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Licht und Schatten

von

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Prolog: Detonation

Prolog: Detonation
 

Es war dunkel um ihn herum. Wo war er? Er blinzelte, versuchte etwas zu erkennen. Nichts, nur Schwärze. Gab es denn hier kein Fenster? Kein Licht? Der Junge stand auf, vorsichtig tastete er sich durch die Dunkelheit. Was gar nicht so einfach war, er trug nämlich Handschellen, die in dieser Grabesstille leise klimperten. Unter seinen Fingern fühlte er Holz. Er betastete das Holz; Kisten das waren Kisten und ziemlich viele davon. War er in einem Lagerraum?

Warum hatten sie ihn hier eingesperrt? Die Männer, die ihn das Leben seit fast zwei Jahren zur Hölle machten; ihn quälten; warum erschossen sie ihn nicht einfach? Jetzt wo sie ihn doch hatten. Warum war er nur wieder blind in ihre Falle getappt? Er hatte niemandem Bescheid gesagt, ein böser Fehler. Was hatte ihn da nur wieder geritten? Übereile, er hatte zu schnell gehandelt. Er handelte doch normalerweise nicht so kopflos... Ziellos tastete er sich durch den Raum. Warum lebte er noch?

Der Junge, er war knappe 18 Jahre alt, blieb stehen. Er hatte ein Geräusch gehört. Es war ein lautes Knacken, gefolgt von einem ebenso lauten Rauschen. Verdammt! Was zur Hölle war das? Was es auch war, es klang gefährlich. Sehr gefährlich, um nicht zu sagen bedrohlich. Er kannte diese Geräuschkulisse, nur woher?...Die Erkenntnis traf ihn wie ein Blitz...

Den Jungen überkam Panik, das klang wie Feuer. Es brannte, das Gebäude in dem er sich befand, stand in Flammen.

Wenn er nicht schnell hier raus kam, würde auch von ihm nichts als Asche übrig bleiben. Warum war es hier so dunkel? Licht. Er brauchte dringend Licht! Die Uhr seine Uhr, mit der eingebauten Taschenlampe. Wo war sie? Er tastete sich ab. In seinem Jackett wurde er fündig. Endlich, er schaltete sie ein und leuchtete umher. Der Raum war groß, war wohl eher eine Lagerhalle, als ein Lagerraum.

An der Decke hingen Lampen, also mussten auch irgendwo die dazu gehörenden Schalter zu finden sein. Er fand sie und legte sie um. Erst flackerte es kurz, bevor kaltes Neonlicht den Raum erhellte. Der Junge sah sich um. Die Wände waren aus massiven Stahl, wenn das Feuer bis hier her kam, was er befürchtete, dann würde es hier drinnen heiß, wie in einem Kochtopf werden. Er musste hier raus!! Seine Augen wanderten unruhig umher und blieben an etwas hängen.

Es waren Fässer; große gelbe Fässer. Fässer gefüllt mit leicht brennbaren Giftstoffen und ätzenden Säuren.

Wenn es hier drinnen zu warm wurde, würden die Dinger platzen und das giftige Zeug sich über all verteilen. So sollte er also sterben. Aber nicht mit ihm!

Leicht panisch suchte er nach einer Tür. Es gab eine Art Rolltor, das ließ sich aber nicht öffnen. Er klopfte an die Wände, in der Hoffnung, dass ihn jemand hörte. Aber das konnte er vergessen, wenn sie hier waren, dann würden sie ihre Arbeit gründlich erledigt haben. Keiner würde oder könnte ihn noch hören. Er saß fest; fest in diesem tödlichen, stählernen Käfig. Sie wollten seinen Tod. Niemand würde auf die Idee kommen, dass in einem abgebrannten Giftmülllager eine Leiche liegt. Kraftlos glitt er zu Boden, es gab keinen Ausweg. Sollte er mit dem Leben abschließen? War es ihm nicht vergönnt sie noch eine letztes Mal zu sehen? Sie, seine erste und einzig wahre Liebe. Seine sanfte, fürsorgliche Freundin. Eine einzelne Orchidee, für ihn jedoch schöner als jeder Blumenstrauß.

Er hatte sie zum ersten Mal seit langer, langer Zeit wieder im richtigen Körper, im Arm gehalten.

Es war ihr Wiedersehen gewesen, sollte es ihr letztes Treffen überhaupt gewesen sein?

Natürlich nicht!!! Aber wie sollte er hier heraus kommen? Ein Geräusch drang zu ihm durch. Sirenen. Das Martinshorn war weithin hörbar, auch für ihn. Er schöpfte neue Hoffnung. Vielleicht hörten ihn ja die Feuerwehrmänner. Der Junge begann wieder an die Wände zu klopfe und laut zu rufen. Er schlug sich die Knöchel blutig und stellte seine verzweifelten Versuch eine, doch noch gehört zu werden. Die hatten besseres zu tun, als auf sein Geklopfe zu achten.
 

Langsam aber stetig, stieg die Temperatur in der Halle. Ihm blieb gar nichts anderes übrig, die Fässer mussten so weit wie möglich von ihm weg. Der Junge schob die gelben Todesengel zu dem Rolltor. Wenn er Glück hatte explodierten die Dinger so, dass das Tor mit in die Luft flog. Allerdings würde dann innerhalb von Sekunden der gesamte Sauerstoff verbrannt sein. Er würde ersticken, wenn er nicht schon tot war. Er stapelte die Kisten auf - und nebeneinander auf. Er baute einen Wall; eine Art Schutzwall für sich.

Die Handschellen erschwerten ihn diese Aufgabe. Er wusste, dieser Versuch war jämmerlich, das bisschen Holz konnte ihn vor dieser Explosion nicht bewahren. Aber er musste etwas tun, sich und seine Gedanken beschäftigen, um nicht an diese Situation zu denken.
 

Heiß; es war unglaublich warm geworden. Die Flammen mussten ziemlich nahe sein. Der Junge lugte um seine provisorische Schutzvorrichtung herum.

Ein paar Minuten zuvor hatte die Wand links vom Rolltor angefangen rot zu glühen. Was hatte er getan? Die Fässer waren zu nah dran. So würde er auf jeden Fall drauf gehen. Hingehen und sie weg schieben war erstens zu gefährlich und würde zweitens zu lange dauern. Die Zeit hatte er nicht, nicht mehr. Leises Brodeln und Zischen erfüllte den Raum. Der Junge schaute ängstlich zu den gelben, tickenden Zeitbomben. Das Zischen wurde lauter. Entsetzten machte sich in ihm breit. Nein! Er musste doch zurück, zurück zu seiner geliebten Ran. "RAAAAN!!!"
 

Eine starke Explosion zerfetzte das halbe Gebäude und erhellte die Nacht in einem roten Flammenmeer.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Habt ihr erkannt, wer in dieser Misslichen Lage steckt? Schreibt mir doch wenn ihr glaubt es heraus gefunden zu haben.

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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  oOLalaloraOo
2013-03-03T12:21:14+00:00 03.03.2013 13:21
Also,das ist eine nsehr gute FF! Ich liebe sie,und sie ist gefühlsecht geschrieben. MAch weiter so <3
Lg~ oOLalaloraOo aka Laura :B
Von:  Zimtphilosophie
2013-02-21T11:17:18+00:00 21.02.2013 12:17
Ich werde mich mal zu einem kurzen Kommentar hinreißen lassen. Kann ja nicht angehen, dass ein Kapitel wie dieses bisher noch unkommentiert verbleibt.
Du besitzt einen wirklich äußerst angenehmen Schreibstil. Sehr punktuell, aber keineswegs nüchtern, detailliert aber auch nicht zu überladen. Ein sehr gelungener Prolog, der mich auf baldige Fortsetzung hoffen lässt!

Mata ne!
Zimtphilosophie


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