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Bleib bei mir!

Wie Pizzamuffins das Leben verändern
von

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Lebkuchen

Ein Frühstück, das einen Kranken wieder auf die Beine bringt? Ich und meine große Klappe!

Also backe ich ein paar frische Brötchen auf, suche Marmelade und Honig, mache Rühreier mit gebratenem Schinken und einen guten starken Kaffee.

Dann wecke ich meinen Hausgast leise, indem ich seinen Kopf streichle und seinen Namen flüstere. Als ich bemerke, dass er langsam das Bewusstsein erlangt, verlasse ich das Zimmer und schließe die Tür nicht gerade leise. So erschrickt er nicht ganz so sehr, fühlt sich aber auch nicht betatscht.

Ohne viele Worte setzt er sich fünf Minuten später noch im Pyjama zu mir an den Tisch und langt nach einigen vorsichtigen ersten Bissen ordentlich zu.

Nach einer halben Stunde erhebt er sich mit einem “Danke, das war klasse!” und verschwindet wieder in sein Zimmer.

Als ich den Abwasch mache, stellt er sich dann frisch geduscht neben mich und hilft mir. “Ich habe noch eine halbe Stunde Zeit”, murmelt er als Erklärung und grinst etwas schief.

Ich gehe neben ihm her, bis wir vor seiner Firma angekommen sind.

Meine Ausrede ist, dass ich in dieser Richtung ein paar Einkäufe zu erledigen habe. Nur sind wir schon einige Kreuzungen an dem Weihnachtsmarkt vorbei und die erwarten mich erst in dreißig Minuten.

Nur heimlich gestehe ich mir ein, dass ich froh darüber bin ihn sicher auf Arbeit abgegeben zu haben. Offiziell war mir nur langweilig, da das Aufräumen nach dem Frühstück viel schneller ging.
 

~
 

Jetzt liefert der mich schon am Werkstor ab, als wären wir verheiratet.

Aber eigentlich ist es süß, denn ich merke, dass er sich um mich sorgt. Das macht sonst niemand mehr, seit fünf Jahren nicht, außer vielleicht der alten Wirt.

Bevor ich mich am Abend in Richtung Kneipe aufmache, packe ich noch die Lebkuchen ein und finde in einem Schubfach sogar eine Schleife, die ich da irgendwie rummache. Es soll nach einem Geschenk aussehen, aber eigentlich auch nicht. Ich weiß nicht, was ich damit ausdrücken will.

Als er mir das Essen gibt, schiebe ich sie einfach ein kleines Stück zu ihm und murmle: ”Die hab ich von einem Lieferanten!” Soll er doch denken, dass ich ein Geschenk einfach weiterreiche! Soll bloß niemand merken, dass ich sie extra gekauft habe!

Er lacht nur leise auf und stellt sie so, dass man sie sehen, aber nicht erreichen kann. Auch der Typ neben mir fängt an zu lachen, bis er mir grob über den Rücken streicht und sagt: “Dann lass ich euch mal alleine!”

Er legt etwas Geld auf den Tresen und winkt dem Blonden zum Abschied. Komischer Typ, aber er sitzt fast seit dem ersten Tag neben mir.

Als Bier, Essen und Whisky, ja heute habe ich wieder einen bekommen, alle sind, und ich den ersten Sake vor mir habe, lehnt er sich mit dem Rücken an das Schränkchen hinter der Theke und beobachtet mich offen.

Für einen Moment habe ich das Gefühl, dass er mir etwas sagen will, aber dann greift er einfach nach den Lebkuchen, nimmt zwei heraus, einen für sich, einen für mich, und nippt an seinem Kaffee.

‘Was müssen wir gerade für ein Bild abgeben?’, denke ich und muss bei der Vorstellung grinsen. So löst sich die Anspannung und wir genießen beide die Ruhe, die uns für einen Moment umgibt, bis der nächste Gast winkt, weil er noch irgendetwas will.

Ich verzichte auf den zweiten Sake und gehe mit der Begründung müde zu sein zeitig nach Hause. Innerlich bin ich sehr zufrieden und, wenn ich das überhaupt von mir behaupten kann, auch ein bisschen glücklich.
 

~
 

Tut der so, als ob er diese Lebkuchen geschenkt bekommen hat und nur weiterverschenkt. Zumindest die Schleife ist eindeutig von ihm, die würde sonst niemand verschenken.

Und so, wie er genüsslich hineingebissen hat, kann er mir auch nicht erzählen, dass er sie eigentlich gar nicht mag.

Er hat mir also tatsächlich ein Geschenk gemacht! Ich weiß nicht, ob man das von so einem mürrischen, schweigsamen, introvertierten Alkoholiker überhaupt nur denken darf, aber: ‘Zorro ist süß!’



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Agust_D
2013-10-24T10:34:41+00:00 24.10.2013 12:34
<3 Jetzt kommen wir der sache doch schon ein ganzes stück näher ^^
Von:  Deedo-chan
2013-02-22T17:09:46+00:00 22.02.2013 18:09
Ohhhhh war das Kapitel süß! Bitte mehr von der Sorte. *träum* kein Wunder das zorro den sake stehen lässt. Wer brauch schon Alkohol bei so nem süssen barkeeper. Danke für das schöne pitel. Ich freu mich schon ganz sehr auf das nächste.
LG dee
Von:  anyadulacre
2013-02-22T14:23:58+00:00 22.02.2013 15:23
Das mit den Lebkuchen ist echt lustig:)
Freu mich schon aufs nächste Kapi;)
vg Anya-chan


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