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Entscheidung

von

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Hate and Pain

Pater Grigruresco tupfte sich die schweißnasse Stirn. Er war am Ende seiner Kräfte. Gestern Nacht hatte er geglaubt es geschafft zu haben, doch heute Abend waren die Anfälle schlimmer gewesen als zuvor. Vor ihm krümmte sich das junge Mädchen in fürchterlichen Krämpfen, so dass er und die Eltern dieses unglücklichen Kindes gezwungen waren, ihr Arme und Beine ans Bett zu fesseln. Mittlerweile schien sie, mit jeder Stunde die verging, schwächer und schwächer zu werden. Ihre Lauten glichen immer mehr dem eines sterbenden Tiers. Trotz der Sakramente und geweihten Hostien war es ihm nicht gelungen die Brut des Satans aus ihrem Leib zu vertreiben. In seiner Verzweiflung hatte er seinen Vater angerufen. Obwohl ihre grundverschiedene Weltanschauung sie weit voneinander entfernt hatte, hatte er sich nicht mehr anders zu helfen gewusst und nun betete er im Stillen das seine Entscheidung richtig gewesen war. In diesem Augenblick klopfte es an der Tür. Er ließ die weinenden Eltern bei ihrer Tochter zurück um nach zu schauen.

Als er die Tür öffnete, verschlug ihm die Größe des Mannes für eine Sekunde die Sprache. Der blonde Priester vor ihm füllte den ganzen Türrahmen aus. Mit funkelnden Brillengläsern verbeugte er sich „Guten Abend Hochwürden. Ich hoffe ich komme nicht zu spät.“

Dimri musterte seinen Glaubensbruder, der nun unaufgefordert eintrat und sich an ihm vorbei ins Schlafzimmer schob. Mit einem Blick auf das Mädchen schnalzte er mit der Zunge. „Interessant“ dann ließ er die Schlösser der Tasche, die er mitgebracht hatte aufschnappen, bevor er hinein greifen konnte, wurde erneut an der Tür geklopft. „Erwarten sie noch mehr Besuch?“ Dimri schüttelte verwirrt den Kopf. „Na dann Sorgen wir mal dafür, dass wir nicht weiter gestört werden. Noch eher der Pater wusste was geschah, flog etwas Helles mit lautem Zischen knapp an seinem Kopf vorbei und durchbohrte das Holz der Vordertür. Mit einem lauten Aufschrei stolperten die Eltern nach hinten, während Dimri mit einem Satz unter den Tisch hechtete. „Was um Himmelswillen!“ Doch noch bevor er Luft holen konnte, flog die Tür mit lautem Krachen in den Flur. Da hinter erschien eine Gestalt in einem wehenden roten Mantel die mit einer Pistole bewaffnet aus vollem Halse lachte. „Netter Versuch Judas Priester, aber leider da neben!“ Der schwarzhaarige Mann kam jetzt auf sie zu, hinter ihm erschien eine kleinere Gestalt mit roten Haaren, die vorsichtig um die Ecke spähte. Der blonde Hüne zog einen Flunsch. „Ein Versuch war es wert.“ Dann beugte er sich unter den Tisch. „Sie können jetzt wieder rauskommen Pater die Show ist vorbei.“ Wie um die Worte zu unterstreichen ließ der Mann im roten Mantel die Pistole sinken. „Fürs erste jedenfalls.“ Dimri kam langsam wieder auf die Füße, aber das Ehepaar kauerte sich immer noch mit schreckensweiten Augen in der hintersten Ecke des Zimmers aneinander „Wer, wer sind sie denn eigentlich?“ stammelte der junge Mann entrüstet. „ Mein Name ist Alexander Anderson ich komme von der 13 Abteilung Iscariot und das da,“ er deutete auf sein grinsendes Gegenüber „ist ein räudiger, unbedeutender Dämon mit seinem Ableger, den ein paar blasphemische Protestanten zum ihrem Haustier domestiziert haben.“ Der Priester zog hörbar die Luft ein, als er Alucard anstarrte„ Dann sind sie?“ doch der angesprochene schnitt ihm mit einer deutlichen Handbewegung das Wort ab. „Nicht so wichtig Pater. Viel wichtiger ist jetzt, dass wir uns um ihr kleines Problem kümmern.“ Er nickt zu dem kleinen Schlafzimmer hinüber, aus dem immer noch das unmenschliche Wimmern erklang. „Komm Seras! Sehen wir uns das mal an.“
 

Er hatte kaum einen Fuß über die Schwelle gesetzt, als das Gesicht des Mädchens zu erstarren schien. Ihre rotunterlaufenden Pupillen fixierten ihn für eine Sekunde, als ob sie nicht glauben konnte was sie sah, dann verzehrten sich ihre Züge vor unbeschreiblicher Wut. Hätten sie die Fesseln nicht zurück gehalten, hätte sie sich wohl sofort aus dem Bett gestürzt.
 

Einige Kilometer entfernt, am Rande einer felsigen Schlucht, fiel der leblose Körper eines Mannes wie ein Stein in die Tiefe. Über ihm kauerte eine Gestalt, vor deren geistigem Auge ein Bild erschien. Die tiefroten Pupillen weiteten sich. Er war es! Darin bestand kein Zweifel! Er war es und er war hier! Mit einem Hass erfülltem Gebrüll schwang er sich herum. Alles in ihm schrie danach ihn sofort zu finden, zu jagen und zu töten, doch er musste sich zügeln, auch wenn es ihn fast den Verstand raubte. Noch war er zu schwach. Noch konnte er ihm nicht gegenüber treten…
 

Alucard betrachtete den zuckenden Körper vor sich, den diese Anstrengungen die letzte Kraft gekostet hatten. „Mm ich fürchte, da kann man nicht mehr viel machen.“ Seras, die sich neben ihn geschlichen hatte, ein Auge dabei immer auf Anderson gerichtet, fühlte Mitleid das sterbende Mädchen „Warum ist sie so? Ich meine, ich kann keine, naja Stellen an ihrem Hals entdecken?“ Alucard trat näher ans Bett und schob mit spitzen Fingern das vollkommen nassgeschwitzte Nachthemd ein Stück weit hoch, so dass Seras die Innenseite ihrer Oberschenkel sehen konnte. „Nicht immer muss es die gleiche Stelle sein, vor allem nicht, wenn man das Opfer nicht sofort töten möchte.“ Er klang, als ob er ihr ein harmloses Naturgesetz erklärte. Dimri, der die Eltern rasch aus dem Zimmer geführt hatte, nach dem er ihnen versicherte, dass diese Menschen gekommen waren um ihrer Tochter zu helfen. Stöhnte beim dem Anblick der kleinen, kreisrunden Löcher auf „Ich habe sie nicht bemerkt, aber wie kann das sein? Niemand konnte dieses Zimmer betreten? Ich war die ganze Zeit hier!“ Der Vampir hob skeptisch die Brauen. „Die ganze Zeit?“ Zögernd hielt der Pater inne. „Naja ich und die Eltern haben uns abgewechselt und“ „Ah ja“ Er blickte zu Anderson hinüber. „Was meinst du Schweinepriester? Kommst du zur selben Diagnose wie ich?“ Anderson zog die Stirn kraus. „Ich befürchte ja“ Beide sahen jetzt auf die kleine Gestalt hinab. „Ich frage mich nur, warum er oder sie, das arme Ding nicht gleich vollkommen ausgesaugt hat“ Alucard zuckte mit den Schultern. „Anscheinend ein Genießer, Jungfrauenblut ist das stärkste was unser eins sich einverleiben kann und heutzutage ist es in diesem Alter schwer zu bekommen. Außer man bricht in katholische Mädchenpensionaten ein.“ Sie fixierten sich jetzt gegenseitig. Anscheinend hatten beide die gleiche Idee „Das könnte natürlich bedeuten, dass sie nicht die einzige ist.“

Dimri wollte seinen Ohren nicht trauen? „Sie meinen es könnte noch mehr Opfer geben?“ Anderson nickte. „Auszuschließen ist das nicht. Vielleicht sind auch mehrere Vampire am Werk.“ Alucard lächelte „Hoffentlich, aber jetzt wollen wir erst mal den suchen, der hier für verantwortlich ist“

Er wandte sich ab. „Das hier ist dein Job. Wir kümmern uns um die, die schon Tod sind.“ „Halbwegs jedenfalls“ ergänzte Seras im Stillen, dann folgte sie ihrem Meister in die Nacht hinaus.
 

Die Gestalt hatte sich wieder einigermaßen beruhigt und über das was sie gesehen hatte nachgedacht. Er war also nicht alleine. Dieses Mädchen an seiner Seite war seine Schöpfung. Ein ungewöhnlicher Diener, so anders als er es von ihm erwartet hätte und dieser Priester. Etwas an ihm erregte sein Interesse auch ihm haftete eine Erinnerung an, die er mit Schmerz und Pein verband. Aber das würde er alles noch herausfinden. Jetzt galt es zu allererst erst sich zu wappnen und dafür zu Sorgen, dass seine Verfolger seine Spur nicht aufnahmen.

Er stand am Rande der Grube, aus der er vor wenigen Nächten entkommen war und in der jetzt seine Marionetten darauf warteten ihm zu Willen zu sein.

„Findet sie und Vernichtet sie! Tötet sie, alle bis auf den einen!“ Unter sich fing es an zu rumoren. Ein Schaben, Schlurfen und Gurgeln ertönte, dass immer lauter zu ihm heraufdrang. Er machte einen Schritt zurück, als der erste Ghoul seine zerfressende Hand nach ihm ausstreckte.
 

„Die Frage ist wo wir suchen sollen“ murmelte Seras, als sie und ihr Meister die Dunkelheit durchstreiften.

Plötzlich vibrierte das Handy in ihrer Tasche. Sie sah auf das Display auf dem Fargasons Nummer aufleuchtete. „Ja Kommandant?“ „Seras Viktoria? Du und Alucard, ihr müsst so schnell wie möglich herkommen! Wir bekommen hier grade mächtig Ärger!“ Dann riss die Verbindung ab. Alucard zog seinen Hut zurecht „Na also, manchmal muss man gar nicht suchen, manchmal findet die Arbeit einen von selbst.“
 

Zur gleichen Zeit konnten Integras Augen selbst mit der Brille so gut wie nichts mehr erkennen. Zum x- mal massierte sie sich die Schläfen, doch es half nicht mehr. Sie würde eine Pause einlegen müssen. Sie sah zu Walter hinüber, der mit den Büchern auf dem Schoss, leicht vorne übergekippt, leise vor sich hin schnarchte. Sie musste trotz allem schmunzeln. Dann ging sie mit einer Decke zu ihm hinüber. Leise um ihn nicht zu wecken, rollte sie sich auf dem kleinen Sessel neben ihm ein. Fünf Minuten, nur fünf Minuten Pause, dass hatten sie sich verdient.
 

Seras und Alucard erreichten das Lager, in dem bereits die Hölle los war. Die Mannschaft der Hellsing Organisation sah sich von einer ganzen Armee von Ghoulen gegenüber, die unaufhörliche dabei waren sie zu attakieren.

„Na wartete!“ Die kleine Vampirin riss ihr Sturmgewehr nach vorne und mit einem mächtigen Satz verschwand sie in die Menge. Alucard nahm das Glitzern in ihren Augen wohlwollend zur Kenntnis. „Es geht doch Fräulein Polizistin, warum nicht immer so motiviert?“ Dann zog er seine Lieblinge hervor „ Auf ins Vergnügen!“ Doch bevor er sich einer der verfaulten Leichen zu wenden konnte, spürte er die Anwesenheit eines anderen Vampirs. Wie ein Hund der Witterung aufnimmt, reckte er die Nase in die Luft. Es dauerte keine Sekunde, dann hatte er ihn geortet. „Bannsiegel der Kategorie eins aufheben!“ Die Macht wurde frei gesetzt und wie ein roter Blitz schoss Alucard seinem Ziel entgegen.
 

„Mach das du weg kommst!“ schrie Seras einem Ghoul ins Ohr, bevor sie ihm den Kopf weg pustete. Die Reste des armen Teufels zerfielen darauf hin zu Staub, der sich wie feiner Nebel in die Luft erhob. Fargason dem der Schweiss in Strömen vom Kopf floss lächelte dankbar zu ihr hinüber. „Alles klar bei ihnen?“ Er nickte und hob den Daumen. „Dank dir mittlerweile schon.“
 

John Hills war ein Neuzugang der Hellsing Organisation und damit der unerfahrenste der Truppe, darum schrillten bei ihm auch nicht die Alarmglocken, als er von seiner Truppe getrennt wurde und mitten in dem Getümmel und Chaos um sie herum die Gestalt einer jungen Frau entdeckte, die hilflos zwischen den Kämpfern eingekesselt schien. Ihr scharlachrotes Haar wehte im Wind und als dieser es ihr aus dem Gesicht blies, glaubte John noch niemals ein schöneres Antlitz erblickt zu haben. Alles ihm verlangte zu ihr zu kommen, sie zu berühren, sie zu beschützen. Der Drang war so stark, dass er seine Waffe fallen ließ. und auf unsicheren Beinen versuchte sie zu erreichen. Als hätte sie ihn gehört, wandte sie den Kopf und ihr Lächeln ließ ihn noch schneller werden. „Komm zu mir, komm…“ Ihre langen weißen Arme streckten sich ihm entgegen. Ihre verführerische Stimme lockte ihn wie eine Sirene „Ich will dich küssen“ Er konnte sein Glück kaum fassen, fast konnten ihre Hände ihn greifen, da packte ihn jemand von hinten und schleuderte ihn zurück. Als hätte man ihm mit einem Hammer vor den Kopf geschlagen zerriss er Zauber. Statt dem wunderschönen Mädchen stand nun der Vampir der Familie Hellsing vor ihm. „Tut mir leid aber diese Art von Liebelei verstößt gegen unsere Hausregeln.“ Er lachte und drehte sich zu der Vampirin um, die jetzt wie eine wütende Katze die Zähne bleckte und vor sich hin knurrte. Grinsend legte er den Kopf schief „Du kennst aber hässliche Wörter“ Dann zog er die Casull. Ihre großen grünen Augen wurden schmal „Nu ai fost niciodată în dragoste și nu vei iubi” (Du hast doch noch niemals geliebt und du wirst auch niemals lieben)

Der Ausdruck in Alucards Augen veränderte sich „Te înșeli, dragostea mea, și am început de mult timp (Du irrst dich meine Liebe, auch ich habe längst damit begonnen)antwortete er heiser, dann zielte er zwischen ihre Augen.
 

Bevor die Kugel ihre Stirn durchschlug, konnte die Gestalt es durch ihre Augen hindurch sehen. Das Bild, das sich in den Pupillen Alucards gespiegelt hatte.

Es war nicht zu fassen, nicht möglich, aber es war unbestreitbar. Was er da gesehen hatte musste er haben, denn damit konnte er ihn zerstören. Seine Rache würde tatsächlich noch viel grausamer ausfallen, als er es sich erhofft hatte.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Integra-sama
2013-02-06T19:38:06+00:00 06.02.2013 20:38
Hm, irgendwie beschleicht mich das Gefühl, dass zwischen Alucard (und somit Hellsings neustem Widersacher) und dem bislang noch namenlosen Untoten eine Verbindung besteht. Zumindest scheinen die beiden miteinander bekannt zu sein… Vielleicht handelt es sich um alte Fehde?
Besorgniserregender scheint mir jedoch die Tatsache, dass die blonde Lady in dessen Visier geraten ist.
Ich bin gespannt wie du die Fäden weiterspinnen wirst.

Antwort von:  Daedun
07.02.2013 07:38
*grins*
Von:  saijan
2013-02-05T18:52:05+00:00 05.02.2013 19:52
und wieder ein wirklcih tolles kapitel
vorallem der anfag gefällt mir echt gut
die beiden können es aber auch einfach nciht lassen sich gegenseitig fertig zu machen.
aber auch die Stelle mit Walter und Integra ist echt gut beschrieben und wenn man sich das so vorstellt kann man nicht anders, als wie Integra zu schmunzeln.
Ich freue mich schon auf das nächste Kapi^^
LG saijan
Antwort von:  Daedun
05.02.2013 20:42
Booor bist du schnell, schön das es dir so gefällt, das befeuert mich richtig
Dickes Monster Bussi


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