Zum Inhalt der Seite

Entscheidung

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Fight and dance

Integra lehnte sich langsam zurück. „Nun es geht dich zwar nichts an, aber…“ Das Knacken von Holz, das unter schweren Stiefeln zerbrach, drang aus dem Garten, ein Stockwerk tiefer und mindestens zehn Schritte entfernt vom Haus, an ihr Ohr. „Walter würden sie bitte dafür sorgen, dass die Herren, die unser Maxwell mitgebracht hat, weiterhin draußen vor der Tür warten?“ Sowohl Walter als auch Enrico waren über diese Aufforderung überrascht, denn ihr menschliches Gehör hatte nichts mitbekommen. „Natürlich Lady Integra. Ich kümmere mich gleich darum.“ Er reichte ihr die Waffe und verschwand dann eiligst, während sich Integra wieder ihrem unliebsamen Besucher zu wandte. „Eine reine Vorsichtsmaßname. Das verstehst du doch sicherlich?“ „Ah ja“ murmelte Enrico abwesend. Seine Gedanken kreisten um die Männer draußen im Garten, die hoffentlich nicht auf die Idee kamen sich selbstständig zu machen. Bei der Vorstellung was mit ihm passieren würde, wenn er zwischen die Fronten geriet, trat ihm der Schweiß auf die Stirn. Integra interpretierte diesen Umstand falsch „Keine Sorge ich habe nicht vor dich wie einen räudigen Hund zu erschießen, obwohl ich zugeben muss, das mir der Gedanke schon gut gefällt, seit du alles unternimmst um mich und meine Organisation kaputt zu machen.“ Der Bischof schnaufte spöttisch, trotz der Waffe in ihrer Hand war er nicht gewillt sich alle Frechheiten von ihr gefallen zu lassen. „Deine Organisation beruht auf Teufelswerk. Ohne Hilfe von schwarzer Magie gäbe es keinen Müllmann Namens Alucard, der für euch die Drecksarbeit übernimmt! Mit jedem Wort hatte er sich mehr nach vorne gebeugt.“ Eure ganze Familie hat sich und Gott verraten, als sie diesen Packt mit dem Dämon eingegangen ist und eins kann ich dir versichern meine Liebe. Wenn wir nicht dafür sorgen, dass ihm Einhalt geboten wird, dann wird eines Tages der Moment kommen wo er sich von dir und damit seinen Ketten befreit!“

„So meinst du?“ Ihre Stimme klang ungerührt, was seine Wut noch mehr befeuerte „Ja das meine ich! Glaubst du wirklich, dass dieses Ungeheuer sich ewig von dir lächerliche Befehle erteilen lässt? Er wird dich und deinen elendigen Butler abschlachten und dann wird die Welt vor ihm und seiner Brut nicht mehr sicher sein!“

Verblüfft sah er, wie sie nach dieser Prophezeiung nichts anders tat als zu lächeln.
 

Anderson hatte sich, nachdem er den Befehl gegeben hatte, wieder an den Vampir gewandt. „Wollen wir dann mal weiter machen?“ Alucard, dessen Gesicht und Körper alle menschlichen Züge verloren hatte, biss knirschend die Fangzähne zusammen. „Jetzt schicke ich dich endgültig zu deinem Schöpfer!“

Doch bevor er sich mit klauenartigen Händen auf den Priester stürzen konnte, ließ ihn Seras schrille Stimme noch einmal herumwirbeln „Meister!!

Die kleine Polizistin hatte es fertig gebracht, einem der Kapuzenkrieger eine Axt samt dazugehörigem Arm abzutreten, aber anstatt sie zur Verteidigung einzusetzen, hatte sie es als Wurfgeschoss benutzt. Durch eine geschickte Drehung wirbelte es jetzt wie ein Propeller durch die Luft und zerschnitt auf seiner Flugbahn durch den Gang nicht nur Hälse, die sich nicht schnell genug ducken konnten, sondern auch gleich mehrere Bannblätter, die daraufhin nutzlos herumflatterten. Alucard erkannte die Möglichkeit, die sich ihnen nun da bot. Er zögerte noch eine Sekunde, bevor er sich wiederstrebend von dem Priester abwandte. „Lasst sie nicht entkommen!!“ brüllte Anderson mit geiferndem Kiefer, als die beiden Vampire sich daran machten, mit geschickten Sprüngen und unter Zuhilfenahme ihrer verbliebenen Kräfte durch die Lücke zu entwischen.
 

Maxwell war fassungslos „Findest du diese Vorstellung etwas witzig?“ Integra schüttelte den Kopf. „Nein ganz und gar nicht. Es ist nur so das mich deine Bemühungen, deine wahren Absichten hinter dem Deckmantel der Moral zu verstecken köstlich amüsieren.“ Sie lehnte sich nun ebenfalls nach vorne. „Dir geht es doch gar nicht um den Schutz unschuldiger Menschen, sondern allein über das Anrecht allein darüber zu entscheiden, wer gut und wer böse ist!“Sie lachte kurz und ohne die Spur von Humor auf „Macht über Leben und Tod Maxwell, das ist alles worum es hier geht oder?“

Der Bischof verzog wütend das Gesicht, als er den Mund öffnete um ihr zu antworten, merkte Integra, dass sie unvorsichtig gewesen war. In ihrer Erregung hatte sie sich zu weit über den Tisch gebeugt und es war nicht nur sein Atem der er ihr jetzt in die Nase stieß. Mit Grauen fühlte sie die Gier wie eine unaufhaltsame Welle in sich auf steigen. „Wie kannst du es wagen mir so etwas zu unterstellen? Maxwell bemerkte nicht, wie Integra mit stocksteifen Gliedern da rum kämpfte nicht die Beherrschung zu verlieren.
 

Seras landete unsanft und nach Luft schnappend auf einer grünen Rasenfläche, während sich neben ihr die schweren Stiefel ihres Meisters in das Gras bohrten. Er hatte wieder seine normale Gestalt angenommen, was seinen Anblick allerdings nicht wirklich verbesserte. Noch immer sickerte Blut aus den Schnitten, die den Großteil seines Anzugs und des Mantels böse in Mitleidenschaft gezogen hatten. Das alles schien ihn aber nicht wirklich zu interessieren. Mit verdrießlicher Miene warf er einen raschen Blick über die Schulter, hinauf zu Anderson und seinen Männern, die sich daran machten, sie zu verfolgen. „Los Fräulein Polizistin nimm die Beine in die Hand. Wir müssen zu sehen, dass wir nach Hause kommen.“ Er packte die kleine Vampirin ruppig am Arm und zog sie humpeln hinter sich her. Im Zickzack durchquerten sie den Park, in dem sie gelandet waren und sprangen dann über eine Mauer, hinter der ein Hinterhof mit reichlich Abfalltonnen auf sie wartete. Fluchend spuckte Alucard blutigen Speichel aus. „Elendige Pufferinklingen!“ Sein flackernder Blick suchte fieberhaft den menschenleeren Hof ab „Wir brauchen dringend Nahrung, um die Heilung zu beschleunigen, sonst kommen wir nicht schnell genug vorwärts.“

Seras schluckte, bei der Vorstellung was mit dem ersten unglücklichen Menschen passieren würde, der das Pech hatte ihnen zu begegnen. Dann fiel ihr Blick auf einen grünen Kastenwagen, der in der Einfahrt stand und auf dessen Heckscheibe ein blaues Kreuz aufgeklebt war. Sie hielt die Luft an. Ob sie wirklich so viel Glück hatten? Dann rannte sie so schnell sie konnte zu dem Wagen hinüber ohne auf ihren Meister zu achten, der mit verärgerter Miene ihr Treiben beobachtete. „Was soll das? Wo willst du…“ er unterbrach sich, als er sah wie Seras, die hinteren Flügeltüren aufbrach, sich in das Innere das Fahrzeugs hinein beugte um keine Sekunde später triumphierend einen dunkel roten Beutel in den Händen zu schwenken.
 

Integra wusste sich nicht anders zu helfen, als die Luft anzuhalten um den unwiderstehlichen Duft zu entgehen, den ausgerechnet der Mann verströmte, den sie auf diesem Planeten am meisten hasste. Mit zusammen gepressten Unterkiefer rauschten Enricos Worte oder Beschimpfungen oder was immer er von sich gab an ihr vorbei, während sie alles an Selbstbeherrschung aufzubringen versuchte, um sich nicht mit aufgerichteten Fangzähnen auf ihn zu stürzen. Sie hatte erst eine Lektion von Alucard darüber erhalten und diese Form der Ablenkung kam jetzt überhaupt nicht in Betracht.

„Ist das alles was du dazu kannst? Schweigen?“ Sie kniff mühsam die Augen hinter der Sonnenbrille zusammen und bemerkte somit nicht wie Maxwell sich selbstgefällig in seinem Stuhl zurücklehnte. „Das habe ich mir gedacht und deshalb…“ Er kam nicht mehr dazu seinen Satz zu beenden, denn in diesem Moment zersplitterte das Fenster neben ihm und ein leise zischender Behälter landete poltern zwischen seinen Füßen.

Noch ehe Maxwell und Integra begreifen konnten, was da so eben passiert war, entstieg eine Gaswolke aus dem silbernen Deckel und in wenigen Sekunden füllte sich der Raum mit beißendem Nebel.
 

Während Seras sich nur einen Blutbeutel genehmigte um so schnell wie möglich alles daran zu setzen, den Transporter kurz zu schließen, war ihr Meister in den Laderaum gesprungen. In dem Moment wo der Motor aufzuheulen begann, erschien der erste Tempelritter auf der Mauer, doch alles was er noch zu sehen bekam, war ein davon rasender Wagen, der mit quietschend Reifen um die Ecke bog und damit auf der Hauptstraße landete. Der Schwerpunkt des Fahrzeugs wurde bei diesem Manöver böse an seine Grenzen getrieben, aber Seras schaffte es gerade noch gegenzulenken und drückte das Gaspedal durch. Ohne auf sämtliche Verkehrsregeln oder Teilnehmer zu achten preschte sie vorwärts. Mit nichts anderem als der Hoffnung, dass sie immer rechtzeitig eine Möglichkeit fand, den Hindernissen auszuweichen.

Unterdessen hatte Alucard angefangen sich den gesamten Inhalt des Laderaums einzuverleiben. Den ersten Beutel hatte er noch genussvoll die ausgedörrte Kehle hinunter laufen lassen, den Rest zog sein geschundener Leib wie ein Schwamm in sich auf. Die Blutbehälter fielen bei der rasanten Fahrt wild durcheinander, klatschten und platzten auf dem schwankenden Boden auf, um dann wie verunstaltete Insekten auf den Vampir zu zu kriechen. Alucard genoss in vollen Zügen,die heilende Wirkung die jeder einzelne Tropfen mit sich brachte, bis er spüren konnte, dass seine Fähigkeiten wieder vollends wiederhergestellt waren.

Er gab ein zufriedenes Seufzend von sich und ballte die Fäuste. „Jetzt mein lieber Anderson, können wir da weiter machen wo wir aufgehört haben.“ Er schnappte Seras Gedanken auf, die um Walter und Lady Integra kreisten. Er lachte leise und dunkel „Keine Sorge, der totbringende Walter mag alt geworden sein, aber sein Verstand arbeitet immer noch einwandfrei und was unsere Lady angeht. Nun, ganz so wehrlos und zerbrechlich, wie sie es einmal war, ist sie ja nun nicht mehr.“

Damit riss er die Hecktüren bei voller Fahrt auf auf und ehe Seras noch etwas sagen konnte war er als wild flatternder Fledermausschwarm davon geflogen.
 

Die beißenden Chemikalien brachten sowohl Integra, als auch Maxwell zum husten, wobei Integra nach ein paar Sekunden den Vorteil ihrer Sonnenbrille entdeckte und einfach wieder dazu überging den Atem anzuhalten. Maxwell hingegen wälzte sich heulend und orientierungslos am Boden. Integra beschloss ihn erst mal seinem Schicksal zu überlassen und hechtete zur Tür.

Im ganzen Haus hörte man nun das Geräusch von splitterndem Glas und das zischen von weiteren Tränengasbomben.

„Walter?!“ Sie riss sich die Sonnenbrille vom Gesicht und rannte so schnell sie konnte den Flur in Richtung Eingangshalle entlang, aus der Wutgeschrei und das Zersplittern von Glas und Holz zu hören war.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  SweetHeart26
2013-07-04T14:10:13+00:00 04.07.2013 16:10
wie immer hamma geiles kappi ;)
mach weiter so
lg


Zurück