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seven days without you

von

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Vereint

Vorsichtig schob Uruha sich durch das dichte Gebüsch. Hatte Kai sich auch nicht mit der Wegbeschreibung geirrt? Als er ihn heute Morgen angerufen und schon beinahe nach einem Gespräch gefleht hatte, war Uruha ziemlich mulmig geworden. Auch wenn er selbst eine Aussprache bevorzugte, blieb dieses ungute Gefühl, was danach seien würde.

Kai hatte darauf bestanden, sich an einem neutralen Ort zu treffen, wo sie nicht abgelenkt werden konnten. Heraus kam der Fluss, der sich durch die Stadt zog und da Uruha sich hier nicht auskannte, gab Kai ihm eine kurze Wegbeschreibung.
 

Erneut schob er sich nun schon den zehnten Ast aus dem Gesicht. Hätte Kai ihn nicht auch einfach in ein Café führen können? Dort gab es wenigstens keine Blätter und Zweige, die ihn anscheinend zur Weißglut treiben wollten.

Bis plötzlich der Boden unter ihm nachgab und er gute zwei Meter einen Hang hinunter rutschte.
 

„Verdammte Scheiße! Das gibt’s doch nicht!“ Wütend klopfte er sich den Dreck von seiner eigentlich weißen Hose. Ruki hatte schon Recht gehabt, als er meinte, er solle lieber eine dunklere anziehen. Aber nein, er musste ja wieder seinen Kopf durchsetzen. Das hatte er nun davon …

Seufzend rieb er sich die Erde von den Handflächen und sah hoch.

Nicht weit von ihm saß Kai auf einer ausgebreiteten Decke und grinste ihm hinter vorgehaltener Hand entgegen. Ein Rotschimmer legte sich auf Uruhas Wangen.

Na klasse!

Gleich am Anfang blamiert und dann auch noch vor Kai.
 

Kai war schnell aufgesprungen und kam nun auf ihn zu. Er hielt ihm die Hand hin, half ihm beim Aufstehen. Uruha lächelte leicht und bedankte sich leise. Nebeneinander ließen sie sich auf der Decke nieder, schwiegen. Nervös zupfte Uruha an einem Faden, der sich von der Decke löste. Sollte er jetzt etwas sagen? Oder lieber warten, dass Kai begann … Immerhin hatte er doch um das Gespräch gebeten. Ein lautes Schnattern riss Uruha aus den Gedanken. Eine kleine Entenfamilie paddelte an ihnen vorbei. Vornweg schwamm das Entenpärchen, das sich verliebt schnatternd aneinander schmiegte, während hinter ihnen drei kleine Küken herumtollten.

Sie beide mussten lachen, erinnerte es sie doch sehr an ihr erstes gemeinsames Date. Damals hatten sie an einem See gelegen, sich geküsst und erste Zärtlichkeiten ausgetauscht. Es war ein wundervoller Tag gewesen …
 

„Uruha …“, wieder wurde er aus seinen Gedanken gerissen. „Ich will, dass du weißt, dass ich dich wirklich geliebt habe. Ich denke, unsere Liebe war einfach nicht stark genug, für so eine große Entfernung, einfach, dass wir uns nicht mehr täglich gesehen haben.“ Man konnte deutlich hören, wie schwer Kai das Reden fiel. Uruha nickte. „Ich habe jeden Tag an dich gedacht, aber als du plötzlich nicht mehr angerufen, dachte ich, du hättest mich wirklich vergessen. Und dass du dann auch noch das Foto verloren hast, das hat das Fass einfach zum Überlaufen gebracht. Ich wollte dir keine Vorwürfe machen, ich wollte nicht auflegen, ich –“, sein eigenes Schluchzen unterbrach ihn und er hielt sich die Hände vor den Mund, versuchte die aufkommenden Tränen wegzublinzeln. Kai sah ihn an, wusste nicht genau, was er nun tun sollte, ehe er ihn einfach an sich zog und fest umarmte. Uruha krallte sich in das Shirt seines Freundes, als auf einmal alles über ihn hereinbrach. Die Vorwürfe, die er Kai und sich selbst gemacht hatte, das plötzliche Wiedersehen, das Geständnis von Ruki. Das war alles zu viel für ihn …
 

Es dauerte, bis Uruha sich einigermaßen wieder gefangen hatte, er wieder normal Luft bekam. Nur widerwillig löste er sich aus Kais Umarmung.

„Tut mir leid …“, flüsterte er mit brüchiger Stimme.

„Nein, das muss dir überhaupt nicht leid tun. Das ist völlig okay, dadurch weiß ich auch, dass ich dir was bedeute und dir die Sache nicht egal ist. Also entschuldige dich nicht dafür.“ Uruha wischte sich die Tränen von den Wangen, ehe er Kai ein kleines Lächeln schenkte.
 

„So … bescheuert es auch klingen mag, aber … wir bleiben doch weiter beste Freunde, oder?“ Uruha nickte sofort. „Ich will dich nie als besten Freund verlieren!“

Kai lächelte. „Danke.“
 

Uruha war schon auf halben Weg den Hang wieder hinauf, als Kais Stimme ihn stoppen ließ.
 

„Ich wünsche dir viel Glück mit Ruki.“
 


 

[2 Jahre später]
 


 

„Hast du sie?“, Reita sah den Blonden an.

„Ja.“ Zusammen hoben sie den letzten Karton aus dem Umzugswagen. „Warum müssen wir die eigentlich schleppen?“, er biss die Zähne zusammen. Seine Kraft war nach geschätzten zwanzig Kartons in den vierten Stock tragen auch schon reichlich am Ende. Sein Freund hingegen grinste ihn nur an. Der Kraftaufwand schien ihm kaum etwas auszumachen, doch Reita konnte an seinen Armen die Anspannung erkennen. Die Adern und Fingerknöchel traten hervor.
 

Oben hielt Ruki ihnen die Tür auf und sie stellten den Karton zu den anderen. Völlig entkräftet ließ Reita sich im Wohnzimmer in einen der beiden Sessel fallen, zog seinen Freund auf seinen Schoß.

„Und warum liegt ihr hier schon rum?“ Kai lag ausgestreckt auf der großen Couch, während Aoi über ihm, sein Gesicht mit Küssen bedeckte.

„Ihr seid schon nach unten gegangen … Aoi, jetzt warte doch mal … und da wollten wir nicht hinterher … außerdem bist du doch der Stärkste von uns – Aoi!“ Lachend hielt Kai sich die Hände schützend vor sein Gesicht, weshalb Aoi ihn nun durchkitzelte.

Reita beobachtete die beiden mit hochgezogener Augenbraue, ehe er dem Blonden auf sich einen Kuss in den Nacken hauchte, dass dieser überrascht die Luft einsog.
 

„Wir danken euch wirklich für die Hilfe!“ Ruki balancierte ein Tablett mit sechs Gläsern ins Wohnzimmer, gefolgt von Uruha, der grinsend eine Flasche mit Champagner hochhielt. „Zur Feier des Tages wird jetzt angestoßen!“

„Ich freu’ mich schon auf das Auspacken“, gab Ruki seufzend von sich, nachdem jeder sein gefülltes Glas in der Hand hielt. „Ihr habt aber auch eine Menge mitgenommen. Bei uns war es nicht mal die Hälfte davon.“ Aoi klopfte ihm auf die Schulter. Kai grinste. „Aber dafür stehen bei uns immer noch unausgepackte Kartons herum.“ „Ja, wir hatten halt kaum Zeit dafür …“ „Aber dafür, dass Bett einzuweihen, oder wie?“, flüsterte er leise, wofür er einen leichten Schlag gegen die Schulter von Aoi bekam. „Jetzt tu’ nicht so, als ob es dir nicht gefallen hat.“
 

„Ich will eure schönen Erinnerungen ja nicht unterbrechen, aber ich kann doch wohl auch auf eure Hilfe bei unserem Umzug hoffen, oder?“ Reita sah erwartungsvoll in die Runde, aus der ihn alle überrascht ansahen.

„Ihr wollt auch zusammenziehen? Davon hast du ja gar nichts erzählt.“

„Es war Mao’s Vorschlag.“ Der Blonde auf seinen Schoß sah ihn an.

„Nein? Du wolltest, dass ich zu dir ziehe, damit wir uns jeden Tag von früh bis spät sehen.“ Ruki klatschte in die Hände. „Das kennt man ja gar nicht von dir, Reita!“ Dieser lehnte seine Stirn gegen Mao’s Rücken. „Musstest du das sagen?“
 

„Jetzt muss ich wieder daran denken, wie ihr zwei ein Paar wurdet.“ Reita riss die Augen auf. „Nein, Ruki! Das erzählst du nicht!“ Doch Ruki lehnte sich schon an der Couch zurück, die erwartenden Blicke der anderen auf ihn gerichtet.

„Reita war an dem Tag total durch den Wind. Erst zog er sich das T-Shirt falsch herum an, dass goss er zuviel Milch in seinen Kaffee und er warf statt dem Müll seinen Schlüssel in die Mülltonne. Ich hab’ mir natürlich Sorgen um ihn gemacht, aber er wollte mir einfach nicht sagen, was los war. Bis ich in seinem Zimmer lauter Liebesbriefe an Mao gefunden habe. Rei-chan wusste nicht, wie er ihm sagen sollte, dass er ihn liebt.“
 

Reita vergrub sein Gesicht an Mao’s Rücken. Gott, ja, es war ihm peinlich, dass er sich wie ein schüchternes Schulmädchen verhalten hatte.

„Ist das süß!“

„Wo zieht ihr denn hin?“

Mao schüttelte den Kopf. „Ich ziehe zu Reita. Nachdem Ruki jetzt mit Uruha zusammen wohnt, ist wieder Platz und deswegen …“
 

„Können wir jetzt endlich anstoßen?“ Uruha hielt sein Glas in die Höhe. Ruki lächelte, gab seinem Freund einen Kuss. „Klar ~“, auch er hob sein Glas.
 

"Auf uns drei verliebte Paare, damit wir für immer zusammen bleiben!"


 

______________________________________
 

so ~

das war's. das letzte kapitel.
 

ich danke allen, die bis zum schluss dabei gewesen sind.

ein ganz großes dankeschön an euch ^^



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