die Maschine bedient und 2. was, wenn es eben doch nicht klappt und du dabei draufgehst oder irgendwo landest, wo du gar nicht hin wolltest. In der Steinzeit bei den Dinos vielleicht. Ein Happs und du bist weg!“, sagte Akira nun ein bisschen hysterisch klingend. Für ihn war das alles nicht greifbar. Pure Spinnerei, wenn man ihn fragte.

„No risk, no fun!“, kommentierte Kouyou gelassen.

„Ich vertraue auf die Erfindungen meines Vaters! Zumindest auf diese!!“, stellte er mal klar.

„Außerdem bin ich mir ganz sicher, dass er mich zurückholen würde, wenn irgendwas schief geht. Draufgehen tu ich sicherlich nicht. Außerdem hab ich doch dich dabei…“

„WAS?!“, fiel Akira ihm ins Wort.

„Hey, hey, hey, Moment mal! Ich würde mir für dich zwar den kleinen Finger abschneiden, aber sicherlich nicht mit dir durch die Zeit reisen. Dafür mag ich mein Leben hier, so wie es gerade ist, viel zu sehr!“, stellte der blonde Japaner erstmal klar, um auch dem anderen etwas den Wind aus den Segeln zu nehmen.

„Mensch, Aki, so war das nicht gemeint. Du sollst nicht mitkommen. Du sollst nur dabei sein, um alles zu überprüfen und so. Also die Einstellungen. Falls etwas schief geht, dass du meinem Vater genau sagen kannst, was wir gemacht haben und was passiert ist.“ Kou lächelte seinen Freund optimistisch an. Er sah einfach keinen Haken an seinem Plan. Akira jedoch war nicht so begeistert.

„Und wo ist dein Vater jetzt? Ich könnte wetten, er ist nicht so begeistert, wenn du seine Erfindung einfach für dich benutzen willst.“ Das wäre wohl keiner.

„Ach, mach‘ dir darüber mal keinen Kopf. Der ist gerade weg, im großen Labor. Testergebnisse abgleichen und so. Hat seine Ratte auch mitgenommen für Tests“, erklärte Kouyou. Seine Lippen zierten ein teuflisches Grinsen. Dieses kannte Akira schon. Das bedeutete, dass es hieß alles oder nichts und das sofort.

„Ich weiß nicht so recht….“, sagte Akira unsicher, doch Kou patschte ihm gleich auf die Schulter.

„Ich weiß dafür umso mehr. Komm, lass‘ mal in den Keller gehen. Nur mal gucken!“, schlug der honigblonde Junge auch gleich vor und krabbelte aus dem Bett. Akira aber blieb unschlüssig sitzen.

„Na komm! Deinen Burger kannst du auch nachher noch essen. Es passiert schon nichts, wenn wir nur ein bisschen gucken!“ Kou schien voller Zuversicht zu sein und so ließ sich Akira also doch breitschlagen. Also wickelte er seinen halb aufgegessenen Burger, er selbst war nun einfach innerlich zu aufgewühlt um zu essen, wieder in das Papier und steckte alles zurück in seine Papiertüte. Dann wischte er sich seine Fingerchen an einer Papierserviette ab und strich sie in alter Manier auch noch an seiner Hose ab. So folgte er dann seinem Freund durch das Treppenhaus des sonderbaren Hauses. Einige Gemälde hier waren schon gruselig, wie er befand und hätte er es nicht besser gewusst, dann hätte er wetten können, im Keller wurde Frankensteins Monster zum Leben erweckt. Genug Maschinen und sonderbare Gerätschaften standen hier jedenfalls herum. Irgendwie hatte Akira doch ein mulmiges Gefühl in der Magengegend, während sich Kouyou hier wie zu Hause fühlte. Kein Wunder, er wohnte ja auch hier.

„Das ist sie! Papas Zeitmaschine!“, verkündete Kouyou stolz und stemmte seine Hände in die Hüften. Akira aber stand mal wieder wie ein begossener Pudel neben seinem besten Freund.

„Hm…. Ja….“, nuschelte er zustimmend.

„Da wir sie nun gesehen haben, können wir ja auch wieder nach oben gehen. Dein Vater ist sicherlich nicht so glücklich, wenn Unbefugte hier herumschleichen“, versuchte es Akira nochmals auf die vernünftige Tour. Mal davon abgesehen, dass diese Maschine für ihn nicht aussah wie eine Zeitmaschine. Da war ein Computer, der angeschaltet war, typischerweise eine Jahreszahl, irgendwelche andere Daten, dann zehntausend Kabel und irgendwelche Stromanschlüsse und ja, für ihn ergab das alles keinen Sinn. Außerdem wollte er auch nichts kaputtmachen. Sport lag ihm viel mehr als dieser ganze Technikkram. Er war zwar ein Nerd was Spiele anbelangte, aber wirklich Ahnung von Technik und alledem hatte er nicht.

„Wir gucken doch nur! Nun sei mal nicht so nervös!“, erwiderte Kouyou lapidar und schlich sich so langsam an den Computer heran. Neugierig folgte er mit seinem Blick den Kabeln und checkte dann wieder die Zahlen auf dem Computer.

„Guck! Da steht noch das Jahr, aus dem mein Vater die Ratte hergeholt hat. Das heißt, wenn ich hier einfach… ein anderes Jahr eingebe, dann könnte ich ja vielleicht etwas aus einem anderen Jahr hier herholen! Oder…. Mich einfach in das gewünschte Jahr schicken!“ Und da war es wieder! Kouyous teuflisches Grinsen.

„Also, ich finde, es wäre besser, wenn du die Finger davon lässt und wir einfach wieder nach oben gehen!“, schlug Akira erneut vor. Doch da hörte er schon das Tippen auf der Computertastatur.

„Bist du denn wahnsinnig?“, entfuhr es Akira sofort hysterisch und er schlug seine Hände vor dem Gesicht zusammen.

„Slow down, Aki-baby! Ich mach‘ doch gar nichts!“, sagte Kouyou grinsend.

„Nach nichts sieht das aber nicht aus!“, kommentierte Akira und trat nun unmittelbar neben seinen besten Freund, zu dem er ein paar Zentimeter aufsehen musste.

„1850?“, fragte er nach.

„Du willst gute 150 Jahre in der Geschichte zurückreisen?“

„Klar… Wieso denn nicht? Ist doch noch vor der Meiji-Restauration. Also sozusagen noch die Sternstunde der Samurai!“, verteidigte Kouyou seine Wahl. Akira verzog sein Gesicht.

„Super… Und dann kommt die Restauration und als Samurai wirst du deines Amtes enthoben und begehst Selbstmord!“

„Seppuku, mein Lieber!“, korrigierte Kou seinen Freund und bekam einen strafenden Blick.

„Kommt doch dasselbe bei heraus!“, argumentierte er und schubste Kou nun etwas von dem Computer weg.

„Ey, wenn du schon sowas machen willst, dann reise wenigstens in eine Zeit, die nicht so scheiße gefährlich ist!“

„Von wegen. Ich bin doch gut vorbereitet!“

„Kein Krieg, Kouyou!“, schimpfte Akira nun aber. Er würde zur Not auch handgreiflich werden, selbst wenn er wusste, dass er unterliegen würde.

„Ja, ja… ist ja schon gut. Kein Krieg. Also…. Was halten wir dann von…. 1800?“, fragte er nach.

„Na ja… Nicht wirklich besser. Aber okay…. Tokugawa ist schon in Ordnung… irgendwie“, nuschelte Akira schließlich. Seine Geschichtskenntnisse hielten sich auch in Grenzen. Diese Leidenschaft konnte er einfach nicht mit seinem besten Freund teilen. Grob wusste er Bescheid und das genügte. Etwas missmutig besah er sich nun noch einmal den Bildschirm, auf dem nun ganz groß die Zahl 1800 aufleuchtete.

„Und das war’s?“, fragte Akira skeptisch nach. Kou aber zuckte mit den Schultern.

„Keine Ahnung. Scheint mir aber so. Guck‘, da blinkt sogar das Symbol zum Start auf…“ Das schien in den Augen des Honigblonden jedenfalls ein gutes Zeichen zu sein. Akira hingegen kratzte sich am Hinterkopf. Das war doch zu einfach für so eine komplexe Sache, oder?

„Und was soll ich deiner Meinung nach nun tun? Auf Start drücken und abwarten, was passiert?“

„Nein…“, antwortete Kou lächelnd.

„Nein?“

„Zuerst stell‘ ich mich dort auf die freie Fläche und DANN drückst du Start!!“, korrigierte er seinen besten Freund. Dieser war nur damit bemüht es sich nicht äußerlich anmerken zu lassen, dass er gleich zusammenbrechen würde. Dieser Kerl machte ihn wirklich fertig!

„Okay, dann geh‘ und auf nimmer Wiedersehen!“, resignierte Akira nun endgültig. Er besah sich die verschiedenen Zahlen auf dem Monitor und wunderte sich, dass einige davon immer wieder schwankten und… Nein, er hatte definitiv keine Ahnung, was hier was anzeigte. Für ihn ergab das alles keinen Sinn.

„Du bist ein echter Freund, Aki! War schön, dich gekannt zu haben!“, sagte Kou überglücklich, als er in Position stand.

Das war definitiv ein sehr merkwürdiger Moment. Irgendwie konnte jetzt alles und auch nichts passieren. Wo war er da nur wieder hinein geraten? Aber wirklich viel Zeit hatte Akira nun auch nicht zum Nachdenken. Vielleicht setzte der Großteil seines Gehirns einfach auf seinen Realitätssinn und auf die Eindrücke der Vergangenheit. Wie viele von den Erfindungen von Kouyous Vater hatten denn funktioniert? 1% vielleicht. Warum also sollte gerade diese Maschine funktionieren und nicht vor der Inbetriebnahme den Geist aufgeben?

Daher sah er zu seinem überglücklichen besten Freund und klickte auf Start, auch wenn sein Herz in seiner Brust hämmerte wie verrückt.

Erst schien es so, als würde sich gar nichts tun, aber dann war es deutlich zu hören, dass die Maschine hochfuhr, ein paar Apparaturen bewegten sich und fuhren oberhalb von Kouyous Kopf entlang in ihre angestammte Position. Akira beäugte das Schauspiel argwöhnisch, beachtete auch gar nicht weiter die umspringenden Zahlen auf dem Monitor.

„Was passiert hier?“, fragte er nun aber doch nach, da mehrmalig das Piepen und diese typischen Rechnergeräusche, wenn Computer arbeiteten, zu hören waren.

„Ich habe keinen blassen Schimmer…“, sagte Kou, der die Maschinen über sich skeptisch begutachtete, als es dann einen kleinen Funken gab. Aus Reflex hielt er sich den Unterarm vor die Augen, was auch gut war, denn der Funke sollte nicht der Letzte bleiben. Wieder funkte es auf und Kou bekam Panik, da es heller und durch die Maschinen auch lauter wurde.

„Okay, ich hab’s mir anders überlegt!“, quakte er und ging in Abwehrhaltung. Er war drauf und dran die Flucht nach vorn aufzunehmen, als die Geräusche der Maschinen nur noch lauter wurden und der nächste Funke übersprang. Es knallte laut und das nächste, was Kou wahrnahm, war der harte Boden, den er unsanft knutschte.

„Kou? Alles in Ordnung?“, fragte Akira nach, der sich aufgrund des grellen Lichtes ebenso weggedreht hatte. Bah, hier stank es verbrannt und das ziemlich erbärmlich. Überall war Rauch und alles war vernebelt. Aber wenigstens hatten die lauten Geräusche des Computers aufgehört und er schien wieder in den Standby-Modus gewechselt zu haben.

So überbrückte Aki die paar Meter zu seinem besten Freund, schreckte aber zusammen, als zwei braune Kulleraugen ihn anblickten.

„Kkkkkou…. Was ist das?“, fragte er und stolperte ein paar Schritte zurück, landete dann aber auch unsanft auf seinem Hosenboden. Die Konturen dieses Etwas‘ wurden immer deutlicher, je mehr sich der Rauch lichtete. Akira blinzelte und legte schließlich seinen Kopf schief.

„Geh von mir runter!“, hörte er Kou nun nur motzen, der sich seine Nase hielt, aber noch immer bäuchlings am Boden lag.

„Wo zum Henker bin ich hier?“, ertönte nun die Stimme von Akiras gedanklich benannten „Etwas“.

„Uhm… Tokyo?“, antwortete Akira eher mit einer Frage als mit einer Antwort. Jedoch kam diese recht schnell.

„Hm, da war ich eben auch noch. Aber nicht…. Oha… na, du bist ja ein Hübscher! Datest du mich?“

Akiras Mund klappte auf, als er vor sich und vor allem auf Kouyou sitzend, einen blonden Jungen mit Cappy und schätzungsweise in ihrem Alter, vorfand, der ihn gerade wohl sehr höchstwahrscheinlich anmachte.

„Ich… eh… ich… nein… ich bin zu jung für Dates!“, stammelte er sich total überfordert einen ab. Aber das hatte sich nun wohl auch erledigt, da Kouyou wohl nun wieder zur Besinnung kam und den Jungen von sich herunter bugsierte, ihn dabei unwirsch gegen einen Teil dieser Teufelsmaschine drückte, was nur wieder zur Folge hatte, dass dieses beunruhigende Piepen wieder begann und die Lichtshow wieder anfing. Sofort hielt sich Akira seinen Arm vor sein Gesicht. Das nächste, was er hörte war ein leises Jaulen.

„Oh Baby… alles gut! Nicht blau werden!“, vernahm Akira nun die Stimme des komischen Jungen wieder, der sich nach unten beugte und….

„Was ist das?“, fragte Akira sofort nach, da er dieses blaue Ding einfach nicht einordnen konnte. So surreal das alles war, er hatte gerade leichte Panik, was hier denn los war. Um schneller fliehen zu können, stand er erst einmal auf. Auch Kou tat es ihm gleich. Der allerdings rieb sich seine Nase und besah sich nun ihren „Besuch“.

„Hm…“

„Mehr als ein „HM“ hast du nicht zu sagen?“, fauchte Akira und trat näher an ES heran, schnappte sich Kou am Oberarm. Natürlich drückte er kräftiger zu, als es eigentlich notwendig war.

„Was ist DAS?“, wollte er wissen und deutete wiederum auf ES im Arm von eventuell IHM. Gott ey, er wusste echt nicht, was das alles sollte.

„Das? Das ist mein Hund. Koron. Er hat nur Angst, daher ist er blau.“ Der blonde Junge zuckte mit seinen Schultern und streichelte das blaue Fell des vermeintlichen Hundes weiter. Das aber hielt ihn nicht davon ab, Akira durchdringend anzustarren. Der aber war bemüht, wegzusehen und vor allem das zu ignorieren. Viel lieber schüttelte er Kou barsch am Arm. Vielleicht ließ ihn das wieder klarer werden.

„Mach was!“, forderte Aki, aber Kouyou schien auch ein wenig überfordert zu sein. Aber wie es schon immer war, er lächelte und ließ sich nichts anmerken. Feste musste man so feiern, wie sie fielen, weswegen er dem anderen einfach seine Hand entgegen streckte.

„Hallo. Ich bin Takashima Kouyou, 17 Jahre alt und gehe in die Aida-Oberschule, meine Hobbies sind Lesen, Kuchen essen und mich mit alter japanischer Geschichte beschäftigen. Ich bin Schulbester im Kendo und Kursbester im Iaido. Freut mich sehr, dich kennenzulernen!“, stellte sich der honigblonde Junge dem unbekannten Jungen nun vor, der erstaunlicherweise auch seine Hand ergriff und diese schüttelte. Akiras Blick jedoch klebte weiterhin auf dem blauen Hund. Wieso blau?

„Freut mich auch….“, sagte nun der blonde Junge und nagelte Akira regelrecht mit seinem Blick, der zusammenzuckte, als er das auch bemerkte.

„Oh…. Eh ja… Das hier ist Aki…. ehm…. Suzuki Akira, mein bester Freund. Auch 17 und geht mit mir in eine Klasse. Er spielt Fußball und lernt seit einem halben Jahr Bass. Ansonsten ist er der totale Langweiler und hängt bei mir ab. Er mag keine Süßigkeiten, dafür Fleisch umso lieber. Gemüse kann er auch nicht sonderlich leiden, aber….“

„Kou! Schnauze…. Ich will nicht, dass er so viel über mich weiß!“, unterbrach Akira seinen besten Freund in seinem Redefluss und das auch nicht gerade mit einem freundlichen Ton. Das ging alles viel zu weit, außerdem war er selbst in der Lage sich vorzustellen. Aber das hatte sich nun ja erledigt. Trotzdem…

„Hm… also… ich bin Akira“, grummelte er nun ein kleines bisschen, deutete aber nur eine Verbeugung an. Er war nach wie vor nicht so scharf darauf, ES anzufassen.

„Freut mich besonders dich kennenzulernen, Akira…“, ertönte die Singsangstimme des Kleineren, der sein Gegenüber nun mit besonderer Sorgfalt begutachtete.

„Willst du mit mir schlafen?“, fragte der kleine Blonde aus heiterem Himmel, was Akira total aus der Bahn warf.

„WAS? NEIN!!!“, antwortete er panisch und trat 3 Schritte zurück. Was sollte das denn nun wieder?

Kou hingegen aber kicherte leise.

„Aki ist schüchtern aber…. Hm… Wie heißt du denn?“, wollte Kouyou nun aber wissen und lenkte ab, um Akira den Arsch zu retten. Diese Frage brachte ihm temporär die Aufmerksamkeit von dem Unbekannten ein.

„Ich?... Meine Eltern haben mich Matsumoto Takanori genannt. Aber seitdem ich in NK-14 lebe, nennen mich alle nur noch Ruki. Wie kommt es eigentlich, dass ich euch noch nie hier gesehen habe? Ich meine, Aki ist besonders hübsch, ihn will ich heiraten, aber…. Ihr tragt Sachen aus dem letzten Jahrhundert, wie mir scheint! Und ihr habt einen komischen Akzent!“, fiel Ruki nun auf, der sofort wieder Akira anstarrte, wenn nicht sogar anhimmelte, was Akira dazu bewegte sich noch einen Schritt weiter zu entfernen.

„Uhm, das ist eine lange, lange Geschichte. Vielleicht sollten wir das bei einem Stückchen Kuchen bereden!“, schlug Kou vor. Akira aber bekam sofort wieder Schnappatmung.

„Kou, du weißt, er … kann nicht hier bleiben! Er… gehört hier nicht her! Er…. entspringt der Erfindung deines verrückten Vaters!“, drehte Akira direkt wieder am Rad. Aber Kou lächelte nur.

„Hör‘ nicht auf Aki. Der durfte vorhin seine Burger nicht aufessen, darum ist er etwas angespannt. Wir gehen jetzt einfach nach oben in mein Zimmer und…. reden….“, entschied der Honigblonde für sie und legte vorsichtig eine Hand auf Rukis Rücken, um ihn mit sanfter Gewalt zu der Treppe zu schieben. Akira blieb wie ein begossener Pudel zurück. Eiskalt stehen gelassen. Da hatte er ja doch keine andere Wahl. Er atmete tief durch, blickte nochmals auf diese Teufelsmaschine und den Computer, bei dem ihm auffiel, dass die Zahlen auf 2153 stehen geblieben waren. Das war merkwürdig. Aber andererseits konnte er nicht viel damit anfangen. Und da die anderen beiden bereits die Tür erreicht hatten, nahm er nun auch seine Beine in die Hand und folgte den beiden nach oben. Eine andere Wahl hatte er ja auch wieder nicht.



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