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Frühlingsgefühle

Kurzgeschichte
von

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Es waren die ersten warmen Tage nach dem Winter. Die Sonne schien so stark und warm, dass wir unsere T-Shirts aus dem Schrank gekramt hatten.

So liefen wir Hand in Hand durch den Park und genossen es draußen zu sein. Um uns herum schien die ganze Stadt auf den Beinen zu sein, um ebenfalls die erste Energy nach dem langen Winter zu tanken.

Ich schaute mich um. Der Himmel war aus so reinem Blau, dass es fast unwirklich aussah. Keine einzige Wolke war zu sehen und die Sonne war so hell, das man kaum die Augen öffnen konnte. Auf den Blumenbeten hatten sich Krokusse breit gemacht und blühten in allen möglichen Farben, aber auch ein paar Osterglocken hatten sich dazwischen gestohlen und zeigten prächtig ihr knalliges Gelb.

Wir liefen vor allem an Familien und Pärchen vorbei. Niemand achtete weiter auf uns, die meisten beobachteten, wie die Kinder auf der Wiese spielten und dabei so herzlich lachten, dass es einem ein Lächeln aufs Gesicht zauberte. Nur hin und wieder streifte uns ein neugieriger Blick. Wenn dann allerdings bemerkt wurde, dass zurück geschaut wurde, drehten sich die meisten weg.

Ein alter Herr am Stock humpelte auf uns zu. Zuerst sah ich ihn gar nicht, doch er hielt ziemlich direkt auf uns zu, so blickte ich ihm ins Gesicht.

Seine Augen schienen zu sprühen vor Hass. Direkt vor uns blieb er kurz stehen.

„Widerlich so etwas!“, spuckte er fast „Zu meiner Zeit wäre euch das nicht erlaubt gewesen!“ Er ließ noch ein missbilligendes Zischen hören und humpelte weiter.

Ich zuckte zusammen bei den Worten und versuchte augenblicklich meine Hand zu entziehen und in meine Tasche zu stecken. Doch die Finger schlossen sich fest um meine und ließen mich nicht gehen.

Ich schaute zur Seite und sah, dass ihr Mund kurz zu einer schmalen Linie verzogen war. Dann sah sie zu mir und ein breites Grinsen stahl sich auf ihre Lippen.

„Hör mal Babe“, sagte sie. Mit einem Ruck drehte sie mich zu ihr um und nahm mein Gesucht in beide Hände.

„Du bist die schönste, wundervollste und liebste Frau die ich kenne. Ich liebe dich, hörst du? Ich liebe jeden Millimeter an dir, deine braunen Augen und deine Haare und alles andere! Und ich will der Welt zeigen, dass du mir gehörst und wie stolz ich darauf bin.“

Sie hat ja Recht, du dumme Pute, was interessiert dich der verbitterte Kauz, sprach mein Gewissen und ich schlug etwas beschämt die Augen nieder.

Sie strich mit dem Finger über meinen Wangenknochen und lehnte sich zu mir. Ihre Lippen berührten meine so zärtlich und federleicht, dass mir fast die Tränen kamen. Mir stieg die röte langsam ins Gesicht und ich lächelte schüchtern.

„Oh Mutti, schau nur die haben sich ganz doll lieb. Schau doch, ist das nicht schön?!“, hörte ich eine Kinderstimme rufen.

Ein kleines Mädchen zog an der Hand ihrer Mutter und zeigte freudestrahlend auf uns, und auch die Mutter blickte herüber und lächelte.

Ich drehte den Kopf wieder zu meiner Freundin, blickte ihr in die blauen, funkelnden Augen und vergrub eine Hand in ihrem strohblonden, langen Haaren.

Ja, kleines Mädchen, dachte ich und lachte fröhlich auf. Das schönste der Welt.



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