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Alles Lügen

Aber ich bin dennoch glücklich
von

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Die Sorge bleibt.

Zum wiederholten Male versicherte Tsuna, dass alles in Ordnung sei. Aber er wusste, dass er es nicht mehr lebend hier raus schaffen würde. Er würde nur seine Freunde retten. Seine Freunde, die ihm bis zu seinem fünfundzwanzigsten Lebensjahr beigestanden hatten und jetzt Angst spürten, weil sie fürchteten ihn zu verlieren. Ja, morgen würden sie ihn verlieren, aber sie hatten einander und würden ihn irgendwann vergessen. Vielleicht würden sie um ihn weinen, aber er wusste nicht, ob die ganze Aktion wirklich funktionierte. Yamamoto hatte gerade seinen Vater verloren und das war nicht einfach für ihn. Ihm jetzt auch Sorgen zubereiten, wie auch die anderen Wächter, fiel Tsuna sehr schwer. In ein paar Monaten würden sie sich wiedersehen und lachen, wenn alles so verläuft, wie es geplant war. Er hatte Vorbereitungen getroffen, die sein jüngeres Ich etwas leichter machen sollten. Die Vergangenheitswächter hätten eine Basis, in der sie sich vorbereiten können. Der Plan war also perfekt. Wäre da bloß nicht die Angst, die Tsuna immer wieder quält oder die Sorge, ob alles gut wird. Er musste seine Wächter lange belügen und das tat ihm unendlich leid. Bis auf Hibari-san und Irie-san wusste niemand etwas. Nicht mal Gokudera-kun, der manchmal schon neugierig wurde. Nur diese andauernden Lügen. Er würde morgen zur der angeblichen Besprechung von Byakuran gehen, aber dort würde nur Irie-san auf ihn warten und ihn in den vorgetäuschten Tod schicken. Danach sollte alles nach Plan laufen. Heute wäre der letzte Tag an dem er seine Wächter belügen würde. Jetzt gerade lächelte er Gokudera-kun an, der ihm zum hunderttausend und Mal erklären wollte, dass es nicht gut sei, alleine zur Besprechung zu gehen. Tsuna lachte wieder auf und schüttelte den Kopf. Dabei blickte er Gokudera-kun tief in die Augen. Er fühlte sich hinter seinem Schreibtisch nicht wohl, weshalb er aufstand und sich vor Gokudera-kun auf das Sofa setzte. Der Blickkontakt blieb weiterhin bestehend. Dann schüttelte Tsuna wieder den Kopf und seine rechte Hand seufzte auf. Tsuna wusste das seine rechte Hand irgendwann aufgeben würde, denn dafür war er nämlich viel zu loyal. Jetzt lachte Tsuna freudig auf. Zeigte sein schönstes lächeln. Auch die anderen Wächter, die sich auch im Raum befanden, seufzten auf. Tsuna lächelte sie alle herzlich an. Sie wussten nicht, dass er morgen tief schlafen würde und wollte den Tag deshalb nur mit einem Lächeln verbringen. Er würde heute nicht sauer, traurig und unfreundlich sein. Er liebte seine Freunde einfach viel zu sehr.
 

"Juudaime, bist du dir wirklich im Klaren, was du da tust?"
 

Gab er denn noch immer nicht auf? Heute hatte Tsuna sich festgenommen nicht wütend zu werden. Aber er konnte die Sorge gut verstehen, da sie berechtigt war.
 

"Gokudera-kun, es ist alles in Ordnung. Ich bin darauf vorbereitet. Ihr könnt draußen auf mich warten, denn mir wird nichts passieren."
 

Schon wieder eine Lüge. Er hasste es, aber er hatte keine Wahl. Seine Wächter sollten weiter leben und dafür würde er sein Leben aufs Spiel setzen.
 

"Bist du dir sicher Boss? Mukuro-sama hat nämlich ein schlechtes Gefühl bei der Sache. Das sagte er mir gestern."
 

Mukuro. Er war einer der wenigsten, die durch Tsuna's Maske schauen konnte. Dabei hatte Tsuna doch all die Jahre geübt.
 

"Hmpf. Stellt euch doch nicht so an. Der Pflanzenfresser weiß schon was er da tut."
 

"Hibari-san..."
 

Unglaublich, dass Hibari-san überhaupt zur der heutigen Besprechung gekommen ist. Er hasste Menschenmengen. Trotzdem war Tsuna ihm dankbar für alles, obwohl Hibari-san hätte ablehnen können. Ein Wunder war auch Chrome, die normalerweise still da saß und beim Gespräch der Vongola zu hörte. Aber heute hatte sie schon ein paar Sätze gesprochen. Sie machte sich auch Sorgen um ihren Boss. Tsuna fühlte sich mies, aber das ließ er sich nicht anmerken.
 

"Gut. Lasst uns aufhören zu diskutieren. Ich werde morgen heil zu euch zurückkehren. Ihr braucht euch keine Sorgen zu machen. Alles wird gut laufen und ihr werdet mich morgen wieder mit einem Lächeln sehen."
 

Bei einer Sache lügte Tsuna nicht. Wenigstens war ein Satz nicht gelogen. Nun blickte er zu Hibari-san, der ihm zu nickte und dann verschwand. Sicher hatte Hibari-san keine Lust mehr. Dann begutachtete er Yamamoto, der seine Arme hinter seinem Kopf verschränkte und ein grinsen aufsetzte. Tsuna wusste aber, dass auch er sich Sorgen machte. Dafür kannte er ihn viel zu gut. Danach schaute er zu Lambo, der gelangweilt seine Füße betrachtet. Er war noch sehr jung. Erst fünfzehn Jahre alt.
 

"Lambo, wenn du möchtest kannst du auch gerne gehen. Wir haben eh nichts wichtiges mehr zu besprechen."
 

"Hm? Oh ja sicher Herr Vongola."
 

So verschwand Lambo durch die Tür. Gokudera-kun schaute ihm stirnrunzelnd nach und richtete seinen Blick dann wieder zu Tsuna.
 

"Wieso nichts Wichtiges mehr?"
 

"Chrome, Yamamoto, Onii-san und Gokudera-kun, wenn ihr wollt könnt ihr auch gehen. Ich beende hier nämlich jetzt die Besprechung, da es immer nur zur

gleichen Frage hinaus läuft."
 

Alle vier schauten Tsuna geschockt an, denn so was hatte er noch nie gemacht. Er war noch nie so bestimmend geworden, da er seinen Wächtern die Freiheit geben wollte zu tun, was auch immer sie wollten. Gerade wollten sie das Wort ergreifen, als Tsuna sie jetzt schon unterbrach.
 

"Leute, da gibt es nichts mehr zu besprechen. Ich habe meine Entscheidung getroffen. Bitte, lasst mir diese Entscheidung und respektiert sie."
 

Kurze Stille trat ein. Bis Onii-san diese Stille unterbrach. Vorhin hatte er nicht ein einziges Wort gesagt, dass hatte Tsuna sehr gewundert.
 

"Was sollte diese EXTREME Ansprache? Was soll EXTREM gut sein? Ich verstehe das alles nicht! Erklär doch wenigstens was du vorhast. Sonst gehst du doch auch auf unsere Wünsche ein! Irgendwas ist doch EXTREM falsch an dieser Sache."
 

So hatte Tsuna ihn noch nie erlebt. Erst einmal hatte er bemerkt, dass etwas nicht stimmte und dann hatte er auch noch Tsuna angeschrien. Tsuna lächelte ihn herzlich und gütig an. Nein, er wollte jetzt nicht nachgeben, dass hatte er sich vorgenommen, aber das viel ihm sehr schwer. Erst als Reborn starb fiel ihm vieles schwerer. Reborn war immer für Tsuna da und da er jetzt nicht mehr da war, verlor Tsuna ein Stück seiner Welt, die eigentlich von Reborn aufgebaut wurde. Noch immer lächelnd schaute er Onii-san an.
 

"Es ist alles in Ordnung. Ich werde morgen nicht sterben. Ich habe nichts vor, aber es ist morgen sehr wichtig, dass ich alleine dort hingehe und ihr seid ja auch nicht so weit entfernt. Vertraut mir einfach."
 

Dann seufzte er auf. Er durfte jetzt nicht schwach werden. Auch wenn er sehr traurig über Reborns Tod war und sich Sorgen machte.
 

"Tsuna geht es dir gut?"
 

"Eh ja Yamamoto. Entschuldige bitte. Ich hatte gerade an etwas gedacht. Es ist nicht so wichtig."
 

"Hahaha und an was?"
 

Sollte er lügen? Nein, sie würden es nur bemerken. Am besten erzählte er ihnen davon. Von Reborns Tod. Erst letzte Woche hatte er davon erfahren und es wurde auch langsam Zeit ihnen davon zu erzählen.
 

"Ich muss euch etwas erzählen. Es fällt mir sehr schwer, da ich es eigentlich noch nicht sagen wollte, aber ihr lässt mir ja keine andere Wahl."
 

"Juudaime..."
 

"Boss..."
 

"Reborn ist letzte Woche gestorben. Ich will auch nicht darüber reden. Dino-san weiß auch schon bescheid. Macht euch also keine Sorgen. Ach und Yamamoto geht es dir denn jetzt etwas besser?"
 

"Besser? Hahaha ich denke schon, aber so was braucht Zeit, um es zu verdauen. Viel wichtiger ist doch, ob es dir gut geht Tsuna?"
 

"Wie gesagt, mir geht es gut. Um mich braucht ihr euch überhaupt keine Sorgen machen."
 

Alles gelogen. Alles Lügen. Nichts davon ist wirklich wahr. Während Tsuna lächelt, bricht bei ihm immer mehr seine Welt zusammen. Sorgen, Angst, Verlegenheit, Schuldgefühle, Trauer. Das alles bleibt am Ende übrig. Aber in ein paar Monaten würden sie wieder lachen. Bis dahin wollte er lächeln. Reborn hatte ja gesagt, dass auch schlimme Zeiten kommen würden und er nicht immer bei ihm sein könne, aber Tsuna war dennoch sehr glücklich. Das einzige was Tsuna bereute, war dass er Reborn nie gedankt hatte. Aber bald würde er dies tun. Bald könne er sich bei allen bedanken. Nur ein paar Monate warten und auf sein jüngeres Ich hoffen. Dann wird alles gut.



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