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The way to get a star

wir waren wie Brüder
von

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1999 - Wladiwostok


 

1999-Wladiwostok
 

"FCW-FCW-FCW!" laut schallten diese Rufe von dem Spielfeld. Es regnete in Strömen aber das konnte die Stimmung nicht wirklich trüben. Ebenso wenig wie die Tatsache das man gerade abgestiegen war. Dennoch, die Jungs die das Skandierten wussten wofür sie das taten. Für ihre Stadt, für ihre Mannschaft und für ihre Bekannten. Sie waren noch so naiv oder sollte man vielleicht eher sagen hoffnungsvoll nicht nur das schlechte zu sehen. Nicht nur zu sehen dass die erste Mannschaft die gesamte Saison schlecht gespielt hatte sodass hinterher 20 Niederlagen, 6 Unentschieden und 4 Siege zu Buche standen. Nein, sie sahen das alles eben optimistischer. Man hatte sich vorgenommen so oder so noch zusammen in die Kneipe zu gehen und sich dort bei einem Wasser, einer Schorle oder einer Cola über das Jahr zu unterhalten und so machte sich die Mannschaft um Vlad, Aleks und Andrej geschlossen auf den Weg. Als sie ankamen suchten sie sich einen Tisch und ließen sich dann an diesen fallen.

"Oh man, was für ein Jahr, oder?!" meinte Sergej in die Runde und alle nickten einstimmig. es war definitiv nicht das Jahr des FC Wladiwostok gewesen, viele Abstiege, Abgänge, Chaos vereinsintern. Alles lief gerade einen falschen Weg aber das meiste verstanden die Jungen noch nicht.

"ich meine Wladimir und Dimitri haben diese Saison ja nur Mist gebaut..." setzte Igor dann an und sie bekamen dankend die Getränke gebracht.

"Ja, mag sein aber wer kann es ihnen verdenken? ich meine okay, aufm Patz ist aufm Platz aber ihre Frauen sind dieses Jahr gestorben da kann man nicht direkt von vorne anfangen!" konterte Andrej und einige nickten zustimmend wobei Aleks eher schweigend daneben saß und an seiner Apfelschorle nippte. Er wusste nur zu gut wovon die anderen sprachen. Maria war nun seit knapp 4 Jahren Tod und er hatte eines bereits begriffen, die zeit heilt keine wunden. Es tat jeden tag genauso weh als wäre es erst gestern gewesen als sie in seinen Armen gestorben war. Wieso hatte er nur nicht auf sie aufgepasst?! Langsam stand er auf und lächelte in die Runde auch wenn dieses Lächeln seine Augen nicht erreichte aber auf diese achteten eh die wenigsten.

"ich muss mal kurz wohin!" entschuldigte er sich dann und verschwand auch schon in Richtung der Toiletten. Er ließ sich an der Wand hinunter sinken und vergrub das Gesicht in den Händen. Sicherlich, er war auch nur ein Kind gewesen aber musste man seine Schwester als Bruder nicht beschützen? Er wischte die tränen energisch weg welche sich den Weg über seine Wangen bahnten um auf seinen Lippen zu sterben. Er merkte erst dass jemand da war als er eine Hand auf seiner Schulter spürte. Als er dann aufsah blickte er in Andrejs Gesicht und versuchte sich an einem Lächeln, was ihm aber deutlich misslang. Stumm ließ sich der dunkelhaarige neben seinem freund nieder und sah ihn an.

"Maria?!" fragte er dann auch wenn die beiden sich selbst ohne worte verstanden hätten. Der Torwart war der einzige dem Aleks je ansatzweise erzählt hatte was er empfunden hatte und auch dass hatte ihn sehr viel Zeit und Überwindung gekostet aber es hatte sich gelohnt.

"Ja..." die Stimme des blonden klang erstickt als er antwortete und so nickte er zusätzlich damit der andere es auch verstehen konnte.

"ich hätte sie gerne kennen gelernt... sie war sicherlich ein bezauberndes Mädchen." er lächelte sanft und aufmunternd und erneut rannen Aleks die Tränen über die Wangen.

"Oh ja, das war sie. Sie hatte das schönste und gütigste lachen das du dir vorstellen kannst. es war so glockenhell das ich manchmal angst hatte die scheiben würden zu Bruch gehen. Ihre Augen haben gestrahlt wie die Sterne und ... sie roch immer nach Zimt, das weiß ich noch..." es schmerzte darüber zu reden, aber gleichsam tat es ihm auch ungemein gut. Wie sehr er sie doch vermisste. Vielleicht vermisste er sie auch nur so stark weil sie ein teil von ihm gewesen war, weil sie Zwillinge gewesen waren. Aber ganz gleich warum er sie vermisste, Fakt war dass er es tat.

"Das glaube ich dir. ich kann dir nicht versprechen dass der schmerz je weggeht... aber ich denke es wird besser... irgendwann. Aber sie wird immer bei dir und ein teil von dir sein. Aber du bist nicht schuld... hörst du?! es war nicht deine schuld!" der größere wusste genau dass der Stürmer sich große Vorwürfe machte und mit sich selbst haderte und das wollte er nicht. Denn was hätte ein Fünfjähriger schon tun können?!

"ich... danke... ich weiß auch dass es nicht meine schuld war aber ich denke eben immer noch dass ich es hätte verhindern können... dass ich es hätte verhindern müssen..." Er wischte sich erneut über die Augen und lächelte dann leicht. zwar lag etwas Bitterkeit in seinem Blick aber dennoch war es ein ehrliches lächeln das er seinem besten freund schenkte.



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