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Der Apfel fällt nicht weit vom Malfoy-Stammbaum

von

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wenn Hochzeitsglocken läuten

Langsam machte ihm das alles Angst. Nicht auf einer negativen Art, sondern eher, weil es so anders war, als die Liebe, wie er sie bisher kannte.

Eltern leben ihren Kindern vor, was Liebe wirklich ist und auch, wenn er wusste, dass seine Eltern so vollkommen unterschiedlich waren und Draco oftmals genervt von Astoria wirkte, so sah er diesen Zusammenhalt der beiden doch als Liebe an. Sie unterstützten einander und war das nicht das denn nicht der wichtigste Indikator für eine glückliche Bindung?

Auch seine Beziehung zu Melinda hatte immer auf diese Art funktioniert. Er leitete sie an, sie folgte. Sie vergötterte ihn.

Doch was er nun mit Valerija erlebte, das war so vollkommen anders. Trotzdem liebte er sie, da war er sich sicher. Nur wie passte das alles zusammen?

Diese neuen Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse...

Die Blonde kicherte leise und sprang vor ihm die Stufen hinauf. Noch waren sie allein im Wohnhaus.

„Nun mach schon! Sie kommen sicher gleich!“, rief sie zurück und hielt ungeduldig vor seiner Tür an.

Er legte einen Finger an den Mund und zischelte leise, dass sie ruhig sein sollte.

„Warte, warte!“, doch er konnte selbst nicht mehr. Er stellte den Besen gegen die Wand neben seiner Tür und drückte sie gegen das Holz. Als er den Kopf bereits senkte, hob sie die Arme und schlang sie ihm um den Hals. Fest drückten sich ihre Lippen aufeinander. Valerija seufzte leise und öffnete ihren Mund. Kurz biss sie ihm in die Unterlippe und er lachte tief.

In dem Moment ging unten die Tür auf.

„Valerija? Scorpius?“, hörten sie Molly rufen, die scheinbar die Erste war, die auf dem Weg vom Stadion wieder zurück zum Wohnhaus hinter ihnen her gekommen war.

Eilig griff Scorpius nach der Klinke seines Zimmers und Valerija stolperte direkt hinein. Schnell nahm er seinen Besen und ehe ihre Verfolgerin die erste Etage erreichte, hatte er die Tür schon wieder so lautlos wie möglich geschlossen.

Valerija lachte laut auf, als sie sah, wie hektisch er gewesen war und stellte ihren Besen beiseite. Erneut versuchte Scorpius sie zur Ruhe zu bewegen, doch ernst nehmen konnte man es nicht. Immerwieder durchbrach ein Glucksen seine mahnenden Laute.

„Gib endlich Ruhe! Die Wände sind bestimmt nicht sonderlich dick!“, flüsterte er amüsiert, machte einen Satz auf sie zu und griff mit beiden Händen an ihren Unterkiefer.

Sie seufzte leise, als er sie leidenschaftlich küsste.

„Bleiben wir hier!“, flüsterte er.

„Aber es gibt gleich Abendessen! Das Buffet ist immer das Beste!“, erklärte sie.

„Egal, ich kann auch dich vernaschen.“

Kichernd ließ sie sich ungestühm küssend von ihm zum Bett drücken.

„Es wäre zu auffällig, wenn wir erst beide überstürzt verschwinden und dann nicht zum Essen erscheinen. Wir haben danach aber die ganze Nacht! Erst am Strand beim Projekt und dann hier in deinem Bett... oder in meinem... oder in beiden?“

Er schob den warmen Flugmantel von ihren Schultern und sieß sie dann auf das Bett. Valerija beschloss, dass das Essen vollkommen überbewertet wurde und sah neugierig zu ihm auf, als er endlich auch seinen Umhang öffnete.

„Wir gehen gleich, aber erst...“

„Scorpius!“, rief Narzissa auf der anderen Seite der Zimmertür und klopfte gegen das Holz. „Bist du da?“

Erschrocken sahen beide auf. Valerija sprang wie von einer Tarantel gestochen vom Bett.

„Oh weia!“, hauchte Scorpius.

„Schnell! Mach das Fenster auf!“, zischelte Valerija, giff nach ihrem Mantel und vollführte einen halben Hechtsprung zu ihrem Besen.

Scorpius fuhr so plötzlich herum, dass er fast über seinen Sessel gefallen wäre.

„Scorpius? Alles in Ordnung? Mach endlich auf!“, forderte Narzissa wiederholt auf der anderen Seite, als sie das laute Rumpeln hörte.

„Eine Sekunde, Oma, ich bin gleich da.“, rief er zurück und riss das Fenster auf. Valerija sprang an seine Seite und zog ihren Zauberstab heraus. Ihr Fenster war nicht offen. Ein ensprechender Spruch sollte helfen.

„Ok, doch erst essen... aber danach!“

„Alles klar... wir sehen uns am Strand.“, flüsterte Valerija. Er nickte schnell und zog sie noch ein letztes Mal an sich.

Der Kuss war kurz und flüchtig, dann stieß sie sich ab und verließ das Zimmer. Er sah hinauf, bis sie durch das Fenster über seinem verschwunden war.

„Scorpius?“, Narzissa klopfte schonwieder. Ihr Enkel seufzte leicht, zog schnell seinen und kontrolliert noch einmal sein Zimmer, ehe er sie hinein ließ.
 

„Valerija, bist du eingeschlafen?“, fragte Adromeda mit Klopflauten wie Narzissa unten, als die kleine Veela noch nichteinmal vom Besen gestiegen war.

„Das kann doch gar nicht sein! Sie muss hier sein! Sie ist kurz vor mir angekommen.“, hörte sie Molly leise sagen.

„Sorry, Sekunde.“, Sie sprang schnell von ihrem Feuerblitz und stellte ihn in eine Ecke, hing den Mante daneben auf einen Stuhl.

„Was machst du denn da drin?“, rief Andromeda.

„Ich bin müde vom Training.“, antwortete sie einfach, sprang hinüber zur Tür und atmete erstmal tief aus, ehe sie sie öffnete.

Neugierige, aber auch irritierte Blicke von Molly und Andromeda empfingen sie.

„Die anderen sind direkt zum Abendessen gegangen.“, erklärte Molly nur. „Nur du und Scorpius, ihr seid erst zum Haus gelaufen.“

„Scorpius auch?“, fragte Valerija gespielt irritiert und ließ die beiden ein. Molly verzog das Gesicht wenig überzeugt. Dass Valerija einfach nicht lügen konnte, darauf wies auch Andromeda sie lieber nicht hin. Zumal eh beide ahnten, weshalb Scorpius und Valerija es so eilig gehabt hatten unbemerkt zum Wohnhaus zu gelangen und dann so lange brauchten, um die Türen zu öffnen.

„Nun, was auch immer.“, die Lehrerin winkte ab. „Danke, Molly, für deine Hilfe. Du kannst ruhig schon essen gehen. Valerija wird mit mir mitkommen.“

Erschrocken sah die Blonde die Freundin ihrer Mutter an.

„Was? Wieso? Hab ich was gemacht?“

„Nein, willst du was beichten?“, fragte Andromeda und konnt das schelmische Grinsen nicht mehr unterdrücken, doch das Mädchen schüttelte den Kopf.

„Dann zieh dir was anderes an, in fünfzehn Minuten gibt es Abendessen bei deiner Mutter.“

„Was? Schon wieder?“, sie sah zwischen Andromeda und Molly hin und her, doch letztere zuckte nur mit den Schultern und verabschiedete sich mit kurzem Winken. Erst als sie weg war, sprach Valerija weiter. „Schon wieder mit den Malfoys?“

„Nein, diesesmal nicht. Nur deine Brüder, deine Mutter, du und ich.“, versprach Andromeda.

„Und was ist mit Narzissa?“

„Narzissa isst mit ihrem Sohn und ihrem Enkel zu Abend.“

Irritiert kniff die Jüngere die Augen halb zusammen.

„Warum nicht zusammen?“

„Hör auf zu fragen und zieh dich um.“
 

Die Atmosphäre war angespannt, fand Valerija. Vermutlich lag es daran, dass Andromeda die Einzige war, die sich normal verhielt. Ihre Mutter aß viel zu schnell und kroch dabei fast in ihren Teller und sie und ihre Brüder sahen sich nur immer wieder irritiert, aber auch aufmerksam an, als ahnten sie, dass das alles kein gutes Zeichen war.

„Mit der Soße hast du dich mal wieder selbst übertroffen, Andromeda!“, verkündet Amy und stopfte zwei weitere volle Gabeln in ihren Mund, ehe sie die erste Ladung auch nur gekaut hatte.

Die ältere Frau hob eine Augenbaue und sah sie zweifelnd an und auch Valerija warf einen verständnislosen Blick zu ihrem großen Bruder Valerius.

Dieser perfekte, junge Mann kaute in Ruhe zuende und sah nachdenklich von seiner Schwester zu seiner Mutter.

„Jetzt wirklich, Andromeda, was machst du da ran?“, fagte Amy und sah auf, begegnete dabei dem Kopfschütteln der Angesprochenen und den wenig überzeugten Blicken ihrer drei Kinder.

„Alles klar.“, Valerius Stimme war ungewöhnlich tief, was bei dem Veelasohn nie ein gutes Zeichen war. Betont langsam – was nur umso kraftvoller wirkte – ließ er die Gabel sinken und griff nach der Serviette. Während er sich den Mund abtupfte, lehnte er sich zurück, dann landete der Stoff mit einer kurzen Geste neben seinem Teller.

Eindringlich fixierte er seine Mutter.

„Was hast du angestellt, Mam?“

„Gar nichts. Wie kommst du darauf, dass ich was verbrochen habe?“

Er schwieg nur blickte ihr weiter unnachgiebig in die Augen.

„Ist das dein Ernst?“, fragte Velcan zweifelnd und verlieh damit der Frage seines Bruders nur noch mehr nachdruck.

„Ich bin wirklich absolut unschuldig!“, verkündet Amy nervös und stach erneut in ihr Essen.

„Mam, du frisst, als wäre das hier die letzte Mahlzeit deines Lebens.“, bemerkte Valerija.

„Ist es das? Bist du krank?“, fragte Valerius gleich und beugte sich vor. Nun stand Sorge in seinem Gesicht und Amy begann leicht zu lächeln. Sie seufzte und würgte die letzten Happen hinunter.

„Nein, alles gut. Mir fehlt nichts. Im Gegenteil. Ich bin sogar sehr glücklich, wisst ihr...“

„Warum dann das Essen heute?“, wollte Velcan wissen.

„Und dann noch ohne Narzissa.“, bemerkte Valerius.

„Oh, die ist nebenan in ihrer eigenen Wohnung und speist mit Mr. Malfoy und Scorpius.“, erklärte Valerija überflüssiger Weise.

„Es ist wirklich nichts Schlimmes... glaube ich... na ja...“

„Mam, hör auf zu stottern und komm endlich zum Punkt.“, brummte Valerius und lehnte sich wieder zurück. „Hat dein Schoßhund ein paar Abraxaner gerissen?“

„Was? Nein, natürlich nicht! Cerberus ist perfekt abgerichtet!“

„Warum bist du dann so nervös?“

Amy seufzte und sah hilfesuchend zu Andromeda. Die Ältere seufzte leise und sah zu den Schülern.

„Nun setzt sie doch nicht so unter Druck.“, bat sie. „Ganz ruhig, ihr werdet alles erfahren. Und es ist wirklich nichts Schlimmes, nur... na ja... etwas Großes...“

„Du bist schwanger!“, platzte es aus Velcan heraus.

„Och, Mam, schon wieder? Wir sind doch schon drei!“, jammerte Valerius.

„Wer sollte der Vater sein?“, fragte Valerija verständnislos und sah zwischen ihren Brüdern hin und her.

Amy seufzte und rollte mit den Augen.

„Nein, ich bin nicht schwanger.“, sie sah wieder auf ihren Teller und schuppste eine Bratkartoffel mit der Gabel herum. „Ihr wisst doch, dass ich euren Vater geliebt habe, oder?! Und das nichts auf der Welt Victorian ersetzen kann.“

Die drei sahen sich nur noch verwirrter an, Valerija griff nach ihrer Kette.

„Worauf willst du hinaus?“

„Es gab immer zwei Männer in meinem Leben, während ich nach Hogwarts ging...“

„Schwerenöter!“, knurrte Velcan, der langsam frustriert darüber war, dass er nicht mehr hinterher kam, kassierte dafür aber nur einen bösen Blick seines älteren Bruders.

„Ich war nicht wie ihr sieben Jahre in Hogwarts, Velcan. Ich war nur... etwas mehr als ein halbes Jahr dort Schülerin. Danach habe ich Privatunterricht von Narzissa, Andromeda, Molly, Arthur und Minerva erhalten. Manchmal auch von Harry, Ron und Hermine.“

„Aber du warst in Slytherin, oder?!“, verlange Valerija zu wissen.

„Wie euer Vater, ja.“, sie nickte.

„Aber wie kann es sein, dass du nur ein halbes Jahr dort warst?“

Amy seufzte leise.

„Ich war nicht mein Leben lang magisch, so wie ihr.“

„Wie das?“, nun war auch Valerius verwirrt.

„Als ich klein war, vielleicht sechs oder sieben Jahre alt, da fiel ich während einer Reitstunde vom Pferd. Die Verletzung, die ich davongetragen habe, blockierte das magische Erbe meines Vaters. Als das heraus kam, war es bereits zu spät und selbst die goßartigen Zaubererärzte im St. Mungo konnten mir nicht mehr helfen. Heutzutage ist das kein Problem mehr, aber damals war eine solche Verletzung zu schwerwiegend.“

„Das soll heißen?“

„Dass ich erst mit siebzehn erfahren habe, wer oder was mein Vater ist und was ich bin.“

„Wie hast du deine magischen Fähigkeiten wiederbekommen?“, fragte Valerija neugierig. Ihre Mutter begann nur zu lächeln und sah auf ihren Teller, als sie antwortete: „Ein kleiner Unfall mit dem zweiten Mann, den ich neben eurem Vater geliebt habe...“

Ihre Kinder sahen sich irritiert an. Was das wohl für ein Unfall war?

„Jedenfalls, als ich erfuhr, wer ich bin, da war Voldemort gerade im Begriff wieder an die Macht zu kommen. Der Mann, den ich meine, war einer seiner Todesser.“

„Ein Todesser... Warst du in einen Hogwartslehrer verliebt, oder was ist los? Ein Schüler wird doch kein Todesser gewesen sein, oder?“

Sie schüttelte den Kopf. „Seine gesamte Familie gehörte zu den Todessern, oder sympathisierte zumindest mit ihnen. Von daher war es wohl vorprogrammiert, dass er, obwohl er erst siebzahn war wie ich, bereits ein Todesser wurde.“

„Und wie hast du ihn kennengelernt, wenn er ein Todesser war und du ein Muggel?“, fragte Valerius.

„Er sollte einen Feind Voldemorts töten, hat es jedoch nicht geschafft. Voldemort hätte ihn wohl dafür hingerichtet, aber sein Vater sorgte für eine „grausamere“ Strafe. Sie gaben ihm einen Zaubertrank, der seine Kräfte blockiert hat, und so sollte er einen Sommer lang an diese Schule als Muggel leben.“

„Wieso ausgerechnet hier?“

„Wegen eures Großvaters Alfons Turner. Auch er gehörte zu den Todessern und hatte auf diesem Grundstück eine Muggelschule gegründet, um der Welt vorzugaukeln, er wäre eigentlich kein rassistischer Mensch. Zu der Tarnung gehörten auch meine Mutter und ich.“, Amy spielte verloren mit einem der Ringe an ihrem Finger, dessen Diamant aus der Asche ihres Vaters gepresst worden war.

„Und trotzdem Starb Großvater Alfons, als er dich vor den Todessern rettete.“, bemerkte Valerius und seine Mutter nickte: „Ja, aber das ist eine andere Geschichte. Jedenfalls: Ich und dieser Todesser, wir hatten etwas miteinander. Wir waren sehr verliebt.“, sie sah mit einem Mal ihre Kinder durchdringend an. „Aber dann zerstörten diese Monster die Schule und haben alle getötet, bis auf mich. Ich konnte fliehen. Jedoch habe ich gesehen, wie mein Vater meine Mutter tötete und so dachte ich, dass es sicher nicht ratsam wäre unterzutauchen. Zumal ich ihn schwer bestohlen habe...“

Die Anwesenden nickten zustimmend und Andromeda sprach weiter: „Der Orden des Phönix hat eure Mutter unter seinen Schutz genommen und wir täuschten erst ihren Tod vor und verwandelten sie anschließend mit Hilfe eines Vielsafttrankes in eine Elfjährige. Wir dachten, dass sie in Hogwarts bei Minerva sicher wäre. Leider waren wir aber etwas zu voreilig, denn kurz nachdem sie offiziell in ihre Verkleidung schlüpfte, ergriffen die Todesser die Macht. Da sie die Schulpflicht einführten, war es nicht mehr möglich, sie aus der Maskerade heraus zu holen und zu verstecken.“

„Also kam ich 1997 in den ersten Jahrgang von Hogwarts, und nicht bereit wie Harry, Ron und Hermine 1991. Dort lernte ich schließlich eure Tante Ernesta kennen und euren Vater Victorian... und ich traf IHN wieder...“

Amy lachte leise.

„Er und Victorian haben sich ständig wegen mir in den Haaren gehabt und haben versucht mich vom jeweiligen anderen fernzuhalten und...“

„Das war aber erst, nachdem er versucht hat dich zu töten, vergiss das nicht.“, warf Andromeda ein.

„Also erstens, Andromeda, wusste er nicht, dass ich es bin. Er dachte, dass ich tot wäre. Zweitens war er danach, obwohl er nicht wusste, wer ich bin, dafür umsomehr um meine Sicherheit besorgt und drittens, glaubst du wirklich, dass diese Information besonders hilfreich ist, bei dem, was ich hier versuche meinen Kindern klar zu machen?“

„Also bisher verstehe ich nur Bahnhof.“, murmelte Velcan und seine Zwillingsschwester nickte, dann sah sie wieder zu ihrer Mutter: „Wie geht es weiter? Wenn du in so geliebt hast, warum hast du dann Papa gewählt?“

Amy seufzte leise.

„Es war... keine wirklich freiwillige Enscheidung.“

Valerius kniff die Augen zusammen und sah seine Mutter druchdringend an. So aufgewühlt, wie bei diesen Erinnerungen an ihre Jugend, hatte er sie noch nie gesehen.

„Er wurde gefasst, wie ihr euch denken könnt. Und er wurde nach Askaban gebracht.“

„Gerechtigkeit!“

„Velcan!“, donnerte Andromeda.

„Nein, nein, wenn man ihn nicht kennt, dann wird man das sicher auch so sehen. Doch er war...“, sie suchte nach den richtigen Worten. „Eigentlich fühlte er sich nicht wohl in diesem Regime. Zumindest nicht, nachdem er mich kannte. Er hat mich so weit es ging vor den Todessern bewart, oder mir aus der Patsche geholfen. Meine Muggelklasse wurde nach der Zerstörung der Schule als Geister versklavt und er hat mir geholfen, sie zu befreien. Und er hat auch Onkel Harry einmal vor dem sicheren Tod bewahrt.“

„Onkel Harry?“, fragte Valerius irritiert – irgendwas klingelte, immerhin hatte der Vater seines besten Freundes James ihnen viel aus seiner Schulzeit erzählt – und Andromeda nickte, ehe sie für Amy weiter sprach: „Amy, die Geister und auch Harry haben bei seiner Verhandlung für ihn ausgesagt und er kam frei. Aber er war versprochen und sein Schwiegervater bestand auf die Eheschließung, zur Reinhaltung des Blutes. Andernfalls wollte er doch noch dafür sorgen, dass die Liebe eurer Mutter nach Askaban kam.“

Valerija überlegte. Wann hatte sie sowas schon einmal gehört? Die Trennung von sich Liebenden, weil einer versprochen war und der andere nur halb...

„Und warum erzählst du uns das alles?“, fragte Velcan.

„Nun, die Zeiten haben sich geändert. Und er hat bereits vielen Hexen und Zauberern, egal welcher Abstammung, das Leben gerettet. Er ist Arzt.“

Arzt? In Valerija keimte der Verdacht auf zu wissen, wen ihre Mutter meinte.

„Und weiter? Er ist doch verheiratet, oder?“

„Schon, aber er wird seine Frau verlassen und... und wir wollen heiraten.“, Amy sah ihre Kinder nach einander an. An Valerija blieb sie hängen. Ihre Tochter wurde gerade leichenblass.

„Und wer ist er?“, verlangte Valerius nun nach einem Namen.

Amy schluckte schwer, sah auf ihr Essen hinab und griff nach ihrer Gabel. Unter den wenig begeisterten Blicken ihrer Söhne schaufelte sie sich wieder einige Bissen in den Mund.

„ä-o äl-oi“

„Beiß nochmal ab, dann verstehen wir dich besser.“, erklärte Valerius sarkastisch.

Valerija klappte der Mund auf. Sie dachte an den Namen Draco Malfoy und war sich sicher, dass ihre Mutter genau das gerade gesagt hatte.

Amy stopfte noch eine Gabel hinterher und kroch tiefer in ihren Teller, doch das, was sie daraufhin sagte, war noch schwerer verständlich.

Andromeda seufzte leise und Valerius nahm seiner Mutter kurzerhand die Gabel und den Teller weg.

„Schluck runter!“, knurrte er sie ungeduldig an. „Also, wer ist es?“

Sie kaute noch einige Augenblicke übertrieben lansam auf ihrem Essen herum, dann würgte sie es in großer Geste hinunter, doch ehe sie etwas sagen konnte, klopfte es an der Tür.

Dankbar für diese Ablenkung sprang sie – sehr zum Unmut ihrer Kinder – auf und lief hinüber zur Tür.

Andromeda wies Valerius an, den Teller seiner Mutter abzustellen, dann sahen sie auf.

Amy öffnete ohne weitere Fragen die Tür und blickte in die traurigen Augen von Draco...
 

… Noch wenige Minuten zuvor hate Narzissa einen Brotkorb hereingetragen und setzte sich an den kleinen, runden Tisch zu Scorpius und Draco.

„Ich denke, dass wir diese Saison locker gewinnen werden!“, erkärte Ersterer übereifrig und griff nach zwei weiteren Schnitten. Draco lächelte nur voller Vaterstolz und beobachtete seinen – für ihn – perfekten Sohn dabei, wie er von ihrem Training schwärmte.

„Ich weiß, Valerius ist außer Hexer auch Veela und Muggel, aber er ist wirklich unglaublich schnell und geschickt auf seinem Besen!“

„Ich weiß, ich habe ihn in den letzten Jahren während deiner Spiele gegen Gryffindor erleben dürfen.“

„Und Dominique und Valerija – glaub mir, Vater – beide Veelablut und die eine außerdem auch Muggel, aber wir drei zusammen sind unschlagbar!“

Draco lachte.

„Ich sehe, euer Training war erfolgreich.“

„Mehr als das!“, Scorpius blieb plötzlich der Bissen im Mund stecken. „Ich enttäusche dich doch nicht, oder Vater? Weil ich in einer Mannschaft spiele, in der nicht ausschließlich Reinblüter sind.“

Draco schüttelte den Kopf.

„Nein, mein Sohn. Du sollst deinen Spaß haben. Und wie ich sehe, hast du deine Freude an Quidditch nicht verloren.“

„Ganz und gar nicht, Vater! Dieses Jahr wird die beste Saison stattfinden, die ich jemals gespielt habe.“

„Ich habe übrigens bereits die Dauerkarten für uns besorgt, für die Weltmeisterschaft im kommenden Jahr.“

„Wirklich?!“, Scorpius sah seinen Vater freudestrahlend an.

„Natürlich. Das habe ich dir doch versprochen, oder? Seit du in der Slytherinmannschaft bist und deine Liebe zu Quidditch entdeckt hast. Nächstes Jahr können wir uns jedes Spiel ansehen, das du möchtest.“

Scorpius jubelt.

„Wo wir gerade bei dem Thema „Liebe“ sind, Draco, wolltest du deinem Sohn nicht etwas sagen?“, fragte Narzissa lächelnd und Scorpius sah überrascht auf.

Sofort kroch eine böse Ahnung in ihm hoch.

Ob sein Vater herausgefunden hatte, dass er etwas mit Valerija Turner hatte? Sicher hatte er zu sehr von seiner Mannschaftskameradin geschwärmt. Mit ihr spielen war das eine, aber mit ihr nackt im Bett zu liegen war etwas vollkommen anderes.

„Zu dem Verlobungsvertrag mit den Zabinis...“

Nun wurde er Kalkweis.

Stimmt, da war noch etwas... Hoffentich sagte er jetzt nicht ,dass...

„Ich habe zu Blaise gesagt, dass ich ihn nicht unterzeichnen werde.“

Scorpius wagte nicht zu zeigen, wie überglücklich er über diese Entscheidung seines Vaters war. Er zwang also seinen Puls und sein Herz sich zu beruhigen und nicht gleich Luftsprünge zu machen.

„Wie kommts?“

„Wegen dem, was Melinda mit Valerija Turner anstellen wollte.“, erklärte Draco, als wäre es das Selbstverständlichste auf dieser Welt. „Ich kann solch ein Verhalten, egal unter welchen Umständen, nicht tollerieren. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht unterschreiben werde. Wenn du eines Tages heiratest, dann möchte ich, dass du dir deine Frau selbst aussuchst.“, erklärte er und Scorpius musste grinsen.

„Danke, Vater. Du glaubst gar nicht, wie erleichtert ich bin. Ich fand es auch nicht besonders berauschend, was meine Freunde sich da ausgedacht haben. Ich bin froh, dass Eric da nicht mit drin gesteckt hat.“

Draco nickt.

„Ja, das habe ich gemerkt, als du Valerija in ihrem Zustand zu uns gebracht hast. Ich bin sehr stolz darauf, solch einen gerechten und vernünftigen Sohn großgezogen zu haben.“

Scorpius lächelte leicht. Diese warmen Worte seines Vaters bestärkten ihn. Er fühlte sich, als könnte er absolut alles schaffen. Doch er wagte nicht sich zu weit vorzulehnen und ihm mehr von sich und Valerija zu berichten. Wer wusste schon, wie Draco darauf reagierte, wenn er hörte, dass sein Sohn mit einem Halbblut...

Also versuchte er diese ganze Affäre zu überspielen: „Danke für dein Vertrauen, Vater. Ich werde dich nicht enttäuschen. Sei sicher, dass ich auch ohne deine Kontrolle immer auf die Reinheit des Stammbaums Malfoy achten werde.“

Scorpius lächelte breit, doch da die gute Laune aus Dracos Gesicht verschwandt, musste er sich doch zangsläufig fragen, ob er gerade etwas Falsches gesagt hatte.

Der Vater seufzte und sah zu Narzissa hinüber, die leicht den Kopf schüttelte und die Schultern zuckte.

„Scorpius“, Draco sah ihn traurig an. „Ich will nicht, dass du nach der Reinheit der Blutslinie deine Frau erwählst.“

Nun viel den Jungen doch beinahe die Kinnlade auf den Teller.

„Wie meinst du das, Vater?“

„Ich gebe dir freie Hand, weil ich möchte, dass du deinem Herzen folgst. Heirate von mir aus ein Reinblut, ein Halbblut, ein Schlamm... ich meine eine Muggelgeborene oder gar ein Muggel, es ist mir gleich.“

Entsetzt sah Scorpius seinen Vater an.

Hieß das nun, dass er ihm egal war? Hieß das, dass er sich nicht für seinen Sohn interessierte?

Diese Situation war ganz anders als alles, was er von seinen Eltern gewohnt war.

„Vater... Was... Was soll... Was soll das heißen?“, stammelte er irritiert.

„Das soll heißen, mein Sohn, dass du wissen sollst, dass mir der gesellschaftliche Rang oder die Abstammung deiner zukünftigen Braut egal sein wird. Die Hauptsache ist, dass sie eine vernünftige Person ist und dich glücklich macht.“

Scorpius schluckte schwer.

War das nun seine Gelegenheit, ihm von Valerija zu erzählen?

Oder war das ein Test seines Vaters, um die Standfestigkeit und Würde seines Sohnes zu prüfe und ob er es wirklich wert war ein Malfoy zu sein?

Er sah zu seiner Großmutter, doch Narzissa lächelte nur friedlich und liebevoll.

„Ebenso, mein Sohn, würde ich mir wünschen, dass du Verständnis und Akzeptanz für meine Entscheidungen hast.“

Sofort sah er wieder zu Draco.

„Was ist los, Vater? Ist etwas passiert?“

„So kann man es sagen.“, Draco nickte.

Scorpius hatte es gewusst! Er war hinter seine Liaison mit der Viertelveela gkommen und wollte ihm dies nun verbieten. Sicher, sie war kein Reinblut und sein Verhältnis war so ganz anders, als das, was er unter einer wirklich echten, funktionierenden Verbindung verstand, aber...

Er legte gerade seine Gabel beiseite und wollte seinen Vater anflehen, Valerija wenigstens eine Chance zu geben, als Draco schon weitersprach: „Erinnerst du dich daran, dass ich dir von meiner früheren Liebe erzählte?“

Nun zog sein Sohn doch den Kopf ein.

Natürlich wusste er das noch. Er war entsetzt gewesen, als sein Vater, der sonst so erpicht auf die Reinheit des Blutes war, ihm von dem Halbblut erzählte, dass er einst geliebt hatte.

Wobei, waren seine Worte nicht gewesen, dass er sie noch immer lieben würde?

Nur warum fing er nun wieder davon an?

„Scorpius? Hörst du noch zu?“, fragte Narzissa leise und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Ja, klar.“, beeilt er sich zu sagen. Draco nickte und sucht nach Worten.

„Scorpius, ich habe diese Frau wiedergefunden.“, eröffnete er ihm.

„Und nun?“, fragte der. „Warum erzählst du mir das? Ich meine... Es ist doch vorbei, oder? Ich meine, du hast Mutter. Ihr seid glücklich...“

Draco schüttelte den Kopf.

„Ich war nie glücklich mit deiner Mutter, Scorpius.“

Nun war er wirklich ruhig.

Er war nicht glücklich mi Astoria? Aber wie konnte das sein?

Sie waren ein perfektes Team, sie unterstützten einander...

„Aber ihr habt mich bekommen!“

„Natürlich. Wir wurden verheiratet, damit die Familie Malfoy einen Erben bekommt.“

Scorpius mahlte mit seinen Zähnen.

„Vielen Dank, Vater.“

„Nein, mein Schatz, so meinte er das doch gar nicht!“, beeilte sich Narzissa zu sagen und legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Nein? So klang es aber gerade. Dass ich einfach etwas bin, dass entstehen musste, aber er nicht wollte.“, erklärte Scorpius und sprang mit einem Schlag auf, schüttelte so die Hand seiner Großmutter ab.

„Nein, Scorpius. So meine ich das nicht.“, Draco erhob sich und legte ihm beide Hände auf die Schultern. Eindringlich sah er ihn an. „Du bist mein Sohn, egal wer deine Mutter ist. Und das wirst du immer sein. Und natürlich liebe ich dich von ganzem Herzen.“

Scorpius grummelte noch immer.

„Egal, was zwischen mir und deiner Mutter ist und was nicht, du bist meine Familie, verstehst du mich?!“

Scorpius sah zu Boden. Natürlich verstand er das und er glaubte an die Worte seines Vaters. Dennoch war es für ihn nicht zu begreifen, wie Draco so einfach sagen konnte, dass er Astoria nicht liebte.

Sie hatten ein Kind.

Sie drei gehörten doch zusammen...

Er ließ sich von ihm wieder auf seinen Stuhl positionieren und dann sah er seinem Vater dabei zu, wie er sich auch wieder setzte.

Wie konnte Draco sagen, dass er Astoria nicht liebte?

War das denn nicht Liebe, was sie hatten?

Scorpius stellte die Ellenbogen auf den Tisch und rieb sich die Augen.

Er war verwirrt.

Seine eigene Beziehung zu Melinda erinnerte ihn immerwieder an die Ehe seiner Eltern. Und auch, wenn er sich sicher war, dass seine Stunden mit Valerija wesentlich schöner waren, so war er sich doch bewusst, dass Melinda etwas... tieferes war, oder nicht?

Egal, wie viel Mist sie in den letzten Tagen gebaut hatte, er liebte sie doch...

So wie auch Valerija.

Plötzlich wurde er ruhelos und nervös.

Er liebte sie beide. Was sollte er nur tun?

„Was willst du mir sagen, Vater?“, fragte Scorpius also und Draco atmete einmal tief durch.

„Das, was früher zwischen dieser Frau und mir stand, das existiert heute nicht mehr.“, erklärte er. „Ich habe alles Nötige in die Wege geleitet.“

„Alles Nötige? Wofür?“

„Ich möchte, dass du mit deiner Großmutter am kommenden Wochenende mit dem Flohnetzwerk zu uns in das Malfoy Manor reist. Dort werde ich deiner Mutter sagen, dass ich mich von ihr trennen werde, um meine alte Liebe nun endlich heiraten zu können.“

„WAS?“, brüllte Scorpius nach einigen Sekunden entsetzt. „Ist das dein Ernst? Du willst Mutter verlassen? Wofür?“

„Für Amy Turner.“

„Für“, Scorpius wurde aschfahl. „TURNER? Unsere Direktorin? Die Mutter von Valerius, Velcan und Valerija?“

„Ich dachte du verstehst dich nun mit den Turnergeschwistern? Ihr seid in einer Mannschaft.“, erklärte Draco plötzlich geschockt von dem Ausbruch seines Sohns.

„Sie sind keine Reinblüter!“

„Ja und?“, platzte es auch aus Narzissa heraus.

„Ich weiß das, Sohn, aber...“, Draco wusste nicht mehr, was er sagen sollte.

„Du hast Mutter betrogen, stimmt's?!“, fuhr Scorpius ihn weiter an.

„Ja, aber...“

Nun sprang der Jugendliche auf und Narzissa und Draco folgten.

„Ich weiß, dass das ein Schock für dich sein muss, Scorpius, aber bitte, versuche mich zu verstehen. Ich war nur wenig älter als du, als ich Amy kennen lernte und ich weiß, wie verwirrt du sein musst. Auch ich habe damals meine Gefühle für sie nicht verstanden. Sie ist ein Halbblut und meine Beziehung zu ihr war so anders als alles, was ich über Liebe wusste, aber es hat mich ewig gequält, dass ich mich damals nicht einfach für sie entscheiden konnte. Nun endlich haben wir eine Chance, verstehst du mich?“

Scorpius schnaubte und stieß den Stuhl an den Tisch.

„Ich bin mir sicher, dass du es verstehst.“, erklärte Narzissa. „Ich habe dich nie so innig mit Melinda erlebt, wie gestern auf dieser Couch hier mit Valerija!“

Geschockt sah Scorpius seine Großmutter an und dann seinen Vater, doch der schien alles andere als überrascht von dieser Neuigkeit. Ruhig – und doch etwas verzweifelt – sah er seinen Sohn an.

„Valerija wird zwar deine Schwester“, erklärte Narzissa weiter. „Aber ihr beide seid dennoch nicht Blutsverwandt. Eine Beziehung zwischen euch ist vollkommen legal, wenn es das ist, was dir Angst bereitet, Scorpius.“

Draco nickte nur. Noch immer war keine Spur einer Anklage in seinem Blick, was Scorpius ebenso schockierte, wie irritierte. Er wurde rot.

Sein Vater wusste von Valerija und hatte den Mund gehalten. Es schien ihm ernst damit, als er sagte, dass ihm der Blutsstatus seiner Freundin egal wäre.

Doch Draco wollte noch einen Schritt weitergehen. Er wollte Astoria verlassen!

So sehr sie Scorpius auch manchmal auf die Nerven ging, er liebte seine Mutter!

„Und nun? Was willst du nun von mir? Dass ich dir dankend um den Hals falle?“

„Deine Mutter wird deine Beziehung zu Valerija Turner niemals gutheißen.“, verkündete Draco – warum wusste er selbst nicht genau.

„Das muss sie auch nicht. Ich wollte nicht, dass es irgendjemand irgendwann erfährt!“

Was so eigentlich nicht ganz stimmte, wie ihm selbst klar war. Valerija machte ihn glücklich und er wollte dieses Glück in die ganze Welt hinaus schreien. Er wollte sich nich mit ihr verstecken müssen.

„Du liebst sie also nicht?“, fragte Narzissa verständnislos, fast schon traurig.

„Nein, natürlich nicht! Sie ist doch nicht einmal ansatzweise reinblütig!“

Draco seufzte leise.

„Das ist bei Gefühlen relativ egal...“

„Nein, ist es nicht!“, donnerte Scorpius. „Wie kannst du sowas nur sagen, Vater? Wie kannst du unsere Familie wegschmeißen, wegen... wegen...“

„Scorpius, pass jetzt ja ganz genau auf, was du sagst!“, brüllte Narzissa streng und beide Männer sahen sie erschrocken an. Doch dieser Schock wich bei Scorpius sofort erneuter Wut.

„Valerija ist nichts für mich, nur ein wenig Spaß am Rande. Ich liebe Melinda. So wie es sein sollte und wie es richtig ist! Sie ist für mich das, was Mutter für dich ist.“

„Dann liebst du Melinda nicht.“

„Falsch! Du hast dich einfach nur verhexen lassen von einer... einer... einer Person niederen Standes! Ohne Herkunft und Würde und Rang und Namen...“

Draco sah seinen Sohn vollkommen entgeistert an.

Er hatte sich geirrt.

Scorpius war genau das, was er damals in seinem Alter gewesen war. Er hatte zu lange die Füße still gehalten und Astoria machen lassen und nun war sein eigener Sohn in eben den gleichen, unerschütterlichen Idealen gefangen, wie einst er.

Er schluckte.

„Scorpius, ich verstehe deinen Zorn, deine Verwirrung und deine Enttäuschung...“

„Einen Dreck verstehst du!“, knurrte er ihn an.

„Hör zu, ich werde Amy Turner heiraten. Und das werde ich deiner Mutter in der kommenden Woche auch sagen. Ich möchte dich bitten, dass du dich beruhigst und über alles nachdenkst. Und bitte, rede noch nicht mit deiner Mutter darüber. Ich will es ihr selbst sagen, verstehst du?!“

„Jetzt verlangst du auch noch, dass ich Mutter wegen dir belüge?“

„Nein, ich möchte nur nicht, dass du es ihr einfach erzählst. Bitte, Scorpius.“

Wieder schnaubte der Junge.

Er spürte, wie sein Hals sich zuschnürrte und er schmeckte bereits das bittere Salz der Tränen in seinem Mund.

Er war so verwirrt und durcheinander.

„Bitte, Scorpius. Beruhige dich. Setz dich hin. Soll ich dir einen Kakao machen?“, fragte Narzissa.

„Kakao ist was für Schwächlinge und Mädchen.“, knurrte er und sah seinen Vater finster in die Augen. Das darauf Folgende spukte er ihm fast entgegen: „Und für Verräter!“

Damit ließ er die beiden stehen und verschwandt aus der Wohnung.

Draco sah seinem einzigen leiblichen Kind fassungslos hinterher.

Etwas zersprang in seiner Brust.

Er hatte gerade seinen besten Freund verloren.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Omama63
2015-10-25T08:16:58+00:00 25.10.2015 09:16
Ein super Kapitel.
Scorpius scheint so geschockt zu sein, dass er nicht mehr weiß, was er sagt. Ich hätte nie gedacht, dass er so über Valerija denkt. Sie wäre nur ein wenig Spaß am Rande. Gut, dass das Valerija nicht gehört hat. Ich habe geglaubt, dass Scorpius sich freuen würde, wenn sein Vater ihm sagt, dass er nicht auf das reine Blut achten muss, aber da habe ich mich wohl getäuscht.
Ich fand es lustig, wie Amy rum gedruckst hat und immer mehr in ihren Mund geschoben hat. So lustig wie es bei Amy war, so traurig ging es bei Draco aus.
So wie Scorpius über Valerija geredet hat, sollte er sie nicht mehr sehen, oder besser wäre, wenn er sie sieht und nicht mehr haben kann. Vielleicht vermisst er sie dann und weiß, was wahre Liebe ist. Wenn er denkt, dass seine wahre Liebe Melinda ist, dann soll er schauen, ob er mit ihr glücklich wird, damit er wieder klein und weich ist. *grins* Er soll bei Melinda nie wieder einen hoch bekommen. Wie du siehst bin ich sehr wütend auf Scorpius.
Bin schon gespannt, wie es weiter geht.

Lg
Omama63
Antwort von:  XdramaX
25.10.2015 09:20
lass ihn uns verfluchen muahahahahahahahahahahahahaha

eig keine gute Idee... vielleicht lässt Velcan mal einen Schluck-Schnecken-Fluch auf ihn los hihi IIIIIIIIIIHHHHH
Antwort von:  Omama63
25.10.2015 09:31
Ja, das wäre sehr gut. Ich wünsche ihm momentan nichts Gutes.
Antwort von:  XdramaX
25.10.2015 10:22
lass ihn mal wieder zu sich kommen ^^

vielleicht wird er ja wieder handzahm... ich überlege erstmal, wie wir das nächste Kapitel am besten beginnen...


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