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Schokoherzen leicht gemacht

von

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„Gnah, wieso nur habe ich mich von Choji dazu überreden lassen? Wie lästig...“ Ein langgezogenes, etwas unleidliches Seufzen drang über die Lippen von Shikamaru Nara, während er langsam, und wie immer etwas lustlos, den Weg zum Haus seines besten Freundes entlang schlurfte. Er sah in die Tüte, die er vor sich trug und kräuselte die Lippen etwas. Weiße Schokolade, Sahne und Butter. Und aus den paar Sachen sollte er irgendetwas halbwegs Ansehnliches machen? Erneut seufzte Shikamaru und versuchte sich irgendwie mit seinem Schicksal zu arrangieren.

'Komm schon, sie freuen sich darüber' hatte Choji gesagt. 'Das ist ganz leicht' hatte Choji gesagt. Wieso nur glaubte er seinem gutmütigen Freund nicht wirklich?

White Day... der Tag, an dem die Männer den Frauen etwas schenken mussten. Wie Valentinstag... nur umgekehrt. Der junge Naraspross fand diesen Brauch irgendwie dämlich. Wer legte den fest wann, wieso und wem er etwas schenkte? Und dann musste es auch noch selbstgemacht sein. So ein Blödsinn! Sein Vater machte sich deswegen schon seit einem Monat total verrückt. Na gut... bei einer solchen Furie wie seiner Mutter vielleicht auch besser für ihn. Die machte ihn nur einen Kopf kürzer, wenn er heute nicht mit einer besonderen Schokolade bei ihr auftauchte. Da wurden selbst gestandene Männer zu reumütigen Pantoffelhelden... Und jetzt stand ihm das Gleiche bevor? Wie lästig. Wieder seufzte Shikamaru – er musste aufpassen, dass das nicht zur Gewohnheit wurde. Hoffentlich hatte Choji sich die ganze Sache gut überlegt...
 

Mit kräftigem, deutlichem Klopfen meldete der dunkelhaarige Shinobi schließlich seine Ankunft beim Sitz des Akimichi-Clans: „Oi, Choji. Hier bin ich!“ Er rief nach seinem besten Freund und trat etwas zurück, um zu sehen, ob er vielleicht in einem der Fenster etwas sehen konnte. Doch da hörte er bereits ein dumpfes Poltern, gefolgt von stapfenden Schritten. Das war entweder Choza-san oder sein bester Freund. Niemand sonst machte beim Laufen solch einen Lärm.

Als die Tür schließlich aufflog erkannte er aber Choji, der erfreut grinste: „Shikamaru-kun, da bist du ja endlich.“ Wie immer wirkte der gemütliche, junge Mann absolut gut gelaunt und fröhlich. Damit war er zumindest momentan das komplette Gegenteil seines Freundes. „Komm rein, ich hab' schon alles vorbereitet. Wir können sofort anfangen.“ Anscheinend war Choji schon richtiggehend aufgeregt deswegen. Er trat beiseite, damit Shikamaru eintreten konnte. Dieser gab nur ein leises Brummen von sich.

„Yeah... Jippy...“ Noch immer war der Shinobi von dem ganzen Unterfangen wenig begeistert. Viel lieber hätte er sich draußen die Wolken angesehen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen, als gleich mit Choji in der Küche zu stehen. Aber was tat man nicht alles mit und für seinen besten Freund.

„Gut, bringen wir es hinter uns.“ Shikamaru stellt die Tüte, die er mitgebracht hatte, auf der Küchentheke ab. Er streckte sich leicht, ehe er seine Arme hinter dem Kopf verschränkte und sich dann erwartungsvoll an den Braunhaarigen wandte.

„Nicht so negativ. Warte es ab, das wird lustig.“ Klar, wenn es um Essen ging, war für Choji alles lustig. „Und deine Mutter wird sich ganz bestimmt auch darüber freuen.“ Um seine Worte zu unterstreichen nickte der gemütliche junge Mann noch einmal und klopfte seinem besten Freund aufmunternd auf die Schulter.

Danach wandte sich Choji dem Schrank zu, um einen Topf und eine Schüssel aus diesem zu nehmen. Den Topf drückte er Shikamaru in die Hand. Dieser runzelte die Stirn und man sah kleine Fragezeichen um seinen Kopf herum fliegen... metaphorisch. Es passierte wahrlich nicht oft, das man ihm Küchenutensilien in die Hand drückte. War es überhaupt schon mal passiert?

Choji sah seinem besten Freund an, das er keine Ahnung hatte, was er jetzt mit dem Topf machen sollte. „Du musst ihn mit Wasser füllen, etwa bis zur Hälfte und dann auf den Ofen stellen.“

„Ich dachte wir machen Schokolade?“ Fragend legte Shikamaru den Kopf auf die Seite.

„Ja, aber irgendwo müssen wir die Schokolade ja schmelzen.“ Da kannte sich jemand gut aus. Lag vielleicht daran, weil er selbst gerne aß. Wer gerne aß, der kochte meist auch gut.

Shikamaru, der nun ebenso in die Kunst des Kochens eingeweiht werden sollte – ob er wollte oder nicht – nahm sich nun den Topf und befüllte diesen, wie ihm aufgetragen, bis etwas zur Hälfte mit Wasser. Danach hievte er ihn zurück auf den Ofen – wie Choji gesagt hatte.

„Und nun?“

„Schau zu und lerne“ grinste der Akimichispross und machte dem Wasser erst einmal Feuer unter dem Hintern. Danach platzierte er die Schüssel genau darauf.

„Sieht nicht sonderlich kompliziert aus...“ stellte Shikamaru Schulterzuckend fest.

„Du musst jetzt deine Schokolade klein machen, um sie dann dort hinein zu tun. Ich hab meine schon.“

„Wieso schmeißen wir nicht einfach den ganzen Block dort hinein?“

„Weil man das nicht so macht. Los, geh klein machen.“ Auch wenn sonst der Dunkelhaarige unter ihnen die Führung übernahm, in der Küche war eindeutig Choji der Boss.

So fügte sich Shikamaru ganz brav – wenn auch einmal mehr seufzend – und packte die Schokolade aus seiner Tüte. Er legte den Block vor sich... und betrachtete ihn dann erst einmal nur. Ein Kasten weißer Schokolade. Wie sollte er diesen jetzt klein bekommen? Sein Blick wanderte durch die Küche und ihm stach ziemlich schnell eine flache Pfanne ins Auge.

Da sein Freund gerade beschäftigt war, zuckte er nur mit den Schultern. Er angelte sich die Tamagoyaki-Pfanne – die man eigentlich für Omeletts verwendete – um mit dieser auf den Schokoblock einzuschlagen. Choji hatte ja nur gesagt, dass er diesen klein machen sollte – nicht wie. Und so versuchte er es eben mit der Holzhammermethode. Die ging ja bekanntlich auch schneller und er hatte einfach keine Lust jetzt minutenlang Schokolade zu zerbröseln.

Dies entging seinem Freund allerdings nicht und er sah mit leicht entsetztem Blick zur Seite: „Was machst du denn da?“

„Die Schokolade klein...“

„Mit der Tamagoyaki-Pfanne?“

„Ähm...“ Shikamaru sah auf das Küchenutensil in seinen Händen und dann auf das Schokoladenmassaker vor sich. „... Nein?“

Dieses mal war es an Choji aufzuseufzen: „Du magst vielleicht sonst sehr intelligent und ein großer Taktiker sein, aber in der Küche bist du eine Niete.“

„Wenn du mir nicht sagst wie...“

„Ja, womit denn wohl? Deinen Händen!“ Der gemütliche Shinobi schüttelte mit dem Kopf und Shikamaru schnitt ihm eine Grimasse: „Aber das dauert so lang. So ging es schneller.“

„Geh an den Topf und rühre vorsichtig. Ich mach deine Schokolade in die Schüssel... bevor du noch mehr kaputt schlägst.“ So tauschten die beiden besten Freunde die Plätze und während der eine bedächtig rührte, bröckelte Choji die letzten Überlebenden des Massakers noch hinein in die Schüssel. Langsam verflüssigte sich die Süßigkeit und wurde zu einer geschmeidigen Masse.

„Und wie lange soll ich das jetzt noch rühren?“

„Hmmm... noch ein bisschen weiter...“ Choji griff nach Butter und Sahne, um diese zu der Schokomasse zu geben. Shikamaru, der zum Rührer degradiert worden war, beobachtete dies, konnte sich aber noch immer nicht ganz vorstellen, was aus all dem werden sollte.

Fast beschwörerisch beobachtete der Küchenmeister die weiße Creme... so als würde er die Zukunft darin lesen können. „Irgendetwas fehlt noch...“ Nachdenklich tippte sich der junge Mann mit den Zeigefinger gegen das Kinn. Er wanderte durch die Küche – während Shikamaru weiterhin tapfer rührte. „Oh, ich weiß.“ Mit einem vergnüglichen Grinsen nahm er eine kleine Flasche aus dem Küchenregal.

„Und das ist jetzt was?“

„Rosenwasser“ erklärte Choji weise, womit er sich wieder nur einen fragenden Blick einfing.

„Wieso braucht man Wasser, was nach Rosen schmeckt? Kann mir nicht vorstellen, dass die so lecker sind.“

„Das schmeckt nicht nach Rose... aber es riecht gut. Da.“ Er hielt Shikamaru das kleine Fläschchen unter die Nase. Dieser schnupperte, verzog dann aber das Gesicht.

„Näh... ist wohl eher so ein Mädchending.“ Roch ihm persönlich zu blumig und zu süß und zu kitschig.

„Deiner Mutter wird es gefallen, glaub mir.“

„Also, dafür das du so schüchtern bist und von dir glaubst niemals eine Frau zu finden, kennst du dich aber wirklich gut aus.“ Jetzt grinste der Dunkelhaarige leicht und boxte Choji kameradschaftlich mit dem freien Ellenbogen in die Seite. Mit dem anderen Arm war er ja noch immer mir rühren beschäftigt.

„Shi... Shikamaru...“ Sogleich lief der sanftmütige Shinobi flammend rot an, sodass sich seine Gesichtsfarbe kaum mehr von seinem Anzug abhob. Beschämt senkte er seinen Kopf. Dem schüchternen Akimichispross war es ziemlich peinlich über dieses private Thema zu sprechen... selbst mit seinem besten Freund. Doch dieser blieb locker und lachte nur vergnüglich.

„Man, sei doch nicht gleich wieder so verlegen.“

„Glaubst... glaubst du wirklich, dass ich einmal ein Mädchen für mich interessieren wird? Also... so richtig?“ Unsicher sah Choji zu seinem besten Freund, welcher noch immer munter grinste.

„Aber klar doch. Ich meine – du bist ein superstarker Shinobi und bei deinen Kochkünsten schmelzen die Mädels doch dahin.“

„Meinst du?“

„Hab ich dich jemals angelogen?“ Shikamaru zwinkerte und das Gesicht seines Gegenübers hellte sich glücklich auf.

„Danke, Shikamaru-kun...“

„Aber wo wir gerade bei schmelzen sind... wie lange muss ich das hier eigentlich noch rühren?“ Er sah in den Topf und beobachtete die helle Schokomasse.

„Ich glaube, das reicht jetzt erst einmal.“

„Endlich... mein Oberarm krampft sich schon...“ Mit einem erleichterten Seufzen legte der Ninja den Löffel beiseite. „Und jetzt?“ Jetzt hatten sie flüssige Schokolade. War noch nicht sonderlich spektakulär.

„Jetzt geben wir sie auf ein flaches Blech und lassen sie ein wenig abkühlen. Und dann formen wir daraus Herzen.“

Herzen?“ Eine Augenbraue hob sich etwas in die Höhe und Choji begegnete ein ziemlich ungläubiger Blick.

„Natürlich, was denn sonst?“

„Weiß nicht... kleine Monster oder so. Würde passen.“

„Shikamaru!“ Der freche Shinobi bekam einen etwas mahnenden Ausdruck zugeworfen, während Choji die Schokomasse auf ein Blech goss und erst einmal bei Seite stellte. Verführerisch roch sie in jedem Fall und er musste sich beherrschen nicht einmal mit dem Finger etwas zu stibitzen.

Während die Süßigkeit somit zeit hatte etwas fest zu werden, spülten die beiden besten Freunde eilig die paar Küchenutensilien, wobei Shikamaru abtrocknete, während sein Partner spülte.

Erst, als sie das erledigt hatten, griff Choji zu einem kleinen Tongefäß auf dem Schrank.

„Noch mehr geheimes Zeug, damit alles gut riecht?“ Erstaunlich, was es hier alles gab.

„Nein, das ist Reisstärke. Damit lässt sich die Schokolade besser formen und klebt nicht so an den Fingern.“ Auch wenn das durchaus lecker sein konnte.

„Oh Gott... wie damals als wir Kinder waren und man uns Ton vorgesetzt hat, damit wir daraus irgendwelche hübschen Figuren basteln. Ich dachte aus dem Alter bin ich mittlerweile raus. Aber was tut man nicht alles für seine Mutter...“ Auch wenn sie manchmal – oft – eine anstrengende Furie war. Wehe trotzdem, wenn sich die ganze Schinderei nicht lohnte. So viel hatte er ja schon seit einer gefühlten Ewigkeit nicht mehr im Haushalt getan. Hatte er überhaupt schon einmal etwas im Haushalt gemacht?

„Shikamaru-kun, hör auf zu träumen. Lass uns weiter machen.“ Choji nickte neben sich und wieder begab sich der andere vertrauensvoll in seine Hände. Was blieb ihm auch anderes übrig?

„Mach dir ein wenig davon auf die Hände und auf die Arbeitsfläche, dann können wir beginnen.“ Er machte es vor und reichte das kleine Tonschälchen dann an seinen Freund weiter. Dieser betrachtete sich das feine Pulver ein wenig. Und das sollte ihnen jetzt helfen aus der klebrigen Masse irgendetwas Hübsches zu formen? In ihm schlummerte eigentlich kein großer Künstler... und das mit der Fingerfertigkeit war außerhalb seines Shinobidaseins auch eher unterentwickelt. Aber Choji war der Koch von ihnen... er musste es wissen.

Und so rieb Shikamaru sich großzügig mit dem Mehl die Hände ein... wobei die Hälfte mal wieder daneben ging.

„Schon ein bisschen seltsam“ stellte er fest und schlug die Handflächen ineinander, um das überschüssige Mehl los zu werden. Eine Idee, die sich gleich darauf als nicht besonders gut heraus stellte, denn das fein verteilte Pulver in der Luft reizte unwillkürlich die Nase des Schwarzhaarigen. Leicht schielte er auf die Spitze dieser. Ein Wackler nach links... ein Kratzen rechts... doch das kribbelnde Gefühl ließ sich nicht mehr zurück halten.

„Shikamaru... ni...!“ Doch die Worte Chojis kamen zu spät. Herzhaft nieste der junge Mann und verteilte damit das gesamte weiße Pulver um... auf... und neben ihnen.

Nur langsam legte sich der leichte Nebel um sie herum, wobei ein leichtes Brummen vom Nichtschuldigen kam: „Du solltest dir die Hände einreiben und es nicht inhalieren...“ Ein Seitenblick glitt zu dem jungen Mann neben ihm.

Dieser erwiderte diesen in ähnlicher Weise: „Ich weiß... war so auch nicht geplant...“

„Du siehst lächerlich aus mit diesem ganzen Mehl...“

„Kann ich nur so zurück geben...“ Gleichzeitig sahen sich die beiden jungen Männer an und gleichzeitig begannen sie zu grinsen und stimmten schließlich zusammen in ein herzliches Lachen ein.

Sie konnten zwar nur einander sehen, waren sich jedoch sicher, das sie selbst auch absolut komisch aussahen.

„So könnten wir selbst die stärksten Gegner in die Flucht schlagen. Als Gruselgeister.“ Shikamaru versuchte sich an einem besonders furchteinflößenden Gesichtsausdruck – woran er kläglich scheiterte. Das brachte Choji noch mehr zum Lachen.

„Wohl eher, weil unsere Gegner vor Lachen sterben.“

„Wäre doch mal eine willkommene Abwechslung. Würde uns einiges an Arbeit und Zeit sparen.“ Shikamaru strich sich die Lachtränen aus den Augenwinkeln. „Machen wir weiter. Andernfalls werden wir heute gar nicht mehr fertig und dann macht meine Mutter mir die Hölle heiß.“

„Das wird sie wohl auch so, wenn du so nach Hause kommst.“

„Dann sag ich einfach, dass es deine Idee war.“ Ein wenig kindisch – untereinander konnten sie das sein – schnitt der Schwarzhaarige seinem Freund eine Grimasse, ehe sie sich endlich dem zu wandten, wieso sie eigentlich hier waren.

„Also, du musst dir etwas Schokolade nehmen. Dann rollst du eine Kugel daraus. Die drückst du dann ein wenig zusammen. Anschließend formst du so eine Spitze und rundest es oben ein bisschen ab und fertig ist das Herz.“ Mit flinken Fingern hatte Choji aus einem kleinen Teil der Schokolade eine hübsche, kleine Herzpraline geformt. Leider guckte Shikamaru erneut wie eine Kuh, wenn es gewitterte. Er blinzelte und kratzte sich dann leicht an der Wange.

„Ähm... ja... klar... ganz leicht...“ Stirnrunzelnd schnappte sich der Ninja einen Teil der Schokolade, rollte diesen zu einer Kugel, die er platt drückte und dann genauso zuspitze und abrundete, wie Choji zuvor, und hatte eine...

„Hm... sieht nicht aus wie ein Herz... Eher wie eine verkrüppelte Maus oder so“ stellte der talentiertere der beiden Bäcker mit einem Blick über Shikamarus Schulter fest.

Dieser zog eine Schnute: „Noch mal!“ Enthusiastisch griff er sich wieder Schokolade und formte diese zu...

„Jetzt sieht aus aus wie eine verkrüppelte Glocke aus...“

„Gnah, dann eben noch ein Versuch!“

Das gleiche Spiel mit dem Ergebnis eines...

„Ein Hund!“

„Das gibt’s doch nicht! So schwer kann das doch nicht sein!“ Langsam wurde Shikamaru etwas genervt. Energisch griff er wieder nach der Süßigkeit, um gleich darauf einen erneuten Versuch zu starten, aus dem schlussendlich...

„Wieder ein Hund...“ meinte Choji trocken und sein Freund raufte sich frustriert die Haare, ehe er einen beleidigten Flunsch zog.

„Sowas blödes. Ich mag nicht mehr!“ Diese bescheuerte Schokolade versuchte doch gerade ihn zu verarschen. Er besiegte die stärksten Shinobi und bekam das nicht auf die Reihe? Das konnte doch nicht wahr sein!

Choji seufzte nachsichtig und legte seinem Freund die Hand auf die Schulter.: „Komm' ich zeig' es dir noch einmal. Wir machen es zusammen.“ Er versuchte Shikamaru ein bisschen aufzumuntern und zu motivieren.

Dieser seufzte langgezogen: „Na schön... ausnahmsweise...“ Begeistert war er ja nicht, aber jetzt waren sie schon so weit. Daher wandte er sich nun wieder aufmerksam den Handgriffen Chojis zu, der es noch einmal Schritt für Schritt gemeinsam mit ihm machte. Und tatsächlich nahm jetzt das Herz des Schwarzhaarigen etwas mehr Gestalt an.

„Sieht doch gar nicht so schlecht aus...“

„Zumindest näher dran, als vorhin noch.“ Choji grinste neckisch.

„Ich bin halt kein großer Bäcker.“ Shikamaru zuckte mit den Schultern. Damit konnte er aber ganz gut leben. Immerhin würde seine Frau später für ihn kochen und backen, während er den ganzen Tag Shogi spielte.

„Erstaunlich bei deiner Intelligenz...“

„Auch ein Genie kann nicht alles können.“

Der Akimichispross lachte vergnüglich und nickte nur zustimmend zu diesen Worten: „Komm, sehen wir mal, welche Kunstwerke du noch zu Stande bekommst.“ Gut gelaunt wandte sich der junge Shinobi wieder ihrer Aufgabe zu und dieses Mal machte auch Shikamaru munter mit. Anscheinend war es doch nicht so doof, wie er anfangs angenommen hatte. Okay, zwar erkannte man noch immer nur mit viel Fantasie die Herzen des Schwarzhaarigen, aber er gab sich Mühe und hatte am Ende tatsächlich aus der Schokolade ein ganzes Blech voll Fantasieherzen geformt.

„Geschafft!“ Zufrieden strich sich der etwas grobmotorische Shinobi über die Stirn und verteilte damit ein kleines bisschen Teigrest, welches noch an seinen Fingern geklebt hatte, auf eben dieser.

„Jetzt müssen sie noch etwas fester werden.“

„Klingt für mich nach einer Pause?“ Shikamaru warf einen Seitenblick zu Choji.

Dieser schielte in ähnlicher Weise zurück und schmunzelte: „Ich denke du glaubst richtig...“ Gemeinsam stimmten die Freunde in ein Lachen ein und ließen die Küche fürs erste Küche sein, um sich im Freien etwas in die Sonne zu legen und die Wolken zu beobachten... die Lieblingsbeschäftigung der beiden jungen Shinobi...
 

Es vergingen einige Stunden, ehe Shikamaru sich auf den Heimweg machte – im Arm das hübsch verpackte Geschenk für seine Mutter. Zugegeben... Choji hatte es eingepackt und mit einer netten Schleife verziert. Er selbst war eben doch zu grob für solche filigranen Arbeiten. Immer wieder bewies sein bester Freund dabei aber, wie sachte und vorsichtig er sein konnte... trotz seiner Größe und Körperfülle. Choji war eben doch der Feinfühligste von ihnen.

Leicht sah der Shinobi zum Himmel. Es dämmerte mittlerweile. Die Sonne verschwand gerade hinter den Bergen und schickte die letzten goldenen Strahlen über das Dorf. Lang wurde dabei sein Schatten auf die Straße geworfen. Ein schöner Abend. Ob dieser auch so schön bleiben würde?

„Ich bin wieder da“ schickte Shikamaru einen Ruf durch das Haus, als er wieder daheim angekommen war. Er legte gerade seine Schuhe ab, als auch schon eine lautstarke Antwort auf sein Heimkommen erhallte.

„Nara Shikamaru! Wo zum Teufel kommst du jetzt her?!“ Der Dunkelhaarige seufzte. Seine Mutter hatte ja wieder eine Superlaune. Hatte sein Vater das mit dem Geschenk etwa verbockt?

Prompt kam diese auch schon um die Ecke gestapft und erschrak erst einmal beim Anblick ihres Sohnes. An diesem klebten nämlich immer noch reichlich Mehl- und Schokoladenreste.

„Hast du dich mal angesehen? Du siehst aus wie ein Schwein!“ wettere sie sogleich weiter und Shikamaru rollte leicht mit den Augen. „Roll nicht so mit den Augen, Freundchen!“ Yoshino schwang den Kochlöffel und gab ihrem Sohnemann damit einen Klaps auf den Kopf.

Dieser murrte etwas auf: „Autsch, das tat weh!“

„Sollte es auch. Und wenn du nicht gleich ins Badezimmer verschwindest, wird es noch mehr weh tun!“

„War ja klar...“ Der Schwarzhaarige zog einen Flunsch und wollte sich gerade dem Willen seiner Mutter fügen – war meist schlauer – als er noch einmal stoppte und sich herum wandte. Er reichte ihr das kleine Päckchen. „Einen schönen White Day, Mutter...“ Er sah sie an und einen Moment herrschte Schweigen... ehe sie stutzte. Was hatte er da gesagt?

Etwas zögernd nahm sie das kleine Paket: „Das hast du gemacht?“

„Naja... Choji hat geholfen und eingepackt.“ Der junge Shinobi zuckte leicht mit den Schultern und wollte damit eigentlich hinauf ins Badezimmer, doch da umschlangen ihn auch schon die Arme seiner Mutter und drückten ihn fest an sie. Jetzt war es an ihm zu stutzen.

„Danke, mein Junge“ seufzte Yoshino. Liebevoll drückte sie ihm einen mütterlichen Kuss auf die Wange.

Shikamaru jammerte: „Mama, lass das! Ich bin doch kein kleiner Junge mehr!“ Doch sie ließ sich gar nicht an seinen Worten stören und herzte ihren Ältesten. Dieser seufzte und lächelte. „Gern geschehen, Mama“ sprach er leise und ließ die Freude und auch die Küsse seiner Mutter dieses Mal einfach geschehen.

Zum Glück war nur einmal im Jahr White Day...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  NadiraUchiha
2016-08-15T11:46:21+00:00 15.08.2016 13:46
Wer hätte gedacht, dass eine FF wo zwei Jungs für ihre Mütter backen so cute und lustig sein kann? Es ist ja eigentlich eine einfache und schöne Idee, aber durch deinen tollen Schreibstil wurde sie lustig. Das Ende finde ich extrem cute :) Natürlich hat Yoshino anfangs rumgemeckert, so wie sie halt ist, womit du sie wirklich gut dargestellt hast. Und wie sie dann am Ende so happy ist, ist echt süß :)
Den Titel der FF finde ich passend. Außerdem finde ich gut, dass es hier nicht um Liebe zwischen einem Paar gibt, sondern dass hier auch mal Liebe zwischen Mutter und Sohn gezeigt wird :D
LG
Nadi
Von: abgemeldet
2013-04-10T15:21:23+00:00 10.04.2013 17:21
Yoshino hat letztlich doch noch bemerkt, was für einen tollen Sohn sie hat :D Ist aber auch wirklich aufmerksam von Shikamaru und Choji an ihre Mütter zu denken.

Ich finde deine Fanfiction wahnsinnig witzig, denn Choji und Shikamaru haben nicht nur sich aneinander zum Lachen gebracht, sondern auch mich :) Dein Schreinstil bringt jeden Witz gut zur Geltung und es war auch eine gute Idee, so viel mit wörtlicher Rede zu arbeiten. Das Einzige, was mir ein Dorn im Auge der Fanfiction war, war dieses "-kun". Ich bin kein großer Fan davon, aber das ist wirklich eine Kleinigkeit, die dich eigentlich nicht zu interessieren braucht XD

Die Grundidee deiner Story war gut gewählt. Ich hätte niemals damit gerechnet, dass Choji ein guter Koch ist und Shikamaru derart unkreativ. Ein Genie, kann eben nicht alles und ich fand es toll, dass du das so schön eingebaut hast. Ich finde deine Charakterwahl ist allgemein der Hammer. Ich habe nicht so viele Choji und Shikamaru Friendship Fanfictions gelesen und diese ist ein sehr gutes Beispiel wie es gehen kann. Die beiden gehen schließlich durch Dick & Dünn.

Ein wirklich humorvoller One-Shot, der nur weiterzuempfehlen ist <3

Lieb Grüßt,
abgemeldet
Antwort von:  RedFlash
10.04.2013 17:30
Ach, was für ein lieber Kommentar, ich denke dir sehr dafür. ^^
Und es freut mich, dass ich dich mit meinem Zeilen unterhalten konnte.

Hihi - um vielleicht die Wahl von Shikamaru und Chouji zu erklären... ich bin ein Freund von so richtig tiefen Männerfreundschaften. Wenn sie so durch dick und dünn gehen und alles seit der Kindkeit miteinander erleben. Über so etwas schreibe ich besonders gerne und ein bisschen Ironie in der Geschichte verleiht dem noch die richtige Würze. ^^
Ich mag es ganz gerne mal Freundschaftn aus einem anderen Blickwinkel darzustellen, etwas abseits von dem, was man so durch den Mange erfährt. Schließlich haben die Charaktere sicherlich auch noch eine Art Privatleben von dem man eher weniger erfährt und das lässt sich dann immer so schön ausbauen. ^^

Also, noch einmal vielen Dank für deinen Kommentar, ich hab mich wirklich gefreut. <3

Liebe und dankende Grüße, RedFlash


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