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Seelenleben

(Arbeitstitel)
von

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Prolog

Kühl war die Fensterscheibe, an die der Junge seinen Kopf lehnte. Ein Stückchen Beständigkeit in der kalten, so unberechenbaren Winterzeit. Während auf dem Gang jenseits seiner Zimmertür hektische Schritte, aufgeregte Unterhaltungen und Lachen in den Raum wehten, saß Heinrich stumm und den Blick seiner glasigen Augen in die Nacht gerichtet auf der Fensterbank und wartete.

Wartete auf das unverwechselbare Geräusch des Motors eines Oldtimers, wie sein Vater sagte, das ihm verkündete, dass er abgeholt wurde. Wartete darauf, dass die Tür aufging und die dunkle Stimme seines Chauffeurs ihm erklärte, dass er nun aufstehen musste. Dass er hier sei, um ihn abzuholen. Nach Hause zu bringen. Weg von den ungeliebten Gewölben des Internats, auf das er ging.

Aber er wusste, dass es vergebens sein würde. Es würde nicht kommen. Nicht heute. So, wie es nie am Samstag kam. Genauso wie er selbst nie am Samstag sein Zimmer verließ. Nie sich in die Unsicherheit der Gänge begab. Dort, wo er hin und her gestoßen würde, weil er zu langsam war. Weil die anderen schnell zu ihrem Ziel wollten. Erst recht jetzt, da die Ferien bevorstanden.

Er selbst mochte die Hektik dieser Tage nicht. Also blieb er in seinem Zimmer, solange dies möglich war. Stumm, wie er es immer war. In völliger Finsternis, so wie er es gewohnt war. So, wie er es kannte. Von Geburt an.

Die Tür ging auf, kurz wurden die Stimmen von draußen lauter. Licht musste hereinfallen, als ein anderer Junge den Raum betrat.

„Gott, du sitzt ja schon wieder am Fenster.“

Stille.

„Hast du Hunger? Ich hab dir was vom Abendessen mitgebracht.“

Stille.

„Ich stelle es dir auf den Tisch. Vor den Stuhl, wo es immer steht.“

Ein Nicken. Danke mochte es heißen, aber sicher sein konnte man sich dabei nicht.

„Voll blöd, dass uns die Lehrer über die Ferien was aufgeben, oder? Als ob man das über die Feiertage tun würde!“

Stille. Ein Seufzen seitens Alexander. Aber keines der Resignation. Sein Zimmergenosse war einer der Art „Unerschütterlich“. Wahrscheinlich war das auch der Grund, weswegen er es mit ihm überhaupt noch aushielt.

„Du hast sie schon gemacht, hab ich recht?“

Wieder ein Nicken. Alexander lachte.

„War ja klar. Darf ich es bei dir abschreiben? Dann hab ich über die Ferien auch frei…“

Ein erneutes Nicken, auf das dieses Mal ein Rascheln folgte. Alexander suchte wohl gerade nach seinen Unterlagen. Nun, er würde sie schon finden. Sie waren dort, wo sie immer waren. Kurz darauf hörte man nur noch das Kratzen eines Füllfederhalters auf Papier. Nur unterbrochen von längeren Pausen, in denen er wohl las. Oder es versuchte. An Heinrichs Schrift lag es mit Sicherheit nicht. Diese war klar lesbar… für jemanden, der mit ihr vertraut war. Alexander hatte sie gelernt, als er auf das Internat kam. Gezwungenermaßen mochte man meinen, aber das bezweifelte Heinrich. Alexander faszinierte alles, was unbekannt war. Wenn auch nur so lange, bis er es verstanden hatte. Aus diesem Grund hatte er so seine liebe Not mit der Bearbeitung seiner Hausaufgaben. Aber genau deswegen konnte er nun auch lesen, was Heinrich schrieb. Ihre Geheimschrift, wenn man so wollte, was aber in Heinrichs Augen lächerlich war. Konnten sie doch sehr viele andere Menschen auch. Wenn auch nicht zwingend auf dieser Schule. Braille war eben nicht für jedermann.
 

Das entfernte Röhren eines Motors riss Heinrich aus seinen Gedanken. Der Oldtimer. Komisch. Dabei war es nicht einmal Sonntag. Er rührte sich nicht. Nicht Sonntag, das hieß, dass er nicht für ihn war. Das hieß, dass er noch nicht abgeholt wurde. Also musste er sich nicht bewegen.

Die Tür, die sich fünf Minuten später erneut öffnete und dieses Mal nicht nur Stimmen, sondern auch den unangenehmen Geruch von Zigarettenrauch und Schweiß mit sich brachte, belehrte ihn eines Besseren.

„Sir, ich bin gekommen, um Sie abzuholen.“

Keine Reaktion. Nicht einmal von Alexander, der wohl nur kurz aufgeblickt hatte. Oder ihn anstarrte? Wer wusste das schon. Heinrich blickte weiter in das Dunkel des winterlichen Abends.

„Sir?“

„Ich glaube, er fühlt sich nicht angesprochen. Für gewöhnlich holen Sie ihn ja immer erst Sonntag ab und es ist ja erst Samstag…“

Die Stimme Alexanders folgte der Rauchigen und mit englischem Akzent durchzogenen des Chauffeurs. Aber nicht so fröhlich, wie sie sonst immer war. Sondern zittrig. Warum war sie wohl zittrig? So unsicher… Vater hatte einmal gesagt, dass der Chauffeur sehr eindrucksvoll aussehen musste. Was auch immer das hieß. Noch einmal fragte der Mann nach ihm. Und erst jetzt reagierte Heinrich. Er wandte seinen Kopf in die Richtung der Stimme.

„Ich habe Ihre Koffer, Sir. Ihr Vater möchte Sie diese Ferien früher abholen. Damit Sie rechtzeitig zum Fest zuhause sind. Wenn sie also kommen würden…“

Ein Nicken. Dann tastete sich der Junge von der Fensterbank herunter, bis eine stützende Hand ihm half. Alexander. Natürlich. Er half ihm herunter, passte darauf auf, dass er sich nirgendwo stieß, und gab ihm seinen Blindenstab, den Heinrich an seinem Bettpfosten angelehnt hatte. So ausgestattet geleitete er ihn zur Tür. Der Fahrer war schon vorgegangen. Zumindest deutete der Junge das aus den schweren Schritten, die sich langsam den Gang entlang entfernten. Im Türrahmen blieb er stehen. Alexander hatte noch einmal zu sprechen begonnen und ihm seine Hand auf die Schulter gelegt.

„Also dann, frohes Fest.“

Stille, dann ein Nicken zum Abschied, bevor er sich aufmachte, dem Bediensteten seines Vaters zu folgen.
 

Und wieder war es die Kühle des Fensters, die ihn in Gedanken irgendwo im Nirgendwo schweben ließ. Sein Kopf war leer, träge, aber das war nicht schlimm. Die einzige Gesellschaft, die er hatte, war nicht gerade sehr gesprächig und beschäftigte sich lieber mit den Zigarillos, die er bei jeder Gelegenheit zu rauchen schien. So auch jetzt. Zumindest ließ der Geruch darauf schließen. Mehrmaliges Knipsen verriet ihm, dass er wohl gerade eine Neue anmachte. Aber wohl mit eher wenig Erfolg. Ein leises „Mist“ bestätigte ihn in der Annahme.

Dann wieder Schweigen, in dem der ältere Mann irgendetwas zu suchen schien. Unter viel Papier oder dergleichen. Sehr weit von seinem Fahrersitz entfernt. Ob er sich wohl hinüberbeugte?

Etwas klimperte. Wieder ein leises Fluchen. Dann erneutes Rascheln, das sich mit einem Ruckeln verband, ein Schrei, ein Schlag!

Dann war wieder alles still. Lange Zeit über geschah nichts. Heinrich wusste nicht, was passiert war. Nur, dass ihm jede Faser seines Körpers schmerzte und dass er sich nicht rühren konnte. Oder vielmehr es nicht wollte. Aus Angst, dadurch nur noch mehr Schmerzen zu erfahren.

Als er sich schließlich entschloss, die Augen zu öffnen – ein Akt von geringer körperlicher Anstrengung und ein Zeichen, dass er zumindest bei Bewusstsein war – erschrak er. Ein sanftes Leuchten in der Dunkelheit pulsierte vor ihm. Warm, aber schwach und vielleicht etwas kränklich. Wie eine Kerze mit kurzem Docht in finsterer Nacht. Freundlich, einladend, aber für Heinrich genauso Angst einflößend wie die Erkenntnis, die langsam in ihm aufstieg, dass der Schmerz, das Ruckeln, Schleudern und der Krach daher gerührt hatten, dass sie einen Unfall gehabt haben mussten.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von: abgemeldet
2013-06-07T09:42:14+00:00 07.06.2013 11:42
Hallo Luthien =)

Mir ist deine FF Beschreibung irgendwie sehr interessant ins Auge gesprungen. So eine Thematik ist ja nicht gerade üblich auf Animexx - umso neugieriger bin ich, mit was du uns hier überrascht =)
Die wenigsten wissen ja, dass es ganz viele verschiedene Formen von Autismus gibt - ich habe iene Freundin, die eine davon hat und da merkt man es nur in ganz ganz seltenen Momenten ... Bin also sehr gespannt, wie du das umgesetzt hast.

Gleich der Einstieg lässt einen irgendwie auf eine leicht trostlose Situation blicken. Die vermeintliche Routine, die leicht aufglimmende Hoffnung, die dann akut im nächsten Satz zerschlagen wird, das lässt einen irgendwie mit gemischen Gefühlen weiterlesen.
Dann, gefällt mir die Einführung von Alexander sehr gut. Ich finde, es ist oft nicht ganz so einfach, schreibt man mit Eigencharas, auf einen "Schlag" sag ich mal, mehrere Charaktere einzubringen, ohne, dass der Leser irgendwie verwirrt ist, aber du machst das großartig hier, finde ich - deine Charaktere haben beide für mich schon nach den ersten paar Absätzen Tiefe und ich hab ein klares Bild in meinem Kopf.

Ja, die Braille Schrift. Ich erinnere mich irgendwie an meine Grundschulzeit, da haben wir mal so ein Blatt bekommen, wo diese Codes drauf standen und ich hab mir das ungeheuer schwierig vorgestellt. Dabei denke ich heute, dass der Körper ja so gesehen, als der Überlebenskünstler, der er ist, wenn er irgendwo ein Defizit hat, das an anderen Stellen wieder ausgleicht, wie bei Blinden durch ein feineres Gehör oder vielleicht auch diese Sensibilisierung der Fingerspitzen ...
Was ich nicht so ganz vertshe ist, wie Heinrich es schafft, an einem Internat mit nicht gehandicapten Schülern zu bestehen ... Ich meine, alleine aus dem Aspekt bezüglich des Unterrichts folgen, Mitschriften usw, das stell ich mir irgendwie kompliziert vor, da ja für ihn alles in Braille gemacht werden muss ... Ich hab mich aber damit noch nie wirklich auseinandergesetzt und lasse mich gerne belehren, da mich das Thema an sich schon interessiert =)

Wo ich finde, dass der Autismus ein ganz klein wenig hervorblitzt, in Situationen, wo sich der Fokus auf Trivialitäten legt, wie der Motor, der automatisch mit dem Sonntag verbunden wird und dass er sich nicht bewegt, obwohl der Chauffeur direkt vor ihm steht, um ihn abzuholen. Diese festen Abläufe und Strukturen, das kommt gut rüber, will ich sagen (sorry, falls ich mich manchmal etwas konfus ausdrücke >__<)

>Nur, dass ihm jeder Faser seines Körpers schmerzte
Hier hat sich ein klitzekleiner Tippfehler eingeschlichen. DIE Faser, also jede Faser muss es heißen.

Irgendwie hat es gerade ein bisschen gedauert, ehe ich realisiert habe, dass die beiden wohl einen Unfall hatten.

Insgesamt muss ich sagen:Ich bin sehr begeistert. Vor allem ich, die sonst nicht so gerne Eigene Serie liest - sollte ich vielleicht wirklich öfter machen. Du hast einen sehr abgerundeten Schreibstil, ich hab keine "Stolperer" oder so gefunden .- zwar auch keine Schnörkel und Hüpfer, aber bei einer FF in der Art finde ich das auch nicht zwingen erforderlich, deshalb ist das nicht negativ zu bewerten. Vielmehr finde ich es faszinierend, dass du es schaffst, trotz deiner schlichteren Wortwahl Spannung und Faszination zu erzeugen.
Ich bin wirklich aufrichtig gespannt, wie es weitergeht.

liebe Grüße Lelio

✖✐✖
Antwort von:  Luthien-Tasartir
07.06.2013 13:19
Vielen lieben Dank für deinen Kommentar. :) Es freut mich, dass du den Einstieg in die Geschichte magst und so wenig zu kritisieren hast.

Was die Braille angeht etc.: In meinem ehemaligen Gymnasium gab es eine Blinde, einige Stufen unter mir. Sie hatte zusätzliche Betreuung und, was ich so mitbekommen habe (kannte sie selbst nicht persönlich), lief das ganz gut. Bei Heinrich wird das so ähnlich sein. Sein Vater hat auch genug Geld, um zu verwirklichen, dass er dort gut aufgehoben ist.
Von:  Shizana
2013-04-25T11:46:30+00:00 25.04.2013 13:46
Ein sehr interessanter Prolog. Es ist mal etwas anderes, einen blinden Protagonisten zu haben. Die Idee finde ich sehr interessant und ich bin gespannt, wie du das in den nächsten Kapiteln weiterhin umsetzen wirst. Für mich jedenfalls, die mit Blindheit wenig verbinden kann, ist es ein recht komplexes Thema, bei dem es viel zu beachten gibt - durchgängig.
Man kauft dir Heinrich auf jeden Fall ab. Wo ich noch unsicher bin, ist bezüglich des Alters des Jungen. Wenn er auf einem Internat ist, kann es so gut wie jedes Alter zwischen sehr jung und herangehender Erwachsener sein. Hm, schwierig.
Auch der Schluss irritiert mich noch ein wenig. Wie gesagt, ich kenne mich mit Blindheit nicht so aus und ich weiß bisher nicht, ob Heinrich nun "vollblind" oder nur in der Sehstärke sehr stark eingeschränkt ist. Auf jeden Fall irritiert mich das mit dem Licht, welches er am Ende sieht, und dass er, sofern ich das richtig verstanden habe, nur daraus schlussfolgern kann, dass sie soeben einen Unfall gehabt haben. Ich ging davon aus, er sei "vollblind", daher... ja, hinterlässt mich der Prolog etwas ratlos. Und ich hoffe, dass es bald eine Fortsetzung geben wird, die mir hoffentlich auch diese Fragen erklären wird.

Rechtschreibung, Grammatik und Schreibstil waren soweit top. Ich habe nichts auszusetzen, was mich sehr freut. Nur einen kleinen Fehler habe ich mir notiert:

- dass ihm jeder Faser
"die Faser" ist feminin, daher müsste es "jede Faser" heißen. Ich kenne es auch nur in dieser Form, "jeder Faser des Körpers schmerzt" klingt in meinen Ohren sehr befremdlich.

Ja, sonst wäre alles gesagt. Ich bin auf die folgenden Kapitel gespannt.


Liebe Grüße
Shizana
✖✐✖
Von:  Alaiya
2013-04-07T09:13:49+00:00 07.04.2013 11:13
Sodele, dann will ich dir einmal einen Re-Kommi da lassen ;)

Also erst einmal finde ich es durchaus gewagt einen blinden und autistischen Jungen als Hauptcharakter zu wählen, da beides "zustände" sind, die als Nichtbetroffener gar nicht so leicht zu beschreiben sind. Bin mal gespannt, wie du das machst. (Gerade natürlich, weil Autismus ein Thema ist, mit dem ich mich sehr befasst habe)

Stilistisch fand ich es soweit sehr schön geschrieben. Gerade diese Anaphern von Stille oder auch "Kühle des Fensters" fand ich sehr nett gemacht und haben eine gute Überleitung geboten. Auch ansonsten finde ich am Stil eigentlich nichts auszusetzen.
Okay, doch... Eine Sache. Teilweise fand ich die Relativsätze etwas gewöhnungsbedürftig gestellt,
könnte aber auch keine wirklichen Verbessungsvorschläge dahingehend machen.

Rechtschreibfehler habe ich keine gefunden.

Was mich nun interessiert ist, wie es weiter geht, da das Ende ja doch sehr offen ist.

Übrigens, was die Namen angeht habe ich fast das Gefühl, dass du schon etwas zu sehr in die "deutsche Richtung" übertrieben hast. Denn Heinrich ist zwar ein urdeutscher Name, aber ein sehr ungewöhnlicher Name im heutigen Deutschland, der kaum noch vergeben wird.
Alexander ist natürlich was anderes. Alexander gehört schon seit den 80ern immer zu den beliebtesten Vornamen. ;)

Das war es dann auch von mir. Tut mir leid, dass ich nicht viel mehr sagen kann, aber wie du weißt: Ich mag es nicht andere zu wiederholen und genau so wenig, mir Sachen aus den Fingern zu saugen ;)

Liebe Grüße,
Alaiya
Re-✖✐✖
Von:  Schneefeuer1117
2013-02-25T19:06:35+00:00 25.02.2013 20:06
Liebe, liebe Lu.

Nachdem ich dich ganze zwei Monate habe warten lassen, habe ich nun endlich genug Zeit gehabt, um deinem Prolog die Aufmerksamkeit zu schenken, die ein Geschenk wie dieser nun einmal verdient und die du verdient hast.
Vorab: vielen, vielen Dank für diesen Prolog, diesen wunderschönen Anfang einer ungewissen Geschichte und die Kurzweil, die du mir damit verschafft hast. Er ist ein wundervolles Geschenk, ganz egal, wie besinnlich die Geschichte wirkt oder nicht. Dennoch hinterlässt er einen faden Nachgeschmack, nicht, weil er schlecht ist, sondern weil mir so viele Fragen durch den Kopf schießen und ich sie dennoch nicht so richtig formulieren kann. Aber eins nach dem anderen, ich habe dir einen richtigen Kommentar versprochen, und den wirst du nach bestem Wissen und Gewissen auch bekommen!

Stil
Ich denke, über deinen Stil brauche ich nicht mehr viel zu sagen, auch wenn er sich bei einer Fanfiction sehr von einem RPG unterscheidet – im Positiven. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber ich hatte hinter diesen drei Seiten eine Lu hintergesehen, die hoch konzentriert und gleichzeitig mit viel Herz bei der Sache ist. Nicht, dass das bei Marai anders wäre, ganz im Gegenteil, aber … Hm. Ich kann diese Empfindung nicht ausdrücken und den Stilwechsel nicht gescheit erklären.
Sicher ist nur: er gefällt mir, sehr sogar!

Grammatik, Rechtschreibung und so weiter
Keine Fehler, wuhu! Aber ich hätte es auch nicht geringer von dir erwartet.
Tatsächlich jedoch hatte ich es aufgrund einer Satzstellungen am Anfang etwas schwer, in den Prolog reinzukommen, während mich das Ende aufgrund dieser Satzstellungen vollkommen gepackt hat und nicht mehr loslassen wollte. Vielleicht – wenn du das Bestreben hast – könntest du noch mal über den Anfang drüber schauen, da hört sich der ein oder andere Satz krumm an. Aber vielleicht auch nur in meinen Ohren.

Die Geschichte
Dazu kann ich ja noch herzlich wenig sagen, nach so niedlichen drei Seiten, aber dennoch wird das hier mit Abstand der längste Absatz, denn – man – hast du mich geflasht! Erst einmal die Namen. Ich l i e b e dich für diese einfachen, alltäglichen deutschen Namen – auch wenn man Heinrich bei weitem nicht mehr überall sieht – und finde sie durch und durch passend. Der gute Alexander ist ein Heiliger, oder zumindest ein verdammt guter Freund und das passt ziemlich gut zu seinem Namen bzw. zu der Bedeutung seines Namens, wie ich finde. Heinrich ist ein so gewöhnlicher Name, der heute allerdings so ungewöhnlich selten benutzt wird, dass er dank seiner Gewöhnlichkeit, schon wieder ungewöhnlich ist. Du verstehst? ;) Jedenfalls spiegelt alleine dieser Name für mich schon die Isolation, die ungewöhnliche Art des Hauptcharakters wieder; auch wenn das vielleicht noch nicht einmal wirklich bewusst von dir gewählt war. Oder vielleicht auch doch. Hum.
Wie schon erwähnt: für mich ist in diesen drei Seiten Alexander zu einem Heiligen aufgestiegen und hat alle Sympathien innerhalb weniger Sätze für sich erkämpft. Nun, nicht alle, aber was für eine Engelsgeduld der Junge hat – ich hätte die vermutlich nicht.
Heinrich ist unheimlich interessant, besonders weil du lange hinter dem Berg hältst, was zumindest einen Teil seiner Isolation ausmacht, auch wenn ich mir sicher bin, dass da noch einiges kommen wird. Heinrich ist ein kleiner heimlicher Star für mich, ein Stern am Himmel der 0815-Hauptcharaktere und ich bin schon nach so wenig Zeit mit ihm unheimlich gespannt auf mehr von ihm.
Besonders nach dem Unfall.
Womit wir auch endlich wirklich bei der Geschichte an sich sind!
Super. Fensterscheibe, Kälte – immer wieder gut eingesetzt. Es unterstreicht Heinrichs Charakter sehr schön. Dazu bin ich dennoch ein bisschen verwirrt zurückgelassen, was nun in den letzten Sätzen genau passiert ist, was unglaublich gut ist! Heinrich ist vermutlich nicht minder verwirrt, was einem dem Hauptcharakter sehr nahe bringt. Mit seinen Augen die Welt sehen, das wäre interessant – was mich zum Punkt bringt, der mich irritiert: sieht Heinrich nun wirklich gar nichts mehr, oder schemenhaft das ein oder andere? Oder hat er gar durch den Unfall sein Augenlicht teils wieder gewonnen? Denn er sieht Licht … Das hat mich stutzig gemacht und ich musste den Satz tatsächlich einige Male lesen, besonders, weil du auch sonst das Wort blicken benutzt hast, vielleicht unbewusst, vielleicht aber wirklich ganz bewusst.
Ich will es wissen! D:

Ich muss dir ein ganz großes Kompliment für die Beschreibung von Heinrichs Sehen aussprechen. Gerüche, Geräusche – so kann man Menschen auch sehr gut beschreiben und es imponiert mir schon beinahe, dass du das so gut kannst. Für einen Menschen mit Augenlicht ;)
Die letzten eineinhalb Seiten haben mich wirklich gepackt und nicht losgelassen, ich stehe immer noch ein bisschen neben mir und wüsste gerne, wie es weiter geht und gleichzeitig auch nicht. Hrm.

Jedenfalls: vielen Dank für diese schöne Geschichte, Lu! Sie ist absolut passend; ein ungewöhnlicher Heinrich für eine ungewöhnliche Schnee, anders würde ich es gar nicht wollen ♥
Antwort von:  Luthien-Tasartir
25.02.2013 20:22
Naw, Schnee!
Du schmeichelst mir über alle Maßen. <3 Es freut mich, dass dir die Geschichte - und vor allem der Charakter, da er mich selbst fasziniert hatte - so gut gefällt. Immerhin ist es deine, nicht wahr? Sie gehört dir. :)
Ich werde mal über den Anfang drüber gucken, und schauen, was ich da ändern kann. Und was die Frage angeht... naja, würde ich sie beantworten, würde ich dich ziemlich stark spoilern und daher tut es mir leid, dir sagen zu müssen, dass ich dich im Dunkeln lassen muss.^^° Allerdings sei gesagt, dass Heinrich tatsächlich blind ist, ich mich aber nicht verschrieben habe.^^
Und wie es weiter geht... darauf wirst du wohl sowieso noch etwas warten müssen. Frühstens Ostern, wenn ich bis dato die Zeit finde, die Story weiterzuverfassen.

Hach... ich bin gerade echt so unbeschreiblich glücklich, dass dir die Geschichte gefällt und gerade von DIR einen so schönen Kommentar zu bekommen, bedeutet mir ungemein viel.
Vielen lieben Dank also!
Hab dich lieb. ♥
Antwort von:  Schneefeuer1117
25.02.2013 20:33
Ach, ich liebe das Ungewisse - es wäre schade drum, würde ich jetzt tatsächlich gespoilert werden, auch wenn die Fragen natürlich brennen - meine Geduld ist ja auch engelsgleich, zumindest in dem Punkt xD
Deshalb ist das auch gar nicht schlimm, eher im Gegenteil! Wäre ja schlimm, wenn man alle Fragen einfach so und sofort beantwortet bekommen würde - ich rätsel einfach noch ein bisschen herum, was wie und warum, um mich dann von dir vollends überraschen zu lassen und zu merken: öh, ja, daran hast du noch gar nicht gedacht! :D

Ich habe dich auch lieb! Und danke dir in allen Maßen dafür, dass du mir sogar eine ganze Geschichte schenkst! ;_;
Von:  Kalliope
2013-01-22T17:31:26+00:00 22.01.2013 18:31
Ich finde es sehr interessant, dass du einen blinden Jungen als Hauptperson genommen hast. Bei dem Chauffeur würde ich spontan vermuten, dass er in irgendwelche illegalen Dinge verwickelt ist oder gerne mal Alkohol trinkt etc. Armer Heinrich... Nun gut, auf jeden Fall machst du es spannend mit dem Licht am Ende. :)


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