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Nur eine Nacht

von

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Nur eine Nacht
 

Verwirrt starrte er den 20 Euro Schein an, der vor ihm auf dem Tisch gelandet war.

„Kommst du Süßer?“ Der große Mann, der in seiner schwarzen Lederjacke einfach nur verboten gut aussah, nickte ihm aufmunternd zu. Wo hatte er sich nun schon wieder hineinmanövriert? Sein Herz schlug wummernd im Takt der lauten Musik. Im Halbdunkel konnte er sein Gesicht nur schlecht erkennen, aber es reichte, um ihm noch einmal zu signalisieren, dass da gerade der coolste Typ, den er je gesehen hatte, mit ihm gesprochen hatte.

Anscheinend hatte Malte, Marvin oder Martin?, seine Aussage vorhin völlig falsch verstanden. Als er meinte, dass er jetzt auch lieber zuhause wäre, anstatt in dieser todlangweiligen Disco, dachte er eigentlich an sein Eigenes und vor allem: allein.

Doch das schien Malte, er war doch ziemlich sicher, dass der Andere so hieß, ein wenig anders interpretiert zu haben. Der wollte ihn – ausgerechnet ihn! – abschleppen. Das war auf die Art und Weise jedenfalls noch nie vorgekommen, was vielleicht seine völlig verrückte Reaktion darauf erklärte. Er stand auf, sagte niemandem Bescheid, dass er ging und lächelte den Malte-Typen schüchtern an.

„Gut. Gehen wir.“ Seine Stimme zitterte ein wenig und er war froh, dass er nicht angefangen hatte, zu stottern. Nervös zeigte er in die Richtung, in der seine Wohnung lag. Die beiden Männer liefen nebeneinander her, der eine schmächtig und mittelgroß, das war David und daneben Malte, der ihn kleiner erschienen ließ, als er war.

Die kalte Nachtluft umspielte ihre Nasen und die Frische tat gut nach der stickigen Discothek. Die Stille war nicht unangenehm und David war sich sowieso sicher, dass er kein einziges vernünftiges Wort hervorgebracht hätte. Der Weg war zum Glück wirklich nicht lang und schnell standen sie vor Davids Haustür. Hektisch kramte er nach dem Schlüssel für sein Einzimmerapartment. Doch im nächsten Moment schon wurde er hart an die Tür gedrückt und für einen Moment blieb ihm die Luft weg. Weiche Lippen pressten sich auf seine und überrumpelt erwiderte er den herrischen Kuss.

Heiß rann es David in seinen Unterleib und er war selbst erschrocken über seine Reaktion. Normalerweise dauerte es lange, bis er sich auf diesen Punkt einließ, doch heute schien seine Hemmschwelle sehr niedrig zu sein, obwohl er keinen einzigen Tropfen Alkohol im Blut hatte. Ungestüm und ein wenig linkisch erwiderte er den Kuss und drängte sich verlangend an Malte. Als ob ein Schalter in seinem Kopf umgelegt worden war, erkannte er sich kaum wieder. Es war ihm egal, dass der Dunkelhaarige merken würde, dass allein sein Kuss ihn schon dermaßen erregte. Frech plünderte Maltes Zunge seine Mundhöhle und er stöhnte verhalten. Das war der Himmel. Seinen Körper überzog eine Gänsehaut und seine Hose war definitiv zu eng. Zumindest, dachte er erheitert, war er anscheinend nicht der Einzige, dem es so ging. Soweit er überhaupt noch des Denkens mächtig war.

Malte hatte seine großen festen Hände auf seinen Hintern gelegt und ab und an wanderten sie ruhelos über seinen Rücken und strichen über seine Wirbelsäule. Keuchend entwand sich David Maltes enger Umarmung.

„Wir…hm…sollten vielleicht hineingehen?“ Seine Stimme hatte noch nie so heiser geklungen. Dieser Mann hatte eine bis dato unbekannte Seite in ihm wachgerufen, mit der er sich im Moment jedoch schnell anfreunden konnte. Das Gefühl begehrt zu werden, war einfach zu schön. Zitternd schloss er endlich die Tür auf und fand nicht mehr die Zeit, das Licht anzuschalten. Selbst in der Dunkelheit fanden Maltes Lippen zielgerichtet seine und schon war wieder alles Denken ausgeschaltet. Spätestens als Maltes Hände auf Wanderschaft gingen, war auch der letzte klägliche Rest Blut aus seinem Gehirn verschwunden und in tiefere Gefilde gesunken. Der Andere hielt sich erstaunlich lange mit ausführlichen Zärtlichkeiten auf, das hätte ihm David nach seiner überfallartigen Attacke schon gar nicht mehr zugetraut. Doch er knabberte sanft an Davids Ohr und diesem lief ein Schauer über den Rücken. Für ihn hatte es den Anschein, als hätte sich sein gesamter Körper in eine einzig erogene Zone verwandelt. Selbst Stellen, die sonst absolut nicht empfindlich waren, schienen nun zu prickeln. Als Malte sein Jochbein mit den Fingerspitzen berührte, war es als ob winzige elektrische Impulse von der Stelle ausgingen und ihn langsam in den Wahnsinn trieben. Er krümmte sich leicht und versuchte dem kitzligen Gefühl zu entkommen.

„Magst du das nicht? Dein Pech! Deine Haut ist einfach zu verführerisch weich.“ Die gehauchten Worte an seinem Hals halfen David in seinem Zustand natürlich kein Stück weiter, wieder einen klaren Gedanken zu fassen.

„Mh, mh.“ Zu mehr artikulierten Lauten war er im Moment wirklich nicht mehr fähig. Malte hatte ihm eindeutig das Gehirn weggeküsst, deshalb fürchtete er sich fast vor dem, was ihn noch erwartete.

„Schlafzimmer?“ Ihre Konversation war anscheinend auf dem Tiefpunkt angelangt, aber das war beiden herzlich egal. Die wichtigsten Worte waren bereits gesagt worden und der Rest ergab sich von selbst.

Die Tür, auf die er zeigte, wurde rabiat aufgestoßen, sodass sie gegen die dahinterliegende Wand krachte. Doch David verschwendete nicht einen Gedanken an seine Nachbarn. Knutschend näherten sie sich dem Bett und er wurde unsanft darauf geschubst. Sekundenlang erfüllte David Panik. Er kannte Malte schließlich nicht. Wusste nicht weiter als seinen Vornamen und dass er ihn heiß fand. Doch das Panikgefühl verschwand, als sich Malte über ihn beugte und sanft seine Halsbeuge erkundete. Sein T-Shirt hatte er bereits irgendwo auf dem Weg eingebüßt , obwohl er sich fragte, wie Malte das beim ununterbrochenen Küssen angestellt hatte. Seine Lippen wanderten immer tiefer und David unterdrückte ein lautes Stöhnen. Ihm war heiß, er war erregt und alles andere war ihm gerade scheißegal. Einzig das Hier und Jetzt zählte. Als Malte seine Brustwarze umschloss, bäumte er sich auf und bog seinen Rücken durch. So heftig hatte er noch nie reagiert. Er sog scharf die Luft ein und erstickte wieder die ihm unangenehmen Laute, die unbedingt seinen Mund verlassen wollten.

„Nicht, lass mich dich hören. Ich will hören, wie du meinen Namen schreist, wenn ich mich tief in dir versenke.“

Verdammt, er hätte nie gedacht, dass Dirty Talk ihn dermaßen anmachen würde. Wie ein Aal wand er sich verzweifelt unter der kecken Zunge, die grausam weiter ihr Spiel mit ihm trieb.

„Oh Gott. Das halte ich nicht lange aus.“ David war erstaunt, dass er überhaupt noch zusammenhängende Sätze herausbrachte.

„Sinn und Zweck der Sache. Ich werde dich um den Verstand bringen. Aber trotzdem lassen wir uns dabei noch ein bisschen Zeit.“ Der Weg, den er nach unten eingeschlagen hatte, wanderte seine Zunge nun quälend langsam wieder hinauf. In Kreisen umspielte sie seinen Bauchnabel, tupfte immer wieder hinein und jedes Mal zuckte er zusammen. Er stand eigentlich nicht darauf, untätig herumzuliegen, aber Malte hatte ihn fest im Griff. Er konnte kaum einen Zentimeter auf seinem Bett rutschen. Das schmeckte ihm eigentlich überhaupt nicht.

„Ich will dich auch anfassen.“ Schüchtern streckte er die Hand nach Malte Hemd aus, die kleinen Knöpfe lockten ihn schon die ganze Zeit.

„Später, jetzt bist erst mal du dran.“ Mit diesen etwas unwirsch hervorgestoßenen Worten, zog er mit einem Ruck an David Hose, die er samt Unterhose in die nächste Ecke fliegen ließ. Der Schock über diese Aktion riss David für einen Moment aus seiner Lethargie und verschämt, versuchte er die Beine zu verschränken. Denn im sanften Lampenlicht, das Malte wieder irgendwann zwischendurch angeschaltet haben musste, fühlte er sich bis auf die Knochen entblößt.

„Nicht…Da…das ist mir peinlich.“ Doch Malte hatte auch diesmal für seine Bitte kein Ohr und verwöhnte ihn ungeniert weiter. Doch David reichte es langsam. Er wollte auch etwas tun. Wollte auch so viel Lust geben und Maltes Verlangen nach ihm steigern. Es konnte ja nicht angehen, dass er hier der einzige war, der Spaß hatte und vor allem nicht mehr denken konnte. Somit wand er sich wie eine Raupe an das obere Ende des Bettes, außerhalb von Maltes Reichweite.

„Was soll das denn werden?“ Gefährlich blitzten die dunklen Augen auf und David hatte das Gefühl, dass er nun ein Raubtier und keinen Mann mehr im Bett hatte.

„Du willst also auch mitspielen?“ Zögerlich nickte David. Er wusste noch nicht, wohin das führen würde, aber er würde es drauf ankommen lassen.

„Na schön. Dann komm her und zieh mich aus.“ Ein feines Lächeln umspielte seine Lippen und David ahnte, dass da mehr dahinter steckte. Es war ihm immer noch peinlich, dass er vollkommen nackt war und Malte noch vollständig angezogen. Einzig die Schuhe hatte er vorhin hastig abgestreift.

David krabbelte langsam auf ihn zu, nicht mal ansatzweise erahnend, wie erotisch Malte es fand, dass er dabei unbewusst mit dem Hintern wackelte. Er fuhr mit der flachen Hand über das seidene Hemd und spürte, wie die Muskeln darunter, darauf reagierten.

„Hammer. So fest.“ David wusste nicht mehr, ob er das nur gedacht oder laut ausgesprochen hatte. Aber seine Finger hatten ein Eigenleben entwickelt. Sie konnten es gar nicht erwarten, diese kleinen verführerischen Knöpfe zu öffnen und die zarte, ein wenig helle Haut darunter frei zu legen. Gedankenversunken ließ er seinen Mund über jede Stellen gleiten, die ihm interessant erschien. Malte hielt die ganze Zeit still und wagte es nicht, das mutige Vorstoßen des Kleinen zu unterbrechen, nachdem er sich vorhin schon für seine Nacktheit geschämt hatte. Und wie niedlich er dabei errötet war. Wie ein Kätzchen, das noch unsicher durch die Gegend tapste. Erfrischend.

David war entschlossen, Malte genauso viel Genuss zu bereiten, wie er ihm. Dieses Spiel konnte nämlich nicht nur einer spielen. Malte dachte wahrscheinlich, dass er keine Erfahrung hatte. Er hatte nicht viel, zugegeben, aber auch nicht, gar keine. Als er den Hosenbund erreichte, fackelte er diesmal nicht lange und zog sie ebenso energisch runter, wie Malte zuvor. Gerade als er ansetzen wollte, Malte tiefergehend zu verwöhnen, wurde er nach oben gezogen. Hart war der Kuss, viel härter als die davor und David hatte den Eindruck, dass sich Malte arg beherrschen musste. Selbstgefällig grinste er in den Kuss hinein. Anscheinend war er nicht der Einzige, dessen Verstand sich verabschiedet hatte. Er schlang die Beine um die Hüften des Dunkelhaarigen, was diesem ein kehliges Stöhnen entlockte.

„Du kleiner Teufelsbraten. Wenn du morgen noch laufen können willst, solltest du mich nicht so reizen.“ David grinste nun wirklich. Malte gefiel ihm so hemmungslos. Das zeigte, dass er ihn wirklich begehrte und das tat seinem Selbstwertgefühl außerordentlich gut.

„Vielleicht will ich morgen ja auch den Tag im Bett verbringen?“ Schelmisch lächelte er ihn wieder an und fahrig fuhren Finger seinen gesamten Körper entlang.

„Na dann. Lass uns einen Gang zulegen. Du wirst morgen jammern beim Sitzen und beim Stehen. Ich werde keine Rücksicht mehr nehmen.“ Rau kratzten seinen Bartstoppeln an Davids Kinn.

„Hat dich auch keiner drum gebeten.“ Wieder versanken die beiden in einem innigen Kuss und David kramte zwischendurch in seinem Nachtschrank nach den Utensilien, die er benötigte. Er war froh, dass sein Gehirn immerhin noch so weit funktionierte, daran zu denken, dass er garantiert keinen ungeschützten Sex wollte.

Malte beobachtete ihn gierig und David dachte, dass das die bisher aufregendste Nacht seines Lebens werden würde.



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