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Des Prinzen Diener

von

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Er saß auf dem inneren Fenstersims seines Schlafgemachs, schaute aus dem geöffneten Fenster und ließ den Blick über das umliegende, in Herbstfarben getränkte Land schweifen. Das war also jetzt „sein“ Königreich, das Königreich Alantiel – offiziell in 4 Wochen, wenn seine Krönungszeremonie stattfinden würde. Solange kümmerte sich der mürrische Regierungsberater Igor um die wichtigen Dinge.

Sein Vater, König Elson, hatte sich bei einem Staatsbesuch in einem fernen Land eine schwere Krankheit zugezogen und eine Woche nach seiner Rückkehr war er eines Morgens nicht mehr aufgewacht. Der Prinz empfand keine wirkliche Trauer, weil er nie ein enges Verhältnis zu seinem Vater hatte – er war nunmal König mit Leib und Seele. Er legte viel Wert auf die Bündnisse mit anderen Ländern und war deshalb die meiste Zeit unterwegs.

Seit Kindertagen musste sich der Königssohn in Dingen wie Schwertkampf, Bogenschießen, Reiten und Volksführung üben, da war sowieso nicht viel Zeit für ein gemütliches Familienleben.

Und so musste sich der Prinz mit dem Gedanken abfinden, dass er früher als gedacht der neue König dieses Landes werden würde, was ihm trotz seines sonnigen Gemüts nicht gerade leicht fiel.

Es klopfte an der Tür. „Ja, herein!“, rief der Prinz und ahnte schon, wer es sein könnte, weshalb er ein Lächeln aufsetzte und in Richtung Tür ging. Diese öffnete sich und die jüngste Magd des Schlosses, Roxana, trat herein. „Prinz Astar, Igor wünscht dich zu sprechen.“ „Mensch, Roxy, `Astar´ reicht auch, wie oft soll ich dir das denn noch sagen?“, lachte er und tätschelte den Kopf des schlanken, braunhaarigen Mädchens.

Sie kannten sich seit sie klein waren, weil Roxanas Mutter schon eine Magd im Schloss gewesen war, bis sie jedoch vor einigen Jahren verstarb und ihre Tochter die Nachfolge antritt.

Und obwohl es nicht üblich war, dass die Dienerschaft im selben Flügel wie die Königsfamilie wohnte, hatte Prinz Astar damals trotz der Empörung der Adelsleute darauf bestanden, dass Roxana nur 2 Zimmer weiter einzieht, weil er sie nicht alleine ohne Eltern im weniger luxuriösen Teil des Schlosses wohnen lassen wollte – schließlich war sie eine Freundin für den Prinzen, eigentlich die Familie, die ihm sein Vater nicht bieten konnte.

„Igor will mich sprechen? Schade, dass ich keine Lust habe mit dem verbitterten Sack zu reden“, scherzte der Prinz, verdrehte die Augen und ließ Roxana gar nicht erst ihre Empörung über seine Ausdrucksweise aussprechen, „Ja, ich weiß, so spricht ein zukünftiger König nicht – nur leider ist mir das auch egal!“ Er grinste frech und streckte der Magd die Zunge heraus. Diese knuffte ihn in die Seite und lachte: „Ihr seid mir ein Prinz, so wird das nie was! Nun geht schon zu Igor, er sagte, es sei wichtig“, und auf ihrem Gesicht erschien ein Ausdruck von Mitleid, denn sie wusste, dass der Prinz seine Schwierigkeiten hatte mit der großen Verantwortung, die nun auf ihm lastete, klarzukommen.

„Ist ja gut, ist ja gut“, seufzte er, „aber dann mach du dir wenigstens einen schönen Tag, Roxy.“

Er tätschelte noch einmal den Kopf der Magd und ging dann zügigen Schrittes und weniger gut gelaunt den Gang entlang.

Sein Schlafgemach lag im linken Hauptturm des Schlosses, das ein halbes Achteck bildete, und obwohl ihm nun eigentlich das des Königs zustand, wollte er in seinem Turm bleiben.

Igors Zimmer lag ebenfalls im ersten Stock direkt neben dem Kartenraum, in dem auch die wichtigen Regierungsfragen geklärt wurden.

Der Gang, durch den der Prinz schritt, war mit dunkelrotem Teppich ausgelegt, die Fenster zierten grasgrüne, schwere Vorhänge aus Samt, deren Nähte aus goldenem Garn waren. Vereinzelt schmückten die eisernen Rüstungen von alten, gefallenen Kriegsherren die Gänge.

Der König hatte manchmal von den anderen Königreichen und deren Schlösser berichtet, die oft eine sehr düstere und kalte Atmosphäre verbreiteten, doch Schloss Alantiel war keines dieser dunklen Bauten – es war ganz aus hellem Sandstein errichtet worden und nur das Dach war aus schwarzen Ziegeln.

„Kommt herein, Majestät“, sagte Igor, als Prinz Astar geklopft hatte. Er trat hinein, schloss die Tür hinter sich und ging auf den Kartentisch zu.

Igor war, wie üblich, mit einer dunkeln Hose und einem schwarzen Hemd gekleidet. Seine dunkelgrauen Haare waren zurückgekämmt und sein Bart war zwar voll, aber akkurat gestutzt.

„Was gibt es?“, fragte Prinz Astar ohne großes Interesse zu zeigen. „Es gibt ein paar wichtige Dinge zu besprechen, Prinz Astar. Setzen wir uns.“

Der dunkle, große Holztisch war bedeckt mit leeren, aber auch beschriebenen Pergamenten, dazwischen lagen schwarze Schreibfedern, sowie leere Tintenfässchen. Auch wenn Igor nicht sonderlich freundlich war, so machte er seine Arbeit anscheinend sehr konsequent. Er hatte schon sehr lange an der Seite des Königs gearbeitet und sein Tod machte ihm wahrscheinlich mehr zu schaffen, als Prinz Astar.

„Da ihr in 4 Wochen zum neuen König Alantiels gekrönt werdet, wäre es gut für Eurer Ansehen, wenn ihr eine Frau an eurer Seite hättet, damit das Volk seit langem wieder eine Königin hat. Ich möchte Euch niemanden aufdrängen, ich lege Euch lediglich nah, dass Euch das einen guten Ruf einbringen würde. Was sagt Ihr dazu?“, fragte Igor und schaute den Prinzen mit seinen dunklen Augen an.

Prinz Astar verzog keine Miene, weil er eigentlich selbst nicht so wirklich wusste, was er davon halten sollte. Zumindest hielt er die Idee nicht für völlig absurd und obwohl er sich vor seiner zukünftigen, großen Verantwortung etwas fürchtete, wollte er ein guter König werden.

„Nun ja, wie hast du dir das vorgestellt, Igor?“, stellte er die Gegenfrage. „Bitte fühlt Euch nicht hintergangen, Eure Majestät“, beschwichtige der Regierungsberater den Prinzen, der sofort die Augenbrauen gespannt hochzog, „aber ich war so frei 3 Prinzessinnen von unseren verbündeten Ländern auszuwählen und für die kommenden Tage einzuladen. Natürlich nacheinander, damit keine Streitereien zwischen den Mädchen entstehen. Ihr verbringt jeweils ein, zwei Tage mit Ihnen und dann entscheidet Ihr allein, welche Euch zusagt. Ich denke, es sollte keine Probleme geben, was die Bündnisse angeht – was sagt Ihr?“ Der Prinz lehnte sich zurück und schaute aus einem der Fenster.

Früher oder später würde ihm sowieso nichts anderes übrig bleiben, dachte Prinz Astar, und wenn wirklich eine nette Prinzessin dabei war – wieso nicht? „Also gut, einen Versuch ist es wert“, lachte der Prinz frech, „Wer sind die Prinzessinnen? Ich hoffe, du hast nicht gerade die Hässlichsten ausgewählt?“ „Eure Majestät!“, rief Igor empört, „Schon übermorgen wird Prinzessin Ephia aus dem Königreich Endona eintreffen. Sie ist etwas schüchtern, also solltet Ihr etwas behutsamer mit ihr umgehen. Dann folgt der Besuch von Prinzessin Kassandra aus Krützengrand, danach Prinzessin Aphrodia aus Kalandigrand.“

Der Prinz nickte und wollte eigentlich gerade aufstehen um zu gehen, als Igor mit dem nächsten Punkt begann: „Und nun was anderes. Als zukünftiger König müsst Ihr einen persönlichen Diener wählen. Er soll einer Eurer engsten Vertrauten werden und hat außerdem die Aufgabe Euer Leibwächter zu sein.“ „Und an wen hattest du da gedacht, Igor?“, runzelte der Prinz die Stirn. „Keine Sorge, nur weil ich der Diener, Leibwächter und Berater Eures Vaters war, braucht Ihr mich nicht auch wählen. Ich bin schließlich auch nicht mehr der Jüngste“, sagte der Grauhaarige und insgeheim war er erleichtert, dass er dem Prinzen nicht auch noch dienen musste.

„Heute Abend bei Eurem Mahl werden Euch drei Gänge serviert, jeweils von einem anderen Anwärter auf die Stelle. Sie werden sich Euch kurz vorstellen und nach dem Essen dürft Ihr wählen. Solltet Ihr nach ein paar Tagen mit Eurer Wahl unzufrieden sein, dürft Ihr natürlich erneut wählen. Es gibt genug, die an Eurer Seite dienen wollen, doch wählt weise, nicht allen ist bewusst, dass es einzig und allein um das Wohl des Königs geht. Viele sehen nur den Ruhm, der damit verbunden ist.“

Nach ewig sich hinziehenden Minuten und Stunden beendete Igor seinen Informationsstrudel und ließ den Prinzen gehen.

Prinz Astar schloss Igors Tür hinter sich und lehnte sich erst einmal an die Wand. Er seufzte tief, fuhr sich durch seine blonden Haare und ging dann in Richtung Haupttor um bei einem Spaziergang durch den Schlosswald etwas frische Luft zu schnappen.

Er schlenderte über einen der kleinen, blätterbedeckten Trampelpfade durch die Bäume und dachte über das nach, was Igor ihm alles gesagt hatte. „Ein Leibwächter? Als ob ich - Prinz Astar von Alantiel - das nötig hätte!“, lachte er und stemmte die Hände in seine Seiten. Doch es war niemand da, dem er den fröhlichen Prinzen vorspielen musste und so seufzte er beschwert.

Er liebte den Wald, der das Schloss umgab, die vielen alten Laubbäume, die jedem Sturm standhielten und jeden Herbst in solch einer Farbenpracht leuchteten, dass es einem die Sprache verschlug.

Der Trampelpfad führte zu einem kleinen Teich inmitten des Waldes. Die Sonne, die schon dabei war unterzugehen, sandte ihre letzten Sonnenstrahlen durch die Blätter und Äste der Bäume und verwandelte die Wasseroberfläche in einen goldenen Spiegel.

Der Prinz setzte sich auf einen Felsen am Ufer, der halb im Wasser verborgen war. Sein Antlitz spiegelte sich auf der goldenen Fläche und er stützte seinen Kopf auf die Hände.

Prinz Astar hatte die Schönheit seiner Mutter geerbt, die schon vor langer Zeit gestorben war, als er noch ein kleiner Junge war. Er hatte genau wie sie goldenblonde Haare, die in leichten Wellen auf seine Schultern fielen und zurückgestrichen waren, wobei einzelne Strähnen in sein sanftes, aber trotzdem männliches Gesicht ragten. Er schaute sich durch seine eigenen Augen an, die in einem glänzenden Violett leuchteten. Es war eine ungewöhnliche Augenfarbe, doch sie war „das“ Zeichen der Königsfamilie Alantiels und das seit Jahrzehnten, wenn nicht sogar seit Jahrhunderten. Sie verliehen ihm, trotz seines sonnigen Gemüts, eine geheimnisvolle Nuance.

Der Prinz schnippte ein Steinchen auf die Wasseroberfläche, sein Spiegelbild verschwamm und es schwappten goldene Kreise von der Stelle weg, wo das Steinchen ins Wasser getaucht war.

Würde er ein guter König werden? Würde ihn das Volk akzeptieren, respektieren und ja, vielleicht sogar mögen? Würde er denen helfen können, die auf seine Hilfe angewiesen waren?

Natürlich war es wichtig, mit den umliegenden Ländern Frieden zu halten und Bündnisse zu schließen – was das Hauptziel seines Vaters war – doch waren die „eigenen“ Leute denn zufrieden?

Auch wenn dies seine baldige Verantwortung nicht schmälern würde, so wollte er sich um seine Landsleute kümmern und ihnen ein guter König werden. Doch würde er das schaffen? Erreichen, was er sich vorgenommen hatte?

Er seufzte, schob die Zweifel in Gedanken von sich und stand wieder auf. „Keine Zeit für Trübsal!“, rief er sich selbst zu und machte sich auf den Weg zum Schloss, es würde schließlich bald dunkel werden, „Ich werde den Karren schon nicht gegen die Wand fahren!“

Außerdem würde der Prinz an diesem Abend noch eine bedeutende Entscheidung treffen müssen.

Als er die Treppen zum Schlosshof hinaufschritt, kam ihm die Magd Roxana entgegen. „Prinz Astar!“, rief sie aufgeregt, „Igor schickt mich, dich zu suchen. Wir haben uns Sorgen gemacht, du sollst doch nicht alleine unterwegs sein!“ „Roxy, es ist alles in Ordnung“, lachte der Prinz und wuschelte ihr durch die braunen Haare, „Kann man nicht einmal in seinem eigenen Wald spazieren gehen?“ Roxy lächelte verständnisvoll, sie wusste, dass der Prinz ab und an Zeit brauchte, um nachzudenken. Trotzdem machte sie sich Sorgen. „Die Anwärter sind im Laufe des Nachmittags angekommen. Du solltest dich in den Tafelsaal begeben“, informierte die Magd den Prinzen, ihr Blick veränderte sich und sie ließ den Kopf sinken. „Roxy?“, fragte Prinz Astar und legte seine Hand an ihre Schulter, „Was hast du?“ Sie seufzte tief und schaute ihn traurig an. „Wir bleiben doch Freunde, oder? Auch wenn du dann einen persönlichen Diener hast?“

Der blonde Prinz schaute sie perplex an und fing an herzlich zu lachen: „Du bist mir eine!“ Er kniff ihr in die Wange und sprang die letzten Stufen hoch. „Du bist doch wie eine Schwester für mich!“, rief er ihr noch zu und rannte dann zum Schlosseingang.

Roxanas traurige Miene verschwand und ein fröhliches Lächeln legte sich auf ihre Lippen. „Willkommen zurück, Eure Majestät.“

Die Wachmänner verbeugten sich als der Prinz sich dem Eingang näherte und öffneten ihm die große, aus schwerem Eichenholz angefertigte Flügeltür, die mit geschnitzten Ornamente verziert wurde. Wenn sie geschlossen war, vereinten sich beide Flügel zum Wappen Alantiels - ein goldener Wolfskopf auf schwarzem Grund.

Die Eingangshalle des Schlosses war ebenfalls, wie die Korridore, mit hochwertigem, roten Teppich ausgelegt, der goldene Säume besaß und sich in 3 Zweige aufteilte. Zwei reichten bis zu den Treppenansätzen, der mittlere Zweig führte geradeaus durch eine Tür in den Tafelsaal. Links und Rechts davon waren zwei prunkvolle Treppen errichtet worden, die in Halbkreisen nach oben führten.

Überall standen Pflanzen und duftende Blumen, große Fenster sorgten für Helligkeit, wenn tagsüber die vielen Kerzen nicht angezündet waren.
 

„Eure Majestät, ich möchte, dass Ihr mich informiert, wann Ihr wohin geht und wann Ihr wiederkehrt. Ich mache mir Sorgen“, belehrte Igor ihn mit strenger Stimme. Doch der Prinz ließ sich von dieser Autorität nicht einschüchtern, seine Augen wurden schmal und er setzte ein höhnisches Grinsen auf: „Dann werde ich mir meine neue Verantwortung wohl einmal zu Nutze machen und mir als zukünftigem König Privatsphäre einräumen. Es geht dich nichts an, solange ich meinen Pflichten nachkomme, Igor.“

Die Nasenflügel des mürrischen Beraters bebten einen Moment lang wütend, dann riss er sich wieder zusammen. „Wie Ihr wünscht, Eure Majestät“, murmelte Igor wenig amüsiert und gab Prinz Astar mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er nun in den Saal treten solle.

Der Speisesaal des Schlosses war, wie üblich in Königsschlössern, ein großer, langer Raum mit hohen Decken, an denen jedoch keinerlei Kronleuchter hingen. In jeder Ecke standen verschieden hohe, cremefarbene Kerzen, die alle ruhig flackerten und ein warmes Licht ausstrahlten. Die Eichenholztafel, in die das Wappen Alantiels eingestanzt war, stand mitten im Saal und man lief direkt darauf zu, wenn man den Saal betrat. Um die Tafel standen einige Stühle, der am Kopfende war jedoch der prachtvollste von allen. Auf dem Tisch lag ein samtener, schwarzer Läufer, der an den Tafelenden bis zum Boden hinabhing, darauf standen ebenfalls Kerzen, die den Raum erhellten.

Die große, lange Holztafel war bereits für den Prinzen gedeckt. Für die Königsfamilie war es üblich alleine zu essen, schließlich war „niemand würdig“ mit dem Hochadel zu speisen – doch das wollte der Prinz an seinem ersten Tag als König ändern, wenn es denn nicht schon vorher möglich war. Dieses einsame Essen war schrecklich deprimierend, fand er und deshalb sollten sämtliche Bedienstete – von denen gab es jetzt nicht allzu viele im Schloss – mit ihm an einem Tisch essen. Es war niemand dabei, den der Prinz nicht leiden konnte. Natürlich waren sie alle freundlich zu ihm – er war der Königssohn und sogar bald König, aber Prinz Astar merkte schnell, wenn jemand nicht so war, wie er vorgab zu sein.

Einzig Igor war ihm nicht ganz so sympathisch, er war bestimmt kein schlechter Mensch und hatte seinen Vater jahrelang unterstützt, aber er war einfach viel zu pflichtbewusst und traditionstreu.

Prinz Astar ließ sich auf den geschwungenen, mit Goldprägungen und Edelsteinen verzierten Stuhl nieder, dessen Sitzfläche mit schwarzem Samt bezogen war.

Um Igor noch ein Stückchen mehr zu ärgern, setzte er sich eher gelangweilt in den Stuhl und hing ein Bein über die Lehne. „Dann schick mal den Ersten herein, Igor“, befahl der Prinz und schaute gespannt zur Tür auf der linken Seite, die in die Küche führte, während der grimmige Regierungsberater zweimal laut in die Hände klatschte, dann entfernte er sich aus dem Saal.

Keine Augenblick später wurde die Küchentür aufgestoßen und großer, stämmiger Mann stürzte auf den Prinzen zu, der etwas erschrocken zurückwich.

„Ich bin Vladim Invonav“, stellte der Riese sich vor und verbeugte sich unnatürlich tief vor Prinz Astar. Er hatte pechschwarzes Haar, das streng nach hinten gestriegelt war. Ein Vollbart verdeckte den Großteil seines Gesichts, nur seine tiefschwarzen Augen stachen gefährlich hervor.

„Ich werde Eure Majestät mit meinem Leben schützen. Sollte sich jemand Euch nähern…“, drohte er und seine laute Stimme schallte durch den Saal, „WERDE ICH IHN TÖTEN!“

Prinz Astar zog seine linke Augenbraue hoch und schaute den mit einem Wandschrank vergleichbaren Mann prüfend an. „Ich denke, ich kann ganz gut auf mich selbst aufpassen“, sagte er völlig trocken. Er warf einen Blick auf Vladims leeren Riesenpranken und schaute ihn dann vorwurfsvoll an. „Hast du nicht etwas vergessen?“, fragte der Prinz zynisch. Vladims Augen wurden riesig und er verbeugte sich noch tiefer als zuvor. „Es tut mir leid, Eure Majestät, Ihr dürft mich bestrafen, oder ich werde mich nachher selbst bestrafen, Verzeihung, Verzeihung!“, rief er und seine tosende Stimme ließ die Kerzen im Raum heftiger flackern. Der Riese lief eilig zurück zur Küche und kam Sekunden später mit der ersten Speise des Prinzen wieder. „Hier, Eure Majestät“, schallte es und er stellte die Platte direkt vor Prinz Astar, „Soll ich es vorkosten? Wenn euch jemand vergiften möchte, muss es mich treffen, nicht Euch!“ Der Blonde Prinz fing an zu Lachen und prustete fast den Wein aus, von dem er einen Moment zuvor einen Schluck genommen hatte.

„Ich glaube kaum, dass mich hier jemand töten will, aber wenn du so einen Hunger hast, frag die Küchenchefin Lorin nach Etwas“, kicherte Prinz Astar und machte sich über den übereifrigen Diener lustig. Der war wohl ganz nach Igors Geschmack, dachte er sich. „Setz dich, dann kannst du mir etwas über dich erzählen“, befahl er dem großen Mann. „Nein! Falls Euch jemand angreift, muss ich kampfbereit sein, deshalb bleibe ich lieber stehen!“, erklärte Vladim selbstverständlich.

„So, so, du widersprichst mir also, ich glaube nicht, dass du das tun darfst“, ließ Prinz Astar ihn in die Falle tappen, „Aber nun gut, dann erzähl mir eben im Stehen von dir.“

Vladim redete von seiner Familie, dass alle Männer große Kämpfer waren und sein Volk dafür bekannt war, für den Patriotismus über Leichen zu gehen. Jeder Mann müsse in einem anderen Land Erfahrungen sammeln um eines Tages glorreich und stärker wiederzukehren.

Klingt so ziemlich nach Weltherrschaftsplanung, überlegte der Prinz und hatte sich schon längst gegen diesen bärtigen Schrank entschieden. Während dieser davon sprach, was er alles für seinen zukünftigen Meister tun würde, aß der Prinz seinen ersten Gang.

Nach kurzer Zeit ließ er Vladim gehen und seufzte, dann nahm er einen großen Schluck vom besten Wein Alantiels und rief den nächsten Anwärter hinein.

Die Küchentür flog auf und ein mageres Männlein betrat den Raum.

“Darf ich mich vorstellen, Eure Majestät!“, rief er und ging erhobenen Hauptes auf den Prinzen zu, „Ich bin Lord Igin aus Mitzlaff. Lasst mich Euch meine Dienste erweisen.“ Der Mann, der sicher fast doppelt so alt war wie Prinz Astar, verbeugte sich nahezu gar nicht. Nicht, dass der Prinz großen Wert darauf lag, aber dafür, dass dieser Mann ein Lord war, müsste er wissen, dass auch er Ehrfurcht zu zeigen hat. Prinz Astar nickte nur und schaute ihn erwartungsvoll an. Er hatte lichtes, dunkles Haar, das ziemlich kurz geschnitten war, nur sein spitzer Schnauzer war voll und penibel ordentlich in Form gestutzt. Er hatte eine kleine, spitze Nase, auf der winzige Brillengläser saßen, die ihm ein noch strengeres Aussehen verschafften. Seine Augen waren klein und stechend.

„Hier, Eure Majestät, Eurer Hauptgang“, sagte er abschätzig, „Eure Leibspeise, nicht zu heiß, mit den perfekten Kräuteraromen – genau nach Eurem Geschmack.“

Der Prinz erhob erneut seine linke Augenbraue, schaute ihn prüfend an und fragte dann: „Und woher willst du das wissen, Igin?“ „Lord Igin, bitte, Mylord. Ihr wollt mich doch nicht mit einem beliebigen Nicht-Adeligen gleichsetzen. Ich kenne Euch, Prinz Astar, ich sammelte seit einiger Zeit Informationen über Euch und habe Euch seit meiner Ankunft beobachtet, damit ich Euch als Diener besser als jeder anderen Folge leisten kann. Bitte verzeiht mir, doch ich, Lord Igin, bin der Beste um an Eurer Seite zu dienen!“

„Das lasst mal meine Sorge sein, Lord Igin“, winkte der Prinz missgünstig ab und betonte die Anrede des Mannes überaus ironisch. Er führte seine Finger an die Schläfen und versuchte ruhig zu bleiben. Wenn er etwas nicht leiden konnte, dann war es so eine Zeitverschwendung.

„Tretet ab. Ich möchte mein Mahl ´genießen´“, befahl Prinz Astar ungewohnt laut und es hallte durch den Saal. Lord Igins Augen wurden zu schmalen Schlitze und er trat entrüstet ab. Bevor er die Küchentür erreichte, räusperte sich der Prinz und sagte ohne aufzublicken: „Solltest du noch einmal so in meine Privatsphäre eingreifen, werde ich dich aus Alantiel verbannen.“

Mit einem Seufzen nahm der Prinz erneut einen Schluck von seinem Wein und hoffte inständig, dass der letzte Anwärter nicht die Krönung dieses Horrorszenarios war.

Lord Igin dampfte wütend ab und verließ noch in derselben Stunde das Schloss. „Ich werde wiederkommen…“, murmelte er noch, während er durch das Haupttor schritt.
 

„Vielleicht sollte ich mich einfach nur auf meine Nachspeise freuen und nichts erwarten…“, klagte der Prinz und klatschte zweimal in die Hände um den nächsten hineinzubitten. Er atmete einmal tief durch und schaute zur Tür auf, als diese ausnahmsweise mehr oder weniger „normal“ aufging.

Ein junger Mann trat in den Saal. Er hatte pechschwarzes Haar, das mit einem schmalen, weißen Band zu einem Zopf gebunden war und es hingen einige freche Strähnen in sein schmales Gesicht.

Er war sehr ordentlich gekleidet, fast schon ein wenig zu streng für Prinz Astars Geschmack. Er hatte dunkle, lederne Stiefel an, die zwar abgenutzt, aber doch gepflegt waren. Seine Hose war dunkelbraun, darüber trug er eine ärmellose, schwarze Weste mit braunen Nähten und darunter ein strahlendweißes, gerüschtes Hemd mit weiten Ärmeln, die an den Handgelenken eng anlagen.

Der dritte Anwärter trug ein silbernes Tablett mit der Lieblingsnachspeise des Prinzen darauf und ging mit sicherem Schritt auf die Tafel zu. Sein Gesichtsausdruck war ernst und er konzentrierte sich sichtbar auf seine Aufgabe.

Der Prinz musterte ihn eindringlich, dieser Mann schien „normaler“ zu sein, als die davor. Er betrachtete ihn von oben bis unten, als er auf ihn zulief, und als ihm eine Falte im Teppich auffiel, die Lord Igin bei seinem forschen Abgang hinterlassen haben musste, rief er „Vorsicht!“, doch da war es schon zu spät. Prinz Astar sprang auf, um den schwarzhaarigen Mann aufzufangen und die Vanillecreme flog in hohem Bogen durch die Luft direkt auf ihn zu. Gerade als der Prinz den dritten Anwärter vor dem Fall bewahren konnte, klatschte ihm die komplette Süßspeise inklusive der Waldfrüchte ins Gesicht. Das Silbertablett war klappernd zu Boden gegangen und rollte mit Schwung durch die Halle. Prinz Astar hatte den jungen Mann mit der einen Hand an der Taille und der anderen an seinem Arm gepackt. Als das Tablett schlussendlich nochmal schepperte, war es vollständig zum Liegen gekommen – dann herrschte einen Augenblick lang Stille.

Der Diener starrte den Prinzen entsetzt an, ihre Blicke trafen sich und eine seltsame Spannung dehnte sich aus. Die Augen des schwarzhaarigen Mannes waren so grau wie der Himmel über Alantiel an einem regnerischen Tag und trotzdem wirkten sie nicht kalt. Der äußere Rand der Iris war dunkel und wurde zur Mitte hin immer heller, bis die nachtschwarze Pupille einen starken Kontrast zur hellgrauen Farbe bildete. Die Zeit schien still zu stehen und sein Herz schlug wild in seiner Brust. Jetzt hatte er seine Chance verspielt, er würde niemals mehr diese Möglichkeit bekommen, der Diener dieses sagenhaft schönen Prinzen werden. Eine Welle der Verzweiflung überkam ihn und ihm wurde schwindlig. Sein Traum war geplatzt, wie konnte er sich auch so unbeschreiblich blöd anstellen? Die geheimnisvollen, veilchenfarbenen Augen des Prinzen sahen ihn an, ohne dass er dessen Gedanken erahnen konnte. Sie erwiderten einfach nur seinen Blick und mit Erstaunen musste er feststellen, wie wunderschön diese Spiegel der Seele waren. Lange, dunkle Wimpern umrandeten die mandelförmigen Augen. Seine geschwungenen Augenbrauen verliehen seinem Blick etwas Gutmütiges. Ein roter Schimmer legte sich auf seine Wangen und innerhalb von Sekundenbruchteilen überkam ihn eine weitere Welle der Verzweiflung, weil er einen so begehrenswerten und ansehnlichen Meister verloren hatte.

Dessen Gesicht war der Inbegriff von Ästhetik, so makellos, so sanft und doch stark und männlich. Die rosigen Lippen des Prinzen waren kunstvoll geschwungen und sahen weicher und schöner aus, als der hochwertigste Samt in ganz Alantiel. Er würde nie wieder diesen Anmut so nah bewundern können…alles war umsonst gewesen.

Die Vanillecreme rann an Prinz Astars Wange hinunter, sammelte sich zu einem Tropfen und platschte auf das Gesicht des Schwarzhaarigen.

In diesem Moment fing der Prinz an aus vollem Herzen zu lachen, sodass der ganze Saal von seinem Gelächter erfüllt war und die seltsame Spannung wie eine Seifenblase platzte. „Eure Majestät!“, rief der Anwärter aufgeregt und völlig durcheinander, „Verzeiht mir, ich bin so ungeschickt, ich werde sofort das Schloss verlassen, ich werde Euch nie wieder unter die Augen treten!“ Er wedelte wild mit den Armen und wollte irgendwie die Nachspeise von den Gewändern des Prinzen wischen. Der Prinz jedoch hielt sich den Bauch und sein Lachen wollte einfach nicht enden, bis er sich nach einer Weile wieder zusammenreißen konnte. „Ich glaube nicht, dass du deinen neuen Arbeitsplatz verlassen solltest, Kleiner“, zwinkerte der Prinz, fuhr mit einem Finger über den Vanillecremetropfen, der auf der Wange seines neuen Dieners gelandet war und leckte seine Leibspeise ab. „Köstlich…“, sagte der Prinz und verschloss einen Moment schmausend die Augen, „aber sag mal, wie ist dein Name?“ Der Diener starrte erneut fassungslos und konnte gar nicht erst antworten, bis Prinz Astar sein Kopf schief legte und ihn freundlich anlächelte. „J-James, James Finnigan, Eure Majestät!“, rief er und verbeugte sich anständig, „Und tausend Dank, Eure Majestät!“

„Nichts zu danken, James. Wer mir meine Leibspeise so…beschwingt serviert“, begann der Prinz, konnte seinen Satz jedoch nicht beenden, weil ihn erneut eine Welle der Belustigung überflutete.

Prinz Astar hielt sich mit einer Hand den Bauch, die andere legte er auf die Schulter seines neuen Dieners, um nicht umzufallen. Nach einigen Minuten, in denen James einfach nur fassungslos da stand und das schallende Gelächter des künftigen Königs über sich ergehen ließ, riss der Prinz sich langsam wieder zusammen und wischte sich zusammen mit der Vanillecreme die Freudentränen aus dem Gesicht.

„Nun gut, dann gehen wir mal zu Igor, er hat sicher den Vertrag vorbereitet“, sagte der Prinz weniger amüsiert und verließ, gefolgt von James, den Saal.
 

„Gute Nacht, Eure Majestät“, sagte James und verbeugte sich unterwürfig, als sie am Gemach des Prinzen ankamen. James neues Zimmer lag genau daneben.

Es war spät geworden, aber Igor hatte darauf bestanden, genausten die Pflichten und Dienste eines Königsdieners durchzukauen – der Prinz war sich sicher, dass James sich all dieser Sachen bewusst war. Der Schwarzhaarige hatte erzählt, dass er die Meisterschule der Dienerschaft besucht hatte – die einzige Akademie in Alantiel, die ausgezeichnete Diener hervorbrachte, weil sie dort das höchste Maß an Loyalität, Disziplin und Respekt erlernten.

„Dir auch, James“, antwortete der Prinz, gähnte herzhaft und legte seine schlanken Finger auf den Türknauf.

„M-mylord?“, stammelte der Diener und blickte erneut auf, „Entschuldigt bitte noch einmal mein furchtbares Missgeschick von vorhin!“ Er verbeugte sich abermals, jedoch noch tiefer als zuvor.

„Ach James!“, lachte Prinz Astar und schaute seinen neuen Diener amüsiert an, „nun hör schon auf, dich zu entschuldigen. So eine rasante Begrüßung hat mir noch keiner geboten!“ Er konnte sich gerade so zusammenreißen und unterdrückte den anschwellenden Drang erneut zu Lachen.

James wurde rot vor Scham, verbeugte sich wiederum und verschwand anschließend in seinem Gemach. Mit einem dumpfen Schlag fiel die schwere Eichentür ins Schloss, er lehnte sich mit geschlossenen Augen dagegen und seufzte einmal tief.

Dann fiel ihm ein riesiger Felsbrocken vom Herzen – er hatte es verdammt nochmal geschafft! Er war nun der Diener des Prinzen, der bald der Herrscher über das Königreich Alantiel sein würde. Die harte Arbeit auf der Meisterschule hatte sich gelohnt, das jahrelange Lernen und die schweren Prüfungen, bei denen er jedes Mal gebangt hatte.

Es war wie das Gefühl, das Sisyphos haben musste, wenn sein Stein irgendwann einmal nicht mehr den Berg hinabrollte – eine unbeschreibliche Erleichterung.

Der Diener betrachtete den gemütlichen Raum, den er von nun an als sein Eigen betrachten durfte. Im Gegensatz zum steinernen Boden in den Fluren und Gängen des Schlosses, waren die Gemächer mit einem dunklen Holzboden ausgelegt auf dem noch dunklere Möbel standen, zwischen denen ein paar Pflanzen das Gesamtbild verschönerten und eine gewisse Frische mit sich brachten.

In der Mitte des Raumes lag ein roter, gewebter Teppich, der mit goldenen Verzierungen geschmückt war. Rechts an der Wand, die an Prinz Astars Gemach grenzte, stand eine Kommode mit vielen Schubladen, in denen James seine Gewänder verstauen konnte. Betrat man den Raum, konnte man an der gegenüberliegenden Wand direkt aus einem der beiden Fenster schauen, die bei Tag das Sonnenlicht in den Raum führten und einen Blick auf den Innenhof des Schlosses ermöglichten. Eines der beiden Fenster bildete ein Mosaik aus vielen bunten Glasplättchen.

Unter dem rechten Fenster stand ein Schreibpult mit geschwungenen Standbeinen, auf dem ein kleiner Kerzenständer schwaches Licht spendete. Daneben stand ein großes Bücherregal, in dem jedoch noch nicht allzu viele Bücher standen. An der linken Wand befand sich James‘ neues Bett, es sah schon von weitem wolkenweich aus und mit einem seeligen Lächeln freute er sich, gleich in den Federn zu versinken. Auf einem kleinen Nachttisch leuchtete ein weiterer Kerzenständer mit warmem Licht.

Der Umkleidebereich war mit einem verzierten Paravent abgetrennt und stand am Bettende. Dahinter war ein großer Spiegel aufgestellt, vor dem James‘ Truhe abgestellt war – die Mägde mussten ihn hoch gebracht haben.

Der Schwarzhaarige hatte sich keine Viertelstunde umgeschaut, da fühlte er sich in seinem neuen Gemach schon wohl und war beeindruckt, wie gemütlich und warm es doch war. Vermutlich befand sich im Zimmer des Prinzen ein großer Kamin, der an kälteren Tagen Wärme für die naheliegenden Räume spendete.

Obwohl es schon spät in der Nacht war, öffnete er noch seine Truhe und räumte einige Dinge in seine Kommode. Seine wenigen Bücher verstaute er in dem massiven Regal, wo er auch die Schreibutensilien, die auf dem Pult standen, hineinräumte – er nutzte lieber seine eigene, schwarze Rabenfeder, um auf Pergament zu schreiben. Sie war schon abgenutzt und etwas älter, aber er hatte sie am Vorabend seines ersten Tages an der Dienerschaftsschule gefunden und mit ihr auch sämtliche Prüfungen bestanden, sie war also so etwas wie sein Talisman.

Mit einem letzten Blick aus dem buntgläsernen Fenster neben seinem Bett, löste er sein weißes Haarband, hauchte einen Kuss darauf und legte es sanft auf seinen Nachttisch.

Dann ließ er sich in die Federn sinken, rief sich noch einmal das schöne Antlitz seines zukünftigen Königs ins Gedächtnis und glitt zufrieden in einen erholsamen Schlaf.

Als der Prinz die Tür hinter sich schloss, atmete er tief durch. Ein kleines, warmes Feuer loderte in seinem Kamin und knisterte leise vor sich hin.

Was für ein Tag, dachte er erschöpft. Nachdem er sich die letzten Reste der Vanillecreme mithilfe der Waschschüssel und einem Waschtuch auf seiner Kommode weggewischt hatte, entledigte er sich seiner Kleider, hing sie über einen Stuhl der in der Nähe des Bettes stand und ließ sich mit einem wohligen Seufzer in die Kissen fallen.

„Hach Roxy, du bist die beste Betten-Aufschüttlerin!“, scherzte er leise und kuschelte sich unter seine federweiche Decke.

Er schloss seine veilchenfarbenen Augen. Nun hatte er also einen persönlichen Diener – James Finnigan. Er hatte ihm auf Anhieb gefallen, schließlich war er kein verbissener, gieriger oder zu Gewalttätigkeit neigender Bär, sondern ein durchaus gutaussehender, lustiger junger Mann und vielleicht würde er wirklich Freundschaft mit ihm schließen können. Warum nicht? Ich werde ihm morgen die Schlossländereien zeigen, überlegte Prinz Astar im Halbschlaf. Er erinnerte sich noch einmal an die rasante erste Begegnung und schlief mit einem Grinsen auf den Lippen endgültig ein.



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