Es lebt DOCH!
Die Tücken der Kommunikation
Synapsen – Kontaktstellen für Informationsaustausch im Gehirn/Körper
Warnung
Das ist ein „Was zum Geier hab ich gerade gelesen?“ - Oneshot.
#############
Kagome war in die Küche gegangen, denn es galt Proviant für die große Reise aufzuhäufen. Klein Shippo saß unterdessen auf einem Tisch in ihrem Zimmer, vor ihm ein flacher Behälter, der sein mit kindlicher Neugier strahlendes Gesicht beleuchtete.
Mit großen grünen Äuglein glotzte das Dämonenkind auf ein rundes Symbol, umschlungen von einem roten Dingsda. Der buschige Schwanz wedelte in hellster Aufregung und die kleinen Zehen tappten gegen die Tischkante.
Er war jetzt ein großer Fuchsdämon und seine kindischen Seiten dienten meist nur noch dazu, Inuyasha kräftig eins auszuwischen – doch war das eine besondere Situation.
Als Kagome zurück in ihr Zimmer kam, fragte Shippo prompt: „Kagome, was ist das?“
„Was?“
„Das da.“
„Das ist der Firefox, damit kann ich im-…“ Nun, Internet wird er nicht verstehen. „…in diesem Ding-…“ Hm, surfen wohl auch nicht.“… die Welt sehen.“, beendete sie schließlich erleichtert mit einem gewichtigen Nicken Richtung Ding. Shippo blinzelte. Also so etwas wie Kirara und Ah-Un?
„Was heißt denn Firefox?“
„Feuerfuchs auf japanisch.“
Shippo machte große Kulleraugen. „So jemand wie ich?“
Kagome lachte und durchwuschelte liebevoll seinen roten Schopf.
„Nein, du bist echt. Der nicht.“ Kagomes Mutter rief wieder nach ihr und diese eilte gehorsam von dannen.
„Kagome sagt, dass du falsch bist.“, sprach das verwirrte Fuchskind daraufhin zu seinem Ebenpart.
„Aber du kannst nicht so niederträchtig sein, wie sie sagt. Was ist passiert, hat dich ein rachwütiger Priester in diese Büchse versiegelt?“
Schweigen.
-
Es war eine wunderbare, warme Sommernacht. In den Baumwipfeln schu-huten gesättigte Eulen vor sich hin und Regenwürmer wanden sich verzweifelt im trockenen Erdboden darunter.
In jener sternenklaren Nacht träumte der kleine Dämon, doch wusste er nicht, dass er träumte.
Denn noch während sein Körper im Schatten eines altehrwürdigen japanischen Waldes ruhte, verschwand sein Geist in die Zeit der Moderne...
Die Holzdielen knarrten leise, als sich ein kleines Schemen den Gang entlang bewegte. Langsam öffnete sich eine Tür in der Wand. Ein westlich möbliertes Zimmer erschien jenseits der Türschwelle, spärlich von einem roten Schimmer erleuchtet. Auf dem Tisch thronte königlich ein schlanker, roter Fuchs.
Und diesmal sprach es. Machte jedoch recht wenig Sinn.
„Vater hat mich den Elektronen überreicht.“
Elektronen? Der verdatterte Dämon überlegte bemüht. Kagome hatte ihm doch etwas darüber erzählt, als sie dieses Schemi lernte... Elektronen…Elektrizität… ein entsetztes Japsen entfuhr ihm. Die Donnerbrüder!
„Papa hat dich an diese Arschlöcher verkauft!?“, röhrte er empört. Dann schlug er sich die Hände auf die Lippen, bevor ihm einfiel, dass keine Kagome anwesend war.
„So schlimm ist es nicht.“, ergänzte der Fuchs großzügig.
„Ich bekomme ganz viel Updates. Die Welt liebt mich.“ Und begann würdevoll seine roten Pfoten zu lecken. Doch dann stutzte er und fügte missmutig hinzu:
„Bis auf diese Trottel, die Chrome und I.E. benutzen.“ Shippos Synapsen hatten bereits bei „Updates“ die weiße Fahne gehisst.
Er plante eifrigst eine Rettungsaktion, als er zu dem frühmorgendlichen Geruch von Ramen erwachte.