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Entscheidung

von

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Finale

Seras die nur einen Augenblick gezögert hatte, bevor sie sich wie ihr Meister einfach ins Nichts fallen ließ spürte den Aufprall auf den eisernen Schiffsplanken so gut wie gar nicht. Nur die tiefen Abdrücke, die ihre Stiefel im Stahl hinterließen zeugten von dem übermenschlichen Kunststück. Viel Zeit blieb ihr allerdings nicht sich darüber Gedanken zu machen, denn kaum das sie gelandet war, stürmten bereits eine Horde von Ghoulen das Oberdeck. Zwei Handfeuerwaffen im Anschlag begann sie die ersten Reihen zu lichten, als Walters Kopf über der Rehling auftauchte. „Walter!“ „Ich glaube ich habe mich noch nie so sehr darüber gefreut sie zu sehen wie ich es jetzt gerade tue Fräulein Viktoria!“ Mit einem Satz schwang er sich zu ihr herüber. „Dann wollen wir mal unsere rumänischen Freunde in England willkommen heißen was?“ und damit surrten die Drähte über die ersten vermoderten Hälse.
 

Alucard hatte gleich den Weg durch die offene Kabinentür gewählt und trat dem ersten Ghoul so heftig gegen die Kopf, das der halbe Brustkorb mit davon segelte. Die nächsten bekamen das Magazin der Jackal zu schmecken und versanken unter gurgelnden Lauten in ihren eigenen Eingeweiden. „In care ești” knurrte er leise, als er nach lud. „Such mich doch“ kam die Antwort aus den Kehlen der Halbtoten um ihn herum.
 

„Worauf du dich verlassen kannst!“ Im fiel der Tag seines Todes wieder ein. Der Anblick der dünnen Strahlen der Morgensonne, die den dunklen Horizont in ein sanftes orangerot verwandelten, bevor man ihn in Ketten gelegt zur Enthauptung schleppte. An seine Rückkehr, als er erkennen musste, wem er den Verrat und seine Hinrichtung zu verdanken hatte. Sein eigener Bruder. Die Gier nach dem Thron war der Antrieb gewesen und der Hass des Volkes sein Mittel. Es hätte wunderbar funktioniert, wenn da nicht dieser Umstand seiner Auferstehung gewesen wäre. Bis heute hatte er keine Ahnung wem er sein neues Dasein eigentlich zu verdanken hatte. Die letzte Erinnerung an sein menschliches Leben war das Geräusch der fallenden Axt und die erste seines neuen der unerträgliche Durst den er gleich an zwei Soldaten des Sultans gestillt hatte, die seine Überreste bewachen sollten. Die Tatsache, dass Radu sich genauso in einen Nosferatu verwandelt wurde wie er, zeigte, dass es da einen Zusammenhang gegeben haben musste, doch in seiner Rachsucht war es ihm nicht darum gegangen, dass herauszufinden sondern in erster Linie darum, diesen Verräter zu eliminieren. Zugegeben es war ihm nicht ganz gelungen. Schon das Bannen mit einem Holzpfahl war nicht so leicht gewesen, da sie damals beide über die gleichen Kräfte verfügten. Jetzt allerdings sah die Sache anders aus.

Er hatte es damals ein paar Mönchen überlassen den Bastard zu entsorgen. Sie sollten ihn an einem sicheren Ort einmauern. Schön verschnürt und mit ein paar weiteren Pfählen durchbohrt, so wie es die Rituale seiner Vorfahren es für Wesen wie sie vorgesehen hatten. Das hatte auch einige Hundert Jahre gehalten, zu blöd nur das die Pfähle längst verrottet und dieser Baggertrupp dazwischen gekommen war. Jetzt würde er es aber richtig machen. Wenn dieser Kampf zu Ende war, würde nicht das kleinste Staubkorn von ihm übrig bleiben.

Mit gefletschten Zähnen ging er dazu über einem nach dem anderen in Stücke zu reißen.
 

Seras und Walter versuchten indessen als Team ins Innere des Schiffs zu gelangen, doch im Bauch des Tankers schien es von Zombies nur so zu wimmeln. Nur mit Mühe kamen sie einige Schritte vorwärts.
 

Der Vampir wandte den Blick von Integra die sich unter heftigem Keuchen zusammen rollte „Der Drachenritter und sein Gefolge auf dem Weg zu retten, was nicht mehr zu retten ist. Betrachtet es einfach von der Seite. Ihr werdet jetzt zu dem was eure Familie so lange studiert hat.“ Als wenn seine Worte allein dafür ausreichten glaubte sie es regelrecht spüren zu können, wie das Gift versuchte in ihr Herz einzudringen. Noch einmal versuchte sie verzweifelt es zu verhindern. Niemals! Nicht so! Nicht er sollte das tun…
 

Alucard wechselte die Gestalt um auf vier Pfoten und drei Mäulern schneller eine Schneise durch seine Angreifer schlagen zu können. Unter ihm konnte es, laut dem Schiffsplan der vor ihm an der Wand hing, nur noch ein Abteil geben und so wie es aussah verteidigten diese Sklaven seines Bruders dieses besonders Virement. In Gedanken rief er nach Seras Kannst du mich hören Fräulein Polizistin? Klar und deutlich Meister! Kam es nur ein paar Sekunden später zurück. Das unterste Deck ist das Ziel, seht zu das ihr da hinkommt! Zuerst hatte er Radul Befreiung verflucht, dann als willkommende Abwechslung innerlich gefeiert. Endlich mal wieder ein Gegner der die Mühe Wert war sich überhaupt aus dem Sarg zu bequemen. Das Ganze versprach ein interessantes Wiedersehen zu werden, bis zu dem Moment wo ihm klar wurde worauf es dieser Sauhund abgesehen hatte.

Er dachte an den Augenblick zurück, wo er schon einmal glaubte zu spät zu kommen. An ihr vor Schmerz und Wut verzehrtes Gesicht, bevor ihre Hände nach dem Briefordner fassten um sich die Klinge in den Hals zu rammen. „Unreines Blut fließt durch meine Adern“ Das hatte sie gesagt und auch er hatte erst geglaubt, dass sie sich allein an die eiserne Order ihrer Familie hielt lieber den Tod zu wählen, als zu einem Untoten zu werden, doch als sie anfing zu kämpfen war ihm ihre volle Stärke, ihr gesamtes Wesen wirklich bewusst geworden.

Seit dem sah er Dinge in einem anderen Licht, auch wenn er sich das am Anfang nicht eingestehen wollte, aber wenn er Integras Gedanken richtig deutete ging es ihm nicht alleine so.

Der letzte Ghoul zerfiel zu Asche und niemand vor ihm hinderte ihn mehr daran die Tür vor ihm in Stücke zu schießen.
 

Auch wenn Integra ihre Zunge längst nicht mehr spüren konnte und auch ihr Bewusstsein dabei war endgültig unter dem Sauerstoffmangel zu verschwinden klammerte sie sich noch einmal an die Erinnerungen und an den Stolz ihrer Familie. Vielleicht würde sie heute verlieren, doch auch für ihren Gegner sollte es kein Entrinnen geben. Mühsam formulierte ihr bereits dunkler Geist noch einen letzten Satz “Zugang zur Cromwell Aktivierung gewährt.“
 

Alucards Handschuhe begannen in jenem Moment zu leuchten, wo der letzte Laut in ihrem Kopf verklungen war. Dann blitzten sie auf. Eines nach dem anderen, bis sein Körper scheinbar nur noch aus ihnen zu bestehen schien. Hunderte von Augen durchsuchten Raum und die Zeit um ihn herum. Bis er fand, was er suchte.
 

Die Geduld von Radu schien mit einem Schlag vorbei zu sein. „Ich habe euch und eure Beharrlichkeit wirklich unterschätzt, aber es hat keinen Sinn Integra! Eure Seele gehört längst mir.“ Integra spürte einen festen Griff an ihrem Hals, dann wurde sie mit einem Ruck nach oben gerissen. Alles was sie noch vor ihren verschwommenen Augen sehen konnte waren riesige Zähne, die auf sie zugeschossen kamen, dann krachte es plötzlich Ohren betäubend.
 

Seras brauchte nur einen Fußtritt um die schwere Eisentür zum Unterdeck aus den Angeln zu katapultieren, doch danach starrte erst ungläubig dann fassungslos in den leeren Raum, der sich vor ihr ausbreitete. Hier war niemand?!

Walter die hinter ihr hereingestürmt kam entglitten ebenfalls die Gesichtszüge, als auch ihm klar wurde was das bedeutete. „Er hat uns reingelegt“ stammelte er leise.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Integra-sama
2013-02-23T19:35:19+00:00 23.02.2013 20:35
Der Spannungsbogen ist ja fast bis zum Zerreißen gespannt!
Hoffentlich gelingt es Alucard Integra aus den Fängen seines Bruders zu befreien bevor es zu spät ist.


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