Part 10
Hi!
Hier kommt Part 10!!!
*sich verkriech* Besser spät als nie, oder???
Jedenfalls gehts langsam zur Sache... ^^ Aber natürlich auch wieder was für die Lachmuskeln dabei!
Viel Spaß!
Sie ritten so schnell sie konnten aus der Stadt heraus, immer 'Graf Julius' hinterher.
"BLEIB STEHEN DU VOLLIDIOT!!!!!", schrie Lime ihm hinterher. "ODER ICH REIß DIR DEN KOPF AB!!!!"
Der Poet sah sich um und erblickte nicht nur die wütende Lime, sondern die ganze Meute... äh.. Leute aus der Stadt, die hinter ihm herliefen.
"Was haben die Trottel hinter uns denn??", fragte Lime an Kita gewandt.
"Ich nehme stark an, dass 'Graf Julius' ihnen gehörig die Suppe versalzen hat und du ihn mit deinem Geschrei entlarvt hast...", meinte Kita.
"Ihh! Versalzene Suppe ist ekelhaft! Aber-", Lime sah kurz nach hinten. "Was wollen die von uns??"
"Wir sind gerade im Weg.", sagte Kita.
"Ach so!", meinte Lime. "Nerven tun sie trotzdem!"
"Aahhch! Wie gedenken Madame Eichhörnchenfresserin die Leute denn loszuwerden?!", schrie Belca plötzlich dazwischen.
"Pff!", machte Lime und hielt Shirahime ruckartig an. Dann streckte sie beide Hände in Richtung wütende Meute und murmelte (wie lang hatten wir das schon nicht mehr?^^) etwas unverständliches, woraufhin die Leute von einem Tornado erfasst und in ihr Dörfchen zurück 'getragen' wurden. "DAS gedenke ich dagegen zu tun, Mistkröte!"
Belca schnaubte: "Gewalttätig wie eh und je! Tztz!"
Lime, inzwischen von Shirahimes Rücken gesprungen, schnappte sich Belca und drückte sie in ihren Händen. "Ich zeig dir gleich WAS gewaltätig ist!", fauchte sie.
Kita betrachtete mal wieder amüsiert die ganze Szene, stieg aber nicht von Kelpi. "Wollt ihr hier festwachsen?"
"Guuute Idee!!", grinste Lime und stampfte Belca in die Erde. Dann sprang sie wieder auf Shirahime und bewegte diese genau auf den Belcasetzling drauf. "So! Und jetzt wachsen, Bakachen!"
"Pass bloß auf, dass ich dir nicht ZU groß auswachse!", krächzte es noch von unten.
"Träum weiter, Wollknäuel!!", lachte Lime bloß.
"Hehe...", kam es als Antwort.
"Können wir dann weiter?", fragte Lime in Kitas Richtung, ohne weiter auf Belca zu achten.
"Von mir aus.", sagte Kita und warf noch einen Blick auf die Stelle, wo Belca vor sich hin gedeite. "Viel Spaß noch und komm nach, wenn du fertig bist."
Das Eichhörnchen knurrte unwillig, blieb aber sonst still (das achte Weltwunder ^.^).
"Hoffen wir das sie nicht vorher von den pflanzenfressenden Insekten verspeist wird!", witzelte Lime.
Kita ritt los. "Viel Spaß noch, Belca!"
"Hey, warte, dass kannst du mir nicht antun!!!"
"Du siehst, dass kann sie doch!", stellte Lime, immernoch grinsend, fest und ritt hinterher. Kita lächelte selig vor sich hin und schaute sich nach 'Graf Julius' um.
"Wo ist eigentlich unser Möchtegern-Graf abgeblieben?"
"Vielleicht haben wir ja Glück und sein Gaul ist mit ihm ne' Klippe runter gehopst!", grinste Lime.
Kita sah sie skeptisch an. "Vielleicht..." sie hatte plötzlich ihren Dolch gezogen und feuerte ihn in die nächsten Büsche, "Vielleicht aber auch nicht! Komm raus da!"
Lime schaute den Busch ein wenig gierig an. "Au ja! Komm raus... Ich tue dir auch nix..."
<<In deinen Träumen...>>, fügte sie in Gedanken hinzu.
Zögernd schälte der Troubadour sich aus dem Gebüsch am Wegesrand. Er hatte seine Leier fest umklammert und warf vorsichtige Blicke in Richtung Stadt. "Sind die Leute weg?"
"Ja... Ein frisches Lüftchen hat sie weggeschleppt!", lachte Lime und sprang von Shirahime.
"Warum bist du zurückgekehrt?", fragte Kita nicht wirklich interessiert.
Yaskier grinste auf einmal von einem Ohr zum anderen und schielte zu Lime, welcher daraufhin ein eisiger Schauer über den Rücken lief.
"Was willst du Schleimbolzen??", fauchte sie in seine Richtung.
"Ich wollte der holden Maid danken, dass sie mich hat auffliegen lassen..."
"Selbst schuld.", murrte Kita.
"Nichts zu danken!", grinste Lime bösartig. "Wenn du mal wieder Hilfe in diesen Dingen brauchst, sag mir Bescheid, du Penner!"
"Er wird sicher dran denken.", sprach Kita und wandte sich erneut an den Barden: "Wo ist dein Gaul geblieben?"
Lime sah in die Richtung, aus der Yaskier gekommen war. "Da irgendwo?"
"Sein Kadaver? Ja.", entgegnete er.
"Öhm... von mir aus auch der! Hast du ihn gekillt?" Lime sah ihn fragend an.
Yaskier erwiderte mit einem Blick, als hätte Lime gerade verkündet, das Ende der Welt wäre nahe und sie müssten alle 'Halluja!' rufen: "Ich? Ein Tier töten? Was denkst du von mir?!"
"DAS willst du gar nicht wissen...", meinte Lime gelangweilt.
Kita lenkte Kelpi in den Wald und rief nach einiger Zeit: "Der Gaul ist von 'nem Pfeil getötet worden! Wer war das?"
Lime folgte ihr und besah sich das tote Vieh. "Von da muss er gekommen sein!", sagte sie und zeigte auf eine dichte Lichtung in nördlicher Richtung. "Nur wer tötet diesen Gaul? Und warum?"
Kita sprang von Kelpi und zog den Pfeil aus dem Pferd. Diesen besah sie sich genauer. "Der gehörte einem Soldaten.", stellte sie fachmännisch fest. "Die Federn sind giftgrün, die Farbe des Militärs..." Sie sah fragend zu dem Barden.
"Okay du Trottel, was hast du jetzt wieder angestellt?", seufzte Lime.
"Nichts!", quieckte der Angesprochene. "Ich weiß nicht im Geringsten, was das Militär mit mir zu schaffen hat! Ich habe keinen höheren Offizier oder sonst wen hinters Licht geführt! Ehrenwort!"
"Auf dein Ehrenwort kann man sich verlassen?", meinte Kita zweifelnd.
"Herrlich! Jetzt ist uns deinetwegen auch noch das Militär auf den Fersen! Himmel, wie blöd bist du eigentlich?" Lime schüttelte mitleidig den Kopf.
"Ich sagte doch, dass ich nicht weiß, was das bedeuten soll!", hielt Yaskier dagegen.
"Klar, und ich bin Mutter Theresa und helfe den Armen und Schwachen und bin ein echter Engel! WILLST DU MICH FÜR DUMM VERKAUFEN, DU KLUGSCHEIßER??", knurrte Lime und fasste ihn am Kragen.
"Ende der Diskussion!", rief Kita dazwischen. "Wir bekommen Besuch!" Sie zog ihr Schwert und schaute sich um.
Lime warf Yaskier noch einen letzten giftigen Blick zu und ging dann zu Kita. "Von wem denn?"
"Dreimal darfst du raten!"
Ein Pfeil mit giftgrünen Federn schoss aus dem nächsten Baum.
"Ohhh! Die Wichtelmänner??", quietschte Lime und lief auf den Baum zu. Sie trat kräftigst dagegen, woraufhin er zersplitterte und drei verdattert dreinschauende Soldaten zum Vorschein kommen. "Nein, wie niedlich! Wollen wir nicht spielen?"
Kita pfiff schrill und Kelpi beförderte weitere zwei Soldaten aus einem Baum. "Sieht wohl so aus...", murmelte sie.
Yaskier fiel auf die Knie und dann mit der Nase ins Gras, legte sich die Hände auf den Kopf und begann zu wimmern.
Lime pfefferte gerade dem Ersten ihren Ellenbogen in den Magen und einen anderen trat sie dahin, wo's besonders wehtut. Kita sprang zur Seite, parierte einen Hieb und merkte, wie ein Soldat gerade dabei war, Yaskier in die Mangel zu nehmen.
"Spring weg!", schrie sie dem Barden zu und ehe sich dieser versah, hatte sie ein Zeichen in die Luft gemalt und der Soldat ging in Flammen auf. Sie wandte sich dem nächsten Gegner zu.
Lime schoss gerade ihren Dritten durch die Luft, als hinter ihr ein weiterer auftauchte und trat ihr die Füße weg. Äußerst unsanft landete sie mit ihrem Hinterteil auf dem Boden und er grinste sie siegessicher an, woraufhin sie ihren Zeigefinger auf seine Augen richtete und ihm eine heiße Wasserfontäne ins Gesicht spritzte. Schnell sprang sie auf und schlug ihm mit voller Wucht ins Gesicht.
Kita beförderte inzwischen einen wahren Riesen von Kerl über den Jordan, der auch beim Zusammenbrechen noch seine doppelschneidige Axt schwang. Angeekelt drehte sie sich weg und stellte nur fest, dass alle übrigen panisch die Flucht ergriffen.
"Sooo..", meinte Lime und verschränkte die Arme hinterm Kopf. "Yaskierschatz? WAS WOLLTEN DIE VON DIR???", fauchte sie.
Der Troubadour achtete nicht auf ihre Worte und erhob sich mit zitternden Knien. "Die waren ja fast schlimmer, als Bonart und Konsorten...", murmelte er leise.
Limes Mundwinkel zuckte und sie verströmte eine beängstigende Aura. "Was hast du gesagt? Spucks aus oder du stirbst des schlimmsten Todes den ich mir ausdenken kann und meine Fantasie sprüht nur so vor brutalsten Mordgedanken!" Sie packte ihn am Hals und knallte ihn gegen einen Baum. "Also?"
Yaskier kroch verängstigt hinter besagten Baum und blickte Hilfe suchend zu Kita, deren Gesichtsausdruck jedoch keinen Deut freundlicher war.
"Würde ich auch zu gern wissen...", presste sie zwischen den Zähnen hervor.
"ALSO?? Was hast du mit Bonart und Konsorten zu schaffen? Wo ist er?? Ist Dasren dabei? SAG SCHON??", sprudelte Lime mit vor Wut zitternder Stimme hervor und sie sah Yaskier mit ihrem "du-hast-zwei-sekunden-zu-antworten-sonst-stirbst-du" -Blick an.
"Was..?", krächzte Yaskier und hob beschwichtigend die zitternden Arme, "Was ist denn mit euch los?" Er schluckte schwer.
"WENN DU DEN REST DEINES KÜMMERLICHEN LEBENS NICHT AUF DEM FRIEDHOF VERBRINGEN WILLST ANTWORTE!! SOFOOOORT!!!!" Lime drohte zu explodieren und ihr Gesicht nahm eine gefährliche Rotfärbung an.
Er stand, sich am Baum festhaltend, auf. "Könnten wir bitte in Ruhe darüber reden..? Ich meine, die Umstände..."
Lime platzte der Kragen und sie packte seinen Hals und begann ihn zu würgen. "Ich werde dich umbringen, hörst du? Und zwar auf solch brutale Art und Weise, das es in die Geschichte eingehen wird... ALSO REDE ENDLICH!!!"
Kita entwand Yaskier Limes Griff und zerrte ihn auf den nächsten Baumstumpf zu. Dort drückte sie ihn darauf und hielt ihm ihren Dolch gefährlich nah an die Nase. "Ich würde vorschlagen," säuselte sie und ihre grünen Augen blitzten und leuchteten, "dass du auf der Stelle mit allem, was du über Bonart und seine Bande weißt, rausrückst... Verstanden?"
Er nickte eifrig und viel zu schnell, denn durch diese Geste wäre der beinahe umgekippt. "Ich...", er schielte ängstlich zu Lime, "Ich kenne Bonart... und auch Dasren... Bin ihnen schon mal über den weg gelaufen..." Er schluckte und setzte stockend seinen Bericht fort: "Vor Kurzem erst... nur eine Tagesreise von hier... Er hat ein wahres Blutbad in irgend so einem Dörfchen veranstaltet... weiß nicht genau, warum... Hab mich schleunigst aus dem Staub gemacht..."
Lime ging ohne ein weiteres Wort zu Shirahime und schwang sich auf ihren Rücken. "Ich bin dafür, sofort loszureiten... Kita?"
Diese blickte von Yaskier zu Lime und zurück, dann zerrte sie den Poet in die Höhe und zu Kelpi. "Los, aufsteigen! Ich bin sicher, du zeigst uns den Weg..."
Er wollte protestieren, ließ es aber dann doch sein. "Bis auf eine Meile an das Dorf heran, nicht weiter, einverstanden?", fragte er unsicher.
"Seit wann hast du hier Mitspracherecht? Wir behalten dich solange bei uns, bis wir dich nicht mehr brauchen... egal wie lang..." Limes Stimme zitterte immer noch.
Yaskier spähte nach hinten, was Kita aber auffiel. Sie packte ihn, zog eine stabil aussehende Silberkette aus der Satteltasche und fesselte ihn. Nach nur einer Minute fand sich der Barde quer über dem Rücken der schwarzen Stute hängend.
"Also dann...", meinte Lime, wurde dann aber von einer bekannten Stimme unterbrochen: "Wohin des Weges?"
"Belca...", murmelte Lime enttäuscht. "Die hat uns gerade noch gefehlt..."
"Natürlich hab ich euch gefehlt, was denn sonst?", quiekte das Eichhörnchen.
"Das Leben könnte sooo schön sein...", seufzte Lime und setzte Shirahime in Bewegung. "Mistkröte, kannst du nicht einmal da bleiben, wo der Pfeffer wächst?"
"Wo wächst der denn?"
"Da wo du nicht bist!"
Belca kletterte an Shirahime hoch, platzierte sich auf deren Kopf und sah Lime treuherzig an. "Magst du mich nicht mehr?"
"Buäh! Von deinem Blick kann einem ja schlecht werden...", würgte Lime. "Und nein, ich habe dich noch nie gemocht!"
"Warum denn nicht???"
"Weil du zum Kotzen bist...und mich in den Wahnsinn treibst."
Das weiße Eichhörnchen sprang auf Lime Schulter. "Bin doch ganz lieb..." Es machte ein Geräusch, das entfernt an Schmollen erinnerte.
"Ja? Wo denn?", witzelte Lime.
Belca hüpfte auf Kelpis Kopf hinüber, woraufhin die Stute schnaubte.
"Scher dich runter!", meinte Kita. "Yaskier ist schon zu schwer für Kelpi..."
"Genau! du kannst selber laufen!", rief Lime rüber.
"Aber... Aber meine kurzen Beinchen...", das Viech schluchzte.
"...können von mir aus abbrechen!" Lime schüttelte desinteressiert den Kopf.
"Ich will eure nette Unterredung ja nicht unterbrechen...", meldete sich der Barde, "aber... ein wenig unbequem hier oben..."
"Dein Problem!", flötete Lime fröhlich und preschte los.
"Stimmt ausnahmsweise mal!", Belca zeigte Yaskier ihre Zähnchen.
"Pff! Schleim nich' so rum, Ratte!"
"Schleimen? Wo ist Schleim?!", Belca tat so, als würde sie etwas suchen.
"Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du dumm wie Brot bist? Obwohl ich ja glaube, dass Brot noch deutlich intelligenter ist..."
"Über Brot kann man wunderbar philosophieren...", sprach Yaskier.
"Ruhe da!" Kita versetzte ihm einen Schlag in die Seite.
"Und jetzt auf zum fröhlichen Kopfgeldjägerkillen!!" Lime ließ Shirahime schneller laufen.
"Jaaaaaaaaa! Wir stimmen jetzt alle ein fröhliches Liedchen an!", schnatterte Belca.
"Jaaaaa! Dann stimm ich das fröhliche Eichhörnchenbraten an!!", zischte Lime.
"Apropos Liedchen...", murmelte Kita. "Yaskier! Du bist für die Unterhaltung zuständig! Aber ich warne dich..!"
"Wenn das da anfängt zu singen, müsst ihr künftig auf mich verzichten!", stöhnte Lime genervt.
"Und ob wir das können!", meinte das Eichhörnchen.
Lime schaute sie schief an. "Hast du etwas verlauten lassen, meine liebe, süße Belca??", flötete sie und ließ vielsagend die Finger knacken.
Belca stimmte an: "Alle meine..."
"Ratten!", warf Kita ein und grinste zu Lime rüber.
Diese grinste zurück. "...schwimmen in 'nem Plumsklo!"
Die Ratte glubschte irritiert und setzte dann fort: "Köpfchen in..."
"Der Scheiße", flötete Lime.
Belca 'sang' weiter: "Schwänzchen..."
"...auf den Mond!", sang Kita grinsend mit, während Yaskier kurz davor war, einen Herzinfarkt zu bekommen.
"Diese... schiefen... Töne..!" Er knirschte mit den Zähnen.
"...treffen wir besser als du! Ja, stimmt!" Lime nickte.
"Was gibts heute eigentlich zum Abendessen?", fragte Belca zwischendurch.
"Eichhörnchen am Spieß??" Hoffnungsvoll sah Lime zu Kita.
Diese betrachtete das Eichhörnchen sehr ernst, bis sie sah, dass dem kleinen Tierchen langsam Angst und Bange wurde und sagte dann mit äußerst ernster und angespannter Stimme: "Affenhirnragout!"
"Nette Idee! Aber wo bekommen wir 'nen Affen MIT Hirn her?" Lime tat so, als würde sie nachdenken.
Kita zeigte auf Yaskier: "Affe!"
"...aber ohne Hirn!", fügte Lime lächelnd hinzu.
Kita hingegen deutete auf Belca: "Hirn! Wenn auch kaum vorhanden..."
"Bäh! Mini Rattenhirn! Davon werden wir doch niemals satt!" Lime schüttelte angewidert den Kopf.
"Eine Frage... Wovon redet ihr da???", wollte der Affe wissen.
"Vom Essen!" gab Lime nur trocken zurück. "Wovon denn sonst?"
"Was gibts denn?"
"Barde in Marinade!", erwiderte Kita gelassen.
"Und als Nachtisch: Rattenhirn mit Kirschen!", meinte Lime.
Der Poet schauderte. "Ihr Kannibalen...", stöhnte er gequält.
"Nicht wahr?", lächelte Lime fröhlich.
Kita sah in den Himmel. Es dämmerte bereits. "Wollen wir die Nacht durchreiten oder eine Rast machen?"
"Schlaaaaaaafen!!", gähnte Lime.
"Peeeeeeeeennen!", stimmte Belca zu.
"Belca töööööten!", gab Lime zurück.
"Ein Königreich für festen Boden unter den Füßen!", jammerte der Troubadour.
Kita lenkte schweigend Kelpi vom Weg ab und ein wenig in den Wald hinein. An einer geeigneten Stelle lud sie den Poet ab und entfesselte ihn.
"Wenn du auch was essen willst, dann such mal nach Feuerholz."
Yaskier trollte sich.
Lime lud unterdessen ihre Decke von ihrer weißen Stute und machte es sich unter einem Baum bequem. "Kalt!"
"Yaskier sucht Feuerholz.", erklärte Kita und machte es sich ebenfalls gemütlich.
Lime wickelte sich ein und lehnte sich zurück. "Bald haben wir's geschafft..."
"Ja, hoffentlich...", seufzte Kita.
"Wirst du jetzt etwa sentiphal?", fragte Belca näher trippelnd.
"Das heißt sentimental, Fellkugel...", lächelte Kita und warf sich ihren Umhang über.
"Was wirst du denn danach machen? Ich mein' wenn wir sie gekillt haben!", fragte Lime leise.
"Weiß nich'... Wahrscheinlich so weitermachen wie bis jetzt. Was anderes kann ich auch nicht... Und du?", erwiderte Kita.
"Bei mir wird sich auch nicht viel ändern, denke ich... Aber egal! Lassen wir's in den Sternen stehen...", meinte Lime.
Kita blickte zum mittlerweile dunklen Himmel. "In den Sternen..." Sie grinste.
"Hm?" Lime blickte sich um. "Wo bleibt denn unser Möchtegernpoet? Ist es abgehauen?"
"Ich bin hier!", meldete Yaskier sich und trat aus dem Schatten eines Baumes. Er trug einen Packen trockenen Holzes bei sich.
Kita fuhr auf. "Wie lange stehst du da schon?", zischte sie wie eine Schlange.
Lime starrte ihn wütend an. "Wenn wir dich nicht bräuchten würd ich dir jetzt den Hals umdrehen..."
"Was meint ihr?", fragte er mit Unschuldsmiene und schielte dabei zu Kita, die absichtlich in eine andere Richtung schaute.
"Mistkerl!", fauchte Lime.
Kita fischte nach Belca und begann geistesabwesend, sie zu streicheln. Das Eichhörnchen wehrte sich lautstark. "Lass das! Ich hasse das!" Aber Kita ignorierte ihre Proteste.
"Gott! Wie kann man nur die Ratte streicheln?" Lime schüttelte sich.
Kita antwortete nicht.
Yaskier hielt im Feuermachen inne und fragte: "Warum macht ihr das? Warum verfolgt ihr Bonart?"
"Was geht dich das an, du debiler Vollidiot?!?!", fauchte Lime und starrte ins Dunkel.
"Das verstehst du nicht!", sagte Kita, vollführte wieder ein Zeichen in der Luft und das Holz stieb vor Hitze auseinander. Yaskier sprang zurück.
"Genau...", meinte Lime nur und lehnte sich zurück.
Kita deutete auf Kelpi. "In der Satteltasche ist noch eine Decke. Nimm sie und sei still."
