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Ewige Erinnerung

Für immer wirst du an meiner Seite bleiben
von

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Prolog

Ihre Glieder schmerzten. Kaltes Metall, auf welchem sie lag, ließ sie frösteln. Langsam öffnete sie ihre Augen, bereute dies jedoch sofort. Grelles, steril-weißes Licht traf auf ihre empfindliche Netzhaut. Aus Reflex schlossen sich ihre Lieder wieder und sie drehte den Kopf zur Seite. Sie wollte aufstehen, schaffte es nicht. Vorsichtig bewegte sie Arme und Beine und spürte erst jetzt die kalten und schweren Gewichte, welche sie fast Bewegungsunfähig machten. Ein zweites Mal öffnete sie nun ihre Augen, den Kopf jedoch immer noch zur Seite gedreht. Es war immer noch extrem hell und sie musste dagegen ankämpfen, ihre Augen nicht sofort wieder zu schließen. Sie blinzelte und mit der Zeit bemerkte sie, wie ihre Augen sich an das grelle Licht gewöhnten. Wenn auch nur sehr langsam.

Ihre Sicht wurde klarer und sie erkannte brüchige Steinwände, welche sie umgaben. Viele Risse zierten das alte Gemäuer, welches an manchen Stellen mit Moos oder Efeu bewachsen war. Die Luft war feucht und es stank nach Moder. Sie hörte ein regelmäßiges tropfen und schielte, soweit dies möglich war, an ihrem stählernen Bett vorbei auf den Boden. Mehrere Pfützen bedeckten den Boden, hatten jedoch eine eher bräunlich-rote Farbe. Es war nicht weg zu denken, dass dieser widerliche Gestank, den sie nicht zuordnen konnte, genau von diesen Dreckwasser ausging.

Ihr Blick glitt runter, Richtung Füße. Am Ende des „Bettes“ stand ein ebenfalls metallener Tisch, auf welchem mehrere aus gleichem Material bestehende Behälter standen. Der eine Behälter beinhaltete verschiedene Größen und Formen von Messern und Skalpellen. Über die Hälfte dieser scharfen Gegenstände, hatte sie noch nie gesehen. Ein weiterer Behälter wurde von verschieden großen Pinzetten und anderen Zangenartigen Werkzeug gefüllt. Auch von ihnen gab es verschiedenen Formen, welche es schwer machten, zu erkennen, für welche Anwendung diese gebraucht wurden.

Erst nach einem Blick auf ihre Füße, wurde ihr ihre Gefangenschaft wieder bewusst. Sie schien erst jetzt, nachdem sie die metallenen Ringe um ihre Fußgelenke, welche direkt an ihrer Liegegelegenheit geschweißt waren, zu realisieren, dass sie sich in ernsthaften Schwierigkeiten befand. Das stark verrostete Metall hatte schon für errötete und teils aufgeschürfte Stellen an ihrem Fußgelenk gesorgt. Ihr Herzschlag beschleunigte sich, automatisch begannen nun auch ihre Hände damit, an den stabilen Fesseln zu ziehen. Panisch zog sie gleichzeitig an Arme und Beine, bäumte sich mit ihren Körper auf, doch vergebens.

Ihre Angst steigerte sich und sie zitterte am ganzen Leib. Immer fester zog sie an den Fesseln und spürte, wie das rostige Metall immer wieder in ihre Haut schnitt. Den Schmerz spürte sie nicht. Nur noch die Angst und diese schreckliche Unwissenheit. Sie wusste nicht, wo sie war, warum sie hier war und außerdem, wer sie hierher gebracht hatte.

„Verdammt, was soll das!“

Ihre Stimme war heißer und brüchig. Fast nur noch ein flüstern. Hektisch durchsuchten ihre Augen den Raum und blieben schließlich rechts neben ihr auf einem Regal hängen. Das alte Holz, aus welchem es bestand, bog sich leicht durch, so dass der Inhalt es nicht schaffte, wenigstens einigermaßen gerade zu stehen. Wenige Bücher, auf den vier Etagen verteilt, welche, nach dem Aussehen zu urteilen lange nicht mehr angerührt wurden und mehrere Gefäße mit einer leicht gelblichen Flüssigkeit gefüllt, standen auf dem verstaubten Regal. Selbst aus ihrer Perspektive erkannte sie die dicken Staubfäden, welche an den Regalbrettern herab hingen.

Gleich neben dem Regal stand eine große stählerne Wanne. Diese jedoch schien etwas sauberer und öfters in Benutzung, als manch andere Gegenstände. Direkt vor der Wanne stand ein weiteres kleines Tischen, von welchem eine Stange Abstand. Mehrere durchsichtige Schläuche, welche gelblich verfärbt waren, hingen über diese. Manche beinhalteten getrocknetes Blut. Sofort überschwemmte sie eine weitere Welle von Angst und Panik. Alles, was dieser Raum beinhaltete erinnerte sie stark an ein Krankenhaus, nur nicht so steril. Dies schien kein Hause zu sein, eher eine ausgebaute Höhle. Nicht ein einziges Fenster gab es hier und allein der Gedanke daran, völlig abgeschottet von der Außenwelt und hilflos hier, bei irgendeinem Psychopathen gefesselt zu liegen, ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. Sie schluchzte, verdrehte ihre Hände in die verschiedensten Winkel, um so den rostigen Fesseln zu entkommen. Es brachte nichts.
 

Ein Klicken ertönte und sie hielt still. Ein plötzliches lautes Quietschen ließ sie zusammenfahren und sie erkannte, dass sich die neue Geräuschquelle direkt hinter sie befand. Sie versuchte erst gar nicht, ihren Kopf zu verrenken sondern wartete. Ein dumpfer Schlag folge und ihr war klar, dass gerade jemand diesen Raum betreten hatte. Sie hielt den Atem an und horchte. Hoffte, dass dieser jemand sie frei lassen würde, obwohl dieser Gedanke mehr als lächerlich war. Man würde sie immerhin nicht gefangen nehmen nur, um sie gleich darauf wieder frei zu lassen. Dummer Gedanke!

Die Angst und die Unwissenheit machten es jedoch schwer, anders zu denken. Irgendwie wollte sie sich die Angst wegreden, vergebens. Die Tatsache, dass sich der Unbekannte bis jetzt noch nicht gerührt hatte, vereinfachte dies nich wirklich. Im Gegenteil. Ihre Ungeduld wurde größer, ihr Herzschlag nahm an Tempo zu, so sehr, dass es schon schmerzte. Ihr Körper zitterte unkontrolliert, verriet so ihre Panik.

Sie schluchzte ein weiteres Mal.
 

Still beobachtete er die junge gefesselte Frau. Er hatte sie gefunden, nach all den Jahren. Nicht, dass er sich je die Mühe gemacht hatte, sie zu suchen. Nein, er suchte niemanden. Trotzdem hatte er sie gefunden. Besser gesagt, sie hatte ihn gefunden. Etwas, womit er niemals gerechnet hätte, da sie aus seinem Gedächtnis gelöscht war. Nicht einmal hatte er in all den Jahren an sie Gedacht oder sie vermisst.

Doch jetzt war sie da und es würde nicht mehr lange dauern, bis sie auf ewig bei ihm bleiben konnte.

Ein leichtes, kaum erkennbares Lächeln zierten die Lippen des äußerlich jungen Mannes. Es gefiel ihm, wie sie dort lag. Hilflos und von purer Angst umgeben. Doch genau diese Angst würde bald verschwinden, genau wie all die anderen Gefühle, die ein Mensch empfinden konnte. Nicht mehr lange und sie würde nur noch eine Willenlose Puppe von ihm sein. Sie würde komplett ihm gehören.
 

Er trat ein paar Schritte nach vorne, auf den metallenen Tisch zu. Sie sollte immerhin wissen, mit wem sie die letzten Momente ihres Lebens verbringen durfte.
 

Sie hörte Schritte, welche immer Näher kamen. Langsam und leise, wie die Ruhe selbst. Ihr Herz setzte aus und wieder erbebte ihr Körper wegen des Schluchzen. Ängstlich kniff sie die Augen zusammen, hoffte darauf, dass dieser jemand kurzen Prozess mit ihr machte. Hoffte darauf, dass sie nicht lange leiden musste.

Sie zuckte zusammen, als sich etwas auf ihre Stirn legte. Weich, trotzdem hart. Kalt aber sanft. Sie öffnete ein Auge und erkannte einen Arm. Auch das andere Auge öffnete sich und plötzlich spürte sie den Drang, endlich zu wissen, wer sie hier eingesperrt hatte.

„Wer sind sie?”

Die Hand zog sich zurück und ein dunkles Kichern drang an ihre Ohren. Es klang so unheilvoll, hinterließ eine Gänsehaut auf ihren gesamten Körper.

„Sutariba Saeko... Du hast dich nicht viel verändert.”
 

Er trat nun direkt neben den Metalltisch. Die junge Frau schaute auf, direkt in seine braunen Augen, welche sie kühl und ohne jegliches Interesse musterten. Sie kannte diese Augen, wusste jedoch nicht woher. Sie kannte diese intensiv roten Haare, konnte sie jedoch keinem Namen zuordnen.

Sie musterte ihn weiterhin, sagte nichts und schien, die Angst im Moment etwas verdrängt, zu überlegen.

„Du erkennst mich nicht, kleine Träumerin?”

Ihr Gedanke brach ab. In ihrem Kopf hallten seine Worte und wie ein Film tauchten plötzlich etliche Erinnerungen vor ihrem Auge auf.
 

Kleine Träumerin...
 

Es gab nur einen, der sie so genannt hatte. Sie hätte jedoch nicht gedacht, ihn jemals wieder zu sehen.

„Sasori...”



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