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Stalker..

.. oder ich dachte, ich wäre dich endlich los.
von

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Minutenlang bin ich mir nicht sicher, wie ich mich verhalten soll und denke für wenige Sekunden lang sogar darüber nach, einfach aus dem Fenster zu springen, aber das wäre vermutlich die denkbar schlechteste Lösung, die ich überhaupt in Betracht ziehen könnte.

Noch bevor ich mich überhaupt vom Sofa erheben kann, steht mein bester Freund wieder vor mir, im Schlepptau ausgerechnet dich.

Jetzt brauche ich gar nicht erst darüber nachdenken, ihm von dir zu erzählen, immerhin kann ich das schlecht in deiner Anwesenheit tun.

„Ich.. ähm.. geh dann mal. Ihr wollt bestimmt unter euch sein.“, höre ich mich im selben Moment selbst murmeln, will gar nicht erst darüber nachdenken, warum du ausgerechnet den Mann aufgesucht hast, welchen ich inzwischen mit jeder Faser meines Herzens liebe.

„Bleib doch noch. Wir können doch auch zu dritt was machen.“, schlägt er mir als Antwort direkt vor, entlockt mir so ein fast schon hektisches Kopfschütteln.

„Ich.. muss noch zu meiner Mutter. Hab ich ganz vergessen. Ich ruf dich an!“, gebe ich so gefasst wie möglich von mir und dränge mich an euch beiden vorbei, noch bevor ihr überhaupt etwas sagen könnt, auch wenn ich das selbstgefällige Grinsen auf deinem Gesicht unmöglich ignorieren kann.
 

So schnell ich in diesem Moment kann, laufe ich wieder zu meiner Wohnung zurück, verbarrikadiere mich förmlich darin und kann doch nicht verhindern, dass ich wieder zu euch beiden abschweife.

Was hattest du ausgerechnet bei ihm zu suchen? Wusstest du am Ende vielleicht sogar, dass ich dort bin? Bist du mir vielleicht sogar gefolgt?

Aber warum hat er dich dann einfach so reingelassen? Hat dich sogar recht herzlich begrüßt?
 

Umso mehr ich darüber nachdenke, umso weniger Antworten finde ich darauf, schlafe schließlich total übermüdet ein – nur um am nächsten Morgen durch meine Klingel wieder aufzuwachen, welche mir in diesem Moment einfach nur auf die Nerven geht.

Murrend und total träge trotte ich nach dem Aufstehen auf die Tür zu, öffne diese doch eher etwas zaghaft und kann mich gegen ein Lächeln doch nicht wehren, als ich den Menschen vor der Tür erblicke, der mir momentan wichtiger ist, als alle andere.

„Lässt du mich rein oder muss ich die Brötchen vor der Tür alleine essen?“, fragt er sofort nach, entlockt mir so ein weiteres Lächeln, ehe ich an die Seite trete, um dich in meine Wohnung zu lassen.

Kurz sehe ich ihm nach, nachdem er sich bereits auf den Weg in meine Küche gemacht hat, folge ihm anschließend langsam und beginne damit, die Kaffeemaschine anzustellen, während er alles was man zum Frühstück braucht, wie selbstverständlich aus meinem Kühlschrank holt.

„Du warst gestern ganz schön schnell weg.“, beginnt er wenig später eher beiläufig ein Gespräch, was mich dazu bringt, mir sofort etwas auf die Lippen zu beissen.

„Ano.. hai. Meine Mutter wollte noch, dass ich vorbei komme und für sie einkaufe. Du weisst doch, dass sie mit ihrem gebrochenen Bein nicht alleine kann.“, entgegne ich leise, sehe ihn über die Schulter hinweg nur kurz an und hoffe gleichzeitig, dass er mir meine kleine Notlüge verzeiht.

„Hab ich denn was verpasst?“, füge ich sofort mit einem leichten Schmunzeln hinzu, auch wenn mir das nicht gerade leicht fällt, wenn ich darüber nachdenke, mit wem er den Rest des Tages in seiner Wohnung verbracht hat.

„Iie, wir haben uns einfach nur unterhalten und so.“, entgegnet er mir auch prompt, auch wenn er den verträumten Ausdruck in seinem Gesicht einfach nicht richtig unterdrücken kann.

„Wer.. war er überhaupt?“, will ich wenig später wissen, während ich mich nun ganz zu ihm umdrehe und ihn doch sofort mehr als nur ungläubig anstarre, als er ein fast schon seelenruhiges „Umi. Und wir sind zusammen!“, verlauten lässt, mich dabei regelrecht anstrahlt.
 

„Echt? Das ist ja super!“, versuche ich anschließend so ruhig wie möglich von mir zu geben, auch wenn tief in meinem Inneren gerade alles zerbrochen ist, was nur hätte zerbrechen können.

Nicht nur, dass er sich nicht in mich, sondern in dich verliebt hat, bricht mir das Herz, sondern die Tatsache, wie glücklich er dabei scheint und das ausgerechnet mit dem Mann, der mir mein eigenes Leben zur Hölle macht, den ich mehr hasse und auch fürchte, als alles andere auf der Welt.

„Find ich auch. Ich würde ihn dir auch gerne näher vorstellen. Immerhin bist du mein bester Freund und ich möchte, dass mein bester Freund meinen Freund kennt und mag.“, sprudelt es erneut aus ihm heraus, woraufhin ich lediglich nicken kann, auch wenn ich das für keine sonderlich gute Idee halte, immerhin weiss ich ganz genau, wer du bist.
 

Etwa zwei Stunden später stehe ich im Flur, um ihn zu verabschieden, bringe ein leichtes Lächeln zustande und ein Nicken, nachdem er mich gefragt hat, ob wir morgen abend etwas zusammen unternehmen wollen, vorerst jedoch nur er und ich.

Seufzend schließe ich dir Tür hinter mir, lehne mich mit der Stirn einen Moment lang dagegen und habe doch das Gefühl, dass sich mein Leben vollkommen gegen mich verschworen hat.
 

Unbewusst fiepe ich leise auf, als sich meine Klingeln ein weiteres Mal an diesem Tag bemerkbar macht, öffne die Tür mit einem einfachen „Hast du was vergessen?“, und weiche doch automatisch zurück, als ich ausgerechnet dich davor erblicke.

„Na.. hast du mich vermisst?“, richtest du sofort das Wort an mich und trittst auf mich zu, schließt die Tür augenblicklich hinter dir, was mich für einen kurzen Moment fast schon panisch werden lässt, immerhin will ich einfach nicht mehr länger als nötig mit dir in einem Raum sein.

„Was.. willst du hier?“, höre ich mich selbst mit zitternder Stimme sagen, drücke ich förmlich an die Wand hinter mir.

„Reden, Tomo.. wir haben uns so lange nicht gesehen.“, gibst du fast schon gut gelaunt zurück, grinst mich für einen kurzen Moment sogar an.

„Wir.. wir haben nichts mehr zu bereden.“, entgegne ich leise und beisse mir etwas auf die Lippen, sehe dich erneut fast schon panisch an, als du ein drohendes „Doch, Tomo.. haben wir. Und wir beide werden jetzt reden. Außerdem solltest du tun, was ich dir sage, sonst erfährt dein kleiner, naiver Freund, womit du früher wirklich dein Geld verdient hast und für wen du deine Beine breit gemacht hast!“, entgegen raunst, mein Kinn dabei mit einer Hand umfässt.

„Hast du mich verstanden!?“, fügst du augenblicklich hinzu und entlockst mir so ein panisches Nicken, woraufhin du noch ein ebenso kaltes „Gut. Dann kannst du ja jetzt endlich mal wieder die Beine für mich breit machen!“, verlauten lässt und mich fast schon brutal in Richtung Schlafzimmer schubst, ohne dass ich wirklich etwas dagegen tun kann.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Arisa-Yuu
2014-06-06T20:03:15+00:00 06.06.2014 22:03
Eigentlich mag ich Umi...aber in dieser FF ist er ein absolutes Arschloch!
Wie kann man nur so hinterhältig sein?
Tomo sollten seinem Freund schleunigst erzählen, wen er sich da angelacht hat und dann zur Polizei gehen..
Das gibt sicher noch ein Drama..eigentlich ist es schon eines. Armer Tomo.
Irgentwie schwant mir böses, aber ich will trotzdem wissen wie es weiter geht.
Also schön brav weiter schreiben!

HDGDL
Dein Waru


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