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Fight with me

von

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Kapitel 5

Die Sonne war schon fast ganz untergegangen, als Shuu die Burg erreichte. Bei sich trug er nur eine Tasche, die er sich über die Schulter geworfen hatte. Mehr besass er nicht. Etwas entfernt schaute er zum Burgtor. Links und rechts davon standen zwei Soldaten, jeder mit einem Speer bewaffnet. Sie standen regungslos da, doch der Ninja war sich sicher, dass sie ihn genau beobachteten und nur darauf warteten, dass er etwas verbotenes tat. Er fragte sich noch einmal selbst, ob das hier wirklich das war, was er wollte. Wollte er wirklich der Westarmee beitreten, unter dem Kommando von Okami und Mitsunari? Wollte er sein lockeres Leben einfach so aufgeben?

„Ja, das will ich“, sagte er leise zu sich selbst, als er sich mit festen Schritten dem Tor näherte. Irgendwann musste er anfangen, etwas aus seinem Leben zu machen. Die Wachen kreuzten ihre Speere vor ihm.

„Was willst du hier? Verschwinde, du hast hier nichts verloren“, sagte derjenige rechts von ihm.

„Okami erwartet mich“, sagte er wahrheitsgemäss.

„Davon wissen wir nichts. Verschwinde!“, sagte der eine harsch zu ihm. Shuu glaubte seinen Ohren nicht zu trauen. Das konnte doch nicht wahr sein.

„Es ist aber so. Geht doch rein und fragt ihn.“ So leicht würde er sich nicht abwimmeln lassen. Diese einmalige Chance wollte er jetzt nutzen, und er würde sich bestimmt nicht von ein paar Wachen einschüchtern lassen. Er war sich sicher, dass er beide mühelos ausschalten könnte. Aber das würde einen zu schlechten Eindruck hinterlassen.

Die beiden Wachen lachten ihn aus.

„Es ist ja wirklich lustig, dass du dich bemühst. Aber ganz ehrlich, was will ein Ninja wie Okami mit dir? Und ausserdem, wenn er nicht will, dass man ihn findet, kann man es auch nicht. Ich bezweifle, dass einer von uns ihn finden würde.“

Wütend biss Shuu die Zähne zusammen. Er hatte es nicht nötig, sich auslachen zu lassen.

„Okami persönlich hat mir gesagt, ich soll bei Sonnenuntergang zur Burg kommen. Ihr könnt lachen so viel ihr wollt.“

Keiner von den drei Männern hatte bemerkt, dass sie schon längst beobachtet wurden. Tsukiko hatte von ihrem Zimmer aus eine wunderbare Aussicht auf das Burgtor. Sie konnte zwar nicht hören, was gesprochen wurde, doch sie war sich sicher, dass Shuu ziemliche Mühe mit den Wachen hatte. Doch er schien sich nicht abwimmeln lassen zu wollen. Die Diskussion wurde immer hitziger, und als einer der Soldaten seinen Speer bedrohlich auf Shuu richtete, offenbar um ihn loszuwerden, beschloss Tsukiko einzugreifen. Sie hatte jetzt genug gesehen.

Sie nahm sich ihre Maske und kletterte anschliessend elegant aus ihrem Zimmer bis zum Innenhof hinunter.

„Da kommt Okami, fragt ihn doch“, sagte Shuu mit einem überlegenen Lächeln, als er den Ninja auf sich zugehen sah. Etwas erschrocken wandten sich die Wachen um.

„Gibt es irgendwelche Probleme?“, fragte Tsukiko gelassen und verschränkte die Arme. „Shuu, schön das du gekommen bist“, fügte sie noch hinzu. Sie grinste als sie die Reaktion der Wachen sah.

„Ähm, nein, keine Probleme“, sagte einer der Männer hastig. „Entschuldigt vielmals, Okami-sama. Wir wussten nicht, dass Ihr jemanden erwartet.“

„Seht ihr, ich habs euch doch gesagt!“, zischte Shuu wütend.

„Lass gut sein. Es ist ja nichts passiert. Folge mir“, sagte sie kurz angebunden und wandte sich von ihnen ab. Mit schnellen Schritten folgte der andere Ninja ihr.

„Danke vielmals, Okami-sama.“ Sie antwortete nicht sondern ging einfach weiter. „Habt ihr denn den Wachen nicht gesagt, dass ich kommen werde?“, fragte er nach. Immer noch keine Antwort. Den ganzen Weg durch die Burg sprachen sie kein weiteres Wort miteinander. Shuu fragte sich im Stillen, ob er irgendwas gemacht hatte, mit dem er Okami verärgert hatte. Nebenbei versuchte er sich noch den Weg zu merken. Er hatte keine Ahnung, wohin sie gingen, aber er wollte wenigstens wissen, wie er wieder aus der Burg kam.

Als er sich schon gar nicht mehr die Mühe machte, sich den Weg zu merken, blieb Okami vor Tür stehen und öffnete diese.

„Tritt ein.“ Shuu folgte der Aufforderung. Als auch Tsukiko eingetreten war, verschloss diese die Tür. Der Raum war sehr schlicht eingerichtet. Gegenüber der Tür gab es ein kleines Fenster, in der Mitte lag ein Futon. Mehr war da nicht.

Nachdem Shuu den kleinen Raum ausgiebig gemustert hatte, drehte er sich zu ihr um.

„Mein Zimmer, nehme ich an?“ Sie nickte.

„Genau. Bitte entschuldige das Theater vorhin am Burgtor. Ich habe absichtlich niemandem ausser Mitsunari gesagt, dass du kommen würdest.“ Fragend sah der junge Mann ihn an.

„Warum?“

„Ich wollte sehen, wie hartnäckig du bist und wie sehr du mein Angebot annehmen willst.“ Shuu liess seine Tasche zu Boden fallen.

„Wie Ihr seht bin ich hier, Okami-sama. Aber warum genau, weiss ich noch immer nicht.“

„Vorneweg erst einmal. Regel Nummer eins, du musst mir gegenüber nicht so höflich sein. Okami reicht vollkommen. Zumindest wenn wir unter uns sind. Ich bin kein Liebhaber von erzwungener Höflichkeit, ich sehe, dass dir das nicht so liegt. Ausserdem arbeiten wir miteinander, auch wenn ich über dir stehe. Wenn ich jemanden will, der mir aufs Wort folgt, kaufe ich mir Hunde.

Regel Nummer zwei, was eigentlich eher ein Ratschlag von mir ist: Leg dich mit niemandem hier im Schloss an. Weder mit einem Soldaten, noch mit einem der Piraten von Motochika und erst recht nicht mit ihm, Yoshitsugu und besonders nicht mit Mitsunari. Ich hab dein Temperament gesehen, zügele es wenn du gerne lebst.“ Das alles klar schärfer, als es Tsukiko eigentlich geplant hatte. Aber es war besser so. Sie war auf ihn angewiesen, das wusste sie. Und jemanden wie ihn würde sie nicht so schnell wieder finden. Shuu schien überrascht, gab aber zu verstehen, dass er verstanden hatte.

„Was sind meine Aufgaben?“

„Erst einmal will ich, dass du dich mit der Burg vertraut machst und dich hier zurecht findest. Das wirst du alleine machen, das bringt dir mehr als wenn ich dich überall tausendmal herumführe. Ich werde nachher alle informieren, dass ab jetzt ein zweiter Ninja hier lebt, damit du keine weiteren Probleme bekommst.“

„In Ordung“, antwortet er, da er nicht wusste, was er sonst sagen sollte.

„Also dann, wir sehen uns.“ Mit diesen Worten verliess Tsukiko den Raum und liess Shuu alleine zurück.

Sie machte sich auf den Weg in ihr Zimmer, entschied sich kurz danach aber doch anders. Sie würde erst noch die Nachricht verbreiten, dass Shuu nun hier war.

Als sie schon ein paar Soldaten die Nachricht mitgeteilt hatte und aufgetragen hatte, diese weiterzuerzählen, hörte sie ihren Namen.

„Okami!“

Sie blieb stehen, wandte sich aber nicht um. Nie, wirklich nie hatte sie Ruhe von ihm.

„Was willst du, Yoshitsugu?“

„Mir ist gerade die Nachricht eines weiteren Ninjas zu Ohren gekommen. Hat Mitsunari dir die Erlaubnis dafür erteilt?“, fragte er in seiner höflichen Art. Es klang so, als würde er sich Sorgen um sie machen, damit Mitsunari nicht wütend auf sie wurde. Aber Tsukiko kannte ihn besser. Ihm war wohl eher klar geworden, dass er mit streiten bei ihr auch nicht weiterkam.

„Für wen hältst du mich eigentlich? Natürlich habe ich ihn informiert. Und wie üblich hat er gesagt, mach was du willst. Das solltest du ja eigentlich kennen.“

„Aber, aber, Okami. Nicht so gereizt, ich habe dir doch nur eine Frage gestellt“, sagte Yoshitsugu ruhig, was Tsukiko eigentlich nur noch mehr in Rage versetzte. Doch sie versuchte Ruhe zu bewahren. Sie drehte sich zu ihm um.

„Es war ein langer Tag“, sagte sie knapp.

„Natürlich, das Verstehe ich doch. Wenn alles wegen dem neuen Ninja geregelt ist, ist ja alles in Ordnung.“ Für Yoshitsugu wegen der Maske nicht sichtbar zog Tsukiko misstrauisch eine Augenbraue hoch. Was war heute denn los? Kein Wortgefecht? Kein „du solltest dich Mitsunari voll und ganz unterordnen“?

„Ja, ist alles kein Problem.“ Als sie sich wieder in Bewegung setzte, schloss Yoshitsugu zu ihr auf. Er wollte das Gespräch wohl noch nicht beenden.

„Wo hast du ihn den gefunden?“

„Ich hab ihn im Dorf gesehen, wie er kinderleicht ein paar Passanten das Geld aus der Tasche zog. Deswegen wusste ich, dass er ein Ninja sein muss.“ Etwas schockiert wurde sie angesehen.

„Du schleust uns einen Dieb in die Burg? Das hätte ich nicht mal von dir gedacht.“ Tsukiko lachte auf.

„Ich denke er weiss selber ganz genau, wie töricht es wäre, uns zu beklauen. Ausserdem halte ich ihn für vertrauenswürdiger als viele der Soldaten, die zum Dienst gezwungen und von ihren Familien getrennt wurden.“ Yoshitsugu seufzte. Tsukiko war sich sicher, dass sie alles für seinen Geschmack viel zu locker sah.

„Es ist ja nur bedingt mein Problem, wenn er Unsinn macht. Also soll es mir recht sein. Solange damit Mitsunaris Sicherheit gewährt wird...“

„Verlass dich drauf.“
 

Einige Tage später, kurz vor Sonnenuntergang, schlenderte Tsukiko durch die verlassenen Gänge. Um diese Uhrzeit schliefen noch alle. Sie hatte Shuu die letzten Tage sich selber überlassen um herauszufinden, wie gut er war, wenn er auf sich alleine gestellt war. Als sie ihn jedoch heute morgen besuchen wollte musste sie feststellen, dass er nicht in seinem Zimmer war. Also hatte sie sich auf die Suche nach ihm gemacht.

Als sie sich schon anfing zu fragen, ob er sich vielleicht aus dem Staub gemacht hatte da er doch nicht dienen wollte, sah sie ihn endlich. Er hatte es sich auf einem Fenstersims bequem gemacht und schlief seelenruhig. Sie schmunzelte. Ob er wohl den Weg zu seinem Zimmer nicht mehr gefunden hatte?

„Na, findest du dich zurecht?“, fragte sie mit einem spöttischen Unterton in der Stimme. Ihre Stimme hat ihn geweckt und er öffnete verschlafen die Augen.

„Könnte besser sein“, murmelte er verschlafen und rieb sich die Augen. Er realisierte erst jetzt, wer vor ihm stand. Plötzlich war er hellwach und sprang auf die Füsse.

„Doch doch, ich finde mich zurecht“, lenkte er schnell ein. Er wollte nicht einen all zu schlechten Eindruck machen.

„Du musst mich nicht anlügen. Es ist nicht schlimm wenn du noch Mühe hast. Du solltest dich aber langsam beeilen. Ich will mich nicht für dich schämen müssen.“

„Entschuldige aber schneller kann ichs nicht“, sagte er beiläufig und streckte sich.

„Hör mir zu. Ich weiss genau, dass du es könntest, wenn du nur wolltest“, sagte sie ziemlich scharf. Sie hatte ihn die letzten Tage trotz allem immer mal wieder beobachtet. Er nahm sich das Leben zu einfach, davon war sie mittlerweile überzeugt.

„Reiss dich etwas zusammen. Wenn du dir keine Mühe gibst und alles zu locker angehst, fällt das auch auf mich zurück. Und wenn es so weit ist, werde ich ziemlich ungemütlich. Nur weil ich ein freundschaftliches Verhältnis mit dir haben möchte heisst das nicht, dass du mir nicht gehorchen musst.“

„Natürlich.“ Er war kurz still. „Entschuldige bitte mein Fehlverhalten. Ich bin es nicht gewohnt, Anweisungen folge zu leisten.“ Sie bedeutete ihm ihr zu folgen und machte sich auf den Weg durch die Burg.

„Das war mir bewusst, deswegen sehe ich darüber hinweg. Aber“, sie öffnete ihre eigene Zimmertür und trat ein. „Ich muss dir immer blind auf dich verlassen und dir vertrauen können. Setz dich“, sagte sie und setzte sich auf dem Balkon hin. Er tat es ihr gleich.

„Darf ich dich ein paar Dinge fragen?“, fragte Shuu nach ein paar Minuten des Schweigens. Tsukiko nickte.

„Nur zu.“

„Warum vertraust du mir eigentlich? Oder anders gefragt, warum hast du mich überhaupt hierher geholt? Du kennst mich doch gar nicht. Ausserdem gibt es bestimmt bessere Ninja die ihre Arbeit ernster nehmen als ich.“

„Das ist wahr. Aber die Tatsache, dass du geklaut hast um dich über Wasser zu halten, sagt mir, dass du nicht von der Ostarmee sein kannst. Und ich brauche jemanden, der unvoreingenommen ist, von dem ich weiss, dass er uns nicht verrät.“

„Es könnte doch ein Trick sein. Ich könnte doch nur so tun als wäre ich ein Herrenloser Ninja und euch Nachts alle umbringen“, sagte Shuu und sah Tsukiko von der Seite her an. Es war ihm immer noch äusserst unverständlich, warum ausgerechnet er auf die Burg geholt wurde. Tsukiko lachte auf.

„Es wusste bis vor kurzem aber noch niemand, dass ich Mitsunari diene, geschweige denn das ich einen Ninja suche.“ Das leuchtete ihm ein.

„Kann ich dich noch etwas fragen?“ Sie nickte erneut.

„Warum trägst du eigentlich eine Maske?“ Sie sah ihn an und liess zum ersten Mal seit langem zu, dass jemand ausser Mitsunari ihre Augen sehen konnte. Shuu konnte direkt in ihre orangen Augen sehen.

„Es gibt Zeiten im Leben, da wünscht man sich, dass man die Vergangenheit ungeschehen machen könnte. Da das aber nicht geht, versucht man sie manchmal gerne zu verdrängen und zu vergessen. Man will sich nicht daran erinnern. Das geht meistens nur wenn man Überreste der Vergangenheit verschwinden lässt.“ Mehr sagte sie nicht dazu. Shuu fand das äusserst verwirrend. Er konnte bloss hoffen, es irgendwann einmal zu verstehen. Vorerst würde sein Herr wohl noch jemand bleiben, den er nicht verstehen konnte.

Tsukiko durchbrach nach ein paar Minuten seine Gedanken.

„Bevor ich es vergesse. Ich habe heute Abend noch eine Besprechung mit Mitsunari. Gut möglich, dass ich einen Auftrag erhalte. Wenn du den Weg in dein Zimmer zurück findest, nehme ich dich vielleicht mit.“


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo zusammen!
Entschuldigt vielmals das lange Warten auf das neue Kapitel q.q. Ich wusste zwar was ich schreiben wollte, aber nicht wie. Und dann hab ich den Anfang mindestens dreimal umgeschrieben >.< Und schlussendlich fehlte mir die Zeit zum Schreiben -.-
Vergebt mir >.<
Und ich weiss, dieses Kapitel war vielleicht mal etwas langweilig, aber so Zwischenkapitel braucht es manchmal ^^' Das nächste wird bestimmt wieder interessanter und auch die Seriencharakter kommen wieder mehr vor^^

Liebe Grüsse
Mitsu Komplett anzeigen

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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Atobe_Keigo
2013-08-03T23:44:44+00:00 04.08.2013 01:44
So, Durchgelesen!
Wie versprochen kommt jetzt auch einen Kommi òo
Dass ich deinen Stil mag, hab ich ja schon gesagt und daran hat sich bis jetzt nichts geändert. Ich hab Mühe mit OCs und ehrlich gesagt war ich ziemlich skeptisch mit allem. Die ersten Kapitel haben mich auch nicht gerade aus den Schuhen gehauen und es hat noch Tippfehler und vergessene Wörter. Nun kann ich aber trotzdem sagen, dass mich die Story ziemlich interessiert und es doch geschafft hat mich zu fesseln. Ich mag den Hauptchara und ihr Geheimnis kam doch etwas überraschend, was ich gut so finde.
Ich find im Übrigen auch die anderen Charas recht gut dargestellt und ich freue mich bereits weitere Kapitel dieser Story zu lesen^^
Mach also weiter so! ;3


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