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Ewige Erinnerung

Für immer wirst du an meiner Seite bleiben
von

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3

Vertrauen...

Vertrauen, ein Wort ohne Bedeutung. Nur ein Wort, nichts weiter. Kaum zu glauben, dass es doch so viele Menschen gab, welche wirklich an die Bedeutung dieses Wortes glaubten.

Man konnte niemanden Vertrauen, nicht einmal seinen engsten Bekannten, nicht seiner Familie und schon gar nicht seinen Liebsten.

Saeko dachte, sie konnte ihm vertrauen? Solch eine Naivität, hatte das Leben gar nicht verdient. Am besten wäre es, sie hier und jetzt einfach zu töten. Dieses Elend konnte man nicht lange mit ansehen.

„Habe ich dir jemals einen Grund dafür gegeben?“

Noch immer hielt der ihr Kinn fest, zwang sie, ihm in die Augen zu sehen. Nur das tropfen ihres Blutes unterbrach die Stille in dem Zimmer. Saeko musste nicht viel überlegen. Er hatte ihr nie einen Grund dazu gegeben. Er war zwar immer da gewesen, hatte jedoch nichts über sich erzählt. Sein Name und sein Heimatdorf waren alles, was sie von ihm wusste. Nichts weiter und trotzdem hatte sie sich an ihn geheftet. Hatte fest daran geglaubt, eine Vertrauensperson in ihrem Leben gefunden zu haben.

Ihr Schweigen reichte ihm als Antwort und ein leichtes, spöttisches Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

„Du hast keine Ahnung von dem wahren Leben.“

Er ließ ihr Kinn los und verschwand aus ihrem Sichtfeld.
 

Saeko spürte eine Veränderung. Langsam wurde ihr schwindelig, schien jedoch noch nicht in Lebensgefahr. Trotzdem erhöhte sich ihr Herzschlag aufs doppelte, da sie immer noch keinen Ausweg gefunden hatte. Auf der einen Seite glaubte sie gar nicht mehr daran, jemals wieder das Tageslicht sehen zu können, auf der anderen Seite jedoch, wollte sie es sich immer noch nicht eingestehen, nicht mehr lange unter den Lebenden zu weilen.

Erst jetzt bemerkte sie, das von Sasori jede Spur fehlte. Er gab nicht einen Ton von sich und man könnte meinen, dass er das Zimmer längst verlassen hätte. Sie hatte jedoch nicht das Quietschen der Tür gehört, was bedeuten musste, dass er sich immer noch im selben Raum wie sie befand. Trotzdem stieg ihre Nervosität , da sie so nicht sehen konnte, wo genau er war und was er gerade machte. Sie hatte Angst davor, er könnte ihr noch weitere Nadeln in die Adern stechen, dann würde es nicht mehr lange dauern, bis sie das Bewusstsein verlieren würde. Dann wäre es um sie geschehen und Sasori konnte unbehindert mit ihrem Körper machen, was er wollte. Auch wenn sie nicht wusste, was genau er vorhatte, musste es etwas abartiges sein. Etwas, was sie vielleicht doch besser nicht wissen sollte. Vielleicht würde sie dann vollends zusammenbrechen oder den Verstand verlieren. Ein Nachteil, da sie gerade jetzt ihren Verstand brauchte, um endlich einen Ausweg zu finden.

„Sasori?“

Keine Antwort. Es blieb weiterhin ruhig. Mt aller Gewalt versuchte sie ihren Kopf zu drehen, um sich besser in dem Zimmer umsehen zu können. Auch jetzt konnte sie nicht viel mehr erkennen.

„Sasori?“, fragte sie ein weiteres Mal, bekam wieder keine Antwort. Sie spürte, wie abermals Tränen ihre Schläfen befeuchteten. Ihre Augen brannten schon, fühlten sich geschwollen an, während sie immer wieder die salzige Flüssigkeit weg blinzelte um besser sehen zu können.

„Jetzt sag doch etwas, verd...-“

Sie bracht ab, als sie ein heftiges Schluchzen überkam. Sie kniff die Augen zusammen, presste so weitere Tränen hervor und wimmerte. Wieder zog sie an den Fesseln, doch ohne richtigen Krafteinsatz. Dafür war sie nun zu schwach. Ihr Körper zitterte, erbebte immer wieder. Sie spürte, wie ihr kalt wurde. Spürte, wie ihr Herz nun schneller gegen ihre Brust hämmerte. Der Blutverlust schien nicht mehr so gering, was die plötzliche Schwäche erklärt. Auch verspürte die großen Durst, welchen sie jedoch zu ignorieren versuchte.

Wie sollte sie jetzt noch entkommen? Ohne Kraft konnte sie hier nun nichts mehr erreichen. Wie sollte sie also noch um ihr Leben kämpfen?
 

Still beobachtete der Rothaarige die einende Frau. Sie machte jetzt schon Eindruck, als hätte sie aufgegeben. Ihre Bewegungen wurden schwächer, ihre Stimme immer leiser. Nur noch halbherzig zog sie an den stählernen Fesseln, welche niemals nachgeben würden. Vorher würde sie sich die Hand abreisen müssen und selbst dazu war sie nicht in der Lage.

Es verlief also alles nach Plan. Bisschen mehr als einen Liter Blut hatte sie nun schon verloren und er wusste, wie ungefähr sie sich jetzt fühlen musste. Ihr schneller Atme verriet, dass es langsam kritisch für sie wurde. Durst und Angst plagten sie, so waren die typischen Reaktionen, bei dieser Menge von Blutverlust. Noch ein Liter, dann würde die langsam das Bewusstsein verlieren und er konnte mit seiner Arbeit beginnen. Dann würde ihn nichts mehr davon abhalten, seine geliebte Sammlung zu erweitern. Ein weiteres Kunstwerk würde er dann besitzen, welches Perfektion und ewige Schönheit versprach. Dann hatte sie endlich ihren Willen. Für immer könnte sie an seiner Seite sein, musste ihn nie wieder verlassen. Dann konnte sie ihm zuhören, wenn es sprach. Schweigend und ohne ihn auch nur einmal zu unterbrechen, ihm gar widersprechen.

Schon wieder huschte ein leichtes Lächeln über seine Lippen. Die restliche Zeit, welche sie noch hatte, sollten sie gemeinsam verbringen. Es gab immerhin viele Dinge, welche die Tänzerin so sehr erhofft hatte, von ihm zu erfahren. Nur für ihre letzten Augenblicke, konnte er sein Schweigen brechen.
 

-flashback-
 

„Auf jeden Fall ist es mein größter Wunsch, mal nach Getsugakure zu reisen. Diese Insel muss nach all den Erzählungen einfach wundervoll sein. So friedlich und idyllisch.“

Das gleiche Meer, die selbe Klippe.

Wieder saßen zwei Gestalten auf dem Gestein der, welches etwas über das Meer hinaus ragte. So, wie sie es auch schon den letzten Tag getan hatten. Selbst das Bild war vollkommen das gleiche. Die Sonne versank im tobenden Gewässer und wieder war es nur die Frau, welche sprach. Der Mann hörte zu, hatte seinen Blick wieder auf das wundervolle Bild vor sich gerichtet.

„Willst du mir nicht auch mal etwas von dir erzählen? Was ist dein größter Traum, welche Ziele hast du? Es muss dich doch nerven, die ganze Zeit meinem Gerede zu lauschen.“

Der junge Mann jedoch schüttelte kaum merklich den Kopf, ohne den Blick von dem Farbenspiel der Sonne und des Meeres abzuwenden.

„Rede weiter.“

„Sasori ich wüsste wirklich nicht, was ich noch erzählen könnte. Ich würde mich freuen, auch mal etwas über dich zu erfahren.“

„Das was du weißt, reicht vollkommen. Glaub mir.“

„Sag mal vertraust du mir nicht? Wieso willst du mir nichts anvertrauen?“

Vorsichtig hob sie eine Hand, wollte sie ihm auf die Schulter legen, welche er jedoch rechtzeitig abfing. Sein Blick folgte ihrer Hand, dem Arm entlang, zu ihrem Gesicht, bis hin zu ihren Augen, welche ihm verwirrt entgegenblickten. Seine Hand war kalt. Wie gebannt starrte sie auf diese, bevor es sie zurück zog und seinen Blick wieder Richtung Meer gleiten ließ.

„Sprich weiter.“
 

-flashback ende-
 

Und sie hatte wirklich weiter gesprochen. Ihm noch mehr Details ihrer Vergangenheit verraten. Noch mehr von ihrer Tanz-und Akrobatengruppe, mit welcher sie von Ort zu Ort reiste geschwärmt. Besondere Ereignisse, von wundervollen Auftritten, bis hin zu magischen Orten, wie sie sie nannte. Orte, die sie verzauberten, sie fast schon dazu zwangen, niemals fort zu gehen.

Die ganze Zeit hatte er nichts gesagt, sie einfach nur reden lassen. Er wusste nicht warum, doch irgendwie wollte er damals so viel wie möglich von der unbekannten Frau erfahren. Jetzt kannte er fast ihre ganze Lebensgeschichte, ihre Gedankengänge und noch vieles mehr. Es reichte ihm nicht. Er brauchte sie vollkommen. Für immer, sie sollte niemals gehen. Er hatte schon viel zu viel Zeit verloren, in den letzten zehn Jahren war sie doch etwas gealtert. Sie musste jetzt zweiunddreißig sein und würde er noch länger warten, würde sie keine schöne Puppe mehr abgeben. Dann würde man ihr Alter, die Vergänglichkeit des Lebens erkennen, was so nicht der Sinn der ganzen Sache war.
 

Langsamen Schrittes ging er auf die Frau zu. Sie lag still auf der Tischplatte und rührte sich nicht. Ein Blick in den Eimer verriet ihm jedoch, das sie noch nicht ohnmächtig sein konnte. Dazu fehlte noch ein dreiviertel Liter. Er blickte auf sie hinab und wäre er solche Anblicke nicht schon gewohnt, hätte er sich vielleicht erschrocken.

Sie war blass, eine Schweißschicht überzog ihre, nicht vom Stoff verdeckte Haut. Sie zitterte, ihre Lippen hatten einen leichten Blaustich bekommen. Ihre Augen huschten nervös hin und her, als würde sie einer herumschwirrenden Fliege folgen.
 

Erst, als sie ihn erkannte, blieben ihre Augen an seinen hängen. Sie hatte gehofft, etwas wie Mitleid oder Reue zu erkennen, doch wie immer verrieten seine Augen nichts. Sie blieben Gefühlskalt, blickten fast schon gelangweilt auf sie hinab. Sie überlegte, was sie sagen konnte, wie sie ihn doch noch dazu überreden konnte, sie wieder frei zu lassen. Doch ihr viel nichts ein. Sie konnte kaum einen klaren Gedanken fassen, als sie plötzlich wieder seine Hand auf ihrer Stirn spürte. Er strich vorsichtig über diese, bevor seine seine Finger zu ihrer Wange wanderten. Er beugte sich hinunter, bis er seine Stirn auf ihre legte und die Augen schloss. Sie hingegen erstarrte, die Panik stieg in ihr wieder hoch, als sie ihm so nahe war. Demjenigen, der sie töten wollte. Ihr Versuch, den Kopf weg zu drehen, wurde von seiner Hand an ihrer Wange, zu Nichte gemacht.

„Nicht bewegen.“ Monoton sprach er diese Worte, ließ seine Augen dabei weiterhin geschlossen...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2012-11-23T21:17:42+00:00 23.11.2012 22:17
Echt ein schönes Kapi!
Bin gespannt, warum Sasori ihr so nahe kommt, er ist ja eig. nich so der Typ für Körperkontakt xDD
Freu mich schon auf das nächste Kapitel ;D


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