1.
Autor: KaoTec
Genre: Fluff, Romantik, Familie
Disclaimer: Tokio Hotel und Ria gehören sich selbst und ich habe natürlich keinerlei Rechte an ihnen. Ich verdiene mit diesem One Shot kein Geld oder bekomme sonstige Leistungen dafür. Da dieser One Shot nur erfunden ist fehlt ihm auch jegliche Wahrheit.
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Zwei Wochen Urlaub auf den Malediven.
Zwei Wochen gemeinsam mit Ria.
Zwei Wochen wo mir niemand auf den Senkel gehen konnte.
Die Vorstellung allein war schon herrlich.
Ich packte gerade – wie immer – auf den letzten Drücker meinen Koffer.
Bill hatte das immer aufgeregt. Das ich immer am Tag der Abreise packen musste und nicht schon vorher.
Ich vertrat allerdings die Meinung das es unterschiedliche Packer gab.
Es gab die Planer, so wie Bill, die schon Wochen vorher planten was sie mitnahmen und was nicht, und ausrechneten wie viel Kilo der Koffer wohl wiegen würde oder wie viele Koffer sie brauchten.
Dann gab es die Normalen, wie Gustav und Georg, die einfach einen Tag vor der Abreise packten und alles mitnahmen was sie brauchten oder eben auch nicht.
Und es gab die Spontanen, wie mich, die einfach ein paar Stunden vor Abreise ihren Koffer packten und trotzdem wussten was genau sie mitnehmen wollten und was nicht.
Was daran so schlimm war würde ich nie verstehen. Aber ich war froh das es Ria nicht so aufregte wie Bill.
Eigentlich wollte ich gar keinen Urlaub machen, ich gebe es zu.
Der Urlaub war lediglich eine Wiedergutmachung dafür das Ria und ich uns letzte Woche ziemlich in der Wolle gehabt hatten.
Und nein, es war kein normales Beziehungsdrama gewesen. Es war viel schlimmer.
Denn der Streitpunkt war einfach lächerlich gewesen. Ich fand ja nicht viele Dinge lächerlich, aber das schon und das hatte ich auch zum Ausdruck gebracht.
Es ging um ihre Eifersucht.
Nein, ich fand Eifersucht auch nicht lächerlich wenn sie begründet war. Das war sie bei mir allerdings nicht. Klar, ich guckte mal anderen Frauen nach, aber welcher Mann machte das nicht? Von den Pantoffelhelden mal abgesehen.
Ich flirtete nicht, ich baggerte nicht und ich tauschte auch nicht heimlich Handynummern aus. Von daher war die Eifersucht unberechtigt.
Das war allerdings nicht das Lächerliche was mich so in Rage versetzt hatte.
Es war eher der Grund ihrer Eifersucht gewesen. Und der war wirklich lächerlich. So etwas hatte ich noch nicht erlebt
Bill.
Bill war der Grund für ihre Eifersucht. Weil ich so viel mit Bill unternahm, er meistens dabei war und wir sowieso zusammen wohnten. Also einfach...Bill.
Ich möchte an dieser Stelle erwähnen das ich Ria immer gefragt hatte ob es sie störte wenn Bill dabei war, und sie hatte immer verneint. Sie hatte nein gesagt. Und ich ging davon aus dass sie das auch so meinte.
Anscheinend nicht.
Und das sie anscheinend nicht verstand das Bill und ich nun mal Zwillinge waren und ohne einander gar nicht konnten, brachte mich noch mehr auf die Palme.
Um genau zu sein waren wir ohne einander gar nicht lebensfähig.
Das machte ich daran fest das wir Beide in eine Art apathische Depression verfielen wenn wir länger als 24 Stunden voneinander getrennt waren und uns nicht sehen konnten.
Manchmal war es so schlimm das wir ewig miteinander telefonierten und dann am Telefon einschliefen. Und wenn dann derjenige der weg gewesen war wieder zurück kam wurde in einem Bett geschlafen, um den Entzug zu bekämpfen.
Und ja, wir machten das jetzt wo wir 23 waren immer noch. War meiner Ansicht nach nichts schlimmes dabei.
Deswegen hatte es mich umso mehr aufgeregt als sie auf Bill und unsere Beziehung los gegangen war.
Ich war richtig ausfällig geworden und ich hatte sie angeschrien.
Nach zwei Tagen hatte es mir allerdings leid getan. Und der Vorschlag für den Urlaub kam von Bill, weil mir keine passende Entschuldigung eingefallen war.
Dabei wusste ich jetzt schon das dieser Urlaub die reinste Katastrophe werden würde.
Ich war von Bill getrennt. Ich KONNTE dann gar nicht anders als ihn anzurufen und stundenlang an der Strippe zu hängen.
Und ich wusste jetzt schon genau das ich nach dem Urlaub vermutlich noch mehr an Bill kleben würde, eben weil es drei verdammte Wochen waren.
Und ich bezweifelte das Ria glücklich darüber sein würde.
Mir war unwohl Bill allein zu lassen. Nicht weil ich mir Sorgen machte das er entführt wurde oder weiß der Geier. Sondern einfach weil er hier zurück blieb und einfach alleine war.
Was würde er die ganzen drei Wochen alleine machen? Würde er allein auf dem Sofa hocken, umzingelt von unseren Hunden und sich irgendwelche deprimierenden Filme ansehen?
Oder würde er in der Embryohaltung auf seinem Bett liegen und warten bis ich wieder zurück kam?
Oder noch schlimmer, würde er sich bei irgendwelchen Partnerbörsen im Internet anmelden?
Ja, vielleicht waren meine Gedanken übertrieben, aber genauso gut konnten sie auch wahr werden.
Bill schaffte es das unmöglichste möglich zu machen. Das wusste ich. Erstens weil ich sein Zwilling war und zweitens weil ich ihn schon 23 Jahre lang kannte.
Und verdammt, manchmal hatte er einen richtigen Hang zum Drama. Wirklich nur manchmal, und er war auch keine Dramaqueen oder so. Aber trotzdem. Mir war nicht wohl dabei ihn hier allein zurück zu lassen.
Ich klappte meinen Koffer zu und stieg mit einem Fuß drauf, um diesen zu zu bekommen.
Bei Gelegenheit sollte ich mir mal so einen Koffer wie Bill zulegen. In den ging wirklich alles rein.
Und normalerweise lag auch ein Teil von mir in seinem Koffer wenn wir in Urlaub fuhren.
Ich zerrte den Koffer in den Flur und blieb dort stehen als ich die anderen Beiden Koffer sah.
Einen von denen hatte ich selbst gepackt, und hoffte mal dass das richtige drin war. Sonst würde es vermutlich Stress mit meiner reizenden Urlaubsbegleitung geben.
Nachdem ich ungefähr zehn Minuten im Flur gestanden bin packte ich mir meinen Koffer und einen der anderen Beiden und schleppte sie nach unten zu meinem Wagen wo ich sie in den Kofferraum warf. Die Tickets lagen auf dem Beifahrersitz, und ich hatte einen Zettel auf dem Küchentisch zurück gelassen auf dem Stand das es mir leid täte, aber das wir dringend Abstand zueinander brauchten.
Und ja, ich hatte ein schlechtes Gewissen. Aber es musste einfach sein, sonst würde ich in meinem ganzen Leben nicht mehr glücklich werden.
Ich ließ mich hinters Steuer fallen und startete den Motor während ich mir aus reiner Gewohnheit eine Zigarette anzündete und los fuhr.
Dank des Verkehrs der in L.A. um diese Uhrzeit nun mal wirklich beschissen war, brauchte ich länger als ich angenommen hatte und fluchte voller Elan vor mich hin.
Aber anscheinend kam ich doch nicht zu spät.
Denn kaum das ich am Straßenrand gehalten hatte wurde die Tür aufgerissen und ich musste unweigerlich lächeln.
Doch, meine Entscheidung diesen Zettel auf dem Küchentisch zurück zu lassen war eine gute Idee gewesen.
So leid es mir auch tat. Aber ich freute mich auf den Urlaub.
Drei Wochen Ruhe und Zweisamkeit konnten nicht schlecht sein.
Nachdem die Tür geschlossen war, fuhr ich los und steuerte den Flughafen an während ich schwieg.
Irgendwann kam ein Räuspern neben mir und ich hob fragend eine Augenbraue, während mir meine neu angesteckte Zigarette gestohlen und zwischen die vollen Lippen geklemmt wurde, was mich gespielt empört schnauben ließ.
„Wolltest du den Urlaub nicht ursprünglich mit Ria machen?“ kam die Frage von meinem Bruder während er an der soeben gestohlenen Zigarette zog und sich zurück lehnte, was mich grinsen ließ.
„Ria? Who the fuck is Ria?“ fragte ich dann und Bill neben mir brach in Gelächter aus, während er den Kopf in den Nacken lehnte und den Rauch durch die Nase ausatmete.
Und so sah ich ihn am liebsten.
In diesem Moment klingelte mein Handy und ich griff danach nur um das Gerät herunter zu fahren.
Im Flugzeug durfte ich das Ding eh nicht an lassen.
