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Doktor Spiele

Alexander/Hephaistion
von

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Hi,
 

wir haben diese Idee bereits vor einer geraumen Weile geschrieben, so vor... 3 - 4 Jahren...

Mir ist sie gestern beim durchsuchen meiner Festplatte wieder in die Finger gefallen und wir dachten, vielleicht gefällt sie euch ja.
 

Es geht um Alexander und Hephaistion, eines unserer Lieblingspärchen und wir haben sie in unsere Zeit geholt mit allem was möglicher Weise passieren kann...
 

Viel Spaß!
 

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Doktor Spiele
 

Nur noch verschwommen nahmen graue Augen ihre Umgebung war. Der große, Mahagoni Schreibtisch, die Wand aus Glas, welche die wunderschöne Umgebung zeigte und auch das Bild, mit der wunderhübschen Frau waren nicht mehr klar und verloren immer mehr an Form. Er rieb sich über die Stirn und das Gesicht, als ihm auch noch die Luft ausging und er sich aufstellte. "Roxane...", erklang es ächzend und dann brach der begehrenswerte junge Mann in sich zusammen.
 

Das Licht war grell und erfüllte den gesamten Raum, der seltsam weiß war. In seinen Ohren dröhnte ein Piepen und das Rascheln einer Zeitung klang unnatürlich laut. So schloss er stöhnend wieder seine Augen und drehte den Kopf zur Seite. Kam ihm doch der Tag wie ein völliger Albtraum vor, der er wohl gewesen schien.

Ein raues Grunzen erklang, bevor eine bekante Stimme zu sprechen begann. „Wieder unter den Lebenden?“ Der Klang der Stimme war deutlich und machte dem Jüngeren bewusst, dass er nicht geträumt hatte. Widerwillig öffnete er also wieder seine Augen und sah sich um. „Wo bin ich hier?“

Ein dunkles Schnauben erklang. „Im Krankenhaus, wo sonst?“ Das vermasselte ihm endgültig die Laune und mit einem verzogenem Gesicht setzte er sich auf. „Wer hat den Mist verzapft?“ Eine raue Hand legte sich auf seine Schulter und drückte ihn zurück in die Kissen.

„Du selbst!“

Im Hintergrund wurde das Piepsen schneller und graue Augen weiteten sich, als sie merkten, dass sie nicht gegen die Stärke der Hände ankamen, wie es normalerweise der Fall war. „Lass den Blödsinn, Kleitos!!“

Drohend hob sein Bodyguard die Hand. „Du tust was ich sage, Alexander!! Ich sehe nicht mehr zu, wie du dich in dein Grab arbeitest!!“

Das Geräusch wurde noch etwas schneller, doch der Blonde wollte nicht aufgeben. „Du wirst mich jetzt loslassen, dann werde ich es vergessen!“, drohte er. „Ich werde wohl nicht all zu gut geschlafen haben oder so was. Also werde ich gehen, denn ich habe noch zu tun!“

„Dein Herz hat ausgesetzt du verdammter Dummkopf!!“ keifte der ältere Mann weiter und ließ ihn nicht los.

In diesem Moment erklang ein Räuspern hinter ihnen. „Wären sie so freundlich meinen Patienten nicht so aufzuregen?“ Der Störenfried wurde aus zwei paar unterschiedlichen Augen betrachtet und Alexander lag auf einmal ruhig auf seinem Bett, bevor er den Bodyguard anmaulte. „Da hörst du es! Du regst mich auf!“

Kleitos funkelte ihn böse an, als ein melodisches Kichern erklang und der junge Arzt zu ihnen ans Bett trat. „Wären sie so freundlich ein Wörtchen mit den Gorillas vor der Tür zu sprechen? Zumindest die behandelten Ärzte sollten sie ohne Kontrolle in das Zimmer lassen.“

Alexander hatte nur noch Augen für den Arzt und nickte artig, wie ein gehorsamer Schüler. Mit einer schwachen Hand, winkte er ohne seine grauen Augen von dem wohl Gleichaltrigen zu nehmen, zu Kleitos. "Geh raus und regele das!" Grollend erhob der ältere Mann sich und nickte dem jungen Arzt anerkennend zu, bevor er das Zimmer verließ.

Als sie dann alleine waren wurde Alexander eine Hand entgegen gestreckt. „Wenn ich mich vorstellen darf. Ich bin Doktor Amyntor und ich bin während ihres Aufenthalts für sie zuständig.“ Ein seliges Lächeln wurde ihm genau so wie die noch gehobene schwache Hand gereicht. "Sehr erfreut! Alexander Megas. Ich würde mich freuen, wenn sie mich Alexander nennen."

„Ich werde darüber nachdenken, Mister Megas!“ erklärte der junge Arzt charmant.

"Natürlich, Doktor!" Müde senkte der Blonde wieder seine Hand.

Ohne sein freundliches Lächeln zu verlieren strich sich der Arzt eine dunkle Locke hinters Ohr, die sich aus seinem Pferdeschwanz gelöst hatte. „Sie haben sicher einige Fragen, da sie bei ihrer Ankunft ja nicht bei Bewusstsein waren.“ Da sah er, dass der Patient doch wieder etwas unwillig war, als dieser nickte.

"Es wäre sehr nett, wenn sie mir erklären, was passiert ist... und mir helfen würden, damit das nicht noch einmal passiert." Zum Ende, wurde er sogar etwas hoffnungsvoll. Freundlich nickte der junge Mann ihm zu und sah ihn aus seinen intensiven blauen Augen an.

„Sie hatten einen Schwächeanfall, vermutlich durch kontinuierliche Überarbeitung. Ihr Körper gab vollständig nach und die gerufenen Sanitäter haben sogar berichtet, dass sie Herzaussetzer hatten. Zum Glück hat sich das seit ihrem Aufenthalt hier nicht wiederholt.“

Für einen Moment wurde Alexanders Herzfrequenz noch etwas schneller, als er diesen Blick sah. Doch äußerlich blieb er ruhig und nur der Herzmonitor, an den er angeschlossen war, verriet ihn. "Ich arbeite nicht zu viel!"

Eine dunkle, wohlgeformte Augenbraue wurde in schwindelnde Höhe gezogen. „Darf ich nachfragen, wie viele Stunden sie am Tag arbeiten?“

"Natürlich! So ungefähr 14 Stunden.", kam es sofort ehrlich zurück.

Verstehend nickte der Arzt, ohne Verurteilung in den Augen. „Ist das die Zeit, die sie im Büro verbringen?“

"Meistens. Dazu kommen noch Außentermine, Geschäftsessen und andere wichtigen Dinge.", berichtete Alexander stolz von seiner Arbeit, die ihm alles bedeutete. Schließlich hatte er nach dem Tod seines Vaters, dessen Stelle als Oberster des Filmstudios angetreten und war nun mit seinen 29 Jahren inzwischen nicht mehr nur 'Papas Sohn' sondern hatte bewiesen, dass er es auch ohne dessen Erbe geschafft hätte. Wieder sah er ein neutrales Nicken.

„Wie lange arbeiten sie dann auch noch zu Hause oder außerhalb der offiziellen Arbeitszeiten?“ Der junge Mann lächelte äußerst sympathisch. „Eine ungefähre Schätzung reicht.“

Noch immer schlug das Herz des Blonden schneller als gewöhnlich und er lächelte charmant zurück. "Ich würde sagten, dass ich am Tag so ungefähr 16 Stunden arbeite, die ganze Woche."

„Betreiben sie Sport?“ kam da gleich schon die nächste lieblich klingende Frage.

"Seit meinem 8. Lebensjahr werde ich in sämtlichen asiatischen Kampfsportarten unterrichtet. Möchten sie fühlen?", bot der Studioboss an, seine Bauchmuskeln zu präsentieren. Die Mundwinkel des Dunkelhaarigen zuckten in einem eindeutigen Schmunzeln.

„Ich glaube ihnen ohne Kontrolle, schließlich habe ich sie bereits bei ihrer Einlieferung untersucht.“

"Hat es ihnen gefallen?", raunte es leise zurück. Lächelnd beugte der Arzt sich etwas zu ihm herunter.

„Das hätte es sicher, wären sie währenddessen nicht in Lebensgefahr gewesen!“

"Jetzt fühle ich mich gerade ausgezeichnet!", überging Alexander seine Situation und zwinkerte ihm lieb zu.

Das Zwinkern wurde mit einem Lächeln erwidert, bevor der Dunkelhaarige wieder die Stimme erhob: „Wie viele Stunden schlafen sie ca. pro Tag?“ Tatsächlich bemerkte er, wie der Blonde überlegen musste, bevor er antwortete. "So 4... maximal 5 Stunden am Tag. Mehr brauche ich auch nicht. Ich gehe nach dem Aufstehen erst etwas Laufen und dann geht es zur Arbeit."

Wieder erschien das verstehende Nicken. „Und wie schlafen sie so? Entspannt oder gar sehr unruhig?“

"Allein!", versuchte Alexander ihren Flirt wieder aufzunehmen.

„Schlafen sie alleine denn ruhig oder unruhig?“ wurde es freundlich, aber leicht distanziert, weiter nachgefragt.

"Um ehrlich zu sein kommt das darauf an, wie gerade die Geschäfte laufen.", ging er darauf leicht enttäuscht ein, nahm sich aber vor, nicht aufzugeben. Gefiel der Arzt ihm doch sehr gut.

„Und wie liefen die Geschäfte in letzter Zeit?“

Etwas misstrauisch, zog Alexander eine Augenbraue hoch und schüttelte den Kopf. "Das zählt unter die Betriebsgeheimnisse und kann ich ihnen somit nicht sagen!" Denn egal ob sie gut liefen, oder nicht, solche Informationen behielt er grundsätzlich für sich allein, da er über 90% der Firmenaktien besaß, konnte er das auch, genau so wie sein finanzielles Polster von 450 Millionen US$ plus seinem entsprechendem Privatvermögen.

Der junge Arzt kicherte amüsierte und strich sich die störrische Haarsträhne wieder hinter das linke Ohr. „Damit wollte ich eigentlich fragen, wie sie in letzter Zeit schlafen!“ Da zierte das blasse Gesicht, das ihn anblickte eine seichte Röte und es nickte.

"Es geht. Wir haben ein riskantes Projekt am laufen. Hin und wieder werde ich wach." Dass er dabei auch noch verschwitzt war, verschwieg er.

„Sie haben also viel Stress?“ wurde es ganz verständnisvoll nachgefragt.

"Ein wenig, ja. Denn das Projekt liegt mir persönlich auch sehr am Herzen.", erzählte Alexander und lächelte verträumt. "Wenn ich es ihnen im Vertrauen berichten darf?"

„Dafür bin ich ja da“ wurde es dem Firmenboss versichert und sofort begann dieser zu schwärmen.

"Es geht um einen großen Feldherrn aus der Antike. Dieser hat durch sein Charisma und Stärke fast die gesamte damalig bekannte Welt erobert. Doch er wollte die besiegten Völker nicht in die Knie zwingen. Er träumte davon, die Völker zu einen, ohne die Kulturen zu zerstören..."

Ein wahrlich interessiertes Glitzern trat in die strahlend blauen Augen. „Das klingt wie etwas, für das ich mein Geschichtsseminar geschwänzt hätte!“

"Ich kann ihnen gern eine Kopie des Original geben, sobald wir mit den Dreharbeiten fertig sind...", bot Alexander freundlich an. Da ertappte sich der junge Arzt dabei, dass er das Angebot tatsächlich annehmen wollte.

„Ähm… sie müssen sich meinetwegen keine Umstände machen!“

"Es wäre eher eine angenehme Freude für mich!", erklärte er diesem sofort und lächelte offen.

Der Dunkelhaarige bemühte sich ein Erröten zu unterdrücken und wand verlegen den Blick ab, wobei er nun wirklich jung wirkte. „Wir dürfen nichts von Patienten annehmen…“

"Bis der Film fertig ist, werde ich wieder gesund sein. Sie sind doch ein guter Arzt!" Alexander war davon überzeugt, dass Kleitos ihn nur in die beste Klinik von L.A. hätte bringen lassen.

Diesmal errötete der junge Mann wirklich. „So gesehen, bin ich bloß Assistenzarzt…“ wurde es ihm gestanden. „Der Chefarzt Dr. Phillipos hat mich angewiesen mich um sie zukümmern, aber natürlich wird er auch selbst nach ihnen sehen!“ Er sah, wie der Studioboss kurz die Stirn runzelte. Unter anderen umständen, hätte der sich nämlich nur von dem Chefarzt behandeln lassen. Doch dieser junge Arzt... Alexander wollte ihn nicht abweisen, viel eher wollte er eine 24 Stunden Betreuung.

"Nun, ich bin sicher, dass sie Dr. Phillipos in nichts nachstehen!"

Verlegen fuhr der Arzt sich durch die Haare, wobei er seine Zopffrisur leicht zerzauste. „Ich kann noch viel von ihm lernen…“

"Dennoch vertraue ich ihnen!", erklärte Alexander und griff sanft nach seiner Hand. Mit roten Wangen sah der junge Assistenzarzt auf ihre Hände, als es plötzlich an der Tür klopfte. Noch bevor die Tür geöffnet werden konnte hatte der Dunkelhaarige wieder einen Sicherheitsabstand hergestellt.

Herein trat ein Mann mit bereits weißen Haaren und eindeutig Jahrzehnten an Erfahrung. "Mr. Megas! Bitte verzeihen sie, wenn ich nicht gleich für sie da war. Mein Name ist Professor Doktor Phillipos." Er wand sich an den Assistenzarzt. "Du kannst jetzt gehen, Hephaistion, danke." Der junge Mann nickte ihm zu, bevor er Alexander noch einmal zulächelte und dann das Zimmer verließ. Fest entschlossen, die Dinge, die Alexander ihm erzählt hatte, in der Patientenakte niederzuschreiben.
 

Gleich am nächsten Tag sollte noch einmal ein gründliches EKG gemacht werden und Alexander hoffte, dass der junge Arzt das mit ihm machen würde, da er den Alten nicht wirklich leiden konnte.

Tatsächlich war es Hephaistion, der nach einem Klopfen, das Zimmer betrat und ein EKG-Gerät vor sich her schob. „Guten Morgen!“ Das zauberte auf das Gesicht des Patienten ein Strahlen und er schob sein prächtiges Frühstück zur Seite.

"Einen wunderschönen guten Morgen!"

„Haben sie gut geschlafen?“ wurde der Patient freundlich gefragt, während das gerät neben ihm positioniert wurde.

"Etwas unruhig.", blieb Alexander wage. Der junge Arzt nahm das hin, da er von der Nachtschwester längst gehört hatte, dass der Blonde schweißgebadet erwacht war.

„Und wie fühlen sie sich heute morgen?“

Doch weil sein Gegenüber ein guter Geschäftsmann war, erkannte er das und seufzte. "Angela hat ihnen gesagt, was passiert ist?", überging er daher die Frage. Fast entschuldigend sahen ihn blaue Augen an.

„Das war ihre Pflicht.“ Alexander seufzte und nickte.

"Sie hatten gestern nach meinem Schlaf gefragt und meine Antwort war nicht vollständig. Dieser Schweiß ist jedes Mal da, wenn ich wach werde. Mein Bett ist dann immer ganz nass."

„Das habe ich bereits vermutet“ gestand nun auch Hephaistion ein.

"Ich habe dann das Gefühl, dass sich mein Hals zuschnürt.", berichtete Alexander seine Nächte ausführlich.

Besorgt runzelten sich die feinen dunklen Brauen. „Haben sie öfters Atembeschwerden?“

"Nur in solchen Nächten, in denen ich schweißnass wach werde.", erklärte der Blonde.

„Hm.“ Hephaistion trat an ihn heran und deutete auf seinen Hals. „Darf ich?“

Alexander nickte und lehnte sich etwas zurück. "Bitte sehr."

Vorsichtig, aber offensichtlich geübt, begann der Dunkelhaarige seinen Hals abzutasten. Die frisch rasierte und zarte Haut bekam dabei eine Gänsehaut und Lider schlossen sich über graue Augen.

„Hm“ erklang wieder Hephaistions melodische Stimme. „Fühlt sich alles normal an.“

"Sehr gut.", sinnierte Alexander schnurrend. Doch da entfernten sich die Hände bereits wieder von ihm.

„Wäre es ihnen dann jetzt recht das EKG zu machen?“

Er nickte, das nachwirkende Gefühl auf seiner Haut noch genießend. "Alles was sie sagen!"

„Würden sie sich oben rum dann bitte etwas frei machen?“

"Gern!", erwiderte der Studioboss und begann demonstrativ und verführerisch sein Hemd zu öffnen. Nur um feststellen zu müssen, dass die blauen Augen auf der Maschine lagen und nicht auf ihm. So entwich ihm ein frustriertes Schnauben und das Stück Seide landete unbeachtet neben ihm im Bett. "Ich wäre dann soweit."

Ihm noch einmal aufmunternd zulächelnd, begann der Assistenzarzt Elektroden auf seiner Brust zu verteilen. Es war doch sehr deutlich, wie das den Blonden anmachte, da dessen Brustwarzen sehr hart wurden. "Sie machen das sehr gut... ich darf Hephaistion sagen?", erkundigte er sich und teilte mit, dass er gut aufgepasst hatte.

„Ich werde sie kaum daran hindern können“ erklärte jener und griff nach dem Handgelenk des Blonden, um es zu verkabeln. Doch dieser zeigte großen Anstand.

"Ich werde es nur machen, wenn es ihnen recht ist!", versprach er nämlich.

Unsicher biss sich der Jüngere auf die Unterlippe und sah nervös zur Tür. „Ok… aber verkneifen sie es sich besser vor dem Chefarzt.“ Seine Hand wurde zärtlich und versichernd gedrückt.

"Natürlich, Dr. Amynthor, Hephaistion. Ich fühle mich sehr geehrt, sie so nennen zu dürfen!"

„Es freut mich auch… abgesehen natürlich von dem Grund unseres Kennenlernens!“

"Alexander...", erklärte dieser noch einmal lächelnd und wartete auf eine Untersuchung. Hephaistion räusperte sich verlegen und machte sich dann daran die Elektroden an den Füßen zu befestigten. "Das ist sehr angenehm!", wurde ihm dabei erklärt und der Blonde lehnte sich wieder zurück in die Kissen.

„Entspannen sie sich jetzt einfach, die Maschine macht den Rest.“

"Gut..." Alexander tat, wie er sagte und wartete ab. "Was glauben sie, wann ich die Klinik wieder verlassen kann?"

„Das hängt ganz von den Befunden ab und davon wie gut sie sich erholen“ erklärte der Arzt ruhig und musterte die Aufzeichnungen des EKGs.

"Ich könnte mich in geschäftlichen Notfällen aber selbst entlassen?!", hackte der Ältere ruhig nach. Ein ernster, wenn auch skeptischer Blick traf den Firmenboss da scharf.

„Denken sie wirklich, die Gorillas vor ihrer Tür sind nur dafür da Leute daran zu hindern das Zimmer zu betreten? Ich glaube kaum, dass ihr Begleiter von gestern sie gehen lassen wird!“

"Nun, sie beziehen alle ihr Gehalt von mir!" Alexander schmunzelte. Dann nickte er. "Aber ich werde vorerst bleiben. Kleitos ist zwar mein Angestellter, aber er ist auch so etwas wie ein guter Onkel. Ich habe als Junge mehr Zeit mit ihm, als mit meinem Vater verbracht."

„Sie sollten mehr auf ihn hören, er meint es offensichtlich gut mit ihnen!“

"Er sorgt sich einfach zu sehr, das ist alles."

Hephaistion lächelte ihm freundlich zu und begann die Elektroden zu entfernen. „Haben sie schon mal überlegt, dass er sich vielleicht zu Recht sorgt?“

Ruhig ließ Alexander ihn gewähren und erwiderte das Lächeln. "Ich bin noch keine dreißig Jahre alt. Ich denke seine Sorgen sind noch verfrüht!"

„Sie sind also noch zu jung für Herzaussetzer?“ fragte ihn der Jüngere lieblich, aber mit ernstem Blick.

"Natürlich!", erklärte der Blonde. "Natürlich!"

„Seltsam, dass sie genau deshalb hier eingeliefert worden sind, nicht wahr?“

Alexander schnaubte verächtlich, erblasste aber auch, als er an das Gefühl dachte, welches er hatte bei seinem Zusammenbruch und schnappte heftig nach Luft. Hephaistion war sofort an seiner Seite und hatte eine Hand beruhigend auf seine Brust gelegt. „Ruhig! Tief ein und aus atmen!“ Sein Patient hyperventilierte fast und konnte sich vor Panik kaum beruhigen.

"Ein haaa... Fe... haa... ler... ha..."

Der junge Assistenzarzt griff neben das Bett und drückte eine Atemmaske auf das Gesicht des Älteren. „Shh, ein und aus atmen!“ So wurde der Atem mit verdrehten Augen ruhiger und der Körper schlaff auf dem Bett. „So ist es gut, ganz ruhig…“ sprach Hephaistion sanft auf ihn ein und drückte am Bett ein paar Knöpfe, um den Alarm auszuschalten, den die Attacke im Schwesternzimmer ausgelöst hatte.

Ermattet drehte sich der blonde Schopf zu ihm und nickte. "Guhut."

„Sie machen das ganz richtig“ lobte der Jüngere sanft. „Ganz langsam atmen und entspannen.“ Alexander tat, was er von ihm verlangte, aber nicht nur deswegen, sondern, weil er spürte, dass es ihm selbst auch gut tat. „Gut…“ Hephaistion hielt die Atemmaske noch einige Minuten länger auf Alexanders Gesicht.

"Es ist...", begann der leise zu erklären. "...also würde ich die Kontrolle verlieren..."

„Es ist nicht so schlimm wie sie glauben“ versicherte der gutaussehende Arzt ihm sanft. „Ihr Körper versucht ihnen nur zu sagen, was er braucht und was ihm fehlt.“

"Also doch keine Herzaussetzer...", kam es leise und müde zurück.

„Diesmal zum Glück nicht“ bestätigte der junge Arzt. „Die offizielle Diagnose stellt zwar der Chefarzt und er bestimmt auch die Behandlung, aber wenn sie mich fragen brauchen sie einfach sehr viel Ruhe. Sie haben ihren Körper zu viel zugemutet und das recht sich jetzt.“

"Vielleicht möchten sie mir ja dabei helfen..." Alexander lächelte verschmitzt.

Ein Grinsen versuchte sich auf Hephaistions Gesicht auszubreiten. „Ich könnte Beruhigungsmittel anbieten.“

"Ich dachte eher an ihre Gesellschaft.", wurde ihm sanft erklärt.

„Davon werden sie die nächsten Tage sicher noch mehr haben.“

"Und danach?"

„Werden sie entlassen, wenn sie brav sind!“

Ein leichtes, frustriertes Seufzen entwich dem Patienten und ihm fielen bereits die Augen zu. Doch dann wechselte er abrupt das Thema. "Warum sind sie eigentlich hier, bei mir?"

Überrascht blinzelten ihn die blauen Augen an. „Wie meinen?“

"Na ja, sie sind Arzt, ich finde sogar ein sehr guter! Und doch... sie erledigen hier Schwesternarbeit an mir.", wurde ihm erklärt.

Der Dunkelhaarige kicherte und richtete das EKG wieder transportabel her. „Was auch immer sie angestellt haben, der Chefarzt scheint erpicht darauf, dass es ihnen an nichts fehlt und hat mich deshalb angewiesen sie zu versorgen. Sie werden also nicht viel von den Schwestern sehen!“

"Und wenn ich den Chefarzt darum bitte, dass sie meine gesamte Versorgung übernehmen und er sich um die anderen Patienten kümmern kann?", erwiderte der Studioboss.

Die Frage brachte den Jüngeren etwas aus der Fassung. „Nun…ich… ich müsste trotzdem alles von ihm gegenzeichnen lassen. Das ist Krankenhauspolice.“

"Nun ja, ich finde diesen Mann etwas... nun sagen wir mal altklug. Daher weise ich sie an, dass ich von nun an, von ihnen allein behandelt werde. Ich werde das mit Professor Doktor Phillipos auch noch allein besprechen. Also machen sie sich keine Sorgen, sie werden keinen Ärger bekommen.“

Lächelnd strich Hephaistion sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ich werde ihm bescheid geben, dass sie mit ihm sprechen wollen!“

„Es ist ihnen doch recht?“

„Natürlich!“ bestätigte der Jüngere gleich. „So lerne ich ja auch gleich viel mehr!“

„Ich danke ihnen, Hephaistion!“ Vor Erschöpfung fielen dem Blonden bereits die Augen zu und er selbst bemerkte nicht mehr, wie er den Namen des Arztes voll Leidenschaft aussprach. Errötend wandte sich der Dunkelhaarige von ihm ab und hielt sich regelrecht an dem EKG-Gerät fest.
 

Nur widerwillig hob Alexander den Blick von seinem Laptop und sah seinen Bodyguard an. Doch der Name von Doktor Amyntor hatte ihn aufhorchen lassen. „Du hast mit ihm gesprochen?“

Sein alter Familienfreund nickte grinsend und leckte sich über die Zähne. „Hübsches Kerlchen! Hätte nichts dagegen mich auch von ihm… behandeln zu lassen!“

Da verdunkelte sich das Gesicht des Blonden und er zog die Brauen gefährlich tief, nur um zu schnauben. „Du bist doch gesund, oder?“

„Ah, ich weiß nicht. Ich spüre da so ein Kratzen im Hals!“ Grinsend hüstelte Kleitos etwas.

„Dann geh zu Doktor Phillipos! Hephaistion ist für dich tabu!! Wir verstehen uns?!!“, grollte es leise, aber mit einer eindeutigen Drohung.

Abwehrend hob der Schwarzhaarige die Hände. „Ruhig Blut, Jungchen! Kann ja nicht ahnen, dass du dein Revier schon markiert hast!“

Da begann Alexander sanft zu lächeln und zeigte eine Seite von sich, die Kleitos ein letztes Mal gesehen hatte, als der Firmenboss noch ein kleiner Junge war. „Er wirkt so rein und unschuldig. Aber er weiß, was er will und wo er steht...“

Schwarze Brauen zogen sich ganz überrascht in die Höhe. „Du magst ihn ja richtig!“

„Er ist mir nicht ganz unsympathisch...“, gab Alexander zu. „Außerdem... er lässt sich nicht gleich und erst recht nicht leicht, rum kriegen...“ Dann seufzte er und sah wieder auf seinen Computer. „Merk dir einfach, der junge Arzt ist tabu für dich!“

„Lass du dich von ihm lieber nicht damit erwischen!“ Kleitos deutete auf den Laptop. „Sonst versohlt dir dein Süßer noch den Hintern!“

Wieder ganz in seine Arbeit vertieft zuckte der Blonde mit den Schultern. „Ich muss Termine und anderes verschieben. Außerdem habe ich jetzt gleich eine Telefonkonferenz. Du könntest mir bitte aus meinem Büro auch noch ein paar Unterlagen holen. Ich danke dir, Kleitos!“

„Ja, ja!“ Der Ältere erhob sich grinsen und schritt zur Tür. Doch er wurde noch einmal aufgehalten, als Alexander ihn rief und überlegend ansah.

„Wenn du gleich zurück kommst, könntest du mir auch noch etwas mitbringen...“ Er überlegte einen Moment, denn für persönliche Dinge, kannte er Hephaistion einfach zu schlecht. „Mein neues Projekt... Sei so gut und besorge mir die ersten Kopien der aktuell vorhandenen Szenen. Ich brauche sie auf DVD.“

„Ja, ja!“ wiederholte der Bodyguard sich, nur um ihn endgültig alleine zu lassen.

Das blieb er aber nicht lange, da es kaum eine viertel Stunde später an seine Türe klopfte. Alexander brummte zur Erlaubnis, dass eingetreten werden durfte, sah aber von seiner Arbeit nicht auf. „Du bist schon zurück, Kleitos...?“

Statt einer Antwort erklang ein verärgertes Räuspern.

„Mh?“ Graue Augen sahen auf und lächelten sofort, als sie einen jungen Arzt erblickten. „Hallo Hephaistion, wie schön, sie zu sehen!“

Der Dunkelhaarige sah aber weniger begeistert aus. „Wollen sie mir erklären, was das hier soll?“

„Da ich nicht zur Arbeit kann, habe ich sie mir bringen lassen.“, erklärte Alexander ruhig. „Die ganzen Außentermine habe ich selbstverständlich bis auf weiteres verschoben.“

„Sie sind wohl nicht ganz dicht!“ entfuhr es dem Jüngeren temperamentvoll, wonach er sich sofort wieder fasste. „Sie sollen sich schonen und nicht noch weiter stressen!“

„Das ist alles ganz leichte Lektüre. Die aktuellen Börsenwerte meines Unternehmens und die einzelnen Projekte, wie weit sie sind ect. pp.“

Davon ließ sich Hephaistion allerdings nicht beeindrucken. Mit kräftigen Schritten kam er zu ihm ans Bett und klappte den Laptop zu. „Keine Arbeit!“ Für diesen Mut wurde er tatsächlich mit einem sehr überraschten Ausdruck angesehen und nur die Lippen des Älteren bebten leicht.

Der Dunkelhaarige steckte sich den Computer unter den Arm und streckte die Hand aus. „Ihr Handy!“ Auch dieses wurde ihm ohne Murren von einem artigem Kind gegeben, welches die Welt nicht mehr verstand.

„Aber...“

Ohne auf ihn einzugehen schritt Hephaistion zu einem Schrank, indem er beides verstaute. „Noch irgendwelche elektronischen Geräte, die zur Arbeit missbraucht werden könnten?“

Da zückte Alexander noch mehr. Aus allen Ecken schien er irgendwelche Geräte zu holen. Da waren Handyähnliche Funkgeräte, weitere Laptops und ganze Akten, die er unter dem Bett hervor zog. Schließlich zeigte er auch auf den Fernseher. „Dort kann man die Börse und die Konkurrenz beobachten!“

Die Aussage ließ den Arzt schmunzeln, während er alle Arbeitssachen in dem Schrank einschloss. „Sollten sie in Versuchung geraten, lasse ich halt einige Kanäle sperren! Wir haben nämlich Kindersicherungen!“ Er sah nun tatsächlich ein kindliches Schmollen und sein Patient verschränkte die Arme vor der Brust.

„Und was mache ich jetzt?“

„Was lesen sie denn gerne? Wir bieten sonst auch die Möglichkeit für Viedeospiele!“, zählte der Jüngere ihm auf. „Wenn ihr Kreislauf sich stabilisiert können sie gerne auch spazieren gehen und natürlich stellt das Krankenhaus auch gerne eine Stereoanlage, falls sie Musik hören möchten.“

Alexander seufzte frustriert. „Was ich gern lese? Die Börsenseiten! Viedeospiele?? Spazieren??? Musik hören???? Was bitte bin ich?“ Natürlich sah man in seinen Augen, dass ihn diese Freizeitaktivitäten reizten. Doch sein extrem hohes Maß an Disziplin hinderte ihn daran, dass zuzugeben.

„Ich kann für sie auch gerne mit unserer Physiotherapie sprechen, dann könnten sie sich auch an einigen sportlichen Betätigungen beteiligen.“

Wieder seufzend schüttelte der Blonde den Kopf. „Danke, Sport mache ich lieber allein. Aber wenn es möglich wäre, würde ich das gern im Park des Krankenhauses machen.“

Er sah, wie der Assistenzarzt überlegte, bevor er nickte. „Gut, aber nur, wenn sie vorher ihren Kreislauf überprüfen lassen!“ Dem stimmte der Patient zu.

„Ich begebe mich ganz in ihre Hände.“

„Sie wollen jetzt gleich schon hoch? Nun gut, kein Problem.“

„Soll ich mich hier etwa langweilen, oder wollen sie mir Gesellschaft leisten?“, grinste Alexander und hielt ihm seine Hände entgegen.

„Na ja, da ich für sie zuständig bin, werde ich ihnen eh sehr auf der Pelle kleben!“ Hephaistion holte aus einem anderen Schrank eine Manschette, um den Blutdruck zu messen.

„Eine angenehme Vorstellung!“, gab der Studioboss zu und lächelte, als er ihm den Arm hin hielt. Kommentarlos wurde die Manschette angelegt und mit Luft bepumpt.

„Ihr Blutdruck sieht in Ordnung aus.“

„Mein Puls auch!“, grinste Alexander und bot ihm sein Handgelenk an, als die Manschette entfernt war. Lächelnd wurde dieses ergriffen und befühlt. „Sie haben Recht. Sie scheinen sich hier ja schon gut zu erholen!“

„Das ist nur ihrer intensiven Betreuung zu verdanken!“, erklärte der Blonde flirtend und umfasste seine Hand, als er sie zurück ziehen wollte. Beinahe sofort wich der Dunkelhaarige ein Stück von ihm ab.

„Wollen sie dann versuchen aufzustehen?“

„Wenn sie mir helfen...“ Wieder hielt der Ältere ihm seine Hände entgegen und auch dieses Mal wurden sie sanft angenommen, so dass Hephaistion ihn ohne Probleme auf die Beine ziehen konnte.

„Schön vorsichtig, jetzt.“ Doch Alexander war kräftiger, als er angenommen hatte. Stand er ohne auch nur den Hauch eines Zitterns in den Knien vor ihm und lächelte.

„Alles im grünen Bereich, mir geht es gut!“

„Na, noch bin ich nicht völlig überzeugt, aber gut.“ Der junge Assistenzarzt schritt zu Alexanders Kleiderschrank und öffnete diesen für ihn. „Sie wollen sich sicher etwas überziehen?“

„Bitte. Die schwarze Trainingshose und das dazugehörige schwarze Shirt.“, erklärte Alexander und zitterte doch einen Moment. Freundlich lächelnd zog der Dunkelhaarige das Gewünschte hervor und trat damit wieder zu dem Patienten.

„Brauchen sie beim umziehen Hilfe?“

„Es wäre sehr nett von ihnen, wenn sie mir helfen würden.“ Alexander lächelte und setzte sich vorsichtig auf den Bettrand. Die frische Kleidung wurde neben ihm abgelegt und Hand an sein Schlafanzugoberteil gelegt.

„Darf ich?“

„Gern!“, leuchteten graue Augen erwartend. Mit einem freundlichen, wenn auch distanzierten Lächeln begann Hephaistion sein Oberteil aufzuknöpfen. Alexander zeigte sich äußerst kooperativ und war wohl geübt darin ge- und entkleidet zu werden, weshalb er es verstand, sich so zu halten, dass er dem Arzt gegenüber nicht obszön wirkte, auch wenn er diesen gern an sich gezogen hätte.

Kaum war das Seidenoberteil zur Seite gelegt zog der Arzt ihm mit geübter Hand das schwarze Shirt über den Kopf, obwohl so etwas eigentlich ja Schwesternarbeit war. Danach legte Alexander selbst Hand an seine Hose und zog sie hinunter.

„Möchten sie mich gleich beim Sport begleiten?“

„Ich werde sie so früh sicher nirgendwo alleine rum laufen lassen!“ erklärte der Jüngere es ihm sogleich ernst.

„Meine Frage war eher darauf bezogen, ob sie mein Partner sein wollen. Das andere ist mir klar.“, stellte der Firmenboss lächelnd fest und zwinkerte.

Da errötete der Dunkelhaarige plötzlich verlegen. „Normalerweise gerne, nur…“ Er zupfte an seinem Shirt. „Das sind schon meine Sachen zum Wechseln, da ich vorhin in der Notaufnahme voll geblutet wurde…“

„Ich habe noch Trainingssachen im Schrank. Bitte, bedienen sie sich!“, bot Alexander nun an. Es war deutlich, dass Hephaistion Händeringend nach einer weiteren Ausrede suchte, aber keine fand.

„Nun gut, wenn sie denn so gerne wollen…“

„Ich möchte sie nicht in Verlegenheit bringen, sollte mein Kreislauf verrückt spielen und sie nicht in meiner Nähe sein. Da ist es doch besser, wenn sie bei mir sind und damit ihnen auch nichts passiert, sollten sie auch die richtige Kleidung tragen.“ Alexander lächelte und deutete auf seinen Schrank. „Bitte sehr, es gehört alles ihnen!“

„Nur lachen sie nicht, wenn ich in ihren Sachen schwimme!“ bat der Jüngere, der von der Statur her schmaler als Alexander war.

„Nein, keine Sorge! Wenn sie möchten, drehe ich mich auch weg, wenn sie sich umziehen!“, bot der Ältere ruhig an.

„Wofür haben sie denn ein so großes Badezimmer?“ lehnte der Dunkelhaarige leise lachend ab. Ihm wurde fast ein bisschen schmollend nachgesehen, bevor Alexander mit lachte.

„Lassen sie es sich gut gehen!“

Nur Minuten später war Hephaistion wieder bei ihm im Zimmer, ganz ähnlich gekleidet wie er, auch wenn deutliche war, dass er die Kleidung nicht so ausfüllte wie der Ältere. „Gut so?“ Dennoch zauberte seine Erscheinung ein breites Lächeln auf das Gesicht des Studiobosses und er nickte.

„Es steht ihnen sehr gut!“

„Na ja…“ Schmunzelnd musterte der Jüngere sich selbst, bevor er zur Tür deutete. „Wir müssen aber noch beim Ärztezimmer vorbei, damit ich meine Turnschuhe holen kann!“ Wie jeder Arzt trug auch der Dunkelhaarige während des Dienstes nur Gesundheitslatschen.

„Natürlich, gern! Dann können wir gleich richtig loslegen!“, freute sich der Ältere. „Brauchen sie Hilfe beim Aufstehen?“

Anstatt zu antworten, stellte sich der Blonde hin und kam ihm entgegen. Natürlich nicht, ohne sein breites Grinsen zu vergessen. Das wurde mit einem Lächeln quittiert und ihm die Tür aufgehalten. „Na dann…“ Und mit einer Kopfverbeugung trat Alexander vor, nur um ihm sogleich zu folgen.
 

Als Hephaistion das Ärztezimmer betrat musste er innerlich seufzen, als er die Stimmen seiner Kollegen hörte, da damit die Chance vertan war, alles ganz unauffällig hinter sich zu bringen.

„Schicke Klamotte, Phai! Hat dein süßer Loverboy sie dir vermacht? Du siehst ja reichlich schmächtig drin aus!“

Seine schönen Augen demonstrativ rollend ging der Assistenzarzt an ihnen vorbei zu seinem Spinnt. „Ihr habt immer noch kein neues Thema gefunden?“

„Nun denn, da du dich noch nicht darüber informiert hast, wollen wir es dir verraten. Dein lieber Alexander Magas, lässt nur selten den Geldesel raushängen. Doch er scheint ihm jetzt freie Bahn zu lassen, damit du an seiner Seite sein kannst!“

Die Turnschuhe habend, knallte Hephaistion die Tür seines Schrankes zu. „Schwachsinn. Ich behalte die Sachen ja nicht!“ Dennoch hallte ihm nur fröhliches Gelächter hinterher.

Der junge Arzt grummelte noch einmal vor sich hin, bevor er für seinen Patienten wieder gute Miene aufsetzte. Zu seinem Leidwesen hatte er es mit einem Profi zu tun, der sehr wohl, fast jede Situation einschätzen konnte. Dennoch sagte er erst wieder etwas, als sie außer Hörweite waren. „Es tut mir leid!“ Überrascht blinzelten ihn blaue Augen an.

„Wofür?“

„Ihre Körperhaltung ist ziemlich angespannt und das Gelächter war nicht zu überhören. Ich wollte sie nicht in Verlegenheit bringen oder so...“, erklärte sich Alexander ehrlich. Genauso ehrlich war das Lächeln, dass nun auf Hephaistions Gesicht erschien.

„Machen sie sich keine Gedanken, diese Idioten sind immer so!“

„Jemand wie sie hat etwas Besseres verdient!“, war der einzige Kommentar des Älteren darauf, als er zu dem Pfeil deutete, der sie wohl zu Sportgelegenheiten bringen würde. „Wollen wir?“

„Liebend gerne!“ erklärte der Jüngere und man sah, dass er es wohl auch wirklich so meinte. Dennoch hielt der Studioboss einen gewissen Abstand zwischen ihnen, als sie den Weg bestritten, weil er Hephaistion nicht weiter in Bedrängnis bringen wollte. Der schien sich davon nicht aus der Ruhe bringen zu lassen und führte den Blonden zu einer Wiese, etwas abseits der eigentlichen Sportanlage.

Es gefiel Alexander hier und er seufzte zufrieden. „Es ist schön hier, ganz ungewöhnlich für ein Krankenhaus!“

„Sgt. Mary’s rühmt sich auch dafür, dass es alles bieten kann, was Körper und Geist benötigen könnten!“, erklärte Hephaistion ihm und klang dabei, als hätte er diesen Satz auswendig lernen müssen.

„Und wie sieht es hinter der offiziellen Fassade aus?“, hackte der Ältere nach und begann sich ruhig zu dehnen.

„Wie kommen sie darauf, dass es sich dabei um eine Fassade handelt?“, wurde seine Frage mit einer Frage erwidert, während Hephaistion in die Dehnübungen mit einstieg.

„Alles hier, in L.A. und Umgebung... und überhaupt alles, dass Kunden anlocken soll, ist immer nach außen schick. Doch ihre Worte, passen nicht zu einem Arzt, sondern zu einem Werbefachmann und ich weiß genau wovon ich spreche!“, erklärte Alexander und beobachtete ihn mit großem Interesse. „Sie machen Yoga?“

„Yoga ist mein Ausgleich gegen den Stress.“ Hephaistion ließ seinen Fuß los, den er zur Dehnung nach hinten geschoben hatte. „Und sie haben wohl recht, mit ihrer Beobachtung, schließlich ist diese Klinik so teuer, dass sie sich entsprechend vermarkten muss.“

Im direkten Anschluss saß der Ältere in einem Spagat vor ihm und nickte. „Sie scheinen ein ruhiges, aber bestimmtes Gemüt zu haben. Da passt Yoga sehr gut!“ Alles weitere, was auch nur irgendwie geschäftlich war, ließ er jetzt völlig fallen.

Mit einem kecken Grinsen rutschte Hephaistion neben ihn in einen Männerspagat, nur um seinen Oberkörper dann soweit zurück zu lehnen, dass er mit dem Rücken das hintere Bein berührte, ganz nebenbei blitzte dadurch auch sein schlanker Bauch auf. „Und was für ein ‚bestimmtes Gemüt‘ habe ich?“ Er wurde genau beobachtet, als der Ältere diese Übung problemlos nachahmte.

„Wie ich bereits sagte. Ich glaube, sie sind eher ein ruhiger Typ der, wenn es darauf ankommt auch alle Fäden leiten kann und bestimmt wo es lang geht.“

„Und wie kommen sie darauf? Ich habe hier schließlich keine Führungsrolle inne.“ Hephaistion richtete seinen Oberkörper wieder auf und streckte sich diesmal nach vorn aus.

„Ohne mich selbst loben zu wollen, muss ich mir doch anmaßen, einzugestehen, dass ich mir in den vergangenen Jahren einen kleinen Erfahrungsschatz angesammelt habe und glaube daher jemanden bis zu einem bestimmten Grad einschätzen zu können.“ Auch Alexander richtete sich auf, doch nur um seine Bewegungen so fließend werden zu lassen, dass er kurz darauf in einer Grätsche saß und sich über diese in einen Handstand brachte.

Statt vor Bewunderung zu zergehen musterte der Arzt ihn eher besorgt. „Übertreiben sie es nicht! Sie sind gerade erst wieder aufgestanden!“

Langsam, erhaben und wie es für Muskeln und Knochen richtig war, setzte sich der Patient wieder ab und nickte. „Machen sie sich keine Sorgen, dass ist eine meiner leichtesten Übungen! Ich gehe davon aus, dass sie diese auch könnten, aber es sie abschreckte um mich zu überwachen?“

Dem Jüngeren entwich ein kleines Schnauben, als auch er sich wieder erhob. „Es ist auch mein Job mir Sorgen um sie zu machen und sie haben bis jetzt kein großes Verständnis für das Wort schonen entwickelt!“

„Vielleicht habe ich noch keine schonenden Beschäftigungen entdeckt, die mir entsprechen?“, konterte Alexander ruhig und zwinkerte ihm zu. „Sie sollten mir das vielleicht etwas näher bringen.“

„Dafür bin ich ja da...“, erklärte der Dunkelhaarige. „...um dafür zu sorgen, dass sie nicht wieder hier landen.“ Ihm wurde verspielt zugezwinkert.

„Dann überlasse ich mich völlig ihren wundervollen Händen!“

„Die werden sie in den nächsten Tagen schon noch quälen!“

Grinsend lockerte der Ältere seine Muskeln ein wenig, indem er sie ausschüttelte und dann in eine eindeutig ostasiatische Kampfsporthaltung hinüber glitt. Doch diese galt nicht einem Angriff, sondern war wie eine Mischung aus Schattenboxen und Tai Shi und wirkte äußerst erholsam, da sie weniger von schnellen Bewegungsabläufen durchzogen war, sondern von ruhigen und voll kontrollierten.

Mit unverhohlener Begeisterung beobachtete Hephaistion ihn dabei und es schien, als würde der Anblick ihn regelrecht fesseln. Graue, konzentrierte Augen richteten sich dabei wieder auf ihn und eine kleine Fingerbewegung lockte ihn zu dem Älteren. Mit einem fast schüchternem Lächeln wurde seiner Aufforderung Folge geleistet.

Bei Alexander angelangt, zog dieser ihn vor sich und an seine Brust, wobei er dann wieder in seine Bewegungsabläufe verfiel und diese somit dem Jüngeren genau zeigte. Hephaistion hielt seinen Kopf dabei sehr grade und seinen Blick nach vorne, damit der Blonde nicht sah, wie das seine Wangen zum Glühen brachte. Trotzdem konnte jeder Beobachter genau sehen, wie perfekt sie zueinander passten, da sie äußerst synchron und fehlerlos waren.

„Sie machen das sehr gut!“, lobte der Blonde bei ihren Bewegungen, ohne diese zu unterbrechen.

„Vielen Dank.“, murmelte der Jüngere ruhig und ließ sich widerstandslos von ihm führen. Sie machten eine Drehung und auf einmal war Alexander vor ihm, ohne dass er realisieren konnte, wie dieser das getan hatte.

„Möchten sie es allein versuchen?“

Überrascht errötete der Dunkelhaarige noch mehr, bevor er dann zaghaft nickte. „Gern.“ So gewann er etwas Abstand zu dem Älteren, der nämlich zwei Schritte zurück und in Ausgangsposition ging. Hephaistion machte es ihm spiegelverkehrt nach.

Jeden einzelnen Schritt und Bewegungsablauf, ging Alexander von vorn ab und achtete genau darauf, dass sie korrekt nachgeahmt wurden. Hin und wieder gab er dabei auch kleine Hinweise, wie es besser und leichter war.

Obwohl er selbst in diesem Fall der Schüler war entgingen Hephaistions wachsamen Augen nicht, wie wohl der Blonde sich in der Rolle des Lehrers fühlte und dass er sehr entspannt und locker wirkte. „Ihnen macht das Spaß nicht war?“

„Ja...“, antwortete der Studioboss ruhig. „Diese Art des Trainings ist sehr entspannend, finde ich und sie ist genau so ein Ausgleich, glaube ich, wie der Rest der Übungen.“

„Vielleicht sollten sie sich einfach die Zeit nehmen, um sich täglich so zu entspannen. Ihrer Gesundheit wird es nur gut tun!“

„Sie können mir gern Gesellschaft leisten, wenn sie möchten. Ich würde mich freuen!“, entgegnete er und lächelte dem Jüngeren zu. „Nach ihrer Entlassung… hängt das ganz von meinem Dienstplan ab!“ erklärte der Arzt mit einem kecken Augenzwinkern.

„Und vorher gehören sie eh mir...“ Alexander grinste breit. „Was danach betrifft, kann ich meine Übungen ganz auf ihren Dienstplan abstimmen!“

Der Jüngere setzte da wieder sein lieblichstes Lächeln auf und erwiderte: „Das höre ich gerne, bedeutet das doch, dass sie ihr Arbeitspensum herunter schrauben müssen!“

„Heißt das, sie würden sich extra Zeit für mich nehmen?“

„Das kommt ganz darauf an…“

Ehe Hephaistion sich versah, stand Alexander hinter ihm und hielt ihn, nur um in sein Ohr zu raunen. „Und worauf?“

„Wie brav sie sind!“ Um seine Worte zu unterstreichen löste der Dunkelhaarige die Hände des Andern von sich. Dennoch erntete er ein smartes Lächeln.

„Ich bin immer brav!“

„Davon werden sie mich aber überzeugen müssen!“

Der Blonde nickte und grinste verschmitzt. „Ich kann gut überzeugen!“ Dann sah er zurück zum Hauptgebäude des Krankenhauses. „Wollen wir noch etwas weiter machen, oder soll ich zurück in mein Bettchen, Herr Doktor?“

„Nun, da sie das hier so entspannt, ist mein fachmännischer Rat, dass sie ruhig noch weiter machen können.“ Für einen Moment schien etwas Lockendes in den schönen blauen Augen aufzublitzen, bevor Hephaistion wieder sein distanziertes Lächeln aufsetzte.

Der Blonde nickte und ging in eine neue Position über. Dieses Mal wartete er jedoch nicht auf den Jüngeren, sondern legte los und zeigte diesem, wie gut er wirklich war, denn er war bereits ein Meister seines Fachs.

Hephaistion trat einige Schritte zurück, um alles genau in Augenschein nehmen zu können. Doch so sehr ihn das Vorgeführte auch beeindruckte, so wenig ließ er sich das aber anmerken. „Nicht übertreiben! Bevor sie sich noch etwas tun!“

Nach einem Salto, den er aus dem Stand gesprungen hatte, landete der Studioboss wieder auf seinen Füßen und schüttelte den Kopf. „Danke, aber mir geht es hervorragend!“

„Dennoch sind sie noch nicht wieder vollständig auf dem Damm und sollten es ruhiger angehen lassen!“, wurde er trotz allem gescholten. Seufzend stimmte der Ältere zu und ließ sich etwas hängen.

„Ganz wie sie meinen...“

Das führte dazu, dass der Jüngere gleich wieder an seiner Seite war. „Wir gehen wohl doch besser wieder hinein!“

Sich halten lassend, stimmte Alexander wieder zu und atmete tief durch. „Das wäre wohl besser...“

Besorgt runzelten sich dunkle Brauen und Hephaistion stützte ihn sogar etwas. „Geht es denn?“

Der Blondschopf nickte und deutete matt auf eine Bank. „Ich sollte mich wohl erst einmal etwas setzen.“ Mit geübter Hand brachte Hephaistion ihn zu der Bank und fühlte sogleich nach seinem Puls.

„Scheint ganz normal.“

„Es geht wieder… Ich habe wohl nur etwas lange gelegen…“ erklärte der Ältere lächelnd und glitzerte ihn mit seinen Augen an. „Trotzdem sollte ich wohl etwas hinlegen?“

„Sie sollten zumindest zurück in ihr Zimmer. Dort können sie sich gerne noch etwas bewegen“ sprach der Dunkelhaarige ihm gut zu, auch wenn sich in ihm bereits ein Verdacht regte. Alexander nickte und erhob sich langsam wieder, um zu testen ob seine Beine ihn hielten.

„Gut…“

Seinen Arm haltend schlug Hephaistion mit ihm den Weg zurück zum Krankenhaus ein. „Es war aber sicher gut, dass sie bereits wieder draußen waren. Wenn sie so weiter machen können sie bald wieder nach Hause.“

Dem Älteren entwich jegliche Farbe aus dem Gesicht, aber er nickte. Diese Aussage, dass er den Arzt bald nicht mehr so häufig sehen würde und genau das würde seine Pläne vollends ruinieren. „Bevor ich gehe würde ich gerne aber noch einmal von Grund auf durchgecheckt werden.“

„Das ist ja selbstverständlich!“ versprach der Jüngere es ihm ohne Probleme.
 

In Alexanders Zimmer angekommen schlürfte dieser etwas niedergeschlagen in sein Bett und legte sich hinein. „Wie lange haben sie denn heute Dienst?“

„Ich stehe ihnen heute Abend bis einundzwanzig Uhr zur Verfügung, komme dafür morgen aber etwas später vorbei“ erklärte der Arzt ruhig und trat zu ihm ans Bett, um zu überprüfen, dass sich dieser auch wohl fühlte. Bereitwillig wurde ihm wieder der Arm entgegen gehalten, damit er den Puls messen konnte. Dann nickte der Ältere.

„Würden sie kurz vor Feierabend noch einmal zu mir kommen, bitte?“

„Das kann ich gerne machen.“ Geübt wurde der Blonde untersucht, bevor Hephaistion lächelnd von ihm zurücktrat. „Ihnen scheint es soweit gut zugehen. Sollte sonst noch etwas sein klingeln sie einfach nach mir.“

„Natürlich Hephaistion! Aber ich werde mich bemühen, ihnen keine Umstände zu bereiten!“ versprach Alexander und wartete darauf, dass er das Zimmer verließ. Der Arzt lächelte ihm noch einmal zu, bevor er ihn allein ließ.

Alexander aber wartete noch ein paar Minuten, bevor er, wie von der Tarantel gestochen aufsprang und zur Tür lief. Da Hephaistion ihm nämlich sein Handy und auch alle weiteren Gerätschaften genommen hatte mit denen er Kontakt zur Außenwelt herstellen konnte musste er einen seiner Bodyguards beauftragen: „Holt mir Kleitos, ich brauche ihn sofort!“
 

Eine halbe Stunde, nachdem es zwanzig Uhr geschlagen hatte, klopfte es an der Tür zu Alexanders Zimmer. Ganz aufgeregt, wie dieser war, hechtete er wieder zu dieser und öffnete sie. Er trug einen äußerst eleganten Anzug und lächelte sanft, als er den Assistenzarzt entdeckte. „Hephaistion! Wie schön, dass sie es geschafft haben.“ Er selbst war mit der Vorbereitung seiner Planung gerade erst fertig geworden.

Völlig überrumpelt wich der Jüngere einen Schritt zurück, da ihn der Aufzug seines Patienten überraschte und es auch ungewöhnlich war, dass man ihm die Tür selbst öffnete. „Ähm… sie wollten mich noch mal sehen?“

Der Blonde nickte strahlen und öffnete die Tür einen Spalt breit weiter, um ihn einzulassen. „Ja, denn ich habe hier noch etwas für sie vorbereitet!“

Noch immer unschlüssig was der Blonde von ihm wollte trat der Arzt ein und blieb kurz darauf wie erstarrt stehen. „Was…?“

Alexander trat hinter ihn und lächelte weiter, als er seine Arme anhob. „Darf ich ihnen den Kittel abnehmen?“ bot er ganz Gentlemanlike an und hatte leicht gerötete Wangen.

Da er noch zu überrascht war, um sich zu wehren, ließ Hephaistion sich den Kittel ausziehen. Erst dann drehte er sich zu dem Blonden um und deutete auf das Candlelightdinner, das in der Zimmermitte errichtet war. „Wollen sie mir das erklären?“ Sein Patient nickte leicht verträumt und hängte den Kittel zur Seite, als er dem Jüngeren einen Stuhl deutete. Innerlich war er sogar etwas stolz, dass er in dieser Krankenhausatmosphäre so eine schöne Stimmung hatte aufbauen können.

„Ich möchte ihnen auch gerne etwas Gutes tun, genauso, wie sie mir. Außerdem würde ich sie gerne etwas näher kennen lernen.“

Unsicher biss sich der Jüngere auf die Unterlippe und sah zwischen Alexander und dem schön gedeckten Tisch hin und her. „Das ist alles sehr verlockend, aber… ihnen ist doch klar, dass ich das nicht annehmen kann, oder?“ Er sah einen Machtkampf in den grauen Augen des Studiobosses, denn zum einem glitzerten sie traurig, wegen dieser Abfuhr und zum anderen glomm in ihnen ein Feuer auf, dass von großem Kampfgeist zeugte.

„Ich kann nicht alles alleine essen, wollen sie es verkommen lassen?“ entgegnete er daher, um nicht zu aufdringlich zu werden.

Hephaistion seufzte schwer, da er nicht sicher war, ob er dem wirklich widerstehen konnte. „So lieb das auch ist… ich könnte dafür ziemlichen Ärger bekommen…“ Jetzt sah er ein verschmitztes und breites Strahlen, welches einem Kopfschütteln folgte.

„Ich habe extra dafür gesorgt, dass niemand mitbekommt, was genau ich bringen lasse und worum es sich handelt. Das sie jetzt bei mir sind hat lediglich etwas damit zu tun, dass sie für mich zuständig sind…“ erklärte er seinem Plan. „Morgen wird genauso unsichtbar alles wieder verschwinden.“

Lächelnd schüttelte der Dunkelhaarige den Kopf. „Wenn sie so etwas fertig bringen, werde ich die Schwestern anweisen müssen, alle Lieferungen an sie zu kontrollieren, damit sie sich nicht doch noch Arbeit her schmuggeln.“

Dennoch senkte der Ältere seinen Kopf und nickte. „Ich verstehe schon, sie wollen nicht mit mir essen.“

Ohne ihm zu antworten schritt Hephaistion zur Tür, doch statt diese zu öffnen schloss er sie ab und drehte sich grinsend zu dem Älteren um. „Wenn eine Schwester hier hereinplatzen würde, wäre ich meinen Job los!“

Nun schlich sich ein vorsichtiges Grinsen. „Sagten sie nicht heute noch, dass ich so gut wie nie eine Schwester sehen werde?“

„Sie haben keine Ahnung von Krankenschwestern, oder? Am Tag halte ich ihnen die vom Leib, aber wenn ich nicht da bin sind sie schutzlos!“ Hephaistion kicherte und strich sich seine lose Strähne hinters Ohr. „Sie sind gutaussehend und wenn sie sich St. Maries leisten können auch reich, die finden eine Ausrede, um nach ihnen sehen zu können!“

„Nun, ich habe ein paar finanzielle Rücklagen und ja, ich habe keine Ahnung von Krankenschwestern, da ich noch nie ins Krankenhaus musste.“, gab er zu. „Aber... sie finden, ich sehe gut aus? Heißt das, ich gefalle ihnen?“

Verlegen räusperte sich der Arzt und wandte sich von dem Älteren ab. „Ich bin bloß nicht blind.“ Zufrieden lächelnd, hielt Alexander ihm wieder den Stuhl hin und hoffte, er würde sich setzen.

"Ich finde sie auch sehr attraktiv!"

Schüchtern lächelnd setzte sich der Dunkelhaarige auf dem dargebotenen Stuhl. „Danke.“ Ihm wurde ein wunderbar schmeckender Wein eingeschenkt und der Ältere stellte die Vorspeise auf ihre Plätze.

"Es ist nur die Wahrheit." Ihm wurde ein wunderbar schmeckender Wein eingeschenkt und der Ältere stellte die Vorspeise auf ihre Plätze. "Es ist nur die Wahrheit."

„Sie haben sich ja wirklich ins Zeug gelegt!“ erklärte der Jüngere erstaunt, über sein Auftreten.

"Wie ich schon sagte, ich möchte sie sehr gern näher kennen lernen!" Lächelnd setzte er sich diesem gegenüber und hob sein Weinglas. "Auf meinen wunderschönen Arzt!"

„Sie sind ziemlich direkt, oder?“ fragte der Jüngere nach und stieß grinsend mit ihm an.

"Mit Gradlinigkeit kommt man im Leben weiter, als wenn man es immer klammheimlich und verschüchtert versucht.", wurde ihm geantwortet und Alexander biss herzhaft in sein Carpaccio.

„Das scheinen sie sich ja sehr zu Herzen zu nehmen“ lächelte der Blauäugige und nippte an seinem Wein.

"Damit bin ich bis jetzt am weitesten gekommen.", lächelte der Ältere.

„Ihnen glaube ich das sofort.“ Amüsiert griff Hephaistion dann nach seiner Gabel, nur um zurückhaltend das rohe Rindfleisch zu probieren.

"Schmeckt es ihnen nicht?", fragte sein Gegenüber vorsichtig und deutete auf den Balsamiko und die Gewürze. "Sie können es sich natürlich auch schmackhafter machen... oder ganz weglassen?"

„Ähm…“ der Jüngere errötete verlegen. „Um ehrlich zu sein, habe ich so etwas einfach nur noch nie gegessen.“

Dennoch lächelte Alexander weiter. "Sie haben zum einen das Rind auf ihrem Teller, darüber sind Parmesan und Zitrone. Ich selbst esse es gern mit Basilikum dabei, ohne groben Pfeffer oder ähnliches. Möchten sie es zu erst bei mir probieren?"

„Nun, da sie von uns beiden scheinbar der Gourmet sind…gern.“ Lächelnd und mit geöffnetem Mund beugte Hephaistion sich vor. Mit geübtem Blick, drehte sich der Studioboss die besten Fleischhappen, gemischt mit Käse und Balsamico auf die Gabel und führte diese sacht zwischen die Lippen des Arztes.

"Bitte sehr."

Ohne seinen Blick, von Alexanders grauen Augen zulösen legte Hephaistion die Lippen um das Fleisch und zog es so langsam und genüsslich von der Gabel. Er sah ein deutliches Schlucken von seinem Gegenüber, der wie gebannt zurück sah und es schließlich nicht fertigbrachte seinen Arm mit der Gabel zurück zu ziehen. Sich zurücklehnend musterte der Arzt ihn genau, wobei er sich, wie nebenbei, etwas Balsamico von der Lippe leckte. „Köstlich…“

So zog Alexander seine Hand zitternd zurück und nickte. "Freut mich, dass es ihnen schmeckt!"

„Es…mundet mir sogar sehr…“ Wie um das unter Beweis zu stellen nahm er sich nun von seinem eigenen Teller, nur um das Fleisch, dann mit leisen Genusslauten zu sich zu nehmen. Der Ältere tat es ihm gleich, wobei es ihm schwer fiel, den Blick von dem Arzt zu nehmen.

"Sie haben das noch nie gegessen?"

„Niemals“ versicherte der Jüngere es ihm mit einem freudigen Grinsen. „So was gehört nicht in meine Preisklasse.“ Stirnrunzelnd wurde er betrachtet.

"Aber... Müssten sie nicht hier im Krankenhaus genügend Einkommen haben?"

Peinlich berührt kratzte der Dunkelhaarige sich am Hinterkopf und lachte leise. „Das hätte ich wohl… wenn das Studium nicht so teuer und mein Kredit so hoch wäre!“

"Ihre Eltern können sie nicht unterstützen, oder konnten es nicht, als sie studiert haben?", fragte der Ältere ruhig.

Hephaistion zögerte mit seiner Antwort, da es sich dabei ja um etwas sehr Privates handelte. „Mein Vater hat und hatte das Geld…“ Dennoch verzog Alexander daraufhin äußerst verärgert sein Gesicht, auch wenn er nichts sagte.

"Dann finde ich, sind sie nicht nur ein guter Arzt, sondern auch ein großartiger Mann!"

Geschmeichelt, dies aber überspielen wollend, zuckte der junge Mann die Schultern. „Ich habe diesen Weg gewählt, also gehe ich ihn auch.“

"Es gibt nur wenige Menschen, mit ihrer Charakterstärke.", erklärte sich Alexander genauer und lächelte ganz offen.

„Ah, ich vergas, sie haben ja eine so gute Menschenkenntnis“ erwiderte der Jüngere kichernd und suchte dann dankbar seinen Blick.

Natürlich verstand er das und hob ihm sein Weinglas entgegen. "Möchten sie den nächsten Gang, Hephaistion?"

„Wie viele stehen uns denn bevor?“ Stellte der andere eine Gegenfrage und nippte an seinem eigenen Wein.

"Fünf.", entgegnete Alexander und stand bereits wieder auf, um den zweiten Gang zu eröffnen.

„Sie machen nichts auf die einfache Weise, oder?“ Schmunzelnd nahm Hephaistion die Suppe an, die ihm gereicht wurde.

"Nun, ich wollte ihnen etwas Gutes tun!" Auch Alexander selbst nahm sich einen Teller, in die er frisch zubereitete Hummersuppe füllte, nur um diese gleich zu löffeln. "Guten Appetit." Auch ihm wurde ein guter Appetit gewünscht, bevor Hephaistion ebenfalls zu essen begann, wenn auch zurückhaltender.

"Ich finde es schmeckt viel besser, wenn frischer und vor allem echter Hummer in der Suppe ist, als dieses künstliche Zeug.", versuchte der Ältere wieder ein Gespräch aufkommen zu lassen.

„Ich kann das zwar nicht beurteilen, aber es schmeckt wirklich gut“ lobte der Jüngere seine Essenswahl.

"Es ist auch sehr gesund.", grinste der Patient stolz und brachte den Arzt damit zum Lachen.

„Da kann ich ihnen nur beipflichten. An gesunder Ernährung mangelt es ihnen wirklich nicht!“

Trotzdem, dass sie immer wieder auf Gesundheitliche Themen zu sprechen kamen, wurde es doch ein privates Essen, denn auch Alexander erzählte ein bisschen von sich und vor allem von seinem Sport. Ein Thema, welches Hephaistion sehr interessierte und ihn viele Fragen stellen ließ. Doch schließlich waren die Gänge verzehrt und sie saßen gesättigt vor dem Tisch. "Ich hoffe, dass es ihnen gemundet hat?"

„Es war alles sehr köstlich!“ wurde der Blonde noch einmal gelobt. „Außerdem war es auch sonst ein sehr netter Abend.“ Das zauberte ein Strahlen auf Alexanders Gesicht.

"Ja, danke, dass finde ich auch!"

„Das freut mich, aber so schön es auch war, ich muss los, sonst verpasse ich die letzte Bahn.“ Lächelnd tippte der Blauäugige sich auf seine Uhr.

Sofort sprang Alexander auf. "Oh! Oh! Oh!" Das wollte er auf keinen Fall. "Wenn sie möchten, kann ich einen Wagen kommen lassen!"

Lächelnd winkte der Jüngere ab. „Nur keine Umstände, ich schaffe das schon noch.“ Dennoch stand der Blonde schnell bei ihm.

"Es würde mir keine Umstände bereiten!"

„Das ist lieb gemeint, aber nicht nötig“ lehnte Hephaistion noch einmal ab und stand auf. Er wurde sanft an der Schulter berührt, als ihm sein Kittel gereicht wurde.

"Ganz wie sie wünschen!"

„Vielen Dank.“ Lächelnd nahm der Jüngere den Kittel an und wandte sich zur Tür.

"Hephaistion?", wurde er noch einmal angesprochen und Alexander stand direkt hinter ihm. Der Dunkelhaarige drehte sich wieder zu ihm und erwiderte seinen Blick freundlich.

„Ja?“ Da trat ihm der Ältere noch ein Stück näher.

"Ich finde es sehr schade, dass sie jetzt schon gehen wollen."

„Sie sehen mich ja schon morgen wieder…“

Der Blonde nickte und senkte seinen Kopf, die wenigen Zentimeter, die der Arzt kleiner war und wollte ihn küssen. Da legten sich Finger über seinen Mund und drückte ihn sanft zurück.

„Ich bin Arzt und ich fange grundsätzlich nichts mit Patienten an!“

Die Lippen hinter seinem Finger wollten Protestieren doch stattdessen küssten sie die zarte Haut nur und zogen sich zurück. "Ich wünsche ihnen eine angenehme Nachtruhe!"

„Gute Nacht…“ Eilig schloss Hephaistion die Tür auf, um danach dahinter zu verschwinden.

Hi nochmal :)
 

passiert ja nicht so oft, dass wir uns zweimal hintereinander vorab melden...
 

Vielleicht eine kleine Information, die wir euch noch liefern sollten. Ursprünglich sollte diese Idee lediglich dazu dienen, diverse intime Fanatasien auszuleben, die wir mit unseren beiden Lieblingen hatten.

Irgendwie hat das nur absolut nicht geklappt... und es hat ein Eigenleben, schon zu Beginn angenommen.
 

Deshalb wird es zwar auch sehr leidenschaftlich, aber es gibt tatsächlich eine Hauptgeschichte und einen roten Faden, die im Laufe der Zeit eine überraschende Wandlung vollziehen wird. Wer uns kennt, wird das mit jedem Kapitel mehr erahnen können.
 

Wir wünschen euch dann noch viel Spaß!
 

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Im Endeffekt beeilte Hephaistion sich derartig aus dem Krankenhaus zu kommen, dass er noch zehn Minuten hatte, bevor die letzte Bahn ankam. Melancholisch seufzend schritt der junge Arzt dann die Stufen zu der Bahnstation hinunter und legte sich dann ganz sehnsüchtig die Finger auf die Lippen. Eine Sehnsucht schlich sich in seine Augen, kurz bevor sich diese entsetzt weiteten und wie erstarrt auf das Gesicht ihres Patienten sahen.

„Guten Abend Herr Doktor!“

Wie aus einer Trance gerissen wand Hephaistion sich der Stimme zu und lächelte. „Guten Abend, Habib.“

Der freundlich alte Mann besaß den Kiosk am Bahnsteig, der 24 Stunden am Tag geöffnet hatte und versorgte Hephaistion am Morgen mit seinem ersten Becher Kaffee. „Macht ihr Sohn nicht sonst die Nachtschicht?“ Von seinem Schrecken erholt trat der Arzt zum offenen Fenster des Kiosks.

„Normalerweise ja, aber er hat eine wichtige Prüfung, also muss ich selbst ran!“ der Alte Mann lachte freundlich und man sah, dass er den Jüngeren gut leiden konnte. „Kann ich zur später Stunde denn noch etwas für dich tun?“

Hephaistion zögerte nur kurz, bevor er eine Klatschzeitung aus dem Zeitungsträger zog und sie vor Habib legte. „Die nehme ich.“

Skeptisch musterte der Alte den schönen blonden Mann auf dem Cover. „So was liest du?“

„Etwas leichte Lektüre vor dem schlafen“ verteidigte sich der Blauäugige lachend.

„Nun gut, ich dachte schon ich müsste eifersüchtig werden!“

Lachend griff Hephaistion sich ans Herz. „Das trifft mich, ich warte doch nur darauf, dass du deine Frau verlässt und wir durchbrennen können!“

Theatralisch wischte sich der Alte über die Augen. „Der Drachen hält mich gefangen!“

Der junge Arzt hätte weiter mit ihm gescherzt, wäre in diesem Moment nicht seine Bahn gekommen. „Mist!“ fluchte er und kramte nach seiner Geldbörse, doch Habib winkte ihn fort.

„Lauf schon und gib mir das Geld einfach morgen!“

„Danke, du hast was gut bei mir!“

Dem Alten noch einmal winkend nahm Hephaistion die Beine in die Hand und schaffte es gerade noch rechtzeitig. Er hatte sogar das Glück einen Sitzplatz zu ergattern und ließ sich erleichtert auf diesen fallen. Erst dann schlug er die Zeitung auf und blätterte gleich zur Titelstory. „Wo ist dieser Mann? Einer der reichsten Männer der Welt verschwunden…“ Hephaistion schnaubte. „Ein paar finanzielle Rücklagen, was? Schon klar!“
 

Ein paar Tage und einige anonyme Geschenke später, als Alexander sich auf einmal mit jedem Wehwehchen behandeln ließ und das Krankenhaus noch immer nicht verlassen hatte, tauchte eine junge und bildhübsche Frau vor dem Zimmer des Assistenzarztes auf. Direkt am Empfang und auch von den Schwestern wurde sie zu diesem geschickt und klopfte nun höflich, wenn auch extrem fordernd an die Türe. "Hallo? Jemand da??"

Sie rief noch zwei Mal, bevor sich die Tür öffnete und ein lächelnder junger Mann vor ihr stand. „Ja? Kann ich etwas für sie tun?“

"Sind sie Dr. Am Tor?", fragte sie inzwischen erregt und wenig freundlich, weil sie warten musste. Die dunklen Brauen des Arztes zuckten, auch wenn er sein Lächeln nicht verlor.

„Dr. Amyntor… kann ich ihnen behilflich sein?“

"Sie können mir sofort zeigen, wo ich Alexander Megas finde!", befahl sie schrill und verschränkte die Arme vor der Brust. „Niemand wollte mir seine Zimmernummer geben, weder am Empfang, noch diese seltsamen Schwestern!"

Ganz ruhig und gelassen blinzelten sie blaue Augen an. „Und wer sind sie?“

"Ich bin Roxane Baktri und wünsche ihn sofort zu sprechen!", blieb sie schrill und fordernd. "Wo bin ich hier überhaupt, dass ich derart betteln muss?"

Der Arzt schien extra angestrengt zu überlegen, bevor er sie wieder anlächelte. „Sie sind hier an einem Ort der Heilung, wo wir die Privatsphäre unserer Patienten schützen und da mir ihr Name nicht das Geringste sagt, kann ich ihnen auch keinerlei Auskunft geben.“

Roxane wurde rot vor Wut und krampfte ihre zarten Hände zu Fäusten, als wolle sie den Anderen schlagen. Dann griff sie zu einer Lüge, in der Hoffnung endlich weiter zu kommen. "Alexander ist mein Verlobter! Ich habe ein Recht ihn zu sehen!"

Eine Augenbraue des Arztes wurde skeptisch angehoben. „Wirklich? Wie seltsam, dass ihr Name dann nicht auf der Liste steht mit den Personen die ihn besuchen dürfen!“ Der Blick, der ihm begegnete, war mehr als wütend.

"Dann lassen sie uns doch zu ihm gehen, er kann es ihnen bestätigen!"

„Wieso gehen sie nicht einfach nach Hause. Sollte er sie sehen wollen, wird er sich sicher bei ihnen melden!“

"Ich denke gar nicht daran!!! Ich will ihn sehen!", blieb sie stur und schrie auf. Hephaistion blieb ruhig und beobachtete sie nur mit milder Belustigung.

„Wie ich sagte, er wird sie anrufen, wenn er sie sehen will. Sollten sie sich dennoch weiter so aufführen und weigern zu gehen, werde ich den Sicherheitsdienst rufen müssen.“ Roxane schrie erneut und drehte sich von ihm weg.

"Ich will sofort ihren Vorgesetzten sprechen!“

„Gern, das Zimmer des Chefarztes ist den Gang runter und dann links, allerdings hat er keine Sprechstunde.“ Hephaistion erntete einen mehr als tödlichen Blick, als sich die junge Frau umdrehte. Dann stapfte sie doch in die Richtung vom Ausgang des Krankenhauses. Mit einem belustigten Schnauben sah Hephaistion ihr hinterher, bevor er sich selbst zu dem heißbegehrten Patienten aufmachte. Der lag gelangweilt auf seinem Bett und wartete nur auf seine Ankunft.

"Hephaistion!"

Grinsend kam der Dunkelhaarige zu ihm ans Bett. „Ihre Verlobte war hier!“ Da runzelte sich die schöne Stirn des Milliardärs und er verstand nicht.

"Wer?"

„Eine gewisse… Rosane? Sie hat sich aufgeführt wie ein wildes Tier, als sie nicht zu ihnen durfte!“

"Ro..." Alexander ging ein Licht auf und er nickte. "Ach so..."

„Sie kennen sie? Hätte ich sie zu ihnen lassen sollen?“ fragte der Jüngere sanft, obwohl er sich die Antwort bereits denken konnte.

"Nun, Roxane..." Der Studioboss seufzte. "Ich hätte sie längst entlassen sollen!"

„Also nur eine Angestellte? Sie gab ihre Verlobte auch nicht sehr glaubhaft.“ Gleich besserer Laune, begann Hephaistion mit seinen üblichen Untersuchungen.

Da begann der Ältere zu erklären. "Letztes Weihnachten. Ich hab nach der üblichen Feier das Bett mit ihr geteilt. Sie ist seit dem ziemlich aufdringlich, aber sie ist auch eine gute Assistentin und... meine Mutter mag sie..."

„Ihre Mutter sucht sich also ihre Schwiegertochter selbst aus?“ fragte der junge Arzt neugierig nach und maß seinen Puls.

"Sie hätte das gern, weil meine Entscheidungen bis jetzt immer mit ihren übereinstimmten." Alexander lachte. "Bis auf Roxane..."

„Sie sind doch ein erwachsener Mann, ich denke sie werden das schon alleine hinbekommen“ sprach Hephaistion ihm gut zu und zwinkerte ihm neckend zu. Dafür streckte der Ältere ihm die Zunge heraus.

"Lassen sie das nur meine Sorge sein!"

„Ich habe nicht vor ihnen die Entscheidung abzunehmen“ lachte der Jüngere. „Ihr Puls ist in bester Ordnung!“

"Sagen sie, bevor ich morgen das Krankenhaus verlassen soll, wären sie so freundlich noch einmal mein linkes Bein in Augenschein zu nehmen? Ich habe dort des Öfteren Krämpfe.", wechselte Alexander das Thema und versuchte noch einen Grund zu finden, die Klinik nicht verlassen zu müssen um länger bei dem Assistenzarzt bleiben zu können.

„Keine Sorge, ich habe vor sie noch mal vollständig von Kopf bis Fuß durchzuchecken, bevor sie gehen. Deshalb habe ich ihnen auch etwas mitgebracht!“ Hephaistion zog kleine Glasfläschchen aus seinem Kittel, die zur Blutabnahme dienten.

Da erblasste Alexander und zog sich etwas zurück. "Was? Wofür?"

„Ich möchte noch einmal ein komplettes Blutbild machen lassen, nur um zu überprüfen, dass wir auch ja nichts übersehen haben.“

"Dafür brauchen sie eine Nadel!", erklärte ich der Blonde panisch.

Der Blauäugige nickte langsam. „Ja, so nimmt man normalerweise Blut ab.“

"Das geht nicht!!!"

Hephaistion seufzte und versuchte seine Ungeduld unter Kontrolle zu halten. „Wollen sie mir sagen, dass sie Angst vor Nadeln haben?“

"Natürlich nicht! Ich habe keine Angst! Aber... keine Nadeln!!!", versuchte sich der Blonde heraus zu reden.

„Und wenn ich verspreche ganz sanft zu sein?“ versuchte Hephaistion ihn zu beruhigen. Er konnte sehen, wie zittrig sein Patient nur bei der Vorstellung wurde.

"Aber..."

Zärtlich wurde eine seiner starken, aber zittrigen Hände ergriffen. „Es ist auch ganz schnell vorbei!“

Unsicher nickte der Blonde, wenn auch äußerst widerwillig. "Nur dieses eine Mal!"

„Wir machen es so: Sie sehen dort an die Wand und erzählen mir was Schönes, dann ist es vorbei, bevor sie auch nur etwas merken!“

Bevor der Blonde seinen Kopf drehte, küsste er noch einmal die Finger, die ihn hielten und nickte. "Etwas Schönes, ja?"

Leicht wurde ihm gegen den Arm geschlagen. „Benehmen sie sich!“

Alexander sah noch das Grinsen, auf dem Gesicht des Arztes und zwinkerte ihm zu. "Sie sagten, etwas Schönes... und sie sind zurzeit das Schönste, dass ich kenne!" Dann wand der Firmenboss seinen Blick endgültig aus dem Fenster.

„Ich sagte, sie sollen mir was Schönes erzählen!“ Mit sanftem Fingern krempelte Hephaistion ihm den Ärmel des Schlafanzuges hoch. „Da fällt ihnen doch sicher was ein.“

"Ganz sicher!", bestätigte der Andere und grinste. "Ich könnte ihnen da eine schöne Vorstellung erzählen...?"

„Bleiben sie anständig!“ wurde er amüsiert ermahnt, während ihm ein Gurt um den Arm gelegt wurde.

"Dann wird es schon schwerer!", gestand Alexander und überlegte.

„Währenddessen können sie ja schon mal eine Faust machen und pumpen!“

Artig tat er, was der Arzt verlangte und öffnete und schloss seine Faust immer wieder. "Ich fände es sehr schön, wenn sie mir heute Abend noch einmal zu einem Essen Gesellschaft leisten, so für den letzten Abend, wenn sie nichts weiter finden und ich nicht hier bleiben darf..."

„Ich würde zwar gerne, aber ich habe leider keine Zeit“ musste sein Vorschlag abgelehnt werden. „Auch wenn ich alleine sicher nicht so gut essen werde.“

Alexander seufzte enttäuscht. "Schade, aber da werde ich wohl nichts machen können?"

„Ich kann meine Termine leider nicht verschieben.“ Ohne, dass Alexander etwas merkte, wurde ihm eine Nadel gesetzt. „Was ist mit ihnen? Was planen sie, wenn sie wieder frei sind?“

"Es gibt einiges Geschäftliches, dass ich wieder bereinigen muss, wenn ich wieder zu Hause bin.", erklärte der Patient ruhig.

„Ah, sie wollen sich also gleich wieder in die Arbeit stürzen? Dann dauert es sicher nicht lange, bis wir uns wieder sehen!“ Mit geübten Fingern füllte Hephaistion die erste Ampulle. Aber mit seiner Aussage, verärgerte er den Workaholic sofort.

"Verdammt, ich bin unabkömmlich!!!"

„Sie sind vor allem unersetzbar!“ erklärte ihm der Arzt ernst. „Währen sie nicht so gut in Form hätten sie einen Herzinfarkt gehabt!“

"Dennoch gibt es Dinge, die ich klären muss!", behaarte der Ältere.

„Das mag sein, aber übertreiben sie es nicht! So schnell will ich sie hier nämlich nicht wieder sehen!“ Klirrend landete die dritte Ampulle bei ihren zwei Vorgängern in einer Petrischale und die Nadel wurde schnell aus dem Arm gezogen. „Schön festhalten!“ wurde der Blonde angewiesen und ein Tupfer auf den Einstich gedrückt.

Überrascht sahen graue Augen auf den Arm und den Tupfer, doch dann verdrehten sie sich und ihrem Besitzer fiel der Kopf zur Seite. Dem Braunhaarigen klappte der Kiefer nach unten und er starrte Alexander fassungslos an. „Nicht ernsthaft, oder?“ Der Tupfer wurde festgeklebt und der Studioboss hingelegt, sodass Hephaistion das Blut selenruhig an eine Schwester weitergeben konnte. Erst dann besorgte er sich Riechsalz, um den Blonden zu wecken. Der grunzte leise, bevor er benommen und angeekelt die Augen öffnete.

"Mh?"

„Guten Morgen Dornröschen!“ grinste Hephaistion und verschloss das intensiv riechende Fläschchen wieder. „Alles wieder gut?“

"Was war denn?", fragte Alexander verwirrt. Hatte er doch von klein auf Angst vor Nadeln und hatte es noch nie gut überstanden, Blut abgenommen zu bekommen.

„Es war wohl alles etwas viel für sie, da gibt der Kreislauf schon mal nach“ erklärte Hephaistion, das echte Geschehen nicht genauer erläuternd. „Wie fühlen sie sich?“

"Es geht...", war der Ältere ehrlich und sah auf seinen Arm. "Schon fertig?"

„Ihr Blut ist sogar schon auf dem Weg ins Labor!“ Grinsend fasste Hephaistion ihm an den Hals, um den Puls zu fühlen. „Na, das hat sie jetzt aber ganz schön aus den Socken gerissen.“

Sich der warmen Berührung entgegenlehnend, sah Alexander ihn hoffend an. "Heißt das... ich kann noch bleiben?"

„Keine Sorge, ihrer Entlassung steht nichts im Wege!“ wurde es dem Älteren lächelnd versichert, bevor die Decke über ihm zu Recht gerückt wurde.

"Wie schade...", nuschelte es zur Antwort, bereits halb einschlafend.

„Ruhen sie sich etwas aus, ich schaue sonst später noch mal nach ihnen.“ Mit einem sanften Lächeln verabschiedete sich der junge Arzt und wand sich zur Tür. Als er diese jedoch erreichte, schreckte Alexander wieder hoch.

"Ha... Halt! Stopp!"

Sofort wirbelte der Jüngere herum und starrte ihn an. „Was??“

Müde rieb sich der Blonde die Augen und deutete auf seinen Nachttisch. "Da ist doch noch..."

„Fehlt ihnen noch was?“ schnell war der Dunklere wieder bei ihm am Bett.

Endlich das Möbelstück erreichend, öffnete Alexander eine Schublade. "Ich habe doch noch etwas für sie!"

Hephaistion seufzte, durfte er doch keine Geschenke von Patienten annehmen und war auch nur auf den Aufmerksamkeiten der letzten Tage sitzen geblieben, weil diese anonym zugestellt worden waren und Alexander jegliche Beteiligung an ihnen geleugnet hatte. Da wurde ihm eine DVD-Hülle entgegen gereicht und der Studioboss grinste breit.

"Weil sie mich mehr als einmal darüber informiert haben, dass sie keine Präsente annehmen dürfen, erwarte ich von ihnen, dass sie mir das zurück geben! Schließlich ist es noch geheim!"

Verwirrt starrte der Jüngere die DVD an. „Was genau ist das?“ Ihm wurde lieb zugezwinkert.

"Sie erinnern sich an unser erstes Gespräch und wie gestresst ich von der Arbeit bin?"

„Natürlich erinnere ich mich.“

"Ich hoffe, sie werden einen angenehmen Abend verbringen und es gefällt ihnen!", erklärte Alexander sanft.

Dem Arzt klappte der Mund auf. „Aber das können sie doch nicht…“

"Natürlich kann ich!", bestimmte er weiter und drückte ihm die DVD in die Finger, wonach er sie losließ.

„Ist so was nicht viel zu riskant??“

Sichtlich verwirrt erwiderte Alexander seinen unsicheren Blick. "Warum?"

„Ich könnte damit doch sonst was machen!“ versuchte der Jüngere zu erklären, was für ein Risiko der Andere einging.

"Ich vertraue ihnen!", entgegnete der Blonde und lächelte.

Erstaunt lachte der Arzt auf. „Sie sind verrückt!“

"Ein bisschen. Doch sie haben mich verzaubert!"

Hephaistion errötete und drückte die DVD an sich. „Danke…“

"Gern geschehen!" Alexander lächelte ihn flirtend und doch ganz zart an, als er sich zurück lehnte.

„Sie sollten sich jetzt wirklich noch etwas ausruhen…“ Verlegen wollte Hephaistion sich von ihm abwenden.

"Das werde ich. Darf ich sie denn heute noch einmal sehen, wenn sie heute Abend schon nicht können?", fragte der Ältere noch ein letztes Mal.

„Ich komme auf jeden Fall noch einmal bei ihnen vorbei…versprochen.“
 

Nachdem Alexander tatsächlich noch einen spärlichen Besuch seines Arztes bekommen hatte, räumten Bedienstete, überwacht von Kleitos, am nächsten Morgen bereits seine Sachen auf. Der Studioboss selbst begab sich an die Information des Krankenhauses um seine Entlassungspapiere zu unterschreiben. Dabei wurde er das erste Mal von den Krankenschwestern umschwärmt, die alle hofften seinen Blick noch ein letztes Mal auf sich ziehen zu können. Als er damit jedoch fertig war und keine lange genug angesehen hatte um ihnen weitere Hoffnungen zu machen, sah er sich seufzend um. "Sagen sie, Schwester Kate..."

„Ja??“ Die üppige Frau drückte sich ihm entgegen.

"Wo kann ich Doktor Amyntor finden? Ich wollte gern noch mit ihm sprechen, bevor ich die Klinik endgültig verlasse."

Enttäuscht wich die Krankenschwester zurück. „Oh… Das wird leider nicht möglich sein, seine Schicht beginnt erst in einer Stunde.“

Ebenso enttäuscht nickte der Blonde und kramte in der Innentasche seines Jackett, nur um einen verschlossenen Briefumschlag heraus zu holen. "Wären sie so nett und würden ihm das von mir geben?"

„Aber natürlich! Gerne!“ freundlich strahlend nahm sie den Umschlag an.

"Ich danke ihnen!" Wenn auch nicht mehr ganz so glücklich, lächelte Alexander ihr noch einmal zu und drehte sich zum Ausgang um das Gebäude zu verlassen. Kaum war er durch die Türen, konnte er eine Person erkennen, die ein Stück vor ihm an einem Baum lehnte. So bekam sein Blick ein kleines Leuchten und er ging an seiner prächtigen Limousine vorbei um zu dem Mann zu gelangen. "Hi..."

„Guten Morgen.“

Alexander kam noch näher, bis sie nur noch eine Armeslänge trennte. "Ich dachte schon, ich würde sie nicht mehr sehen!"

Lächelnd strich Hephaistion sich seine störrische Harrsträhne hinters Ohr. „Welch ein Glück, dass ich heute so früh dran bin!“

"Ja!", bestätigte Alexander und deutete ungewöhnlich schüchtern zurück ins Krankenhaus. "Ich hatte ihnen auch einen Brief dagelassen..."

„Das ist aber nett von ihnen!“ Der Blonde wurde mit einem intensiven Lächeln bedacht. „Ich muss ihnen ja auch noch etwas wieder geben.“

"Ach ja..." Grinsend deutetet dieser wieder ins Haus. "In dem Brief sind meine persönlichen Daten..."

„Welche Gelegenheit, ist besser als jetzt?“ Lächelnd reichte Hephaistion ihm seine DVD. Das Grinsen verschwand und mehr als enttäuscht nahm Alexander die DVD entgegen.

"Danke sehr, ich hoffe es hat ihnen gefallen?"

„Sehr sogar! Ich werde mir den Film sicher auch in der Endfassung ansehen!“

"Das freut mich!" Er ging ein paar Schritte zurück und seufzte. "Dann wünsche ich ihnen noch alles Gute..."

„Und ich ihnen eine gute Gesundheit.“ Lächelnd reichte der Dunkelhaarige ihm die Hand. Diese wurde ergriffen, bevor sich der Ältere noch weiter zurück zog und zu seinem Auto deutete.

"Ich werde sie jetzt nicht weiter aufhalten!"

„Und ich werde sie kaum hier halten, schließlich sind sie jetzt nicht mehr mein Patient…“ Noch immer lächelnd entließ der Jüngere seine Hand. Da wurde ihm der Rücken des Studiobosses zugedreht, da dieser glaubte zu verstehen, dass alle seine Anmachen nutzlos gewesen waren und der Arzt kein Interesse an ihm hatte. Langsam führten ihn seine Schritte danach zu seiner Limousine. Er konnte es sich nicht erklären, aber dass er zu kämpfen begonnen hatte um Hephaistion zu bekommen, hatte dafür gesorgt, dass er echte Gefühle für diesen entwickelt hatte. In Kombination mit dieser deutlichen Abfuhr und dessen guter Laune dabei, wollte er weg.

Sein Weg wurde von einer vertrauten Stimme unterbrochen. „Sie sind jetzt nicht mehr mein Patient, also können sie doch sicher einen Kaffee mit mir trinken gehen, nicht wahr?“

Stirnrunzelnd drehte sich Alexander wieder um und sah ihn verwirrt an. "Bitte?"

„Ich habe sie grade gefragt, ob sie mit mir ausgehen wollen!“ erklärte der Jüngere amüsiert. Er sah ein vorsichtiges und hoffnungsvolles Lächelnd.

"Wirklich?"

„Würde ich sie sonst fragen?“

Da nickte der Blonde und kam wieder auf ihn zu. "Ja, ich würde gern mit ihnen Kaffee trinken!"

„Ich habe heute am späten Nachmittag frei, wenn sie Interesse haben…“ grinsend zwinkerte der Dunkelhaarige ihm zu.

"Ich werde sie abholen kommen!", platzte Alexander sofort erwidernd raus. Mit einem flirtenden Grinsen ging Hephaistion an ihm vorbei und ließ ihre Schultern gegeneinander streifen.

„Ich werde am Eingangstor auf sie warten.“ Alexander sah ihm noch lange nach, selbst als er das Gebäude bereits betreten hatte, bevor er sich selbst auf den Heimweg machte.
 

Gegen 17 Uhr stand ein junger Mann am Eingangstor zum St. Maries Krankenhaus und wartete darauf abgeholt zu werden. Der schöne Körper war in eine hautenge helle Jeans gehüllt, die von einem langärmligen dunkelblauen Shirt ergänz wurde, dass perfekt zu Hephaistions blauen Augen passte. Um seinen Hals war ein schlichtes Lederband gebunden und sein langes Haar wehte offen um sein schönes Gesicht. Ein schwarzer Sportwagen hielt vor ihm und die grauen Augen des Fahrers konnten nicht genug von ihm bekommen.

"Hallo...!"

„Hy!“ freudig kam der Jüngere zu ihm an den Wagen. „Nehmen sie auch Anhalter mit?“

"Nur wenn sie so gut aussehen, wie sie, Hephaistion!" Alexander grinste und konnte seine Augen kaum von dem Arzt nehmen. "Steigen sie bitte ein!" Das tat dieser auch in einer fließenden Bewegung. Als er die Wagentüre wieder geschlossen hatte, wurde er erwartend angesehen. "Und... wo möchten sie Kaffee trinken?"

„Naja…“ Nun doch wieder etwas schüchtern zuckte Hephaistion die Schultern. „Die Straße runter ist sonst ein Starbucks!“ Dennoch wurde er breit angelächelt.

"Das klingt nach einem guten Anfang!"

„Hoffentlich der gute Anfang eines guten Abends!“

"Bestimmt!" Alexander gab Gas und ließ den Motor gekonnt aufheulen, als er den Eingangsbereich des Krankenhauses verließ. Erschrocken presste Hephaistion sich in den Ledersitz und hielt sich krampfhaft an der Tür des Wagens fest. Da legte sich eine Hand auf seine, welche dem Fahrer am nächsten war. "Sie brauchen keine Angst haben. Ich habe ein besonders Fahrsicherheitstraining hinter mir."

„Ach wirklich…?“ presste der Jüngere unsicher hervor. Aufgrund dessen fuhr Alexander langsamer.

"Ja, aber es ist ihnen wohl lieber, wenn ich langsamer fahre."

Regelrecht erleichtert atmete der Jüngere aus. „Danke… ich hänge nämlich an meinem Leben.“

"Ich auch.", erklärte der Blonde und ließ seine Hand wieder los, als sie vor dem Kaffeegeschäft hielten.

„Das hört ein Arzt immer gerne“ erklärte der Blauäugige grinsend und deutete nach draußen. „Wollen wir?“

"Sehr gern!" Schnell stieg Alexander wieder aus und lief um den Wagen um die Flügeltüre zu öffnen und Hephaistion dann wieder seine Hand entgegen zu halten.

„Ich habe es wohl mit einem echten Gentleman zu tun“ gurrte der Jüngere und ließ sich aus dem Wagen helfen. Alexander stand ganz nah bei ihm, als er ihn mit einem Handkuss wieder losließ.

"Kommen sie, unser Kaffee wartet."

Lächelnd ergriff Hephaistion seinen Arm und begann den Weg hinein einzuschlagen. „Ich kann es kaum erwarten.“ Der schwarze Wagen wurde offensichtlich angestarrt, als sie sich in die Warteschlange einreiten.

"Was möchten sie denn für einen Kaffee?"

„Ich nehmen White Caffè Mocha!“ Der Dunkelhaarige leckte sich über die Lippen. „Dafür könnte ich morden!“ Überrascht wurde er angesehen.

"Gut..." Trank Alexander selbst doch höchsten normalen, schwarzen Kaffee mit Zucker. Hephaistion kicherte.

Als sie dann an der Reihe waren, bestellte der Ältere artig den Kaffee des Arztes und sich seinen. Dann legte er noch ein paar Kekse obendrauf. Als der Kaffee dann frisch gebrüht wurde lief Hephaistion bereits das Wasser im Mund zusammen. „Das riecht ja herrlich.“ Er wurde verschmitzt beobachtet, als ihm zugestimmt wurde.

"Ja, das tut es. Es gibt nichts besseres, als der Geruch von frisch aufgebrühtem Kaffee."

„Ah, ich weiß nicht“ grinste der Blauäugige verschmitzt. „Verstehen sie mich nicht falsch, Kaffee ist mein einziges Laster und das Einzige ohne das ich nicht leben kann, aber ich kann mir noch bessere Gerüche vorstellen!“ Ihm wurde zugezwinkert und sein Becher Kaffee mit dem Gebäck gereicht.

"Das können wir ja mal ein anderes Mal genauer erörtern..."

Dankend nahm der Andere beides an. „Das klingt auf jeden Fall verlockend!“ Lächelnd wurde er an einen Tisch geführt, wo sie sich setzen konnten.

"Vielleicht möchten sie mir ja etwas mehr von sich erzählen?"

„Was wollen sie denn wissen?“ Den Blickkontakt zu Alexander nicht abbrechend trank er von seinem Mocha.

"Was machen sie außerhalb ihres Jobs?", lächelte Alexander und biss in sein Gebäck.

„Nun sie wissen ja bereits, dass ich Yoga mache, ansonsten gehe ich gerne raus, auch wenn man in LA ja nicht so viel frische Luft hat!“

"Wenn sie möchten, können wir ja gleich etwas an den Strand fahren?", bot der Blonde sogleich an.

„Venice Beach? Strand und Meer sind immer gut!“ ging Hephaistion sofort auf seine Idee ein.

"Genau!", grinste der Ältere und zwinkerte ihm zu.

Genüsslich biss der Jüngere in seinen Keks. „Überleben wir die Fahrt dort hin denn?“

"Ihnen ist ihr Leben doch genau so wichtig wie mir!" Alexander zwinkerte wieder und hob dann eine Hand um Hephaistion sanft einen Krümel am Mundwinkel zu entfernen. Der leckte sich danach dort über die Lippen, wo Alexander ihn berührt hatte.

„Danke sehr.“

"Gern geschehen!" Der Ältere trank weiter an seinem Kaffee und begann ihn zu leeren. Da wurde ihm ein anderer Becher hingehalten.

„Wollen sie probieren?“ Den Becher annehmend und die zarten Finger des Arztes dabei bewusst streichelnd, nickte der Blonde.

"Danke, sehr gern!"

„Es ist mir ein Vergnügen!“ erklärte der Jüngere und etwas anderes als bloße Freundlichkeit blitze in den blauen Tiefen auf. Er konnte genau beobachten, wie der Andere den Becher sinnlich an seine Lippen setzte und dann probierte. Er konnte ebenso sehen, wie es diesem schmeckte, als er sogar einen Genusslaut von sich gab, der Schauer über den Rücken des Dunkelhaarigen laufen ließ. „Meine Wahl gefällt ihnen also?“

Alexander setzte den Becher ab und hielt ihm diesen wieder entgegen. "Eine ausgesprochen köstliche Wahl, Hephaistion. Sie haben wirklich Geschmack!"

„Nicht nur bei Kaffee!“ erklärte jener mit einem Augenzwinkern und nahm den Becher wieder an.

"Ich glaube, dann sollte ich sie öfter treffen...", stellte der Ältere fest und beobachtete ihn genau. Blaue Augen schienen kurz aufzuleuchten.

„Ist das ein Versprechen?“

"Möglicherweise...", blieb nun Alexander wage, da er von dem Jüngeren viel zu oft schon abgewiesen wurde.

„Ich bin sicher, dass wir unseren Spaß hätten“ gab der Arzt daraufhin keck zurück und zwinkerte ihm zu. Nun sah er ein verschmitztes Grinsen und ein Nicken.

"Wir hätten wohlmöglich eine menge Spaß!"

„Nur wohlmöglich?“

Graue Augen blitzten und nickten. "Vielleicht auch ganz sicher..." Dann deuteten sie auf ihre Kaffeebecher. "Wollen wir uns noch einen mitnehmen und an den Strand fahren?"

„Sehr gerne“ gab Hephaistion mit seiner sanften Stimme zu verstehen und erhob sich bereits, um für sie zu bestellen.

"Warten sie, ich mache das schon.", lächelte Alexander und folgte ihm.

Hephaistion ließ ihn an die Kasse vor treten, auch wenn sie Brauen kurz zusammen zuckten. „Wenn sie meinen…“ So wiederholte Alexander ihre Bestellung und zahlte wie zuvor mit der Kreditkarte, da er nur sehr selten zu solchen Gelegenheiten Bargeld bei sich trug. Nichts davon entging dem Jüngeren, der kurz darauf dankbar seinen ‚Coffee to go’ annahm. Als Alexander damit fertig war, lächelte er ihn wieder an.

"Dann auf zum Strand!"

Hephaistion deutete zur Tür. „Nach ihnen!“ Und mit einem Nicken wurde seiner Aufforderung gefolgt.

"Danke sehr!"

Am Parkplatz angekommen, öffnete er die Türen seines Sportwagens über eine Fernbedienung. "Steigen sie ein!"

Hephaistion musterte das mit einer gehobenen Augenbraue, behielt sich aber einen Kommentar ein und tat, was Alexander wollte. Als die Türen wieder geschlossen waren, startete der Ältere den Wagen und fuhr los. "Haben sie eine bestimmte Stelle, wo sie gern hin möchten?"

„Versuchen sie einfach eine zu finden, die etwas Menschenleerer ist, dann können wir uns besser unterhalten“ bat der Jüngere, wohl wissend, dass das keine einfache Aufgabe war.

Alexander tat, worum er gebeten hatte, auch wenn das bedeutete, dass sie eine gute Stunde unterwegs waren. Die Kaffees waren inzwischen geleert und die Sonne spiegelte sich in warmen orangfarbenen Tönen im Meer, in dem sie zu versinken schien.

Blaue Augen betrachteten das verträumt und bewegt. „Wunderschön!“

"Also ist es hier richtig?", fragte der Blonde und griff nach seiner Hand. "Es gefällt ihnen?"

„Es ist perfekt!“ versicherte der Dunkelhaarige ihm lächelnd, bevor er ihre Hände trennte, um aussteigen zu können. Er sah ein zufriedenes Lächelnd, als er ausstieg und den Studioboss wieder ansah, der seine Augen fast immer nur auf ihm hatte.

"Dann bin ich zufrieden!"

„Wollen wir etwas spazieren gehen?“ Hephaistion deutete zum Wasser. Der Blonde nickte.

"Gern!" Dann legte er seine Hand zart an seinen Rücken und führte ihn zum Strand. Schon nach wenigen Schritten, als sie den Sand erreichten, blieb Hephaistion jedoch stehen, um sich die Schuhe auszuziehen. Er wurde beobachtet, bevor es ihm der Ältere nachmachte. "Eine gute Idee!"

„Schon als Kind fand ich es herrlich barfuß im Sand zu laufen!“ erzählte Hephaistion es ihm und krempelte auch seine Jeans bis ans Knie nach oben. Alexander tat es mit seiner Hose nicht, sondern hielt ihm seine Hand entgegen.

"Dann werde ich sie nicht aufhalten!"

Die Schuhe in der einen Hand griff Hephaistion mit der freien, nach der Hand von Alexander. „Wer sagt, dass sie es könnten?“

"Oh, mir würde da bestimmt etwas einfallen, dass zu verhindern...", kicherte der Ältere und führte ihn weiter in den Sand.

„Will ich eine genauere Ausführung?“ kicherte der Jüngere und zog ihn weiter zum Wasser hin.

"Die gebe ich ihnen ein anderes Mal...", lachte Alexander jetzt und stoppte erst, als das Meer ihre Knöchel umspülte.

„Wie herrlich!“ lachte Hephaistion, so frei wie ein Kind. „Als ich klein war, hatte mein Vater mal eine Reise nach Hawaii zusammen gespart und meiner Mutter zum Hochzeitstag geschenkt! Damals verliebte ich mich in das Meer!“

Alexander sah wie glücklich er war und es wärmte auch ihm das Herz. "Das hört sich wunderschön an! Möchtest du mir mehr davon erzählen?" Seinen Arm ergreifend lehnte Hephaistion sich an ihn.

„Wir waren keine ganze Woche da, aber wenn ich nicht essen oder schlafen musste war ich im Meer, um zu schwimmen. Meine Mutter untersuchte mich sogar scherzhaft nach Kiemen, weil ich so wenig an Land war!“

Kichernd überkam den Blonden das Gefühl, ihn zu umarmen und näher zu ziehen, was er dann auch tat. "Ich hab also eine kleine Wasserratte im Arm?"

„Von klein habe ich nichts gesagt!“ lachte der Jüngere vergnügt.

Alexander leckte sich daraufhin über die Lippen und sah ihm kurz musternd in den Schritt. Es war gerade lang genug, dass man es als solches erkennen konnte. "Habe ich auch nie behauptet!" Dann ließ er Hephaistion los und begann sich selbst, bis auf die eng anliegende Short unter seiner Hose zu entkleiden.

Der junge Arzt lachte auf, nur um sich etwas scheu umzusehen. „Das haben sie doch nicht ernsthaft vor, oder?“

"Kommen sie, lassen sie uns in die Wellen laufen!", lachte Alexander mit. "Ziehen sie sich aus!"

Der Dunkelhaarige zögerte nur kurz, bevor auch er sich seiner Kleider entledigte. „Ich wusste ja, dass sie verrückt sind!“

"Und dennoch haben sie mich wieder auf die Welt losgelassen!" Mehr als amüsiert, zog Alexander ihn vollständig in die Wellen.

Lachend folgte Hephaistion ohne Widerworte. „Dann zeigen sie mir aber auch, was für ein Schwimmer sie sind!“

"Nun, ich schwimme wie ein Stein!", stellte der Blonde ernst fest und zog ihn weiter ins kalte Nass.

„Wenn ich nicht fürchten müsste, dass sie absichtlich untergehen, würde ich sie glatt darauf hinweisen, dass ich erste Hilfe beherrsche!“ Der Jüngere zwinkerte ihm zu, bevor er in die Wellen eintauchte und an ihm vorbei schwamm.

Bester Laune und nicht ganz so ein Stein, wie er behauptet hatte, sprang Alexander ihm nach. Er konnte sogar das Tempo halten. Doch mit der Gewandtheit des Anderen hatte er nicht gerechnet. Wie eine Nixe umrundete der Langhaarige ihn und tauchte immer wieder unter ihm durch. Dabei konnte er den muskulösen Körper des Anderen immer wieder bewundern. So musste Hephaistion sich beherrschen, um seine Finger bei sich zu behalten. Aber Alexander wurde nach einer Weile langsamer, da er wirklich nicht der perfekte Schwimmer war. Dazu kam, dass es dunkel wurde und eine leichte Brise aufkam, weshalb auch Hephaistion leicht zu zittern begann.

„Wollen wir wieder an Land?“

Der Blonde nickte ihm zu. "Ja, sehr gern!" Und setzte sich langsam in Bewegung. Es dauerte nicht lange, bis sich ein nasser Arm gegen seinen drückte. Er lächelte dem Besitzer zu und kam auch diesem etwas näher. "Also, ich weiß nicht, wie es bei ihnen aussieht. Aber ich hätte jetzt gern was zu Essen!"

„Zu ihrem Glück, habe ich in der Nähe des Autos einen Hotdogstand gesehen.“

Die grauen Augen leuchteten begeistert und nun selbst knabenhaft auf, als er das hörte. "Wunderbar!", stieß er daher freudig und untypisch aus.

Hephaistion lachte und beobachtete ihn vergnügt. „Sie mögen Hotdogs?“

"Wenn ich ein kleiner Junge war und es Hotdogs gab... das war nicht nur selten, es waren auch die wenigen Momente, in denen ich frei war und ich sein konnte...", erklärte der Blonde verträumt und verließ das Wasser.

„Das klingt nach schönen Kindheitserinnerungen“ stimmte der Jüngere ihm zu und sammelte seine Haare zusammen, um sie auszuwringen.

"Drei Mal hatte mein Vater für mich Zeit. Wir waren dann zusammen und haben Sport gemacht. Danach durfte ich immer einen Hotdog essen.", erzählte Alexander und schüttelte seinen Kopf um seine Haare ebenfalls trocken zu legen. Als er Hephaistion dabei den Rücken zudrehte nutzte der die Gelegenheit, um sich die nasse Unterhose aus und seine trockene Jeans anzuziehen.

„Nur drei Mal? Haben sie sonst nichts mit ihrem Vater unternommen?“

"Er hatte zu arbeiten.", war die emotionslose Antwort auf seine Frage.

„…Klingt nach einer Ausrede…“ erwiderte der Jüngere sanft und zog sich sein Shirt über.

"Es ist die Wahrheit!", erklärte Alexander weiterhin unterkühlt. "Er war mir sehr ähnlich..."

„Das klingt nicht, als wäre das etwas Vorteilhaftes für sie.“ Er trat neben den Blonden und stieß diesen mit seiner Schulter an. „Na kommen sie, ich lade sie auf nen Hotdog ein!“ Dafür hingegen erntete er wieder ein begeistertes Strahlen.

"Eine hervorragende Idee, danke!"

Nasse Unterhose und Schuhe in einer Hand griff Hephaistion mit der freien wieder nach Alexander. „Na dann kommen sie!“

Der war ebenfalls wieder bekleidet und hielt seine nassen Sachen fest. "Gern!" Dann drückte er Hephaistions Hand sanft und zog ihn näher an sich, bevor sie losgingen.

Die paar Meter bis zu dem Hotdogstand herrschte eine angenehme Stille zwischen ihnen, bei der man nur das Knistern hören konnte, das zwischen der Haut der Beiden hin und her sprang. Alexander warf ihm dabei immer wieder verstohlene aber zufriedene Blicke zu und wollte ihn eigentlich wieder in seinen Arm ziehen.

"Ich hätte gern den Hotdog mit allem. Geröstete Zwiebeln und Gurken. Dann die Sauce und Ketchup, aber keinen Senf bitte!"

„Sollen sie haben!“ versprach der Jüngere lachend und gab die Bestellung für sie ab. Er hörte, wie der Studioboss fast schon genussähnliche Laute von sich gab, als er nur daran dachte.

"Super!" Grinsend zückte der Arzt sein verschlissenes Lederportmonee. „Was macht das?“

"Fünf Dollar.", erklärte der Hotdogverkäufer und legte die Bestellungen auf seinem kleinen Tresen ab. "Bitte sehr." Ihm wurde das Geld gereicht.

„Vielen Dank!“

Es war deutlich, dass es Alexander schwer fiel zu warten, bis Hephaistion sein Geld weggesteckt hatte und seinen Hotdog ebenfalls festhielt. "Guten Appetit!", wünschte er dennoch freudig und stöhnte fast, als er endlich in sein Brötchen biss.

„Das wünsche ich ihnen auch“ erklärte der Jüngere, fast hauchend und glücklich darüber, dass Alexander sich so freute. Erst dann begann auch er zu essen.

Der Ältere aß schnell, auch wenn er jeden Bissen bis aufs äußerste genoss und er machte seiner kindlichen Freude alle Ehre. Hephaistion aß ruhiger und genoss dabei viel mehr den Anblick des Blonden, der ihn auch immer wieder leise kichern ließ. Als der damit fertig war, grinste er verschmitzt.

"Entschuldigung, ich wollte nicht unhöflich sein!"

„Das sind sie nicht! Es freut mich, dass es ihnen so gut schmeckt!“

"Das tut es wirklich!" Das Grinsen wurde schüchtern als Alexander seinem Gegenüber näher kam. "Ich danke ihnen!"

„Wofür?“ fragte der Jüngere ruhig nach.

"Diesen schönen Abend!", erklärte er sanft und meinte es so ehrlich, wie er es sagte.

„Ich denke, ich muss ihnen dafür genauso danken.“ Hephaistion lächelte ihm zärtlich zu und strich sich das nasse Haar hinter die Ohren. Alexander legte eine seiner Hände auf diese und nickte.

"Dann sollten wir das auf jeden Fall wiederholen. Aber jetzt bringe ich sie besser nach Hause. Nicht das sie so nass noch krank werden."

Der Jüngere lachte und verschränkte ihre Hände miteinander. „Wieso machen wir es nicht anders rum? Schließlich haben sie mich schon abgeholt!“

"Und wie wollen sie dann von mir nach Hause kommen?", fragte der Blonde ruhig und streichelte seine Finger.

„Ich habe da so meine Wege“ erklärte Hephaistion geheimnisvoll. „Also?“

"Dann würde ich mich freuen, wenn sie mich nach Hause bringen!"

Der Dunkelhaarige begann zu strahlen und drückte seine Hände fester. „Dann kommen sie.“ Doch statt den Händedruck zu erwidern, trennte Alexander ihre Hände und zog ihn fest an sich, indem er seinen Arm über die Schulter des Arztes legte und ihn so zu seinem Wagen führte.

"Gern."

Hephaistion spürte seinen Wangen erhitzen, als er sich gegen den Anderen lehnte. Doch sie schwiegen gemeinsam, während ihres Weges und genossen sich. Bis sie den Wangen erreichten und sich der Dunkelhaarige von ihm die Tür öffnen ließ.

„Vielen Dank.“ Der Ältere lächelte ihm zu und schloss die Türe hinter ihm, bevor er auf der Fahrerseite einstieg.

"Ich würde das gern wiederholen!"

„Ist das eine Einladung?“ fragte ihn der Jüngere hauchend und schien erpicht darauf, die Hoffnung aus seiner Stimme zu halten.

"Morgen Abend? Um... 8?", fragte Alexander lächelnd und startete den Sportwagen um los zu fahren.

„So ein Zufall, genau da habe ich Zeit“ lächelte der Dunkelhaarige, mit gut durchbluteten Wangen. „Und wohin wollen sie mich dann entführen?“

"Ich denke, da werde ich mir noch etwas einfallen lassen!", erklärte der Studioboss und zwinkerte ihm zu.

„Das klingt aber verlockend!“ lachte der Dunkelhaarige und ließ eine Hand auf das Bein des Blonden wandern. Diesem erschauderte es und er lächelte breit.

"Das wird es auch, versprochen!"

„Ich freue mich darauf…“ hauchte der Jüngere leise.

"Und ich mich erst!", gestand Alexander und biss sich auf die Zunge, als die Hand auf seinem Oberschenkel etwas höher rutschte. "Aber so was von!"

„Und worauf freuen sie sich am meisten?“ wurde es dem Blonden entgegengehaucht.

"Ihre Gesellschaft...", schluckte er zur Antwort, sich krampfhaft auf den Verkehr konzentrierend. Hephaistion kicherte und bewegte seine Finger dabei ganz leicht.

„Darauf freue ich mich auch!“

Sein Gefährte nickte und beschleunigte den Wagen. Er musste raus hier und das so schnell wie möglich.

Stille kehrte ein, die von einer angenehmen Spannung durchzogen war und Alexander genoss dabei jede Sekunde, in der er die Berührung des Anderen fühlte. Doch dann fuhren sie vor einem großen teuren Appartementkomplex vor und der Sportwagen stoppte. "So..."

„Hier leben sie?“ fragte der Jüngere interessiert nach und besah sich alles durch das Wagenfenster.

"Hier ist meine Stadtwohnung.", erklärte der Blonde und lächelte ihn an. Seine Hand legte er dabei auf die, welche sein Bein berührte.

„Nett!“ erklärte der Jüngere und pfiff anerkennend, dann sah er lächelnd zu dem Älteren. Der aber ließ ihn nun los und stieg aus.

"Danke noch einmal für den schönen Abend!"

Etwas enttäuscht sah der Jüngere seine Hand an, bevor auch er ausstieg und den Älteren wieder anlächelte. „Mir hat es auch sehr gefallen.“

Mit einem Piepsen hörte man, wie sich das Auto verriegelte. Dann kam Alexander wieder zu ihm. "Dann also morgen um 8?"

„Morgen um 8“ bestätigte der Dunkelhaarige leise und suchte mit seinem Blick die grauen Augen. Die lächelten ihn an und kamen ihm noch näher. Der Arzt hatte sich die vergangenen Tage schüchtern und vor allem zurückhaltend gezeigt, doch Alexander erhoffte sich einen Abschiedskuss.

Ihre Gesichter und Lippen näherten sich einander, doch im letzen Moment senkte Hephaistion das Haupt und wandte sein Gesicht ab. Alexander entgleisten die Gesichtszüge, dennoch fasste er sich schnell wieder und drehte sich um. "Ich wünsche ihnen noch eine angenehme Nachtruhe!" Doch da griffen zarte Finger nach seiner Hand.

„Wollen sie mich nicht noch mit zu sich einladen?“

Die ganze Welt und ihre Logik nicht mehr verstehend, drehte sich Alexander wieder zu Hephaistion und sah ihn sprachlos an. "Ähm..."

Der lächelte ihn aufmuntern zu. „Nun?“ Und er sah einen verschüchterten Mann, der nickte.

"Wollen sie..." Er deutete zum Eingang des Hochhauses. "...mit rein?"

„Liebend gern.“

Da wurde dem Langhaarigen wieder die Hand entgegen gehalten und Alexander wagte es nicht, mehr zu sagen. Die Hand wurde mit einem liebevollen Lächeln ergriffen und Hephaistion in das Gebäude geführt.

Ein Pförtner öffnete ihnen diese und grüßte Alexander, der den Arzt sofort weiter führte und mit einem 20 stelligen Code dem Aufzug befahl ins Penthouse zu fahren.

Beeindruckt lehnte der Dunkelhaarige sich gegen den starken Arm des Blonden. „Hier scheint ja alles doppelt und dreifach gesichert zu sein.“

"Manchmal ist das auch sehr nötig.", wurde ihm sanft erklärt. "Bei bestimmten Anlässen, kommt man hier auch nur mit Fingerabdruck herein."

Der Blauäugige kicherte und drückte seine Hand, als hätte er ihn vorher nicht abblitzen lassen. „Klingt ziemlich übertrieben!“

"Das heißt, ich verwahre die Millionen, die ich morgen brauche, dass nächste Mal besser bei ihnen?", fragte der Blonde amüsiert und zog ihn zögerlich näher.

Dem Arzt klappte der Mund auf. „Eine… so viel Geld liegt bei ihnen rum?? Ich wusste ja, dass sie verrückt sind…“ Dem Jüngeren drängte sich das Bild auf, dass der Blonde sein Geld in einem Versteck unter der Matratze verwahrte, wie es bei alten Leuten war, die den Banken nicht trauten.

Als könne der Blonde seine Gedanken lesen, begann er zu lachen und legte wieder einen Arm um Hephaistion. "Es gibt Dinge, die ich lieber persönlich und bar bezahle. Die Finanzabteilung meines Studios lässt offene Rechnungen gern mal schleifen bevor sie die bezahlen, weil das Steuerbegünstigungen für uns bringt. Doch je nachdem um welche Rechnungen es sich handelt, ist mir die persönliche Bearbeitung lieber, denn gute Kontakte und Geschäftsfreunde muss man sich gut gesonnen halten."

Überwältigt schüttelte der Jüngere den Kopf. „Ich glaube ich hab noch nicht mal so viel Geld gesehen.“

Alexander zuckte mit den Schultern und zeigte eine bestimmte Höhe mit den Fingern einer Hand. "Wenn sie große Scheine nehmen, ist der Stapel nicht größer als so."

„Ah…“ Hephaistion rollte die Augen. „Das ist etwas von dem ich nicht erwartet hätte es je zu wissen.“

"Wir sollten das jetzt auch nicht vertiefen!" Der Aufzug hielt und öffnete seine Türen um eine exquisite Designerwohnung freizulegen.

„Wow…“ hauchte Hephaistion und trat, fast schüchtern, aus dem Fahrstuhl. Er wurde sanft weiter geschoben, dann löste sich Alexander von ihm und ging zu einer Art Tresen hinter den er sich stellte. "Möchten sie etwas zu Trinken?"

Das „Nein, danke“ ertönte direkt hinter ihm und als Alexander sich umdrehte wurde er von Hephaistion gegen den Tresen gedrückt, nur damit jener ihre Lippen leidenschaftlich aufeinander pressen konnte.

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

Da sie in der Nacht an alles gedacht hatten, außer daran die Fenster zu Alexanders Schlafzimmer zu verdunkeln, kam es, dass bereits früh am Morgen, die aufgehende Sonne den gesamten Raum durchflutete. Sie verschonte dabei auch nicht den jungen Arzt der friedlich schlafend dem Fenster zugewandt lag.

Leise stöhnend kniff Hephaistion die Augen fester zusammen, da sich alles in ihm dagegen wehren wollte schon aufzuwachen. So blieb er lieber liegen, angeschmiegt an die starke Brust Alexanders, dabei versuchte er sich daran zu erinnern, wie oft sie es eigentlich in der letzten Nacht getan hatten. Denn nach der Dusche, lernte er noch das Wohnzimmer und die große Terrasse genauer kennen. Er kam nur nicht dazu, genauer darüber nachzudenken, wann sie wieder im Bett gelandet waren und schlafen konnten, denn Alexander begann ebenfalls zu erwachen.

Leise grummelnd drehte er sich von der Sonne weg und tastete nach seinem Nachttisch. "Mhh..." Hephaistion bemühte sich weiter schlafend zu erscheinen, noch nicht willens die Nähe des Anderen schon wieder herzugeben. Aber er konnte fühlen, dass sich völlig lautlos ein Vorhang vor das riesige Fenster schob und Alexander zufrieden seufzte. "Viel besser!" Dann schmiegte er sich wieder an den Körper des Arztes und begann ihn glücklich zu streicheln. Da konnte der Dunkelhaarige nicht verhindern, dass ihm ein zufriedener Seufzer entwich.

Nach einer Weile wurde er auch noch mit zarten Küssen im Nacken verwöhnt, die aber nicht mehr fordernd waren. Dennoch ließen sie einen Schauer über Hephaistions Rücken laufen. Doch dann weckte Alexander ihn sanft. "Musst du heute nicht arbeiten?"

Stöhnend rollte Hephaistion sich etwas von ihm weg und blinzelte ihn verschlafen an. „Wie spät ist es denn?“ Graue Augen sahen auf einen Wecker, bevor sie ihn wieder ansahen.

"Kurz vor halb sieben..."

Da begann der Jüngere sich richtig zu strecken. „Dann muss ich wirklich bald los…“ Trotzdem legten sich starke Arme um seine Hüfte. "Ich kann dich fahren... bleib noch ein wenig...!"

Sanft strich Hephaistion ihm über die Arme. „Das ist lieb gemeint, aber wenn ich mich beeile kann ich sogar noch mal nach Hause, um mir was Frisches anzuziehen!“ Er wurde noch näher gezogen und geküsst.

"Wie schade!"

Sanft und auch etwas wehmütig, wurde der Kuss erwidert. „Wenn du gern möchtest könntest du mir einen Kaffee machen, während ich dusche… ich darf deine Dusche doch benutzen, oder?“ Sein Kuss wurde sehnsüchtiger wiederholt.

"Klar, du darfst hier alles benutzen!", erklärte der Blonde dann. "Und deinen Kaffee bekommst du auch! Damit du auch genügend Zeit für alles hast, werde ich dich nach Hause bringen!"

„Das musst du nicht!“ widersprach Hephaistion sanft, während er aus dem Bett schlüpfte, eingehüllte in eine der dünnen Bettdecken.

"Ich würde es aber sehr gern!", gestand der Ältere und lächelte ihn verträumt an. Mit geröteten Wangen wurde der Blick des Älteren erwidert.

„Das ist lieb von dir, aber ich schaffe das schon.“

Seufzend setzte sich Alexander auf und wirkte frustriert. "Dann nimm doch bitte wenigstens ein Taxi, wenn du nicht möchtest, dass ich weiß, wo du wohnst." Da beugte sich der Jüngere zu ihm, um ihn noch einmal zu küssen.

„Nun gut, das ist ein Kompromiss!“

Und er nutzte den Moment um den Kuss noch etwas zu intensivieren. "Schön! Dann geh duschen und ich mach Kaffee..."

„Danke!“ Hephaistion hauchte ihm noch einen Kuss zu, bevor er im angeschlossen Badezimmer verschwand.

Alexander stand ebenfalls auf und ging in die Küche der Wohnung um den versprochenen Kaffee zu machen. Er versuchte dabei gleichzeitig den Lieblingskaffee zu imitieren, den sie am Abend zuvor getrunken hatten. Schon nach wenigen Minuten erklang ein Räuspern von der Tür zu seinem Schlafzimmer. Und dieses wurde mit einem breiten Lächeln angesehen. "Kann ich was für dich tun?"

Nur mit einem knappen Handtuch um die Hüften und noch immer feucht von der Dusche sah Hephaistion ihn an. „Hättest du Schuhe für mich? Meine Sachen liegen noch bei den Scherben und ich will mir nichts tun.“ Doch vor einer Antwort, wurde ihm eine große Tasse Kaffee gereicht.

"Hier, dein Kaffee! Schuhe und Kleidung hab ich im Schrank, bedien dich ruhig, ich mach mir auch eben Kaffee."

Dankend nahm Hephaistion den Kaffee an und sah dann unsicher zu dem Blonden. „Ich brauche bloß Schuhe zum überziehen, dann kann ich meine eigenen Sachen anziehen.“ Da legte Alexander einen Arm um ihn und brachte ihn ins Schlafzimmer.

"Komm." Er führte ihn zum Kleiderschrank und nachdem dieser geöffnet war, stellte sich heraus, er war riesig groß und begehbar. Gleich am Anfang jedoch befanden sich die unterschiedlichsten Schuhe. "Bitte, bedien dich."

Dem Jüngeren klappte der Mund auf. „Ich glaube nicht mal ne Frau hat so viele Schuhe!“ Lachend reichte Alexander ihm jetzt angenehme Hausschuhe.

"Glaub mir, jede Frau, die die Möglichkeit hat, hat mehr Schuhe!"

„Das kann ich kaum glauben!“ grinsend nahm Hephaistion die Schuhe an und schlüpfte hinein, nur um darin regelrecht zu schwimmen. „Hast du große Füße!“ Lachend wurde er an den Älteren gezogen, der ihn glücklich knuddelte.

"Da kann ich leider nichts gegen machen."

„Du hast wohl nie Aschenputtel gesehen, oder?“ kicherte der Jüngere und nahm da den ersten Schluck von seinem Kaffee. „Hm… nicht schlecht.“

"Freut mich, dass es dir schmeckt!", säuselte Alexander an seinem Ohr und ließ ihn los um sich selbst frische Kleidung zu suchen.

„Ich… geh mich dann mal anziehen…“ Mit einem sehnsüchtigen Blick, sah der Jüngere ihn noch einmal an, bevor er sich zurück zog. Als er gekleidet zurück kam, hörte er wie im Bad geduscht wurde und der Blonde fröhlich sang. Der schönen Stimme nicht widerstehen könnend trat der Dunkelhaarige ins Bad und blieb im Türrahmen stehen. Er sah einen wunderschönen Mann, der sich fröhlich duschte und sang, bis sich dieser umdrehte und errötete.

"Oh!"

„Nicht aufhören!“ spornte dieser ihn aber an und lachte nicht über ihn. Dennoch fühlte sich Alexander ertappt. Er stellte das Wasser ab und trat aus der Dusche zu ihm.

"Lieber nicht..."

Fröhlich zog Hephaistion eine Schippe. „Wie schade!“ Diese sogleich einen Kuss bekam.

"Nicht böse sein!"

„Ich werde mich bemühen…“ gurrte der Jüngere, ganz betört von dem Kuss. Anstatt ihn wie im Starbucks zu bevormunden, bezog Alexander ihn nun in seine Vorhaben mit ein.

"Brauchst du Geld für das Taxi und musst du gleich los?"

„Nein und ja!“ Der Jüngere lachte. „Ich habe genug Geld dabei, um das Taxi zu zahlen, aber los muss ich wirklich! So gut mein Grund auch ist zu spät zu kommen.“ Er wurde dennoch einmal an den nassen Körper gezogen, der ihn grinsend küsste.

"Dann bis heute Abend?"

Die blauen Augen leuchteten beinahe überrascht auf, bevor Hephaistion zu strahlen begann. „Ja, bis heute Abend!“ Doch als er gehen wollte fiel dem Jüngeren noch etwas ein. „Hast du einen Stift für mich?“ Alexander nickte und zog ihn weiter zu seinem Arbeitszimmer. Dort deutete er auf einen Knopf an der Seite des leeren Schreibtisches.

"Bedien dich!"

Der Dunkelhaarige sah ihn fragend an, bevor er den Knopf drückte. Da wäre er vor Schreck beinahe umgekippt, da plötzlich eine Schublade aus der Wand gefahren wurde. In dieser befand sich alles was man zum Arbeiten brauchte. "Bitte schön, Hephaistion!"

„Mein Gott… das ist echt dekadent…“

Ihm wurde verspielt die Zunge rausgestreckt. "Ich denke, du musst los. Schreib mir auf, was du willst. Ich möchte nicht daran schuld sein, wenn du zu spät kommst!"

Grinsend griff Hephaistion nach einem wasserlöslichen Filzer und trat auf den Blonden zu. Da zog er die Kappe ab und schrieb Alexander auf die Brust: ‚555-43742478466 call me’.

„Ich bin ab 18 Uhr zu Hause. Ruf mich an, damit ich weiß, was ich anziehen soll!“ Er erhielt noch einen leidenschaftlichen Kuss.

"Verlass dich drauf!"

„Bis dann!“ Anstatt eines Kusses erhielt Alexander zum Abschied einen Klaps auf den nackten Hintern. Ihm wurde grinsend nachgesehen, erst dann besah sich der Blonde die Telefonnummer und schrieb sie auf ein Blatt.
 

Hephaistion ließ sich zur selben Zeit selbst aus der Wohnung und bestieg, vor Glück strahlend, den Fahrstuhl. Als er mit diesem im Erdgeschoss ankam, lief er Kleitos, dem Bodyguard von Alexander entgegen. Freudig wurde der gegrüßt. „Guten Morgen!“ Bevor Hephaistion weiter nach draußen schwebte.

"Guten Morgen..." Völlig überrumpelt sah Kleitos ihm nach, bevor er den Fahrstuhl bestieg und zu seinem Freund und Boss fuhr. Den fand er, noch immer nackt, in der Wohnung vor, mit dem Kopf in den Wolken. „Guten Morgen Casanova!“ Mit einem breiten Grinsen wurde er willkommen geheißen.

"Einen wunderschönen guten Morgen, Kleitos!"

„Wie ich sehe hattest du eine erfolgreiche Nacht!“ grinste der Ältere und klopfte ihm anerkennend auf die Schulter. „Ich bin aber überrascht, dass du den hübschen Arzt tatsächlich rumgekriegt hast!“

"Ich auch...", gestand der Blonde verliebt grinsend. "Aber um ehrlich zu sein... er hat mich rumgekriegt."

Schwarze Augenbrauen wurden erstaunt angehoben. „Du verarscht mich!“

Er schüttelte den Kopf und dachte verträumt an die letzte Nacht. "Ich hatte schon aufgegeben. Doch er fragte mich, ob er mit hoch dürfte... Hier hat er mich quasi besprungen..."

Kleitos pfiff anerkennend. „Wer hätte ihm das zu getraut!“ Da wurde ein Arm um seine Schultern gelegt und er wurde zum Schlafzimmer geführt. Dort begann sich Alexander anzuziehen. "Komm, sag mir, was mich heute erwartet, ich hab nicht all zu viel Zeit. Ich hab später noch ein Date...!"

„Was? Heute gleich schon eine neue Eroberung?“ fragte der Ältere da überrascht nach. Alexander schüttelte verträumt den Kopf. "Nein, ich werde Hephaistion einen unvergesslichen Abend bereiten! Ich will ihn wiedersehen!"

„So gut war er also?“ lachte der Ältere höchst amüsiert. „Dann musst du mir aber sagen, wann du ihn über hast, damit ich meine Chance versuchen kann!“

Doch jetzt schüttelte Alexander ernst den Kopf und auch sein Lächeln verschwand. "Ich meine es ernst Kleitos! Ich will ihn mehr, als im Bett... Ich werde ihn nicht morgen oder sonst wann fortschicken!"

Abwehrend hob Kleitos die Hände, auch wenn sein Blick mehr als skeptisch war. „Das ist das erste Mal, dass ich solche Worte aus deinem Mund höre.“
 

Die Türe einer normalen Wohnung, in einem nicht ganz so guten Viertel der Stadt, öffnete sich, bevor Hephaistion sie aufschließen konnte und ein westasiatisch angehauchter junger Mann stand mit verschränkten Armen im Eingang. "Wo du waren?"

Hephaistion versuchte ihn unschuldig anzusehen, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen. „Wieso Mama? Habe ich meinen Zapfenstreich verpasst?“ Mit einem Schnauben wurde er weiter eingelassen.

"Sein erste Treffen!!"

„Na und? Darf ich keinen Spaß haben?“ Grinsend streckte der Arzt ihm die Zunge raus und wedelte mit dem Hintern vor ihm herum. Der Schwarzhaarige gab ihm einen kleinen Klaps und sah, wie er doch zuckte.

"Gleich popipopi???", erstaunte er sich dann.

„Du hast ihn nicht gesehen!“ verteidigte sich der Blauäugige. „Bagoas! Der Mann ist ein Gott!“

"Aber... sein erste Treffen? Meinen unernst?", hackte der Jüngere fühlend nach. Hoffte er doch, dass Hephaistion endlich glücklich wurde.

„Naja…“ Der junge Arzt begann wieder zu grinsen. „Er will mich heute Abend wiedersehen! Außerdem… ich habe eh kein Glück mit Männern, also warum soll ich nicht solange Spaß haben wie ich kann?“ Doch auf einmal wurde er heftig umarmt.

"Wollen sehen!!! Wie schon!!!!! Ich freuen so doll!!!"

Lachend erwiderte Hephaistion die Umarmung. „Später bekommst du auch alle pikanten Details, aber jetzt muss ich mich fertig machen für die Arbeit!“ Der Langhaarige bekam noch einen Kuss und wurde losgelassen.

"Willen hören alle!"

„Ich würde dir doch nichts verschweigen!“
 

Um Punkt 18 Uhr am Abend klingelte ein Telefon in einer Wohngemeinschaft und am anderen Ende der Leitung war jemand richtig aufgeregt. Dort wo er anrief war es nicht anders, denn einer sprang sogar aus der Dusche, als er das Klingeln hörte. „Bagoas! Nicht ran gehen! Das ist für mich!“ Doch dieser streckte der Stimme nur die Zunge raus und lief weiter zu dem eindeutigen Klingelton.

„Hal-lo?“ flötete er dann regelrecht in den Hörer. „Wer da?“

Alexander stutzte, als er den Hörer in seiner Hand ansah und dann die Nummer auf dem Telefon mit der auf seinem Zettel verglich. "Ich glaube, ich bin falsch verbunden..."

„Können sagen, wenn sagen wer sprechen mit mich!“ kicherte der Dunkelhäutige.

Der Blonde verzog etwas den Mund, er gab sich nicht gern am Telefon preis. "Ich würde gern Hephaistion sprechen."

„Ahhh!“ ertönte es auf der anderen Leitung. „Ich könnten sehen ob da…“ In Wirklichkeit hüpfte Bagoas bereits durch die Wohnung auf der Flucht vor dem nassen Hephaistion, der ihm das Telefon abjagen wollte.

Wieder sah Alexander seinen Hörer stirnrunzelnd an, nickte aber. "Ich bitte darum!", klang er sogar ein wenig barsch.

Bagoas drückte die Hand auf die Sprechmuschel und lachte seinen Mitbewohner an. „Dein Sohn des Zeus sein dran!“

„Gib mir das Telefon, Bagoas!“

"Hallo??", erklang es aus dem Telefon etwas verwirrt.

Da wurde dem jungen Schwarzhaarigen der Hörer endlich entrissen. „Alexander??“

"Hephaistion?", erklang es noch immer ein wenig verärgert.

„Hy!“ erklang es strahlend von der anderen Seite. „Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat, ich war unter der Dusche!“

"Ja... ähm..." Alexander schüttelte den Kopf und bekam traurige Augen. "Ich rufe wegen unserer Verabredung an..."

„Ah, natürlich!“ freute sich der Jüngere bereits. „Und was soll ich anziehen?“

Der Blonde leckte sich über die Lippen und grinste. "Ein Anzug wäre entsprechend..."

„Ok, ich schau was mein Schrank so hergibt!“

"Wo darf ich dich abholen kommen?", fragte Alexander noch einmal nach.

Vor Freude ganz hibbelig nannte er dem Blonden seine Adresse. „Ich warte um acht vor der Tür auf dich!“

Wieder runzelte sich Alexanders Stirn, aber er stimmte zu. "Gut, dann bis gleich..."

„Ok, ich freue mich!“
 

Wie er es am Telefon versprochen hatte, stand Alexander um punkt 20 Uhr vor der angegebenen Adresse. Doch er hatte kein Hochgefühl mehr, wie am Morgen, als er sich von Hephaistion verabschiedet hatte. Viel eher hatte er nun das Gefühl jemand zu sein, der zwar eine nette Gesellschaft war, aber nicht mehr.

Der Dunkelhaarige stand auch bereits von dem Haus und sah aus, wie aus dem Ei gepellt. Er trug einen dunkelgrauen, eng anliegenden Anzug mit einem blauen Hemd, das seine Augen schön zur Geltung brachte. Sein lockiges Haar, war glatt gekämmt und im Nacken zusammen gebunden. Freudig kam er gleich zu dem Sportwagen gelaufen. „Hy!“

Der Ältere stieg lächelnd aus und kam zu ihm, um ihm die Türe aufzuhalten. "Hallo..." Er selbst trug einen maßgeschneiderten Armani Anzug und sah aus wie ein Model.

Nach kurzem Zögern umarmte Hephaistion ihn zur Begrüßung. „Da bin ich gespannt, wo du mich hin entführst!“ Doch dieser gab ihm erst einmal einen Kuss.

"In den Himmel!", versprach er danach.

„Wir gehen also wieder zu dir?“ flirtete der Jüngere zurück, ohne Alexander los zulassen.

"Nein...", erwiderte dieser und zwinkerte ihm zu. "Viel besser."

„Ohh! Dann bin ich erst recht gespannt!“ versicherte Hephaistion und ließ sich nun in den Wagen helfen. Ihn traf ein sehnsüchtiger und trauriger Blick, als Alexander die Türe schloss und dann wieder auf der Fahrerseite des Autos einstieg. Dort erklärte er, was sie vorhatten.

"Normalerweise dauert es Monate um einen Tisch zu bekommen... aber unter bestimmten Umständen, kann man ein Separée auch schneller bekommen."

„Du willst mich also zum Essen ausführen?“ stellte Hephaistion eine Vermutung an.

"Genau!", wurde er angelächelt und schon setzte sich der Sportwagen in Bewegung. Ganz automatisch wanderte da die Hand des Dunkelhaarigen auf Alexanders Bein. Das brachte diesen zum Lächeln und er legte seine Hand darüber. "Wie war denn die Arbeit heute?"

„Anstrengend! Wir hatten heute mehrere Notfälle und somit alle Hände voll zu tun! Hoffentlich war es das aber für heute, denn…“ Hephaistion zog einen Pieper hervor und sah ihn wehmütig an. „…mir wurde der Bereitschaftsdienst aufs Auge gedrückt!“

"Das hoffe ich auch!" Die grauen Augen des Älteren hatten noch immer diese Traurigkeit und richteten sich wieder auf die Straße.

„Nun, dann wirst du mir halt Glück bringen müssen!“ lachte der Jüngere und strich über sein Bein.

"Ich gebe mein Bestes..." Alexander beschleunigte noch etwas und fuhr bald vor dem teuersten und nobelsten Restaurant der Stadt vor.

Die Augenbrauen des Jüngeren wanderten bis zu seinem Haaransatz hoch. „Ist das dein ernst?“

"Natürlich! Ich sagte doch, nur das Beste für dich!", grinste der Blonde und stieg aus. Er lief um das Auto und öffnete Hephaistion die Türe. Dann hielt er ihm seine Hand entgegen. Lächelnd nahm der Jüngere die Hand an.

„Ich war noch nie in so einem Laden!“

"Und ich war noch nie mit so einem wunderschönen Mann wie dir essen!", flirtete Alexander schüchtern.

Hitze begann Hephaistions Gesicht zu erfüllen und er lächelte den Blonden verlegen an. „Das gilt auch für mich!“ Er wurde näher an den Älteren gezogen, bevor dieser sie in das Restaurant führte. Ihnen wurde ohne vorbehalte die Türe geöffnet und ein Keller machte einen leichten Diener über ein Nicken.

"Einen wunderschönen guten Abend, die Herrn. Wenn sie mir folgen möchten?" Natürlich kannte man Alexander und erwartete ihn bereits.

„Wirst du überall so behandelt?“ flüsterte Hephaistion ihm erstaunt zu.

Er nickte und grinste. "Das erwarte ich sogar!"

„Ist das nicht etwas überheblich?“ fragte der Andere neckend weiter. Ihm wurde zugezwinkert, als Alexander den Kellner abschnitt und Hephaistion selbst den Stuhl zu Recht rutschte.

"Bei dem was ich bezahle, kann ich das erwarten!"

„Vielen Dank!“ Lächelnd zwinkerte der Jüngere ihm zu.

"Gern geschehen!", lächelte Alexander zurück und begab sich auf seinen Platz, genau gegenüber.

„Und was gibt es hier so?“ fragte Hephaistion, um ein Gespräch zum laufen zu bringen.

"Lass dich überraschen, ich weiß es nämlich auch nicht!", lachte Alexander. "Aber du kannst mir sagen, was du trinken möchtest."

„Wasser reicht mir völlig, ich darf während der Bereitschaft ja nicht trinken!“ Der Blonde nickte und griff eine bereitgestellte Karaffe, mit welcher er ein besonderes Wasserglas füllte.

"Bitte sehr...", blieb er dann auch weiter kurz angebunden und nachdenklich.

„Vielen Dank“ erklärte der Dunkelhaarige wieder freundlich und nahm gleich einen Schluck. „Und wie war dein Tag so?“

"Ich hatte ein paar Termine und einiges für mein Lieblingsprojekt geklärt. Ach... und dann hab ich ein Date klar gemacht...", scherzte Alexander und ließ sich ein Glas Wein einschenken.

„Ist es denn ein heißes Date?“ ging Hephaistion grinsend auf das Spiel ein.

"Ich weiß noch nicht... Als ich ihn anrief, habe ich etwas gehört, dass mir sehr weh getan hat.", erklärte der Blonde jetzt ernster.

Überrascht blinzelnd lehnte der Jüngere sich in seinem Stuhl zurück. „Alexander?“ Der seufzte und tat es ihm gleich, als der erste Gang aufgetragen wurde.

"Hephaistion, ich ähm... ich hab bisher immer ein Lotterleben geführt... Also, ich hatte nie eine feste Bindung..."

„Nie?“ fragte jener erstaunt nach, da er da zwar auch nicht viele Erfolge vorweisen konnte, aber dennoch Beziehungen gehabt hatte.

"Nein, es reichte mir eigentlich, wenn ich die Frauen ein paar Nächte hatte und die Herren am nächsten Morgen verschwanden...", erzählte Alexander weiter.

„Und das war dir auf Dauer genug?“ fragte Hephaistion ihn ganz überrascht, aber auch geschmeichelt, weil der Blonde ihn hatte wiedersehen wollen.

"Bis gestern Abend ja!", gestand Alexander und wand seinen Blick ab. Das brachte den Anderen aber zum lächeln und er wollte nach der Hand des Blonden greifen, die dieser aber sogleich zurück zog.

"Ich glaube aber, dass ich der Einzige von uns beiden bin, der etwas Festes sucht. Ich kann auch damit leben, möchte es nur wissen...!"

Eine dunkle Augenbraue hob sich skeptisch, während Hephaistion seine Hand zurück zog. „Und wie kommst du darauf?“

"Dein Freund... euer Gekicher...", erklärte er traurig.

„Bagoas?“ fragte Hephaistion verdutzt nach. „Was ist denn mit ihm?“

"Er ist doch dein Partner! Ihr wohnt zusammen! Ich war zwar nur am Telefon, aber es war sehr harmonisch zwischen euch!" Alexander seufzte frustriert. Er hatte alles beschrieben, was er auch gern mit dem Arzt hätte.

Der Dunkelhaarige musste sich anstrengen, nicht in lautes Gelächter auszubrechen, woran er sich dann beinahe noch verschluckte. „Natürlich wohnen wir zusammen! Schließlich sind wir eine WG!“ Er wurde mit gerunzelter Stirn betrachtet.

"So würde ich eine Beziehung nicht nennen...!"

Nun lachte der Jüngere doch noch. „Ich habe nichts mit Bagoas! Er ist mein Mitbewohner und mein bester Freund!“

Da schlich sich auch wieder etwas Hoffnung in die grauen Augen. "Heißt das... ich könnte mehr werden, als eine... ähm... Bettbekanntschaft?"

„Wenn du das gern möchtest.“ Lächelnd streckte Hephaistion nun wieder die Hand nach ihm aus.

"Ja!", hauchte der Ältere und griff nach den angebotenen Fingern. "Genau das will ich!"

Der Dunkelhaarige begann zu kichern. „Und da war ich so sicher, dass ich der jenige wäre, der nach dem ersten Abend abserviert wird!“ Seine Hand wurde gestreichelt.

"Na ja, das hier ist für mich das erste Mal."

„Dann werde ich wohl ganz sanft sein müssen!“ erklärte der Jüngere mit einem zarten Grinsen. Kichernd wurden seine Finger ergriffen und geküsst.

"Genau wie letzte Nacht..."

Hephaistion schnurrte. „Genau wie letzte Nacht…“

"Dann bin ich ja froh, dass ich doch gekommen bin!" Der Ältere deutete auf ihr Essen. "Wollen wir denn jetzt essen?"

„Gern!“ Hephaistion sah auf seinen Teller und dann wieder auf den Blonden. „Ähm… Guten Appetit?“

"Guten Appetit!" Glücklich und sanft lächelnd begannen sie zu Essen, wobei der Jüngere immer wieder feststellen konnte, dass die Gänge auf großen Tellern serviert wurden, diese aber kaum etwas drauf hatten. Dies erklärte der Blonde ihm aber, indem er ihm sagte, dass sie vermutlich ein Essen mit ca. 20 Gängen haben würden.

Nach Gang vier verlor Hephaistion etwas das Interesse an den Speisen und schlüpfte mit einem Fuß aus seinem Schuh und strich dann mit den Zehen über Alexanders Bein. Der schaute auch prompt von seiner Suppe auf und grinste breit. Dann trank er an seinem dritten Glas Wein. "Schmeckt es dir nicht?"

„Nicht doch… meine Gesellschaft schmeckt mir nur besser“ gurrte der Jüngere verführerisch. Er fühlte, wie die Schenkel sich unter dem Tisch etwas für ihn öffneten.

"Ja, mir geht es ebenso!"

Grinsend ließ Hephaistion seinen Fuß nach oben fahren. „Willst du mir nicht etwas von dir erzählen?“ Zuerst wurde das Lächeln bei seinem Gegenüber noch breiter, dann schloss er die Augen und nickte.

"Ich werde dir alles erzählen, dass du hören möchtest!" Danach trank er sein Glas leer.

„Dann hoffen wir mal, dass wir die ganze Nacht Zeit haben, denn ich will alles von dir wissen!“

Und Alexander begann zu erzählen, dass er die meiste Zeit über arbeitete, dass ihm der Sport und seine Autos aber genau so wichtig waren. Wie nebenbei, ließ er sich ein weiteres Glas Wein einschenken. Doch bevor er auch nur einen Schluck trinken konnte drückte sich der Fuß zwischen seine Beine und er stöhnte begierig auf.

„Das hast du doch nicht vor zu trinken, oder?“

Unwissend nickte Alexander und sah ihn fragend an. "Warum nicht?"

„Weil du mit dem Wagen hier bist?“ erklärte Hephaistion, etwas entsetzt, dass Alexander das nicht selbst auffiel.

"Und...?", fragte dieser weiter, da er ihn wirklich nicht verstand.

„Und?? Sagt dir der Satz ‚Alkohol am Steuer’ etwas?“

Hephaistion erntete ein Lächeln. "Ich bin noch nicht mal im Ansatz angetrunken."

Doch der Jüngere blieb hart. „Das interessiert mich nicht. Du kannst dich noch so nüchtern fühlen, wenn du dieses Glas noch trinkst fährst du nicht mehr!“

So gab sich der Studioboss wenn auch widerwillig geschlagen. "Gut, kein Wein mehr."

„Danke!“ Hephaistion lachte wieder und dankte es dem Älteren in dem er seinen Fuß wieder zu bewegen begann. Der sich sogleich entspannte und wieder grinste.

"Du weißt, dass das böse ist?"

„Wirklich? Dabei bin ich doch ein so Lieber“ gurrte Hephaistion und massierte mit seinem Fuß Alexanders Schritt. Der hatte inzwischen seine Beine unter dem Tisch so weit gespreizt, wie es möglich war.

"Ja... ja, ich glaube, dass bist du wirklich!"

Verführerisch leckte Hephaistion sich über die Lippen. „Ich kann auch noch viel netter sein!“ Er sah ein Schlucken und ein Nicken.

"Ja, das weiß ich!"

Der Dunkelhaarige kräuselte seine Zehen und rieb diese über den hart gewordenen Schoß. Alexander stöhnte leise auf und war froh, dass sie für sich waren. "Hephaistion...!"

„Ja, Alexander?“ fragte dieser ganz unschuldig.

"Wenn du das hier nicht zu Ende bringen willst, hör auf!", flehte er und wollte doch nicht, das es endete. Als wäre das sein Stichwort zog Hephaistion den Fuß weg und steckte diesen wieder in seinen Schuh.

„Weißt du, wo die Toilette ist?“

"Was??", fragte der Blonde verständnislos und setzte sich einigermaßen wieder richtig hin.

„Ich würde gerne die Toilette benutzen…“

Alexander nickte und erklärte ihm den Weg. "Es ist nicht schwer."

„Danke!“ Lächelnd stand der Jüngere auf und schritt um den Tisch herum zu Alexander. Bei diesem beugte er sich hinab und küsste ihn zart hinters Ohr. „Bis gleich…“

Leicht wehleidig sah dieser ihn an und nickte schließlich. "Bis gleich!"

Hephaistion zwinkerte ihm noch einmal zu, bevor er aus dem Separee verschwand. Nur wenige Augenblicke später folgte der Blonde ihm. Doch als Alexander die Herrentoilette betrat, fand er diese scheinbar leer vor. "Hm...", grübelnd ging er durch ihr hindurch und sah in die einzelnen Kabinen. Bevor er die Letzte öffnen konnte wurde diese von selbst aufgerissen und er hinein gezogen.

„Hab dich!“ Kichernd ließ sich Alexander in die Arme des Arztes ziehen und küsste ihn verlangend.

"Und ich hab dich!" Ohne von seinen Lippen zulassen schloss Hephaistion die Kabine ab und drückte ihn gegen eine der dünnen Wände. Automatisch griff der Ältere nach seinem Hintern und zog ein Bein des Langhaarigen an seinem Schenkel hoch. "Mhh...", keuchte er in den Kuss.

„Kann es sein?“ gurrte der Jüngere heiser. „Das du etwas von mir willst?“ Da wurde ihm verspielt ins Ohrläppchen gebissen.

"Ich will dich, mit Haut und Haar!", raunte Alexander zurück. Grinsend wurde dem Blonden da an die Hose gegriffen.

„Und wie willst du mich?“

"Ich will dich ausfüllen und dich meine Härte fühlen lassen!", keuchte Alexander und drückte sich seinen Händen entgegen. Da entwich nun auch dem Jüngeren ein Stöhnen, während er Alexander aus seiner Hose befreite. Der griff sich derweil in die Hosentasche und holte ein Kondom hervor. "Für uns!", zwinkerte er.

„Da hat mich wohl jemand mit unlauteren Motiven eingeladen!“ kicherte der Dunkelhaarige und nahm ihm das Gummi ab.

"Oh, den ein oder anderen unanständigen Gedanken hatte dieser Jemand bestimmt schon!", grinste der Ältere und präsentierte sich ihm in seiner vollen Länge, die schnell ein neues Kleidchen bekam.

„Böser Alexander!“ Hephaistion sah noch ein hinterhältiges Grinsen, bevor er nun umgedreht wurde und sich der Blonde von hinten an ihn schmiegte.

"Das gefällt dir aber an mir!"

„Deine schmutzigen Gedanken? Und wie!“ gurrte der Jüngere und drückte ihm seinen Hintern entgegen. Kichernd öffnete Alexander Hephaistions Hose und ließ diese nach unten rutschen, damit er nur noch die nackte Haut vor sie fühlte. "Mhhh...", keuchte er und drückte sich fester zwischen die Pobacken. "So verlockend!"

„Mach mit mir was du willst…“ keuchte der Jüngere da, nicht ohne schüchtern zu ergänzen: „Aber sei vorsichtig, ich bin noch wund von letzter Nacht.“

Und das tat Alexander auch, er bereitete ihnen einen kleinen, lustvollen Quicky. Natürlich versuchte er dabei vorsichtig zu sein, doch seine Gefühle, die er für den jungen Arzt entwickelte, ließ ihn schnell alles vergessen.
 

So kam es, dass Hephaistion sich äußerst vorsichtig wieder auf seinen Stuhl setzen musste, der ihm natürlich wieder von Alexander zu Recht gerückt wurde. "Geht es?", fragte dieser, sich schuldig fühlend und füllte sein Wasserglas wieder.

„Ich habe Schlimmeres erlebt!“ scherzte jener und zwinkerte ihm zu. „Es ist ja auch kein böser Schmerz.“

"Du kannst mir ja später mal erklären, ob es auch Möglichkeiten gibt, dass es auch weniger schmerzlich ist..."

„Die beste Möglichkeit ist einfach gut einölen!“ grinste der Jüngere und trank dann von seinem Wasser.

"Das werde ich bestimmt noch so gut lernen, dass ich so gut werde wie du!", lächelte Alexander und wurde rot, als er daran dachte, was Hephaistions Finger in der Nacht zuvor mit ihm gemacht hatten.

Grinsend nippte Hephaistion an seinem Wasser, als sei es Champagner. „Wie sagt man schön: Übung macht den Meister!“

"Wir werden bestimmt noch eine Menge Zeit zum üben haben..."
 

„Ok, Schluss! Egal wie viele Desserts noch geplant sind, ich schaffe keinen einzigen Gang mehr!“ Lachend streckte Hephaistion die Waffen und hielt sich den prall gefüllten Bauch.

"Ich glaube, es wären nur noch 3, aber ich kann dich verstehen!", lachte Alexander mit und winkte dem Kellner, der ihnen frisches Wasser bringen wollte. "Wir hätten gern die Rechnung!"

Hephaistion streckte sich genüsslich und wehrte sich dieses Mal nicht, dass Alexander zahlte. Denn die Rechnung überstieg einen Monatslohn von ihm. Dann stand der Blonde auf und hielt ihm die Hand entgegen. "Wollen wir?"

Lächelnd ergriff der Jüngere die Hand und ließ sich aufhelfen. „Gerne doch!“ Er wurde näher an den Blonden gezogen, als dieser ihn hinaus führte. Doch da geschah es, sie rannten regelrecht in ein Blitzlichtgewitter. Erschrocken griff Hephaistion nach Alexanders Arm, drehte sich zu ihm und damit von den Lichtern weg.

Der zog ihn ebenfalls fester an sich und versuchte ihn so gut es ging von den Kameras abzuschirmen. "Ich bring dich hier weg!", nuschelte er dabei und versuchte sie durch die Paparazzi hindurch zu schleusen, die bereits eindringliche Fragen stellten.

"Haben sie deshalb nie eine längere Beziehung mit einer Frau durchgehalten, Mr. Megas?"

"Weil sie auf Männer stehen, Mr. Megas?", ergänzte ein Anderer.

"Wie heißt ihr neuer Liebhaber, Mr. Megas?"

...

... so ging es weiter, bis sie den Sportwagen erreichten.

Völlig verschüchtert saß Hephaistion dann auf dem Beifahrersitz, abgewandt von all den Menschen, die von außen in den Wagen gafften. Alexander beeilte sich auf die Fahrerseite zu kommen und dank des gut ausgebildeten Personals des Restaurants, verschaffte man ihnen eine Passage um auf die Straße zu gelangen.

"Tut mir leid, so unglaublich leid!!!"

Tapfer bemühte Hephaistion sich den Anderen anzulächeln. „Ist schon gut… ich hoffe du bekommst jetzt keine Probleme.“

"Unsinn!", wischte der das zu Seite und griff nach seiner Hand. "Wichtig ist nur, dass es dir gut geht! Bitte sag mir, wie du dich jetzt fühlst! Sag mir, dass ich was für dich tun kann!" Gerührt drückte er Alexanders Hand.

„Der Schreck sitzt mir noch ziemlich in den Knochen, aber sonst bin ich ok. Mach dir keine Sorge!“

"Wirklich?", fragte der noch einmal nach und fuhr in eine Garage.

„Wirklich!“ versicherte der Jüngere ihm und strich ihm über den Arm. „Ich hatte das einfach noch nicht erwartet.“

"Das wird uns von nun an immer wieder passieren und es wird schlimmer, als besser...", erklärte Alexander schüchtern und ängstlich, denn er fürchtete am meisten, dass Hephaistion ihn jetzt nicht mehr wollte. Der lächelte ihn jedoch weiter an.

„Dann brauche ich wohl eine gute Sonnenbrille, denn das Blitzen geht auf die Augen!“

Aber Alexander biss sich auf die Zunge, als er wieder nach Hephaistions Händen griff. "Sie werden all deine dunklen Geheimnisse ausgraben und sogar Lügen erfinden, damit sie etwas schreiben können..."

„Solange du weißt, was wahr ist, reicht das doch. Außerdem gibt es in meinem Leben gar nicht so viele dunkle Ecken“ versicherte der Jüngere ihm und drückte seine Hand. „Und Geheimnisse sind das schon gar nicht!“ Er wurde zart geküsst und an Alexander gezogen.

"Danke! Danke!"

Fest wurde der Blonde umarmt. „Ist ja gut.“ Dann küsste dieser den Jüngeren und sah aus dem Auto.

"Lass uns besser gehen, sie werden uns gleich finden."

Vertrauensvoll nickte der Jüngere und schnallte sich ab. „Dann lass uns verschwinden!“ Dennoch blieb Alexander Gentleman und öffnete ihm die Türe um ihm seine Hand zu reichen. Lächelnd ließ Hephaistion sich gerne helfen. „Dann sind wir jetzt auf der Flucht?“

"Ja, lass es uns als Abenteuer sehen!", lachte der Blonde und zog ihn schnell aus dem Gebäude und in eine der nächsten dunklen Gassen. Dort zückte er sein Handy und wählte eine Nummer.

„Wen rufst du an?“ fragte der Dunkelhaarige kichernd und hielt sich an Alexander fest. „Den CIA? Das FBI?“ Er bekam einen schmatzenden Kuss, als dieser mitlachte.

"Kleitos...", antwortete er und grüßte den Mann am anderen Hörer. "Komm uns bitte holen, die Presse ist uns auf den Fersen, wir sind..." Er nannte ihnen noch die Adresse, nachdem er sich umgesehen hatte und den Straßennamen hatte. "...und beeil dich!"

Kaum hatte er aufgelegt wurde er schmollend von dem Dunkelhaarige angesehen. „Das FBI wäre lustiger gewesen!“ Dennoch lachte Alexander weiter und zog ihn ganz an seinen Körper.

"Das rufe ich an, wenn du mir verloren gehen solltest!"

„So wenig bin ich dir wert?“ empörte sich Hephaistion neckisch. „Da solltest du schon die harten Geschütze auffahren! Schließlich könnten mich Aliens entführt haben!“

"Na ja, im Endeffekt werde ich wohl doch "nur" Kleitos rufen...", stellte der Blonde hingegen ernst fest. "Er bist besser als alle zusammen. Besser als das FBI, besser der CIA... ich glaube, die Einzigen, die sein Ego mal angekratzt haben, waren die Russen. Aber das war wohl auch nur ein Staubkorn auf seinem Kragen, das sie hinterlassen haben."

Vergnügt wurde ihm in die Seite gepiekt. „Du spinnst!“ Doch er schüttelte den Kopf.

"Kleitos ist von allen gefürchtet und der beste Bodyguard, den ich mir vorstellen kann. Ich bin um ehrlich zu sein froh, dass er mein Freund ist und nicht der eines Anderen!"

„Das klingt ja richtig unheimlich!“ erklärte der Jüngere und kuschelte sich an ihn.

"Du kannst ihm vertrauen!", lächelte er und schmiegte ihre Körper im Stehen aneinander.

„Wenn du es tust, vertraue ich ihm auch!“

"Das tu ich!" Alexander sah ihn lange an und küsste den Jüngeren dann. "Genau wie dir!"

„Nach so kurzer Zeit?“ fragte der Jünger hauchend nach und spürte dabei, wie seine Wangen sich gerührt erhitzten.

"Ja!", stellte er klar mit voller Ehrlichkeit. "Ich denke, Vertrauen ist ein guter Anfang für das, was wir vielleicht aufbauen werden."

„Große Worte schöner Mann!“ gurrte Hephaistion da und lehnte sich gegen seine Brust.

"Ich werde dir noch beweisen, dass du mir auch vertrauen können wirst!", versprach der Blonde daraufhin und seufzte zufrieden. "Ich kann dein Misstrauen zu gut verstehen!"

„Lass uns da später drüber reden, ok?“ bat der Jüngere leise und ließ ihn nicht los. Er wurde erneut geküsst, bevor Alexander nickte.

"Gern!"

In diesem Moment fuhr ein schwarzer Mercedes in die Gasse und die verdunkelte Scheibe auf der Fahrerseite wurde herunter gekurbelt. „Ins Auto mit euch!“

"Danke, Kleitos!" Alexander hielt Hephaistion weiter an sich gedrückt, als er diesen zum Auto führte und ihm die Tür aufhielt. "Bitte, steig ein." Lächelnd tat der Jüngere das auch und setzte sich wartend auf den Rücksitz, auf dem auch der Blonde sofort platz nahm und ihn wieder an sich zog. "Du kannst fahren, Kleitos!"

„Jawohl, Boss!“ kam es lachend von ihrem Fahrer. „Wo soll es hingehen?“

"Ins Penthouse!", erwiderte der Blonde und seufzte dann. "Du wirst morgen deinen heiden Spaß haben, Kleitos!"

Der Ältere grunzte. „Was habt ihr beiden denn angestellt?“

"Wir waren Essen... und... die Presse auch...", erklärte Alexander nun und zog Hephaistions Kopf auf seine Brust, wo er ihn streichelte.

„Ah, dann werden wir morgen wohl eure hübschen Gesichter auf den Titelseiten sehen!“

"Selbst der dritte Weltkrieg würde nicht für so viel Aufmerksamkeit sorgen.", bestätigte er. "Deshalb beeil dich bitte, wir möchten schlafen!" Mit dieser Aussage, fuhr er eine Trennscheibe zwischen ihnen und Kleitos hoch, um mit Hephaistion allein sein zu können. Der Jüngere nutzte das auch gleich und küsste den Blonden.

„Denkst du wirklich, dass es so schlimm wird?“

"Ich weiß es!", erklang es entschuldigend.

„Na dann Prost Mahlzeit!“ seufzte der Dunkelhaarige und schmiegte sich an ihn.

"Tut mir wirklich leid!", entschuldigte sich der Ältere dafür immer wieder. Zart wurde er dafür auch immer wieder geküsst.

„Mach dir deswegen keinen Kopf. Ich komme schon klar!“

"Wenn aber irgendwas ist, sagst du mir bescheid, ja?!", bestand er und streichelte den Arzt zärtlich.

„Versprochen!“ schwor Hephaistion es ihm und ließ sich streicheln, doch als eine Hand über seinen Hintern strich, schob der Jüngere diese weg. „Heute besser nicht mehr.“ Da schmunzelte der Blonde und zog ihn stattdessen auf seinen Schoß.

"Nein, das will ich auch nicht... ich möchte gern etwas anderes!"

„Und was wäre das?“ fragte der Andere ihn neugierig. Alexander grinste und knabberte an seinem Ohr.

"Ich will bei dir liegen... ich möchte einfach nur deine Nähe um mich spüren... und ich möchte dich dabei näher kennenlernen. Aber ich spreche nicht davon, dass ich mit dir schlafe, sondern von uns als Person.", flüsterte er dabei hinein. Das seine Wangen glühten war Hephaistion nicht so unangenehm, wie der Gedanke, dass seine Augen feucht werden könnte.

„Das klingt schön…“

"Ich hoffe, dass wird es auch!", säuselte der Ältere und grinste verliebt wie ein kleiner Schuljunge. Verlegen über all diese Aufmerksamkeit senkte Hephaistion den Blick und machte es sich lieber auf seinem Schoß bequem. Auch Alexander genoss es lieber, mit ihm zusammen zu sein und schwieg, bis der Wagen hielt und kurz darauf die Tür für sie aufgehalten wurde.

"Wir sind da."

Sich etwas ertappt fühlen rutschte Hephaistion von Alexanders Schoß und stand auf. Doch in Kleitos Blick, dem er dabei begegnete, fand er weder Belustigung, noch irgendetwas anderes, dass er hätte negativ werten können. Der Bodyguard lächelte ihn einfach nur an. Schüchtern erwiderte der Jüngere das Lächeln und klebte gleich wieder an der Seite des Blonden, als dieser auch ausgestiegen war und seinen Arm um seine Hüfte legte.

"Danke, Kleitos! Um alles weitere kümmern wir uns morgen. Mach Feierabend, mein Freund."

Der ältere Mann grinste und zwinkerte den Beiden zu. „Und ihr habt noch ne schöne Nacht!“ Alexander nickte ihm zu und führte Hephaistion wieder in das große Gebäude.

"Komm, lass uns ins Bett gehen..."

„Oh ja, bitte!“ Lächeln machte nun der Dunkelhaarige schneller und zog ihn zum Fahrstuhl. Wieder wurden sie vom Nachtwächter begrüßt, der überrascht war, dass Alexander erneut den Selben mitgebracht hatte. Doch dann waren sie wieder im Fahrstuhl und fuhren nach oben. Dort suchte der Dunkelhaarige gleich wieder den Platz in seinen Armen.

"Ich finde es schön, dich so nah an mir zu fühlen.", erklärte ihm der Ältere dabei lächelnd und tippte offen den Code für das Penthouse ein.

„Was ein Glück du hast, dass es mir genauso geht!“ gurrte der Jüngere und wollte ihn nicht mehr loslassen. Er wurde liebevoll geküsst, bevor Alexander grinste.

"Was möchtest du diese Nacht denn tragen?"

„Du meinst außer meiner Haut?“

Da hob sich seine Hand und strich Hephaistion zärtlich über die Wange. "Dein Angebot finde ich ganz toll und ja, es würde mir gefallen, wenn wir nackt beieinander liegen, aber..." Er grinste unschuldig. "Ich wollte dir beweisen, dass du mir vertrauen kannst und dass ich mehr von dir will, als Sex. Doch..." Jetzt sahen graue Augen ziemlich verlegen aus. "...ich weiß nicht, ob ich mich beherrschen könnte, wenn du nackt in meinen Armen liegst."

Statt beleidigt zu sein begann der junge Arzt zu strahlen. „Das ist so süß von dir!“

Der Blonde bekam einen Kuss. „Dann machen wir es so: Du suchst mir was Schönes raus und ich beschlagnahme solange deine Dusche!“ Der nickte grinsend und schlang seine Arme fest um ihn.

"Gut, das gefällt mir!" Dann guckte er verwirrt. "Aber, wofür willst du duschen?"

„Naja, nach unserem kleinen Abenteuer auf der Toilette, kleben an bestimmten Stellen noch einige Körperflüssigkeiten.“ Grinsend zwinkerte der Dunkelhaarige ihm zu. Die Fahrstuhltüren öffneten sich und Alexander griff noch einmal beherzt an seinen Hintern.

"Wenn du Hilfe brauchst, komme ich gern dazu..."

Hephaistion unterdrückte ein schmerzliches Zischen. „Besser nicht! Mein armer Hintern!“ grinste er.

"Er bekommt später einen Kuss von mir!", versprach Alexander und entließ ihn in die Wohnung. "Du findest das Bad wieder?"

„Ich verlaufe mich schon nicht!“ versprach der Jüngere und zwinkerte ihm zu. „Bis gleich!“ Mit einem Luftkuss ließ Hephaistion ihn stehen und ging durchs Schlafzimmer zum Bad. Ins Schlafzimmer folgte der Blonde ihm noch, doch da schlug er den Weg in seinen Kleiderschrank ein.

"Ich komm dich abtrocknen."

„Versprochen?“ ertönte es aus dem Bad, kurz bevor die Dusche aufgedreht wurde.

"Ich schwöre es dir!", rief der Blonde zurück und kramte bereits in den Seidenhemden, da er genau wusste was er Hephaistion geben wollte. Da konnte er hören, wie der junge Arzt unter der Dusche vor sich hin summte und aller bester Laune war. Als er dann das Hemd, welches er suchte gefunden hatte, sein bestes, gemütlichstes und weichstes Seidenhemd, war er zufrieden und zog sich selbst aus um einen leichten Pyjama und einen edlen Morgenmantel überzuziehen. Dann begab er sich ins Bad. Dort drehte Hephaistion gerade das Wasser ab. "Hallo Schönheit!", raunte es verträum hinter ihm.

Lächelnd drehte Hephaistion sich zu ihm um und strich sein nasses langes Haar nach hinten. „Hallo mein Hübscher!“ Er bekam einen liebevollen Kuss, bevor Alexander das Hemd zur Seite legte und ein großes flauschiges Handtuch holte.

"Darf ich?", fragte er und hielt dieses offen, damit der Jüngere hinein konnte. Lächelnd trat der an ihn und ließ sich abtrocknen.

„Du bist ja sehr bemüht darum, mich zu verwöhnen.“ Das ließ den Blonden erröten und er senkte verlegen den Blick.

"Ja..."

„Das ist wirklich süß“ hauchte Hephaistion und strich ihm mit nassen Händen über die Wangen. Glücklich schmiegte er sich in diese hinein.

"Ich hab dir auch was Schönes ausgesucht zum Anziehen!"

Grinsend ließ Hephaistion das Handtuch fallen. „Dann zieh mich an!“

In der ganzen Situation doch sehr unsicher, auch wenn er sie nicht anders wollte, schluckte der Blonde und küsste ihn noch einmal. "Gern!" Dann griff Alexander nach dem Hemd. "Wenn du zu erst fühlen magst, ob es angenehm für dich ist?" Dem kam der Jüngere nach und staunte nicht schlecht.

„Das muss ja etwas ganz Edles sein!“

"Gefällt es dir?", fragte der Blonde dennoch unsicher nach. "Ich kann auch..." Er deutete zurück. "...etwas anders...?"

„Ist das nicht zu gut um darin zu schlafen?“ fragte der Dunkelhaarige ganz erstaunt, über dieses Angebot.

"Ich möchte gern, dass du es gemütlich hast und dich wohl fühlst." Antwortete Alexander ehrlich. "Und zu gut zum schlafen gibt es nicht."

„Dann will ich es gerne annehmen!“ Ein strahlendes Gesicht belohnte seine Antwort und Alexander küsste ihn erst einmal ausgiebig. Danach half er ihm in das etwas zu große Hemd. „Es ist sehr angenehm auf der Haut“ schwärmte der Jüngere und strich über den feinen Stoff.

"Dann will ich es dir schenken!", hauchte der Blonde an seinem Ohr. Blaue Augen wurden groß und starrten den Älteren an.

„Aber, das kann ich doch nicht annehmen!“

"Bitte, es steht dir auch viel besser als mir.", bat Alexander nun.

„Aber…“ wollte der Jüngere weiter protestieren, konnte sich aber nicht gegen den Blick des Grauäugigen wehren. „Na gut.“ Wieder wurde er mit einem Kuss belohnt, bevor der Blonde ihn aus dem Bad ins Schlafzimmer führte.

"Danke! Möchtest du noch etwas zu Trinken oder so?"

„Ich bin wunschlos glücklich!“ erklärte der Jüngere und zog nun ihn weiter zum Bett. Dort angekommen, wurde er in die weichen Kissen gelegt und Alexander krabbelte sofort zu ihm. Ganz nervös klopfte er dann immer wieder an der Decke und den Kissen herum, wollte er doch, dass alles perfekt war. Kichernd wurde nach seinen Händen gegriffen. „Alexander! Es ist schon weich genug!“ Und unschuldig sah er zu dem Jüngeren.

"Tut mir leid, ich bin ähm... etwas nervös? Das ist so neu? Ich möchte, dass du dich wohl fühlst!"

„Das tue ich doch!“ versicherte Hephaistion es ihm und zog den Blonden dicht an sich. „So ist es perfekt!“ Grinsend schlang der die Arme um ihn und seufzte zufrieden.

"Find ich auch!"

Eine Weile lagen sie still beieinander, bevor Hephaistion das Wort ergriff. „Ist dein Leben immer so? Wie nach dem Essen?“

"Relativ, es ist selten geworden, dass sie so aufdringlich waren. Aber ich hab die Zeitungen gelesen, ich galt als Verschollen, da ist ihr Interesse normal. Es wird sich irgendwann wieder legen!", erzählte Alexander. "Es war genauso, als mein Vater starb."

„Das muss eine schwere Zeit gewesen sein“ sagte Hephaistion leise und streichelte dem Anderen liebevoll über den Arm. Der Blonde schnurrte und blieb ungerührt von der Aussage.

"Es war eine Menge Arbeit, ja, wenn du das meinst."

„Nein, ganz so war das nicht gemeint.“ Sanft lächelnd wurde ihm durch das blonde Haar gestrichen. „Ich war zwar ziemlich jung, aber ich erinnere mich, dass es nicht einfach war, als meine Mutter starb.“

"Deine Mutter ist tot?", fragte der Ältere jetzt vorsichtig und erwiderte seine Streicheleinheiten. Hephaistion nickte.

„Sie starb als ich acht war. Krebs.“

"Das tut mir leid!" Graue Augen blickten ziemlich betroffen.

Mit einem melancholischen Lächeln zuckte der Jüngere mit den Schultern. „Ist ja schon lange her.“

"Sie wäre heute sicher stolz auf dich!", entschied Alexander und küsste ihn sanft.

„Das hoffe ich sehr“ gestand Hephaistion und rieb ihre Nasen aneinander.

"Davon bin ich überzeugt, denn du bist zu einem ganz tollen Mann geworden!", erklärte der Blonde seine Entscheidung und lächelte verträumt, als sich ihre Nasen berührten.

Der Jüngere lachte verlegen auf. „Du bist ziemlich gut darin Komplimente auszuschütten, oder?“

"Ich sage dir nur, was ich denke." Dennoch lachte Alexander mit. "Aber jemand wie Kleitos, der mich näher kennt würde wohl sagen, dass ich voreingenommen bin!"

Zärtlich wurde dem Blonden in die Seite gepiekt. „Du und Kleitos scheint gute Freunde zu sein!“ Und der nickte.

"Ja, er ist viel mehr als mein Angestellter! Er hat mich schon beschützt und erzogen, seid ich ein Kind war und er war mehr Mutter oder Vater als meine Erzeuger. Ich würde alles zahlen, damit er mein Freund bleibt."

Verdutzt zog Hephaistion seinen Kopf zurück und musterte den Blonden intensiv, bevor er diesen fest umarmte. „Alexander! Ich glaube kaum, dass du ihm irgendetwas zahlen müsstest!“

Etwas verwirrt, weil er die Intensität der Worte und die Bedeutung der Umarmung nicht verstand, genoss Alexander sie trotzdem, da es sich anfühlte wie die Erklärung im Lexikon zu dem Begriff Geborgenheit und sich wie ein warmer Mantel auf seinen Geist legte. Da löste sich der Jüngere wieder etwas von ihm, nur um ihn mehrfach das Gesicht zu küssen. Lächelnd erwiderte er die Küsse und verstand es wirklich nicht. "Du meinst das ernst, was du sagst!", stellte er fest und streichelte Hephaistion. "Ein schöner Gedanke!" Doch seine Verblüfftheit stimmte den jungen Arzt traurig.

„Glaubst du wirklich, dass man sich Freunde kaufen muss, Alexander?“ Aber er spürte, dass er Alexander erreichte da dieser seinen Blick abwandte und ein ungutes Gefühl in der Magengegend.

"Ich kenne es nicht anders! Was auch immer man haben will, muss man bezahlen und Gesellschaft ist am teuersten."

„Mich musst du nicht kaufen!“ versicherte Hephaistion ihm mit fester Stimme und fügte noch hinzu: „Und Kleitos sicher auch nicht!“ Nun sah er einen Ausdruck von Faszination und höchstem Glück in dem älteren Gesicht.

"Danke!", erklang es dazu inbrünstig.

„Du musst dich nicht bedanken! Für mich ist das selbstverständlich!“ erklärte Hephaistion es ihm genauso bewegt. Zur Antwort erhielt er einen gefühlvollen Kuss, denn Alexander wusste nicht, wie er sich sonst ausdrücken konnte. Voll Zuwendung wurde dieser Kuss erwidert. „Du musst sehr einsam gewesen sein.“

"Ich kenne es nicht anders...", gestand er kleinlaut und lächelte. "Aber ich glaube, jetzt habe ich ja einen Lichtblick..."

„Das würde mich sehr freuen!“ erklärte da Hephaistion und umarmte ihn wieder fest.

"Du hast bestimmt eine Menge Freunde!", stellte der Ältere nach einigen Augenblicken lächelnd fest.

Der Dunkelhaarige schüttelte leicht den Kopf, hörte aber nicht auf zu lächeln. „Das nicht, aber ich habe einige gute Freunde.“

"Du hast sie bestimmt sehr gern!" Alexander lächelte auch und küsste ihn. "Und sie dich auch! Man muss dich einfach gern haben!"

Hephaistion lachte sanft und erwiderte seine Küsse zärtlich. „Du hast Recht, du bist voreingenommen!“

"Aber in deinem Fall bin ich es gern!" Der Blonde drehte sie und positionierte den Arzt auf seinem Bauch.

„So süß das ist, frage ich mich, wo du deine Meinung über mich her hast!“ amüsierte sich der Dunkelhaarige darüber und sah grinsend auf ihn hinab. Das wurde ihm, wenn auch umständlich, erklärt.

"Es ist nur so ein Gefühl. Du hast mich nicht sofort an dich rangelassen, sondern auch immer abgewiesen. Das hab ich noch nie erlebt! Meistens brauchte ich mich nur vorstellen und bekam, was ich will. Außerdem..." Er lachte verlegen. "...ist mir immer ziemlich warm wenn du bei mir bist und ich fühle mich so wohl wie noch nie!"

Hephaistion konnte spüren, wie sein ganzer Körper rot an lief, bei diesen wundervollen Worten und er war nicht in der Lange Alexander anzusehen, weil es ihn so rührte. „Das klingt ja, wie eine Liebeserklärung…“

"Ich weiß nicht...", gestand der Blonde ehrlich, da er das Wort zwar kannte, seine Bedeutung aber nie entgegengebracht bekommen hatte und daher nicht wusste, ob es so war. "Es sind lediglich die Dinge, die in mir vorgehen..."

Mit roten Wangen suchte der Jüngere wieder seinen Blick und küsste. „Es wäre auch etwas früh…“

"Für mich ist jetzt erst einmal wichtig, dass es dir auch gut geht und du dich wohl fühlst!"

„Das tue ich“ versprach Hephaistion ihm da.

"Magst du mir jetzt etwas von dir erzählen?", fragte Alexander leise und streichelte ihn. Der Jüngere nickte, bevor er seinen Kopf auf die Schulter des Blonden bettete.

„Ich erzähle dir alles, was du wissen willst.“

Aber jetzt schüttelte der den Kopf. "Ich will dich nicht ausfragen und was auch immer die Presse schreibt, ich werde nur deinen Worten glauben! Aber ich freue mich über alles, was du mir erzählst!"

Der Jüngere lächelte breit, auch wenn Alexander es nicht sehen konnte. „Ok… wo fange ich dann am besten an? Hatte ich erzählt, dass ich auf einer Farm groß geworden bin?“

"Nein! Aber du meinst auf einem richtigen Bauernhof, mit Tieren und Feldern?", fragte der Ältere begeistert nach. Kichernd begann Hephaistion ihn bei seiner Erzählung die Brust zu kraulen.

„Wir lebten in Oregon, in der Nähe von Ashland. Mein Dad hatte eine kleine Viehzucht. Nichts Großes und er hat die Farm wohl auch nur erhalten, weil sie schon so lange im Familienbesitz war. Hauptberuflich hat er ein kleines Unternehmen, das Motoren für Traktoren verkauft. Davon konnten wir gut leben, dennoch bin ich, fast klischeehaft, wie ein typisches Kind vom Land aufgewachsen!“

"Das hört sich schön an!" Alexander biss sich auf die Unterlippe. "Und hättest du mir nicht schon von deiner Mutter erzählt, würde ich sagen, dass es wohl ziemlich sorgenfrei war...?"

„Das war es auch, bis Mum krank wurde. Danach, war alles nicht mehr ganz so einfach. Ich glaube Dad kam mit dem Verlust nie klar, was ihn wohl auch daran gehindert hat meine Nähe zu suchen.“

"Das tut mir leid! Du hast sie sicher vermisst. Deinen Vater und deine Mutter?!"

Hephaistion seufzte schwer. „Es war nicht leicht, aber ich habe es überwunden.“

"Wie hast du das geschafft?", fragte der Ältere vorsichtig.

„In dem ich getrauert habe und dann mein Leben weiter lebte. Ich wollte meine Mutter schließlich stolz machen.“

Hephaistion wurde zärtlich über den Kopf und seine Haare gestreichelt. "Bist du deshalb Arzt geworden?"

Etwas unschlüssig zuckte der Jüngere mit den Schultern. „Ich denke schon, aber auch meine Faszination zu dem Handwerkt spielte da eine Rolle.“

"Ich glaube, das sind zwei gute Grundlagen um Arzt zu werden!", stimmte Alexander zu und küsste ihn. "Ich habe das Familienunternehmen übernommen."

„Das hatte ich mir gedacht“ erklärte der Blauäugige und schmiegte sich an. „Du bist sicher ein guter Boss.“

"Ich bin ziemlich streng!", gab der Ältere lachend zu. "Am Anfang war ich "Papas Sohn", nun, mit meiner Strenge und verdammt harter Arbeit, habe ich ihn inzwischen übertroffen."

„Wohl auch ein bisschen zu viel Arbeit, hm?“ wurde er von dem Jüngeren geneckt.

"Das sagst du!", kicherte Alexander, der sich das noch immer nicht wirklich eingestehen wollte.

„Ja das sage ich!“ lachend wurde dem Blonden gegen die Brust getippt. „Aber für mich wäre das nichts gewesen. Ich meine, das Familienunternehmen zu übernehmen.“

Dem stimmte der Ältere ruhig zu und sah ihn neugierig an. "Wie reagierte dein Vater darauf? Wie bist du im Endeffekt zu deinem Studium gekommen und nach St. Marys?"

Hephaistion lachte. „Nicht so viele Fragen auf einmal!“

Alexander hingegen versiegelte sich die Lippen, indem er eine Reißverschluss Bewegung darüber machte. "Ich werde still sein und zuhören!"

„Nun gut!“ Hephaistion räusperte sich theatralisch. „Ich bin in Ashland zur Highschool gegangen, was meinen Vater eine ziemliche Stange Geld gekostet hatte. Umgeben von all diesen Kindern reicher Eltern merkte ich das erste Mal, dass es auch ok war große Träume zu haben und das auch ich sie erfüllen könnte, wenn ich nur hart genug arbeitete!“ Auf einmal begann der Jüngere etwas verlegen zu grinsen. „Dort traf ich auch meine erste große Liebe!“

Doch Alexander schmunzelte und lächelte danach sanft. "Das hört sich doch schön an!"

„Sein Name war Jason und er war der Star der Schule!“ Hephaistion kicherte. „Ich war 14 und er 16! Natürlich durfte keiner wissen, was wir so anstellten, wenn wir hinter der Schule verschwanden. Im Endeffekt war ich mutiger als er, denn soweit ich weiß ist er inzwischen verheiratet und hat zwei Kinder!“

Alexander kicherte mit. "Das heißt, er ist den verschwiegenen Weg gegangen und stand nicht zu dir? Heißt das auch, du bist so richtig schwul?"

„100% homosexuell!“ erklärte Hephaistion stolz. „Nur Bagoas ist schwuler als ich!“ fügte er kichernd hinzu.

"Ok..." Der Blonde blinzelte. "Dein Mitbewohner also..." Dann küsste er den Jüngeren. "Ich hab sowohl Männer als auch Frauen gehabt."

„Das dachte ich mir schon.“ Alexander wurde durch das blonde Haar gekrauelt. „Und um deine vorige Frage zu beantworten. Nein, Jason stand nicht zu mir, aber zu sich ja auch nicht.“

"Das tut mir leid! War eure Zeit wenigstens schön?", fragte er weiter.

„Das war sie, bis Liebe ins Spiel kam. Da hat er dann den Schwanz eingezogen, im wahrsten Sinne des Wortes, und hat Schluss gemacht.“

"Er wollte dich also nur, damit er seinen Schwanz irgendwo reinstecken kann?", erklärte der Blonde, was er verstanden hatte. "So ein Arschloch!"

Hephaistion zuckte mit den Schultern. „Ich denke schon, dass er mich möchte, aber sonst ist es wohl so wie du gesagt hast.“ Er wurde zart geküsst.

"Jetzt hast du ja mich!"

„Genau!“ Grinsen rieb der Jüngere ihre Nasen zusammen. „Und ich habe es damit auch viel besser als er!“ Er sah, dass diese Aussage den Anderen zufrieden stellte, bevor dieser weiter fragte.

"Und nach der Schule?"

Hephaistion seufzte schwer. „Da ging die Schufterei los! Mein Vater war furchtbar wütend, als er erfuhr, dass ich Medizin studieren wollte. Ich sollte natürlich die Farm und das Unternehmen übernehmen, auch wenn ich nicht wollte. Deshalb entsagt er mir jegliche finanzielle Unterstützung.“

Das brachte den Älteren aber zum Knurren. "Dieser ignorante.... Arg!" Dann sah er den Arzt sanft an. "Ich kann dir helfen!"

Sofort schüttelte der Jüngere den Kopf. „Ich bekomme meinen Kredit schon abgezahlt. Ich brauche keine Hilfe!“

Dennoch lächelte Alexander und nickte zustimmend. "Das will ich dir auch nicht abnehmen!" Dann zwinkerte er. "Ich finde es gut, wenn jemand seine Schulden selbst zahlen will!"

„Gut, das ist mir nämlich sehr wichtig!“ erklärte der Dunkelhaarige es ihm.

"Trotzdem möchte ich dir helfen!", entgegnete der Ältere hingegen.

„Alexander! Das ist nicht nötig!“ wurde dem Blonden wieder widersprochen. Aber der trug ihm jetzt trotzdem vor, was er sich dachte.

"Es ist mir wichtig, dass du sorgenfrei bist, wenn das mit uns klappen soll, da ich mir sonst schäbig vorkäme! Also, darf ich dir sagen, was ich mir überlegt hatte?"

Der Andere seufzte und sah etwas grimmig drein. „Nun gut.“ Ihm wurde sanft über die Wange gestrichen.

"Also, ich könnte dir anbieten, dass ich deinen Kredit ablöse. Du wirst ihn mir natürlich zurück zahlen, wenn es sein muss, werde ich sogar darauf bestehen! Und egal, ob das jetzt mit uns klappt oder nicht, wir werden einen Vertrag aufsetzen. In diesem Vertrag halten wir fest, welche Summe du von mir bekommen hast und dass du sie mir so, wie du kannst zinslos zurück zahlst! Bedeutet, du bezahlst deine Schulden auch allein weiter ab, doch dir entstehen dadurch keine weiteren Kosten! Außerdem, da du dir wohl nicht alles von mir schenken lassen wirst, kannst du auch mal ein paar Monate sagen, ich geben dir nichts, da ich ne neue Waschmaschine oder so brauche und danach zahlst du weiter."

Trotz seiner beschwörenden Worte sah Hephaistion noch unsicher aus. „Schulden bei Freunden zu haben ist eine üble Sache…“

"Deshalb unser Vertrag, der von einem Anwalt abgesegnet wird...", erklärte Alexander, der es wirklich nur gut meinte und nichts böses im Schilde führte. "Aber!" Er lächelte. "Ich will dich nicht drängen oder so! Nimm dir Zeit und wenn du dich entschieden hast, steht das Angebot noch oder fällt es, wenn die Entscheidung negativ ist."

Unentschlossen nickte der Dunkelhaarige. „Ok, ich verspreche, dass ich darüber nachdenke!“ Er wurde geküsst.

"Lass dir Zeit! ... und in dieser Zeit...", grinste der Blonde. "...lass uns beisammen sein!"

Da begann der Jüngere auch wieder zu lächeln. „Du willst wohl mehr Geschichten hören, was?“

"Alles!", grinste Alexander und wartete ganz neugierig. "Du warst beim Studium stehen geblieben!"

„Genau!“ Der Jüngere räusperte sich wieder. „Da war ich unschuldiger Farmerjunge also an der Universität und was tue ich? Ich vergucke mich in meinen Professor! Dumm, ich weiß!“

Aber Alexander lachte zuerst. "Das hört sich fast an, wie ein Märchen! Also, dein Professor. Aber das beruhte wohl nicht auf Gegenseitigkeit?"

„Zweifelst du an meinem Charme?“ grinste der Jüngere keck, nur um gleich wieder ernster zu werden. „Er konnte nicht die Finger von mir lassen!… Leider auch von einer Reihe anderer Studenten…“ Stirnrunzelnd nickte der Blonde und wartete auf mehr. „Ich war am Boden zerstört…“ gab Hephaistion leise zu. „In meiner Naivität hatte ich bei ihm an die große Liebe geglaubt…“ Er wurde fester gehalten und gestreichelt.

"Das tut mir wirklich leid!"

Ruhig kuschelte Hephaistion sich an ihn. „Zwei Mal richtig verliebt und beide Male wurde mir das Herz gebrochen…“

"Mein armer Hephaistion... Ich hoffe, dass ich mich besser anstelle!", flüsterte der Blonde und streichelte ihn weiter.

„Ich fiel danach in ein tiefes Loch“ erklärte der Jüngere dann weiter. „Ich wusste überhaupt nichts mehr mit mir anzufangen… bis ein paar Kumpels dachten, dass ich mich genug verkrochen hätte und zu einer Party schleppten…“

"Und was ist da passiert?"

„Ich traf Bagoas!“ Hephaistion begann vergnügt zu kichern. „Und damit wurde mein Leben völlig auf den Kopf gestellt!“

"Erzähl mir von ihm!", bat Alexander und grinste.

„Bagoas… Bagoas ist pure Lebensfreude! Wir trafen uns und er zog mich aus meinen Depressionen! Ich wusste ja, dass ich auf Männer stand und habe das auch nicht verborgen, aber ich hatte keinen blauen Dunst, über die schwule Kultur! Bagoas hat all das geändert und noch mehr dafür gesorgt, dass ich mich selbst gefunden habe!“

"Dein kleiner Engel!", scherzte der Blonde. "Es ist schön, dass du ihn gefunden hast!"

„Das finde ich auch!“ Der Dunkelhaarige küsste die Brust des Blonden. „Ohne ihn hätte ich mein Studium wohl auch nicht geschafft!“

"Das freut mich, dass du jemanden hattest!", erklärte Alexander und stockte. "Sag mal...!"

„Ja?“ schnurrte der Jüngere und räkelte sich an seiner Brust. "Hattest du mal was mit Bagoas??"

„Wir haben bei unserem ersten Treffen mal rumgeknutscht, zählt das?“ fragte der Jüngere unschuldig nach.

"Mehr nicht?", erwiderte Alexander fast schon eifersüchtig.

„Mehr nicht.“ Hephaistion hob die Hand. „Ich schwöre es!“

"Dann ist es in Ordnung!", entschied der Blonde und küsste ihn. Grinsend erwiderte der junge Arzt den Kuss.

Während sie weiterhin in ihren Küssen versanken, begann es zu brummen und zu piepen. Fluchend löste sich Hephaistion von dem Blonden und rollte sich aus dem Bett. „Das ist mein Pieper!“ Und seufzend sah der ihm nach.

"Musst du los?"

Mit verärgert zusammen gezogenen Brauen starrte der Dunkelhaarige auf das kleine Gerät. „Sieht ganz so aus! Ach Mist!“ Da stand Alexander schon hinter ihm und gab ihm einen Kuss in den Nacken.

"Da kann man wohl nichts machen!"

Hephaistion drehte sich zu ihm um und küsste ihn sanft. „Leider. Dabei war es grad so schön.“

"Dann zieh dich an!", lächelte der Blonde weiter. Dafür bekam er noch einen Kuss.

„Danke, dass du so viel Verständnis hast!“

"Es ist dein Job!", erklärte er und küsste den Anderen auch noch einmal. Dann löste er sich und verschwand aus dem Zimmer. Hephaistion zog sich währenddessen inner halb von wenigen Minuten um und band sich die Haare nach hinten. Erst dann trat er aus dem Schlafzimmer. „Alexander?“

Der kam aus seinem Arbeitszimmer und grinste. "Du bist schon fertig?"

„Ich bin halt fix!“ grinste der Jüngere. Er wurde an den Blonden gezogen und geküsst.

"Bevor du gehst, hab ich dann noch etwas für dich!"

„Noch so einen wundervollen Kuss?“ gurrte der Jüngere mit einem Grinsen.

"Das auch!" Alexander lachte und küsste ihn noch einmal, bevor er ihm einen Zettel und Schlüssel in die Hand drückte. "Aber hier ist noch mehr!"

Dunkel Augenbrauen wanderten in die Höhe. „Und was ist das?“ Hephaistion wurde der Schlüssel gezeigt. "In der Tiefgarage des Hauses ist ein Schwarzer Mercedes mit dem Nummernschild AM1, er bringt dich schnell und sicher zur Arbeit, du hast es eilig!" Dann sah Alexander verträumt auf den Zettel. "Der Code, mit dem du mich jederzeit wieder besuchen kannst!"

„Ist es nicht ein bisschen früh, Schlüssel auszutauschen?“

"Du brauchst ihn, sonst startet der Wagen nicht.", erklärte der Ältere grinsend. Die Nase kraus ziehend stieß Hephaistion ihm gegen den Arm.

„Ich meine den Code! Das ist schließlich dein Türschlüssel!“

"Dann kannst du immer kommen, wann du möchtest! Und... wie ich schon sagte, ich denke, dass Vertrauen ein guter Anfang ist, für das was vielleicht aus uns wird!", erklärte Alexander sein Verhalten lächelnd.

„Deshalb hast den Code vorhin auch so offen eingegeben?“

Er nickte und sah ihn hoffend an. "Ja. Oder... möchtest du ihn nicht haben?", fragte er dann unsicher nach.

Seufzend gab der Jüngere nach. „Wie könnte ich bei dem Blick nein sagen?“ Dafür bekam er einen Kuss.

"Und wenn du wieder kommst, kannst du mir mein Auto wieder mitbringen! Aber jetzt solltest du dich sputen!"

„Hoffe lieber, dass ich dir den Wagen in einem Stück wieder bringe!“

"Das ist mir egal!" Alexander lachte und brachte ihn zum Fahrstuhl. "Möchtest du, dass ich noch mit runter komme?"

„Das wäre wohl gut, sonst verlaufe ich mich noch!“

Er nickt und legte seinen Arm um den Arzt "Komm, wir fahren runter!" Mit diesen Worten öffnete sich auch bereits der Fahrstuhl. Sich noch immer dicht an dem Anderen haltend ließ Hephaistion sich in den Fahrstuhl führen.

„Nach heute habe ich wohl eine ganze Weile keine Bereitschaft mehr, wir sollten also so schnell nicht wieder gestört werden.“

"Das klingt doch gut!", grinste der Ältere breit. "Wenn du magst, kann ich dich auch mal besuchen kommen!"

„Gern… wenn du glaubst, dass du es überlebst…“ kicherte der Jüngere und zwinkerte ihm zu.

"Ich bin ziemlich hart im nehmen!", grinste Alexander zurück und kuschelte sich an.

„Gut, dann werde ich dich schon mal ankündigen!“ Da erreichten sie die Tiefgarage und stiegen aus. „So, wo ist das Monsterauto?“

Mit einer eleganten Bewegung deutete der Blonde auf den Edelbenz. "Bitte schön!"

Für einen kurzen Moment starrte Hephaistion den Wagen bloß an. „Wie fährt man so was?“

"Wie jeden anderen Schaltwagen auch!", erklärte Alexander und schob ihn kichernd zum Auto. "Mach dir keine Sorgen, du bist sicher in dem Mercedes!"

„Die Frage ist ja auch eher, wie sicher ist der Mercedes vor mir?“

Jetzt umfasste er zart die Wangen von Hephaistion und küsste ihn. "Du kannst nichts falsch machen, wirklich!"

„Dann mach mir das Tor auf und ich bin weg!“

Er nickte und griff noch einmal nach dem Schlüssel. An dem Bund war noch ein kleiner schwarzer Funker angebracht und nachdem er diesen gedrückt hatte, hörte man, wie sich das Tor der Tiefgarage öffnete. "Ich vermisse dich!"

„Wir sehen uns morgen, versprochen!“ Hephaistion hauchte ihm noch einen Kuss zu und ließ dann den Wagen an. Ruhig und bedenkenlos sah Alexander ihm noch nach, bevor er wieder in seine Wohnung fuhr.

Nach einer langen Nacht schmiss Hephaistion seine OP-Kleidung in die dazugehörige Mülltonne und zog sich sein eignes Hemd wieder über, bevor er seinen Spinnt schloss und das Ärztezimmer verließ. Auf dem Weg nach draußen grüßte er noch die Schwester an der Rezeption, die schnell eins ihrer Tratschmagazine beiseite schob und kicherte. Verwirrt, aber zu erschöpft um darüber nachzudenken, machte Hephaistion sich auf zu Alexanders Wagen.

Auch wenn ihm das Auto viel zu protzig war, brachte er ihn schnell nach Hause, wo er eigentlich nur ins Bett wollte, doch er hatte die Rechnung ohne seinen Mitbewohner gemacht, der ihn bereits erwartet hatte. Bagoas hatte ihn nämlich kommen sehen und nur darauf gewartet. Er lehnte gemütlich an der Wand im Flur und sah äußerst ernst aus, als er diesen betrat. "Seien Flittchen!"

Völlig verdattert starrte der Dunkelhaarige seinen Freund an. „Bitte was??“

"Seien groß Flittchen!!", wiederholte Bagoas daher noch einmal in einer für ihn ungewöhnlich dunklen Stimme.

„Das schlägt dem Fass jawohl den Boden aus! Wer von uns beiden ist wohl eher ein Flittchen!“ Empört schritt Hephaistion an dem Dunkelhäutigen vorbei und schloss die Tür zu ihrer Wohnung auf.

"So?", hakte der Perser nach und man hörte es knistern. "Ich Flittchen? Und du? Erst poppipoppi beim eins Date und dann poppipoppi auf Klo bei zwei Date! Sein Flittchen du!" Sofort wirbelte Hephaistion zu ihm herum und starrte ihn mit weiten Augen an.

„Woher weißt du das??“ Ihm wurde eine Klatschzeitung vor die Nase gehalten, in der Bilder abgedruckt waren, wo Hephaistion gerade mit Alexander turtelnd das Klo des Nobelrestaurants verließ.

"Da!"

Dem Älteren klappte der Mund auf und er griff entsetzt nach der Zeitung. „Wo haben die denn die Bilder her?“ Er wurde in zierliche Arme gezogen, die ihn hielten.

"Seien glucklich?"

Richtig schüchtern lächelte der Dunkelhaarige ihn an. „Ja, ich bin glücklich und nicht nur mein Hintern…“ Bagoas zog ihn auf ihr großes, gemütliches, aber auch abgesessenes Sofa um dort mit ihm zu kuscheln. "Das gluck! Glauben Xander auch?"

„Ja, er hat mir sogar schon so etwas wie eine Liebeserklärung gemacht und ich glaube er meint es ernst mit mir!“

Der Schwarzhaarige nickte zufrieden und grinste breit. "Seien du wunderhübsch und ganz toll Mann, ich schon Jahr menge sagen!"

Verträumt kuschelte sich Hephaistion an ihn. „Trotz der Papparazzi war es ein wundervoller Abend! Wir haben uns Stundenlang unterhalten!“

"Und haben gut poppipoppi!", grinste der Jüngere und gab ihm einen Kuss.

„Fantastisch! Er ist zwar noch nicht ganz so erfahren, was den männlichen Hintern angeht, aber er ist ein Naturtalent!“

Dafür wurde der geschundene Po nun von dem Dunkelhäutigerem gestreichelt. "Werden lernen! Ich können Xander lernen!"

„Wer ist hier jetzt das Flittchen??“ lachte da der Ältere und zog ihn an den langen schwarzen Haaren. Bagoas lachte ebenfalls und sie rollten sich so noch enger zusammen.

"Seien Flittchen! Aber glucklich gut!"

Dem konnte Hephaistion nur zustimmen. „Flittchen, aber ein gutes Team!“ Er wurde weiter nach hinten gezogen und Bagoas legte eine Decke über sie. "Kommen schlafen!"

„Ja, Mami!“ Kichernd kuschelten sich die Männer zusammen.
 

Als Hephaistion seine Augen wieder aufschlug, stand eine große dampfende Tasse Kaffee vor seiner Nase darum lagen frische Croissant und verschiedener Aufschnitt, von süß bis deftig. "Haben happa?"

„Mhh, das klingt und riecht verlockend!“ Sich streckend richtete Hephaistion sich auf und lächelte Bagoas an. „Und womit verdiene ich das hier?“ Er bekam grinsend einen Kuss, als die zarte Gestalt sich neben ihn schlängelte.

"Haben dich lange nicht mehr schon glucklich sehen wie jetzt! Genießen, los!"

„Du meinst es einfach zu gut mit mir!“ Lachend rieb der Ältere ihre Schultern aneinander. „Dann lass uns essen!“ Und das taten sie auch, wobei der Perser dem Langhaarigen immer wieder Seitenblicke zuwarf. Noch mit halbem Croissant im Mund erwiderte der Blauäugigen einen dieser Blicke. „Hm?“

"Seien schwarz Monstrum von Xander?", fragte der Jüngere daraufhin neugierig.

„Das Auto? Ja, das gehört Alexander. Er hat ihn mir geliehen, weil ich schnell für einen Notfall in die Klinik musste.“

Ganz aufgeregt begann der junge Mann zu hüpfen. "Toll! Toll! Toll!"

Eine braune Augenbraue wanderte in die Höhe. „Ich find den Wagen eher protzig!“

Kopfschüttelnd griff Bagoas nach seinen Händen und hüpfte weiter. "Nein! Nein! Nein! Seien Toll für dich!!!"

„Toll für mich? Ich hab nicht vor, die Karre zu behalten…“

Frech tippte Bagoas ihm auf die Stirn. "Dummkopf!" Dem Schwarzhaarigen wurde die Zunge raus gestreckt.

„Werd nicht aufmüpfig!“

Der junge Perser setzte sich in den Schneidersitz, genau vor ihn. "Seien nicht Flittchen, seien Dummkopf! Seien so: Mann geben Auto sein mehr als Mann machen Ring an Finger!!!" Blaue Augen blinzelten ihn völlig verdutzt an.

„Ach Unsinn…“

"Doch, können glauben!", behaarte der Jüngere.

„Woher willst du das überhaupt wissen? Du hast ja nicht mal nen Führerschein!“ protestierte Hephaistion weiter, da er das so nicht so wirklich wahr haben wollte. Er konnte sehen, wie sein Freund demonstrativ auf seine Brust zeigte.

"Wissen, was Männer wollen! Seien Experte!"

Da musste der junge Arzt nun doch schmunzeln. „Ein Männerexperte, was?“

Bagoas nickte bestimmt und grinste. "Bagoas Experte!!" Dem Jüngeren wurde in die Seite gekniffen.

„Das ist aber auch ein zweifelhafter Ruf!“

Kichernd wich er dem Arzt aus. "Aber seien dennoch Grund um Bagoas Experte seien! Können glauben!"

„Flittchen!“ flötete der Arzt ihm entgegen.

"Auch Flittchen!", grinste Bagoas zurück und hielt die Zeitung hoch. "Zeugen!" Grinsen klaute Hephaistion ihm die Zeitung aus den Fingern.

„Wissen die überhaupt wer ich bin oder schreiben die nur wunderschöner Jüngling?“

"Haben Kopfgeld auf dich gesagt! Seite 15!", erklärte der Perser grinsend.

„Was??“ Verblüfft blätterte der Ältere weiter und starrte die Anzeige an, wo Geld geboten wurde für Informationen über ihn.

"Morgen jeder deine Name weiß!", erklärte Bagoas besserwisserisch weiter. Da wurde ihm leicht gegen die Schulter geschlagen.

„Sag bloß, dass du dir das Geld schon gesichert hast?!“ Jetzt war Bagoas wirklich beleidigt und sogar gekränkt. Er schob seine Unterlippe vor und drehte sich weg, wobei er bereits aufstand. "Niemals kaufen Freund!"

Hephaistion griff nach ihm und zog ihn auf seinen Schoß. „Weiß ich doch!“

"Dann nicht sagen!", schmollte er kindlich.

„Verzeihung!“ Hephaistion bemühte sich um seinen besten Hundeblick. Jetzt wurde er kichernd geküsst.

"Nicht seien Dackel!!"

„Wuff!“ Versöhnt kicherte der Jüngere weiter.

"Böses Hundilein!" Lachend begannen die beiden Erwachsenen wie kleine Kinder zu rangeln.

„Ich beiß dich!“

"Neihhnnn!", quiekte Bagoas und kam schließlich unter ihm zum liegen. "Sollen doch essen und zu Gott fahren!" Grinsend wurde ihm in den flachen Bauch gepiekt.

„Dann will ich dich noch mal verschonen!“

"Können mich ja andermal nehmen!", bot Bagoas an und rutschte von seinem Schoß.

„Ich werde darauf zurückkommen!“ schwor ihm der Ältere mit einem Augenzwinkern. „Jetzt lass uns zu ende frühstücken, dann erzähle ich dir all die schönen Details!“

Ganz vertieft vor seinem Laptop und den Zahlen seines Unternehmens, saß Alexander in seiner Wohnung und dessen Arbeitszimmer. Er bekam nicht mit, wie die Aufzugtür zum Zeichen ihres Öffnens klingelte und jemand seine Wohnung betrat. Erst eine liebliche Stimme riss ihn aus seinen Gedanken. "Jemand da?" Und sie brachte ihn sofort zum Strahlen.

"Hephaistion!"

Grinsend kam der sofort zu ihm ins Arbeitszimmer. "Hy!" Alexander streckte ihm die Arme entgegen und zog ihn an sich um ihn zu küssen.

"Schön, dass du gekommen bist!"

"Ich hatte es doch versprochen!" hauchte Hephaistion und erwiderte den Kuss zärtlich.

"Ich freue mich, dass es auch geklappt hat!", erklärte der Ältere grinsend und setzte ihn auf seinem Schoß ab. "Ich musste auch den ganzen Tag an dich denken!"

"Das kann ich leider nicht behaupten" gestand der Ältere ruhig. "Gedanken an dich, während ich mein Hände tief im Brustkorb meines Patienten hatte, wären auch nicht klug gewesen…"

"Wie war die Arbeit denn?", fragte Alexander ganz interessiert. "Bist du diese Nacht auch gut angekommen?"

"Dein Wagen und ich haben es überlebt!" grinste der Jüngere und lehnte sich an ihn. "Und die Arbeit war anstrengend. Wir hatten einen Blinddarmdurchbruch, das war vielleicht eine Sauerei!"

"Oh..." Alexander streichelte ihn und überlegte. "Hast du zwischendurch denn was geschlafen, oder möchtest du dich hier hinlegen?"

"Ich habe zu Hause noch etwas geschlafen und bin top fit!" versicherte der Jüngere ihm grinsend. "Und wie war deine Nacht noch?" Zufrieden erhielt er zuerst von dem Blonden einen Kuss, bevor der sich gemütlich zurück lehnte.

"Ich habe geschlafen und war denn heute Morgen im Büro, es gab einiges zu tun, deshalb bin ich auch noch hier im Arbeitszimmer."

"Und scheinbar bist du brav und überarbeitest dich nicht!"

"So?" Der Ältere grinste und sah überrascht aus.

"Ja, denn du wirst deine Arbeit ja sicherlich jetzt beenden, nicht wahr?" Ganz lieblich lächelte der Dunkelhaarige ihn an. Alexander grinste und küsste ihn.

"Gibst du mir vielleicht noch eine halbe Stunde? Ich müsste das hier noch eben fertig machen."

"Hm… nur eine halbe Stunde?" fragte der Jüngere skeptisch nach.

"Versprochen!" schwor Alexander ihm.

"Nun gut, ich durchstöbere solange deine Wohnung und halte nach verborgenen Geheimnissen aus schau!" gurrte der Jüngere geheimnisvoll.

"Mach das!", lachte der Blonde und klopfte ihm auf den Hintern. "Ich soll dich auch schön von Kleitos grüßen!"

"Oh, das ist aber lieb von ihm!" Grinsend rutschte er von Alexanders Schoß und küsste diesen, bevor er aus dem Zimmer verschwand.

"Bis gleich...", verabschiedete sich der Ältere und konzentrierte seinen Blick wieder ganz auf den Monitor. Exakt 30 Minuten später wurde ihm auf die Schulter gerippt und er schreckte hoch.

"Hm? Suchst du was?"

"Ja, dich!" Hephaistion beugte sich zu ihm und küsste ihm den Nacken. "Deine Zeit ist um." Schnurrend wurde der wieder auf Alexanders Schoß gezogen.

"Schon?"

"Schon! Kann ich jetzt also mit deiner vollen Aufmerksamkeit rechnen?" Mit einer entsprechenden Bewegung seiner Hüfte auf dem Schoß des Älteren hatte er diese sofort.

"Voll und ganz, mein Schatz!"

"Guut!" gurrte der Jüngere und küsste ihn sanft. "Lässt du dich dann von mir entführen?" Der Blonde nickte lächelnd und kuschelte sich an.

"Jederzeit und überall hin!"

"Gut! Dann hoch mit deinem hübschen Hintern!" Grinsend kam Hephaistion selbst wieder auf die Füße und Alexander folgte ihm sofort. Dann hielt er den Jüngeren aber noch einmal auf und präsentierte sich in seinem Arbeitsanzug.

"Nimmst du mich so mit, oder soll ich mich umziehen?"

"Zieh dir ruhig etwas Legereres an!" Hephaistion musterte ihn eindringlich. "Ich helfe dir auch gern beim ausziehen!" Ihm wurde breit grinsend zugezwinkert.

"Der Gedanke gefällt mir!" Grinsend griff der junge Arzt nach seiner Krawatte und zog diese auf. Derweil schob Alexander ihn zurück und durch die Zimmer in seinen Kleiderschrank.

"Ich steh drauf, wenn du mich ausziehst!"

"Du stehst auf alles, was ich mit dir anstelle!" lachte der Jüngere und zog bereits an seinem Hemd.

"Solange du es bist, der es macht... ja! Eindeutig!" Vergnügt ließ Alexander alles mit sich machen.

"Das werde ich für später im Hinterkopf behalten!" gurrte Hephaistion und knöpfte ihm das Hemd auf. Geübt hielt der Ältere ihm die Gliedmaßen entgegen, sodass der Langhaarige ihm das Hemd ausziehen konnte.

"Gern!"

Nachdem er Alexander auch die Hose geöffnet hatte, gab er diesem einen Klaps auf den Hintern. "Und jetzt zieh dich um!" Lachend lief er weiter in den Kleiderschrank, bis ans äußerste Ende dort kramte der Blonde in verschiedenen Jeans.

"Blau, schwarz, weiß... was für eine Farbe ist dir am liebsten?"

"Egal, Hauptsache eng!" erwiderte der Jüngere kichernd.

So zog der Blonde eine helle blaue Jeans heraus und zog sie an. "Recht so?"

Bewundernd leckte der Blauäugige sich über die Lippen. "Sehr recht sogar!"

"Und was möchte der Herr Doktor, dass ich darüber ziehe?", fragte Alexander grinsend und bewegte sich ziemlich anreizend.

"Am liebsten nichts, aber dann könnte ich dich ja nicht vor die Tür lassen!"

Kichernd wurde Hephaistion geküsst. "Reicht ein einfaches T-Shirt?"

"Absolut!" gurrte jener und umschlang ihn mit seinen Armen. Er wurde an das passende Regal geführt und währenddessen befingert.

"Dann such mir was aus!"

Sich zwischen seinen Fingern windend deutete Hephaistion auf ein dunkel rotes Shirt. "Das sieht gut aus." Ohne hinzusehen, griff Alexander danach, denn seine Lippen fanden sich inzwischen an seiner Lieblingsstelle wieder, nämlich den Bereich um und am Ohrläppchen.

"Alles, was du willst!"

Hephaistion war inzwischen wimmernd gegen den Anderen gelehnt. "Du bist unanständig!"

"Jaaa??", raunte der verspielt und knabberte an der zarten Haut.

"Wie soll ich dich entführen, wenn du so was machst?" stöhnte der Jüngere leise.

"Gefällt es dir denn?" Die Zunge leckte über die Stelle, bevor die Lippen wieder darüber fuhren.

"Viel zu sehr!" hauchte Hephaistion heiser. Da legte sich auch noch eine Hand in seinen Schritt. "Alexander!" stöhnte der Jüngere da laut auf. Ruhig wurde er umgedreht und frech angegrinst. Dann ließ sich der sogleich vor ihm auf die Knie sinken und öffnete seine Hose.

"Ich helf dir eben, bevor du mich entführst!" Keuchend hielt Hephaistion sich an dem Regal hinter sich fest. Seine Hose wurde ein Stück herunter gezogen und sein bester Freund wurde an die frische Luft gesetzt. "Lecker!"

"Sei ruhig, oder muss ich dir den Mund stopfen?" versuchte der Jüngere noch heiser zu scherzen. Doch weiter kam er nicht, denn er wurde im selben Moment in die heiße Mundhöhle gesogen. "Ach du heilige Scheiße!"

Zwei starke Arme schlangen sich um Hephaistions Hüfte, damit er einen sicheren Stand hatte. Erst dann begann Alexander ihn zu bearbeiten. Hemmungslos stöhnend hielt Hephaistion sich an dem Regal fest und es dauerte nicht lange, bis es um ihn geschehen war.

Mit einem kleinen weißen Klecks auf der Wange stellte sich Alexander danach neben ihn und zog ihn an sich. Dann leckte er sich demonstrativ und genüsslich über die Lippen. "Lecker!"

Erschöpft grinsend wischte der Dunkelhaarige ihm über die Wange und leckte dann an seiner eigenen Hand. "Ich weiß!" Er wurde daraufhin bester Laune geküsst.

"Ich glaube, jetzt bist du bereit, mich zu entführen!"

"Und was ist mit dir?" Hephaistion sah ihm demonstrativ in den Schritt, der natürlich prall gefüllt war und den Eindruck machte, er würde bald platzen.

"Ich kann warten!"

"Sicher?" fragte der Jüngere lieber noch einmal nach.

"Ja!", antwortete Alexander voll Inbrunst. "Ich wollte dich gerade vernaschen, das sind nur die Nebenwirkungen, die du bei mir auslöst!" Es war seine Art zu zeigen, dass er mehr wollte, als Sex.

Lächelnd lehnte Hephaistion seine Stirn gegen die des Blonden. "Ok." Er bekam noch einen zarten Kuss.

"Also, Turnschuhe oder Leder?"

"Turnschuhe!" erklärte der Jüngere es fest, während er die eigene Hose wieder richtete. Er bekam einen verspielten Klaps auf den Hintern, erst dann ging Alexander zu einem Regal voller Schuhe. "Nicht frech werden, Mister, sonst verliere ich dich ‚ausversehen’ auf dem Weg!"

"Ich weiß gar nicht, wovon du sprichst, mein Doktor!", grinste er frech und streckte ihm die Zunge raus. Dafür bekam nun er einen Klaps auf sein Hinterteil.

Dann waren sie beide wieder vollständig und richtig bekleidet und Alexander hielt Hephaistion wieder seine Hand entgegen. "Also dann... oder soll ich mir auch die Augen verbinden?"

"Nur wenn du auf die Gleise stolpern willst!" grinste der Dunkelhaarige und ergriff seine Hand. Ihre Finger verflochten sich automatisch miteinander und der Ältere ließ sich führen.

"Das hört sich ja geheimnisvoll an! Aber wenn du willst, können wir auch das Auto nehmen."

"Nein, nein! Ich dachte mir, es wäre doch nett, wenn wir mal wie Normalsterbliche reisen!"

Er hob eine Augenbraue, nickte aber ergeben. "Wie ich schon sagte, ich gehöre heute Abend all deinen Wünschen!"

"Gut!" flötete der junge Arzt fröhlich und zog ihn bereits Richtung Fahrstuhl. "Lass uns los, wir werden nämlich erwartet!"
 

Nach einer führ ihn mehr als gewöhnungsbedürftigen Bahnfahrt, erreichten sie den Stadtteil, indem Hephaistion lebte. Lächelnd zog der den Älteren weiter. "Du wolltest doch wissen wo ich wohne!" Das zauberte wieder ein lächelnd auf sein Gesicht und er nickte.

"Nur zu gern!"

"Ich hoffe du bist auf alles gefasst" erklärte Hephaistion verschwörerisch.

"So schlimm kann es nicht werden!", war sich der Blonde sicher.

"Ha!" lachte der Jüngere da auf. "Du kennst Bagoas nicht!" Kichernd glitzerten ihn graue Augen an.

"Du kannst mich bestimmt schützen!"

"Vielleicht fresse ich dich ja mit ihm zusammen auf!"

"Muss ich jetzt Angst haben?", raunte der Blonde verspielt.

"Ein bisschen" gurrte der Jüngere mit einem Augenzwinkern zurück.

"Dann zittere ich, mein Schatz!"

"Das ist wohl auch klüger!" lachte Hephaistion und zog Alexander in sein Haus. "Wir wohnen im dritten Stock." Mit Schwung landete er nun in dessen Armen und der Blonde betrat die Treppe.

"So wie du das sagst, habt ihr bestimmt keinen Aufzug!"

Lachend hielt der Jüngere sich an ihm fest. "Willst du mich über die Schwelle tragen?"

"Eigentlich dachte ich daran, dass ich dich versöhnlich stimme, wenn ich dich hoch trage! Dann kannst du mich doch vor deinem Bagoas beschützen!", kicherte Alexander und erreichte den ersten Stock.

"Wenn du mich hoch trägst, werde ich mich bemühen deine Ehre zu schützen!" kicherte Hephaistion und küsste Alexander die Wange. "Wie klingt das?"

"Ein hervorragender Deal!" Er schnaufte und nahm den zweiten Stock in Angriff.

"Bin ich dir zu schwer?" erklang es da wieder ernster.

"Unsinn!", kam es überzeugend zurück. Weil Alexander wirklich sportlich war. "Nur jeder muss zwischendurch mal durchatmen."

"Nun gut, aber sag mir, wenn es zu viel wird!" wurde es dem Blonden angehalten.

"Versprochen!" Hephaistion bekam noch einen Kuss, dann wurde er schon die letzte Treppe hinauf getragen.

"Mein starker Held!" begann Hephaistion ihn da anzufeuern und wieder richtig amüsiert zu sein. Schließlich wurde er vor der Türe abgesetzt und Alexander war noch nicht einmal verschwitzt.

"Diese hier?"

"Ja, wir sind am Ziel!"

Freudig wurde der Blonde geküsst, doch noch bevor Hephaistion dann die Tür aufschließen konnte, wurde diese geöffnet. Ganz verdutzt sah der Blonde Bagoas an und bewegte seine Lippen wie ein Fisch an Land.

Der Schwarzhaarige stand in der Tür und schien sich besonders herausgeputzt zu haben. Er trug eine dunkle Jeans, die so eng saß, dass sie so gut wie nichts verbarg, außerdem war es eine Hüfthose. Sein weißes Top war dagegen etwas kurz, sodass sein strammer Bauch entblößt war. Außerdem trug er Make Up. Dies war deutlich zu erkennen, auch wenn es nur dezent die Augen mit Lidschatten und schwarzen Kajal betonte und die Lippen etwas voller und glänzender hervor hob.

"Da sind wir!" grüßte Hephaistion und umarmte seinen Mitbewohner herzlich. "Bagoas, dass ist Alexander. Alexander mein bester Freund Bagoas!"

"Hallo!", grüßte auch der Blonde und hielt dem Perser seine Hand entgegen. Statt die Hand anzunehmen fiel Bagoas ihm gleich um den Hals.

"Freuen so!"

Überrumpelt ließ Alexander das über sich ergehen und nickte, nicht wissend, was er sagen sollte.

"Kommen rein! Kommen rein!" scheuchte der Jüngste die anderen Beiden dann in die Wohnung. Und sie folgten ihm, wobei sich graue Augen interessiert und neugierig umsahen.

"Gefällt es dir?" Hephaistion war gleich an seiner Seite und ergriff seine Hand.

"Es ist sehr gemütlich!", erklärte Alexander seinen Eindruck, auch wenn er immer wieder skeptisch auf herumliegende Frauenunterwäsche sah.

"Dann willkommen in unserem Chaos!"

Er lächelte den Jüngeren schüchtern an und nickte. "Danke!" Grinsend zog Hephaistion ihn zum Wohnbereich und dort auf eine quietsch grüne Couch.

"Mach es dir bequem! Willst du was trinken?"

"Gern!", erwiderte Alexander und setzte sich auf den angebotenen Platz. "Was hast du denn zu trinken?"

Der junge Arzt schien zu überlegen, bevor er sich seinem Mitbewohner zuwandte. "Was haben wir im Kühlschrank, Bagoas?"

"Prosecco!", grinste der breit und holte bereits die passenden Gläser aus einem Regal. Hephaistion begann zu kichern und sah entschuldigend zu Alexander.

"„Ich würde ihm ja sagen, dass es dafür zu früh ist, aber da würde ich auf taube Ohren stoßen!"

"Habt ihr Cognac oder so da?", fragte dieser daher lächelnd.

Die beiden Jüngeren sahen sich an und schüttelten lachend die Köpfe. „So was nix da!“

"Und sonst, alternativ?", fragte er nach.

"Bier, aber nix da vor Prosecco!" lachte Bagoas und holte die Flasche aus dem Kühlschrank.

"Du hast gehört!"

Ergeben seufzte der Studioboss und nickte. "Nun gut, aber bitte nicht so viel."

"Sei ein Mann, Alexander!" erklärte sein Geliebter lachend, während Bagoas den Korken knallen ließ.

"Deshalb ja!", grummelte der Blonde und zog ihn schnell an sich. Grinsend sah Hephaistion das als Einladung, sich auf Alexanders Schoß zu setzen.

"Wir müssen doch anstoßen!"

"Ja?", fragte sein Liebster nach und sah ihn fragend an.

"Darauf, dass Phai haben abgekriegt Mann!" Geschickt wich der Schwarzhaarige dem Sofakissen aus, dass Hephaistion nach ihm warf und stellte dann auf dem Couchtisch ihre drei Gläser ab.

Jetzt musste Alexander doch kichern und legte seine Arme um den Arzt um ihn danach lange zu küssen. "Kann ich mir gar nicht vorstellen! Die Kerle stehen doch bestimmt Schlange bei dir!"

Zustimmend schlug Bagoas auf den Arm des Blonden. "Sagen ihm das auch, aber hören nix!" Ihm wurde zugezwinkert, bevor ihm der Arm entzogen wurde, da dieser Hephaistion streichelte.

"Also werde ich mir wohl die Konkurrenten vom Leib halten müssen und mich an deiner Seite behaupten?"

"So seien! Testen genau!" Bagoas hatte sich dicht zu ihnen auf die Couch gesetzt und verteilte jetzt die Gläser. Er wurde wieder mit einem schrägen Blick bedacht, als Alexander sein Glas dankend annahm. Verstand er doch, dass auch er von dem Perser gestestet werden sollte.

"Machen Prost!" Strahlend hob der Jüngste sein Glas.

Lächelnd, aber Distanz wahrend, stieß der Blonde mit ihm an und hielt dann auch Hephaistion sein Glas entgegen. "Auf dich, mein Schatz!"

"Auf den Mann, den ich ab gekriegt habe!" Strahlend stieß er mit dem Blonden an, wobei sie sich fest in die Augen sahen und er schließlich, nachdem sie getrunken hatten von diesem wieder einen leidenschaftlichen Kuss erhielt.

"Ohhhh!" erklang es da direkt hinter Alexander. Was diesen irritierte und er sah zu Bagoas.

"Mh?"

Der Schwarzhaarige schenkte sich grinsend nach. "Ruhig machen weiter! Sehen zu gerne!"

Jetzt zog sich Alexander endgültig verlegen zurück und stellte auch sein Glas ab. "Danke... nein..."

"Warum nicht?" gurrte Hephaistion ihm da zu, nur um ihn dann schmollend anzusehen. "Willst du mich nicht küssen?" Ihm wurde sein Mitbewohner gezeigt.

"Nicht auf dem Präsentierteller!"

Der Arzt schob die Unterlippe vor. "Gemeinheit."

Bevor Alexander darauf etwas erwidern konnte, schnaubte Bagoas verärgert. "Nix Tierteller, seien Freund! Poppipoppi auf Klo in Essenhaus in Zeitung Tierteller!"

Nickend stimmte Hephaistion zu. "Da hörst du es! Das ist Haarspalterei!" Doch Alexander hörte ihm nur halb zu und sah den Perser mit gerunzelter Stirn an.

"Bitte was?"

Unschuldig blinzelnd sah der Schwarzhaarige ihn an. "Nix Tierteller?"

"Was steht in der Zeitung über uns?"

Verdutzt sahen ihn die beiden Jüngeren an. "Nix haben sehen?"

"Ich lese keine Schundblätter! Papparazi sind die größte Plage der Menschheit!", erklärte er sich erzürnt.

Bagoas rümpfte etwas die Nase, las er solche ‚Schundblätter’ doch gerne. "Schauen selber!" Da kramte der Student ein Magazin unter dem Couchtisch hervor und reichte es Alexander. "Da Poppipoppi drin!" Der nahm es an und begann zu blättern. Auf der richtigen Seite pfiff er sogar begeistert.

"Ich habe keine Ahnung, wie die in das Restaurant gekommen sind. Dafür werde ich gleich morgen meine Anwälte einschalten und das Restaurant, als auch den Fotografen zu verklagen! Aber..." Er grinste Hephaistion breit an. "Sie haben dich sehr gut getroffen!"

"Und dabei habe ich meine Hose an!" erwiderte der Arzt grinsend und musterte die Bilder ebenfalls noch einmal.

"Du hättest mir von dem Bericht aber auch ruhig was sagen können!"

Entschuldigend suchte der Braunhaarige seinen Blick. "Ich konnte ja nicht ahnen, dass du nichts davon wusstest." Doch schon wurde er wieder geküsst.

"Schon gut, mach dir keinen Kopf!"

"Sagen auch Kopfgeld!" warf da wieder Bagoas ein und lehnte sich an Alexanders Rücken, um über dessen Schulter auf das Magazin zu tippen. Jetzt wurde er wieder angesehen und diesmal entsetzt.

"Was??"

"Sehen! Sehen!" hielt Bagoas ihn weiter an.

Wieder las Alexander und seufzte frustriert. "Tut mir leid!" Sanft küsste Hephaistion ihm die Wange.

"Keine Panik, ist halb so wild!"

"Dein Leben wird nie wieder so sein, wie es war!", erklärte er ihm niedergeschmettert.

"Nicht wild!" stimmte jetzt Bagoas seinem Freund zu. "Leben Langeweile!"

"Was hat das denn mit dir zu tun?", wurde er ein wenig genervt gefragt. Bagoas lehnte sich nur noch dichter an ihn und verzog schmollend den Mund.

"Wissen besser!"

Abschüttelnd bewegte der Älteste unter ihnen die Schulter um ihn los zu werden. "Hast du nicht noch irgendwas vor?" Da klatschte Hephaistion plötzlich in die Hände.

"Natürlich! Kochen!"

"Hm?" Wieder ganz abgelenkt und auf ihn konzentriert sah Alexander ihn an. "Kochen?"

"Ja, das habe ich noch vor! Ich wollte schön für uns kochen!" Lächelnd rutschte Hephaistion von seinem Schoß und schritt Richtung Küche. "Macht es euch so lange gemütlich!"

"Kann ich dir nicht helfen?", fragte der Blonde ihn noch, der mit dem Perser nicht allein sein wollte. "Bleib schön wo du bist!" rief der Arzt ihm zu, bevor er aus ihrem Blickfeld verschwand. Seufzend rutschte Alexander ans äußerste Ende des Sofas um dort abzuwarten. Doch zu seinem Leidwesen rutschte Bagoas mit. Der sofort mit einem Seitenblick bedacht wurde. "Was wird das?"

Unschuldig blinzelte der Jüngere ihn an. "Was denn machen?"

"Musst du mir so auf die Pelle rücken?"

Grinsend rutschte der Braunäugige jetzt ganz an seine Seite. "Müssen sogar sehr!"

"Warum?"

Bagoas ließ einen Finger über Alexanders Brust kreisen. "Seien so nett…" Demonstrativ wurde sein Finger weggenommen.

"Nett?"

Doch der Finger wanderte nur tiefer. "Seien sehr nett!"

Da sprang Alexander auf und wich vor ihm zurück. "Nein!" Sein Blick suchte den Weg, den Hephaistion zuvor genommen hatte und dann lief er fast schon in die Küche. Dort rieb sein Liebster gerade Parmesan, bevor er ihn bemerkte und überrascht ansah.

"Alexander?"

"Hy...", lächelte er etwas verstört und lehnte sich an eine Wand. "Ich ähm... hab dich vermisst!"

"Das ist süß…" erklärte Hephaistion und legte den Käse beiseite, "…aber auch ein kleines bisschen unheimlich! Ich bin grade mal fünf Minuten weg!"

Da sahen graue Augen verlegen auf den Boden. "Ich ähm... draußen..."

"Draußen…?" erwartend sahen ihn blaue Augen an, "…schneit es? Geht die Welt unter?" Sie erblickten einen errötenden Studioboss.

"Dein Mitbewohner..."

"Bagoas?" Ungeduldig begann Hephaistion mit dem Fuß zu tippen. "Komm zum Punkt, Alexander!" Doch diesem war es ungemein peinlich zu sagen, was er wollte, da er keine Freundschaft zerstören wollte.

"Er ist mir... an die Wäsche gegangen...", nuschelte er dennoch ehrlich. Unbewegt sah ihn der Blauäugige ihn an.

"Und?"

Jetzt war Alexander entsetzt. "Du findest das gut? Er baggert mich an, will dich hintergehen und du... es ist dir egal?? Habt ihr etwa doch so einen Deal, dass er deine Lover testet?"

"Nun, Deal würde ich es nicht nennen." Hephaistion trat an ihn heran. "Er geht nur sicher, dass ich mich nicht auf den Falschen einlasse… auch wenn er jetzt sicher schmollt, weil er nicht gerne abblitzt…"

"Soll er sich doch schwarz ärgern!", schnaubte der Ältere äußerst verärgert. "Wenn ich was will, meine ich es immer ernst!!!"

Mit einem lieben Blick reckte Hephaistion sich, um Alexander die Nase zu küssen. "Aber du bist der Erste, der es ernst mit mir meint!"

"Dann soll er gefälligst seine Finger bei sich lassen!!! Das hatte ich ihm schon gesagt, als er mir auf die Pelle rückte! Aber nein, er muss ja weiter baggern!!! Nächstes Mal breche ich ihm sein feines Näschen!", grollte es, schon versöhnlicher gestimmt. Da wurde ihm gegen seine Nase geschnippt.

"Dann beiße ich dir deine aber ab!"

"Aber..." Alexander wusste nicht mehr, was er sagen sollte, er hatte doch nur versucht, richtig zu handeln. Da wurde er sanft geküsst.

"Mach dir einfach keinen Kopf, um Bagoas!"

"Kann ich hier bleiben und dir helfen?", fragte er dennoch leise.

"Du kannst gerne den Parmesan weiter raspeln!"

Jetzt nickte Alexander begeistert und küsste nun ihn. "Sehr gern, mein Schatz!" Der Spitzname brachte Hephaistion zum strahlen, bevor er sich abwandte, um Wasser aufzusetzen. Derweil stellte sich der Blonde vor den Käse, krempelte sich die Arme hoch und grinste frech. "Auf in die Schlacht!" Höchst amüsiert rollte Hephaistion die Augen.

"Wenn du einen Finger verlierst… ich habe Nadel und Faden da!"

"Gut zu wissen, ich hab nämlich noch nie selbst gekocht!", gestand der Ältere grinsend.

"Das sieht man dir auch an!" lachte der Jüngere und wandte sich seiner Soße zu.

"Warum auch, wenn man Leuten damit arbeit geben kann...", verteidigte er sich schnell.

"Was immer noch besser ist, als dich deine schöne Küche abfackeln zu lassen!" stimmte der Jüngere ihm grinsend zu und gab Hack in seinen Topf.

"Hmm... das riecht gut!" Alexander sah zu ihm rüber und naschte ein Stücken Käse. Sofort, und ohne dass er angesehen wurde, wurde ihm auf die Finger geschlagen.

"Nicht naschen!"

"Oi... Woher weißt du..." Er zog einen Flunsch und rieb weiter.

"Ich bin Arzt, ich weiß alles!"

Weil der Käse fertig gerubbelt war, trat Alexander hinter ihn und küsste ihn hinter das Ohr. "Das ist aber gemein!"

"Das gehört zur Berufbeschreibung, deshalb dürfen wir ja auch Spritzen benutzen!" Grinsend drehte Hephaistion ihm den Kopf zu und bekam die Zunge heraus gestreckt.

"Trotzdem!"

"Jetzt sei brav und reich mir die Spagetti!" Lachend tat Alexander, was er wollte und begann endlich in der Wohnung anzukommen.

"Hier, willst du probieren?" Erwartungsvoll hielt Hephaistion ihm einen Löffel mit Soße hin.

"Gern!", erwiderte der Ältere und pustete vorsichtig, bevor er den Löffel verführerisch ableckte.

"Und?" Hoffnungsvoll funkelten ihn blaue Augen an. Doch da begann Alexander mit vollem Mund noch mehr zu Pusten. "Alles ok? Hast du dich verbrand?" Sofort drehte sich der junge Arzt ganz zu ihm und griff nach seinem Kopf. In diese Position küsste der Blonde ihn leidenschaftlich und zog ihn noch weiter zu sich.

"Köstlich!" Mahnend wurde ihm gegen den Arm geschlagen, auch wenn Hephaistion den Kuss sichtlich genoss.

"So was spielt man nicht!"

Kichernd bekam er noch einen Kuss, bevor sich der Blonde wieder löste. "Es war wirklich ein bisschen heiß, aber köstlich!"

"Frechdachs!" grinste Hephaistion und tippte ihm spürbar gegen die Brust. "Und jetzt lass mich kochen!"

"Kann ich dir denn noch helfen?", fragte er nach. „Wenn du willst, kannst du schon mal den Tisch decken!“ Hephaistion deutete auf einen schlichten, unlackierten Holztisch. Alexander nickte und sah ihn wieder fragend an.

"Wo finde ich Besteck und Teller?"

Ihm wurde Schrank und Schublade gedeutet. "Dort findest du alles, was du brauchst!"

"Danke!" Und Alexander tat, worum er gebeten wurde, wobei er sich äußerste Mühe gab. Bis ihn ein Räuspern unterbrach.

"Alexander?"

"Ja?" Unschuldig sah er auf.

"Dir ist schon klar, dass Bagoas mit uns am Tisch isst, oder?"

"Oh, ähm... ok..." So legte er das Gedeck, welches er gerade auf ein Tablett legte auf den Tisch. Dafür wurde ihm dann auch die Wange geküsst.

"Danke, ich verspreche auch, dass er dich nicht fressen wird!"

"Ich versteck mich hinter dir!", bestand er lachend und war mit dem Tisch fertig.

"Muss ich dich dann über meine Schulter hinweg füttern?" fragte der Jüngere kichernd und rührte seine Soße um.

"Eine nette Vorstellung!", grinste Alexander und kam wieder zu ihm um sich anzukuschen.

"Aber dabei bekleckere ich mich doch viel zu sehr!" stellte der Jüngere fest und grinste Alexander unschuldig an. "Das geht also nicht!"

"Ich könnte dich wieder sauber machen!", konterte Alexander und tippte mit dem Finger in die Soße. Hephaistion begann zu schielen, als der Blonde ihm die Sauce auf die Nase strich und dann den Finger in seinen Mund schob. "Oder würde dir das nicht gefallen?" Zum Schluss nahm er die Nase zwischen seine Lippen und leckte sie sauber.

Der junge Arzt begann zu grinsen. "Ist das der Moment, in dem ich erwähne, dass wir Schokosoße für heute Abend haben?" Er sah leuchtende Augen und ein heftiges Nicken.

"Du bist großartig!"

"Dann musst du aber auch für den Rest des Abends ein ganz braver Junge sein!" wollte Hephaistion ihm ein Versprechen abringen und strich deshalb verführerisch über Alexanders Brust. Das Bagoas und er nicht artig sein mussten, verschwieg er.

"Versprochen!", willigte der Ältere auch gleich ein und küsste ihn und hielt seinen Finger auf sich fest. "Versprochen!"

"Dann sei lieb und hole Bagoas, Essen ist nämlich fertig!"

Er nickte unwillig und ließ ihn los. "Wie du möchtest..."

"Das ist sehr lieb von dir!" flötete Hephaistion ihm zu, bevor er die Nudeln abgoss.

So ging der Blonde wieder ins Wohnzimmer, nicht sicher, was ihn erwarten würde. Was er vorfand, war Bagoas, der im Schneidersitz auf dem Sofa saß und ganz offensichtlich schmollte. "Hey!", sprach er ihn also an und blieb bewusst im Türrahmen zum Zimmer stehen. Die Unterlippe vorschiebend sah der Braunäugige ihn an. und Alexander redete unbeeindruckt weiter. "Das Essen ist fertig!" Da begann Bagoas sofort zu strahlen und er hüpfte von der Couch.

"Haben dauert lang genug!" Doch bevor er das Zimmer verlassen konnte, wurde er aufgehalten. Alexander räusperte sich und versperrte ihm nämlich die Türe.

"Wir müssen reden!" Unschuldig blinzelte der Jüngere ihn aus großen Augen an.

"Seien süß, aber nicht Schnatti oder Poppi ohne voll Magen!"

"Wenn du dich an deine eigenen Ratschläge halten würdest, könnte ich dir glatt zustimmen!", raunte es ironisch zurück.

Bagoas kicherte und schlug ihm belustigt auf dem Arm. "Seien Witzbold!" So wurde er sanft festgehalten, auch wenn sich ernste graue Augen in die seinen bohrten.

"Ich meine es ernst, in jeder Hinsicht! Hephaistion ist mir sehr wichtig! Ich will und werde ihn nicht betrügen! Du brauchst mich nicht testen!"

"Ohhh!" begann der Jüngere da zu schwärmen und ergriff Alexanders Kopf, um ihm einen dicken Schmatzer auf die Lippen zu setzen.

"Iee!!!", beschwerte der sich und zog sich sofort zurück. "Hast du mir nicht zugehört??"

Bagoas lachte nur darüber. "Doch, doch!"

"Und warum..." Alexander wischte sich demonstrativ die Lippen sauber. "...küsst du mich??"

"Dummchen! Weil freu!" kicherte der Jüngere weiter und verschwand dann in der Küche. Verdattert folgte Alexander ihm.

In der Küche hing Bagoas bereits an Hephaistion, der Nudeln und Soße auf den Tisch stellte. Deshalb räusperte er sich demonstrativ, weil ihm das gar nicht gefiel. Die beiden Mitbewohner sahen ihn lächelnd an. "Komm, setz dich Alexander!" Verstimmt tat er das auch. Lachend schüttelte der Arzt seinen Mitbewohner ab und setzte sich neben seinem Liebsten. "Guten Appetit!"

"Guten Appetit!", wünschte auch Alexander und gab ihm einen Kuss.

"Ohhh!" erklang es da wieder begeistert von Bagoas.

Der Blonde seufzte und füllte seinen Teller auf. "Kann man das Ding nicht abstellen? Du hast ja jetzt mich, Schatz!"

Grinsend schüttelte Hephaistion den Kopf und griff nach dem Parmesan. "Sei nicht so, Alexander!"

"Ja ist doch wahr!", maulte er, von dem Perser völlig angenervt. Der streckte ihm die Zunge raus.

"Seien doch froh, machen sicher Schatzi!", grinste er danach und flirtete Hephaistion an. Der zwinkerte ihm zu.

"Du bewachst meine Ehre, was?"

"Altflittchen immer genau Auge auf Neuflittchen!", grinste er weiter und lachte, als Alexander die Gesichtszüge entglitten.

"WAS???"

Hephaistion begann zu lachen und landete mit dem Gesicht beinahe in seinem Essen. "Was redest du für einen Schwachsinn, Bagoas???" Alexander war fast schon außer sich. Der Schwarzhaarige lächelte unschuldig und deutete auf sich.

"Seien Flittchen schon lang, seien Pflicht zu helfen Neuflittchen!"

"Das ist mir klar, dass du eins bist. Aber Hephaistion doch nicht!", verteidigte der Blonde seinen Freund sofort. Der Arzt konnte sich nicht einmischen, da er dabei war seinem Lachkrampf zu erliegen. Bagoas wusste sich aber schon selbst zu helfen.

"Dohoch! Seien Flittchen! Haben macht Poppipoppi bei erste Treffen UND zweite Treffen auf Klo! Hätten können auch gehen in Darkroom!" Jetzt musste auch Alexander herzlich und laut lachen. Sein Liebster hingegen schien sich wieder zu beruhigen.

"Du… du bist aber auch das größere Flittchen!"

"Deshalb ich dich unterweisen!", lachte der Perser und erfreute sich daran, dass der Blonde aufzutauen schien.

"Ich bin nicht sicher, dass ich das alles lernen will!"

"Wenn haben Streit mit Xander, werden lernen wollen!", erklärte Bagoas und sah, wie sich der Blonde wieder beruhigte.

"Dürfte ich bitte erfahren, woher Bagoas so einen genauen Einblick unserer letzten Tage hat?!"

Ganz unschuldig, als würde er nicht verstehen, wie Alexander so etwas fragen könnte, sah Hephaistion ihn an. "Weil ich ihm davon erzählt habe?"

"Aber... aber... aber...", maulte der und begann zu verstehen. Wenn er Hephaistion haben wollte, musste er auch Bagoas nehmen. "...ich dachte das sei etwas ganz für uns allein..."

Eine feine braune Augenbraue hob sich. "Willst du mir weiß machen, du hast niemandem davon erzählt?"

"Doch, genau das! Ich habe Kleitos zwar gesagt, er soll die Finger von dir lassen, weil ich es ernst meine... Aber mehr nicht!", erklärte er ehrlich. Völlig verdutzt starrte Hephaistion ihn da an.

"Das kann nicht gesund sein!"

Während Bagoas noch mehr lachte, starrte Alexander unverständlich zurück. "Mir ist mein Privatleben sehr wichtig!!!"

"Aber man muss doch mit jemandem darüber reden können! Ich kann dir versichern, dass Bagoas alles weiß!"

Der nickte aufgeregt und sah Alexander dann beruhigend an. "Aber nix Sorge, klangen alles sehr gut!" Da wurde er zum ersten Mal mit einem freundlichen und warmen Blick von Alexander angesehen.

"Meinst du wirklich?"

"Alles klangen sehr, sehr gut! Auch Größe von Körperteile speziell!"

Verdutzt veränderte sich Alexanders Blick und er sah sich selbst in den Schritt. Dann zog er Hephaistion auf seinen Schoß. "So genau hättest du es ja nicht angehen müssen!!! Bleibt nämlich alles für dich allein!"

Hephaistion lachte auf und legte die Arme und den Hals des Blonden. "Ich darf doch wohl mit meinem Fang angeben dürfen, oder?"

"Ich glaube, auf dieses Lob brauche ich doch noch Prossecco!", grinste der Ältere und sah zu Bagoas. "Du hilfst mir bestimmt dabei?!"

Begeistert klatschte der in die Hände. „Machen sofort!!“ Als er aufsprang und die Flasche mit den Gläsern aus dem Wohnzimmer holte, kuschelte sich Alexander an den Arzt. "Oh Mannn..."

"Ich glaube, du bist jetzt offiziell in unsere kleine Patchworkfamilie adoptiert!"

"Und ich werde mich noch an Bagoas gewöhnen müssen...", erklärte er. "Auch wenn ich das Gefühl hab, dass er ein netter Junge ist..."

"Er ist ein Engel!" stimmte Hephaistion zu und schmiegte sich an. "Wer weiß, wo ich ohne ihn wäre…" Er wurde auf den Haarschopf geküsst und gestreichelt.

"Dann will ich mein Bestes geben, damit wir uns verstehen!"

Da stürmte Bagoas wieder die Küche. "Prosecco!!!"

"Trinkst du auch noch ein Glas mit uns, mein Schatz?"

"Immer doch!"

So schenkte Bagoas ihnen drei hoch volle Gläser ein und grinste breit. "Prösterchen!"

Lachend hob auch Hephaistion sein Glas. "Prost!"

Auch Alexander hob sein Glas freundlich lächelnd. "Auf euch Beide!" Damit stießen sie an, bevor sie zu trinken begannen.

So wurde der Abend auch noch äußerst amüsant und gemütlich auch wenn es zu Beginn nicht den Anschein hatte. Dabei leerten Alexander und Bagoas zwei Flaschen des Prickelwassers für sich allein und der Blonde war eindeutig betrunken.

So hatte Hephaistion die Hände voll mit ihm. "Alexander! Bleib lieber sitzen!" Der grinste ihn breit an und gab ihm einen Kuss.

"Es geht schon!"

Kichernd kuschelte sich Bagoas an Hephaistion andere Seite. "Können nix ab Prickelwasser!" Der Blonde streckte ihm die Zunge raus.

"Whiskey vertrage ich eher... stimmt!"

"Echte Manner trink Prosecco!" lachte Bagoas und Hephaistion stimmte ihm grinsend zu, während er Alexander im Arm hielt.

"Nächstes Mal trinken wir meinen Glücklichmacher!", erwiderte er ruhig und lehnte sich weiter an.

"Nächstes Mal trinken wir vor allem nicht so viel!" widersprach der Arzt da sanft. Er bekam einen sanften Kuss.

"Ich sollte jetzt vielleicht nach Hause..."

Da wurde der Blonde demonstrativ fest gehalten. "Du könntest auch bleiben…" Der bekam daraufhin einen ganz sanften Blick und schluckte.

"Du willst dir morgen wirklich einen Kater anhören?"

Geschickte Finger begannen Alexanders Skalp zu massieren. "Ich bin Arzt, ich kann den ganz schnell weg zaubern!"

"Hmm...", brummte er und genoss grinsend.

"Aber, wenn du müde bist…" Hephaistion begann zu grinsen.

"Mh?", fragte der Blonde nach und sah ihn wieder an.

"Wir könnten uns in mein Zimmer zurückziehen…"

Sofort klebten seine Lippen an Hephaistions Hals unter seinem Ohr. "Guuute Ideee...."

"Ohhh!" zwitscherte Bagoas dazwischen. "Dürfen gucken zu?"

"Nein!", maulte es von dem Betrunkenen. "Das ist privat!"

"Seien Verderberspiel!"

"Jap!", grinste Alexander und küsste seinen Liebsten demonstrativ. "Das ist uns!"

Schmollend sah der Schwarzhaarige zu seinem Mitbewohner, der ihm zugrinste. "Keine Sorge, du bekommst einen Bericht!"

"Untersteh dich!", lachte Alexander und stand auf. Als er etwas schwankte, ergriff Hephaistion seine Hände.

"Na komm, ich zeig dir mein Zimmer!"

"Gern!", grinste er breit und zog ihn an sich. "Ich folge dir!"

"Stolpere nur nicht über deine eigenen Füße!" lachte der Jüngere und zog ihn aus dem Wohnbereich, nicht ohne einen Abschied von Bagoas zu erhalten.

"Seien ruhig laut! Hören zu gerne!"

"Er ist nett, aber aufdringlich!", stellte Alexander fest, als er vor einer weißen Tür stand.

"Er ist halt Bagoas!" kicherte Hephaistion und öffnete die Tür. "Willkommen in meinem Reich!"

Das Zimmer war nicht sonderlich groß, aber gemütlich eingerichtet. An der gegenüberliegenden Wand stand zentriert ein Bett, in dem die beiden Männer bequem Platz hatten. Eingerahmt wurde das Bett von zwei kleinen Kleiderschränken an die, an der rechten Wand, auch noch Kleiderhacken angrenzten. Neben den Hacken war ein deckenhohes Bücherregal, das prallgefüllt mit medizinischen Schriften war. Vor dem Bücherregal und somit auch vor dem Bett lag ein dunkelblauer flauschiger Teppich.

Gegenüber dem Bücherregal, an der linken Wand, stand ein Schreibtisch, der neben einem Computer, mit Büchern überhäuft war. Zwischen Schreibtisch und Kleiderschrank waren einige Regale angebracht, auf denen einzelne Bücher, Fotos und ein Topf mit wilden Malven standen.

"Gefällt es dir?"

Benebelt sah sich Alexander um und überlegte. "Das sieht aus wie eine Bibliothek..." Hephaistion strahlte ihn an.

"Danke!"

Sie gingen zum Bett, wo sich Alexander sofort setzte und auf den Rücken fallen ließ. "Hm... hart!"

"Die Matratze ist gut für den Rücken!" erklärte der Arzt und krabbelte zu ihm auf das Bett. "Und sie ist sehr widerstandsfähig!"

"Meine auch..." Die Lippen des Blonden spitzten sich und er wollte von ihm geküsst werden. Er bekam seinen Kuss, wenn auch nur einen flüchtigen.

"Nun? Wie gefällt es dir hier?"

"So neu...", erklärte er lallend.

"Gut neu, oder schlecht neu?" mit fragendem, aber sanftem Blick rollte der Arzt sich leicht auf ihn.

"Gut!" Hephaistion bekam einen zarten Kuss. "Aber es ist so viel... So wie in einer echten Familie..."

"Wir sind wohl auch etwas wie eine Familie." Lächelnd wurde durch das blonde Haar gestrichen. "Wir hatten ja sonst immer nur uns."

"Ich hatte nie eine richtige Familie... es ist so neu...", lallte der Ältere weiter.

"Wenn du willst, könnten wir deine Familie werden…" flüsterte Hephaistion ihm beinahe schon zu.

"Es ist schön!", nuschelte Alexander zurück und schlief vom Fleck weg ein. Seufzend wurde er betrachtet und dann richtig ins Bett gelegt.

"Schlaf du nur deinen Rausch aus."

Am nächsten Morgen war Alexander überrascht. Er fühlte die erwarteten Kopfschmerzen, doch weil das Zimmer völlig abgedunkelt war, bekam er nicht noch zusätzliche Schmerzen vom Licht. So seufzte er zufrieden und kuschelte sich fester an den warmen Körper neben sich. Der gab ein zufriedenes Grunzen von sich und umarmte den Blonden ganz automatisch. "Bist du wach?", hauchte es an Hephaistions Ohr.

„…mhh…nein…“ wurde es leise gemurmelt. Verspielt wurde sein Ohr weiter verwöhnt.

"Sicher?"

„Mhh… Wenn du da weiter machst, wache ich vielleicht auf…“ Und so saugte Alexander fester an der zarten Haut, nur um einen sehr dunklen Fleck zu hinterlassen. „Uhh…“ stöhnte der Arzt es da genüsslich und rollte sich gegen den Blonden, sodass sie Angesicht zu Angesicht waren und sich ihre Lippen trafen. „Hmm…“ Sie lösten sich und Hephaistion kicherte. „Ich mag dich küssen, trotz Morgenatem. Ein sehr gutes Zeichen!“

"Das denke ich auch!", erwiderte der Ältere und änderte ihre Positionen so, dass er auf dem Langhaarigen lag. "Du schmeckst immer gut!" Nun eindeutig wacher strich der Arzt ihm durch die blonden Haare.

„Wie geht es deinem Kopf?“

"Schrecklich!", gestand Alexander leidend. "Aber seltsamer Weise nicht so schlimm, wie ich erwartet hätte! Dabei vertrage ich kein Sprudelwasser..."

„Mein armer Alexander! Soll ich es heil küssen?“

"Ja!", grinste der Blonde breit und spitzte seine Lippen. Doch statt auf dem Mund, wurde er auf die Stirn geküsst. "Tiefer...", gurrte er deshalb.

„Wieso denn, ich dachte dir tut der Kopf weh?“ wurde es leise gekichert. Alexander deutete dennoch auf seine Lippen.

"Die gehören auch zu meinem Kopf!"

„Wirklich? Na dann!“ Hephaistion presste ihre Lippen aufeinander und schien nicht mehr von ihnen lassen zu wollen. Was nur dafür sorgte, dass ihre Lippen geteilt wurden und Hände seinen Körper erkundeten. Hephaistion nutze dass, um sie so zu drehen, dass er auf dem Blonden lag. Da wurde bereits langsam sein Schlafanzug entfernt.

"Zu viel Stoff!" Der Dunkelhaarige begann sich grinsend auf ihm zu bewegen.

„Dann musst du ihn schnell entfernen!“ Er fühlte dabei, wie seinen Partner das sehr erregte und dieser leise keuchte.

"Genau!" Und schon schob Alexander seine Hände in die Hose. Genüsslich seufzend drückte Hephaistion sich den begehrten Händen entgegen.

"Was glaubt der werte Doktor, könnte mir ein wenig körperliches Vergnügen im Kopf gut tun?", raunte Alexander und strich den Hintern in seinen Händen hinunter um den Hoden so zu kraulen.

„Es ist sogar seeehr gesund!!“ stöhnte der Dunkelhaarige ihm, lauter werdend, entgegen. So wurde er mit Schwung wieder auf den Rücken gedreht und dunkel angegrinst.

"Dann sollte mir mein Arzt auch erlauben, ihn weiter zu entkleiden!" Ohne aber auf die entsprechende Einladung zu warten, wurde Hephaistions Hose bereits entsorgt. Kichernd ließ der auch alles mit sich machen.

„Sie sollten sich jetzt ganz ihrer Therapie hingeben, Mr. Megas!“ Nur all zu willig riss sich Alexander also seine Kleider vom Körper und tastete blind nach dem nicht vorhandenen Nachttisch.

"Hmmm?"

„Unterm Bett!“ wurde es ihm ins Ohr gegurrt. Die Hand fiel und tastete zu der angegebenen Stelle, nur um die Kondome zu finden und schon kurz danach hatten sie eine Menge, lautstarken Spaß.
 

Als sie dann später, eng umschlungen, Hephaistions Zimmer verließen, drangen bereits feine Gerüche aus der Küche. Alexander schnupperte und lachte. "Ist es schon Mittagszeit?" Sein Liebster kicherte und küsste dem Blonden die Wange.

„Nein, Bagoas steht auf typisch amerikanisches Frühstück! Das darf er aber nur am Wochenende und zu besonderen Gelegenheiten machen, sonst werden wir noch fett!“ Jetzt lachte dieser und nickte.

"Ahh... also das volle Programm Kohlenhydrate und Fett... ich hab gehört, dass soll lecker sein!"

„Mindestens so lecker wie Hotdogs!“ versprach der Jüngere ihm mit einem breiten Grinsen. Da betraten sie bereits die Küche und erblickten einen fröhlich vor sich hin pfeifenden Bagoas, der wirkte, als hätte er gerade Sex gehabt.

„Guten Morgen!“ flötete Hephaistion und schmiegte sich glücklich an Alexander, der auch gut gelaunt grüßte.

"Morgen gut!", bestätigte auch Bagoas und wendete den Bacon in der Pfanne. "Seien jetzt gut wirklich! Dachten schon seien doch kein Flittchen... Aber nun gut alles!"

Hephaistion lachte auf und zwinkerte seinem Mitbewohner keck zu. „Waren wir laut genug?“

"Waren sehr gut! Wissen alles!", grinste er zurück und zwinkerte zu Alexander. "Möchten auch gern mal Größe genießen!"

Beinahe schon Besitzergreifend hielt Hephaistion seine Hand vor Alexanders Schritt. „Dafür musst du mir aber auch, eine ganze Menge bieten!“ Der wusste noch nicht so ganz, was er davon halten sollte, auch wenn er es komisch fand.

"Zahlen alles was wollen!", versprach hingegen Bagoas.

„Dann wirst du aber einen Kredit aufnehmen müssen!“

"Müssen nur sagen wie teuer!", grinste er weiter, bevor sich der Blonde räusperte.

"Hab ich da auch ein Wörtchen mitzureden?"

Lieblich lächelnd drehte Hephaistion sich zu ihm. „Nein!“ Und er zog eine verspielte Schnute

"Männo..."

Amüsiert wurde die Schnute geküsst. „Na komm, setzen wir uns und lassen uns bekochen!“

"Klingt gut!", grinste er und zog Hephaistion zum Tisch. Da wurde der Bacon zu den Spiegeleiern auf den Tellern getan und auch Bagoas setzte sich grinsend.

"Essen seien Zahlungan!"

„Dann hoffe ich, dass es auch so gut ist, wie es riecht!“ erklärte Hephaistion mit einem Augenzwinkern.

"Probieren! Probieren!", forderte Bagoas nun und setzte sich zu ihnen.

„Dann guten Appetit!“ wünschte Hephaistion ihnen dann und zerschnitt sich ein Stück Bacon.

Als Alexander zuerst das Ei auf die Gabel stach, lachte der Perser. "Weißei immer gut für poppipoppi!" Sein Mitbewohner nickte zustimmend.

„Das ist wissenschaftlich bewiesen worden!“

So haute der Blonde richtig rein. "Ich werde artig aufessen!"

Die beiden anderen Männer grinsten sich daraufhin an. „So ist es gut!“

"Angelo auch rufen an...", erzählte Bagoas ganz nebenbei, als auch er zu essen begann.

Eine braune Augenbraue wurde skeptisch gehoben. „Ich dachte ihr habt Streit?“

"Ich seien auch nicht gegangen ran! Haben sprechen lassen auf BH!", kicherte er und lachte, als Alexander die Stirn runzelte, weil er nicht verstand.

„Und was hat er gesagt? Ist er auf den Knien gerutscht?“

Bagoas schüttelte den Kopf und presste die Lippen aufeinander. "Haben sich geladen ein. Zum Essen heute Abend, hier..."

Hephaistion legte sein besteck zur Seite und sah den Jüngeren erst an. „Du hast doch nicht vor, ihn rein zu lassen, oder?“

"Vermissen so...", gestand der und sah zwischen dem frisch verliebten Paar hin und her. "Können nicht verstehen?" Mitfühlend seufzend griff der Arzt nach seiner Hand.

„Bagoas… ihr seid nicht gut für einander. Andauernd habt ihr Streit und brecht euch gegenseitig das Herz!“

"Aber lieben doch!", verteidigte er sich und bekam feuchte Augen. Liebevoll wurde seine Hand gedrückt.

„Oh, Bagoas!“

Wärme suchend stand er auf und kam zu Hephaistion um sich auf seinen Schoß zu setzen und anzukuscheln. "Seien ihr beide da und stehen bei?"

Blaue Augen sahen zu dem blonden Firmenchef. „Was meinst du? Willst du kommen?“

Der strich Bagoas über die Wange und nickte. "Wir werden dir beistehen!"

Strahlend lehnte der Perser sich zu ihm und drückte ihm einen dicken Schmatzer auf die Lippen. „Xander seien so lieb!“

Verdutzt wurde das Lippenbekenntnis auch erwidert, bevor Hephaistion schuldbewusst angesehen wurde. "Tut mir leid!"

Perplex sahen ihn blaue Augen an. „Was tut dir leid?“

"Das ich..." Er deutete auf Bagoas.

„Und?“ Hephaistion sah davon so völlig unbewegt aus. Stirnrunzelnd wurde er angesehen.

"Es macht dir nichts aus?"

„Sollte es?“

"Ja!", beschwerte er sich sofort. "Immerhin ist es Fremdküssen!"

„Ja, aber mit Bagoas…“ erklärte Hephaistion ruhig.

"Ich versteh nicht!", gab Alexander ehrlich zu. "Zwischen euch, ja, da schon... aber wir sind uns doch fremd..." Sein Liebster begann zu kichern.

„Ich habe dir doch gesagt, du gehörst jetzt zur Familie, also reg dich ab und iss deine Eier!“

Da hielt Bagoas schon eine Gabel, belegt mit Ei vor Alexanders Mund. "Machen Ahh!!!" Nun wirklich kichernd vergrub Hephaistion sein Gesicht gegen Bagoas Rücken. Dennoch gehorchte der Blonde anstandslos und ließ sich füttern. „Brav, Xander!“ lobte der Schwarzhaarige vergnügt und griff hinter sich, um Hephaistion in die Seite zu pieken.

„Iiiihhhheeee!! Lass das!!“

Doch Alexander spornte ihn verspielt an. „Nicht verschwören, ihr gemeinen Kerle!“ Mit einem Schrei schob sich der Arzt Bagoas vom Schoß und sprang auf. Aber der jagte ihn quer durch die Küche und lachte dabei fröhlich.

"Seien kitzelig!"

„Lass das! Oder ich werfe deine Brüste in den Müllzerkleinerer!!“

Herausgefordert, blies Bagoas seine Wangen auf und pustete sie kräftig wieder aus, als er seine männliche Brust aufplusterte. "Nix Finger an Silikon!!"

„Dann sei ein braves kleines Prinzesschen und setzt dich wieder auf deinen Platz!“ drohte der Arzt spielerisch weiter.

"Hm!", erklang es spitz, bevor sich Bagoas demonstrativ auf Alexanders Schoß setzte. Hephaistion streckte ihm die Zunge raus, bevor er sich selbst wieder setzte. „Dann wärme ihn mir mal an.“

Der Blonde räusperte sich. "Ich komme mir vor wie ein Gegenstand um den sich zwei Kinder streiten, wenn ihr so über mich redet!"

Lieblich lächelnd sahen ihn die beiden Dunkelhaarigen ihn an. „Ohhh!“

"Also, entweder nehmt ihr mich wahr, oder ich schenke euch eine Pappfigur von mir und wir sehen uns nie wieder!" Da hatte er die Arme plötzlich mit zwei Männern voll, die ihn umarmten und das Gesicht küssten. Lachend versuchte er sie sich jetzt vom Leib zu halten. "Aus! Aus! Macht platz!" Davon nur noch mehr angespornt leckte Hephaistion ihm quer über das Gesicht. „Wuff!“ Im Gegensatz zu Bagoas wurde er auch an den Älteren Körper gezogen und obszön betatscht. "Gutes Hundchen!"

„Sicher, dass du mich nicht an die Leine nehmen musst?“ grollte der junge Arzt verführerisch zurück. "Bagoas?"

„Hm?“ begeistert saß dieser immer noch auf Alexanders Schoß.

"Geh mal bitte in dein Zimmer und bleib da!", erwiderte dieser ruhig und tonlos. Der Perser sah ihn beleidigt an.

„Aber müssen noch Frühstück fertig!“ Demonstrativ griff Bagoas nach einem Stück Bacon und steckte es sich in den Mund.

Der Älteste unter ihnen griff Hephaistion von hinten zwischen die Beine. "Kannst du ihn loswerden?" Stöhnend hielt der Braunhaarige sich an ihm fest, bevor er zu Bagoas sah.

„Geh ein laaanges Schaumbad nehmen! Bitte!“

"Setzen mich auf andere Stuhl!", bot Bagoas an und deutete auf die andere Tischseite, als Alexanders Finger den Arzt weiter kraulten. Hephaistion wimmerte leise, bevor er seinen Mitbewohnern giftig ansah.

„Wenn er deinetwegen aufhört, schneide ich dir ab, was dir am liebsten ist!!“ Panisch griff der Perser sich an seine sehr gepflegten langen Haare und sah ihn entsetzt an.

"Meinen unernst!"

„Ich habe eine scharfe Schere und mit der kann man mehr abschneiden, als nur Spliss!“ Da stand Bagoas maulig auf und streckte ihnen die Zunge heraus.

"Verderberspiel!"

„Kusch!“ spornte Hephaistion ihn an, der sich bereits auf Alexander zu winden begann. Der kicherte dunkel und zog seine Hand zurück.

"Wo waren wir stehen geblieben?"

„Spiel keine Spiele, Alexander!“ grollte der Arzt und griff ihm fest in die Haare. Lachend wurde er an den Älteren gezogen und geküsst, bevor er schließlich auf dem Küchentisch vernascht wurde.
 

Nachdem Hephaistion, hart kämpfend, Alexander vom Arbeiten angehalten hatte, hatten sie den Tag gemeinsam verbracht und sich erst wieder gegen Abend in der Wohnung des Arztes eingefunden. In dieser war Bagoas bereits völlig aufgekratzt am Herd und kochte nervös vor sich hin. Lange konnte Hephaistion das nicht mit ansehen. „Na komm, lass mich das machen. Geh du dich lieber aufbretzeln!“ Er wurde mit dankbaren und feuchten Augen angesehen.

"Dank! Glauben werden schmecken? Glauben werden Abend gut??"

„Es wird alles ganz wunderbar sein!“ versprach der Ältere ihm und drückte ihn einmal aufmunternd.

"Dann gehen machen schick!"

„Lauf schon!“ grinste der Ältere und scheuchte ihn aus der Küche. Als Bagoas fort war, stellte sich Alexander neben den Arzt und wollte ihm helfen, was er ihm über die Körpersprache verdeutlichte.

"Sag mal, was ist dieser Angelo für ein Typ?" Hephaistion deutete ihm an die Suppe für die Vorspeise umzurühren.

„Angelo ist… naja, so was wie ein schwuler Casanova!“

"Ich muss dir dazu aber etwas sagen...", wurde der Blonde jetzt ernst und tat, was er angeboten bekommen hatte. Er rührte die Suppe.

„Und das wäre?“ fragte der Jüngere und Schnitt das Schweinefilet in Stücke.

"Wenn sich dieser Typ schrecklich benehmen sollte, setze ich ihn vor die Türe! Ich kann so was nicht ausstehen!", erklärte er diesem.

„Tu dir keinen Zwang an!“ lachte der Arzt da begeistert.

"Ich nehme dich beim Wort!" Alexander küsste ihn und naschte an der Suppe. "Mhh, lecker!"

„Hey!“ Dem Blonden wurde gegen den Arm geschlagen. „Das ist für Später!“ Lachend wurde Hephaistion an diesen gezogen.

"Ich wollte nur probieren!"

„Und wer hat dir das erlaubt?“ fragte der Arzt nach und sah ihn keck grinsend an.

"Ich!", grinste der Ältere und stahl ihm einen Kuss.

„Unverschämter Kerl!“ lachte Hephaistion und versuchte ihm in die Unterlippe zu beißen. Verspielt wich der Blonde zurück, ließ ihn aber nicht los. Doch sie wurden bereits unterbrochen, denn Bagoas stand wieder in der Küche und präsentierte sich.

"Tadaa!"

Bagoas trug eine eng anliegende schwarze Jeans, die wohl nicht viel verborgen hätte, hätte er nicht ein blutrotes Minikleid darüber getragen. Seine Lippen waren mit einem genauso roten Gloss bestrichen und seine sonst so glatten Haare lagen ihm in schönen Wellen um die Schultern.

Alexander blinzelte ein paar Mal, bevor er anerkennend nickte. "Als Frau, würde ich dich mit nach Hause nehmen!" Strahlend wurde er dafür umarmt.

„Dank! Extra Mühe geben!“ Dennoch schob Alexander ihn bestimmt weg.

"Aber das war einmal, jetzt hab ich Hephaistion!" Da zog er diesen wieder grinsend an sich. Lächeln winkte der Jüngste ab.

„Noch nicht haben sehen in groß Schale!“ Ihm wurde flirtend zugezwinkert.

"Dann musst du wohl Phai fragen, ob er mich teilen kann...", schäkerte der Blonde mit. Der musterte seinen Liebsten nun von oben nach unten.

„Ich weiß nicht, ob fürs Teilen genug an dir dran ist…“

Demonstrativ zuckte Alexander daraufhin mit den Schultern. "Dann musst du dir jemand anderen suchen, Bagoas, tut mir leid!"

Spielerisch zog der Schwarzhaarige eine Schippe. „Nix nett!“

"Tja... ein anderes Mal vielleicht..."

„Anstatt zu flirten solltet ihr lieber den Tisch decken! Angelo taucht hier sicher bald auf!“ spornte Hephaistion sie da an und drehte sich selbst wieder dem Essen zu.

Sofort begann Bagoas zu zittern und klammerte sich an Alexander. "Helfen!"

So begannen sie zusammen aufzudecken, während Hephaistion seinem freund immer wieder mitfühlende Blicke zuwarf und genau in dem Augenblick, als sie fertig waren, klingelte es an die Türe.

Bagoas zuckte zusammen und sprang Alexander regelrecht in die Arme. Ruhig hielt der ihn und strich ihm über den Rücken. "Hephaistion und ich sind bei dir!"

Es klingelte wieder. „Sollten machen auf, oder?“ Kichernd bekam Bagoas einen Kuss auf die Wange, als der Blonde nickte.

"Ja, das solltest du!"

Mit einem gequälten Blick löste sich der Schwarzhaarige von ihm und trottete aus der Küche. Da hörte er es an der Wohnungstüre klopfen. "Bagos, bist du da?? Mach auf! Sofort!!"

Der Perser atmete tief durch und riss dann mit einem Ruck die Tür auf. „Seien spät!!“ Er bekam einen unterkühlten und kurzen Kuss, als Angelo die Wohnung betrat.

"Ich bin nie zu spät! Aber du hättest mich auch anrufen könne, wenn du dich früher entschuldigen wolltest!"

Alle Unruhe war verflogen, als Bagoas wütend die Augenbrauen hob. „Tschuldigen?? Ich??“

"Natürlich, wer sonst??", fragte der schwarzhaarige Italiener herablassend und betrat den großen Wohnbereich.

„Ha! Ich nix müssen tschuldigen! Ich nix müssen dich! Finden besser Lover an Straßenecke jeder!“

Verführerische dunkle Augen sahen ihn an, bevor Angelo den Kopf schüttelte. "Du kleines Flittchen brauchst mich!" In Bagoas schien, in diesem Moment, so einiges zu explodieren, dennoch zischte er eiskalt:

„Haben schon besser!“

Sein Partner lachte und sah ihn ungläubig an. "Träum weiter!"

Siegessicher streckte Bagoas die Brust vor. „Seien so und seien hier!“

Angelo lachte lauthals los. "Ich sag ja, du träumst!"

Aufmüpfig lächelnd stolzierte Bagoas in die Küche direkt auf Alexander zu. „Müssen leihen aus“ flüsterte er nur noch schnell Hephaistion zu.

Bevor der oder auch Alexander reagieren konnten, wurde der Blonde in das Wohnzimmer gezogen, indem der Italiener noch immer ungläubig stand. „Da! Seien besser Lover!“ Bevor der Ältere dazu was sagen konnte zog Bagoas ihn an sich und küsste ihn hart.

Angelo klappte der Mund auf und Alexander war viel zu perplex um zu reagieren. Was Bagoas nicht davon abhielt, sein Spiel bis zum bitteren Ende durch zuziehen. Schließlich löste er sich keuchend von Alexander und auch der schnappte nach Luft. Keck grinsend sah Bagoas da wieder zu Angelo. „Da du sehen! Besser als du!“

Der verzog nun äußerst verärgert sein Gesicht, bevor er den Perser an sich zog und mit sanfter Gewalt festhielt. "Was fällt dir ein?" Dafür fing sich der Italiener eine schallende Ohrfeige.

„Fallen was wollen!“

Dessen gierige Lippen pressten sich nun auf Bagoas und er ignorierte den Schmerz des Schlages. "Ich bin, was du willst! Denn du bist, was ich will!" Dafür musste seine andere Wange dran glauben.

„Seien immer gemein zu mich!“

„Aber du sagst mir doch immer, dass du drauf stehst!“, erklärte Angelo und ließ ihn nicht los. Hatte er Bagoas doch ebenso stark vermisst wie dieser ihn.

„Nix, wenn ganz gemein nur!“ protestierte der Perser da und zog eine beleidigte Schnute, welche nun zärtlich geküsst wurde.

"Vielleicht finden wir ja einen guten Mittelweg..."

„Sagen immer nett Sache, aber dann wieder böse, böse! Und arm Bagoas müssen weinen!“

„Tut mir leid, meine Süße!“, säuselte Angelo und küsste ihn wieder. "Lass es uns noch einmal versuchen und diesmal besser machen!"

Bewegt und gerührt wollte Bagoas aber dennoch nicht so schnell klein bei geben und zeigte sich so zierend. „Ich nicht wissen, ob sollten zurück nehmen…“ Da löste sich eine Hand von seinem Rücken und Angelo zog ein kleines Kästchen aus seiner Hose, die er dem Jüngeren reichte.

"Das habe ich dir mitgebracht!"

Dunkle Augen begannen zu funkeln. „Schenk für mich?“

"Ja, ich hab sie gesehen und wusste, du bist der Einzige, der sie tragen kann!", säuselte Angelo weiter und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Pack aus und sag mir, ob sie dir gefallen!"

So begeistert, wie ein Kind zu Weihnachten, öffnete Bagoas das Kästchen und strahlte mit den, sich darin befindenden, Ohrringen um die Wette. „Oh! Schön!“

"Also möchtest du sie behalten?", fragte sein Freund lächelnd. „Ja! Seien Zahlungan, aber nix nehmen zurück gleich!“ grinste Bagoas ihn daraufhin frech an. Angelo packte ihn leidenschaftlich im Nacken und küsste ihn genau so umwerfend um weiter zu zahlen. Vor Glück wimmernd gab Bagoas sich dem nur zu gerne hin. Als sie sich lösten, glänzten ihn schwarze Augen an.

"Nimmst du mich jetzt wieder?"

„Deh…denken drüber nach…“ hauchte der Perser atemlos. Er wurde lieb und verschmitzt angegrinst.

"Willst du mich jetzt nicht zum Tisch laden?"

„Gut, aber nur als Ausnahm!“ Angelo an die Hand nehmend, zog Bagoas ihn in die Küche. Den Neuankömmling nicht mögend, aber noch immer sprachlos, folgte Alexander ihnen und trat verstimmt zu Hephaistion.

"Hy Phai, bist du heute Abend auch dabei? Kannst du nicht Bagoas Ex nach draußen begleiten?", grüßte Angelo ihn sofort und wollte sie loswerden.

„Hallo Angelo! Lern du lieber dein vorlautes Mundwerk zu halten, sonst nähe ich dir es zu!“ war Hephaistions liebliche Begrüßung und auch Alexander setzte sich demonstrativ an den Tisch.

"Manieren hat der Kerl keine!"

„Wem Sagst du das!“ Augenrollend begann Hephaistion die Suppe aufzutischen, allerdings nur für drei Personen. Angelo warf ihm giftige Blicke zu und griff dann selbst nach der Suppenschüssel um sich aufzufüllen.

"Wenn du Bagoas gern hast, solltest du mich hier besser behandeln!"

„Wenn du Bagoas gern hättest, würdest du ihn besser behandeln!“

Bestimmt zog der Italiener die Hand des Persers zu sich und küsste sie. "Wir gehören zusammen! Was verstehst du schon davon???"

„Mehr als du, offensichtlich“ erwiderte der Arzt gelassen.

"Sollten reden anders, alle!", bat Bagoas und rührte appetitlos in seiner Suppe. Bekam ihm die negative Stimmung doch gar nicht.

Entschuldigend griff Hephaistion nach der Hand seines Freundes. „Ich verkneife es mir, ok?“

"Dank!", lächelte der ihm lieblich zu und griff nach der Flasche Prosecco. "Trinken all mit mich?"

Hephaistion hielt ihm sein Glas hin. „Nur her damit, ich muss morgen nicht ins Krankenhaus!“ Und grinsend wurde ihm eingeschenkt, genau so, wie sich auch die anderen drei Gläser füllten.

"Auf schön Abend!"

Auch Hephaistion und Bagoas ‚Ex-Freund’ Alexander hoben ihre Gläser.

Während ihres Essens, zeigte sich Angelos Überheblichkeit immer deutlicher und Alexander bekam großes Mitgefühl für Bagoas und er wollte ihm danach gern etwas Gutes tun.

Auch sein Liebster schien nicht begeistert und war eigentlich permanent am Augenrollen. Nur Bagoas war hin und weg, weshalb er dem Italiener förmlich an den Lippen hing und auf Wolke sieben schwebte. Er merkte erst, dass niemand seine Meinung teilte, als das Essen beendet war.

„So, jetzt kannst du Angelo ja wieder vor die Tür setzen!“

"Was?", fragte er daher entsetzt und griff nach der Hand seines Liebsten. Sein Mitbewohner verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust.

„Ich würde den Rest des Abends gerne genießen, deshalb muss er gehen!“

"Nein! Wenn du haben Xander, ich wollen Angelo!" Es war weniger ein energischer Befehl, als der starke Wunsch glücklich und akzeptiert zu werden.

„Bagoas! Es ist schlimm genug, dass du wieder auf diesen Idioten reinfällst, aber ich muss mir das nicht ansehen!“ Mit einer zitternden Unterlippe wurde Hephaistion angesehen.

"Phai... Er meint es ernst... bitte..."

Mitfühlend griff dieser nach seiner Hand. „Du meinst es ernst, aber er? Zumindest nicht ernst genug!“

"Helfen uns doch....???", wurde er gebeten und die braunen Augen füllten sich mit Tränen.

„Dir ist nicht zu helfen, nicht, wenn du nicht erkennst, dass er nicht gut für dich ist!“

Divenhaft fiel Bagoas auf die Knie und weinte. Fühlte er doch, dass der Arzt recht hatte, auch wenn er Angelo über alles liebte. Der begann nun an seinen Armen zu ziehen. „Heilige Mutter Gottes! Jetzt steh auf, du blamierst mich ja total!“ Doch der Perser schluchzte noch mehr, da Angelo ihn ungerührt machen ließ und sich lieber zurück in seinen Stuhl lehnte. Aber da brauste Alexander auf und funkelte den Italiener böse an.

"Du willst dich bessern und mehr mit Bagoas zusammen finden??? Das ich nicht lache! So ein Arschloch wie dich, hätte ich schon längst gefeuert! Du stehst ihm ja jetzt noch nicht mal bei!"

Weil Angelo es nicht tat kniete sich jetzt Hephaistion hin und zog Bagoas in die Arme. „Shh!“

Alexander zerrte Angelo derweil zur Türe. "Gnade dir Gott, wenn du noch einmal herkommst und dich nicht geändert hast!"

„Was fällt dir ein, du Mistkerl!!“ begann der Italiener derweil zu fluchen. „Er ist mit mir zusammen, nicht mit dir, also kannst du mir gar nichts sagen!!“

"Nun, ich kann und ich werde!", wurde der Blonde gefährlich ruhig und katapultierte Angelo mit einem gezielten Schubs nach draußen. "Bagoas wird glücklich sein, ohne dich!"

„Arschloch!!“ schrie Angelo ihn noch an, bevor ihm die Tür vor der Nase zugemacht wurde. Doch das interessierte Alexander nicht. Er ging lieber zurück zu Hephaistion und Bagoas und zog sie zu sich.

"Wir werden jemanden finden, der dich genau so liebt, wie du ihn, Bagoas!"

„Aber lieben Angelo doch!“ jaulte der Perser da herzzerreißend. Er bekam einen zarten Kuss.

"Trotzdem bist du unglücklich! Aber ich verspreche dir, wir werden jemanden für dich finden, der dich wirklich liebt! Der dich glücklich macht!" Alexander kannte diese Seite an sich selbst nicht, doch Bagoas rührte sein Herz und er wollte ihn nicht unglücklich sehen.

„Wie wollen machen das? Wer wollen haben mich?“ fragte ihn der Perser stark schniefend. Jetzt wurde ihm über die Wange gestrichen, welche somit von den Tränen getrocknet wurde.

"Du bist so ein liebevoller junger Mann, wir finden jemanden für dich!"

„Aber nie ernst mit mich!“ jammerte der Jüngere weiter und warf sich Hephaistion an die Brust. Sie wurden von grauen Augen berührt angesehen.

"Wir finden deinen Mr. Right!"

Bagoas begann nur noch mehr zu schluchzen und Hephaistion hielt ihn fest, auch wenn er etwas hilflos zu Alexander sah. Sowieso schon völlig unnormal, lächelte der und überlegte demonstrativ. "Was haltet ihr von einem schönen Video, mit Eis, Schokolade und was gutem zu Trinken?"

Bagoas zog lautstark die Nase hoch und sah dann verweint zu dem Blonden. „Prosecco?“ Der nickte und streichelte ihm wieder über die Wange.

"Ich mach ihn für uns auf!"

Bagoas lächelte ihm dafür schwach zu. Er wurde sanft hochgezogen und Alexander wechselte einen Blick mit Hephaistion. "Wollt ihr es euch schon mal auf dem Sofa bequem machen?"

„Das werden wir machen!“ Dankbar lächelte ihm der jungte Arzt zu und führte seinen Freund, dann zu der Couch. Derweil ging der Blonde in die Küche um nach den entsprechenden Utensilien für seinen Vorschlag zu suchen und Bagoas kuschelte sich auf dem Sofa mit Hephaistion zusammen. "Xander so anders als Angelo!"

„Ja, er ist ein toller Mann.“ Mit einem schwärmerischen Lächeln sah der Ältere Richtung Küche.

"Warum Angelo nicht so?", schniefte der Perser nun wieder verzweifelt.

„Das weiß ich nicht, Schätzchen, aber alle Menschen sind anders…“

Und auch wieder liefen Bagoas die Tränen. "Machen Bagoas falsch Liebe?" Aufs tiefste ergriffen zog Hephaistion ihn an sich.

„Nicht doch! Du hattest bloß nie den passenden Partner!“

"Seien Bagoas zu dumm für Liebe?" Jämmerlich klammerte er sich an und suchte nach Wärme. Ganz liebevoll wurde der Perser da auf den Schoß des Blauäugigen gezogen und sanft gestreichelt.

„Natürlich nicht!“ Im Hintergrund erklang ein Plopp, was verdeutlichte, dass Alexander alles gefunden hatte, was er gesucht hatte und bald zu ihnen kommen würde. „Du bist ein ganz wundervoller Mensch und du wirst Jemanden finden, der das auch zu schätzen weiß!“ sprach da Hephaistion weiter auf ihn ein.

"Sagen selbe wie Xander!", stellte er fest und lächelte, als er den Arzt küsste. "Passen gut!"

Hephaistion bekam darauf hin rosa Wange. „Meinst du?“ Er nickte weinend und versuchte ein Lächeln. "Lieben Angelo und haben ganz böse Schmerzen in Herz. Aber können sehen trotzdem!"

„Mein armer kleiner Bagoas, dass ist so lieb von dir!“ Der Perser erhielt dafür einen dicken Schmatzer. Obwohl Alexander eifersüchtig war, ließ er sich nichts anmerken, als er zu ihnen kam und seine Mitbringsel, welche auf einem Tablett lagen, dass er hielt, auf den Couchtisch legte.

"Ich glaube, ich habe alles, außer den Film..."

Blaue Augen sahen da in Braune und Hephaistion grinste. „Dirty Dancing?“

"Machen!", schrie Bagoas da begeistert und auch der Blonde stimmte gern zu. Hephaistion kicherte und schob ihn sich vom Schoß.

„Dann lauf und hol deine Special Edition!“ Er bekam einen Kuss, dann sprang Bagoas schon auf und lief in sein Zimmer. Der Braunhaarige sah ihm lächelnd nach und lehnte sich dann an Alexander.

„Mach dich darauf gefasst, dass die nächste Zeit nur noch Patrick Swayze angehimmelt wird!“

"Von dir auch?", fragte er mit erhobener Augenbraue nach.

Hephaistion begann zu grinsen. „Ich leugne nicht, dass er einen gewissen Charme hat…“

"Ich kann auch tanzen!", konterte der Blonde.

Da begann Hephaistion, fast hinterhältig zu grinsen. „Das werden wir mal austesten müssen!“ Sofort wurde er auf die Beine gezogen.

"Jederzeit und überall!" Dann begann Alexander einen Rhythmus zu summen und zog den Jüngeren an sich.

Hephaistion kicherte und ließ es mit sich machen. „Uhh, willst du dem feuchten Traum meiner Teenagertage Konkurrenz machen?“ Schon wurde er durch das Wohnzimmer gewirbelt.

"Ich werde ihn übertrumpfen!" Lachend ließ der Dunkelhaarige sich führen und erwies sich als geübter Tänzer.

„Da hatte wohl jemand Tanzunterricht, was?“

"Die Frage kann ich wohl zurück geben!", schmunzelte Alexander und drehte ihn wieder an sich um in den weltbekannten Tanzschritt des Filmes zu verfallen. Lachend ließ Hephaistion die Hüften schwingen. „Aber hochheben darfst du mich nicht!“ Das hätte er nicht sagen dürfen, denn prombt wurde er angehoben. So hoch wie im Film jedoch nicht, da die Zimmerdecke nicht hätte ausgereicht und er sich den Kopf gestoßen hätte. „Ahh! Nein, lass mich runter!!“ Langsam und mit bedacht, wurde er daher wieder herunter gelassen und an die Brust des stehengebliebenen Blonden gezogen.

"Und? Habe ich den Test bestanden?", hauchte der danach.

„Du bist nicht schlecht“ grinste der Jüngere zurück und küsste ihn zärtlich.

"Nicht schlecht?", fragte Alexander verspielt skeptisch und wollte ihn nicht mehr los lassen.

„Ja, nicht schlecht!“ Sein Liebster zwinkerte ihm keck zu.

"Dann werde ich dir ein anderes Mal mehr zeigen müssen!", bestand er herausgefordert.

„Oh, aber auf jeden Fall!“ Grinsend zog Hephaistion ihn wieder zum Sofa, als Bagoas triumphierend mit dem Film zurück kam.

„Haben funden!“

"Dann komm zu uns!" Der Studioboss hielt ihm seine Hände entgegen. Offensichtlich vergnügter ließ sich Bagoas zwischen sie plumpsen.

„Machen schön Abend!“ Und er wurde sofort in ihre Arme gezogen.

"Ja, genau das machen wir!"

Noch immer mit geschwollenen Augen lächelte Bagoas sie an. „Seien sehr lieb!“

Alexander strich ihm über die Wange und nahm ihm die DVD ab. "Du bist ein ganz Lieber!"

Da errötete der Jüngste unter ihnen sogar etwas. Dennoch sah er ein breites Lächeln und der Blonde kümmerte sich um die DVD welche er in den passenden Recorder legte. "Kannst du eigentlich tanzen, Bagoas?"

Da lachte der Schwarzhaarige beinahe spöttisch auf. „Tanzen seien Natur!! Machen Beruf!“

"Dann weiß ich eine perfekte Ablenkung für dich!", stellte Alexander ruhig fest. Dunkle Augen blinzelten ihn neugierig an. "Was hältst du von einem Tanz mit Patric Swayze?", fragte er da grinsend.

Ohne Regung sah Bagoas ihn an. „Meinen?“ Lachend wurde er nun betrachtet.

"Ich könnte ein Treffen arrangieren ihr könntet tanzen."

Wie in Zeitlupe klappte Bagoas der Unterkiffer nach unten. "Oder willst du nicht?", hackte Alexander nach. Der Schwarzhaarige konnte ihm nicht antworten, da er in diesem Moment ohnmächtig nach hinten kippte. Verwirrt sahen ihm graue Augen nach. "Ähm...?"

Hephaistion begann zu kichern. „Du hast ihn umgebracht!“

Alexanders Stirn runzelte sich noch mehr. "Warum?" Dabei begann er dem Perser Luft zuzufächeln.

„Also ich finde, dass sieht ganz nach nem Herzinfarkt aus!“ prustete da der Braunhaarige weiter. „Und ich weiß wovon ich rede, ich bin Arzt!“

"Aber... warum?" Alexander verstand es nicht. "Was habe ich gemacht?"

Sein Liebster versuchte sein Lachen unter Kontrolle zu bringen, um ihm antworten zu können. „Du…Du hast ihm angeboten einem Feuchtentraum zu begegnen!“

Er zuckte mit den Schultern. "Und...?"

„Das war zu viel für sein armes Herz!“ Theatralisch bekreuzigte Hephaistion sich.

Doch da kam Bagoas langsam zu sich und hatte ein himmlisches Grinsen, als ob er gerade kräftig durchgenommen worden wäre. "Haben geträumt!" Sein bester Freund beugte sich über ihn und grinste heiter.

„Wenn Patrick Swayze darin vorkam, war es kein Traum!“

"Ohhhoohhhh...", erklang es da wankend, als ob Bagoas wieder in Ohnmacht fallen wollte. "Werden treffen wirklich?"

„Natürlich, es sei denn Alexander schwingt nur große Reden!“ Zwei Augenpaare richteten sich da auf den Blonden. Der räusperte sich verärgert.

"Was soll das denn heißen? Ich kann ihn auch gleich herbestellen!"

Hephaistion rollte die Agen. „Der kommt doch nicht, nur weil du ihn rufst!“

Beleidigt und herausgefordert stand Alexander auf und suchte in seiner Jacke sein Handy. "Er wohnt etwas außerhalb. Das heißt, ich schicke ihm den Hubschrauber. Gebt ihr mir zwei Stunden?"

Den Beiden Mitbewohnern klappte der Mund auf. „Du scherzt doch!“

"Du scheinst mir nicht zu glauben und ich bin kein Lügner!", stellte der Blonde seine Kränkung klar.

Da begann der junge Arzt schon wild mit den Armen zu fuchteln. „Es ist schon Abend, du kannst den armen Mann doch nicht einfach so einfliegen lassen!“

"Ach...?"

„Du kannst doch nicht einfach jemanden einfliegen lassen!“

"Ich kann fast alles!", erklärte Alexander jetzt stolz. "Magst du morgen im weißen Haus essen?" Noch immer wurde er ziemlich entsetzt angesehen.

„Du bist eindeutig verrückt!“

"Ich mag es nur nicht, wenn man mir nicht glaubt!", maulte er jetzt.

Mit entschuldigendem Blick stand Hephaistion auf und trat zu ihm. „Tut mir leid, aber für uns arme Sterbliche ist das einfach zu verrückt!“

"Mach dich nur nicht über mich lustig!", beschwerte er sich noch einmal.

„Nie wieder, versprochen!“

"Also, wann dürfen mich treffen mit Traum?", fragte Bagoas breit grinsend um ihren Streit zu unterbrechen.

Blaue Augen sahen skeptisch zu Alexander. „Sicher, dass du ihm diesen Wunsch erfüllen willst? Die Chance ist groß, dass er ihn bespringen wird!“

"Was haltet ihr von übermorgen?", schlug der Blonde ihnen vor, damit sie sich nicht überlaufen fühlten.

Strahlend klatschte Bagoas in die Hände. „Treffen!!“

"Ja, du wirst ihn treffen!", lächelte Alexander und ging wieder mit Hephaistion zum Sofa. "Wollen wir jetzt den Film gucken?"

Dieser Vorschlag stieß auf große Begeisterung. „Film ab!“



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Kommentare zu dieser Fanfic (11)
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Von:  Ashlie
2013-11-10T15:29:12+00:00 10.11.2013 16:29
Mir hat die Geschichte bis hierhin gut gefallen, aber scheinbar geht es nicht weiter.
LG Ashlie
Von:  Allmacht
2013-01-07T06:17:40+00:00 07.01.2013 07:17
Hi,

irgendwie tut mir Alexander schon leid, wenn sich Phai und Bagoas so gegen ihn verbünden.
Angelo hingegen mag ich gar nicht. Der sollte mal von einem eine Lektion bekommen. Alexander als Bagoas-Ex zu sehen, war aber lustig. Anscheinend ist er doch ein bißchen eifersüchtig.

lg
Von:  Allmacht
2012-08-03T09:18:07+00:00 03.08.2012 11:18
Hi,

mich hätte Bagoas mit seinem Verhalten schon lange in die Flucht geschlagen. *grins* Würde mich auch nicht wundern, wenn er mitten in der Nacht mal zu den zweien reinsieht.

lg
Von:  Allmacht
2012-07-26T19:07:40+00:00 26.07.2012 21:07
Hi,

das kann ja nur schief gehen. *seufz* Da dieses Kapitel so kurz ist, nehme ich an, dass es im nächsten ziemlich viel zu erzählen gibt, oder?

lg
Von:  Allmacht
2012-07-22T19:48:21+00:00 22.07.2012 21:48
Hi!
Hm, unter einem Date würde ich mir zwar etwas anderes vorstellen, aber immerhin haben die beiden nun klar Tisch gemacht. Doch irgendwie geht mir das zu glatt. Doch wie ich euch beide kenne, kommt auch bald der Krach. *grins und freu*

lg
Von:  Allmacht
2012-07-15T14:27:27+00:00 15.07.2012 16:27
Hi,

heiß, was gibt es da noch mehr zu sagen. Ach und bitte mehr davon.

lg
Von:  Allmacht
2012-07-13T18:35:55+00:00 13.07.2012 20:35
So, und noch einmal, dann bin ich up-to-date. *grins*

Roxane fand ich super. Ich muss ehrlich sagen, dass ich die Stelle zweimal gelesen habe. Roxane super sauer und Phai super cool. *lach* Doch dann kam gleich der nächste Knüller mit Alexanders Ohnmacht. Doch am besten gefällt mir immer noch, dass Phai die Initiative übernimmt. Alexander wird von ihm regelrecht überrollt.

lg
Von:  tenshi_90
2012-07-11T20:26:40+00:00 11.07.2012 22:26
Das Kapitel ist richtig süß :)

Die beiden haben ja einen echt tollen Abend bis jetzt erlebt ;) Bin mal gespannt, wie der Abend noch so verlaufen wird ;)

LG
Von:  Megu
2012-07-10T18:49:34+00:00 10.07.2012 20:49
Hallo

Eigentlich stehe ich nicht so auf Storys von Alexander aber Ihr beide habt es mal wieder bewiesen das jeder sich Irren kann.
Ich finde die Figuren zweigen schon jetzt im ersten kapitel ihre wesenszüge und man kann sich schon freuen wie es zwischen den einzelnen Personen weiter geht. Ein super schönes Kapitel ich freue mich auf mehr!
Von:  tenshi_90
2012-07-01T18:02:45+00:00 01.07.2012 20:02
sehr süße story =)

bin gespannt, wie es weitergehen wird :)

lg


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