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Licht und Schatten

von

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Kapitel 2: Dunkelheit

Hallo Leute, ich hörte euch gefällt die Geschichte, dass freut mich natürlich sehr, und es spornt unglaublich an. Ich poste jetzt das nächste Kap und möchte euch vorher erklären, wie es dazu kam. Ich bin Brillenträger und vor 4 Jahren wurde mir gesagt, dass ich wahrscheinlich immer eine Brille tragen müsste. Bei meinem letzten Besuch beim Augenarzt, erzählte man mir, dass ich voraussichtlich in sechs bis acht Jahren blind bin. Wenn man so was gesagt bekommt, dann macht man sich mal so seine Gedanken. Meine gingen in diese Richtung, und ich gebe zu, es hat schon wieder Shinichi erwischt. Fans des Meisterdetektiven werden gebeten, mich, also den Autor in einem Stück zu lassen und nicht in der Luft zu zerreißen.

Dennoch wünsche ich euch viel Spaß beim Lesen.

See you in the next chapter!
 

Tieger
 

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Kapitel 2: Dunkelheit
 

Der Junge kam zu sich. Wo war er? Er konnte sich noch an große Hitze und eine laute Explosion erinnern, dann wurde es dunkel um ihn herum.

War er tot? Wahrscheinlich. Doch war der Tod so dunkel, so schwarz?

Nein, er musste nur die Augen öffnen. Es blieb aber dunkel, selbst als er die Augen aufschlug. Er sah nichts, kein Licht, keine Farben, rein gar nichts.

Entsetzt betastete er sein Gesicht. Da war etwas. Stoff, eine Bandage. War er denn immer noch ihr Gefangener? Wie konnte das sein? Warum wollten sie nicht, dass er sich orientieren konnte? Moment, die Handschellen waren weg, hatten sie ihm bei der enormen Hitzeentwicklung, die Handgelenke verbrannt. Vorsichtig setzte er sich auf. Er sah nichts, also musste er hören bzw. spüren ob jemand im Raum war.

Das war gar nicht so einfach. Eine Hand legte sich auf seine Schulter. Erschrocken zuckte er zusammen.

"Shinichi?" Er kannte diese weiche, unglaublich melodische Stimme. Das war seine Orchidee. Seine Ran, sie war hier bei ihm. Er war frei, zumindest fürs Erste. Nur hatte er immer noch keine Ahnung, wo er sich befand. "Du bist im Krankenhaus." Erläuterte sie ihm, fast so als wüsste sie, was er gerade dachte. "Ran, was ist mit mir?" Er ließ den Kopf hängen, er konnte es sich schon denken, wollte es aber nicht wahr haben.

Sie zögerte kurz, streichelte seine Hände, dann begann sie zu erzählen.

"Eine Explosion in einem Giftmülllager....du warst dort, keiner weiß warum....Ein Wunder, dass du noch lebst, es ist ein Wunder....Dank dieser Hebebühne...Bei der Detonation muss eine sehr starke Druckwelle erzeugt worden sein. Es reichte dazu, eine massive, stählerne Platte, nach hinten zu verbiegen. Das Ding hat sich quasi wie eine schützende Decke über dich gelegt." So hatte er überlebt. War ja klar, so etwas wie einen Gott oder Schutzengel gab es ja nicht!

Er hob suchen den Kopf.

"Ran wo bist du?" Sie saß neben ihm. Ihre Augen waren tränennass.

"Ich bin hier mein Liebling." Er wandte sein Gesicht in die Richtung, aus der er ihre Stimme vernommen hatte. Er hörte das zittern in dieser und ihm wurde klar, dass sie sich wirklich sorgte. "Ran, du weinst doch nicht etwa?" Er wusste genau, dass sie es tat. Auch wenn er im Moment, kein Augenlicht hatte, er spürte das sie sich sorgte, schon wieder nur wegen ihm. Er wollte das nicht. Es schmerzte sie, verletzte sie und er war der Grund, immer wieder der Verursacher ihrer bitteren, salzigen Tränen. Wie viele sie in der letzten Zeit wohl für ihn vergossen hatte?

Er wusste es nicht. Bereits eine Träne aus ihren blauen Iriden, war mehr als er ertragen konnte. Eine Träne war zu viel.

Er wollte sie nicht weinen sehen, nicht hören, dass sie sich grämte. Er wollte, dass sie glücklich war. Und das würde sie mit ihm niemals sein. Sie sollte nicht um ihn weinen müssen, sie hatte das nicht verdient. Sie verdiente jemand anderes, jemand besseres, der ihr das Glück geben konnte, zu dem er nicht fähig war, es ihr zu geben. Er verdiente sie nicht.
 

"Ran bitte, hör auf zu weinen, es geht mir gut." Seine Hände bewegten sich vorsichtig über ihre, die Arme hinauf, zu ihren Schultern, dem Hals. Sie fuhren über ihre Wangen, wischten die nassen Spuren ihres Schmerzes weg und verharrten dort.

"Ran, ich liebe dich." Es fiel ihm jetzt viel leichter, diese drei Wörtchen zu sagen, als die ganze Zeit.

Er hatte sich nie getraut ihr seine wahren Gefühle zu beichten, solange bis es nicht mehr ging. Dann kam die Reue und Enttäuschung, als er begriff, dass er es nicht mehr sagen konnte.

Es war ihm nicht möglich, er steckte im falschen Körper. Geschrumpft durch ein Gift. Zehn Jahre in der Zeit zurück geworfen. Ein Erwachsener im Geiste. Sein grausames Schicksal, es spielte ihm immer wieder Streiche.

Als Grundschüler konnte er es ihr nicht sagen. Aber jetzt, wo es wieder ging, konnte er es ihr gar nicht oft genug sagen. Seine Lippen suchten die ihren und fanden sie. Ein Kuss. Die einfachste Geste um Liebe und Zuneigung zu zeigen. Und doch ein wunderbares Glücksgefühl vermittelnd, war es viel, viel mehr als das. Er verspürte eine Freude in sich, die er so noch nicht kannte. Das Gefühl, dass ihm die ganze Zeit verwehrt worden war. Liebe. Aufrichtige, offene und bedingungslose Liebe zu seiner Ran.

Selbst das Fehlen eines Bildes, wahrgenommen durch die Augen, wurde unbedeutend. Vielleicht verstimmte es ihn etwas, sie nicht sehen zu können. Ihre Augen und Schönheit nicht erblicken zu dürfen. Aber es war ihm egal, solange er sie hatte. Mit ihr zusammen bleiben konnte, oder eher durfte. Er löste sich von ihr und schloss sie in die Arme, seine Verbrennungen ignorierend.
 

Die Tür ging auf, das könnte er hören. Sie quietschte leicht in ihren Angeln. Schritte, mehrere an der Zahl. Wie viele wohl genau? Vier, so wie es aussah. Vier Menschen mehr im Raum, die diesen wunderschönen Augenblick störten, zerstörten.

Ran wollte sich aus seiner Umarmung befreien, es war ihr peinlich. Aber er ließ sie nicht.

"Du musst nicht weggehen... bleib hier," flüsterte er ihr ins Ohr. "Shinichi , ich hätte da ein paar Fragen an dich." Auch diese Stimme war ihm bekannt. Das konnte nur ein dicklicher Kommissar mit braunem Schlapphut sein.

"Hallo Inspektor Megure..." Suchend blickte er sich um. So ein Mist, er konnte seinen Gesprächspartner nicht ausmachen.

"Sie müssen sich schon bemerkbar machen! Ich habe zwar scharfe Augen, aber im Moment bin ich etwas unpässlich." Er hörte jemanden näher kommen.

"Was hast du dort gemacht?" Diese Frage hatte er erwartet, wenn sie ihn nicht gleich als Tatverdächtigen abgestempelt hatten, dann aber als wichtigen Augenzeugen.

Immerhin ging es hier um Brandstiftung. Und wenn er sich mit einrechnete, um einen Mordversuch. Er konnte froh sein, dass es bei einem Versuch geblieben war. Er musste also das auspacken was er wusste.

"Man hat mich aus meiner Villa entführt und betäubt." Ran neben ihm, sog scharf die Luft ein. Beruhigend drückte er sie an sich.

"Als ich wieder zu mir kam war es dunkel. Ich war irgendwo eingesperrt,gefesselt und fand erst einmal kein Licht. Bis ich den Lichtschalter gefunden und umgelegt habe, konnte ich in meiner Nähe schon das Feuer wüten hören. Dann war es endlich hell. Ich hätte das Licht am liebsten gleich wieder ausgemacht. Ich hatte die gelben Zeitbomben stehen sehen. Ich suchte einen Ausweg fand aber keinen. Also brachte ich mich so weit wie möglich von diesen Fässern weg in Sicherheit. Ich kann von Glück reden, wenn ich sage, dass das Dach oder einige Wände, bei der Explosion mit weggerissen wurden. Sonst wäre ich jetzt wahrscheinlich tot."

Er hatte sich, wie es für ihn typisch war, so seine Gedanken gemacht. Analytisch war er alle Möglichkeiten, warum er noch lebte, durchgegangen und hatte die wohl Logischste ausgewählt. Er glaubte weder an einen Gott, noch an die schützende Hand eines Engels.

Für ihn war nur das Mögliche möglich. Sachlich, faktisch und knallhart. Megure schlug nun seinen üblichen Verhörton an.

"Wer hat dich entführt?" "Das waren SIE." Shinichis stimme wurde gefährlich leise.

"Sie wollten meinen Tod, endgültig, und so gründlich wie möglich." Er ballte seine Hände zu Fäusten. Er wusste, dass Megure die richtigen Schlüsse aus seinen Worten ziehen würde. Er wusste ja jetzt beschied. Hatte er zusammen mit Shinichi, schon ein paar Mitglieder dieses Verbrechersyndikates festnehmen können. Entsetzt erwiderte Megure. "Was aber, die haben wir doch ausgemerzt!" Auf den Lippen des jungen Detektiven bildete sich ein zynisches Lächeln. "Als wenn das so einfach wäre. Die sind ein gut organisierter Haufen. Eine Terrororganisation der Güteklasse. Die sind auf der ganzen Welt verteilt und man kann nie alle von diesen Alkoholpseudonymen tragenden Massenmördern fangen." Megure nickte über seine Worte, aber das konnte er nicht sehen. "Dann war es also ein Versuchter Mord und eine Brandstiftung, mit Sachbeschädigung. "

Der ältere Polizist seufzte. Das würde ein ganzer Haufen Formulare auf seinem Schreibtisch geben, die er alle auszufüllen hatte. Warum konnte das Leben nicht einfacher sein?

Jemand räusperte sich. "Wenn Sie nichts dagegen haben, würde ich jetzt gerne meinem Beruf nach gehen." Megure trat zur Seite und ließ den Arzt durch. Schnell waren die Untersuchungen abgeschlossen.

"Nun Herr Kudo, wie fühlen sie sich?" Shinichi lehnte sich ins Kissen zurück. "Ich weiß nicht, ich sehe nichts, aber das spielt ja offenbar keine große Rolle. Ist ja nicht wichtig." Seine Stimme troff vor Zynismus. Der Arzt seufzte, wie sollte er diesem jungen Mann sagen, was mit ihm wahr? Ran war bereits eingeweiht und wusste Bescheid, deshalb hatte sie auch geweint. Sie nahm dem Mann ab, sich über seine genaue Wortwahl den Kopf zu zerbrechen. Sie nahm seine Hände. "Shinichi?" Er reagierte nicht. Sie versuchte es noch mal. "Ja, Ran?" Sie schluckte und holte Luft.

"Du hast Säure abbekommen. Du kannst nichts mehr sehen, weil du blind bist."

WAMM!!! Dieser Schlag mitten ins Gesicht, hatte gesessen.  Jetzt mischte der Doktor sich ein. Vielleicht konnte er ihm noch Hoffnung machen. "Es besteht jedoch eine geringe Chance auf Heilung. Die Säure hat Ihnen zwar die Netzhaut verätzt, aber wenn sich diese von selbst regeneriert, können wir mit einer Laserbehandlung, vielleicht wider ihr Sehvermögen herstellen." Der arme Mann trabte unruhig von einem Fuß auf den anderen. "Hätte, sollte, könnte...Ich will davon nichts hören!! Wenn es nicht klappt dann bleibe ich so!!!"

Er machte eine bezeichnende Geste. "Verdammt meine Welt versinkt in vollkommener Dunkelheit..." Shinichis Stimme erstarb. Wenn er wirklich blind blieb, konnte er kein Detektiv mehr sein. Er musste sich umstellen, um gewöhnen, wie sollte er das schaffen? Ran sah, dass er drohte vor Wut und Hilflosigkeit in Tränen auszubrechen und verscheuchte die Besucher. "Würden Sie jetzt bitte gehen?" Sie blickte Arzt und Polizist eindringlich an. Die beiden Männer verließen den Raum. "Mama, Papa, ihr sollt auch raus! Ich will jetzt niemanden hier haben!!" Seine Stimme war schärfer, als beabsichtigt. Er musste nicht sehen um zu wissen wer noch anwesend war. Er konnte es sich denken.

"Aber Shinichi...." Seine Mutter machte einen Schritt auf ihn zu, doch sein Vater hielt sie zurück. "Lass ihm Zeit..." Mehr sagte er nicht. Yukiko brach in Tränen aus. Ihre Schluchzen durchzogen den Raum wie ein Klagelied.

Ihr Sohn drehte sich weg.
 

Er wusste, er tat ihnen Unrecht, sorgten sie sich doch nur um ihn. Aber er musste jetzt erst einmal nachdenken. Er hatte es zwar erwartet, aber es war doch schon ein Schock, die Wahrheit gesagt zu bekommen. Er brauchte jetzt seine Ruhe, diese Ruhe und seine Ran. Sein einziger Halt, sein Licht in der Dunkelheit. Der einzige helle Fleck im Schwarz, dass ihn wahrscheinlich für immer umgeben würde. Der Arzt sagte zwar, dass es Hoffnung gab, aber er wollte sich keine machen.

Oft genug gelangen solche Eingriffe nicht und hinterher war es schlimmer als vorher. Er wollte nicht enttäuscht werden, wenn es dann doch nicht funktionierte. Er klammerte sich an Ran, die er immer noch in seinen Armen hielt. "Lass mich nicht alleine Ran." Bat er sie.
 

"Sei mein Licht in der Dunkelheit." Ran drückte ihn an sich.

"Schon gut Shinichi ich gehe nicht weg." Sie strich ihm beruhigend über den Kopf.
 

Licht und Schatten buhlten um ihn, das Licht sollte siegen, musste siegen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Zimtphilosophie
2013-03-17T11:00:11+00:00 17.03.2013 12:00
Ich mag mir gar nicht vorstellen wie hart es ist Derartiges gesagt zu bekommen. Tut mir aufrichtig leid für dich. Abgesehen vom ernsten Hintergrund des Kapitels jedoch, kann ich wiederum nur postives vermelden. Mehr noch als die vorherigen Kapitel, weiß dieses, insbesondere auf emotionaler Ebene zu brillieren. Ich denke nicht das sich irgendjemand anmaßen würde dich in Anbetracht dieses Kapitels in der Luft zu zerreißen, dem sei versichert.

Mata ne!
Zimtphilosophie


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