Zum Inhalt der Seite

Eine Nacht, Die Mein Leben Veränderte

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Epilog

Epilog
 

Ach ja, ich war euch ja noch eine Erklärung wegen der Vorgänge um Lisa schuldig:
 

Man fand später heraus, dass eine Meldung der Klinik an die polizeilichen Behörden erst sehr spät erfolgt war, weil man intern im Haus versucht hatte, Lisa zu finden. Man war von der ungesicherten Annahme ausgegangen, sie würde sich noch innerhalb des Klinikgeländes aufhalten. Als man schließlich und endlich die Polizei benachrichtigte, war man dort so eilig dabei gewesen, eine Suche nach Lisa zu organisieren, dass darüber eine Warn-Mitteilung an die Betroffenen ihres ersten Angriffs, also uns alle, vergessen wurde. Nikolas war zu diesem Zeitpunkt auf einer mehrstündigen dienstlichen Fortbildung gewesen und dort hatte man von der Suche und dem Drumherum nichts mitbekommen, da von dort niemand für eine spezielle Such- und Sonderaktion angefordert worden war.
 

Die Polizei und besonders die Klinikverwaltung mussten sich bei dieser Häufung eklatanter, fehlerhafter und unzulässiger Vorkommnisse den Anschuldigungen und Vorwürfen der Presse und auch unseres Anwalts stellen und sich einer öffentlichen Untersuchung unterziehen. Der Schwarze Peter wurde noch ein paar Mal zwischen der Klinikverwaltung und der Polizei hin und her geschoben, am Ende jedoch einigte man sich auf menschliches Versagen innerhalb der Mitteilungskette. Ein paar Köpfe rollten oder wurden nach oben „strafversetzt“.
 

Nick bekam ein paar Schwierigkeiten durch einige wenige seiner Kollegen, die meinten, er hätte sich Lisa schon lange zur Brust nehmen müssen, und die ihm einen großen Teil der Schuld an ihren Angriffen anlasteten. Diese Kollegen stellten sich allerdings mit ihrer Abteilung geschlossen hinter ihn, als ihm von einer Stelle weiter oben, die immer nur Anträge am Grünen Tisch bearbeitete, nahe gelegt wurde, seinen Arbeitsplatz in einer anderen Dienststelle und am besten in einem anderen Bundesland aufzunehmen, da er für die örtliche Behörde nicht mehr tragbar wäre.
 

Nikolas nahm sich auf Anraten unseres Anwalts einen eigenen, der sich mit Arbeitsklagen gegen die Polizei und andere Behörden auskannte. Nur alleine, dass Nick jetzt einen eigenen Anwalt hatte, sicherte ihm im Endeffekt seinen Arbeitsplatz, was einem Teil seiner obersten Chefs nicht besonders gefiel. Bedauert hatte Nick es allerdings nie und es hatte ihn auch nicht daran gehindert, später Karriere bei der Polizei zu machen. Manchmal witzelten wir herum, dass er ohne den Anwalt vielleicht gar nicht so weit aufgestiegen wäre.
 

So, das war die Erklärung zu Lisas Überfall und wie es dazu kam, das all diese unheilvollen Ereignisse eintraten.
 

* * *
 

Nikolas und ich wohnten übrigens viele Jahre in den unteren Räumen bei meinen Eltern im Haus. Die Idee eines Sportstudiums musste ich am Ende doch komplett aufgeben, denn dafür wurde ich nie wieder gesund genug. Für den Alltag reichte es und ich konnte auch wieder beschränkt Sport treiben, aber nie so viel, um einen Beruf oder ein Studium damit zu beginnen.
 

Ich nahm Nicks Idee auf und bewarb mich um einen Studienplatz für Rechtswissenschaft, da ich schon immer gerne den Grund wissen wollte, warum etwas so war, wie es nun einmal war. Besonders interessierte es mich, warum und wieso man welches Gesetz geschaffen hatte und so setzte ich mich auf meine Hinterbeine, schaffte im Abiturzeugnis einen Notendurchschnitt von eins Komma zwei. Von all den anderen Studienplänen hatte ich Abstand genommen, kamen sie mir am Ende doch nicht so erstrebenswert vor.
 

Mein Studienplatz für Jura war am Ende schnell gefunden und das Studium machte mir schnell sehr großen Spaß. Auch Nick interessierte sich vermehrt für die Thematik, die ich lernen musste. Er half mir dabei, manches eher praxisorientierte Recht besser zu verstehen und ich gab ihm Hintergründe, die sein Verständnis für manche vorliegenden Rechtslagen erweiterten. Wir ergänzten uns und waren sehr glücklich miteinander.
 

Klar, wir hatten auch unsere Probleme, stritten miteinander, zofften uns manchmal regelrecht um verschiedene Dinge und Themen, doch wir hatten immer Zeit, uns wieder zu vertragen. Mit meinen Eltern hatten wir es gut getroffen, denn auch mit ihnen lebten wir problemlos zusammen. Das hätte eigentlich für ein ganzes Leben reichen müssen. Tat es aber leider nicht.
 

Nach acht Jahren allerdings gingen wir auseinander - als Freunde. Irgendwann holte mich meine Unerfahrenheit ein und ich wollte ein wenig mehr erleben, als nur mit einem einzigen Mann zusammen zu sein. Es war nicht so, dass ich Nikolas weniger liebte, aber ich wollte auch mit anderen Männern schlafen, mit anderen Männern Erfahrungen sammeln. Am Ende trennten wir uns, weil Nikolas es nicht mehr ertragen konnte, dass ich anderen Männern hinterher sah. Nein, während unserer Beziehung ging ich nicht fremd, aber die Sehnsucht nach fremden Körpern war da.
 

Nachdem wir auseinander gegangen waren, blieben wir immer noch über unseren großen Freundeskreis in Kontakt. Ich hüpfte durch einige Betten, hatte aber dabei immer einen schalen Geschmack im Hals, der einfach nicht vergehen wollte. Irgendwo konnte es mir kein Mann wirklich Recht machen. Ein ganzes Jahr ging das bei mir so, doch fand ich keinen neuen Mann, der in mir dieses Bedürfnis nach Liebe weckte, wie Nikolas. Ich wurde sehr einsam, blieb alleine und trauerte um die Vergangenheit. Ich verfluchte die „guten“ Gründe, die mich dazu gebracht hatten, mich von Nick zu trennen, nur weil mir beim Anblick eines geilen Kerls der Hintern oder Schwanz gejuckt hatte.
 

In der ganzen Zeit hatten wir den Kontakt nicht verloren. In mir war noch unendlich viel Liebe für Nikolas übrig geblieben und so kam es, dass wir wieder zueinander fanden. Ein paar unserer Freunde konnten es nicht mehr mit ansehen und brachten uns dazu, uns wieder zu treffen. Wir kamen uns erneut näher, wobei wir beide erkannten, dass wir nie aufgehört hatten, uns zu lieben.
 

Es dauerte seine Zeit und wir hatten anfangs ein paar Schwierigkeiten, weil besonders Nikolas wollte, dass ich mir auch wirklich sicher war, dass ich jetzt bei ihm bleiben wollte. Seine Aussage war ganz klar: Er würde mich mit keinem Mann teilen. Meine Zeit des Austobens hatte ich gehabt, wenn ich jetzt wieder mit ihm zusammen sein wollte, dann zu der Bedingung, dass nur er alleine eine Rolle in meinem Leben spielen würde. Sollte es mich jucken, dann nur mit ihm zusammen und in seinem Beisein. Nie wieder Alleingänge.
 

Ganz ehrlich? Ich hätte niemals gedacht, das Nikolas mich noch einmal zurücknehmen würde. Das Leben, was wir uns nun aufbauten, war am Anfang ein rechter Eiertanz, da wir beide nicht so richtig wussten, wie wir miteinander umgehen sollten. Doch wir schafften es. Nie machte mir Nick einen Vorwurf aus unserer Trennung und auch ich sagte nie etwas über die Männer, mit denen er sich in dieser Zeit getroffen hatte.
 

Beide diskutierten wir darüber, was wir von uns erwarteten und so langsam rauften wir uns wieder zusammen. Es waren einfach zu viele Jahre der Liebe, die hinter uns lagen, zu viele Jahre der Gemeinsamkeiten. Nach weiteren drei Jahren machte mir Nikolas schließlich einen Heiratsantrag, den ich natürlich mit Freuden annahm.
 

Wir feierten mit all unseren Freunden und ich setzte Nikolas´ Namen an meinen. Unsere Hochzeitsreise ging nach Frankreich, eine wunderschöne Rundreise durch viele Städte, Regionen und Restaurants und am Ende verbrachten wir ein paar Tage am Meer der Camargue. Diese Reise war so unendlich liebevoll und romantisch von Nick geplant worden, dass mir noch heute, Jahre danach, ganz schummrig wird, wenn ich daran denke. Tja, nun, was soll ich sagen? Wir lebten noch immer zusammen, liebten und stritten uns und das waren jetzt auch schon wieder zehn Jahre seit dem Schritt vor den Traualtar.
 

Nein, ich hatte ihn nie bereut, diesen Gang und wir waren noch immer glücklich. Trotz oder vielleicht sogar gerade wegen der damaligen Trennung. Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob jemand ermessen könnte, wie groß unsere Liebe füreinander war und das brauchte es ja auch nicht. Wir kamen zusammen klar und waren glücklich miteinander. Was ich noch vergessen hatte zu erwähnen, wir bekamen vor ungefähr einem Jahr unerwartet kleinen Familienzuwachs. Moni und ihr Mann hatten lange Zeit auf ein Kind warten müssen und als sie plötzlich schwanger wurde, entwickelte sie eine Tierhaarallergie. Nicht lange vor ihrer Schwangerschaft hatten sie sich einen Hundewelpen angeschafft, der natürlich nun nicht mehr bei ihnen bleiben konnte.
 

Nach mehreren Umfragen in unserem Freundeskreis, blieb der kleine Gauner am Ende bei uns beiden hängen. Ich musste sagen, es amüsierte mich sehr, wenn ich Nikolas mit dem kleinen Hund an der Leine durch den Wald laufen sah. Mein großer Bär mit einem so kleinen, weißen, plüschigen Malteserhündchen. Es war ein Bild für die Götter. Wir waren beide vernarrt in dieses kleine, wuschelige Etwas namens Floxi.
 

Auch das veränderte wieder unser gemeinsames Leben, aber auf eine positive Art. Es band uns aber auch wieder näher zusammen, schuf neue Gemeinsamkeiten, neue Möglichkeiten. Ich konnte nur sagen, es machte einfach Spaß, dieses, unser Leben, zu erleben und ich hoffe sehr, euch allen euer eigenes Leben ebenfalls, die ihr jetzt unsere Geschichte gelesen habt. Habt Spaß im Leben und viel Liebe und Lachen.
 


 

ENDE



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2013-09-13T04:25:45+00:00 13.09.2013 06:25
hi,
ich habe zwar keine ahnung, warum ich die erste hier bin, die ein kommi da lässt?! ich versuchs einfach mal: HAMMER, einfach nur HAMMER,super schreibstil, tolle Geschichte mit höhen und tiefen und mit sehr wenigen rechtschreibfehlern.
Kompliment ^^


Zurück