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Evenfall

[Itachi x Sakura | non-massacre AU | dorks to lovers]
von

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Leads


 

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Die Oberfläche ihres bislang unberührten Sakes ließ Tsunade die Stirn krausziehen. Ein paar ihrer frisch lackierten Fingernägel tippten nachdenklich auf den Schreibtisch, andere wiederum bohrten sich nicht minder nachdenklich in ihrer Wange, die von ihrer Hand gestützt wurde. Vor ihr lagen die aktuellsten Missionsberichte, die Shizune ihr vorsortiert hingelegt hatte. Sakura war mit Team Sieben auf einer Mission im Süden Hi no Kunis, weswegen sie schmerzlich jemanden vermisste, den sie aus Verärgerung zu Botengängen abkommandieren konnte.

Die Reporte waren schriftliche Wiederholungen dessen, was ihre ANBU-Einheiten ihr nach deren Rückkehren mündlich dargebracht hatten. Nun, da sie es schwarz auf weiß sah, erschien es ihr sogar noch deutlicher: noch nie hatte ihre Attentäterabteilung so viel zu tun gehabt, das nichts mit Attentaten zu tun hatte. Paradox. Dabei hätte sie, wenn sie könnte. Tsunade sehnte den Tag herbei, an dem ihre Männer diese hochnäsigen Bastarde von Akatsuki niederstrecken würden. Ihre Protegé hatte einen davon eindrucksvoll zerlegt – im wahrsten Sinn des Wortes – während ihre Geheimwaffe, die durch ihr loses Mundwerk längst nicht mehr so geheim war, an Kakashis Seite einen anderen ins Exil der Lebenden geschickt hatte. Vermutlich. Bei diesen Leuten wusste man nie genau, wer wirklich tot war und wer nur so tat.

Tsunade stieß ein Grollen aus, das tief in ihrem Magen wurzelte, wo es entsprungen war. Sie fuhr mit ihrem Fingernagel den Rand des nach wie vor gefüllten Sakebechers entlang. Die Lust am Trinken war ihr nach der Begutachtung der Berichte vergangen. Andererseits konnte man den guten Daiginjo-shu nicht verkommen lassen. Als die Tür aufschwang, leerte sie ihn schnell, bevor die Eintretenden ihr Vorhaltungen machen konnten –

»Dein Alkoholismus ist widerwertig, Tsunade-hime«, tadelte Koharu streng. Ihre faltigen Lippen verzogen sich zu einer harten Linie, die in ihrem markanten Gesicht nicht weiter auffiel.

Die Goikenban waren ein nerventötendes Duett, wenn man Tsunade fragte. Sarutobi hatte die beiden vor Jahrzehnten um den Finger gewickelt; sein Leben als Hokage war ein Zuckerschlecken gewesen gegen die Steine, die sie ihr heutzutage in den Weg legten. 'Hiruzen-kun hätte das anders gemacht, was Hiruzen-kun gemacht hätte, wäre besser gewesen, Hiruzen-kun, Hiruzen-kun', Hiruzen-kun war aber nicht hier! Dieses Argument galt nur leider nicht vor dem strikten Scheinregiment Utatane Koharus und Mitokado Homuras. Dass Tsunade sich nicht auf der Nase herumtanzen ließ, ärgerte sie am meisten.

»Was gibt es Neues?«, wollte Koharu im Befehlston wissen. Homura verschränkte geduldig die Arme. »Wir hörten, alle ANBU-Einheiten seien zurück.«

»Ich habe die meisten operativen Teams angepasst und erneut ausgeschickt. »– was immerhin eine auslegbare Antwort auf ihre Frage gewesen war.

»Halte mich nicht hin, Tsunade-hime, der Tod schläft nicht, und ich würde Konoha gerne in Sicherheit wissen, ehe er mich holt.«

Als ob diese Hexe sich nicht weigern würde, mitzugehen. Und wenn er sie erst einmal hatte, würde er sie gleich wieder zurückbringen. Bloß um Tsunade zu ärgern. Fein. An ihr sollte es nicht scheitern. Über die Ecken der Reporte streichend, gab sie deren Inhalt in der kürzesten Version wieder, die ihr einfiel, auf dass die Goikenban bald wieder verschwunden sein mochten.

»Team Yamato-Kakashi kehrte vollzählig ohne nennenswerte Namen in Erfahrung gebracht zu haben zurück, nachdem ein vermeintlich vertrauenswürdiger Informant sie in eine Falle gelockt hatte. Team Uchiha verlor ein Mitglied während eines anderen Hinterhalts, der mit ersterem in keinerlei Verbindung zu stehen scheint. Sie hatten wohl einfach Pech.«

Koharu schüttelte tadelnd den Kopf über diese unprofessionelle Wortwahl – verflucht, sie war doch nicht ihre Mutter! Die Gemaßregelte fuhr unbeirrt fort.

»Die Einheit unter der Leitung von Komachi und Towa konnte die Spuren von Sanbi bis Kirigakure verfolgen, das allerdings leider wenig Kooperationsbereitschaft zeigte. Das Land ist nach wie vor eine lockere Kohorte, bestehend aus einer Vielzahl nahezu autarker Inseln, die unterschiedliche Kulturen haben. Yūgao schrieb eine Randnotiz in den Bericht, die mir Sorgen bereitet; sie vermutet Konflikte zwischen den einzelnen Inseln. Diese könnten Akatsukis manipulativen Machenschaften in die Hände spielen, solange der amtierende Mizukage keine Einsicht zeigt. Mizu no Kuni ist ein uneinheitliches Mosaik, das in einem Krieg nicht einmal Chancen gegen eine der kleineren Shinobinationen hätte. Akatsuki könnte sich das zu eigen machen, sollte der dortige Yondaime sich nicht um Einigkeit in seinem Land bemühen. Apropos, Gerüchten zufolge soll er der Jinchūriki von Isobu sein. Die Erkenntnisse des restlichen Teams sind irrelevant.«

»Sind sie das, ja?«

Tsunade sortierte einen wahllosen Aktenstapel neu, um Koharu nicht ansehen zu müssen, als sie ihr eine unhöfliche Abfuhr erteilte. »Für jemanden, der nicht Hokage ist, schon. Ich habe alles im Griff; allerdings nur, wenn ihr mich weiterarbeiten lasst. Ich rufe euch, sobald sich neue Aspekte ergeben.«

»Akatsukis Vorhaben werden immer präziser! Wenn du dich nicht beeilst, wird es zu einem Eklat kommen. Und wenn du dann –«

»– tu das, Tsunade-hime«, unterbrach Homura, ehe Koharu zu einem weiteren Schlag ausholen konnte. Er komplimentierte sie mit seinem dargebotenen Arm hinaus. Erst als sie außer Sichtweite waren, ließ Tsunade ihre stramme Haltung, Zeuge ihrer Autorität, fallen. Sie hatte keine Lust mehr. Wirklich nicht. Dabei war der Tag noch lange nicht vorbei. Die hatten ihr gerade noch gefehlt. Grandios.

»Euch gibt's seit deiner Berufung wohl nur mehr im Doppelpack«, stöhnte sie, ihre autoritären Sitz erneut einnehmend. Egal wie müde sie jemals sein sollte, vor keinem Uchiha der Welt würde sie weniger ausstrahlen als die absolute Macht. Nur damit konnte man diese Sippschaft in Zaum halten. »Da ich gerade dabei bin; hat man euch nicht beigebracht, dass es unhöflich ist, zu lauschen?«

»Wir haben nicht gelauscht«, bestritt Itachi. Er nahm seine Rabenmaske ab, Sasuke tat es ihm gleich. »Wir haben spioniert. Wenn ich mich recht entsinne, war dies Hauptteil der Ausbildung zum ANBU. Ich kann mich kaum noch erinnern, es ist schon einige Zeit her. Außerdem, und das ist mein Hauptargument, ließen Sie uns doch rufen, Hokage-sama.«

»Ja, ja«, winkte Tsunade ab, der die Spitze in seinen Worten nicht verborgen blieb. »Wir wissen alle, wie talentiert du bist. Hör auf, mich damit zu nerven. Ich habe heute keinen Kopf mehr für äquivoke Anmaßungen.«

»Ich stehe natürlich auf Ihrer Seite, nichtsdestoweniger muss ich Utatane-sama rechtgeben. Wenn wir nicht bald Ergebnisse erzielen, wird unser Spielraum für Reaktionen sehr schnell sehr eng werden.«

Tsunade machte eine wegwerfende Handbewegung, die beinahe einen Zettel zu Boden fegte. Itachi fing ihn in einer leichtfüßigen Bewegung auf und legte ihn an seinen angestammten Platz zurück. Sie behielt es sich vor, ihm nicht zu danken. »Weißt du, was das Gute daran ist, Hokage zu sein, Itachi? Ich weiß diese Dinge alle. Jiraiya war vielleicht als erste Wahl für diesen Posten vorgesehen, doch dieser notorische Schwerenöter hat nicht den nötigen Ernst, um diese Aufgabe standesgemäß zu übernehmen. Dieser Tölpel rennt mit dem Kopf durch die Wand, selbst wenn er damit die Befehle der obersten Instanz missachtet.« Sie biss sich auf die rotgeschminkten Lippen. »Ich sollte ihn rauswerfen.«

»Ist das der Grund, wieso wir hier sind?«, fragte Sasuke. Ihr war der wissende Blick, den er mit seinem Bruder ausgetauscht hatte, nicht entgangen. Diesen Uchihas konnte man nichts vormachen. So wortklauberisch sie auch waren, so messerscharf war ihr Verstand. Welch Plage.

Schlussendlich schob sie ihnen einen der Papierbögen entgegen. »Ja. Jiraiya konnte Akatsukis Spuren bis nach Amegakure zurückverfolgen. Allem Anschein nach befindet sich eine Art Basislager dort, oder zumindest etwas, das einem solchen ähnlich ist. Die Gerüchte von einem Mann namens Pain-sama manifestieren sich in letzter Zeit zu einem regelrechten Schlachtruf und eine Engelfrau soll angeblich an seiner Seite sein. Es sind Informationen, denen wir besser nachgehen. Jiraiya befindet sich in diesem Moment auf dem Weg dorthin.«

Itachi hob skeptisch eine Augenbraue. Er hatte sie längst durchschaut. Ganz ohne Sharingan, das ihr so unliebsam war.

»Ich habe ein ungutes Gefühl bei dieser Sache. Mein Plan sah vor, ihn zu begleiten, doch Jiraiya, dieser Sturkopf, wollte unbedingt alleine gehen. Als Hokage muss ich mich um die Angelegenheiten hier kümmern. Genau das werde ich tun. Itachi und Sasuke, ihr sollt ihm zusammen mit einem Team nachfolgen. Die Mission lautet, Jiraiya zu unterstützen. Keine Heldenaktionen, keine Aufopferungsversuche, keine Querschläge. Jiraiyas Sicherheit hat oberste Priorität; und wenn ihr ihn vor sich selbst beschützen müsst, habt ihr die Erlaubnis, ihn auszuknocken. Ich werde in diesem sehr wahrscheinlichen Fall alle Konsequenzen tragen.«

»Wir sollen Jiraiya-sama beistehen«, resümierte Itachi, »Ohne dabei aktiv sein eigenes Vorhaben zu tangieren?«

»So ist es. Von Amegakure no Sato nach Konoha zurück ist es ein weiter Weg. Sollte die Infiltrierung fehlgeschlagen sein, werdet ihr medizinische Erstversorgung brauchen. Für den Ernstfall stelle ich euch einen Iryōnin zur Verfügung. Ihr habt freie Auswahl. Ich empfehle Shin. Er hat Erfahrung mit derartigen Missionen.«

Sasuke nahm seinem Bruder das Informationsblatt ab, das er kurz beäugte. »Kuon-san wäre mir lieber. Wir arbeiteten bereits auf zwei früheren Missionen sehr gut miteinander zusammen. Er ist inzwischen Leiter des medizinischen Teams der ANBU, oder irre ich mich?«

»Kuon wäre durchaus eine annehmbare Lösung«, stellte Tsunade fest. »Bedauerlicherweise befindet er sich auf einer anderen Mission, die ihn für längere Zeit fernhalten wird. Shin ist ein ausgezeichneter Iryōnin, erfahren und flexibel. Sein Fachgebiet sind Rettungsmissionen, er kann also mit Druck umgehen.«

»Dürfte ich jemand anderes vorschlagen?«, fragte Itachi. Rhetorisch, versteht sich. »Es gibt jemanden, dessen Fähigkeiten ich mehr wertschätze als Shin-sans.«

Sie spitzte die Ohren. »Ach, tatsächlich? Dieser jemand wäre?«

»Haruno Sakura.«

Tsunade fiel aus allen Wolken. Sakura? »Auf keinen Fall. Sakura ist noch lange nicht so weit. Ich müsste das Team modifizieren, um sie einzupassen –«

»Tun Sie das bitte«, bat er beharrlich. »Ich denke, sie wäre gut geeignet für diese Mission.«

»Ich weigere mich, dieser Bitte nachzukommen – du brauchst mich nicht so anzusehen! Nein heißt nein, das ist mein letztes Wort.«

Itachi löste gemächlich die Verschränkung seiner Arme. »Wenn das so ist …«
 

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Wohlverdienter Schlaf war in der Regel vor allem eines: wohlverdient. Auf skurrile Art wusste Sakura nach dem Aufwachen, dass sie geträumt hatte. Den Inhalt hatte sie vergessen, aber Sasuke war darin vorgekommen. Gruselig. Sie konnte sich nur mehr daran erinnern, wie er einen dunklen Schleier am Waldrand aufgehoben hatte. Sie sollte sich nicht immer überarbeiten, wenn derartige Szenen dabei herauskamen. Dabei war gestern Abend ein halbwegs routinierter Tag gewesen. Sie hätte Itachis Untersuchung gerne selbst vorgenommen, um ihm zu zeigen, dass sie eine Meisterin ihres Faches war, doch der Notfall, zu dem man sie gerufen hatte, hatte keine Minute Aufschub geduldet. Ein abtrünniger Shinobi hatte sich mit einem Kibakufuda in die Luft gesprengt, um einer Festnahme zu entgehen. Der Explosionszettel war eine Fehlzündung gewesen und die sieben Kunai, die ihn daraufhin getroffen hatten, hatten einige seiner lebenswichtigen Organe verletzt. Vielleicht hatte er Informationen über Akatsuki, vielleicht auch nicht. Sakura hatte ihn für den Fall der Fälle unter den Lebenden behalten müssen.

Die wohltuende Mittagssonne machte das Aufstehen zu einer herrlich erfrischenden Angelegenheit. Sie streifte ihre Arbeitskleidung ab, aus der sie sich nach der schweren Operation, die bis in die frühen Morgenstunden gedauert hatte, nicht mehr geschält hatte. Normalerweise mochte sie es nicht, in anderer Kleidung als ihrem Pyjama zu schlafen, doch wer machte sich nach einem langen Arbeitstag die Mühe, auf Kleinigkeiten zu achten? Sie hatte sich lediglich das Blut von der Haut gewaschen.

»Dusche«, raunte sie noch schlaftrunken. Einst war Sakura eine Frühaufsteherin gewesen, wach mit dem ersten Sonnenstrahl. Heute schlief sie, wann immer sie Zeit hatte. Dieser Rhythmus war nicht das Gesündeste, das sie ihrem jungen Körper antun konnte, wie ihre Mutter ständig predigte. Als habe sie nicht vor vielen Jahren als Kunoichi im Dienst des Hokage gearbeitet! Sie wusste ganz genau, dass man sich gewisse Dinge nicht aussuchen konnte.

»Wo warst du?«, fauchte eine griesgrämige Stimme aus der Küche. Mebuki warf schnaubend einen Lappen über ihre angespannten Schultern, unter denen sie die Arme verschränkt hatte.

»Arbeiten.«

»So spät noch?«

Sakura schnaubte nicht minder laut. »Als Schülerin der Hokage kann man sich eben nicht aussuchen, wann man gebraucht wird! Du wusstest, auf was ich mich einließ, als du mich darin bestärkt hast, in Tsunade-samas Lehre zu gehen. Ich gehe unter die Dusche, Kaa-san«, informierte sie ihre Mutter, an der sie sich vorbeidrängen musste, um den Weg ins Badezimmer beschreiten zu können.

Das war einer der Nachteile, den Sakura aus praktischen Gründen über sich ergehen lassen musste, als sie sich dagegen entschieden hatte, auszuziehen. Vorerst. Ihr Sold als Chūnin war mager, die Ausgaben für medizinische Items immens. Sie war immer top ausgerüstet; von Schriftrollen über Tinkturen und Salben bis hin zu nützlichen kleinen Werkzeugen. Das hatte seinen Preis, und der belief sich auf etliche hunderttausend Ryō. Drei B-Rank Missionen mindestens, um die Unkosten überhaupt zu decken. Mit dem kargen Rest war an eine eigens finanzierte Wohnung nicht zu denken. Bequemlichkeit war der zweite Faktor. Sie hatte schon keine Zeit, ihr Zimmer aufzuräumen, wie sollte sie da eine ganze Bleibe instandhalten?

Als sie am Flurfenster vorbeiging, das auf die Straßenseite zeigte, verblassten ihre Gedanken, so ungemütlich sie auch waren. Der hatte ihr gerade noch gefehlt. Wenig neugierig streifte sie ihre Trainingskleidung über und öffnete die Tür.

»Wenn du etwas von mir willst, klingle, aber lungere nicht vor meinem Haus herum«, tadelte sie mit verschränkten Armen, die sie gleich wieder löste. Sie war doch nicht ihre Mutter!

»Tut mir leid, Sakura-chan.« Naruto kratzte sich entschuldigend am Kopf. »Ich wusste nicht, ob du noch schläfst. Zuerst war ich im Krankenhaus, aber sie sagten, du wärst schon nach Hause gegangen.«

Sie trat nach draußen und schloss die Tür hinter sich. Ihre Eltern mussten nicht mitbekommen, was sie alles als Medicnin tat. Es würde ihnen nur Brechreiz bescheren. »Die Notfalloperation war anstrengend. Ich musste vier innere Blutungen stoppen und zwei Drittel des gesamten Chakrasystems rekonstruieren. Wusstest du, dass die dickwandigen Gefäße an einigen sensiblen Stellen eine dünnere Trennschicht zur Stabilisation haben?«

»Ähm, nein. Ist ja auch egal!«, wischte er ihre neueste Erkenntnis beiseite. »Ich komme gerade vom Training mit Kiba und wollte eigentlich nur vorbeischauen. Ich brauche einen ordentlichen Kampf, du möchtest deine Schnelligkeit ausbauen – wie wär's? Danach lade ich dich zum Abendessen ein! Sakura-chan?«

Unentschlossen trat sie von einem Fuß auf den anderen. »Das kannst du dir doch gar nicht leisten.« Andererseits hatte sie noch nicht geduscht und wenn Naruto von einem Trainingskampf mit Kiba in seiner Kondition beschnitten worden war, hatte sie vielleicht sogar eine reelle Chance, ihn mit einem jener Treffer zu segnen, zu denen er sie seit Monaten provozierte. Einer der Sorte Ich-sprenge-damit-Felsen-und-bringe-Akatsuki-um. »Schön, wieso nicht?«

»Klasse!« Zufrieden mit seinen Überredungskünsten ging er voran, die Öse seines Kunais um seinen Finger um ihre eigene Achse wirbelnd. Irgendwann würde sich irgendein Shinobi irgendwie daran verletzen.

Sie schlenderten durch die müden Straßen Konohas, in denen die letzten Bewohner ihre Einkäufe träge hinter sich brachten. Bald würden die Verkaufsstände zusperren und die Wege von Kneipenbesuchern bevölkert werden. Mit etwas Glück kam Sakura erst wieder nach Hause, wenn ihre Eltern sich in deren Stammlokal mit den Naras getroffen hatten. Sie mochte ihre Eltern ja, aber manchmal war es schwierig, mit ihnen zusammenzuleben.

»Teme hat letztens vor Arroganz nur so gesprüht«, warf Naruto plötzlich ein. Er hatte es aufgegeben, sein Kunai im Kreis zu wirbeln. Stattdessen hielt er die Arme hinter dem in den Himmel gerichteten Kopf verschränkt.

»Er war schon immer eingebildet. Jeder Uchiha ist das, Naruto«, meinte sie nonchalant. Es war nichts Neues. »Du musst lernen, darüberzustehen. Sasuke-kun hält sich für etwas Besseres, weil er es in den Augen der Dorfbewohner auch ist. Wir beschweren uns, dass die Uchihas auf uns herabsehen, dabei sind wir es doch, die sie in den Himmel loben. Wenn du ehrlich bist, hat er mit seinem Selbstbild gar nicht mal so weit gefehlt. Er ist immerhin ANBU.«

»Ja.« Naruto verzog missmutig den Mund. »Bei ihm steht es allerdings für 'absolut unleidbarer Blödmann Uchiha'. Er ist immer so gezwungen cool, das nervt mich. Dieser Pfau hat sich in Kumogakure doch tatsächlich an die Spitze unserer Verfolgung gesetzt, um den Ruhm alleine einzuheimsen. Es ist seine Schuld, dass wir den Akatsuki verloren, aber das will wieder niemand wahrhaben. Ist ja nicht so, als würde Sasuke es offen zugeben, versagt zu haben.«

»Unleidbar ist kein Wort«, korrigierte sie nachgiebig. »Sasuke-kuns Attitüde ist mir recht egal. Die seines Bruders geht mir auf den Keks. Ich will nicht von jedem gottverdammten Uchiha, der sich dazu herablässt, auf dem Boden unserer sterblichen Erde zu wandeln, als nutzlos angesehen werden.«

»Ich soll darüberstehen, ja?«, wiederholte Naruto skeptisch. »Was soll's. Sasuke ist nicht mehr unser Teamkamerad. Er entschied sich damals gegen unsere Freundschaft, also kann er sich auch nicht auf unsere Loyalität verlassen.«

Sakura lachte hohl. »Tut er nicht. Er ist ein Uchiha. Apropos, wie wäre es, wenn ich dir nach unserem kleinen Kampf eine neue Heiljutsu zeige – hör auf das Gesicht zu verziehen, Naruto! Die sind wirklich nützlich und du müsstest nicht wegen jedem Wehwehchen zu mir kommen.«

Er kreuzte entschieden die Arme vor der Brust. »Vergiss es, Sakura-chan! Bei aller Liebe, so einen Schwachsinn fange ich gar nicht erst an! Ich wette, ich müsste meinen Namen vergessen, um mir eines dieser komplizierten Dinger zu merken!«

Unwirsch verschränkte sie die Arme, bloß um sie anschließend in die Luft zu werfen. »So komplex ist es auch wieder nicht. Sogar Ino hat es binnen weniger Wochen geschafft.«

»Wie auch immer«, versetzte Naruto. Sie waren am Trainingsplatz angelangt, der verwaist in der untergehenden Abendsonne lag. Es war einer von wenigen, die schlussendlich für sie übriggeblieben waren. Einer von fünf, an denen sie nicht Gefahr liefen, Sasuke zu begegnen. Doch die Schlagpfosten, die in der Mitte standen, brachten Erinnerungen auf: Naruto gefesselt an ihm, nachdem er zweimal in ähnliche Fallen getappt war, Sasuke, der ihm das verbotene Essen angeboten hatte. Sakura schlang unwillkürlich der Arme um sich.

»Der Wind ist kalt«, flüsterte sie an diesem stillen Abend.

Naruto reckte einen Daumen in die Höhe. »Dann sollten wir uns besser aufwärmen! Du fängst an.«

Sie wischte die Erinnerungen an vergangene Tage beiseite – Sai war nun in ihrem Team und sie war glücklich darüber – und nahm ihre Grundhaltung ein. Naruto ließ sie immer anfangen, um ihre Strategie zu durchschauen, mit der sie ihn immer ärgerte. Bei Kämpfen mit ihren Trainingspartnern hatte sie selten Schlachtpläne. Es ging nicht ums Gewinnen, sondern darum, stärker zu werden. Er mit seinem unbedingten Ehrgeiz hatte das noch nie verstanden. So hatte sie sich wenigstens den Vorteil des Präventivschlages gesichert. Bei ihm als Gegner konnte dies schon viel ausmachen, denn wenn er es darauf anlegte, konnte er einen Kampf mit einem Schlag beenden. Shino hatte davon vor zwei Jahren ein Lied gesungen, als er nach einem Disput mit einem schlechtgelaunten Naruto in Sakuras Behandlungszimmer gekrochen gekommen war. Ein aberwitziges Bild, aber wirklich unschöne Verletzungen.

»Ich bin bereit, wenn du es bist, Sakura-chan!«, gab er ihr den Anfang des Kampfes zu verstehen. Sie festigte ihren Stand. Sie hatte sich bereits vor ihrer Haustür angefangen vorzubereiten, es würde diesmal nicht leicht für ihn werden. Nicht, dass sie es ihm jemals leichtgemacht hatte.

Mit einem kräftigen Satz stieß sie sich ab – einen kleinen Krater unter dem Nullpunkt ihrer Ferse hinterlassend – und rannte auf ihn zu. Naruto wusste, wo ihre Schwachstellen lagen, deshalb wich er gemächlich aus.

»Fehler Nummer eins!«, stieß sie eine raue Kriegserklärung aus, mit der sie ihre Faust in klassischer Stereotypie in den Boden rammten, der nach Westen hin aufriss, wo Naruto eben von seinem Ausweichsprung gelandet war. Er strauchelte auf einem der Trümmer, hievte sich zur Seite und fand Halt an einem Ast, von dem er sich mit einem erwidernden Schrei zur Antwort auf ihren ersten Zug im Sturzflug auf sie herabstürzte. Mit einem Kagebunshin. Und einem Rasengan.

»Oh, Scheiße«, kreischte sie entsetzt über die Schlaggewalt, mit der er auf sie zukam. Ihr Gehirn arbeitete fieberhaft an einer Möglichkeit, seine Attacke zu blocken, doch was sollte eine Taijutsuspezialistin gegen eine Ninjutsu setzen? Sie hatte sich ihren Fluchtweg durch das Aufsprengen des Bodens selbst vor wenigen Sekunden erst blockiert. Naruto meinte es jedenfalls ernst. Während er auf sie zuraste erfasste sie einen Gesichtsausdruck, der vor Angriffslust und brutalem Spaß nur so glühte.

Dann landete ein Vogel auf Sakuras Kopf.

Naruto blinzelte, stockte, und verlor die Kontrolle über seine Flugbahn. Als er im Fall zu schlingern begann, sah sie ihre Chance. Mit einem Tritt nach vorne kickte sie sich eine ebene Fläche frei, auf der sie ihren breitbeinigen Stand in den Boden stampfte, hob die Arme und umfasste Narutos Handgelenk hinter seinem Rasengan. Von hier an war es leicht, ihn zu drehen und das Rasengan in den Trümmerboden zu schmettern.

Der Vogel blieb auf ihrem Kopf sitzen.

»Du Idiot!«, blaffte sie ihn rau an, als er sich eine aufkommende Beule rieb. Mit einer kräftigen Kopfnuss, die ihn einige Zentimeter weit in den Boden rammte, verpasste sie ihm eine zweite. »Wolltest du mich umbringen?!«

»Au … mach dich nicht lächerlich, Sakura-chan!«, bestritt er jammernd. »Ich dachte ja nicht, dass ich dich treffen könnte.«

»Ich bin nicht Kakashi-sensei, du Einfaltspinsel!« Sie verpasste ihm eine dritte Kopfnuss, die ihn weiter in den Erdboden trieb. »Du hättest mich damit töten können, ist dir das klar? Du weißt, dass ich während des Trainings keine Ninjutsus verwende, sondern mich auf meine physischen Parameter konzentriere! Die wollten wir doch üben!« Mit einem vierten Schlag ließ sie ihrer Wut, die von abflauender Erschrockenheit herrührte, freien Lauf. Dieser Vollidiot sollte wissen, wie viel Angst er ihr damit gemacht hatte.

»Hör auf! Das tut weh!«

»Soll es ja auch!«, keifte Sakura. Der Vogel hatte sich inzwischen mit einer solchen Gewalt in ihre Haare gekrallt, dass er schmerzhaft daran zog. »Was ist mit diesem Vieh los? Komm her!« Sie langte nach oben, wo sie ihn grob packte, um ihn aus ihrem Scheitel zu befreien.

»Ist das nicht Tsunade-obaachans Teil?«, fragte Naruto, sich den Kopf immer noch reibend. Hoffentlich würden die Beulen groß werden.

»Das heißt Hokage-sama oder Tsunade-dono oder eine Kreuzung davon. Du bist Jōnin, das solltest du längst wissen!« Sakura besah sich das Tier genauer. Es war schön, sein Gefieder war gepflegt und an seinem Beinchen hing ein Zettel. Sie ließ es frei in die Lüfte, wo es seinen Heimweg antrat. »Du hast recht. Das ist Tsunade-samas Vogel. Er ist an uns beide adressiert.«

»Hättest du die Nachricht nicht lesen sollen?«

Sie schüttelte grimmig den Kopf und half ihrem Trainingspartner auf die Füße. »Wenn Tsunade-sama einen Vogel anstatt eines Boten schickt, ist sie wegen irgendetwas verstimmt. Ich behalte meine letzten harmonischen Minuten ganz gerne, ehe ich für ihren Griesgram büße. Komm, wir beeilen uns lieber. Ich möchte zu ihrer Missstimmung nicht auch noch ihre Ungeduld auf mich ziehen.«

Sofern sie das nicht schon getan hatte. Wenn Tsunade einen Vogel schickte, war man besser schon da, bevor sie die Nachricht fertig geschrieben hatte. Vor allem, wenn er derart unerwartet kam. Sakura kannte ihre Dienstzeiten. Ihrem Wissen nach war sie für die nächsten beiden Tage im Krankenhaus eingeteilt. Das konnte nur eines bedeuten: eine Mission.

Ob dies nun erfreulich oder unerfreulich war, wagte sie noch nicht einzuschätzen. Aber sie hatte so ein Gefühl. Und dieses gefiel ihr ganz und gar nicht.
 

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»Nur damit du es weißt, Sakura, ich war dagegen.«

Wie ermutigend diese Worte doch waren, nachdem Sakura gehört hatte, dass sie zusammen mit Sasuke – und Uchiha Itachi – nach Amegakure reisen musste, um Jiraiya zu unterstützen, der vermutlich irgendwann auf seiner Mission mit Akatsuki in Berührung kommen würde. Richtiggehend erbaulich, dass ihre Meisterin ihr nicht einmal zutraute, diesen A-Rank Auftrag lebendig zu überstehen.

»Du wurdest speziell dafür angefordert und dieser hinterlistige Uchiha hatte durchweg überzeugende Argumente.«

»Angefordert?«, wiederholte sie ungläubig. Wieso sollte Sasuke sie dabeihaben wollen? Er belächelte ihre Fähigkeiten wo er nur konnte mit einer schreienden Herabwürdigung, die sie ihm am liebsten um die Ohren schlagen würde – Moment. »Welcher Uchiha?« Wieso musste es auch so viele davon geben?

»Itachi.«

Natürlich. Wer besäße sonst die Dreistigkeit, die vielbeschäftigte Schülerin der Hokage zu verlangen, bloß um seine eingebildete Stellung unter Beweis zu stellen? Sakura wollte sich geschmeichelt fühlen, doch etwas in ihr sagte ihr, dass er sie nicht ihrer Fähigkeiten halber dabeihaben wollte. Dazu hatte sie in Kumogakure viel zu sehr versagt. Wenigstens hatte sie nun eine Möglichkeit, diesen schlechten Eindruck wettzumachen. Es nagte nach wie vor an ihr, jahrelange Anstrengungen, bei ihren männlichen Kollegen akzeptiert zu werden, derart zunichte gemacht zu haben.

Tsunade hatte Naruto indes eine präventive Standpauke gehalten, um ihn davon abzuhalten, den Märtyrer zu spielen. Ihm die Wichtigkeit der Zurückhaltung hinsichtlich dieser speziellen Mission einzubläuen war schwierig, doch sie schickte ihn zufrieden zum Packen, nachdem sie sie als ausgeführt befand.

»Du bleibst noch einen Augenblick, Sakura«, hielt sie ihre Schülerin zurück, die sich unbeobachtet an ihn heften wollte. Noch mehr Subtraktionen ihres Selbstwertgefühls konnte sie für heute nicht brauchen.

»Falls Sie mir sagen möchten, wie ungeeignet ich doch für diese Mission bin, Tsunade-sama, hätten Sie besser daran getan, mich gar nicht erst einzute –«

Tsunade hob ihre Hand. »Stopp. Niemand befindet dich für ungeeignet. Ich hatte eine andere Zusammenstellung fähiger Jōnin im Kopf, die ich überwerfen musste, als Itachi darauf bestand, dich in seinem Team zu haben. Das hat nichts damit zu tun, dass ich dich für schwach halte, Sakura. Du bist intelligent, flexibel und vorausschauend. Mach es nicht zunichte, indem du dich zu sehr auf Sasukes subtile Provokationen einlässt. Ich kenne Narutos und deine Gefühle ihm gegenüber, darum halte ich persönlich es für besser, euch nicht zusammen loszuschicken. Emotionale Differenzen können in geladenen Situationen leicht eskalieren. Aber ich kenne deine Stärken, die gepaart mit Narutos Fähigkeiten an einen beeindruckenden Grenzwert stoßen. Ich gehe dieses Risiko einer temporären Vereinigung des alten Team Sieben in dem Wissen ein, dass du einen kühlen Kopf bewahren kannst, wenn es darauf ankommt. Sasuke hat Team Sieben verlassen, aber er ist nicht der Feind. Vergiss das nicht.«

»Ich bedanke mich für Ihr Vertrauen –« Sie verbeugte sich knapp. »– aber bin ich tatsächlich stark genug dafür? Es geht um Akatsuki, die –«

Tsunade ließ ihre Hand ehrfurchtgebietend auf den Tisch niedersausen. »Jetzt hör zu, junges Fräulein, du kennst meine Meinung und wenn du darauf aus bist, dass ich dir Honig ums Maul schmiere, indem ich dir beteuere, wie toll du doch bist, werde ich mir überlegen, dich mitzuschicken, Itachis Bitte hin oder her! Mitgehen und Mundhalten oder Hierbleiben. Und Mundhalten.«

Sakura machte sich nicht die Mühe einer Antwort. Sie verbeugte sich ein zweites Mal, ehe sie eilig das Büro ihrer Lehrmeisterin verließ. Tsuande würde schon wissen, wen sie wohin schickte. Und wenn sie ehrlich war, war eine Mission mit dem berühmten ANBU Captain Uchiha Itachi nicht das Schlechteste, das ihr passieren konnte. Man sagte, er war genial. Eine Geistesgröße perfekt harmonierender Strategien gepaart mit der Rigorosität eines Feldwebels. Kein Vergleich zu Kakashis laxen Erziehungsmethoden. Und wenn sie noch ehrlicher war, war Naruto vermutlich bereits fertig gepackt auf dem Weg zum Treffpunkt. Unter keinen Umständen wollte sie gegen ein notorisches Chaos verlieren.

Ihre eiligen Schritte führten sie rücksichtslos über die Dächer Konohas, durch das zum Lüften geöffnete Schlafzimmerfenster ihrer Eltern, über den Flur direkt zu ihrem Kleiderkasten, in dessen unterstem Fach stets mehrere gepackte Rucksäcke und Beuteltaschen auf ihren Einsatz warteten.

»Sakura, wo willst du hin?«, hielt ihre Mutter sie bei der Haustür zurück.

»Auf eine Mission«, erwiderte sie knapp. Naruto musste immer aus allem einen Wettstreit machen – selbst mit unfairen Voraussetzungen – diesen hier wollte sie nicht verlieren. »Kaa-san, ich muss los.«

»Kommst du zum Abendessen?«, rief Mebuki ihr hinterher. Ihre Tochter drehte sich im Laufen um und winkte ihr.

»Erst zu dem in ein paar Tagen. Mach's gut, Kaa-san, ich hab' dich lieb!«

»Pass auf dich auf, ja?«

Als würde diese Floskel etwas an den Differenzen zwischen ihnen ändern. Sakura jedenfalls gab sich mit diesem gesellschaftlich praktizierten Ritus zufrieden. Sie war kein Mensch, der gerne Kontroversen beschwor, schon gar nicht mit Menschen, die ihr am Herzen lagen. Haruno Mebuki mochte ihre eigene Definition von Liebe haben, aber sie gab sie ihrer Tochter auf eine Weise, die diese sehr wohl zu würdigen wusste. Sie war ein herzensguter Mensch, der dies nur einfach sehr gut verstecken konnte. Ihre Sorge um ihre Tochter äußerte sich in gemeinem Drill. Sakura konnte ihr deswegen keine Vorwürfe machen. Ihre Mutter war in einer Shinobifamilie aufgewachsen, in der eiserne Disziplin zur Tagesordnung gehörten. Letzten Endes war sie dadurch Jōnin geworden, bevor sie nach einer missglückten Mission ihren Rang aufgeben hatte müssen. Nichtsdestoweniger waren ihre Erwartungen in ihre Tochter gerechtfertigt. Oder so ähnlich.

Sakura hatte sich nie Gedanken darüber gemacht, wie ihre elterlichen Dyaden im Vergleich zu denen anderer wohl aussahen. Sie wollte es auch nicht, denn Naruto, dieser Nerventöter, war soeben aus einer Seitengasse auf die Hauptstraße gebogen, die sie als ihre Abkürzung erwählt hatte. Er provozierte ein Wettrennen, das sie um keinen Preis verlieren wollte. Obwohl sie der unumstößlichen Ansicht war, dass sein deplatzierter Ehrgeiz unangemessen kindisch war, war sie sich ihrem eigenen Ansporn ebenso bewusst. Lee hatte einmal gesagt, wahre Shinobi trainierten immer. Sie sah Narutos Rücken vier Meter vor sich. Noch.
 

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Sasuke warf gelangweilt einen Kunai in die Luft, um ihn in angeberischer Leichtigkeit fangen zu können. Er wiederholte diese schnöde Prozedur drei Mal, bis es aufgrund mangelnder Zuseher langweilig wurde. Nicht, dass Uchiha Sasuke den unabdingbaren Drang verspürte, sich vor anderen Menschen zu profilieren. Noch weniger war er auf anerkennenden Beifall aus, dem man ihm in einem Shinobidorf mit gewissen Standards für eine derartig lasche Darbietung keineswegs gezollt hatte. Ihm war schlichtweg langweilig, weil er fertig war. Und sein Team immer noch nicht da.

Außer Itachi. Sie hatten zusammen ihre Sachen gepackt, um eine dreiviertel Stunde nach Tsunades Order am Sammelpunkt zu stehen. Von ihren verbleibenden temporären Kameraden war keine Spur zu sehen.

»Wieso musstest du unbedingt Sakura mitnehmen? Du kennst sie nicht einmal!«

»Vielleicht kenne ich sie nicht«, stimmte Itachi einschränkend zu. Er stand kerzengerade vor seinem Bruder, der mit verschränkten Armen am Westtor lehnte, »Aber ich weiß, wer sie ist. Hokage-sama würde niemals zulassen, dass ihrem wertvollen Schützling etwas zustößt. Zu dritt gegen eine unbekannte Anzahl Akatsuki anzutreten ist ein Risiko, das ich ungern eingehen möchte, zieht man die Möglichkeit von Jiraiya-samas Kampfunfähigkeit in Betracht.«

»Ja«, versetzte Sasuke trocken, »Darum hat sie Naruto mitgeschickt. Wirklich eine reizende Alternative.«

»So reizend, wie mich deine Meinung hierzu interessiert, Sasuke.« Er schnippte ihm gegen die Schläfe – eine Angewohnheit, die er erst entwickelt hatte, seitdem sie im selben ANBU-Team waren – und trat einen Schritt zurück. »Hör' auf zu meckern. Das ist kein Freizeitausflug, sondern eine A-Rank Mission, die ich nur ungern aufgrund eurer persönlichen Disparitäten scheitern sehen möchte. Du weißt, was mit Untergebenen geschieht, die sich meinen Befehlen wiedersetzten. Solltest du die Zusammenstellung des Teams nicht gutheißen, bist du angehalten, hierzubleiben. Ich werde mir dein Gezeter nicht den ganzen Weg über anhören.«

Sasuke behielt sich vor, nicht zu antworten, was Itachi nicht sonderlich störte. Er kannte seinen Bruder besser als jeder andere, und wie bei jedem Uchiha war das Fehlen von Widerworten ein klares Zeichen für stumme Einsicht, die man niemals laut zugeben würde. Es war lange her, seit Sasuke endlich verstanden hatte, dass die meisten Einwende sinnlos waren. Der Klan verlangte Gehorsamkeit seines strengen Regiments, das er mehr als alle anderen auf seinen Schultern spürte, weil er bloß der kleine Bruder des Wunderkindes war. Itachi bezeichnete sich selbst nicht gerne als Wunderkind. Er mochte es nicht, seine Bemühungen abgezogen zu bekommen. Talent hatte er, fürwahr, aber erst durch jahrelanges Training, eisenharte Konsequenz, Verzicht und Schweiß war er zu dem geworden, was er war. Er hatte es für seine Familie getan, für Konoha, um mit all seiner Kraft für sie einstehen zu können. Deshalb war er nicht stolz auf die Leistungen, die er für alle Augen mühelos erbrachte; Sasuke hatte darunter zu leiden, weil Itachi diesen willkürlichen Maßstab viel zu hoch gesetzt hatte.

»Sag mal, Aniki, meinte Otōsan seine Ankündigung letztens wirklich ernst?«

Itachi rekapitulierte für sich das letzte gemeinsame Abendessen. Er schwieg einige Minuten, ehe er sich einer Antwort sicher war. »Ich bin mir nicht sicher. Er würde den Klan nicht in ein aussichtsloses Scharmützel führen, bloß weil unsere Cousine unter der Aufsicht Kumogakures verletzt wurde. Wir wurden alle irgendwann einmal schwer verwundet. Selbst wenn, würde Tsunade-sama ihre Einwilligung niemals geben. Wir haben hier ein schönes Leben aufgebaut, wieso sollte er riskieren, selbiges zu verlieren, indem er seine Familie unerlaubterweise aus dem Dorf führt, um Kumogakure anzugreifen? Du weißt, wie empfindlich er in Asuka-chans Fall ist. Lass ihn einfach reden.«

»Das sagst du so einfach, du bist ja der Erbe.« Sasuke löste die Verschränkung seiner Arme, um sich vom Rahmen des Tores abzustoßen. »Als ich damals von Orochimaru angegriffen wurde, hat er keinen solchen Aufstand gemacht.«

»Hättest du das gewollt?«, fragte Itachi, wohlweißlich, dass es nicht so war. »Otōsan wäre zu Sarutobi-sama gegangen und hätte ihm die Hölle heiß gemacht, wäre dieser Orochimaru nicht unterlegen. Sasuke, versuche nicht, irgendwelche Kritikpunkte aufzuwerfen, die du nicht halten kannst.«

»Könntest du aufhören, mich wie ein kleines Kind zurechtzuweisen? Schlimm genug, dass wir mit meinen alten Teamkameraden unterwegs sein müssen; wenn sie merken, wie du ständig auf mir herumhackst, werden sie mich gar nicht mehr ernst nehmen.«

Itachi lächelte mitleidig. »Armer kleiner Bruder. Wieso interessiert dich die Meinung von Leuten, mit denen du nahezu nichts mehr zu tun hast? Darf ich dich daran erinnern, dass du es warst, der freiwillig Kakashi-senpais Team verließ?«

»Tut sie nicht, mach dich nicht lächerlich! Und mich schon gar nicht.«

Sasuke beantwortete die Frage mit einem Schnauben. Itachi wusste, dass er nur eine halbe Wahrheit ausgesprochen hatte. Er gab nicht gerne zu, nicht vorausschauend genug gedacht zu haben, doch in diesem Sonderfall hatte er sich von seinem Genius täuschen lassen. Das Argument, das Sasuke vorbrachte, war dasselbe wie jenes, mit dem Tsunade seine Aspekte versucht hatte abzuschmettern. Er hatte nicht bedacht, dass persönliche Präferenzen oder deren Gegenteil sich auf die Mission auswirken könnten, weil er es gewohnt war, mit einem hörigen Team zusammenzuarbeiten. Gerüchten nach zu urteilen waren Haruno Sakura und Uzumaki Naruto nicht unbedingt seine Definition von bedingungslosem Gehorsam, geschweige denn irgendjemand anderes Definition. Der Jinchūriki hatte den Ruf, seinen Vorgesetzten schon aus Prinzip auf der Nase herumzutanzen. Aber er wäre nicht Uchiha Itachi gewesen, wenn er nicht bereits einen Plan erstellt hätte, mit dem sie diese Mission, die langsam drängte – wo waren die beiden? – auf akzeptable Art durchführen konnten. Vorausgesetzt jeder hörte auf diesen Plan.

»Und es geht los …«, murmelte Sasuke, womit er ihn zurück in eine Realität holte, in der er seinen Plan erst erläutern musste. Was auch immer Sasuke damit meinte, Itachi war schnell klar, wieso er derart kooperationskarg auf seinen Vorschlag, Sakura ins Team zu holen, reagiert hatte. Sie und ihr Kamerad kamen in einem lockeren Sprinttempo die Hauptstraße entlanggelaufen und blieben vor den beiden stehen.

»Hallo, Teme«, grüßte Naruto mit fehlender Begeisterung.

»Hn.«

»Wie eloquent du heute wieder bist«, stichelte Sakura von der Seite. Sie deutete eine respektvolle Verbeugung in die Richtung ihres Captains an. »Wie lange werden wir nach Amegakure brauchen?«, fragte sie, ehe Naruto und Sasuke in Streit verfallen konnten.

»Wenn wir schnell sind, drei Tagesreisen«, antwortete Itachi, der diese Intention gerne unterstützte. »Jiraiya-sama hat etwa einen Tag Vorsprung. Da er als Spion agiert, rechne ich nicht damit, dass er sofort in einen Kampf verwickelt wird, also haben wir einen kleinen Spielraum. Dennoch sollten wir uns beeilen. Die Mission ist klar, Sasuke, Naruto.«

Die beiden beendeten ihren Böse-Starren-Wettbewerb und wandten sich ihm aufmerksam zu. Wenigstens so weit hatten sie den Ernst der Lage verstanden. Es ging hier nicht um irgendjemanden.

»Wir werden uns in Jiraiya-samas Ermittlungen nicht einmischen. Solange er unsere Hilfe nicht braucht, halten wir uns im Hintergrund, vorzugsweise außerhalb der Stadtmauern. Im Fall einer Eskalation schreiten wir schnell und präzise ein: Sasuke und ich halten die Angreifer in Schach, während Sakura-san etwaige Verletzungen kuriert. Uzumaki, du wirst ihr Deckung geben, sodass sie sich gänzlich auf die Heilung konzentrieren kann. Sobald wir eine Möglichkeit dazu finden, werden wir fliehen. Ist diese Aufteilung für jeden in Ordnung?« … wenn nicht, gebt euch dennoch damit zufrieden.

Naruto und Sasuke bestätigten ihre Zustimmung, Sakura haderte mit sich. In der ersten Minute eines Auftrages Einwände gegen die Entscheidungen des Captains, der, nebenbei bemerkt, ranghöher, älter sowie erfahrener war, zu erheben, war keine Unannehmlichkeit, die sie gerne über sich bringen wollte. Sie war nicht einverstanden mit ihrer Position hinter Defensive und Offensive, wo sie keine Chance hatte, sich selbst und allen anderen zu beweisen, dass sie nicht schwach war. Vor allem vor Sasuke war es etwas, das ihr nicht leichtfiel. Aber Itachi war der Anführer. Und sie hatte keine Lust, Verantwortung für ihr mögliches Versagen zu tragen.

»Ja.«

Dann liefen sie los.
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (16)
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Von:  Guardian
2019-03-31T20:59:01+00:00 31.03.2019 22:59
Oja, meine Güte. Ich bin begeistert. Ich hatte mir mal vor Jahren deine Fanfiction leidenschaftlich reingezogen und erst letzten wieder gelesen und was sehe ich jetzt. Evenfall 2.0 Geil. Sie war zuvor schon echt toll und sehr gut ausgebaut, doch ich muss gestehen das mir deine überarbeitete Version um einiges besser gefällt, alleine, weil sie besser auf die intensionen der einzelnen Charaktere passt. Ich bin sehr gespannt wie sich deine Kapitel nacheinander verarbeitet lesen lassen und warte natürlich sehnsüchtig auf neue Szenen und vor allem Aktionen zwischen Sakura und Itachi.
Antwort von:  4FIVE
01.04.2019 09:30
Hallo Guardian!

Es freut mich sehr zu hören, dass Evenfall nach all den Jahren immer noch jemanden begeistern kann (jemand anderen als mich noch dazu!). Updates werden hoffentlich jede Woche kommen, je nachdem wie viel umzuschreiben ist. So wie es aussieht, ist einiges zu tun.

Danke die also für deine Treue!

Liebe Grüße,
4FIVE
Von:  UrrSharrador
2013-07-19T07:45:47+00:00 19.07.2013 09:45
Da ich ja nichts Bessers zu tun hatte, hab ich das Kapitel auf der Heimfahrt ab 6 Uhr fertiggelesen, hat mir die Zeit schön verkürzt ;) Den Kommentar kriegst du halt erst jz - auch wenn ich dir nicht zu jedem Kapitel einen schreiben soll, die sind ja so lang, dass mir meistens trotzdem was dazu einfällt^^
Das Verhältnis zwischen Tsunade und den beiden lästigen Ältesten hast du gut dargestellt. Die sind mir schon immer auf die Nerven gegangen, Sarutobi muss ja wirklich einen Stein bei den beiden im Brett gehabt haben ...
Als Tsunade Itachis Vorschlag nicht zustimmt und dann kommt 'Itachi löste gemächlich die Verschränkung seiner Arme. "Wenn das so ist …"', da dachte ich, setzt er sie jz unter ein Genjutsu? O.o Ich glaub, ich muss mir die offizielle Begründung durchlesen^^
Der Preis für die Heilmittel, die sie auf den Missionen braucht, setzt ja wirklich eine Kosten-Verlust-Rechnung voraus. Wenn man es so nimmt, haben die Heilninjas wohl die meisten Ausgaben ... da könnten ihre Teamkameraden ruhig ein bisschen was beisteuern.
'"Welcher Uchiha?" Wieso musste es auch so viele davon geben?' - haha, im Original würden sie danach lechzen, das sagen zu können XD
Ich hoffe, dass die ganze Sache jz so richtig ins Rollen kommt. Die Pairings-Charas sind ja jz in einem Team, und es geht nach Amegakure. Ich bin gespannt, ob sie es schaffen, Jiraya vor Pain zu retten.
lg
Antwort von:  4FIVE
19.07.2013 10:41
Dass du nicht sollst hab ich nie behauptet. Du musst nur nicht bzw erwarte ich es nicht. Du darfst natürlich. ;)
Von:  Goetheraserei
2013-06-14T18:09:44+00:00 14.06.2013 20:09
Hey-ho! ;D

Da ich endlich dazu gekommen bin, das neuste Kapitel deiner FF zu lesen, kann ich dir nun auch ein Feedback hinterlassen. :)

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"Halte mich nicht hin, Tsunade-hime, der Tod schläft nicht, und ich würde Konoha gerne in Sicherheit wissen, ehe er mich holt."
Als ob diese Hexe sich nicht weigern würde, mitzugehen. Und wenn er sie erst einmal hatte, würde er sie gleich wieder zurückbringen. Bloß um Tsunade zu ärgern.

-----> Diese Stelle fand ich recht amüsant und ziemlich gut gewählt, um die ältere Frau zu beschreiben. Ihren Charakter hast du ziemlich gut getroffen. All die Strenge, die Utatane an den Tag legt ist bei mir angekommen, sogar das Gefühl, welches erzeugt wird, wenn jemand die Stimme gegen dich erhebt, habe ich gefühlt. Mit ihr ist einfach nicht gut Kirschkern essen, sodass sogar der Tod nicht dazu bereit erklären würde, sie länger bei sich zu behalten. Super gelöst, Five!

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Irgendwie gefällt mir das Uchiha-Duo sehr gut. Sie wirken wie eine Einheit, da sie sogar wortlos miteinander kommunizieren können, in etwa durch Kopfnicken oder durch vielsagende Blicke. Dadurch wird auch ihre ruhige Ausstrahlung und ihr analytisches Denken in den Vordergrund gestellt, welches sie sogleich auch ziemlich IC wirken lässt. Zudem merkt man auch, dass sie gut miteinander zusammen arbeiten können, als wären sie nur eine Person, auch wenn sie ab und zu kleine Wort- und Faustgefechte haben, so wie es im letzten Kapitel im Garten passierte. Ich finde, dass die beiden frischen Wind mit in die Story bringen. :)

Anscheinend ist Jiraiya gerade aufgebrochen, um Pain ausfindig zu machen. Wird er in deiner FF auch sterben oder bekommt er hier sein Happy End? Wenn schon das Uchiha-Massaker nicht passiert ist, müsste doch theoretisch auch der Mord an Jiraiya zu verhindern sein, oder? Natürlich ist Jiraiyas Story unabhängig von der Geschichte der Uchihas, doch hoffe ich auf ein Happy End für ihn. Ich fand es recht schade, dass man ihn in der Serie hat sterben lassen. =(

Entgegen Sakuras Erwartungen hat Itachi sich doch von ihren Fähigkeiten beeindrucken lassen, sonst hätte er sie nicht für die Mission mit Jiraiya vorgeschlagen. Aber ich gönne es Sakura sehr, da ja im ersten Kapitel beschrieben wurde, dass sie unter den Erwartungen schon leidet. Sie versucht ständig mit der männlichen Shinobigesellschaft mitzuhalten, da sie denkt, dass sie nicht so viel drauf hat, wie ihre Teamkollegen, aufgrund ihres Ninjaranges, doch irrt sie sich. Schließlich muss der ältere Uchihabruder ja etwas gesehen haben. Go, Sakura! :D

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"Ja." Naruto verzog missmutig den Mund. "Bei ihm steht es allerdings für 'absolut unleidbarer Blödmann Uchiha'. Er ist immer so gezwungen cool, das nervt mich. Dieser Pfau hat sich in Kumogakure doch tatsächlich an die Spitze unserer Verfolgung gesetzt, um den Ruhm alleine einzuheimsen. Es ist seine Schuld, dass wir den Akatsuki verloren, aber das will wieder niemand wahrhaben. Ist ja nicht so, als würde Sasuke es offen zugeben, versagt zu haben."
"Unleidbar ist kein Wort", korrigierte sie nachgiebig. "Und es beginnt nicht mit einem N.

-----> Mir gefällt die Art und Weise wie du die Beziehung zwischen Naruto und Sakura charakterisierst. Durch die Verbesserungen seitens Sakura wird dem Leser klar, dass Naruto nicht der hellste Stern auf dem Planeten ist, wenn es um Intelligenz geht und dennoch verstehen sich der blonde Chaot und die rosahaarige Iryonin sehr gut. Sakura nimmt Naruto einfach so wie er ist und lässt ihn seine Dinge und seine Sichtweisen haben und vertritt nebenbei auch ihre. Ihre Beziehung wirkt... einfach so harmonisch, dass es mich jedesmal schmunzeln lässt, wenn die beiden zusammen auftauchen. :3

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Sakura denkt also, dass Itachi sie nicht wegen ihrer Fähigkeiten dabei haben wollte? Na, ob das auch so stimmt? Also ich denke, dass Uchiha Itachi schon etwas Interesse an ihren Fähigkeiten hat, sonst hätte er sie wirklich nicht dabei haben wollen. Immerhin geht es bei der Mission um Akatsuki und da sollte man nicht jemanden nur aus Spaß für ein Team vorschlagen, was eigentlich die Akatsuki in Schach halten soll oder Jiraiya unterstützen soll. Trampeltiere könnten nämlich eher zum Fall der Mission beitragen und das ist ja nicht gerade das, was ein Shinobi erzielen möchte. Ich denke, dessen ist sich Itachi auch bewusst und hat daher Sakura nicht nur, aufgrund des möglichen Bloßstellens in der Gruppe haben wollen.

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Tsunade ließ ihre Hand ehrfurchtgebietend auf den Tisch niedersausen. "Jetzt hör zu, junges Fräulein, du kennst meine Meinung und wenn du darauf aus bist, dass ich dir Honig ums Maul schmiere, indem ich dir beteuere, wie toll du doch bist, werde ich mir überlegen, dich mitzuschicken, Itachis Bitte hin oder her! Mitgehen und Mundhalten oder Hierbleiben. Und Mundhalten."

---> An dieser Stelle musste ich wirklich lachen, denn das ist einfach typisch Tsunade. Irgendwann ist bei ihr der Geduldsfaden immer gerissen, sodass auch der ein oder andere Tisch deswegen in Mitleidenschaft gezogen werden könnte. Hehe, da hat Sakura sich ja jemand Tolles als Sensei ausgesucht. Aber auch hier muss ich sagen, dass du Tsunade echt gut charakterisiert hast. Sie ist eben niemand, der einen bis in den Boden lobt, sondern jemand, der eher Taten sehen will und hin und wieder Schüler dazu ermutigt etwas zu schaffen. :3

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Arme Sakura! q.q Momentan wurde sie selbst hier zur Heilerin gemacht, sodass sie ihre Fähigkeiten vorerst nicht unter Beweis stellen kann. Dennoch bin ich gespannt, ob nicht der Kampf so verlaufen wird, dass íhr eine größere Rolle zuteil wird. Hehe, ich freu mich schon aufs nächste Kapitel! :D

An dieser Stelle ende ich nämlich mit meinem Review. ^^

Dein Schreibstil gefällt mir wie immer sehr gut, da du vor allem in deinen bildlichen Beschreibungen indirekt auch die Charakterbeschreibungen der einzelnen Leute mit einbringst, sodass jedem Leser klar wird, wie derjenige tickt und sich fühlt. Dazu schaffst du es sogar in so eine ernste Story etwas Humor mit einzubringen und das gelingt echt nicht jedem. Dafür hast du ein fettes Lob verdient! :D

Wünsche dir noch einen schönen Tag. ^^

Liebe Grüße,

Corni
Antwort von:  4FIVE
14.06.2013 20:19
Vielen Dank für den ausführlichen Kommentar!

Ich muss allerdings eines richtigstellen: Itachi hat Sakura nicht ihrer Fähigkeiten wegen mitgenommen. Wie bereits in der Konversation mit Sasuke angeschnitten, geht es hier um die Mitgliederanzahl. Tsunade hätte standardmäßig nur einen Iryounin mitgeschickt. Indem Itachi Sakura verlangt hat, sah Tsunade sich gezwungen, noch eine "Lebensversicherung" zum Schutz ihrer wertvollen Schülerin einzuteilen. Diese ist Naruto. Itachis Team hat also 4 anstatt nur 3 Mitglieder und das war die Intention der Sache.
Er kennt ihre Fähigkeiten ja nicht; in Kumo hat sie nicht gerade geglänzt. Und ihre medizinischen Fähigkeiten kann er nicht beurteilen, weil er dazu keinen Bezug hat.

Liebe Grüße,
4FIVE
Antwort von:  Goetheraserei
14.06.2013 20:22
Oh wie schade! D:

Na dann wird er ihre Fähigkeiten noch kennen lernen, sofern sie dann in dieser Mission glänzen wird. Ich danke dir für die Antwort und auch für den Hinweis daraus. Also irgendwie... scheine ich doch manches zu überlesen! x____x Muss es mal ändern!

Liebe Grüße,

Corni
Antwort von:  4FIVE
14.06.2013 20:27
So schlimm ist das nicht; es war auch sehr versteckt angedeutet. In der FB Notiz kommt es noch besser raus, in der Story direkt wird es ja nur impliziert und war demnach schwer rauszufiltern!

Keine Sorge, Sakura wird schon noch cool werden. :D Ob es in Amegakure sein wird? Tja, bleibt abzuwarten. :)

Liebe Grüße,
4FIVE
Antwort von:  Goetheraserei
14.06.2013 20:29
Eine Frage hätte ich aber noch, da du das anscheinend etwas überlesen hast, weil ich schon einen großen Batzen geschrieben habe. Wird Jiraiya in deiner FF auch sterben oder wird er gerettet werden? Oder willst du dies nur nicht verraten? ;D
Antwort von:  4FIVE
14.06.2013 20:31
Das habe ich gelesen. Ich bin beim Durchlesen der Kommentare immer sehr sorgfälti! Aber ich verrate es natürlich nicht. ;)
Du musst dich gedulden. ^^

Liebe Grüße,
4FIVE
Von:  Natsuki-dono
2013-06-11T13:41:17+00:00 11.06.2013 15:41
Immer wieder schön, wenn neue Kapitel on sind.
Ich mag deinen Schreibstil sehr gerne, da macht es richtig
Spaß deine FF zu lesen. Freue mich auf das nächste. ;D
Lg Natsuki-dono
Von:  alory
2013-06-10T14:28:12+00:00 10.06.2013 16:28
Mir ist jetzt beim durchlesen nur eines aufgefallen: es heißt "A-Rang" und nicht "A-Rank"!
Ansonsten hat es sich wunderbar gelesen! Es ist zwar nix wichtiges passiert, aber du hast es auf jeden fall geschafft mich soweit neugierig zu machen dass es mich schon wieder tierisch ankotzt dass das kapitel zu ende ist xD xD *hust* ja das war ein sehr derv formuliertes lob*hust*

Danke für deine Arbeit!! :)
Antwort von:  4FIVE
10.06.2013 16:44
In dem Fall ist es nur die englische Bezeichnung, aber in einem deutschen Text hört es sich tatsächlich nicht sehr schön an. Ich werde es korrigieren.
Danke für die Anmerkung und das derve (derbe?) Lob. ;)

Liebe Grüße,
4FIVE
Antwort von:  alory
10.06.2013 20:31
ah :D bei uns sprechen viele tatsächlich "Rank" statt "Rang" und ich find das total furchtbar...deswegen hat es mich persönlich gestört! Dass du es einfach nur vom englischen hast, daran hab ich gar nicht gedacht *schäm*
ja, ich meinte derb..*rot werd* warum ist das "v" auch so nah beim "b"? xD
lg,
alory
Von:  Dark-san
2013-06-10T10:58:49+00:00 10.06.2013 12:58
Hallo :D

Obwohl in diesem Kapitel nicht viel passiert ist, habe ich es dennoch gern gelesen, einfach, weil der Lesefluss da war. Und wenn etwas gut beschrieben ist - und das ist dir hier wirklich gut gelungen - dann kann ich auch 5.000 Wörter lang darüber lesen, wie sich jemand die Zähne putzt.
Nichtsdestotrotz bin ich dennoch gespannt, wie du Actionszenen oder Gefühlsszenen darstellen wirst.

Was ich gut fand ist die Tatsache, dass das Team Sieben trotz allem "entzweit" ist. Dass Sasuke das Team nun (ohne Massaker) trotzdem verlassen hat, lässt ihn in meinen Augen noch arroganter erscheinen, als mit Massaker. Aber naja. Sasuke ist nicht direkt mein Lieblingscharakter, aber diese parallele Analogie zum Manga finde ich sehr schön.

Weiter so!

LG
Dark-san
Von:  DarkBloodyKiss
2013-06-10T09:39:22+00:00 10.06.2013 11:39
Sehr tolles Kappi ^^
bin tierisch gespannt wie es weiter geht ^^
freue mich sehr aufs nächste Kappi ^^

glg & einen schönen Wochen Anfang ^^

DarkBloodyKiss ^^
Von: abgemeldet
2013-06-10T08:27:50+00:00 10.06.2013 10:27
Und damit ich nicht mehr in die Verlegenheit komme, mich erklären zu müssen, wieso mein Kommentar immer noch nicht angekommen ist... Bitteschön, o Meisterin!

„Wer wirklich tot war, oder wer nur so tat“ – großartig. Ich finde es sehr überzeugend, dass du einen Akteur meistens gleich im ersten Absatz eine humoristische Anmerkung machen lässt. Das motiviert ungemein zum Weiterlesen.
Hätte ich das vorhergehende Kapitel nicht gelesen – spätestens, als Tsunade meint, ihr wäre die Lust auf’s Trinken vergangen, weiß man, wie ernst die Lage ist. Wäre sie nicht so badass, hätte ich sicherlich Mitleid mit ihr.
Beim Lesen ist mir ein Attribut zu Itachi eingefallen, das ich vor deiner fanfic nie, nienienie mit ihm in Verbindung gebracht hätte: Klugscheißer. Selbstverständlich hat er mit allem, was er von sich gibt, in irgendeiner Weise recht – sonst wäre es nicht Itachi –, aber manchmal verstehe ich, wieso Tsunade ihn nur auf professioneller Ebene leiden kann. Hah. Und du hast mir eben den Grund geliefert, wieso ich mich einfach umgedreht und ihn stehen gelassen habe!
Amüsant finde ich, dass du wirklich immer öfter den Gedanken der Selbstentzündung einbringst; hier ist’s eben ein Nukenin, der sich in die Luft sprengt, oder das zumindest versucht. Gefällt mir! Macht Spaß xD
AUBU. Fein. Noch so ein Ding, das ich zweimal lesen musste, um nicht mehr lauthals loszuprusten. Trifft Sasuke recht gut – vor allem, dass das von Naruto kommt, verleiht dem ganzen noch eine witzigere Note.

Was ich ein für alle Mal, und kapitelübergreifend, feststellen möchte: Itachi und Sasuke auf einem Fleck sind genial. Die beiden einzeln können mir (noch) gestohlen bleiben, aber zusammen sind sie der Hammer. Obwohl das offensichtliche „Aww“ für Sasuke aufgrund seiner Unterlegenheit natürlich vorhanden ist, empfinde ich auch immer Mitleid mit Itachi. Der Kerl tut ja wirklich so, als wäre Sasuke eine irrsinnige Belastung für ihn, aber auf eine lustige Weise.
In diesem Kapitel tut mir Itachi einfach nur leid. Der arme Kerl. Weiß gar nicht, wie ihm seine Voraussicht – dass Tsunade Sakura niemals allein gehen lassen würde – noch in den Rücken fallen wird. Eine Ahnung hat er ja schon. Tja, wie sagt man so schön? Schlimmer geht’s immer. Poor guy.

Zu deiner Author’s Note: Ich finde nicht, dass wenig passiert ist. Klar, Action kam abgesehen von Sakura und Narutos kleinem Training etwas kurz, aber auf emotionaler Ebene hast du vor allem Tsunade endlich einmal erklärt. Ich an ihrer Stelle hätte mit Utatane und Mitokado auch eine Handvoll Flaschen in Reichweite stehen.

Liebe Grüße,
abgemeldet
Antwort von:  4FIVE
10.06.2013 10:40
*.*
Danke für dieses Lob! Itachi und Sasuke sind meine Lieblinge in dieser Geschichte, auch wenn selten aus der Sicht der beiden erzählt wird, machen mir ihre Interaktionen immer am meisten Spaß zu schreiben. Und für die "Definition" von ANBU bin ich echt lange gesessen, um da was mit den korrekten Buchstaben zu basteln. ^^
Wie schön, dass Tsunades Auftritt (der gleichzeitig Prelude zum Auftakt ist (buhu, prequel-ception!)) nicht langweilig wirkte. Ich mag es, sie mit Koharu streiten zu lassen.

Auf Klugscheißer wäre ich nie gekommen, aber du hast absolut recht. Das ist er bei mir. Ein kleinlicher, kompromissloser Klugscheißer. Danke für diesen Input, das werde ich irgendwo einbauen!

Liebste Grüße,
4FIVE
Von:  L-San
2013-06-09T21:59:11+00:00 09.06.2013 23:59
Abend Five. ;D

Eigentlich wollte ich kurz auf Animexx vorbeischauen und meine Nachrichten checken und dann kam deine ENS, die ich natürlich sofort lesen musste.
Ich habe es doch tatsächlich geschafft, mehr als eine Woche auf dieses Kapitel warten zu können.
Yes! ;]

Inhalt:
Klar, es gab nicht besonders viel Action und Spannung, aber das ist in meinen Augen nicht wirklich wichtig, weil du uns das ja schon im ersten Kapitel präsentiert hast.
Da sind wir, oder zumindest ich, fürs erste gesättigt.
Und ich denke auch, dass es zunächst wichtig ist, eine Basis aufzubauen, um später Missverständnisse, usw. zu verhindern.
Dafür, dass in diesem Kapitel nicht wirklich viel passiert ist, fand ich es doch recht amüsant.
Ich fand die Dialoge wie immer richtig cool und witzig.
Okay, ich hatte schon die ganze Zeit beim Lesen ein Schmunzeln auf meinen Lippen, weil ich endlich das neue Kapitel genießen durfte, aber der Humor hat meine Freunde nur umso stärker gemacht. ;D


Charaktere:
Hier fand ich es schön, wie du uns peu à peu immer mehr von den Persönlichkeiten der Charaktere gezeigt hast, wie sie miteinander umgehen, usw.
Jahaa, Sasuke wird wohl auf ewig Itachi in jeder Hinsicht unterliegen.
Dieser Wortaustausch ist cool.
Oder wie die Uchihas Tsunade in den Wahnsinn treiben mit ihrem Intellekt.


Fazit:
Ich hab dieses Kapitel sehr genossen.
Alles war klasse, so wie immer eigentlich. ;DDDDD
Ja, auch mir gehen so langsam Sachen aus, was ich noch loben könnte.
Ich kann mich nur wiederholen, du hast einen echt tollen Schreibstil, der einen hohen Wiedererkennungswert hat und auf den man neidisch sein kann.
Und wie du es schaffst, die Charaktere so lebendig rüberzubringen, vor allem die weiblichen Charaktere, ist fantastisch.
Bei den männlichen warte ich noch, bis du sie genauso lebendig darstellst.
;D

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel.
So, jetzt kann ich ins Bett gehen und schlafen.
Bis zum nächsten Mal.
;D

L-San
Antwort von:  4FIVE
10.06.2013 10:35
Du bist immer so gut zu mir! Wahnsinn! Und es ist gut, dass es dir gefällt, in welcher Weise ich die Charaktere aufbaue, das wird uns noch einige Zeit lang beschäftigen.
Ich werde mich bemühen, auch meine männlichen Protagonisten lebendiger wirken zu lassen. Mit Itachi und Sasuke habe ich (hoffentlich?) einen Schritt in die richtige Richtung gemacht? Itachi ist schwer lebendig werden zu lassen, der Typ ist in Wahrheit ziemlich langweilig, obwohl er kickarse ist.
Vielleicht schaffe ich es beim nächsten Kapitel, wenn unsere vier Helden in Interaktion treten. :)

Liebe Grüße und wie immer danke,
4FIVE
Von:  MiezMiez
2013-06-09T21:17:20+00:00 09.06.2013 23:17
Ein super Kapitel. Wie du schon so schön geschrieben hast, jede Geschichte braucht einen Aufbau und bei deiner FF verspricht sich das als ganz großes Projekt. Mach weiter so!!
Ich habe keinen Facebook Account. Würdest du mir trotzdem per ENS deine Argumentationsnotizen zu schicken?
glG MiezMiez
Antwort von:  4FIVE
10.06.2013 10:31
Gerne! Ich habe dir soeben eine ENS geschickt. :)
Antwort von:  MiezMiez
10.06.2013 10:44
Vielen Dank! Das war wirklich sehr hilfreich...Vorallem welche ArgumenteItachi benutzt hat xD...Vielen vielen Dank nochmal!!!


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