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Eine Tragische Geschichte zwischen Haruka und Michiru
von

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...wurde alles so schrecklich einsam...

Der Raum war abgedunkelt und an meinem Bett saß Rei. Ihr Blick war auf mich gerichtet und ich habe erkannt was sich darin befand. Mitleid. Aber das brauchte ich nicht. Sofort richtete sich mein Blick an die Decke. Alles hier erdrückte mich, aber aus der Wohnung raus wollte ich nicht. Denn immerhin war es Haruka, die mich da erdrückte. Langsam richtete ich mich auf und blickte auf das Bild auf meinem Nachttisch. Natürlich war Sie darauf zu sehen, mit mir. Wir waren auf der Rennbahn und sie hatte eines der wichtigsten Rennen in ihrem Leben gewonnen. Mit zittriger Hand fuhr ich mir durchs Haar entlang dem Scheitel, über den Nacken an den Kragen des Hemdes welches ich trug. Es roch so fantastisch nach dem was ich so sehr liebte. Einen kurzen Augenblick hielt ich meine Augen geschlossen und dachte sie wäre noch da. Erschrocken riss ich die Augen auf um der kalten und harten Realität in die Augen zu blicken. Rei schwieg. Sie hatte seit ich wach wurde keinen Ton gesagt. Warum war sie überhaupt hier? Wieso saß nicht Setsuna an meinem Bett? Oder Hotaru? Das wäre noch am nächsten nachzuvollziehen, aber nein es war jemand von den anderen.
 

„Wie geht es dir?“ hörte ich sie auf einmal fragen und sah sie relativ verdutzt an. Sollte ich jetzt los heulen? Alles aus mir raus lassen oder sollte ich ihr eine schmieren? Nein, das war überhaupt nicht meine Art. Aber es war jawohl nicht ihr ernst? Ich zog eine Augenbraue hoch und sah sie verständnislos an. „Ich gehe jetzt einfach mal davon aus dass das, nicht dein Ernst ist.“ Flüsterte ich und seufzte schwer. Allmählich ließ die Verzweiflung nach, denn die Hoffnung darauf das Haruka zurück käme starb allmählich und nun tat es einfach nur noch Höllisch Weh. Aber damit konnte ich besser umgehen als mit dieser Verzweiflung ohne sie nicht weiter leben zu können. Ob sie weg war, würde ich wohl erfahren wenn niemand in der Nähe war vor dem ich mein Gesicht wahren musste.
 

Rei sagte nichts zu meiner Aussage aber sie hätte gern, das sah man ihr an. „Du hast es gesehen.“ Flüsterte ich und sah zur Seite. Stille durchflutete den Raum. „Sag was, irgendwas. Stille hatte ich genug.“ Schnaubte ich sie an. Ich war leicht zu reizen, und das was für jeden der mich gut kannte – eigentlich nur Haruka- ein Zeichen dafür das ich nicht mehr konnte. Ich war völlig am Ende mit allem. Mit meinen Nerven, mit meinem Leben. Das SIE aus meinem Leben verschwand, ließ alles in mir zerbrechen. Rei war etwas überfordert und rang nach Worten, scheinbar wollte sie mich nicht weiter verletzten doch dann erhob sie die Stimme. „Mein Feuer, hat mir einen Tot vorher gesagt, aber ich konnte es nicht klar erkennen weil ihr alle zusehen wart. Ich wurde gestört, deswegen konnte ich diese Vision nicht zu Ende verfolgen. Aber als du das erste mal Ohne Ha..“ ich unterbrach Rei. „Sag es nicht.“ Warf ich sofort dazwischen. Ich wollte nicht hören was sie da aussprechen wollte. Ich wollte nicht hören dass sie Tod war. Es jagte mir einen kalten Schauer über den Rücken allein bei dem Gedanken. „Vergessen wir das einfach. Was gibt’s neues?“ nun stand ich auf. Es fühlte sich an als würde ich keinen Boden unter den Füßen haben, aber ich sah den Boden. Ich sah das da etwas war wo ich hintrat. Ich richtete mich auf, strich mir die Kleidung zu Recht und wischte mir über das Gesicht. Erneut fing ich an meine Mauer und meine Fassade aufzubauen damit der Schmerz mich nicht erreichen würde.
 

„Die anderen sind wohl im Wohnzimmer?“ darauf nickte Rei nur. Daraufhin verließ ich das Schlafzimmer um ins Wohnzimmer zu gehen. Es war als würde mir jemand ins Gesicht schlagen. Einen Schritt taumelte ich zurück und griff mir an sie Stirn. Es schien als hätte ich einen schwäche Anfall aber den hatte ich nicht. Ich wurde nur von Erinnerungen erschlagen. Setsuna stand sofort auf und wollte mir helfen, aber ich hob die Hand. „Es geht schon, mir war nur kurz schwindelig.“ Log ich und trat ins Wohnzimmer. Ich kam mir vor als würde ich mich durch Gummi kämpfen. Jeder Schritt war so verdammt schwer. Ich blickte zur Fensterbank auf der Haruka immer gesessen hatte um nachzudenken, Makoto stand dort am Fenster. Und sie stand dort so wie sie. Haar genauso. Sofort richtete ich meinen Blick auf jemand anderen. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust, denn das Gefühl das ich jeden Moment zerbrechen oder gar auseinander fallen würde wurde immer unerträglicher. Mein Griff wurde fester und ich versuchte ruhig zu atmen. „Also? Ich höre? Was ist mit den aufgetauchten Dämonen?“ wollte ich mich ablenken, doch alle sahen mich nur an. Und das gefiel mir nicht. Sie starrten gerade zu und wäre Mitleid flüssig geworden wäre ich jetzt ertrunken. Setsuna stand plötzlich auf und ich sah zu ihr. Sie ging auf mich zu und öffnete ihre Arme. „Nein, mir geht’s gut. Ich will wissen was mit den Dämonen ist.“ Die Fassade die ich gerade versuchte aufrecht zuhalten bröckelte erneut und ich hörte wie die grünhaarige mit fester Stimme meinen Namen wiederholte. Ich sah sie an und fing an zu zittern, doch noch bevor ich mich wehren konnte zog sie mich in ihre Arme und drückte mich an sich. Ich wollte mich losreißen doch ich hatte keine Kraft. Absolut keine Kraft um mich noch gegen irgendetwas aufzulehnen. Und erneut liefen mir heiße Tränen über die Wange.
 

„Michiru, du musst dich mit ihrem Tod auseinander setzen..“ Fing sie an und ich schüttelte mit dem Kopf. „Nein, sei still! Ich muss gar nichts.“ Durch die Verzweiflung ist es mir gelungen mich von ihr los zu reißen. Ich sah sie mit festem Blick an und sie sprach weiter. „Wir verstehen alle wie du dich fühl..“ jetzt kam also diese Schiene. „NEIN. Keiner, keiner hier im Raum weiß wie ich mich fühle. KEINER.“ Es war nicht oft der Fall, aber wenn ich laut wurde dann richtig. Einige Schritte zurück gewichen, sprach ich weiter. „Was wäre, wenn Bunny Mamoru verliert? Wenn Seiya stirbt? Was ist dann mit Rei? Niemand hier, NIEMAND hat einen vergleichbaren Verlust. Haruka hatte nicht verdient zu sterben! Sie hat nichts Unrechtes getan!“ das Zittern wurde immer schlimmer, aber ich zwang mich einfach stehen zu bleiben.

„Aber Michiru, das kannst du doch nicht damit Argumentieren. Der Tot gehört zum Leben, jeder muss mal sterben.“ Kam es nun ziemlich ruhig von Makoto. Und ich schüttelte nur verständnislos den Kopf. „Natürlich gehört der Tot zum Leben, aber Haruka war 19 Jahre! Hörst du??? 19 JAHRE ES IST MIR VÖLLIG EGAL WAS IHR HIERVON HALTET. ICH HABE EUCH NICHT GEBETEN HIER ZU SEIN. WENN IHR NICHT DAMIT KLAR KOMMT WIE ICH DAZU STEHE MÜSST IHR VERSCHWINDEN! Alles…ALLES wäre gut gewesen, wenn ihr eure Nase nicht in unsere Gelegenheiten gesteckt hättet. Ich hätte meine Trauerzeit gehabt, und wäre vielleicht davon verschont geblieben mein Gesicht vor euch allen zu verlieren.“
 

Meine Hand ging an meine Stirn und ich neigte mich nach vorn. Die andere Hand nun ebenfalls in meinem Gesicht platziert weinte ich beinahe unaufhörlich. Es brach alles auf mich ein. Meine Beine ließen nach, und ich spürte wie sich der Boden näherte, doch Setsuna fing mich auf und ging mit mir in die Knie. Ich griff in ihren Blazer und suchte verzweifelt nach dem Halt den mir Haruka immer gab, aber es war nicht das gleiche. „Sie, sie hatte es nicht verdient. Sie war doch noch so jung.“ Behutsam strich sie mir über mein Haar und schwieg.

„Niemand hat den Tot verdient. Und am wenigsten Haruka. Wir haben es mit neuen Dämonen zu tun Michiru. Wir brauchen dich im Kampf gegen diese.“ flüsterte mir Setsuna zu, doch auch wenn ich mich grade damit ablenken wollte, so konnte ich jetzt einfach nicht darüber reden.
 

„Ich finde wir sollten Michiru daraus lasse!“ hörte ich plötzlich Rei sprechen, sie trat ins Zimmer und blickte mit fester Miene alle anderen an. Bunny und Co waren sichtlich erstaunt, und auch ich war verblüfft. Kurz stoppte dieser schier endlose Schmerz und ich sah zittrig zu Rei auf. „Michiru hat recht, Niemand hier, hat einen vergleichbaren Verlust erlitten. Niemand. Geht einfach. Michiru wird sich schon melden wenn sie Hilfe braucht. Sie ist stark. Solange hat sie es vor uns Geheim halten können. So manch einer von uns wäre daran schon zerbrochen. Und nun quält ihr sie so, und wollt sie unbedingt damit konfrontieren. Das finde ich nicht in Ordnung!“ polterte die Temperamentvolle junge Frau weiter und Setsuna sah mich an. Mein Blick ging zu Boden und ich nickte. „Ich komm schon klar..“ flüsterte ich und spürte dann wie Setsuna mich aufhob. Nun standen wir wieder und ich sah sie an.
 

„In Ordnung. Wir werden gehen. Aber lass von dir hören.“ bat sie mich und ich nickte nur. So wie sie los lies, stolperte ich zurück und lehnte an der Wand. „Rei? Kannst du kurz hier bleiben.“ bat ich die schwarzhaarige und Rei blieb. Ich wollte dem nachgehen, woher sie soviel Mitgefühl hatte.
 

„Warum?“ fragte ich nur und Rei lächelte mich mit einem traurigen Lächeln an. „Als ich ein kleines Kind war, ist meine Mutter gestorben. Da sich mein Vater nie um mich gekümmert hat, wurde mir alles im Leben genommen auf einen Schlag. Daher weiß ich wie du dich gerade fühlst.“

Ich war wirklich erstaunt. Plötzlich sah ich Rei in ganz anderem Licht. Sie konnte mich verstehen, dass hatte ich nun verstanden. Aber um Hilfe bitten? Würde ich niemals. Dafür war ich viel zu Stolz. Erneut schlangen sich meine Arme um meinen Körper und ich schloss schmerzlich die Augen. Meine haare fielen mir ins Gesicht und ich zitterte leicht. Ein unbändiges Bedürfnis kam in mir auf, mich mitzuteilen. So wie ich aufsah, stand Rei vor mir und lächelte mich an.

„Hab keine Angst Michiru, du bist nicht mehr allein. Wir schaffen das schon..“ hauchte sie mir zu und drückte mich an sich.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SakuyaGladius
2014-04-02T10:43:51+00:00 02.04.2014 12:43
Ich bin erstaunt. Beeindruckt xD
Super Emotionell.
Ich werde 100% weiter lesen.
Also bis zum nächsten Kommentar von mir :3

LG SakuyaGladius
Von: abgemeldet
2013-09-01T17:26:14+00:00 01.09.2013 19:26
Wow! Das lange Warten hat sich gelohnt. Mal wieder so ein unglaublich emotionales Kapitel! ich bin gespannt wie es weiter geht und hoffe du lässt uns nicht all zu lange warten. Du bist eine großartige Schreiberin!

Ps: vielen Dank für deine Info zum neuen Kapitel auf meiner Pinnwand. ;)
Antwort von:  Lost_in_Paradise
02.09.2013 15:16
Oooohhhhh ich freu mich soo sehr das du noch liest, das du kommentierst und vor allen Dingen freue ich mich das es dir gefällt!!
Das ist einfach unendlich motivierend das es Menschen gibt denen gefällt was ich mache!
Antwort von: abgemeldet
02.09.2013 21:57
Ja, das Gefühl kenne ich! Ich finde es selbst immer schade wenn Leser meine FFs lesen und keinen Kommentar da lassen. Denn letzten Endes ist das die Motivation die man braucht um weiter zu schreiben. Ob Lob oder Kritik ist dabei völlig egal denn beides bringt einen voran. ;)
Antwort von:  Lost_in_Paradise
02.09.2013 21:59
Ja das stimmt, da hast du Recht! Kommentar is Kommentar :)


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